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Bestellung in den USA - UPS Zuschlag ?

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Hallo,

vielleicht liest hier jemand, der sich mit Bestellungen in den USA und den daraus entstehenden Kosten auskennt.

Ich habe Montag vor einer Woche beim NBA-Store in den Vereinigten Staaten 15 Trikots bestellt.
es beläuft sich um folgende Beträge:
Warenwert 603,86 $
Versandkosten 68,21 $
"International Handling Fee" 80,64 $

Der NBA-Store schickt immer, je nach Verfügbarkeit, die Päckchen los, sei es auch nur 1 Trikot (das wusste ich aus einer früheren Bestellung, da hat alles reibungslos geklappt). Nun klingelt am Montag der UPS-Fahrer an meiner Tür, mit einem Päckchen in der Hand und sagt, es würde 30,04 € kosten. Auf dem Packchen ein gelber Zettel von UPS mit der Auflistung der Kosten:
Einfuhrumsatzsteuer: 17,54€ (steuerfrei)
Brokeragezuschlag: 10,50€ (steuerpflichtig)
MwST: 2 € (19% von 10,50€)

dazu ein Hinweis: Die vom deutschen Zoll festgesetzten Beträge können abweichen. Sie erhalten in wenigen Tagen einen vollständige Abrechnung, ggf. mit Zoll/Eu-St.-Beleg.

nun meine Frage:
Was bedeutet dieses International Handling Fee?
Auf der Seite des NBA-Stores war zu lesen "there will be no additional charges upon delivery". Der International Handling Fee beträg 12% des Warenwertes.

Wie kann es sein, dass ich beim NBA-Store diese Steuern bezahlen musste, jetzt aber bei UPS noch mal Einfuhrumsatzsteuer bezahlen muss? Und anscheinend will der Zoll wohl auch noch mal Geld haben, bis jetzt kam zwar noch kein Brief, aber das wird noch kommen.

Der Brokeragezuschlag ist wohl eine Art "Gebühr", die UPS für das Verzollen verlangt.
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Die "International Handling Fee" fällt da wohl für Exportsendungen an, womöglich weil ein anderer Dienstleister für die Zustellung verwendet werden muss, unter umständen auch Versandkosten, Verpackung etc. pp. das hat nichts mit Zöllen oder EUSt zu tun die bei Drittlandsenungen anfallen.
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Um den NBA Store zu zitieren:

Klick

NBA Store schrieb:

When placing an order being shipped to a destination outside of the United States, you are considered the importer of record and must comply with applicable laws and regulations. You may be subject to incremental import duties, taxes and the carrier's collection fee that are levied and collected as a part of the International Handling Fee during Checkout. A summary of these charges will be included in the International Handling Fee line. The order total presented at Checkout will be the exact amount that you will be billed. There will not be any additional costs billed upon delivery or due as C.O.D. charges.


Was die Einfuhrumsatzsteuer angeht, lässt sich folgendes berechnen:

Gesamtwert der Bestellung: (603.86 + 68.21) = 672.07 Dollar
Zollbetrag (12% bei Textilien): 672.07*0.12= 80.64

Das hast Du bereits bezahlt. Sprich: Der NBA Store hat lediglich den Einfuhrzoll einbehalten, nicht aber die Einfuhrumsatzsteuer.

Hinzu kommen werden jedoch noch 19% Einfuhrumsatzsteuer auf den Gesamtbetrag von 672 Dollar, also etwa 127.69 Dollar. Diese wirst Du beim Zoll nachzahlen müssen. Das dürften etwa 92.50 Euro sein.

Warum UPS allerdings nur 17.54 Euro einsammelt, ist mir nicht klar. Meines Ermessens hätte UPS einen höheren Betrag (92.50 Euro) einsammeln müssen. Daher wohl der Hinweis "Die vom deutschen Zoll festgesetzten Beträge können abweichen. Sie erhalten in wenigen Tagen einen vollständige Abrechnung, ggf. mit Zoll/Eu-St.-Beleg.". Dann hätte UPS es allerdings auch komplett dem Zoll überlassen können, um Dir die Brokerage Fee zu ersparen, denn die ist eine Carrier-Pauschale.
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Chriz schrieb:
Die "International Handling Fee" fällt da wohl für Exportsendungen an, womöglich weil ein anderer Dienstleister für die Zustellung verwendet werden muss, unter umständen auch Versandkosten, Verpackung etc. pp. das hat nichts mit Zöllen oder EUSt zu tun die bei Drittlandsenungen anfallen.

