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Wäje Adelmann, Doc Seltsam unn dem bleeden Rummenigge: Bruchhagen kummt nedd!

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Ok, hat ja dann doch geklappt mit dem Herrn Bruchhagen und unser aller Eintracht. Allerdings erst beim vierten Versuch! Aber was ein Affentanz dadavor. Auf alle möglichen Arten lockten sie ihn Richtung Waldstadion, meist etwas, naja, seltsam…  

Schon im Juni 2000 war er als Sportdirektor im Gespräch. Damals, als Octagon die Melonen für die taufrische Eintracht-AG gab, trafen sich die Herren Felix Magath, Bernd Ehinger - seines Zeichens Sprecher des Verwaltungsrates - und Vorstandsboss Steven Jedlicki mit dem Bielefelder Manager. “Konsens war da“ , sagte dieser, aber dann, typisch Eintracht, tratschte jemand. "Ich hatte Vertraulichkeit vorausgesetzt und wollte mich erst mit Arminia unterhalten", grummelt Bruchhagen über einen kicker-Bericht und das folgende Medienjuchhei, sagt kurzerhand ab und

…kummt nedd.

Was Magath "sehr ärgert“, denn nun bekommt er “mit Rolf Dohmen einen Sportdirektor zweiter Wahl“, schrieb die Welt am 24.07.2000. Immerhin, als Sportdirex zweite Wahl, als Trainer bewies Dohmen eindrucksvoll, dass er nicht mal das war…

Uns Heribert bleibt also in der Stadt, die es nicht gibt und bittet im Juni 2001 um seine vorzeitige Freistellung. Nicht uns Eintracht, der neue Ligaverband ruft diesmal. Das passt Rotbäckchen Karl-Heinz Rummenigge so gar nicht, als der am 1. Juli sein Amt als “Sportdirektor Spielbetrieb“ bei der DFL antritt: "Ich kenne die Hintergründe nicht, aber das ist offenbar mangels Alternativen passiert. Herr Bruchhagen wird beweisen müssen, dass er ein Fachmann ist. Lassen wir uns überraschen. Man sollte das aber auch nicht überbewerten. Was hat der Mann zu entscheiden?" (Welt 02.07.01).

Wärschd du glei säje, Rotbäckschä…


(Bild: Frank Gottas eintracht-archiv

Negativ entschieden haben die DFL-Auguren Bruchhagen und Straub im Oktober 2002 jedenfalls, dass Adi Adelmann beim Zweitligaspiel der Eintracht bei Union Berlin auf der eisernen Trainerbank rum fläzen darf. Sauerei das, dabei hatten dies die Unioner für ihre Anhänger extra ausgelobt. Die Frankfurter Fans waren allerdings fix und fuxig, ersteigerten den begehrten Platz in einer konzertierten Aktion bei Xbay für 2.096,52 EUR und die bei der DFL schauten ebenso bleed aus der Wäsche, wie die Chefs der Eisernen (eintracht-archiv). Statt Trainerbank gab es wegen des dflschen “Geht nedd!“ nur eine Runde Innenraum für Adi, der staatsmännisch reagierte: "So hat die laufende Tätowierung die DFL-Geschäftsführer Heribert Bruchhagen und Wilfried Straub eingeladen, das Frankfurter Zweitliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am 22. November im Eintracht-Fanblock zu verfolgen. "Fußballfans sind ja für die Integrationsfähigkeit auch von Minderheiten bekannt…" (FR vom 1.11.2002).

Äwwer erneut kummt Heribert nedd…

Dabei ist er bereits im Oktober wieder mal als Sportdirektor bei der Eintracht im Gespräch, berichtet die FR am 10.10.2002: “Der Kreis möglicher Sportdirektoren ist groß, die Gerüchteküche fördert Tag für Tag neue Namen zu Tage: Von Bruchhagen bis Hieronymus, von Fjörtoft bis Janßen und von Andi Möller bis Berthold. Oder wie wäre es mit Lothar Matthäus? Der sucht schließlich auch noch einen Job.“ Und sie suchen weiter. Und suchen. Und suchen…

Acht Monate später schreibt die FAZ am 6. August 2003: “Die Suche nach einem Vorstandschef war für Eintracht Frankfurt endlich erfolgreich. Nach F.A.Z.-Informationen deutet sich ein Wechsel von DFL-Geschäftsführer Bruchhagen zum Bundesliga-Aufsteiger an.“ - "Drei, vier Fragen" waren nach offen, erzählt Bruchhagen, dem bereits ein von Dr. Schickhardt/Pröckl ausgearbeiter “16-seitiger unterschriftsreifer Vertrag“ vorliegt.  Doch wie üblich bei der Eintracht, hauen sie ihm ein fettes Brett vor die Omme…

Diesmal därf er nedd kumme.

