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Tote und Verletzte bei Bombenanschlag in Pakistan

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Der pakistanische Wahlkampf fordert weiter Opfer: Wieder explodierte eine Bombe auf einer Veranstaltung, die acht Menschen das Leben kostete. Dies war der vierte Anschlag in wenigen Tagen.

http://www.welt.de/politik/ausland/article115348509/Tote-und-Verletzte-bei-Bombenanschlag-in-Pakistan.html

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.
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Hast Du jetzt den Thread geöffnet, um über den Terror in Pakistan zu reden, oder um zu testen, ob er genauso Resonanz findet?
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Jöö schrieb:

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.


Spare Dir doch einfach mal Deine Polemik.

Glaubst Du wirklich die Menschen die in Pakistan, oder im Iran (Erdbeben) oder sonstwo auf der Welt sterben sind den Leuten hier egal ?
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SGE_Werner schrieb:
Hast Du jetzt den Thread geöffnet, um über den Terror in Pakistan zu reden, oder um zu testen, ob er genauso Resonanz findet?


Ich habe einfach mal Nach Pakistan und Anschlag gegooglet und der erste Beitrag war direkt eine News von Heute. Letztlich will ich damit nur zeigen das die Medien uns alle schon soweit haben.

Damit will ich natürlich nicht respektlos den Toten und angehörigen sein. Weder denen in Amerika noch denen in Pakistan, die warscheinlich genauso wenig für ihr Schicksal können.
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Taunusabbel schrieb:
Jöö schrieb:

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.


Spare Dir doch einfach mal Deine Polemik.

Glaubst Du wirklich die Menschen die in Pakistan, oder im Iran (Erdbeben) oder sonstwo auf der Welt sterben sind den Leuten hier egal ?


egal vielleicht nicht, aber ich habe den eindruck, daß ein unglück in usa, japan, italien eine deutlich größere betroffenheit erzeugt, als das tägliche leid in pakistan, afghanistan... wahlweise einzusetzen. da geht es möglicherweise gar nicht darum zu zeigen, wie böse z.b. die usa sind.

es liegt möglicherweise daran, daß länder wie usa uns scheinbar kulturell näher stehen, als z.b. pakistan. und wenn bei einem marathon in den usa bei einem bombenanschlag menschen sterben, können wir uns vielleicht eher vorstellen, dort auch gestanden zu haben, als es das in z.b. pakistan der fall ist.
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Das Zauberwort ist Selbstreflexion, wer dann so einen Beitrag aufmacht, der hat so einiges nicht verstanden.
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Xaver08 schrieb:
Taunusabbel schrieb:
Jöö schrieb:

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.


Spare Dir doch einfach mal Deine Polemik.

Glaubst Du wirklich die Menschen die in Pakistan, oder im Iran (Erdbeben) oder sonstwo auf der Welt sterben sind den Leuten hier egal ?


egal vielleicht nicht, aber ich habe den eindruck, daß ein unglück in usa, japan, italien eine deutlich größere betroffenheit erzeugt, als das tägliche leid in pakistan, afghanistan... wahlweise einzusetzen. da geht es möglicherweise gar nicht darum zu zeigen, wie böse z.b. die usa sind.

es liegt möglicherweise daran, daß länder wie usa uns scheinbar kulturell näher stehen, als z.b. pakistan. und wenn bei einem marathon in den usa bei einem bombenanschlag menschen sterben, können wir uns vielleicht eher vorstellen, dort auch gestanden zu haben, als es das in z.b. pakistan der fall ist.



Ist das so, wir uns den Amis näher fühlen oder ist es so, weil die Medien uns diesen Hut aufsetzen? Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht sicher.

In erster Linie erwische ich mich natürlich auch dabei dem ganzen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Warum ein solcher Thread dann allerdings 5k hinterfrage ich mitlerweile.
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Xaver08 schrieb:
Taunusabbel schrieb:
Jöö schrieb:

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.


Spare Dir doch einfach mal Deine Polemik.

