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Handyverbot beim Fahren

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Wenn in der Stadt auf einer Hauptstraße jemand mit ca 30 km/h schwankend auf 1 1/2 Fahrspuren vor einem herfährt, hat der in aller Regel ein Handy am Ohr. Daß ähnliche Fehlleistungen nach einer US-Studie nun auch bei Freisprecheinrichtungen anzunehmen sind
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,803998,00.html
war mir persönlich jetzt erstmal neu.

Ich mag die Regulierungswut unseres Staates eigentlich gar nicht, hier hingegen könnte man nach entsprechender Prüfung jedoch über ein Verbot mal ernsthaft nachdenken.
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Maabootsche schrieb:
Wenn in der Stadt auf einer Hauptstraße jemand mit ca 30 km/h schwankend auf 1 1/2 Fahrspuren vor einem herfährt, hat der in aller Regel ein Handy am Ohr. Daß ähnliche Fehlleistungen nach einer US-Studie nun auch bei Freisprecheinrichtungen anzunehmen sind
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,803998,00.html
war mir persönlich jetzt erstmal neu.

Ich mag die Regulierungswut unseres Staates eigentlich gar nicht, hier hingegen könnte man nach entsprechender Prüfung jedoch über ein Verbot mal ernsthaft nachdenken.


Ich weiss nicht was ich davon halten soll. Dann müsste man alles was ablenkt verbieten. Ich denke da an das Rauchen welches zumindest beim Anzünden der Zigarette ablenkt aber auch an alle alten Autoradios ohne RDS wo man Sender manuell suchen muss.

Dazu kommt das Navigationsgerät welches unter Umständen den Fahrer ablenkt etc.
Die lIste könnte man wohl beliebig erweitern ..
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Als nur begrenzt multitasking-faehiger Mensch kann ich das schon sehr gut nachvollziehen.

Nur: Wenn ich im Auto per Freisprech-Einrichtung telefoniere ist das fuer mich persoenlich gefuehlt so, als wenn ich mit einem Mitfahrer spreche. Und das wird man ja wohl eher nicht unterbinden wollen.
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Oder simst....am schlimmsten sind die...die dicke autos fahrn...sich aber keine freisprecheinrichtung leisten können ..
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crasher1985 schrieb:
Maabootsche schrieb:
Wenn in der Stadt auf einer Hauptstraße jemand mit ca 30 km/h schwankend auf 1 1/2 Fahrspuren vor einem herfährt, hat der in aller Regel ein Handy am Ohr. Daß ähnliche Fehlleistungen nach einer US-Studie nun auch bei Freisprecheinrichtungen anzunehmen sind
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,803998,00.html
war mir persönlich jetzt erstmal neu.

Ich mag die Regulierungswut unseres Staates eigentlich gar nicht, hier hingegen könnte man nach entsprechender Prüfung jedoch über ein Verbot mal ernsthaft nachdenken.


Ich weiss nicht was ich davon halten soll. Dann müsste man alles was ablenkt verbieten. Ich denke da an das Rauchen welches zumindest beim Anzünden der Zigarette ablenkt aber auch an alle alten Autoradios ohne RDS wo man Sender manuell suchen muss.

Dazu kommt das Navigationsgerät welches unter Umständen den Fahrer ablenkt etc.
Die lIste könnte man wohl beliebig erweitern ..


Der Punkt bei dieser Studie -soweit ich das verstanden habe- war ja, daß es hier gerade das Hören der eigenen Sprache ist, das hier das Hirn in Beschlag nimmt.
Zudem würde ich noch vermuten, daß gerade Tätigkeiten die sich ohne "auswärtigen" Bezug im Fahrzeug vollziehen (wie Zigarette anzünden, mit dem Mitfahrer quatschen, Radiosuche etc pp.) weniger die Konzentration stören, da man sie mit Beachtung der Fahrsituation steuern kann. Bei einem externen Gespräch dürfte man hier wesentlich mehr unter Druck stehen, eine "normale" Gesprächssituation zu pflegen. Der Beifahrer dürfte halt auch mehr Verständnis dafür haben, daß man sich aufs Fahren konzentrieren muß als jemand, der gerade woanders gemütlich im Sessel oder im Büro sitzt.
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Alles Übungssache...
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Brady schrieb:
Oder simst....am schlimmsten sind die...die dicke autos fahrn...sich aber keine freisprecheinrichtung leisten können ..


