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Waffenrecht / Waffenbesitz

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Xaver08 schrieb:

wenn ich gewusst hätte, daß du die moralische deutungshoheit zu diesem thema besitzt, hätte ich das reh selbstverständlich nicht geklaut.

Woraus leitest Du das ab? Weil ich nicht nach mehr Gesetzen schreie, obwohl selbige offenbar nicht das Problem sind? Oder weil wir uns in Deutschland erst mal an die eigene Nase fassen sollen?

Ich hoffe, es gibt selbstgemachte Klöße zum Reh?

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:
Xaver08 schrieb:

wenn ich gewusst hätte, daß du die moralische deutungshoheit zu diesem thema besitzt, hätte ich das reh selbstverständlich nicht geklaut.

Woraus leitest Du das ab? Weil ich nicht nach mehr Gesetzen schreie, obwohl selbige offenbar nicht das Problem sind?


wie kommst du denn zu dem schluß, daß sie offenbar nicht das problem sind?

selbst wenn wir es jetzt nur auf amokläufe reduzieren, wäre doch der zahlenvergleich zwischen hier (mit schärferen waffengesetzen) und den usa ein ansatz, daher meine frage nach der anzahl der amokläufe in den usa.


ohne mich besonders intensiv mit dem thema auseinandergeetzt zu haben, zeigen aber wissenschaftliche arbeiten deutliche zusammenhänge z.b. diese zusammenstellung von harvard:

http://www.hsph.harvard.edu/research/hicrc/firearms-research/guns-and-death/index.html

einen zusammenhang zwischen der verfügbarkeit von waffen und mord/totschlag.

Where there are more guns there is more homicide...

Auch diese Studie zweigt einen klaren Zusammenhang:
http://www.unicri.eu/documentation_centre/publications/series/understanding/19_GUN_OWNERSHIP.pdf

zwischen der Schußwaffen und Todesopfern.

Selbst wenn der Zusammenhang nicht der sein muß, daß die Anzahl der Verbrechen reduziert wird, sondern "nur" die Anzahl der Todesopfer, lohnt es sich doch darüber nachzudenken.

Der Ansatz, daß größere Waffenverfügbarkeit der Selbstverteidigung dienen könnte, müsste sich ja in den USA in dem Fall niederschlagen, daß z.B. Amokläufer häufig von bewaffneten Zivilisten zur Strecke gebracht werden.

Dazu hat mother jones eine Recherche durchgeführt, und das lässt sich auch nicht bestätigen.

Der Ansatz, daß Bewaffnung notwendig wäre, den Staat in Schach zu halten, und die Demokratie zu bewahren, lässt mich bei den Reaktionen einiger User hier im Forum eher gruseln.

Entschuldige bitte, daß ich micht jetzt wahrscheinlich schon wieder als Oberlehrer betätigt habe

Dortelweil-Adler schrieb:

Oder weil wir uns in Deutschland erst mal an die eigene Nase fassen sollen?


es geht immer noch besser.... unbenommen...

Dortelweil-Adler schrieb:

Ich hoffe, es gibt selbstgemachte Klöße zum Reh?


auch eine gute idee, ich würde aber eher zu selbstgemachten spätzle tendieren
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Was ne scheiß Diskussion Mal wieder.
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SGE-URNA schrieb:
Ich versuchs mal etwas differenziert, vielleicht ganz ohne die üblichen Klischees und Reflexreaktionen.

Das ganze spiegelt meine Meinung wieder und hat wie immer keinen Anspruch auf Universalgültigkeit und der absoluten Wahrheit. Anscheinend brauchts solche Disclaimer, um den alltäglichen persönlichen Anfeindungen hier entgegenzuwirken, aber jetzt zum Thema.

