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Brauchen wir im 21. Jahrhundert noch das Amt des Bundespräsidenten?

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Woanders schon diskutiert, hier evtl. angesichts des Wulff-freds auch von Interesse.

Was meint Ihr dazu?

Hier ein bewußt zugespitzter Kommentar zum Anstoßen der Diskussion:

http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13802743/Brauchen-wir-einen-Bundespraesidenten-Nein-sagt-Alan-Posener.html
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Schaedelharry63 schrieb:
Woanders schon diskutiert, hier evtl. angesichts des Wulff-freds auch von Interesse.

Was meint Ihr dazu?

Hier ein bewußt zugespitzter Kommentar zum Anstoßen der Diskussion:

http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13802743/Brauchen-wir-einen-Bundespraesidenten-Nein-sagt-Alan-Posener.html


Aus meiner unbedeutenden Sicht - Nein!!!
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Ja brauchen wir noch.. also das Amt!
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Soweit man die Beibehaltung des Amtes bejaht - wie könnte eine Findung von geeigneten Kandidaten aussehen?

Der von mir zitierte Kommentar erteilt sowohl der derzeit üblichen Wahl in der Bundesversammlung als auch der von Vielen geforderten Wahl durch das Volk eine Absage:

"Das Amt verpflichtet zu Überparteilichkeit ... , der Präsident - oder die Präsidentin - wird in einer Versammlung gewählt, in der politischer Proporz den Ausschlag gibt, aber das Volk würde lieber einen Nichtpolitiker im Amt sehen, Günther Jauch etwa. Warum nicht gleich Dieter Bohlen?"  
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ich stelle mir eher die frage ob wir noch politiker brauchen. man könnte doch gleich die posten an wirtschaftsbosse und geldadel vergeben. dann gäbe es auch weniger skandale....
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ziggo84 schrieb:
ich stelle mir eher die frage ob wir noch politiker brauchen. man könnte doch gleich die posten an wirtschaftsbosse und geldadel vergeben. dann gäbe es auch weniger skandale....


Das wäre aber sehr ungünstig für den Geldadel.

Die Elite braucht Puppen und Marionetten, auf die das Volk draufhauen kann.

Die "Politiker" sind doch die ärmsten Schweine. Sie können weder was regulieren geschweige denn bestimmen.

Als Hau-drauf-Männchen für die Elite sind sie bestens geeignet, siehe Wulff.

Das Volk echauffiert sich über seine Machenschaften, und ist plötzlich empört, dass bei uns Korruption und Amtsmissbrauch stattfinden.  

Unsere Vertreter sind geeignet, um vom wesentlichen abzulenken. Ja, dieses Amt wird noch gebraucht. Zwar nicht vom Volk, aber das ist sowieso nicht entscheidend.  
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@ ziggo84

Dein Frust in Ehren, aber ich will mit meiner Frage ja nicht gleich das ganze politische und gesellschaftliche System zur Diskussion stellen   .

Politiker können gewählt und abgewählt werden, sie haben zudem eine aktive Funktion.

Der jeweilige BP  - oder auch eine BPin - dagegen nur eine repräsentative. Die wird mal besser und mal schlechter ausgefüllt.

Die Frage ist doch die, ob eine solche rein repräsentative, mit etwas Glück auch überparteiliche Funktion in der heutigen Zeit noch notwendig für unser Gemeinwesen ist.

Gerät ohne sie das Staatsgefüge in Gefahr oder gibt es da nicht andere, realere Gefahren?

Etwas zugespitzt gefragt:

Stellt die derzeitige Diskussion über Wulff als Vertreter eines u.U. überflüssigen Amtes nicht eine dann ebenso überflüssige Debatte dar, die die Medien und die Bürger davon abhält, sich über Wichtigeres auszutauschen?
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Schaedelharry63 schrieb:
Etwas zugespitzt gefragt:

Stellt die derzeitige Diskussion über Wulff als Vertreter eines u.U. überflüssigen Amtes nicht eine dann ebenso überflüssige Debatte dar, die die Medien und die Bürger davon abhält, sich über Wichtigeres auszutauschen?  


Was soll es denn sonst bezwecken?

Wir bekommen die Themen vorgesetzt, über die wir zu diskutieren haben, und das tun wir dann auch brav.  