Glaubst Du wirklich die Menschen die in Pakistan, oder im Iran (Erdbeben) oder sonstwo auf der Welt sterben sind den Leuten hier egal ?


egal vielleicht nicht, aber ich habe den eindruck, daß ein unglück in usa, japan, italien eine deutlich größere betroffenheit erzeugt, als das tägliche leid in pakistan, afghanistan... wahlweise einzusetzen. da geht es möglicherweise gar nicht darum zu zeigen, wie böse z.b. die usa sind.

es liegt möglicherweise daran, daß länder wie usa uns scheinbar kulturell näher stehen, als z.b. pakistan. und wenn bei einem marathon in den usa bei einem bombenanschlag menschen sterben, können wir uns vielleicht eher vorstellen, dort auch gestanden zu haben, als es das in z.b. pakistan der fall ist.



Natürlich spielt da der persönliche Bezug eine Rolle! Wenn ein Kind aus der Nachbarschaft entführt wird, nimmt das einen ja auch mehr mit, als bei einem Kind in Timbuktu. Genauso - wie Du schon sagtest - Orte, an denen man selbst vll. schon war oder hinwollte. Das hat dann rein gar nichts damit zu tun, dass Menschen in Pakistan weniger wert sein könnten.

Ach, wieso schreib ich hier eigentlich ...
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Wow die Geschichte wieder, wie wir von den Mainstream Medien beeinflußt werden.  

Ja ich empfinde unterschiedlich bei Anschlägen oder Amokläufen in verschiedenen Ländern, nicht mehr oder weniger stark, aber sie berühren mich irgendwie unterschiedlich.

Ich habe heute ernsthaft darüber nachgedacht warum das so ist und für mich gibt es da eine relativ einfache Erklärung.
Ich kann mir definitiv nicht vorstellen wie es sich anfühlt in einem Land zu leben in dem ich bei Jedem der in meinen Bus einsteigt überlegen muß ob er vielleicht ein Selbstmordattentäter ist. Oder wie es sich anfühlt wenn es "normal" ist, daß Kindersoldaten ganze Dörfer abschlachten usw.

Ich kann aber nachfühlen wie es ist wenn man in einem "sicheren" Land lebt, zu einer Sportveranstaltung geht, oder ins Kino, oder an einem Zeltlager teilnimmt und dann von einem solchen Horror überrollt wird.

Das hat aber nichts mit den Medien zu tun, sondern damit daß bei den letztgenannten Anschlägen/Amokläufen meine eigene, kleine Welt erschüttert wird und ich weiß es könnte auch mich treffen, jederzeit, an jedem Ort.
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Xaver08 schrieb:
Taunusabbel schrieb:
Jöö schrieb:

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.


Spare Dir doch einfach mal Deine Polemik.

Glaubst Du wirklich die Menschen die in Pakistan, oder im Iran (Erdbeben) oder sonstwo auf der Welt sterben sind den Leuten hier egal ?


egal vielleicht nicht, aber ich habe den eindruck, daß ein unglück in usa, japan, italien eine deutlich größere betroffenheit erzeugt, als das tägliche leid in pakistan, afghanistan... wahlweise einzusetzen. da geht es möglicherweise gar nicht darum zu zeigen, wie böse z.b. die usa sind.

es liegt möglicherweise daran, daß länder wie usa uns scheinbar kulturell näher stehen, als z.b. pakistan. und wenn bei einem marathon in den usa bei einem bombenanschlag menschen sterben, können wir uns vielleicht eher vorstellen, dort auch gestanden zu haben, als es das in z.b. pakistan der fall ist.



Ich muss Xaver recht geben, was die Medienpolitik angeht. Man muss sich einfach nur anschauen, an welchen Stellen der deutschen Medien die besagten Meldungen über Erdbeben Iran / Anschläge in Pakistan / Anschläge in Boston stehen und wieviele.

Die Begründungen von Xaver werden wohl auch stimmen. Urlaubsziele und "westliche" Länder sind uns einfach emotional näher. Beispiel wäre hier auch der Tsunami 2004, wo die meiste Berichterstattung in Deutschland sich nur um einen kleinen Teil der betroffenen Gebiete drehte, nämlich die bekannten Touristengebiete in Thailand. Wäre nur Indonesien getroffen worden, ich will nicht wissen, um wieviel % die Spendenbereitschaft geringer gewesen wäre. Dazu kommen natürlich auch die Zahl der Videoaufnahmen etc. , ein Anschlag in Pakistan hat auch nicht die nötigen Bilder, wie wenn irgendwo bei einem weltbekannten Marathon vor der Kamera vieler eine Bombe hochgeht.