Einschränkende Waffengesetze (was das konkret heisst, wird ja von vielen gar nicht erst bemüht, Waffen tragen?... besitzen.?.. nur nach eingehender Prüfung?, bla, bla) können durchaus positives bewirken. Allerdings nach meiner Auffassung hauptsächlich bei (1) Affekttaten, (2) häuslicher Gewalt und (3) Verhinderung von Waffenunfällen... Ein paar Beispiele:

zu (1) bei Alltagssituationen in Kneipen, Clubs , Strassenverkehr, um mal einige zu nennen, kann es durchaus zu Streit, Aggression kommen.... "spontane" Gewalt oder Affekthandlungen, bei denen entweder im Jähzorn oder durch Alkohol dann zu der Waffe gegriffen, können weitestgehend reduziert werden bzw. durch Nicht-schusswaffen (was halt grad zur Hand ist) ersetzt werden... dafür eignen sich Waffentragbeschränkungen mMn hervorragend

zu (2): bei "spontaner" häuslicher Gewalt ist das im Grunde genommen das gleiche, ausser dass da der reine Waffenbesitz schon kritisch ist. Auf der anderen Seite sind da auch oft Küchenmesser  schon ausreichend, um Tötungsdelikte zu verursachen, da ja in der Regel keine Menschenmenge verletzt werden soll

zu (3) der grösste Vorteil keine Waffe zu besitzen (auch rein statistisch gesehen) ist die Verhinderung von Unfällen... ist eigenmtlich ganz einfach, keine Schusswaffe=kein Losgehen der Waffe aus Versehen=kein Unfall mit Schusswaffe
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Wozu nützen irgendwelche Gesetzte eher weniger: (1) organisiertes Verbrechen, (2) klassische und vor allem geplante Amokläufe...

(1) Berufsverbrecher, Banden, usw. vor allem der härteren Sorte besorgen sich illegal Waffen, egal ob verboten oder nicht... ob in USA oder Europa oder Asien und benutzen diese auch... Verbote welcher Art sind da irrelevant

(2) Entscheidend bei Amokläufen, wie wir sie seit Jahren beobachten, ist die oft akribische und langwierige Planung, zu der auch das Beschaffen von Waffen gehört... diese sind manchmal spontan verfügbar, manchmal nicht (z.B. der Batman Kino-Mörder), dann werden sie besorgt... ich behaupte, wenn jemand derart gestört ist, dann juckt es ihn auch nicht, ob er in einen Verein eintreten muss oder sich den Kram illegal besorgt... desweiteren kritisiere ich die reflexartige Kausalkette Zugang-zu-Waffen --> Amoklauf, das erinnert mich sehr an die leidige Diskussion über "Ballerspiele". Die Kausalität ist vielmehr andersrum, Amokläufer=gestörte Persönlichkeit --> Waffennarr und/oder Gewaltaffinität... und das ist ein gewaltiger Unterschied, vor allem in Bezug auf mögliche Präventionsmassnahmen

Fazit: Einschränkungen,  Waffen zu tragen/besitzen könen gesellschaftlich sehr nützlich sein, vor allem bei der Verhinderung von spontanen Affekthandlungen und Unfällen, dienen auf der anderen Seite aber kaum zur Verhinderung von Extremen oder: die simplistische Gleichung Waffengestze=kein Amoklauf ist zu kurz gedacht. Gerade im Kontext von Amokläufen wird aber ständig reflexartig (emotionsbedingt) darüber diskutiert und das macht leider aus rationaler Sicht wenig Sinn.

Und dann noch eine kurze Bemerkung bzgl. "mehr Waffen in Händen von 'Normalbürgern' hätten irgendwas verhindert". Man hört das oft, nur fehlt mir die empirische Evidenz. Ich lese recht selten von verhinderten Straftaten durch gesetzestreue (bewaffnete) Zivilisten. Deshalb mag ich da nicht so recht dran glauben.


guter beitrag....
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SGE-URNA schrieb:
...Und dann noch eine kurze Bemerkung bzgl. "mehr Waffen in Händen von 'Normalbürgern' hätten irgendwas verhindert". Man hört das oft, nur fehlt mir die empirische Evidenz. Ich lese recht selten von verhinderten Straftaten durch gesetzestreue (bewaffnete) Zivilisten. Deshalb mag ich da nicht so recht dran glauben.


Erinnere mich an den Afro Amerikaner der in Florida letztes Jahr von einem Mitglied der Bürgermiliz erschossen wurde da er angeblich ein Einbrecher war.
Generell guter Beitrag von dir. Das was man nur anmerken sollte, egal mit welcher kriminellen Energie evt. gestörte Mennschen sich am Ende eine Waffe besorgen, je schwerer um so besser. In den USA ist ja ua auch das Problem das du zum Teil vielleicht nur 30 KM in den Nachbarort fahren musst um einfach und legal ne Waffe zu bekommen. Was Kirminelle betrifft, hätte sicher auch die Polizei mehr handhabe wenn Waffen im Privatbesitz generell verboten sind und nicht im Fall a oder b doch entweder zu Hause gelagert oder gar getragen werden dürfen.
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SGE-URNA schrieb:

Und dann noch eine kurze Bemerkung bzgl. "mehr Waffen in Händen von 'Normalbürgern' hätten irgendwas verhindert". Man hört das oft, nur fehlt mir die empirische Evidenz. Ich lese recht selten von verhinderten Straftaten durch gesetzestreue (bewaffnete) Zivilisten. Deshalb mag ich da nicht so recht dran glauben.


