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Das Erbe von Agent Orange

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Das Erbe von Agent Orange sind behinderte und verkrüppelte Menschen in Vietnam.
Laut stern.de ist es die Unicef-Fotoreportage des Jahres, laut spiegel.de das Unicef-Foto des Jahres.

In jedem Fall sind es fantastische Fotos des amerikanischen Preisträgers Ed Kashi.

Wer mal in Vietnam war, weiß, dass Land sehr unter den Folgen der Kriege, vor allem natürlich des letzten leidet.

Hier und hier gibt es die Bilder.
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Die Folgen chemischer Kriegsführung bleiben leider immer lange noch erhalten, auch wenn der Krieg schon rum ist    Kann man auch auch in Gegenden im Verlauf der ehemaligen Westfront des 1.WK oder in Algerien sehen wo Lost verwendet wurde.

Dennoch ein bewegendes Foto.
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Echt grausam - zerstörte Leben nach unmenschlicher Politik auf dem Rücken der Bevölkerung.

Dazu gab's irgendwann nachts auch mal eine 3Sat-Doku:

"Regen der Vernichtung - das Erbe des Vietnamkriegs"
http://www.youtube.com/watch?v=XpSPKAqiAmY
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singender_adler schrieb:
Echt grausam - zerstörte Leben nach unmenschlicher Politik auf dem Rücken der Bevölkerung.

Dazu gab's irgendwann nachts auch mal eine 3Sat-Doku:

"Regen der Vernichtung - das Erbe des Vietnamkriegs"
http://www.youtube.com/watch?v=XpSPKAqiAmY


Nach dem Sieg des Nordens wurden ungefähr nochmal soviele Menschen getötet, wie während des gesamten Krieges.

Diese 1,4 Millionen Menschen werden leider oft vergessen, weil es leider keine Photos, Berichte oder Filme über sie gibt.

Auch deren Angehörige sahen definitiv nie irgendeine Wiedergutmachung.

Und das alles entstand, weil Frankreich während geheuchelter Verhandlungen Zivilisten wegbombte.

Das alles macht Agent Orange nicht besser, nur finde ich es bedauerlich, daß hier die Opfer der USA Politik anscheinend wesentlich gewichtiger sind, als die Opfer gnadenloser Diktatoren oder heuchlerischer französischer Kolonialpolitik.

Aber die waren halt schlau genug ihre Massaker nicht filmen zu lassen.
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Oh Mann.
Ich gewichte hier gar nichts.
Ich war letztes Jahr in Vietnam. Ich fand die Leute toll.
Ich fand amerikanische Touristen mit Vietnam-Kriegs-Shirts doof.
Das Land leidet unter den Folgen des Krieges.

Ich finde die Fotos grandios. Und die Geschichten dahinter erschütternd.
Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.
Wer hier aufrechnet, und zwar schäbig, das bin ich jedenfalls nicht.
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SemperFi schrieb:
singender_adler schrieb:
Echt grausam - zerstörte Leben nach unmenschlicher Politik auf dem Rücken der Bevölkerung.

Dazu gab's irgendwann nachts auch mal eine 3Sat-Doku:

"Regen der Vernichtung - das Erbe des Vietnamkriegs"
http://www.youtube.com/watch?v=XpSPKAqiAmY


Nach dem Sieg des Nordens wurden ungefähr nochmal soviele Menschen getötet, wie während des gesamten Krieges.

Diese 1,4 Millionen Menschen werden leider oft vergessen, weil es leider keine Photos, Berichte oder Filme über sie gibt.

Auch deren Angehörige sahen definitiv nie irgendeine Wiedergutmachung.

Und das alles entstand, weil Frankreich während geheuchelter Verhandlungen Zivilisten wegbombte.

Das alles macht Agent Orange nicht besser, nur finde ich es bedauerlich, daß hier die Opfer der USA Politik anscheinend wesentlich gewichtiger sind, als die Opfer gnadenloser Diktatoren oder heuchlerischer französischer Kolonialpolitik.

Aber die waren halt schlau genug ihre Massaker nicht filmen zu lassen.


Ja, sehr wichtiger Hinweis. Die vielen anderen Opfer werden leider auch in dem Video nicht erwähnt, obwohl es in Einleitung hineingehören würde, dass in diesem Stellvertreterkrieg insgesamt etwa drei Millionen Menschen (davon zwei Millionen Zivilisten) getötet und vier Millionen schwer verletzt wurden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg

Und wie es sich für fast jeden Krieg gehört, auch hier ein gefälschter Vorwand
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall
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reggaetyp schrieb:
Oh Mann.
Ich gewichte hier gar nichts.
Ich war letztes Jahr in Vietnam. Ich fand die Leute toll.
Ich fand amerikanische Touristen mit Vietnam-Kriegs-Shirts doof.
Das Land leidet unter den Folgen des Krieges.

Ich finde die Fotos grandios. Und die Geschichten dahinter erschütternd.
Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.
Wer hier aufrechnet, und zwar schäbig, das bin ich jedenfalls nicht.


Ich wollte Dich auch in keinster Weise angreifen, hab auch beim schreiben des Posts 0 an Dich gedacht.

Nur es sind eben nach den 1,5 Mio Toten während des krieges nochmal 1,4 Millionen Menschen durch die Säuberungen der Kommunisten gestorben.