Ich denke, man kann sich über sowas zu Tode diskutieren, das hat aber nix mit Pakistan zu tun oder mit Boston, sondern mit Medienberichterstattung und der Gesellschaft und dann soll Jöö einen Thread auch genau dazu aufmachen und nicht so provokant, wie hier geschehen. Damit hat man automatisch die Diskussion beschädigt.
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Taunusabbel schrieb:


Das hat aber nichts mit den Medien zu tun, sondern damit daß bei den letztgenannten Anschlägen/Amokläufen meine eigene, kleine Welt erschüttert wird und ich weiß es könnte auch mich treffen, jederzeit, an jedem Ort.  


Da die Medien uns das geben, was uns berührt und erschüttert, hat es letztlich doch was mit den Medien zu tun. Ansonsten muss ich Deinen Ausführungen zustimmen. Mir geht es ja absolut ähnlich. Mich interessiert auch das Schicksal von Lieschen Müller aus Hamburg nicht so sehr, wie das von meiner Nachbarin.
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Taunusabbel schrieb:
Wow die Geschichte wieder, wie wir von den Mainstream Medien beeinflußt werden.  

Ja ich empfinde unterschiedlich bei Anschlägen oder Amokläufen in verschiedenen Ländern, nicht mehr oder weniger stark, aber sie berühren mich irgendwie unterschiedlich.

Ich habe heute ernsthaft darüber nachgedacht warum das so ist und für mich gibt es da eine relativ einfache Erklärung.
Ich kann mir definitiv nicht vorstellen wie es sich anfühlt in einem Land zu leben in dem ich bei Jedem der in meinen Bus einsteigt überlegen muß ob er vielleicht ein Selbstmordattentäter ist. Oder wie es sich anfühlt wenn es "normal" ist, daß Kindersoldaten ganze Dörfer abschlachten usw.

Ich kann aber nachfühlen wie es ist wenn man in einem "sicheren" Land lebt, zu einer Sportveranstaltung geht, oder ins Kino, oder an einem Zeltlager teilnimmt und dann von einem solchen Horror überrollt wird.

Das hat aber nichts mit den Medien zu tun, sondern damit daß bei den letztgenannten Anschlägen/Amokläufen meine eigene, kleine Welt erschüttert wird und ich weiß es könnte auch mich treffen, jederzeit, an jedem Ort.  


Danke, das ist doch mal ne Ansage, abgesehen vom ersten Satz. Denn die Frage ob es von den Medien gelenkt wird oder es eben an uns liegt, war keinesfalls zynisch gemeint.

Vielleicht bin ich das ganze hier ja falsch angegangen. Ich wollte das keinesfalls ins lächerliche ziehen, sondern lediglich hinterfragen warum es so ist wie es ist. Wie bereits oben geschrieben ergeht es mir ja nicht anders.
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Endlich wird auch mal abseits der Yankees berichtet find ich gut.  
Aber  Pakistan ist politisch leider sehr instabil und eine Atommacht, deswegen heist es auch hier: Uffbasse!
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SGE_Werner schrieb:
Xaver08 schrieb:
Taunusabbel schrieb:
Jöö schrieb:

Aber wen interessiert das schon, wenn Amerika zwei Tote zu Grabe trägt.

Mal schauen ob dieser Thread auch über 5.000 klicks innerhalb von 24 Std. bekommt.


Spare Dir doch einfach mal Deine Polemik.

Glaubst Du wirklich die Menschen die in Pakistan, oder im Iran (Erdbeben) oder sonstwo auf der Welt sterben sind den Leuten hier egal ?


egal vielleicht nicht, aber ich habe den eindruck, daß ein unglück in usa, japan, italien eine deutlich größere betroffenheit erzeugt, als das tägliche leid in pakistan, afghanistan... wahlweise einzusetzen. da geht es möglicherweise gar nicht darum zu zeigen, wie böse z.b. die usa sind.

es liegt möglicherweise daran, daß länder wie usa uns scheinbar kulturell näher stehen, als z.b. pakistan. und wenn bei einem marathon in den usa bei einem bombenanschlag menschen sterben, können wir uns vielleicht eher vorstellen, dort auch gestanden zu haben, als es das in z.b. pakistan der fall ist.



Ich muss Xaver recht geben, was die Medienpolitik angeht. Man muss sich einfach nur anschauen, an welchen Stellen der deutschen Medien die besagten Meldungen über Erdbeben Iran / Anschläge in Pakistan / Anschläge in Boston stehen und wieviele.