Ich frage 2x provokativ (leicht ironisch, damits mit den Gutmenschen hier kein Mißverständniss gibt):

Wozu leistet sich God's own country eigentlich noch Polizisten, wenn denn angeblich immer mehr Waffen in Händen von Normalbürgern Verbrechen verhindern?
Warum bringt die Heroen von der tea-party niemand darauf, dass hier ein riesiges Einsparpotential für den Staat, die Länder und Kommunen besteht?

Wie soll ein privater Waffenbesitz vor Staatstyrannei schützen, wenn noch nicht mal Panzer, Flugzeugträger und Atomwaffen von Normalbürgern erworben werden dürfen?

Warum werden diese Fragen in der Diskussion in den USA nicht gestellt?
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So stellt man sich das vor , mit dem zurückschiessen.

http://www.gunslot.com/pictures/911-cartoon


Das meinen die ernst.
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Dortelweil-Adler schrieb:
Ich bin ja immer dafür, den Bürger auf jede erdenkliche Art zu drangsalieren, vor allem durch unsinnige Gesetze. Nur, so richtig vorwärts kommt man mit rigorosen Waffengesetzen ja wohl auch nicht. In Deutschland, und es dürfte kaum ein Land geben, wo es schwerer ist, an Waffen zu kommen, hatten wir 4 Amokläufe in den letzten 10 Jahren. Und dabei wohnen in den USA dreimal soviele Menschen. Wir sollten da mal ein bisschen vom hohen Ross runter. Waffengesetze bringen nichts. Erstens sind die Waffen ja nun schonmal da, zweitens wird sich keiner abschrecken lassen.

DA



Ist zwar nur die BLÖD, aber wenn die Statistiken auch nur annährend stimmen, hätte ich gerne welche aus Deutschland. Dann sehen wir mal, was Gesetze in der Richtung bringen ...

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/amoklauf-schule-newtown/amoklauf-von-newtown-das-irre-geschaeft-mit-den-waffen-27696308.bild.html
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Xaver08 schrieb:

ohne mich besonders intensiv mit dem thema auseinandergeetzt zu haben, zeigen aber wissenschaftliche arbeiten deutliche zusammenhänge z.b. diese zusammenstellung von harvard:

http://www.hsph.harvard.edu/research/hicrc/firearms-research/guns-and-death/index.html

einen zusammenhang zwischen der verfügbarkeit von waffen und mord/totschlag.

Where there are more guns there is more homicide...

Auch diese Studie zweigt einen klaren Zusammenhang:
http://www.unicri.eu/documentation_centre/publications/series/understanding/19_GUN_OWNERSHIP.pdf

zwischen der Schußwaffen und Todesopfern.

Selbst wenn der Zusammenhang nicht der sein muß, daß die Anzahl der Verbrechen reduziert wird, sondern "nur" die Anzahl der Todesopfer, lohnt es sich doch darüber nachzudenken.

Der Ansatz, daß größere Waffenverfügbarkeit der Selbstverteidigung dienen könnte, müsste sich ja in den USA in dem Fall niederschlagen, daß z.B. Amokläufer häufig von bewaffneten Zivilisten zur Strecke gebracht werden.

Dazu hat mother jones eine Recherche durchgeführt, und das lässt sich auch nicht bestätigen.

Der Ansatz, daß Bewaffnung notwendig wäre, den Staat in Schach zu halten, und die Demokratie zu bewahren, lässt mich bei den Reaktionen einiger User hier im Forum eher gruseln.

Entschuldige bitte, daß ich micht jetzt wahrscheinlich schon wieder als Oberlehrer betätigt habe


Du schmeisst mir hier viele Dinge durcheinander, die du einfach mal zusammengegoogelt hast.