Doch, siehe Berechnung. 80.64 entsprechen exakt den 12% Zollgebühren für Textilien.
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Nachtrag: Vermutlich "collecten" US Stores keine Einfuhrumsatzsteuer, weil in den USA beispielsweise staatenabhängig VAT verlangt wird oder nicht. Der Aufwand scheint zu groß, dies für jedes Land und Bundesland durchzuführen. Daher überlässt man dies dem Carrier (UPS), lediglich die klar definierten und landesspezifischen Zölle können zweifelsfrei erhoben werden. Das wäre eine Erklärung für mich.

Um das ganze zu vereinfachen: Wer in den USA zum Kaufpreis k plus Versandkosten in Höhe von v Textilien einkauft, bezahlt im Endeffekt:

(k + v) * 1.19 * 1.12 Dollar.

Oder simpel:

(Kaufpreis + Versandkosten) * 1.3328 = Dollar-Endpreis

Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass Du die Differenz von rund 92.50 Euro und 17.54 Euro noch bezahlen musst, also rund 75 Euro Nachschlag.
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bin gespannt ob die so eine große bestellung überhaupt verschicken! hatte da nämlich auch mal probleme! denke die hatten angst, das ich die sachen weiter verkaufe
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Gut, dann weiß ich ja, was jetzt auf mich zu kommt. Danke dafür.

Und zum Thema so große Bestellung: Das größte Paket besteht aus 11 Trikots, also sollte das eigentlich nicht das Problem sein...
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kasi1981 schrieb:
bin gespannt ob die so eine große bestellung überhaupt verschicken! hatte da nämlich auch mal probleme! denke die hatten angst, das ich die sachen weiter verkaufe

Natürlich (!) wird auch eine so große Bestellung verschickt (die, wie Zoodl ja schrieb, bereits eingetroffen ist). Warum sollten sie Angst haben, dass Du die Sachen weiterverkaufst? Durch Zollgebühr und Einfuhrumsatzsteuer macht es ohnehin keinen Sinn, in einem Retailstore zu kaufen. Der Wiederverkauf lohnt ohnehin nur dann wirklich, wenn bei einem Großhändler direkt in Massen eingekauft wird. Und das bedeutet in der Regel eine Abnahmemenge von 1000 Stück. Auch solche Bestellungen werden selbstverständlich verschickt.
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Die EInfuhrumsatzsteuer entspricht in etwa unserer mehrwertsteuer, daher beträgt sie meist auch 19%. Diese werden ab einem Wert von 22$ erhoben, da auch die Versandkosten dazu gehören. Sei froh, wenn das gleich verrechnet wird. Wenn du Pech hast, musst du zum Zollamt (das kann weit weg sein) unddas Ganze selbst verzollen
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eSGEhtgutab schrieb:
Die EInfuhrumsatzsteuer entspricht in etwa unserer mehrwertsteuer, daher beträgt sie meist auch 19%. Diese werden ab einem Wert von 22$ erhoben, da auch die Versandkosten dazu gehören. Sei froh, wenn das gleich verrechnet wird. Wenn du Pech hast, musst du zum Zollamt (das kann weit weg sein) unddas Ganze selbst verzollen  


Ups,  war ja schon geschrieben  
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Zoodl schrieb:
Gut, dann weiß ich ja, was jetzt auf mich zu kommt. Danke dafür.

Und zum Thema so große Bestellung: Das größte Paket besteht aus 11 Trikots, also sollte das eigentlich nicht das Problem sein...


Es ist natürlich nicht in Deinem Interesse, wenn der NBA store schreibt, dass *keinerlei* weitere Zahlungen bei Lieferung anfallen. Vielleicht solltest Du sie freundlich darauf hinweisen, dass sie ihren Text doch entsprechend anpassen sollten. Und was die Einfuhrumsatzsteuer angeht: Mit etwas Glück bleibt es dabei, meiner Rechnung nach wäre jedoch eine Nachzahlung fällig. Schreib' doch mal, was Du letztendlich nachzahlen musstest.
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Und noch ein Nachtrag, eine Kleinigkeit habe ich vergessen: Die Bemessungsgrundlage zur Einfuhrumsatzsteuer schließt auch den Zoll selbst mit ein, laut Wikipedia. Demnach wären auch die 80.64 Dollar Zollgebühren mit EUSt zu versteuern, also kämen weitere 10 Euro hinzu.
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Die 17.54 stören mich ein wenig. Was ich mir vorstellen könnte: Dies ist der Umsatzsteuerbetrag für die Versandkosten und den Zoll, also:

