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Bundeswehr nach Mali?

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Nun wird offenbar laut über eine Unterstützung der französischen Truppen in Mali nachgedacht:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/bundesregierung-erwaegt-logistische-hilfe-in-mali-a-877383.html

Was in aller Welt sollte uns Mali interessieren?
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Es geht nicht ueber Mali, aber ueber spaeter Terrorismus in Europa, es ist noetig das fuer ganz Europe.
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Kollersfan schrieb:
Es geht nicht ueber Mali, aber ueber spaeter Terrorismus in Europa, es ist noetig das fuer ganz Europe.


Mit der Begründung könnte man in der halben Welt einmarschieren. Ich halte das für paranoid. Ich glaub eher, Krieg führt zu mehr Terrorismus und nicht weniger, aber das ist ne Grundsatzfrage.

Nicht umsonst hat man sich schnell und konsequent aus albernen Militärabenteuern im Irak, Libyen, usw. rausgehalten. Warum also jetzt auf einmal? Macht keinen Sinn...
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SGE-URNA schrieb:
Warum also jetzt auf einmal? Macht keinen Sinn...

Mali war jetzt eingefallt. Warum ganz West Africa damit stimmen, fremde Soldaten von Europa u. NATO?
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Die Sozialisten halten halt zusammen. Kennt man ja bereits aus der Geschichte.  ,-)

Der Konflikt an sich lässt vieles offen. Ich halte es für gefährlich, einem Hollande hinterherzurennen. Das könnte schiefgehen und deutsches Steuerzahlergeld wurde genug in Europa verschenkt.

Außerdem ist mir nicht klar, was uns ein Einmischen in Mali einbrächte. Dort wird unser Handel praktisch nicht gestört, das Land ist muslimisch und tendenziell anti-europäisch, arm und die Rohstoffe wirken für Deutschland von unklarem Nutzen. Frankreich allerdings sichert sich dort bestimmt mittels Handelsverträgen Uran und den Rest. Also bleibt nichts, was ohnehin offen handelbar ist, übrig. Solange Deutschland bei soetwas immer nur nachläuft, gewinnen wir keinen Wohlstand hinzu. Da ist ein entschiedenes "Ja" von Trittin zumindestens mal eine Stoßrichtung.

Ob Frankreich oder Deutschland dort als Befreier positiv empfangen werden, um dort aufzuräumen, kann ich nicht einschätzen. Allerdings ist jede Operation nützlich, etwas Routine in unsere Bundeswehr / EU-Truppen hereinzubekommen, die sich die letzten Einsätze blamiert hat, weil da scheinbar offenbar ungefähr alles verlernt wurde oder schlicht die Kompetenz fehlt.
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SGE-URNA schrieb:
Kollersfan schrieb:
Es geht nicht ueber Mali, aber ueber spaeter Terrorismus in Europa, es ist noetig das fuer ganz Europe.


Mit der Begründung könnte man in der halben Welt einmarschieren. Ich halte das für paranoid. Ich glaub eher, Krieg führt zu mehr Terrorismus und nicht weniger, aber das ist ne Grundsatzfrage.

Nicht umsonst hat man sich schnell und konsequent aus albernen Militärabenteuern im Irak, Libyen, usw. rausgehalten. Warum also jetzt auf einmal? Macht keinen Sinn...


Vielleicht macht es doch Sinn? Aber die Gewalt-Gegengewalt-Frage ist natürlich immer schwierig zu beantworten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/nordmali-regierung-appelliert-an-die-eu-im-kampf-gegen-islamisten-a-876566.html
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S-G-Eintracht schrieb:
Die Sozialisten halten halt zusammen. Kennt man ja bereits aus der Geschichte.  ,-)

Der Konflikt an sich lässt vieles offen. Ich halte es für gefährlich, einem Hollande hinterherzurennen. Das könnte schiefgehen und deutsches Steuerzahlergeld wurde genug in Europa verschenkt.