Nummer 1: Gilt das nur für die USA, und ist sehr allgemein gehalten. Zur einen Seite taugt niemals der Vergleich USAeutschland, sondern wenn dann die EU. Und genau dieser Vergleich hinkt auch dramatisch, da Europa dichter besiedelt ist, und Westeuropa sich von Ost und Südeuropa unterscheidet wie Puerto Rico und Mexiko von den USA.

In der Schweiz / Norwegen existieren diese Probleme nicht, trotz vieler Waffen.

Nummer 2: Die meisten (tödlichen) Straftaten in den USA werden außerdem in Brennpunkten verursacht, die eben sehr dicht besiedelt sind und deshalb mehr Waffen existieren.

Die Amokläufe passieren dagegen eher im ländlichen Raum, oder wie der jetzige, sogar in einer sehr akademisch geprägten, reichen Mittelstadt nahe Princeton und New York.

Nummer 3: Außerdem - ich wiederhole mich da gerne mal - werden bewusst Schulen, Kinos und Universitäten attackiert, wo eben die Selbstverteidigungskräfte gering sind. Die Zahl der Anschläge insgesamt allerdings ist deutlich viel höher als in Deutschland, wo es zwar auch immer mal Familientragödien gibt, aber in den großen USA gibt es von West nach Ost wesentlich mehr. Siehe hier...Es werden/wurden viele solcher tatsächlichen Amokläufe (die meisten Massaker waren dagegen gezielte Anschläge!) in den USA durch das Einschreiten verhindert, worüber man aber genauso wenig liest, wie über die vielen Schießkämpfe in irgendwelchen Schnappsläden mit ebenso Toten, was es hier einfach gar nicht gibt - aber auch eben nicht in den Gebieten der USA, die überwiegend wohlhabend, stabil und idyllisch sind.
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Schaedelharry63 schrieb:
SGE-URNA schrieb:

Und dann noch eine kurze Bemerkung bzgl. "mehr Waffen in Händen von 'Normalbürgern' hätten irgendwas verhindert". Man hört das oft, nur fehlt mir die empirische Evidenz. Ich lese recht selten von verhinderten Straftaten durch gesetzestreue (bewaffnete) Zivilisten. Deshalb mag ich da nicht so recht dran glauben.


Ich frage 2x provokativ (leicht ironisch, damits mit den Gutmenschen hier kein Mißverständniss gibt):

Wozu leistet sich God's own country eigentlich noch Polizisten, wenn denn angeblich immer mehr Waffen in Händen von Normalbürgern Verbrechen verhindern?
Warum bringt die Heroen von der tea-party niemand darauf, dass hier ein riesiges Einsparpotential für den Staat, die Länder und Kommunen besteht?



Deine Ansätze gefallen mir ,-)

"Selbstreinigung" wäre eine gute Überschrift.

Mit entsprechenden Sanktionen gegen Menschen, die keine Waffe besitzen oder diese nicht benutzen, läßt sich  bestimmt was machen.

Ich bin für ein Strategiepapier:  

"Sichere USA"

Ich seh sie schon vor mir,die Zeitungen und die TV Berichte: Schulkinder und sogenannte böse Gestalten .... dann zeigen sie die zu erwerbenden Waffen

"Just do it, now !"
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Dortelweil-Adler schrieb:
Goliath schrieb:
http://www.wecowi.de/wiki/Liste:Amoklauf

Eine Liste mit den Amokläufen. Allerdings weltweit.
Mit S gekennzeichnet sind Massaker an Schulen.



Okay, das sind 16 zu 8 für die USA, bei viel mehr Bevölkerung. Kein eindeutiges Indiz, dass Waffengesetze was bringen.

DA


Nicht wirklich. Wobei ich ohnehin nur die Amokläufe nach Littleton zählen würde. Man sieht auch schön in der Liste, wie sehr sich Amokläufe dann nach einer Pause in einem Land häufen. Jetzt ist ja erstmal seit 2 Jahren Ruhe in Deutschland.

Sprich Trittbrettfahrer-Mentalität.

Littleton war ein Wendepunkt, seit diesem Amoklauf und auch dem von Erfurt weiß jedes Kind, dass ein Täter danach wochenlang in den Medien steht und die nötige Aufmerksamkeit kriegt.

