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GEMA verlangt nun auch beim ...

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Die Gema hat 36.000 Kindergärten angeschrieben. Nach dem Gema-Tarif sind für bis zu 500 Kopien im Jahr 54,- Euro fällig. Für die Gema wären dies also Einnahmen von ca. 1,8 Millionen. Eine Pauschalvereinbarung mit dem Bundesland wäre selbstverständlich günstiger, die Schwierigkeit hier besteht allerdings darin, dass anders als bei Schulen eine Vielzahl von Trägern der Kindergärten besteht.

Ich denke, dass die Empörung deswegen besteht, weil die Gema als bürokratischer Klotz daherkommt. Die Idee der Gema stammt von Richard Strauss: "Richard Strauss bestimmte auch die Stellung des Musikers in der Gesellschaft neu. Obwohl durch seine Herkunft mütterlicherseits finanziell unabhängig, setzte er sich dafür ein, dass Komponisten von ihrer Arbeit leben können. Dies war in seiner Zeit keinesfalls selbstverständlich. Er forderte unter anderem, dass ein Komponist bei jeder Aufführung seiner Musik an den Einnahmen beteiligt werden müsse. Dabei ging er davon aus, dass das Komponieren ein bürgerlicher Beruf sei und dementsprechend die Höhe seiner Entlohnung mit der Arbeit eines Juristen oder Mediziners vergleichbar sein müsse. Diese Ansicht widersprach der bisherigen Rolle des Künstlers in der Gesellschaft. Strauss hatte sich deshalb gegen den Vorwurf zu wehren, er sei besonders geschäftstüchtig und geldgierig, eine Ansicht, die sich bis in die heutige Zeit gehalten hat.

Um seine Ziele zu erreichen, trat er 1898 zusammen mit Hans Sommer und Friedrich Rösch dafür ein, eine Komponistengenossenschaft zu gründen. Dabei sollten nach einer Idee Sommers auch Werke, die nicht mehr urheberrechtlich geschützt sind, mit Abgaben belegt und die daraus erzielten Einnahmen jungen oder Not leidenden Komponisten zufließen. U. a. aufgrund des Einsatzes von Strauss wurden 1903 als Vorläufergesellschaft der GEMA die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer, deren Vorsitz Strauss übernahm, und daran angeschlossen als Verwertungsgesellschaft die Anstalt für Musikalisches Aufführungsrecht gegründet."
(wikipedia)

Nach einer Anekdote hat Strauss sich in einem Lokal, dass seine Musik spielte, geweigert, die Rechnung zu zahlen. Seine Begründung: "Sie zahlen nicht für meine Leistung, also zahle ich nicht für Ihre." Man kann es natürlich auch so regeln: Die Kinderliederautoren können bei den Kindergärten einen Teller Suppe erhalten.
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Miso schrieb:
Ach Quark, Andi. Es geht doch darum, dass auch in Kindergärten ein Kopierer steht. Und darum, dass Urheber ein paar Rechte haben. Es geht nicht mal um viel Geld. Die werden einen Kompromiss finden, der pro Kind unter einem Euro liegen dürfte. Was ist daran falsch?  


soweit ich die sache mitbekommen habe gehts eben nicht um die rechte verarmter straßenmusiker, sondern das n präsiger schreibtischtäter ne marktlücke entdeckt hat.
finde leider den 1. artikel zu dem thema nicht mehr, aber da gings konkret um n kerl der die rechte an irgendwelchen liederheften hat und irgendwie lobbyartig mit der vg musikedition verwoben ist. dem soll jetzt die kohle von der gema eingetrieben werden, und nicht den nachfahren der martinslied-dichter.
in beiden einrichtungen meiner kinder stehen übrigens keine kopierer rum. und selbst wenn wäre da sowieso ne geräteabgabe für die vg wort drauf. bleibt bei doppelter abzocke, da für kopien schon eine vg abkassiert. und jetzt nochmal die gema. für noten, die kinder eh nicht lesen können...

aber gut, jetzt müssen eltern und kinder angehalten werden, die st.martins-liederzettel fürs nächste jahr aufzuheben...  
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1.8 mios für ein paar paar kopien. Keine schlechte bilanz. Wer bekommt dann den großteil davon? Ein dieter bohlen?
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Was wird denn da eigentlich kopiert? Texte fallen ja eher raus oder gehen heute nur noch promovierte Dreijährige in den Kindergarten?
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Das ist insgesamt schon eine komische Kiste. Ich kann in gewisser Weise zwar auch nachvollziehen, warum man die Gebühren erhebt, sehe es aber ähnlich emotional wie Hessi und manu666.