Außerdem ist mir nicht klar, was uns ein Einmischen in Mali einbrächte. Dort wird unser Handel praktisch nicht gestört, das Land ist muslimisch und tendenziell anti-europäisch, arm und die Rohstoffe wirken für Deutschland von unklarem Nutzen. Frankreich allerdings sichert sich dort bestimmt mittels Handelsverträgen Uran und den Rest. Also bleibt nichts, was ohnehin offen handelbar ist, übrig. Solange Deutschland bei soetwas immer nur nachläuft, gewinnen wir keinen Wohlstand hinzu. Da ist ein entschiedenes "Ja" von Trittin zumindestens mal eine Stoßrichtung.

Ob Frankreich oder Deutschland dort als Befreier positiv empfangen werden, um dort aufzuräumen, kann ich nicht einschätzen. Allerdings ist jede Operation nützlich, etwas Routine in unsere Bundeswehr / EU-Truppen hereinzubekommen, die sich die letzten Einsätze blamiert hat, weil da scheinbar offenbar ungefähr alles verlernt wurde oder schlicht die Kompetenz fehlt.


Du solltest Satire als solche kennzeichnen, oder ist das etwa...
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Interessant ist auch, dass scheinbar die Islamisten nur Richtung Uran usw. streben und auch die stabilen Gebiete, wo allgemein Arbeitsplätze existieren und Rohstoffabbau bereits stattfindet - also Mali seine Einnahmen erzielt - auf ihrem Weg liegen. Es scheint also tatsächlich nicht bloß eine Scharia-"Wir sind die tollsten Muslime"-Aktion zu sein, sondern der Zustand riecht eher nach Somalia und Afghanistan.

Wenn man sich den Wortlaut Trittins anhört, sagt er da überhaupt nichts falsches. Und scheinbar beobachtet er dort die Lage schon seit einiger Zeit.
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Lesenswert.

Gestern scheiterte unterdessen eine von Algerien durchgeführte Geiselbefreiung an einem Gasfeld. Dabei wurden vermutlich über 30 Geiseln und lediglich 15 Terroristen getötet. Diese Mission soll nun abgeschlossen worden sein.

Interessant ist der Konflikt aus zwei Gesichtspunkten, weil er erstens wie auch Libyen direkt vor der Haustüre passiert und gesamteuropäisch - auch aus der Demographischen Entwicklung heraus - gesehen werden muss. Ich denke, dass Frankreich ohne Deutschland zu ausgedünnt ist und man Paris entschieden zur Seite stehen muss. Die Franzosen haben zumindestens einen Satelliten im All, Deutschland kann quasi nur Unterstützen und sollte das an handfeste Verträge knüpfen, damit das vor allem haushaltstechnisch nicht aus dem Ruder läuft, sollte Deutschland nämlich für alles zahlen und selbst nicht eigenständig koordinieren können. Das ist nämlich ein Problem an den Deutschen Streitkräften.

Der zweite Punkt ist, dass die USA nicht so stark an der Region und der Stabilität interessiert sind. Obama richtet sein Auge, anders als es möglicherweise Romney getan hätte, auf die Pazifikseite. Alleine deshalb schon, muss Europa aufrüsten. Denn wenn die gesamte Region noch weiter Stabilität verliert, stehen damit die Erfolge bei den ISAF-Missionen auf dem Spiel.
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Eben im Morgenmagazin wurde ein Bericht über Mali gebracht. Kinder erzählten das sie unter der Herrschaft der Islamisten nicht in die Schule konnten, eine Kirche wurde geschändet und eine alte Frau war den Tränen nahe, als sie von den Schrecken, der zum Glück nur kurzzeitigen "Islamistenherrschaft" im Dorf, erzählte.

Zum Glück bekommt Mali aus Frankreich unterstützung.
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adler1807 schrieb:
Eben im Morgenmagazin wurde ein Bericht über Mali gebracht. Kinder erzählten das sie unter der Herrschaft der Islamisten nicht in die Schule konnten, eine Kirche wurde geschändet und eine alte Frau war den Tränen nahe, als sie von den Schrecken, der zum Glück nur kurzzeitigen "Islamistenherrschaft" im Dorf, erzählte.

Zum Glück bekommt Mali aus Frankreich unterstützung.


http://www.sueddeutsche.de/politik/konflikt-in-mali-menschenrechtler-werfen-malischer-armee-hinrichtungen-vor-1.1581717

Immer noch alles dufte in Mali?
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Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?

Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik...
Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.

Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...
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Nachdem unsere Politik panikartig aus der Atomenergie ausgestiegen ist, weil Japaner der Meinung sind, AKW's auf Erdbebenspalten zu bauen, muss man den Franzosen eben jetzt helfen,weiter Uran aus Mali zu bekommen, damit man weiter ihren Strom importieren kann.....Politik ist einfach nur Geil.........
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Meierei schrieb:
Nachdem unsere Politik panikartig aus der Atomenergie ausgestiegen ist, weil Japaner der Meinung sind, AKW's auf Erdbebenspalten zu bauen, muss man den Franzosen eben jetzt helfen,weiter Uran aus Mali zu bekommen, damit man weiter ihren Strom importieren kann.....Politik ist einfach nur Geil.........


Das Frankreich in Mali aktiv ist, um sich dort das Uran zu sichern, steht wohl außer Frage. Deine Annahme, Deutschland sei wegen der Energiewende auf französischen Atomstrom angewiesen, ist allerdings Blödsinn. Tatsächlich hat Deutschland beispielsweise in diesem Januar wöchentlich zwischen 35 und 100 Gigawattstunden Strom aus Frankreich importiert. Per Saldo hat Deutschland aber auch in jeder Woche zwischen 300 und 450 GWh exportiert:

https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_21_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_14_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_07_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
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stefank schrieb:
Meierei schrieb:
Nachdem unsere Politik panikartig aus der Atomenergie ausgestiegen ist, weil Japaner der Meinung sind, AKW's auf Erdbebenspalten zu bauen, muss man den Franzosen eben jetzt helfen,weiter Uran aus Mali zu bekommen, damit man weiter ihren Strom importieren kann.....Politik ist einfach nur Geil.........


Das Frankreich in Mali aktiv ist, um sich dort das Uran zu sichern, steht wohl außer Frage. Deine Annahme, Deutschland sei wegen der Energiewende auf französischen Atomstrom angewiesen, ist allerdings Blödsinn. Tatsächlich hat Deutschland beispielsweise in diesem Januar wöchentlich zwischen 35 und 100 Gigawattstunden Strom aus Frankreich importiert. Per Saldo hat Deutschland aber auch in jeder Woche zwischen 300 und 450 GWh exportiert:

https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_21_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_14_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_07_Stromaustausch%20Deutschland.pdf


Ich bin mir dessen bewusst. Tatsaechlich sind die meissten deutschen AKW's aber noch am Netz.
Hier im uebrigen eine sehr gute Studie des Frauenhofer Instituts:

http://www.ise.fraunhofer.de/de/downloads/pdf-files/aktuelles/stromproduktion-aus-solar-und-windenergie-2012.pdf

Gruß und nicht alles auf die Goldwaage legen...
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Meierei schrieb:
stefank schrieb:
Meierei schrieb:
Nachdem unsere Politik panikartig aus der Atomenergie ausgestiegen ist, weil Japaner der Meinung sind, AKW's auf Erdbebenspalten zu bauen, muss man den Franzosen eben jetzt helfen,weiter Uran aus Mali zu bekommen, damit man weiter ihren Strom importieren kann.....Politik ist einfach nur Geil.........


Das Frankreich in Mali aktiv ist, um sich dort das Uran zu sichern, steht wohl außer Frage. Deine Annahme, Deutschland sei wegen der Energiewende auf französischen Atomstrom angewiesen, ist allerdings Blödsinn. Tatsächlich hat Deutschland beispielsweise in diesem Januar wöchentlich zwischen 35 und 100 Gigawattstunden Strom aus Frankreich importiert. Per Saldo hat Deutschland aber auch in jeder Woche zwischen 300 und 450 GWh exportiert:

https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_21_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_14_Stromaustausch%20Deutschland.pdf
https://www.maxenergy.de/system/files/2013_01_07_Stromaustausch%20Deutschland.pdf


Ich bin mir dessen bewusst. Tatsaechlich sind die meissten deutschen AKW's aber noch am Netz.
Hier im uebrigen eine sehr gute Studie des Frauenhofer Instituts:

http://www.ise.fraunhofer.de/de/downloads/pdf-files/aktuelles/stromproduktion-aus-solar-und-windenergie-2012.pdf

Gruß und nicht alles auf die Goldwaage legen...  