Es hat weniger mit Waffen zu tun als mit medialer Ausschmückung, dass es mehr Amokläufe geworden sind.
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Wird hier ernsthaft über die Sinnhaftigkeit debattiert, dass in manchen Ländern jeder Hirni ein halbautomatisches Sturmgewehr, 1000 Schuss Munition und einen Stapel Pistolen kaufen darf?

Und dass eine solche Mentalität nicht korreliert mit dem Verhalten?

Diese Waffen sind hergestellt worden, um Menschen zu töten und zu verletzen.
Man muss sich nicht über die Tatsache wundern, dass dies geschieht.
So traurig das ist.
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Schaedelharry63 schrieb:
SGE-URNA schrieb:

Und dann noch eine kurze Bemerkung bzgl. "mehr Waffen in Händen von 'Normalbürgern' hätten irgendwas verhindert". Man hört das oft, nur fehlt mir die empirische Evidenz. Ich lese recht selten von verhinderten Straftaten durch gesetzestreue (bewaffnete) Zivilisten. Deshalb mag ich da nicht so recht dran glauben.


Ich frage 2x provokativ (leicht ironisch, damits mit den Gutmenschen hier kein Mißverständniss gibt):

Wozu leistet sich God's own country eigentlich noch Polizisten, wenn denn angeblich immer mehr Waffen in Händen von Normalbürgern Verbrechen verhindern?
Warum bringt die Heroen von der tea-party niemand darauf, dass hier ein riesiges Einsparpotential für den Staat, die Länder und Kommunen besteht?


Weil es verboten ist:

usaerklaert schrieb:
Erstens, es dürfen Bürgerwehren gebildet werden, sprich, der Bund hat kein militärisches Monopol gegenüber den Bundesstaaten wie in Deutschland. Heute sind diese “Milizen” die Nationalgarden und state defense forces, die dem Gouverneur des jeweiligen Bundesstaates unterstehen und gemeinsam das Gegengewicht zu der Berufsarmee des Bundes bilden. Das wissen wir schon.

Solche Einheiten dürfen allerdings nur von den Behörden organisiert werden, denn Privatarmeen sind in den USA verboten. Das legte das Oberste Gericht 1886 in Presser vs State of Illinois fest, nachdem ein gewisser Herman Presser mit dem Säbel in der Hand an der Spitze von 400 bewaffneten Mitgliedern des deutschstämmigen Lehr und Wehr Vereins (der tatsächliche Name) durch die Straßen Chicagos gezogen war. Presser musste zehn Dollar Strafe zahlen.


http://usaerklaert.wordpress.com/2007/11/24/von-der-bedeutung-der-kommata-fur-das-us-waffenrecht/

Auch lesenswert:
http://usaerklaert.wordpress.com/2008/12/13/das-massaker-von-bombay-und-us-waffengesetze/
http://usaerklaert.wordpress.com/2012/12/15/drei-bemerkungen-zu-waffengesetzen-in-den-usa/
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reggaetyp schrieb:
Diese Waffen sind hergestellt worden, um Menschen zu töten und zu verletzen.


Da widerspreche ich Dir teilweise. Das Problem ist, dass Waffen nicht nur dem Angriff dienen sondern der Verteidigung. Bisschen wie die Atomwaffen im kalten Krieg. Der Besitz war die Sicherheit, dass es sich der andere mehr als zwei Mal überlegt, anzugreifen.

Das Problem hat begonnen, als der erste Mensch auf Erden einen anderen angegriffen hat. Vor abertausenden, wenn nicht schon Millionen Jahren.
Seitdem herrscht ein Aufrüsten mit Hilfsmitteln für den Kampf. Bis heute.

Die Lösung, keine Waffen zu haben, würde wahrscheinlich dem Wesen des Menschen widersprechen. Der Angst um das Leben, um das Territorium etc.
Ein guter Staat und Glauben an den Staat und die Polizei z.B. verringern automatisch das Bedürfnis nach Bewaffnung. Die Geschichte der USA begründet auch den Waffenbesitz der früheren Jahre. Jetzt sind aber dort alle hochgerüstet, so dass man ohne Waffe "schutzlos" ist.
Um es salopp zu sagen, die USA hat keinen Ausweg aus dem Problem, außer einzuschränken.
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Anita1950 schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:
SGE-URNA schrieb:

Und dann noch eine kurze Bemerkung bzgl. "mehr Waffen in Händen von 'Normalbürgern' hätten irgendwas verhindert". Man hört das oft, nur fehlt mir die empirische Evidenz. Ich lese recht selten von verhinderten Straftaten durch gesetzestreue (bewaffnete) Zivilisten. Deshalb mag ich da nicht so recht dran glauben.