Ich sags immer wieder: Ablenkungsmanöver.
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Morphium schrieb:

Die "Politiker" sind doch die ärmsten Schweine. ... Das Volk echauffiert sich über seine Machenschaften, und ist plötzlich empört, dass bei uns Korruption und Amtsmissbrauch stattfinden.   Unsere Vertreter sind geeignet, um vom wesentlichen abzulenken. Ja, dieses Amt wird noch gebraucht. Zwar nicht vom Volk, aber das ist sowieso nicht entscheidend.    


Auch, wenn der "gemeine" Politiker oftmals neben seiner eigentlichen Funktion als Volksvertreter auch Lobbyist von Wirtschaftsinteressen ist, wird die Politik gleichwohl noch aktiv tätig. Und sei es nur aus reinem Machterhaltungsinstinkt. Manchmal entscheidet eine "Richtlinienkompetenz" auch gegen so manche Lobby, siehe den Schwenk in der Atompolitik nach der Reaktorkatastrophe in Japan.

Ich will daher den allgemeinen Frust nicht kleinreden, möchte aber die Sinnfrage auf das Amt des Bundespräsidenten beschränken.
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ja - wieso auch nicht??
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FredSchaub schrieb:
ja - wieso auch nicht??


Darf ich dein Argument mit "traditionshalber" verstehen    ?
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Afrigaaner schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:
Woanders schon diskutiert, hier evtl. angesichts des Wulff-freds auch von Interesse.

Was meint Ihr dazu?

Hier ein bewußt zugespitzter Kommentar zum Anstoßen der Diskussion:

http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13802743/Brauchen-wir-einen-Bundespraesidenten-Nein-sagt-Alan-Posener.html


Aus meiner unbedeutenden Sicht - Nein!!!


Denk ich eigentl. auch: Abschaffen

das Amt ist doch wohl in der Zeit der Weimarer Verfassung deshalb geschaffen worden,um auf dem Weg vom 3. Reich hin zur Demokratie,demokratischen Rechtsstaat(bin bestimmt kein Verfassungsrechtler und kann es nicht richtig vermitteln )ein unabhängiges und übergeordnetes Bundesorgan begleitend und daneben auch erklärend für das Volk zur Seite gestellt wird usw.usw

Na ja.

Die Aufgaben können verteilt werden. Gesetzesunterzeichnung kann anders geregelt werden.

Verfassungmäßigkeit prüfen können Politiker, Opposition und Bundesverfassunggericht alleine besser und abschließend erledigen.

Besuche und Empfänge, Kontaktpflege usw.--  kann aufgeteilt werden.

Parteiunabhängig polit.öffentliche Anregungen geben....den Bürgern halt und Erklärungen geben...ich lach mich tot und wenn ich mich insoweit erinnere, hat dies kaum wirklich relavanten Einfluß, geschweige dirigierende Wirkung.  
Letzter Punkt(den Bürgern halt und Erklärungen geben)seh ich als originäre Aufgabe der Politiker als gewählte Volksvertreter.

Ein künstlich wirkendes und deshalb "verklemmtes" Amt, was in erheblichen Teilen in seinen Aufgaben den Königshäusern entspricht. Da wir diese Historie(ich denk an England) aber nicht haben,wirkt es um so unglaubwürdiger und überflüssiger und künstl aufgesetzt

Abgesehen evtl.von der Empfindung des Amtsinhabers ;

Ein Amt(König) ohne wirkliche polit. Handlungsfähigkeit und deshalb auch ohne Volk. Künstlich,aufgesetzt , verzichtbar wegen der fehlenden Handlungsautorität.

Aber evtl. hab ich ja auch wichtige Aufgaben,Gesichtspunkte und Funktionen übersehen. Ich las mich gerne belehren und aufklären ,weil ich es natürlich nicht wirklich und abschl. beurteilen kann ,-)
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Schaedelharry63 schrieb:
FredSchaub schrieb:
ja - wieso auch nicht??


Darf ich dein Argument mit "traditionshalber" verstehen    ?  


ja, was spricht schließlich gegen eine moralische und vereinende Person, die über parteipolitischen Dingen steht??

OK: Herr Wulff entspricht diesem Gedanken nicht, aber er sollte auch nicht das Maß aller Dinge sein für dieses Amt.
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Ich wäre dafür. Niemand braucht heute mehr einen Ersatz-Kaiser. Jeder von Euch sollte sich fragen, ob ihm irgendein Bundespräsident (auch die guten) schon mal "Halt" oder "Orientierung" gegeben hat. Wer kuckt die Weihnachtsansprachen?