Die Goldwaage, was die Argumentation angeht, hole ich besonders gerne bei jemand heraus, dem ich sonst zustimmen kann.
Es hat mich aber sehr gefreut, dass du meinen Ausdruck "Blödsinn" lockergenommen hast. Ich hatte mich nach dem Absenden darüber geärgert, nicht einfach "stimmt nicht" geschrieben zu haben.
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seventh_son schrieb:
Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?

Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik...
Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.

Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...


Also ich halte den Einsatz im Sinne der Menschenrechte. Ansonsten hast du sicher nicht unrecht.

Ich würde anders an die Begutachtung herangehen, als dies an Auflage gebundene Medien tun. Da wird meist irgendein marxistischer Hippie vorgeführt, der die Auflage steigert oder für Applaus sorgen soll.

Die NATO ist weltweit in viele Missionen eingebunden, die in erster Linie die Menschenrechte der dortigen Bevölkerung verteidigen und natürlich auch örtliche Wirtschaftsbetriebe. Natürlich steht nicht jede Menschenrechtsverletzung der ganzen Welt im Vordergrund, sondern eine Schutzrolle möglichst vieler Menschen.

Warlords und Islamisten sind oftmals örtlich wesentlich erfahrener als eine "lockere Berufsarmee", die in ihrem Heimatland teilweise statt Unterstützung einen auf den Deckel bekommt, womit ich jetzt vor allem die Bundeswehr meine. Außerdem sind die militärischen Ressourcen vieler westlichen Staaten, insbesondere Deutschlands, gering. In einem assymetrischen Krieg über auch flächenmäßig große Regionen - es geht ja grundsätzlich nicht nur um Mali - sind die Terroristen oft einfach im Vorteil. Warum? Verkürzt, weil die Nato-Kräfte keinen wirklichen Krieg führen. Ich würde deshalb in Europa - insbesondere Deutschland - aufrüsten.

In Afrika sind viele Rohstoffe, die fair im Welthandel angeboten werden. Den Leuten dort Arbeit und Lohn&Brot geben und nicht für islamistische Zwecke missbraucht werden sollten. Aber in Zeiten weltweiter Verschuldung sind Rohstoffe auch entscheidend dafür, ob man sich Breitenwohlstand leisten kann. Und um Schuldverschreibungen eine Basis zu geben. In Afrika sind vor allem die Brasilianer vertreten, die man eigentlich als Europäer sehen kann, wenn man sich deren aktuelle (private) Elitenstruktur anschaut, die aber so nicht bleiben muss, wenn Brasilien tatsächlich Europa Marktanteile abgreift und sich dort nationale, statt europäische Politik durchsetzt.

Vor allem aber steht China Gewehr bei Fuß. Die scheissen rigoros auf Menschenrechte und sind brutal am Aufrüsten. So gehen die USA von 200 Mrd. US-Dollar Budget pro Jahr aus, wobei die Truppenkontigente ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis als Europäische Mächte haben.

Außerdem gibts natürlich noch Russland.

Meine Aussage ist: Man verliert hier nicht nur langsam etwas Wohlstand und (gesellschaftlichen, ethischen) Einfluss. Sondern es kann auch Schlag auf Schlag gehen, und der Wohlstand auch absolut weit zurückgehen, denn dieser fällt ja nicht vom Himmel. Denn die EU ist bzw. deren Staaten hoch verschuldet (wenn man sich die Sozialausgabekosten anschaut, die in der näheren Zukunft drohen), abhängig von Importen außerhalb Europas und zudem tendenziell handlungsunfähig. Außer in reinen wirtschaftlichen Prozessen, also dem Privatsektor.
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S-G-Eintracht schrieb:
seventh_son schrieb:
Geht wirklich noch jemand davon aus, dass es bei solchen Interventionen um Menschenrechte geht?

Es geht wie immer um Einflusssphären, Rohstoffe, Geopolitik...
Frankreich spekuliert auf malisches Uran, zugleich kann man keine Flüchtlingswelle gebrauchen (die richtig sich aufgrund der Frankophonie dann auf Frankreich) und natürlich braucht man auch keine nicht kontrollierbare islamistische Macht vor der Haustür des Mittelmeeres bzw. vor den durch den arabischen Frühling ohnehin instabilen Maghreb-Staaten (ebenfalls französische Interessensgebiete), die dann auch noch Zugang zu Uran bekommen kann.