Ich frage 2x provokativ (leicht ironisch, damits mit den Gutmenschen hier kein Mißverständniss gibt):

Wozu leistet sich God's own country eigentlich noch Polizisten, wenn denn angeblich immer mehr Waffen in Händen von Normalbürgern Verbrechen verhindern?
Warum bringt die Heroen von der tea-party niemand darauf, dass hier ein riesiges Einsparpotential für den Staat, die Länder und Kommunen besteht?


Weil es verboten ist:

usaerklaert schrieb:
Erstens, es dürfen Bürgerwehren gebildet werden, sprich, der Bund hat kein militärisches Monopol gegenüber den Bundesstaaten wie in Deutschland. Heute sind diese “Milizen” die Nationalgarden und state defense forces, die dem Gouverneur des jeweiligen Bundesstaates unterstehen und gemeinsam das Gegengewicht zu der Berufsarmee des Bundes bilden. Das wissen wir schon.

Solche Einheiten dürfen allerdings nur von den Behörden organisiert werden, denn Privatarmeen sind in den USA verboten. Das legte das Oberste Gericht 1886 in Presser vs State of Illinois fest, nachdem ein gewisser Herman Presser mit dem Säbel in der Hand an der Spitze von 400 bewaffneten Mitgliedern des deutschstämmigen Lehr und Wehr Vereins (der tatsächliche Name) durch die Straßen Chicagos gezogen war. Presser musste zehn Dollar Strafe zahlen.


http://usaerklaert.wordpress.com/2007/11/24/von-der-bedeutung-der-kommata-fur-das-us-waffenrecht/

Auch lesenswert:
http://usaerklaert.wordpress.com/2008/12/13/das-massaker-von-bombay-und-us-waffengesetze/
http://usaerklaert.wordpress.com/2012/12/15/drei-bemerkungen-zu-waffengesetzen-in-den-usa/


Danke dir...sehr lesenswert. Ich wusste nicht, dass da solange zwischen Kollektiv- und Individual-Recht gestritten wurde. Finde ich auch interessant, weil es ja eben viele regionale freiwillige Dienste gibt, wie hierzulande allerhöchstens die Feuerwehr. Und ja Obama freiwillige soziale Dienste einführen wollte, was die Tea-Party als HJ verunglimpfte.

Ergänzend gilt auch noch: Conneticut hat ein sehr restriktives Waffengesetz, und die Waffe war ja auch legal im Besitz der Eltern. Hier versagt aber ganz offensichtlich, vielleicht auch aus der trügerischen Sicherheit heraus, die Eigenverantwortung, die Waffen eben respektvoll zu sichern. Ich meine, ich stell ja auch nicht einfach mal mein Auto ohne Bremswirkung an einen Hang, sondern bin mir bewusst, dass mit so einer Leichtfertigkeit etwas passieren kann.
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Frankfurt050986 schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Ich bin ja immer dafür, den Bürger auf jede erdenkliche Art zu drangsalieren, vor allem durch unsinnige Gesetze. Nur, so richtig vorwärts kommt man mit rigorosen Waffengesetzen ja wohl auch nicht. In Deutschland, und es dürfte kaum ein Land geben, wo es schwerer ist, an Waffen zu kommen, hatten wir 4 Amokläufe in den letzten 10 Jahren. Und dabei wohnen in den USA dreimal soviele Menschen. Wir sollten da mal ein bisschen vom hohen Ross runter. Waffengesetze bringen nichts. Erstens sind die Waffen ja nun schonmal da, zweitens wird sich keiner abschrecken lassen.

DA

Ist zwar nur die BLÖD, aber wenn die Statistiken auch nur annährend stimmen, hätte ich gerne welche aus Deutschland. Dann sehen wir mal, was Gesetze in der Richtung bringen ...