Früher gab´s den h3-Hitcontainer. In Tapetengröße gab´s dann die zeitliche Abfolge, wann welches Lied gespielt wird, in der Tageszeitung.

Gema und Urheberschutz scheint zu dieser Zeit wohl niemanden interessiert zu haben.

Denn die wenigsten werden nur Radio gehört haben.

Schöne neue Welt.  :neutral-face
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Bigbamboo schrieb:
Was wird denn da eigentlich kopiert? Texte fallen ja eher raus oder gehen heute nur noch promovierte Dreijährige in den Kindergarten?


Die Liedtexte sind für die Eltern der Kinder bestimmt.

Die Gema ist für viele Dinge scharf zu kritisieren, vor allem für ihren riesigen Verwaltungapparat und ihr undurchschaubares Abrechnungssystem.
In diesem Fall wird aber von den Medien und der Politik ein Thema populistisch verdreht.
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SGE-Wuschel schrieb:
Das ist insgesamt schon eine komische Kiste. Ich kann in gewisser Weise zwar auch nachvollziehen, warum man die Gebühren erhebt, sehe es aber ähnlich emotional wie Hessi und manu666.

Früher gab´s den h3-Hitcontainer. In Tapetengröße gab´s dann die zeitliche Abfolge, wann welches Lied gespielt wird, in der Tageszeitung.

Gema und Urheberschutz scheint zu dieser Zeit wohl niemanden interessiert zu haben.

Denn die wenigsten werden nur Radio gehört haben.

Schöne neue Welt.  :neutral-face  


Bei Mitschnitten von Radiosendungen handelt es sich um eine erlaubte Privatkopie, für die keine Gema fällig wird.
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stefank schrieb:
SGE-Wuschel schrieb:
Das ist insgesamt schon eine komische Kiste. Ich kann in gewisser Weise zwar auch nachvollziehen, warum man die Gebühren erhebt, sehe es aber ähnlich emotional wie Hessi und manu666.

Früher gab´s den h3-Hitcontainer. In Tapetengröße gab´s dann die zeitliche Abfolge, wann welches Lied gespielt wird, in der Tageszeitung.

Gema und Urheberschutz scheint zu dieser Zeit wohl niemanden interessiert zu haben.

Denn die wenigsten werden nur Radio gehört haben.

Schöne neue Welt.  :neutral-face  


Bei Mitschnitten von Radiosendungen handelt es sich um eine erlaubte Privatkopie, für die keine Gema fällig wird.


Danke Stefan  
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Versteh ich das richtig...das der Verkehrskinderliedfuzzi trotz der 1.8 Mios mehr die die GEMA generiert keinen Cent mehr sieht?
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Die Einnahmen werden nach einem komplexen Verteilerschlüssel an ihre Mitglieder ausgeschüttet. Dies erfolgt nach einem Punktesystem, welches zwischen U-Musik und E-Musik unterscheidet. Ein Rock - oder Pop Song wird z.B. mit 12 Punkten bewertet, ein Orchesterwerk mit einer Spieldauer von einer Stunde und mehr dagegen mit 1200 Punkten! Wenn man mal überlegt, wie viel klassische Werke wohl auf CD veröffentlicht werden und im Gegenzug die Menge der Rock/Pop-Veröffentlichungen betrachtet, dann wird schnell klar wie es mit der Verteilungsgerechtigkeit bestellt ist.
Die GEMA ist vereinsrechtlich organisiert und arbeitet daher vordergründig nicht gewinnorientiert. Tatsächlich erhalten den Großteil der Einnahmen aber jene Mitglieder, die selbst durch ihren Status als sogenanntes "ordentliches Mitglied" den Verteilungsplan bestimmen. Man muß also feststellen, daß sich für diese verhältnismäßig wenigen Mitglieder die Mitgliedschaft besonders "auszahlt". Auf Grund dieser Struktur erhalten weniger als 10% der GEMA-Mitglieder mehr als 70% der auszuschüttenden Beträge, während sich die restlichen 90% der Mitglieder mit einem Bruchteil begnügen müssen. Eine Änderung ist nicht in Sicht, denn die ordentlichen Mitglieder der GEMA bestimmen die Auszahlungsmodalitäten und sichern sich somit auch die eigenen Tantiemen.
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@ stefan: Die Liedtexte sind für die Eltern der Kinder bestimmt.

das erscheint mir ziemlich krude, denn warum soll der kila für ne leistung die ich nicht benötige kohle abdrücken?
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kreuzbuerger schrieb:
@ stefan: Die Liedtexte sind für die Eltern der Kinder bestimmt.

das erscheint mir ziemlich krude, denn warum soll der kila für ne leistung die ich nicht benötige kohle abdrücken?