Da habe ich ja oft das Gefühl, daß die sich aus Faulheit o.ä. gar nicht erst mit der Bedienung der Freisprecheinrichtung auseinandersetzen wollen.
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Beim telefonieren bin ich schon lange der Ansicht, dass die Beeinträchtigung eher durch die Ablenkung kommt als durch die fehlende hand an lenkrad oder schaltung.
Zeigen ja auch die schon genannten beispiele...beim rauchen hat man ja auch eine gewisse zeit eine hand belegt.
und mal ganz ehrlich ohne große schaltvorgänge ist einhändiges fahren ja wohl auch nicht so das problem, klappt ja sogar auf dem fahrrad  

dass man aber durch ein (v.a. emotionales gespräch) stark abgelenkt werden kann merkt man auch wenn man beifahrer hat.

allerdings halte ich da auch nix von einem verbot. denn dann müsste man, wie schon erwähnt, wirklich alles verbieten. Navi einstellen, radiosender suchen, ne flasche wein dekantiern usw. usf.
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Maabootsche schrieb:
Wenn in der Stadt auf einer Hauptstraße jemand mit ca 30 km/h schwankend auf 1 1/2 Fahrspuren vor einem herfährt, hat der in aller Regel ein Handy am Ohr. Daß ähnliche Fehlleistungen nach einer US-Studie nun auch bei Freisprecheinrichtungen anzunehmen sind
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,803998,00.html
war mir persönlich jetzt erstmal neu.

Ich mag die Regulierungswut unseres Staates eigentlich gar nicht, hier hingegen könnte man nach entsprechender Prüfung jedoch über ein Verbot mal ernsthaft nachdenken.

Die Freisprecheinrichtung nutzt deswegen nix, da die Fahrer jetzt eine Hand frei haben und diese z.B. dafür benutzen während des Gesprächs Notizen zu machen (schon mehrmals gesehen).

Und an den Einwand man müsste auch anderes einschränken, nichts lenkt so sehr ab wie telefonieren während des Autofahrens, dazu gibt es schon Untersuchungen. Dagegen ist das Anzünden einer Zigarette pillepalle.
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@propain
Gebe Dir völlig Recht, juristisch angreifbar erschien das allerdings zu Anfang, da die amtliche Begründung zum Verbot des Telefonierens ohne Freisprecheinrichtung darauf zielte, daß der Fahrzeugführer beide Hände beim Fahren frei haben soll.
So hat das AG Gummersbach bei einer Vorlage an das BVerfG mal aufgeführt, was beispielsweise alles nicht verboten sei - und das zitiere ich mal besser wörtlich  ,-)
AG Gummersbach schrieb:

das Headset zur Freisprecheinrichtung erst während des Fahrbetriebs anzulegen,

freihändig zu fahren,
   
mit einer Hand oder sogar mit zwei Händen während des Fahrbetriebs bewegliche Sachen im Fahrzeug umzuräumen,

ein Autoradio von Hand oder auch per Fernbedienung zu bedienen und dabei Gespräche zu führen und/oder Musik zu hören,

während eines Gesprächs mit einer einwilligungsfähigen Beifahrerin an dieser – mit ihrem Einverständnis – sexuelle Handlungen von einiger Erheblichkeit über oder unter ihrer Bekleidung vorzunehmen,

selbstbefriedigende Handlungen vorzunehmen, soweit sie nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen unter Strafe gestellt sind,

die linke Hand demonstrativ aus dem geöffneten Fenster der Fahrertür baumeln zu lassen – und gleichzeitig mit Mitfahrern eine Unterhaltung zu führen,

als Armamputierter die Fahraufgaben ohne Prothese mit nur einer Hand zu erledigen – und gleichzeitig mit Mitfahrern eine Unterhaltung zu führen,

ein Diktiergerät aufzunehmen und z.B. einen Bußgeldbescheid, eine Anklage oder ein Urteil zu diktieren,

ein Navigationsgerät aufzunehmen und zu programmieren – und dabei Gespräche mit Mitfahrern zu führen und den insoweit digital wiedergegebenen Anweisungen des Gerätes zu folgen,

einen elektrischen Rasierapparat zu benutzen und dabei Gespräche mit Mitfahrern zu führen,

ein der Größe eines Mobiltelefons entsprechendes Fernsehgerät zu benutzen und dabei Gespräche mit Mitfahrern zu führen,

Quelle
Bisher sah das BVerfG das Handyverbot allerdings als verfassungsgemäß an.
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Maabootsche schrieb:

als Armamputierter die Fahraufgaben ohne Prothese mit nur einer Hand zu erledigen – und gleichzeitig mit Mitfahrern eine Unterhaltung zu führen,

Das ist erlaubt, da wundert es aber das man mit Arm in Gips nicht fahren darf.
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Maabootsche schrieb:
@propain
Gebe Dir völlig Recht, juristisch angreifbar erschien das allerdings zu Anfang, da die amtliche Begründung zum Verbot des Telefonierens ohne Freisprecheinrichtung darauf zielte, daß der Fahrzeugführer beide Hände beim Fahren frei haben soll.
So hat das AG Gummersbach bei einer Vorlage an das BVerfG mal aufgeführt, was beispielsweise alles nicht verboten sei - und das zitiere ich mal besser wörtlich  ,-)
AG Gummersbach schrieb:

das Headset zur Freisprecheinrichtung erst während des Fahrbetriebs anzulegen,

freihändig zu fahren,
   
mit einer Hand oder sogar mit zwei Händen während des Fahrbetriebs bewegliche Sachen im Fahrzeug umzuräumen,