Denn sie finden Doc Seltsam plötzlich supertoll, den Schuster-Peter. Ein Netzwerk-Topmanager, wie er von sich behauptet. So wird Dr. Pröckl mal eben vorgeschickt, um Herrn Bruchhagen abzusagen, was offenkundig auch im Präsidium vielen Mitgliedern “peinlich ist“ (FR 14.11.03). “Tollhaus Eintracht“ (Die Welt) und “Stümperhaft“ (FR) sind die Überschriften, aber halt normal: “Es gehört zu den routinemäßigen Pflichtaufgaben, ohne großen Rechercheaufwand über allfällige Peinlichkeiten und Stümpereien bei der Eintracht zu berichten. In unterschiedlichen Varianten werden regelmäßig mindestens absonderliche, oft auch schlicht ungeheuerliche Vorgänge…auf dem Silbertablett in die Redaktionsstuben geliefert.“


(Bild: Frank Gottas eintracht-archiv

Gut, nach 21 Tagen haben sie von dem seltsamen Doc die Nase wieder voll und schmeißen den Schuster-Peter wieder raus. Unn nun? Klar, sofort wird der Mann von der DFL wieder als Big Boss gehandelt, wie die FAZ am 4. September berichtet, auch wenn Heribert abwiegelt: "Ich hatte zur Eintracht keinen Kontakt mehr, seitdem mir Dr. Pröckl und Rechtsanwalt Schickhardt vor ein paar Wochen das Angebot unterbreitet hatten, Vorstandsvorsitzender zu werden."

Danach ist also mal Schweigen im Walde, bis im November Bewegung rein kommt, über einen Drei-Jahresvertrag spekuliert wird und der Fischer-Peter sich wie gewohnt mal wieder verplappert, als er erzählt, dass dem Bruchhagen seine DFL-Freistellung schon in trockenen Handtüchern sei… Dieses öffentliche Vorpreschen ist "falsch und sehr mutig formuliert", wird Bruchhagen in der FR zitiert (15.11.03), denn: "Wenn so etwas bei der DFL gelesen wird, kann es passieren, dass man das Gegenteil erreicht. Mein Ansprechpartner bei der Eintracht ist Herr Becker. Was andere erzählen, sind nur Spekulationen!" Was ein Gezeter.

Unn jetz, kummt er diesmal? Awwer sischer. Dreieinhalb Jahre nach dem Erstkontakt am 1. Dezember 2003…
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sei bedankt, werter Herr gereizt, für diese informative Aufbereitung eines der schwärzesten Kapitel der jüngeren Eintrachtgeschichte
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Sehr schön aufbereitet, da hatte ich schon viel von verdrängt  

Man bekommt hier ja häufiger zu hören, daß nicht unbedingt die Ära Ohms wieder aufleben würde, wenn Bruchhagen ginge. Wenn man  dann aber liest, wie es auch nach Ohms hier noch zuging...
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Maabootsche schrieb:
Sehr schön aufbereitet, da hatte ich schon viel von verdrängt  

Man bekommt hier ja häufiger zu hören, daß nicht unbedingt die Ära Ohms wieder aufleben würde, wenn Bruchhagen ginge. Wenn man  dann aber liest, wie es auch nach Ohms hier noch zuging...


nach ohms ging die party eigentlich erst richtig los.  :neutral-face
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Bei all den Firlefanzen und Rohrkrepierern ist es tatsächlich ein Wunder, daß die Eintracht überhaupt noch existiert, geschweige denn höherklassig Fußball spielt. Ich möchte mir nicht ausmale, wo wir hätten aufschlagen können, wenn der Lizenzentzug damals wirklich Bestand gehabt hätte. Da wäre selbst ein "Szenario Kassel" nicht mehr undenkbar gewesen.
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Aber wir hätten doch endlich Meilenstein-Monitoring bekommen !!! ....

Das waren schon "heitere" Jahre. Octagon, Rainer Leben, Dr. Peter Schuster - mich schüttelts heut noch.
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peter schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sehr schön aufbereitet, da hatte ich schon viel von verdrängt  

Man bekommt hier ja häufiger zu hören, daß nicht unbedingt die Ära Ohms wieder aufleben würde, wenn Bruchhagen ginge. Wenn man  dann aber liest, wie es auch nach Ohms hier noch zuging...


nach ohms ging die party eigentlich erst richtig los.  :neutral-face  


Jepp, schon richtig.
Ich fand ja diese, äh, Kuriositäten wie Faustschläge am Rednerpult, Zustellungen durchs Klofenster, Spielerverträge in der Bildzeitung, Taschenpfändung von gefälschten Uhren auf der Haupttribüne und Rotlichtverbindungen schon nicht ganz so professionell, doch für die Existenzängste haben da erst die Leute nach Ohms gesorgt.


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