Die staatsnotarielen Aufgaben und die Repräsentation kann der Bundestagspräsident machen, die "Prüfung" von Gesetzen (die eh nie gescheit durchgeführt wird) brauchen wir in der Form nicht. Also: weg mit dem unnötigen Amt.
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Dirty-Harry schrieb:

.....
Aber evtl. hab ich ja auch wichtige Aufgaben,Gesichtspunkte und Funktionen übersehen. Ich las mich gerne belehren und aufklären ,weil ich es natürlich nicht wirklich und abschl. beurteilen kann ,-)  


Schöner Beitrag, so in etwa empfinde ich auch.

Und Deine abschließende Bitte um Argumentationen (wichtige Aufgaben,Gesichtspunkte und Funktionen) für das Beibehalten des Amtes möchte ich, so es diese gibt, hier nochmals ergänzen um meine Bitte nach Vorschlägen, wie eine Person, die derartige noch zu definierende Aufgaben bestmöglichst zu erfüllen hat,  gefunden werden kann. Die derzeitige "Wahl" wie auch eine Wahl durch das Volk haben ja Nachteile (siehe meinen Beitrag Post 4 mit Zitat; Erstere erwiesenermaßen und letztere befürchtet).
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Also ich würde es machen.
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FredSchaub schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:
FredSchaub schrieb:
ja - wieso auch nicht??


Darf ich dein Argument mit "traditionshalber" verstehen    ?  


ja, was spricht schließlich gegen eine moralische und vereinende Person, die über parteipolitischen Dingen steht??

OK: Herr Wulff entspricht diesem Gedanken nicht, aber er sollte auch nicht das Maß aller Dinge sein für dieses Amt.


dann sollte diese position aber nicht von einem parteipolitiker besetzt werden. und "der kaiser" sollte direkt vom volk gewählt werden.

für mich ist der bundespräsident völlig verzichtbar.
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FredSchaub schrieb:

Was spricht schließlich gegen eine moralische und vereinende Person, die über parteipolitischen Dingen steht??


Nichts.

Moralische und vereinende Person, die über den parteipolitischen Dingen stehen, zeichnen sich in der regel durch ihren bisherigen Lebenslauf aus, sie werden dann auch so vom Bürger als Instanz wahrgenommen werden, auch ohne die äussere "Hülle" eines BP. Diese ist zwar verfassungsgemäß mit diesen Attributen ausgestattet, was aber nicht automatisch bedingt, dass sie durch die Person, die dieses Amt besetzt, auch ausgefüllt wird.

Wieder komme ich deshalb auf die Frage zurück:

Wenn man das Amt weiter bejaht, wie kann man bestmöglich sicherstellen, dass eine zu findende Person diesem Amt möglichst gerecht wird (und nicht erst hereinwachsen muß)?
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Schaedelharry63 schrieb:
FredSchaub schrieb:

Was spricht schließlich gegen eine moralische und vereinende Person, die über parteipolitischen Dingen steht??


Nichts.

Moralische und vereinende Person, die über den parteipolitischen Dingen stehen, zeichnen sich in der regel durch ihren bisherigen Lebenslauf aus, sie werden dann auch so vom Bürger als Instanz wahrgenommen werden, auch ohne die äussere "Hülle" eines BP. Diese ist zwar verfassungsgemäß mit diesen Attributen ausgestattet, was aber nicht automatisch bedingt, dass sie durch die Person, die dieses Amt besetzt, auch ausgefüllt wird.

Wieder komme ich deshalb auf die Frage zurück:

Wenn man das Amt weiter bejaht, wie kann man bestmöglich sicherstellen, dass eine zu findende Person diesem Amt möglichst gerecht wird (und nicht erst hereinwachsen muß)?  


das ist das Problem, wo finde ich jmd der so akzeptiert ist?
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Wenn die von Posener erwähnten 28 Millionen Euro die dieser Spaß pro Jahr kostet stimmen sollten, muß man sich sehr ernsthaft fragen wofür das nötig ist.
Aber ich bräuchte den Grüßaugust auch nicht wenn er nur 28€ kosten würde. Ein sinnloses Amt.
Moralische Ruckreden gehören in der Halbzeitpause in die Kabine.


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