Naja 1.8 Mille haben oder nicht haben...da müssen schon paar krude Gründe vorgeschoben werden...von wegen das der arme Kinderlied Autor ja auch von was leben muss...auch wenn er von der Kohle wohl nicht wirklich mehr sehen wird...so wie ich das verstanden habe...
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Für alle, die die ganze Problematik noch nicht nachvollzogen haben, ein lehrreicher Artikel:

http://www.lto.de/de/html/nachrichten/2255/abzocke-im-kindergarten-gema-forderungen-an-kitas/
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Neuestes von den größten Abzockern in Deutschland.
Man will ein neues Tarifsystem einführen, das die Leute noch mehr abzockt.
Ich sehe Existenzen schwinden und unbezahlbare Konzerte.

http://www.dehoga-bundesverband.de/presse/pressemitteilungen/gema-verliert-augenmaa-2012-04-02-748/

GEMA nutzt Monopolstellung für radikale Tarifreform und ignoriert Argumente der Musiknutzer

(Berlin, 2. April 2012) Mit einer bisher noch nie dagewesenen Vorgehensweise und Arroganz spielt die GEMA ihre übermächtige Stellung gegenüber den Musiknutzern in Deutschland aus: Ohne jegliche Bereitschaft, Kompromisse zu suchen oder zu verhandeln, hat sie der Bundesvereinigung der Musikveranstalter neue Tarife vorgelegt. „Die GEMA will ab dem 1. Januar 2013 eine vollkommen neue Tarifstruktur im Veranstaltungsbereich zur Anwendung bringen, die zu existenzbedrohenden Erhöhungen der GEMA-Gebühren für Livemusik- und Tonträgerveranstaltungen führt“, erklärt Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), der gleichzeitig auch Vorsitzender der Bundesvereinigung der Musikveranstalter e.V. ist. „Offensichtlich will die GEMA ihre Einnahmen auf Kosten der Musikveranstalter erheblich steigern.“
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Die von der GEMA sind doch schon immer nur reine Abzocker gewesen, überall wo die Geld wittern tauchen sie auf und wollen kassieren. Mal gucken wann sie auftauchen weil jemand daheim etwas zu laut Musik hört und Geld dafür verlangen weil andere das mithören konnten. Hoffentlich ersticken die bald an dem ganzen Geld was sie abzocken.
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SGE_Olgay schrieb:
danke an anonymous

http://www.youtube.com/watch?v=DswknnC6I_0


Diese Aktion von anonymous ist in meinen Augen populistischer Internet-Terror. Wenn das die Zukunft der Debatte ist, dann dürfen auch die Offenbacher dieses Forum hacken.
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Sollte die Space Night im BR durch CC-Musik doch vor der Rettung stehen?

http://www.heise.de/tp/blogs/6/153772
BR-Space Night koppelt GEMA-Modul ab - Ferengi müssen Space Station räumen
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Maabootsche schrieb:
Sollte die Space Night im BR durch CC-Musik doch vor der Rettung stehen?

http://www.heise.de/tp/blogs/6/153772
BR-Space Night koppelt GEMA-Modul ab - Ferengi müssen Space Station räumen



auch wenn ich die gema wirklich nicht mag stand niemals zur debatte die space night einzustellen. bin leider auch auf die medienberichte reingefallen und war erstaunt als ich dann zapp sah.

Zapp - Nachruf der Woche ab ca. 4:15min.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/durchgezappt/durchgezappt569.html

wenn ich den heiseartikel mit dem zappbericht zusammenbringe scheint es als wenn es da noch ueberlegungen gab wie genau es jetzt weiter fortgesetzt wird und nun steht wohl fest, dass sie komplett auf cc gehen.

wie ich finde, auch ohne drohendes sterben, ein sehr vernuenftiger schritt.


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