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Spielecafé? Erfahrungsberichte gesucht

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Hallo zusammen,

ein Kumpel und ich hatten die Irrsinnsidee in der Stadt unseres Vertrauens ein Spielecafé zu eröffnen. Also keinen reinen Verkaufsladen, sondern eben ein Café, in dem es neben Kalt- und Heissgetränken eine Vielzahl an Spielen gibt, die man sich ausleihen und vor Ort Spielen und ausprobieren kann. Dazu tief hängende Deckenlampen, Rauchen erlaubt. Denkbar wären zudem Turniere oder Rollenspielabende (so Fantasysachen!).
Die Idee dahinter ist, dass es unglaublich viele richtig, richtig gute Spiele gibt, die allerdings sehr teuer sind und man doch oft davor zurückschreckt, sich solche direkt anzuschaffen. Zudem hat unsere Erfahrung gezeigt, dass man zwar oft motiviert ist, sich regelmäßig zusammenzusetzen, es aber meistens an einem gemeinsamen, festen Termin scheitert. Ein solcher Laden böte dann die Möglichkeit, spontan mal was Neues auszuprobieren.

Soweit der Businessplan.

Jetzt mal meine Frage an alle passionierten Brett-/Karten-/Rollenspieler (so brainstormingmäßig): Habt ihr Erfahrungen mit solchen Läden? Wenn ja, welche? Würdet ihr solche Lokalitäten aufsuchen? Wie müsste so ein Laden eurer Meinung nach aussehen, damit ihr da reingehen würdet? Gibt es solche Läden in Frankfurt oder Umgebung, die man sich mal anschauen könnte?

Grüße
J
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Keine schlechte Idee, für die Kunden. Nur weiß ich nicht, ob diese Klientel (v.a. die Rollenspieler) für genügend Umsatz sorgen würden. Man müsste auf jeden Fall auch noch Ausleihgebühren für die Spiele verlangen, denn groß die Cocktails oder Longdrinks zieht man sich bei Gesellschaftsspielen nicht unbedingt rein. Getränke würden sich bei Poker usw. gut verkaufen lassen, allerdings darf man das ja auch nicht so einfach veranstalten.
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Richtig, das dachten wir uns auch schon. Entweder Ausleihe für die Spiele oder für den Tisch. Halt so, dass es alles im machbaren Rahmen bleibt.
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Glaubst du wirklich, dass der Café/Spiele-Markt so groß ist, dass man damit Geld verdienen kann?

Was mich stören würde: Rauchen. Für mich ein absolutes No-Go während eines Spieleabends. Nervt mich im Stadion schon, wenn einer neben mir 90 Minuten am Stück qualmt.
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Der Spielemarkt ist sicherlich groß genug, aber das Konzept Spielecafé ist schon oft gescheitert, denn damit ist kein Geld zu verdienen. Die Spieler sind in der Regel so geizig, dass die bei einem Glas Wasser stundenlang ausharren. Die Spiele für die Ausleihe sind teuer und wenn ihr da auf dem laufenden bleiben wollt, wird das eine kostspielige Angelegenheit. Es gab in Bockenheim mal eines, dessen Namen mir gerade entfallen ist. Hat aber nach 1-2 Jahren seine Pforten wieder schließen müssen.
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francisco_copado schrieb:
Glaubst du wirklich, dass der Café/Spiele-Markt so groß ist, dass man damit Geld verdienen kann?


Das glaube ich schon. Ich würd jedenfalls dauernd in so einem Laden rumhängen, kenne auch einige, denen es genauso geht. Ob das repräsentativ ist, weiß ich leider nicht, deswegen sind wir ja auf der Suche nach Erfahrungen. Ich denke aber, mittlerweile ist der Markt so groß und abwechslungsreich, dass ein Fachgeschäft Sinn machen könnte. Man müsste natürlich beratend tätig sein, also Spiele empfehlen und erklären können. Dadurch sinkt quasi die Einstiegshürde. Hier bin ich allerdings noch nicht sicher, ob das nicht irgendwann sehr anstrengend werden kann.
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Jugger schrieb:
Der Spielemarkt ist sicherlich groß genug, aber das Konzept Spielecafé ist schon oft gescheitert, denn damit ist kein Geld zu verdienen. Die Spieler sind in der Regel so geizig, dass die bei einem Glas Wasser stundenlang ausharren. Die Spiele für die Ausleihe sind teuer und wenn ihr da auf dem laufenden bleiben wollt, wird das eine kostspielige Angelegenheit. Es gab in Bockenheim mal eines, dessen Namen mir gerade entfallen ist. Hat aber nach 1-2 Jahren seine Pforten wieder schließen müssen.


