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Laborwerte umrechnen bzw. vergleichen, aber wie?

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Moin Gemeinde,

ich habe hier Ergebnisse verschiedener Labore liegen. Leider sind die in verschiedenen Einheiten angegeben. Das lässt sich für mich bislang nicht vergleichen.

Kennt jemand vielleicht eine Formel, mittels derer man mg/dl in mmol/l umrechnen kann?
Für Hilfe wäre ich wirklich sehr dankbar.

Ich habe zwar eine Umrechnungsformel gefunden. Und zwar hier:
http://www.diabetiker-hannover.de/diab_hannover/mgdlmmol.htm

Irgendwie erscheint die sich daraus ergebende Rechnung aber keinen Sinn zu ergeben oder die Labore gehen jeweils von völlig anderen Grenzwerten aus:

Nun habe ich nämlich einerseits einen Wert vor 3 Wochen von 64 mg/dl bei einem Normrahmen von 9,20 bis 29,2 mg/dl. Bedeutet also, der maximale Rahmen wurde dort bereits um mehr als das 2,0-fache überschritten.
Auf der anderen Seite sehe ich 3 Wochen später (anderes Labor) einen Wert von 15,7 mmol/l bei einem Rahmen von 3,52 bis 10,78. Demnach wäre der Maximalwert "nur" um das ca. 1,5-fache überschritten.

Das wäre ja an sich erfreulich, da der Wert zu sinken scheint. Wäre da nicht ein umgerechneter Wert von mmol/l in mg/dl (15,7 mmol/l x 18,0182) gemäß obiger Formel, der sich auf 282,88 mg/dl beläuft. Das wiederum würde bedeuten, der Wert hätte sich in den letzten 3 Wochen von 64 auf mehr als das Vierfache erhöht.

Jetzt bin ich als schwerst verwirrt.
Stimmt was an meiner Umrechnung nicht oder haben die Labore aus mir nicht ersichtlichem Grund völlig abweichende Normwerte zugrunde gelegt?
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Mal hiermit versucht?
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Gerade noch bei Wikipedia gefunden:

1 mmol/l = 18,02 mg/dl

http://de.wikipedia.org/wiki/Blutzucker
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francisco_copado schrieb:
Mal hiermit versucht?



Danke Dir!
Das hieße ja, das verschiedene Werte einer unterschiedlichen Umrechnungsformel unterliegen würden?!
Das überrascht mich jetzt.

In meiner Frage ging es um Harnstoff (Nierenwert). Ich hatte mich darauf verlassen, dass es egal sei, welcher Blutwert umzurechnen ist.
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Misanthrop schrieb:

Das hieße ja, das verschiedene Werte einer unterschiedlichen Umrechnungsformel unterliegen würden?


Nicht verschiedene Werte, verschiedene Stoffe. Denn 1 mol (entspricht 10 hoch 23 Teilchen) von Blei wiegt bspw. mehr als 1 mol Wasser.

In deinem Fall musst du also die Molmasse von Harnstoff verwenden, laut wiki sind das M = 60,06 g/mol

Die Umrechnung würde dann lauten: m/V (g/l) = M (g/mol) * n/V (mol/l)

Angaben ohne Gewähr, Chemie ist schon Jaaaahre her
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Ich bin leider kein Mediziner, daher kann ich auch nicht mehr als via Google zu suchen. Vielleicht mal den Hausarzt Deines Vertrauens fragen?
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Einfach auf den von mir geposteten link klicken.. den gewünschten Stoff raussuchen und mit dem dazugehörigen Faktor umrechnen.
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barbrady schrieb:

Angaben ohne Gewähr, Chemie ist schon Jaaaahre her


Wem sagst Du das? Sonst hätt ich doch nicht gefragt!  ,-) Aber danke für die Aufklärung.

@Tube
Super! Vielen Dank. Sehr hilfreiche Seite.

Letzte Frage:
Jetzt steht also fest, dass der Wert nicht m mehr als das 4-fache, sondern nur um 50% angestiegen ist. Nicht schön, aber natürlich besser.
Nun frage ich mich aber, warum das eine Labor von einem Maximalwert von 10,78 ausgeht, das andere jedoch von einem iHv (umgerechnet gemäß Tubes Tabelle) 4,86?
Schließlich ist das doch auch für den behandelnden Mediziner Anhaltspunkt für den weietren Einsatz der angewandten Medikamente. Aber die Frage könnte wohl nur das jeweilige Labor beantworten. Überaus seltsam darf man das aber wohl finden.
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francisco_copado schrieb:
Ich bin leider kein Mediziner, daher kann ich auch nicht mehr als via Google zu suchen. Vielleicht mal den Hausarzt Deines Vertrauens fragen?


Das wären in diesem Fall zwei verschiedene Tierärzte. Und die verlassen sich beide auf ihre Labore. Zurück bleibt der ratlose Tierfreund.
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barbrady schrieb:
Misanthrop schrieb:

Das hieße ja, das verschiedene Werte einer unterschiedlichen Umrechnungsformel unterliegen würden?


Nicht verschiedene Werte, verschiedene Stoffe. Denn 1 mol (entspricht 10 hoch 23 Teilchen) von Blei wiegt bspw. mehr als 1 mol Wasser.