68.21 + 80.64 = 148.85
Freibetrag: 22 Euro, Multiplikator 1.33 (Dollarkurs), also rund 29.26 Dollar, macht 119.59 Dollar Rest.
119.59 * 0.19 = 22.72 Dollar, in Euro: 17.08

Kommt fast hin, aber der Kurs wäre eher schlecht. Wenn die Annahme stimmt, dass UPS nur für den Zoll und die Versandkosten den EUSt-Betrag erhoben hat, verbliebe also "nur noch" der EUSt-Betrag für den eigentlichen Warenwert, also 603.86 * 0.19 = 114.73 Dollar, rund 88 Euro, je nach angesetztem Kurs.
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Ich denke nicht, dass ich die Bestellung selbst abholen muss. Auf der UPS Seite steht, dass das Paket im Moment im Langenhagen nähe Hannover ist, das heißt morgen wird es geliefert. Morgen Nachmittag kann ich dann sagen, wie viel der UPS-Fahrer für das Päckchen mit den 11 Trikots haben wollte. Und wenn Post von Zoll kommen sollte, melde ich das hier auch.
Danke für die Erklärungen.
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UPS sind Verbrecher, was die Verzollung angeht. Niemals würde ich ein Paket aus den USA per UPS verschicken lassen, sollte es eine andere Möglichkeit geben. UPS verzollt für Dich die Sendung und kassiert dafür auch noch eine horrende Gebühr. Die Verzollung kann man aber auch prima selber am Zollamt machen - nur das interessiert UPS nicht.
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Jugger schrieb:
UPS sind Verbrecher, was die Verzollung angeht. Niemals würde ich ein Paket aus den USA per UPS verschicken lassen, sollte es eine andere Möglichkeit geben. UPS verzollt für Dich die Sendung und kassiert dafür auch noch eine horrende Gebühr. Die Verzollung kann man aber auch prima selber am Zollamt machen - nur das interessiert UPS nicht.  


UPS vermeide ich prinzipiell. Allerdings kann das Zollamt weit sein, Limburger müssen z.B. bis nach Wetzlar fahren, dort werden die US-Sendungen bearbeitet. Manchmal hat man Glück, und der Postbote kassiert direkt, wie bei Nachnahme, aber die schönsten Sendungen sind eh die, die so ankommen  ,-)
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f1r3 schrieb:
Chriz schrieb:
Die "International Handling Fee" fällt da wohl für Exportsendungen an, womöglich weil ein anderer Dienstleister für die Zustellung verwendet werden muss, unter umständen auch Versandkosten, Verpackung etc. pp. das hat nichts mit Zöllen oder EUSt zu tun die bei Drittlandsenungen anfallen.

Doch, siehe Berechnung. 80.64 entsprechen exakt den 12% Zollgebühren für Textilien.


Sorry für die Fehlinformation, finde das sehr unüblich das ein "Shop" die Zölle vorab erhebt und man sie dann im Empfangsland nicht mehr zu entrichten brauch.

Was zur EUSt sagst stimmt, die Bemessungsgrundlage ist Warenwert + Transport (bis zum Punkt wo verzollt wird) + Zölle.
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Chriz schrieb:
f1r3 schrieb:
Chriz schrieb:
Die "International Handling Fee" fällt da wohl für Exportsendungen an, womöglich weil ein anderer Dienstleister für die Zustellung verwendet werden muss, unter umständen auch Versandkosten, Verpackung etc. pp. das hat nichts mit Zöllen oder EUSt zu tun die bei Drittlandsenungen anfallen.

Doch, siehe Berechnung. 80.64 entsprechen exakt den 12% Zollgebühren für Textilien.


Sorry für die Fehlinformation, finde das sehr unüblich das ein "Shop" die Zölle vorab erhebt und man sie dann im Empfangsland nicht mehr zu entrichten brauch.
Was zur EUSt sagst stimmt, die Bemessungsgrundlage ist Warenwert + Transport (bis zum Punkt wo verzollt wird) + Zölle.