Die Begründungen von Xaver werden wohl auch stimmen. Urlaubsziele und "westliche" Länder sind uns einfach emotional näher. Beispiel wäre hier auch der Tsunami 2004, wo die meiste Berichterstattung in Deutschland sich nur um einen kleinen Teil der betroffenen Gebiete drehte, nämlich die bekannten Touristengebiete in Thailand. Wäre nur Indonesien getroffen worden, ich will nicht wissen, um wieviel % die Spendenbereitschaft geringer gewesen wäre. Dazu kommen natürlich auch die Zahl der Videoaufnahmen etc. , ein Anschlag in Pakistan hat auch nicht die nötigen Bilder, wie wenn irgendwo bei einem weltbekannten Marathon vor der Kamera vieler eine Bombe hochgeht.

Ich denke, man kann sich über sowas zu Tode diskutieren, das hat aber nix mit Pakistan zu tun oder mit Boston, sondern mit Medienberichterstattung und der Gesellschaft und dann soll Jöö einen Thread auch genau dazu aufmachen und nicht so provokant, wie hier geschehen. Damit hat man automatisch die Diskussion beschädigt.


Nachrichtenwerttheorie nach Lippmann bzw. Östgaard.

"Er stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass neben wirtschaftlichen und politischen Zwängen auch ereignisinhärente Faktoren Einfluss auf den Nachrichtenfluss haben. Im Wesentlichen bestimmen seiner Ansicht nach die drei Faktoren Vereinfachung, Identifikation und Sensationalismus den Inhalt der Nachrichten.  Nach Östgaard werden Ereignisse wahrscheinlicher ausgewählt, wenn mindestens einer der drei Faktoren auf sie zutrifft. Themen mit einem einfachen Aufbau werden folglich komplexeren Themen vorgezogen oder letztere werden in vereinfachter Form dargestellt. Rezipienten identifizieren sich zudem verstärkt mit Ereignissen, die eng mit ihrer eigenen Lebenswelt verknüpft sind, etwa durch räumliche oder kulturelle Nähe. Aus diesem Grund werden Ereignisse, die eine Möglichkeit zur Identifikation bieten, in den Nachrichten bevorzugt thematisiert. Ein Großteil der Nachrichtenrezipienten interessiert sich darüber hinaus für sensationelle, überraschende Ereignisse, wie zum Beispiel Naturkatastrophen, so dass diese eine erhöhte Publikationswahrscheinlichkeit aufweisen."

Ein Anschlag in den USA weist einfach zwei dieser Faktoren auf - Identifikation und Sensationalismus. Die amerikanische Kultur ist uns, auch durch die mediale Berichterstattung, einfach näher. Zudem ist ein Anschlag dieser Größe dort einfach "nicht an der Tagesordnung".

Weitere relevante Nachrichtenfaktoren die hier zutreffen sind u.a. Negativismus, Tragweite, Einfluss der Beteiligten, Personalisierung (8 Jahre alter Junge unter den Opfern), Emotionalisierung (8 Jahre alter Junge unter den Opfern/ Angehörige aus Newtown).

--> Die Präferenz der Massenmedien ist demnach nachvollziehbar. Es wird ja auch eher über die Präsidentschaftswahl der USA berichtet, als über die von Tuvalu.  
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Jöö schrieb:
Taunusabbel schrieb:
Wow die Geschichte wieder, wie wir von den Mainstream Medien beeinflußt werden.  

Ja ich empfinde unterschiedlich bei Anschlägen oder Amokläufen in verschiedenen Ländern, nicht mehr oder weniger stark, aber sie berühren mich irgendwie unterschiedlich.

Ich habe heute ernsthaft darüber nachgedacht warum das so ist und für mich gibt es da eine relativ einfache Erklärung.
Ich kann mir definitiv nicht vorstellen wie es sich anfühlt in einem Land zu leben in dem ich bei Jedem der in meinen Bus einsteigt überlegen muß ob er vielleicht ein Selbstmordattentäter ist. Oder wie es sich anfühlt wenn es "normal" ist, daß Kindersoldaten ganze Dörfer abschlachten usw.

Ich kann aber nachfühlen wie es ist wenn man in einem "sicheren" Land lebt, zu einer Sportveranstaltung geht, oder ins Kino, oder an einem Zeltlager teilnimmt und dann von einem solchen Horror überrollt wird.