In deinem Fall musst du also die Molmasse von Harnstoff verwenden, laut wiki sind das M = 60,06 g/mol

Die Umrechnung würde dann lauten: m/V (g/l) = M (g/mol) * n/V (mol/l)

Angaben ohne Gewähr, Chemie ist schon Jaaaahre her


6,022 * 10^23 um genau zu sein. Das ist die Avogadro-Konstante. 6,022 * 10^23 Teilchen C12 (Kohlenstoff-Isotop mit der Molekularmasse 12) wiegen 12 g. *klugscheiß*
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Das verstehe ich auch nicht.
Habe nämlich auch zuerst deine Messwerte, dann die genannten Grenzwerte umgerechnet und mich daraufhin gewundert, wieso die Labore unterschiedliche Ober- und Untergrenzen angeben.

Das ergibt jedemfalls für einen Laien auf den ersten Blick erst mal keinen Sinn.
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DocCheck Flexikon schrieb:
"Der Referenzbereich für die Serumkonzentration des Harnstoffs ist abhängig von der Bestimmungsmethode. Bei der gebräuchlichsten enzymatisch/photometrischen Bestimmung nach MacKay liegt er bei 1,7-8,3 mmol/l (entsprechend 10-50 mg/dl)."

Und dann arbeiten die unterschiedlichen Labore nicht nur mit unterschiedlichen Bestimmungsmethoden sondern noch mit Testsystemen unterschiedlicher Hersteller...
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Jaja, Avocado. Sehr lecker.

Geht zwar um Werte innerhalb eines Blutbilds, aber den Absatz habe ich auf die Schnelle gerade zumindest gefunden:
Bitte beachten Sie, dass die Grenzwerte zwischen verschiedenen Analyselaboratorien leicht unterschiedlich sein können. Es besteht also nicht unbedingt ein Grund zur Beunruhigung, wenn ein Wert etwas außerhalb des Normalbereichs liegt.

Quelle: http://www.internisten-im-netz.de/de_blutbild-erklaerung_1314.html

Wobei die von dir genannten Grenzwerte schon arg unterschiedlich sind/wirken.
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miraculix250 schrieb:
barbrady schrieb:
Misanthrop schrieb:

Das hieße ja, das verschiedene Werte einer unterschiedlichen Umrechnungsformel unterliegen würden?


Nicht verschiedene Werte, verschiedene Stoffe. Denn 1 mol (entspricht 10 hoch 23 Teilchen) von Blei wiegt bspw. mehr als 1 mol Wasser.

In deinem Fall musst du also die Molmasse von Harnstoff verwenden, laut wiki sind das M = 60,06 g/mol

Die Umrechnung würde dann lauten: m/V (g/l) = M (g/mol) * n/V (mol/l)

Angaben ohne Gewähr, Chemie ist schon Jaaaahre her


6,022 * 10^23 um genau zu sein. Das ist die Avogadro-Konstante. 6,022 * 10^23 Teilchen C12 (Kohlenstoff-Isotop mit der Molekularmasse 12) wiegen 12 g. *klugscheiß*


eija, gerundet halt  
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die annahme der direkten vergleichbarkeit der tests ist verkehrt (das wären umgerechnet 10.7 mmol/L und 94 mg/dL, aber wie gesagt, das ist wirklich nur seehhrr pimaldaumen weil die testbedingungen sehr variieren können, übrigens auch die dynamik. also dreifach vs. 1.5fach könnte auch falsch sein).

die jeweiligen refrenzräume sind hier entschiedend und da bist du zweimal klar drüber. da es sich um blutwerte (nicht urinwerte) handelt, hattest du womöglich eine nierenentzündug oder ähnliches?
eine messung der nierenfunktion (kreatinin  clearance, besser inulin) wäre wahrscheinlich ratsam, wird dein arzt sicherlich mit dir absprechen. das ist eine ganz ähnliche messung, es werden aber zusätzlich urinproben genommen.
mc
 
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@ Misanthrop:
bei Fragen gern per PN...
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McSGE schrieb:
die annahme der direkten vergleichbarkeit der tests ist verkehrt (das wären umgerechnet 10.7 mmol/L und 94 mg/dL, aber wie gesagt, das ist wirklich nur seehhrr pimaldaumen weil die testbedingungen sehr variieren können, übrigens auch die dynamik. also dreifach vs. 1.5fach könnte auch falsch sein).

die jeweiligen refrenzräume sind hier entschiedend und da bist du zweimal klar drüber. da es sich um blutwerte (nicht urinwerte) handelt, hattest du womöglich eine nierenentzündug oder ähnliches?
eine messung der nierenfunktion (kreatinin  clearance, besser inulin) wäre wahrscheinlich ratsam, wird dein arzt sicherlich mit dir absprechen. das ist eine ganz ähnliche messung, es werden aber zusätzlich urinproben genommen.
mc
 


Nur zur Erkärung:
Nicht ich bin betroffen, sondern mein Hund. Das Wort "glücklicherweise" verwende ich dennoch naheliegenderweise nicht.

Natürlich trotzdem besten Dank für die Erläuterungen.
Es lag übrigens keine Nierenentzündung vor, sondern die Werte resultieren aus der täglichen Gabe eines Diuretikums, das nun eben leider seine gravierenden Spuren bei den Nierenwerten hinterlässt.


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