..geht mit Incoterm DDP...Delivered Duty Paid/Geliefert-verzollt..ich zitiere

"Delivered Duty Paid/Geliefert verzollt ... benannter Bestimmungsort
DDP beinhaltet die Maximalverpflichtung des Verkäufers. Der Verkäufer muss die Ware zur Ausfuhr und auch zur Einfuhr freimachen und am benannten Bestimmungsort auf dem ankommenden Beförderungsmittel unentladen liefern. Der Verkäufer trägt alle Kosten und auch die Gefahr bis zum Eintreffen der Ware an dem benannten Bestimmungsort


..sodann fällt nur noch die EUST im Bstimmungsland an..
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ruhrpottkumpel schrieb:
Chriz schrieb:
f1r3 schrieb:
Chriz schrieb:
Die "International Handling Fee" fällt da wohl für Exportsendungen an, womöglich weil ein anderer Dienstleister für die Zustellung verwendet werden muss, unter umständen auch Versandkosten, Verpackung etc. pp. das hat nichts mit Zöllen oder EUSt zu tun die bei Drittlandsenungen anfallen.

Doch, siehe Berechnung. 80.64 entsprechen exakt den 12% Zollgebühren für Textilien.


Sorry für die Fehlinformation, finde das sehr unüblich das ein "Shop" die Zölle vorab erhebt und man sie dann im Empfangsland nicht mehr zu entrichten brauch.
Was zur EUSt sagst stimmt, die Bemessungsgrundlage ist Warenwert + Transport (bis zum Punkt wo verzollt wird) + Zölle.


..geht mit Incoterm DDP...Delivered Duty Paid/Geliefert-verzollt..ich zitiere

"Delivered Duty Paid/Geliefert verzollt ... benannter Bestimmungsort
DDP beinhaltet die Maximalverpflichtung des Verkäufers. Der Verkäufer muss die Ware zur Ausfuhr und auch zur Einfuhr freimachen und am benannten Bestimmungsort auf dem ankommenden Beförderungsmittel unentladen liefern. Der Verkäufer trägt alle Kosten und auch die Gefahr bis zum Eintreffen der Ware an dem benannten Bestimmungsort


..sodann fällt nur noch die EUST im Bstimmungsland an..


Ist mir schon klar aber es kann nicht DDP sein da der Empfänger ja die EUSt trägt und DDP die Kostentragung des Absenders inklsuive Zöllen und Steuern beinhaltet. In diesem Fall zahlt der Absender die Lieferung inklusive Zölle aber ohne Steuern.
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Chriz schrieb:
ruhrpottkumpel schrieb:
Chriz schrieb:
f1r3 schrieb:
Chriz schrieb:
Die "International Handling Fee" fällt da wohl für Exportsendungen an, womöglich weil ein anderer Dienstleister für die Zustellung verwendet werden muss, unter umständen auch Versandkosten, Verpackung etc. pp. das hat nichts mit Zöllen oder EUSt zu tun die bei Drittlandsenungen anfallen.

Doch, siehe Berechnung. 80.64 entsprechen exakt den 12% Zollgebühren für Textilien.


Sorry für die Fehlinformation, finde das sehr unüblich das ein "Shop" die Zölle vorab erhebt und man sie dann im Empfangsland nicht mehr zu entrichten brauch.
Was zur EUSt sagst stimmt, die Bemessungsgrundlage ist Warenwert + Transport (bis zum Punkt wo verzollt wird) + Zölle.


..geht mit Incoterm DDP...Delivered Duty Paid/Geliefert-verzollt..ich zitiere

"Delivered Duty Paid/Geliefert verzollt ... benannter Bestimmungsort
DDP beinhaltet die Maximalverpflichtung des Verkäufers. Der Verkäufer muss die Ware zur Ausfuhr und auch zur Einfuhr freimachen und am benannten Bestimmungsort auf dem ankommenden Beförderungsmittel unentladen liefern. Der Verkäufer trägt alle Kosten und auch die Gefahr bis zum Eintreffen der Ware an dem benannten Bestimmungsort


..sodann fällt nur noch die EUST im Bstimmungsland an..


Ist mir schon klar aber es kann nicht DDP sein da der Empfänger ja die EUSt trägt und DDP die Kostentragung des Absenders inklsuive Zöllen und Steuern beinhaltet. In diesem Fall zahlt der Absender die Lieferung inklusive Zölle aber ohne Steuern.



..es gibt durchaus die Möglichkeit DDP zu liefern mit dem Zusatz- split Duty and Vat- das ist ein Zusatzservice, heisst der Zoll ist bezahlt jedoch die EUST nicht und wird dem Empf. belastet, diesen Zusatzservice bieten manche KEP Dienstleister und lassen sich diesen entlohnen, da sie dann nach Eingang der Ware diese dann nochmals mittels einem Cashletter bearbeiten und nachträglich kassieren müßen, also im Import , sowie ein nachgelagerter adminstrativer Aufwand, kostet Manpower und Zeit, deshalb auch die ganzen Zusatzkosten..


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