Man könnte ja aufgrund der islamistischen Gefahr noch Sympathie für den Einsatz hegen, wenn man nicht gleichzeitig die Islamisten in Syrien supporten würde...


Also ich halte den Einsatz im Sinne der Menschenrechte. Ansonsten hast du sicher nicht unrecht.

Ich würde anders an die Begutachtung herangehen, als dies an Auflage gebundene Medien tun. Da wird meist irgendein marxistischer Hippie vorgeführt, der die Auflage steigert oder für Applaus sorgen soll.

Die NATO ist weltweit in viele Missionen eingebunden, die in erster Linie die Menschenrechte der dortigen Bevölkerung verteidigen und natürlich auch örtliche Wirtschaftsbetriebe. Natürlich steht nicht jede Menschenrechtsverletzung der ganzen Welt im Vordergrund, sondern eine Schutzrolle möglichst vieler Menschen.

Warlords und Islamisten sind oftmals örtlich wesentlich erfahrener als eine "lockere Berufsarmee", die in ihrem Heimatland teilweise statt Unterstützung einen auf den Deckel bekommt, womit ich jetzt vor allem die Bundeswehr meine. Außerdem sind die militärischen Ressourcen vieler westlichen Staaten, insbesondere Deutschlands, gering. In einem assymetrischen Krieg über auch flächenmäßig große Regionen - es geht ja grundsätzlich nicht nur um Mali - sind die Terroristen oft einfach im Vorteil. Warum? Verkürzt, weil die Nato-Kräfte keinen wirklichen Krieg führen. Ich würde deshalb in Europa - insbesondere Deutschland - aufrüsten.

In Afrika sind viele Rohstoffe, die fair im Welthandel angeboten werden. Den Leuten dort Arbeit und Lohn&Brot geben und nicht für islamistische Zwecke missbraucht werden sollten. Aber in Zeiten weltweiter Verschuldung sind Rohstoffe auch entscheidend dafür, ob man sich Breitenwohlstand leisten kann. Und um Schuldverschreibungen eine Basis zu geben. In Afrika sind vor allem die Brasilianer vertreten, die man eigentlich als Europäer sehen kann, wenn man sich deren aktuelle (private) Elitenstruktur anschaut, die aber so nicht bleiben muss, wenn Brasilien tatsächlich Europa Marktanteile abgreift und sich dort nationale, statt europäische Politik durchsetzt.

Vor allem aber steht China Gewehr bei Fuß. Die scheissen rigoros auf Menschenrechte und sind brutal am Aufrüsten. So gehen die USA von 200 Mrd. US-Dollar Budget pro Jahr aus, wobei die Truppenkontigente ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis als Europäische Mächte haben.

Außerdem gibts natürlich noch Russland.

Meine Aussage ist: Man verliert hier nicht nur langsam etwas Wohlstand und (gesellschaftlichen, ethischen) Einfluss. Sondern es kann auch Schlag auf Schlag gehen, und der Wohlstand auch absolut weit zurückgehen, denn dieser fällt ja nicht vom Himmel. Denn die EU ist bzw. deren Staaten hoch verschuldet (wenn man sich die Sozialausgabekosten anschaut, die in der näheren Zukunft drohen), abhängig von Importen außerhalb Europas und zudem tendenziell handlungsunfähig. Außer in reinen wirtschaftlichen Prozessen, also dem Privatsektor.


Ich wuensche Dir von Herzen,dass Du aus Deiner Traumwelt nicht erwachst.....

.....und nein, ich werde das Thema hier nicht weiter diskutieren.
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Dass Frankreich da sicherlich auch wirtschaftliche Interessen hat, ist doch ohne Zweifel. Kein Land geht nur aus humanitären Gründen in einen Krieg. Bzw. sehr selten.

Aber es ist scheinbar so, dass die malische Bevölkerung nicht gerade unglücklich ist, dass die alte Kolonialmacht jetzt mit der Armee da ist.


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