ein Autoradio von Hand oder auch per Fernbedienung zu bedienen und dabei Gespräche zu führen und/oder Musik zu hören,

während eines Gesprächs mit einer einwilligungsfähigen Beifahrerin an dieser – mit ihrem Einverständnis – sexuelle Handlungen von einiger Erheblichkeit über oder unter ihrer Bekleidung vorzunehmen,

selbstbefriedigende Handlungen vorzunehmen, soweit sie nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen unter Strafe gestellt sind,

die linke Hand demonstrativ aus dem geöffneten Fenster der Fahrertür baumeln zu lassen – und gleichzeitig mit Mitfahrern eine Unterhaltung zu führen,

als Armamputierter die Fahraufgaben ohne Prothese mit nur einer Hand zu erledigen – und gleichzeitig mit Mitfahrern eine Unterhaltung zu führen,

ein Diktiergerät aufzunehmen und z.B. einen Bußgeldbescheid, eine Anklage oder ein Urteil zu diktieren,

ein Navigationsgerät aufzunehmen und zu programmieren – und dabei Gespräche mit Mitfahrern zu führen und den insoweit digital wiedergegebenen Anweisungen des Gerätes zu folgen,

einen elektrischen Rasierapparat zu benutzen und dabei Gespräche mit Mitfahrern zu führen,

ein der Größe eines Mobiltelefons entsprechendes Fernsehgerät zu benutzen und dabei Gespräche mit Mitfahrern zu führen,

Quelle
Bisher sah das BVerfG das Handyverbot allerdings als verfassungsgemäß an.


Ein bunter Strauß der Kuriositäten...herrlich  
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propain schrieb:
Maabootsche schrieb:

als Armamputierter die Fahraufgaben ohne Prothese mit nur einer Hand zu erledigen – und gleichzeitig mit Mitfahrern eine Unterhaltung zu führen,

Das ist erlaubt, da wundert es aber das man mit Arm in Gips nicht fahren darf.


Nach der Fahrerlaubnisverordnung können in Bezug auf Amputationen ja bestimmte Auflagen gemacht werden - hier wahrscheinlich Automatikgetriebe und so ein Knauf am Lenkrad, den ansonsten nur LKW-Fahrer haben dürfen. Womöglich könnte man sich kurzfristig da auch die Fahrerei mit gebrochenem Arm bei entsprechender Ausrüstung im KFZ  genehmigen lassen (habe ich aber selbst noch nicht erlebt).
Dem AG ging es wohl eher um das Fahren mit zwei Händen
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Kann die Studie irgendwie nachvollziehen...
Fahre viel Autobahn und habe jetzt schon öfter Leute gesehen, die alleine im Auto sitzen und vor sich hin gestikulieren. Zeigtfür mich, das die total im gespräch gebannt sind.
War auch meistens mit komischer Fahrerei gekoppelt.
Nur wann hören die Verbote dann auf?
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Auch gut sind die damen mit ipod ohrstecker....
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greg schrieb:
Beim telefonieren bin ich schon lange der Ansicht, dass die Beeinträchtigung eher durch die Ablenkung kommt als durch die fehlende hand an lenkrad oder schaltung.
Zeigen ja auch die schon genannten beispiele...beim rauchen hat man ja auch eine gewisse zeit eine hand belegt.
und mal ganz ehrlich ohne große schaltvorgänge ist einhändiges fahren ja wohl auch nicht so das problem, klappt ja sogar auf dem fahrrad  

dass man aber durch ein (v.a. emotionales gespräch) stark abgelenkt werden kann merkt man auch wenn man beifahrer hat.

allerdings halte ich da auch nix von einem verbot. denn dann müsste man, wie schon erwähnt, wirklich alles verbieten. Navi einstellen, radiosender suchen, ne flasche wein dekantiern usw. usf.


zigarette drehn...
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petko schrieb:
greg schrieb:
Beim telefonieren bin ich schon lange der Ansicht, dass die Beeinträchtigung eher durch die Ablenkung kommt als durch die fehlende hand an lenkrad oder schaltung.
Zeigen ja auch die schon genannten beispiele...beim rauchen hat man ja auch eine gewisse zeit eine hand belegt.
und mal ganz ehrlich ohne große schaltvorgänge ist einhändiges fahren ja wohl auch nicht so das problem, klappt ja sogar auf dem fahrrad  

dass man aber durch ein (v.a. emotionales gespräch) stark abgelenkt werden kann merkt man auch wenn man beifahrer hat.

allerdings halte ich da auch nix von einem verbot. denn dann müsste man, wie schon erwähnt, wirklich alles verbieten. Navi einstellen, radiosender suchen, ne flasche wein dekantiern usw. usf.


zigarette drehn...

Ach das kann ich eigentlich ganz gut beim Autofahren. Nur mit telefonieren dabei wird es etwas happig.


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