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/amoklauf-schule-newtown/amoklauf-von-newtown-das-irre-geschaeft-mit-den-waffen-27696308.bild.html

Jetzt auch nicht die Megaquelle, aber da ist von immerhin 45 Mio Waffen die Rede:

http://www.badische-zeitung.de/...-im-umlauf--12577725.html

Scheint sich - was die legale Hälfte betrifft - allerdings auf etwas mehr als drei Mio Personen zu beschränken. Wenn man aber bedenkt, dass es in Deutschland genug Waffen in privaten Händen gibt, um die halbe Bevölkerung auszustatten, frage ich mich schon ob das nötig ist.
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Dortelweil-Adler schrieb:
Goliath schrieb:
http://www.wecowi.de/wiki/Liste:Amoklauf

Eine Liste mit den Amokläufen. Allerdings weltweit.
Mit S gekennzeichnet sind Massaker an Schulen.



Okay, das sind 16 zu 8 für die USA, bei viel mehr Bevölkerung. Kein eindeutiges Indiz, dass Waffengesetze was bringen.

DA


DA da machst du es dir aber ein wenig zu einfach. Jemand der Amok laufen will, wird einen weg finden an eine Waffe oder was ähnliches zu kommen, wenn nicht nimmt er sein Auto und fährt in eine Menschenmenge. Was doch viel wichtiger ist, wieviele Amis sind gestorben durch eine Waffe und wieviele Deutsche mit härteren Waffengesetzen sind in Deutschland zum Vergleich gestorben.

Habe jetzt nur diese Liste gefunden.

13000 Todesfälle durch Mord in den USA
690 Todesfälle durch Mord in Deutschland
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_intentional_homicide_rate

Denke schon dies kann man auf das Waffengesetz in den USA zurückführen
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Tube schrieb:
Im Übrigen ist statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit höher bei einem Einbruch erschossen zu werden, wenn man selbst eine Waffe im Haus habe, als wenn man unbewaffnet ist.


Sicherlich. Gleichzeitig musst du aber bedenken, dass Einbrecher es sich gerne einfach machen. Wenn der Kriminelle weiß, dass sein Opfer mit hoher Wahrscheinlichkeit bewaffnet ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er überhaupt aktiv wird. Man riskiert nicht gerne, angeschossen oder gar getötet zu werden; da müsste es sich schon richtig lohnen.

Also ist vielleicht nichtmal der tatsächliche Akt der Selbstverteidigung entscheidend, sondern das bloße Errichten einer Hürde, die möglichst vielen Einbrechern das Geschäft verdirbt und solche Situationen überhaupt erst zu einem gewissen Grad vermeidet.

Man kann ja davon halten was man will, aber in Texas oder in der Schweiz würde ich ganz sicher nirgendwo einbrechen wollen.
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smoKe89 schrieb:
Tube schrieb:
Im Übrigen ist statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit höher bei einem Einbruch erschossen zu werden, wenn man selbst eine Waffe im Haus habe, als wenn man unbewaffnet ist.


Sicherlich. Gleichzeitig musst du aber bedenken, dass Einbrecher es sich gerne einfach machen. Wenn der Kriminelle weiß, dass sein Opfer mit hoher Wahrscheinlichkeit bewaffnet ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er überhaupt aktiv wird. Man riskiert nicht gerne, angeschossen oder gar getötet zu werden; da müsste es sich schon richtig lohnen.

Also ist vielleicht nichtmal der tatsächliche Akt der Selbstverteidigung entscheidend, sondern das bloße Errichten einer Hürde, die möglichst vielen Einbrechern das Geschäft verdirbt und solche Situationen überhaupt erst zu einem gewissen Grad vermeidet.

Man kann ja davon halten was man will, aber in Texas oder in der Schweiz würde ich ganz sicher nirgendwo einbrechen wollen.


so ist es wohl:

http://en.wikipedia.org/wiki/Joe_Horn_shooting_controversy

joe horn hat trotz aufforderung der polizei am notruf nicht nach draussen zu gehen und auf die männer zu schiessen sein haus verlassen und die zwei einbrecher in den rücken geschossen

verurteilt wurde er nicht, auf grund der durch die waffenlobby durchgedrückte "stand your ground" gesetzgegebung

hier noch ein paar beispiele:
http://www.motherjones.com/politics/2012/06/top-five-stand-your-ground-cases-zimmerman

der behinderte der von einem autofahrer erschossen wurde, weil er sich bedroht fühlte. der behinderte hat eine hundeleine geschwenkt.

ich finde es extrem bedenklich, wenn da haufenweise nerds rumlaufen würden, und sich auf selbstverteidigung berufen könnten oder solche gesetzgebung befürworten, weil dadurch die einbruchszahlen sinken könnten...


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