Und ich will einfach, daß man an alle Opfer denkt.
Bei allem Müll, den die Amis da veranstaltet haben, sie waren nicht alleine.
Und Diskussionen über Agent Orange reduzieren es leider oft.
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singender_adler schrieb:


Und wie es sich für fast jeden Krieg gehört, auch hier ein gefälschter Vorwand
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall


Ach Gott, der Krieg war doch da schon voll am laufen...

Das wurde dann nur als Legitimation vor dem Volk benutzt, weil ja Wahlen anstanden.
Aber es wurde in Vietnam schön fröhlich vor sich hinmassakriert auf beiden Seiten.

Also Vietnam war nicht Friede, Freude, Eierkuchen, bis die bösen Amis kamen und alles niederbombten.
Und Vietnam war es definitiv nicht, nachdem sie weg waren.

Aber definitv kann man sagen, daß es Vietnam wohl heute wesentlich besser gehen würde, wenn der Süden gewonnen hätte.
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Ich denke, einer der Mods hier, wird, wie ich ihn kenne, noch mit eigenem Beitrag eingreifen.

Hab mich letztens mal näher mit dem Vietnam-Krieg beschäftigt und kam zum Ergebnis, dass es da keine Gewinner oder keine Gerechten gab. Es gab auf jeder Seite eine Menge Verbrecher. Es wurde schon vor den Amis getötet und auch noch nach den Amis. Und ich glaube das größte einzelne Massaker war das von Hue? von den Nordvietnamnesen. Wer die bessere Seite war oder bei wessen Sieg es dem Land besser gehen würde, können wir kaum beurteilen?

Die Frage, die sich bzgl. der USA immer noch stellt... Was hatten die da unten zu suchen? Wenn sich die Vietnamnesen untereinander töten, dann ist das deren Bürgerkriegs-Problem. Der Stellvertreterkrieg der zwei Blöcke dort hat eine 7-stellige Zahl an Menschen in den Tod gerissen. Und er reißt heute noch Menschen in den Tod. Eben dank Agent Orange und anderen Nachwirkungen. Nicht nur von US-Seite. Aber eben auch von dieser. Und dieses Land sollte dazu stehen, was sie dort angerichtet haben.

Wie ich schon bei meinem Besuch in Washington vor 3 Monaten sagte, als ich die Gedenkmauer der gefallenen US-Soldaten in Vietnam gesehen habe: "Wenn man alle toten Vietnamnesen eingemeißelt hätte, hätte man eine Stadtmauer".
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SemperFi schrieb:
singender_adler schrieb:


Und wie es sich für fast jeden Krieg gehört, auch hier ein gefälschter Vorwand
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall


Ach Gott, der Krieg war doch da schon voll am laufen...

Das wurde dann nur als Legitimation vor dem Volk benutzt, weil ja Wahlen anstanden.
Aber es wurde in Vietnam schön fröhlich vor sich hinmassakriert auf beiden Seiten.

Also Vietnam war nicht Friede, Freude, Eierkuchen, bis die bösen Amis kamen und alles niederbombten.
Und Vietnam war es definitiv nicht, nachdem sie weg waren.

Aber definitv kann man sagen, daß es Vietnam wohl heute wesentlich besser gehen würde, wenn der Süden gewonnen hätte.


Die Auseinandersetzung in Form von Covert Actions lief 1965 meines Wissens zwar schon kräftig, aber der Tonkin-Zwischenfall wurde benutzt, um die amerikanische Bevölkerung von einer Intensivierung des Konflikts und einer offenen Intervention zu überzeugen. Zudem gab es vorher keine der amerikanischen Verfassung entsprechende Rechtfertigung des Kriegs.

...Kurz vor dem Beginn der Bombardierung hatte Präsident Johnson in einer Fernsehansprache die Angriffe angekündigt, wobei er sich auf das Recht der Verteidigung gegen unprovozierte nordvietnamesische Angriffe berief.

Spätere Aussagen von Beteiligten lassen darauf schließen, dass am 4. August kein Gefecht stattgefunden hatte bzw. dass die Maddox und die Turner Joy auf nicht vorhandene Gegner gestoßen waren.
...
Am 7. August verabschiedete der Kongress die Tonkin-Resolution. Diese gab der US-Regierung die Vollmacht, „alle notwendigen Schritte zu unternehmen, einschließlich des Gebrauchs bewaffneter Gewalt, um jedes Mitglied ... des Südostasiatischen Kollektiven Verteidigungsvertrages ... in der Verteidigung seiner Freiheit“ zu unterstützen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall

Entsprechende Dokumente aus dem NSA-Archiv
http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB132/press20051201.htm

Von der Vorwandskonstruktion her würde ich den Tonkin-Zwischenfall in den "Gleiwitz-Überfall" einordnen, "wenn keiner schiesst, wird halt zurück geschossen."
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_den_Sender_Gleiwitz
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Addendum:

Man sieht auch an der Anzahl der US-Soldaten, dass der
Tonkin-Zwischenfall nicht nur eine nachträgliche Rechtfertigung, sondern die Vorbereitung für eine Eskalation war.


http://faculty.smu.edu/dsimon/Change-Viet2.html
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FAZ schrieb:
Jahrzehnte nach dem Einsatz des Entlaubungsmittels „Agent Orange“ werden im Vietnam Rückstände davon beseitigt. Die Amerikaner sprechen von einem Meilenstein und streiten Zusammenhänge zwischen Mittel und Krankheiten ab.


Tja.
Mir fällt dazu nichts ein.

Abgesehen vom fehlenden Schuldeingeständnis: Es ist höchst überfällig und dringend geboten.

Hier der ganze Artikel.


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