Dieser Sache könnte man vielleicht Herr werden, indem man eine Tischmiete veranschlagt, z.B. 2€ pro Kopf und Stunde. Wenn man sieht, wieviel Kohle die Leute in Karaokebars für ähnliche Sachen rausblasen...
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Jo-Gi schrieb:
francisco_copado schrieb:
Glaubst du wirklich, dass der Café/Spiele-Markt so groß ist, dass man damit Geld verdienen kann?


Das glaube ich schon. Ich würd jedenfalls dauernd in so einem Laden rumhängen, kenne auch einige, denen es genauso geht. Ob das repräsentativ ist, weiß ich leider nicht, deswegen sind wir ja auf der Suche nach Erfahrungen. Ich denke aber, mittlerweile ist der Markt so groß und abwechslungsreich, dass ein Fachgeschäft Sinn machen könnte. Man müsste natürlich beratend tätig sein, also Spiele empfehlen und erklären können. Dadurch sinkt quasi die Einstiegshürde. Hier bin ich allerdings noch nicht sicher, ob das nicht irgendwann sehr anstrengend werden kann.


Spieler wollen vor allem Neuheiten spielen. Potenzial sähe ich da also nur um die Neuheiten im Café auszuprobieren. Bewährte Spiele haben die Spieler alle im Schrank. Und selbst Neuheiten werden oft blind gekauft.

Bei ca. 800 Neuheiten pro Jahr (kein Witz!)... viel Vergnügen. Gut, das ist eine Gesamtzahl inkl. Karten- und Importspiele. Aber selbst bei nur 100-200 Spielen im Jahr ist das von ein paar Enthusiasten nicht zu bewältigen.

Und für Fachgeschäfte ist der Zug auch so ziemlich abgefahren. Mit den Preisen die im Internethandel geboten werden, kann leider kaum ein Fachhandel mithalten.
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Jo-Gi schrieb:
Jugger schrieb:
Der Spielemarkt ist sicherlich groß genug, aber das Konzept Spielecafé ist schon oft gescheitert, denn damit ist kein Geld zu verdienen. Die Spieler sind in der Regel so geizig, dass die bei einem Glas Wasser stundenlang ausharren. Die Spiele für die Ausleihe sind teuer und wenn ihr da auf dem laufenden bleiben wollt, wird das eine kostspielige Angelegenheit. Es gab in Bockenheim mal eines, dessen Namen mir gerade entfallen ist. Hat aber nach 1-2 Jahren seine Pforten wieder schließen müssen.


Dieser Sache könnte man vielleicht Herr werden, indem man eine Tischmiete veranschlagt, z.B. 2€ pro Kopf und Stunde. Wenn man sieht, wieviel Kohle die Leute in Karaokebars für ähnliche Sachen rausblasen...


Die Frage, die sich dabei stellt ist auch "Warum sollte man das Haus verlassen um mit Freunden eine Runde xyz zu spielen?". Wenn ich dazu raus muss, den Tisch, Getränke und Essen bezahlen muss... da ist bei vielen (zu Recht) die Hürde schon zu groß. Das habe ich zu Hause bei bestellter Pizza und kostenlosen Getränken (der Gastgeber zahlt  ,-)  )um einiges günstiger, gemütlicher, ruhiger und entspannter.
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Jugger schrieb:
Jo-Gi schrieb:
francisco_copado schrieb:
Glaubst du wirklich, dass der Café/Spiele-Markt so groß ist, dass man damit Geld verdienen kann?


Das glaube ich schon. Ich würd jedenfalls dauernd in so einem Laden rumhängen, kenne auch einige, denen es genauso geht. Ob das repräsentativ ist, weiß ich leider nicht, deswegen sind wir ja auf der Suche nach Erfahrungen. Ich denke aber, mittlerweile ist der Markt so groß und abwechslungsreich, dass ein Fachgeschäft Sinn machen könnte. Man müsste natürlich beratend tätig sein, also Spiele empfehlen und erklären können. Dadurch sinkt quasi die Einstiegshürde. Hier bin ich allerdings noch nicht sicher, ob das nicht irgendwann sehr anstrengend werden kann.