Das hat aber nichts mit den Medien zu tun, sondern damit daß bei den letztgenannten Anschlägen/Amokläufen meine eigene, kleine Welt erschüttert wird und ich weiß es könnte auch mich treffen, jederzeit, an jedem Ort.  


Danke, das ist doch mal ne Ansage, abgesehen vom ersten Satz. Denn die Frage ob es von den Medien gelenkt wird oder es eben an uns liegt, war keinesfalls zynisch gemeint.

Vielleicht bin ich das ganze hier ja falsch angegangen. Ich wollte das keinesfalls ins lächerliche ziehen, sondern lediglich hinterfragen warum es so ist wie es ist. Wie bereits oben geschrieben ergeht es mir ja nicht anders.  


Es entwickelt sich doch aber ganz gut.

Ich habe mal eine Friedensnobelpreisträgerin kennengelernt, Rigoberta Menchu. Eine Maya, die gegen die Militärdiktatur in Guatemala gekämpft hat.
Ihre Biografie hat mich wochenlang nur sehr schlecht schlafen lassen weil die Grausamkeiten die den Maya angetan wurden wirklich nur sehr schwer zu ertragen sind, aber (und ich denke das ist der Punkt) es hat mir keine Angst gemacht. Weil ich niemals in ihre Situation kommen werde.

Mir vorzustellen daß in mein Bürohaus Flugzeuge krachen, ich im Kino oder bei einem Zeltlager niedergeschossen werde, oder bei einer Sportveranstaltung oder in der U-Bahn in die Luft gesprengt werde, das macht mir Angst.
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Taunusabbel schrieb:
Wow die Geschichte wieder, wie wir von den Mainstream Medien beeinflußt werden.  

Ja ich empfinde unterschiedlich bei Anschlägen oder Amokläufen in verschiedenen Ländern, nicht mehr oder weniger stark, aber sie berühren mich irgendwie unterschiedlich.

Ich habe heute ernsthaft darüber nachgedacht warum das so ist und für mich gibt es da eine relativ einfache Erklärung.
Ich kann mir definitiv nicht vorstellen wie es sich anfühlt in einem Land zu leben in dem ich bei Jedem der in meinen Bus einsteigt überlegen muß ob er vielleicht ein Selbstmordattentäter ist. Oder wie es sich anfühlt wenn es "normal" ist, daß Kindersoldaten ganze Dörfer abschlachten usw.

Ich kann aber nachfühlen wie es ist wenn man in einem "sicheren" Land lebt, zu einer Sportveranstaltung geht, oder ins Kino, oder an einem Zeltlager teilnimmt und dann von einem solchen Horror überrollt wird.

Das hat aber nichts mit den Medien zu tun, sondern damit daß bei den letztgenannten Anschlägen/Amokläufen meine eigene, kleine Welt erschüttert wird und ich weiß es könnte auch mich treffen, jederzeit, an jedem Ort.  


Ebenso, wie die Menschen in den Multi-Attentats-Ländern selbst im laufe derJahre abstumpfen, so stumpft auch der Beobachter von außen ab.
Syrien? Interessiert doch nicht mehr wirklich, was da abgeht (abgesehn von den Flüchtlingen, die betreffen uns in gewissem Sinne ja auch wieder).

In Afghanistan entlockt der xTe Bombenanschlag in diesem Jahr den Einheimischen wohl auch nicht mehr als ein Schulterzucken. Man fragt (eher aus statistischen Gründen) nach der Zahl der Opfer und ist froh, wenn man weder unmittelbar noch mittelbar betroffen ist.

Uns Medienjunkies geht es im Grunde genommen auch nicht anders Afghanistan/Syrien/Ägypten oder früher Baskenland/Nicarague etc. haben uns abstumpfen lassen. Anschläge in diesen Ländern erzeugen nur die statistische Nachfrage/das Schulterzucken.
Wenn es in einem "außergewöhnlichen" Land "kracht" - egal, ob Naturkatastrophe oder Anschlag, dass erzeugt Emotionen.
Beispiel der Weihnachtssunami 2006?: Indonesien hat alle viel betroffener gemaacht, als die ähnlich verheerende Auswirkung wenige Stunden später im Krisenland Sri Lanka.
Ein Ereignis, zwei unterschiedliche emotionale Auswirkungen.


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