Spieler wollen vor allem Neuheiten spielen. Potenzial sähe ich da also nur um die Neuheiten im Café auszuprobieren. Bewährte Spiele haben die Spieler alle im Schrank. Und selbst Neuheiten werden oft blind gekauft.

Bei ca. 800 Neuheiten pro Jahr (kein Witz!)... viel Vergnügen. Gut, das ist eine Gesamtzahl inkl. Karten- und Importspiele. Aber selbst bei nur 100-200 Spielen im Jahr ist das von ein paar Enthusiasten nicht zu bewältigen.

Und für Fachgeschäfte ist der Zug auch so ziemlich abgefahren. Mit den Preisen die im Internethandel geboten werden, kann leider kaum ein Fachhandel mithalten.  


Du kennst Dich da doch aus: Gibt es nicht eine große Zielgruppe, grad unter jungen Leuten, die mal einfach so was ausprobieren wollen ohne sich gleich mit riesen Fachkenntnis gezielt was aussuchen? Ähnlich wie bei einer Videothek, da gehen doch auch viele grad am Wochenende rein und leihen sich irgendwas aus. Zielgruppe wären natürlich nicht Fachleute, sondern "interessierte Laien", wie mein Lehrer immer zu sagen pflegte.
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Ich kann mir ja schon vorstellen, dass Leute gerne ihren Spieleabend in ein Café verlegen, aber was verdient man denn an denen? Durch das Spielen wird das Trinken (also deine Einnahmequelle) in den Hintergrund gedrängt. Wie oben schon erwähnt, kann es vorkommen, dass eine einzelne Person eine Stunde oder länger bei einem kleinen Wasser bleibt.

Also ich von der FH nach Hause gelaufen bin, habe ich Montag Abends immer eine Gruppe älterer Menschen (ungefähr 20 Leute, ca. 60 Jahre alt) in einem Klassenzimmer gesehen. 4, 5 Tische mit unterschiedlichen Spiele. Möglicherweise wäre das "Kooperationsmöglichkeit", die interessant für ein solches Café sein könnte.

Das Hauptproblem dürften die Anschaffungskosten sein. Miete+Inneneinrichtung+Spiele+Getränke/Essen..dann natürlich auch Gehälter und und und...da müssen ne ganze Menge Leute kommen.
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Ich hoffe dein Kollege hat BWL studiert und nicht Förster wie deiner Einer....

Miete, Nebenkosten, evtl. Kredit usw usf...dann rechneste dir mal eure Fixkosten aus und dann kannste dir ausrechnen was du jeden Tag einnehmen musst um erstmal die Fixkosten zu deckeln...
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Brady schrieb:
Ich hoffe dein Kollege hat BWL studiert und nicht Förster wie deiner Einer....


doch hat er    Grüße an dieser Stelle!
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Jo-Gi schrieb:
Jugger schrieb:
Jo-Gi schrieb:
francisco_copado schrieb:
Glaubst du wirklich, dass der Café/Spiele-Markt so groß ist, dass man damit Geld verdienen kann?


Das glaube ich schon. Ich würd jedenfalls dauernd in so einem Laden rumhängen, kenne auch einige, denen es genauso geht. Ob das repräsentativ ist, weiß ich leider nicht, deswegen sind wir ja auf der Suche nach Erfahrungen. Ich denke aber, mittlerweile ist der Markt so groß und abwechslungsreich, dass ein Fachgeschäft Sinn machen könnte. Man müsste natürlich beratend tätig sein, also Spiele empfehlen und erklären können. Dadurch sinkt quasi die Einstiegshürde. Hier bin ich allerdings noch nicht sicher, ob das nicht irgendwann sehr anstrengend werden kann.


Spieler wollen vor allem Neuheiten spielen. Potenzial sähe ich da also nur um die Neuheiten im Café auszuprobieren. Bewährte Spiele haben die Spieler alle im Schrank. Und selbst Neuheiten werden oft blind gekauft.

Bei ca. 800 Neuheiten pro Jahr (kein Witz!)... viel Vergnügen. Gut, das ist eine Gesamtzahl inkl. Karten- und Importspiele. Aber selbst bei nur 100-200 Spielen im Jahr ist das von ein paar Enthusiasten nicht zu bewältigen.

Und für Fachgeschäfte ist der Zug auch so ziemlich abgefahren. Mit den Preisen die im Internethandel geboten werden, kann leider kaum ein Fachhandel mithalten.  


Du kennst Dich da doch aus: Gibt es nicht eine große Zielgruppe, grad unter jungen Leuten, die mal einfach so was ausprobieren wollen ohne sich gleich mit riesen Fachkenntnis gezielt was aussuchen? Ähnlich wie bei einer Videothek, da gehen doch auch viele grad am Wochenende rein und leihen sich irgendwas aus. Zielgruppe wären natürlich nicht Fachleute, sondern "interessierte Laien", wie mein Lehrer immer zu sagen pflegte.


Klar ist das Spielen z.B. unter Studenten natürlich besonders beliebt. Aber gerade in diesem Bereich wirst Du selten "interessierte Laien" finden, die bereit sind Geld für Tischmiete oder Getränke etc. zu investieren. Entweder bist Du Freak und kennst alle Neuheiten schon bevor sie erschienen sind, kaufst diese blind und probierst selten was geliehenes aus. Im besten Falle hat jemand aus der Spielerunde das Spiel und dann wird halt da ausprobiert.

Oder Du bist sog. Gelegenheitsspieler und Dir fehlt die Motivation und der Überblick um ein x-beliebiges Spiel rauszusuchen (aufgrund von welchen Kriterien?) und spontan drauf los zu spielen. Der Großteil der Spiele ist ja auch nicht unbedingt auf Malefiz-Niveau, sondern schon etwas anspruchsvoller. D.h. in solchen Runden ist in der Regel ein erfahrener Spieler dabei, der das Spiel erklären kann. Und dann bist Du wieder beim Freak, der das Spiel bei sich im Schrank hat...
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Jugger schrieb:
Malefiz-Niveau


Geil, den Kram hatt ich schon längst verdrängt.

Naja, so wies aussieht, winkt dann doch die Beamtenlaufbahn.  

Danke an alle für die Anregungen! Wir werden das ins Kalkül mit einbeziehen.  
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francisco_copado schrieb:

Das Hauptproblem dürften die Anschaffungskosten sein...


Das Hauptproblem dürfte die Größe der Tische sein. Kneipen- oder Cafétische eignen sich auch generell eher schlecht für ein gescheites Spiel...
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Jugger schrieb:
francisco_copado schrieb:

Das Hauptproblem dürften die Anschaffungskosten sein...


Das Hauptproblem dürfte die Größe der Tische sein. Kneipen- oder Cafétische eignen sich auch generell eher schlecht für ein gescheites Spiel...  

Ja das stimmt, das fällt schon zu Hause am Küchentisch immer auf. Aber dem kann man ja entgegenwirken. Dieses Problem wäre wahrscheinlich einfacher zu lösen, als wassertrinkende Bettelstudenten.  
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Jugger schrieb:
Das Hauptproblem dürfte die Größe der Tische sein. Kneipen- oder Cafétische eignen sich auch generell eher schlecht für ein gescheites Spiel...  
Und die damit verbundene Raummiete.
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Du unterliegst einem häufigem Missverständnis, wenn man eine Themengastronomie eröffnen möchte: Zu allererst wirst du Gastronom. Ohne jegliche Erfahrung. Also zahlst du Lehrgeld von A-Z.
Die Spielegeschichte ist lediglich ein Merkmal, das Gäste aus der übrigen Gastronomie in deinen Laden locken soll. Genau wie Irishpubs, Sportbars, Tabledance...
Wenn du dich im Netz umschaust, wirst du feststellen, dass solche Spielecafes in der Mehrzahl von Trägern wie Kirche, Unifachschaften, Altenclubs etc. betrieben werden, also in mietfreien Räumen ohne Personalkosten. Das sollte zu denken geben.
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Jugger schrieb:

Das Hauptproblem dürfte die Größe der Tische sein. Kneipen- oder Cafétische eignen sich auch generell eher schlecht für ein gescheites Spiel...  


Ist alles abhängig vom Spiel, das die Besucher spielen möchte. Für die 0815-Spiele eignen sich auch "normale" Kneipentische. Wenn da aber 8 Leute sitzen und etwas Größeres spielen wollen, wird ein anderer Tisch benötigt als in einer gemütlichen 3- oder 4-Mann-Runde, die vielleicht "nur" Karten spielen will. Und letztendlich müssen/sollen alle  Einrichtungsgegenstände irgendwie zusammen passen.


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