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258.000 Menschen in Somalia verhungert - Versagen der Staatengemeinschaft

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258.000 Menschen verhungert

Eine Nachricht die zwischen Facebookgewinnen und Champions League Huldigungen beinahe untergeht...

Laut dem Artikel hat die UN die Hungersnot im Juli 2011!!! offiziell ausgerufen.

Bei der schweren Hungerkatastrophe in Somalia zwischen 2010 und 2012 sind mehr als eine Viertelmillion Menschen gestorben. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sowie der US-Organisation FEWS NET starben damals 258.000 Menschen, die Hälfte von ihnen Kinder unter fünf Jahren.


http://www.fr-online.de/politik/hungersnot-in-somalia-258-000-menschen-verhungert,1472596,22658228.html

Ich muss mir eingestehen, dass ich auch keinen Gedanken daran verschwendet habe und erst die Nachricht in Verbindung mit der unvorstellbaren Anzahl der Toten aufgeschreckt hat.

Nun ist es kein Geheimnis, dass speziell wir im Westen uns zu einer sog. Wegwerfgesellschaft entwickelt haben. Angefangen bei Mobiltelefonen die jedes Jahr neu gekauft werden müssen, Ikeamöbel die man am liebsten auch nach en paar Jahren wieder austauschen würde und schlussendlich unser Umgang mit Lebensmitteln.

Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, zuviel gekochtes wegzuwerfen anstatt aufzuheben. Die Krise in Griechenland zeigt, wie schnell eine Wohlstandsgesellschaft kippen kann. Die Berichte über Hunger und Armut sollten bekannt sein.

Ich möchte primär keine Gesellschaftskritik diskutieren, sondern frage mich einfach nur, warum hat die Staatengemeinschaft [wieder einmal] versagt?


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wirklich erschreckend ..hier stellt sich aber die Frage, wie man sich das Eingreifen der "Staatengemeinschaft" in diesem von Islamisten gegeißeltem Land vorstellen kann.
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adler1807 schrieb:
258.000 Menschen verhungert

Eine Nachricht die zwischen Facebookgewinnen und Champions League Huldigungen beinahe untergeht...

Laut dem Artikel hat die UN die Hungersnot im Juli 2011!!! offiziell ausgerufen.

Bei der schweren Hungerkatastrophe in Somalia zwischen 2010 und 2012 sind mehr als eine Viertelmillion Menschen gestorben. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sowie der US-Organisation FEWS NET starben damals 258.000 Menschen, die Hälfte von ihnen Kinder unter fünf Jahren.


http://www.fr-online.de/politik/hungersnot-in-somalia-258-000-menschen-verhungert,1472596,22658228.html

Ich muss mir eingestehen, dass ich auch keinen Gedanken daran verschwendet habe und erst die Nachricht in Verbindung mit der unvorstellbaren Anzahl der Toten aufgeschreckt hat.

Nun ist es kein Geheimnis, dass speziell wir im Westen uns zu einer sog. Wegwerfgesellschaft entwickelt haben. Angefangen bei Mobiltelefonen die jedes Jahr neu gekauft werden müssen, Ikeamöbel die man am liebsten auch nach en paar Jahren wieder austauschen würde und schlussendlich unser Umgang mit Lebensmitteln.

Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, zuviel gekochtes wegzuwerfen anstatt aufzuheben. Die Krise in Griechenland zeigt, wie schnell eine Wohlstandsgesellschaft kippen kann. Die Berichte über Hunger und Armut sollten bekannt sein.

Ich möchte primär keine Gesellschaftskritik diskutieren, sondern frage mich einfach nur, warum hat die Staatengemeinschaft [wieder einmal] versagt?


 

Hallo adler1807,

im Fall Somalia bin ich mir nicht so sicher ob das ein Versagen der Staatengemeinschaft ist.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal Berichte über Somalia gelesen und Hilfslieferungen gibt es seitens der Staatengemeinschaft.
Das Problem ist, dass regional marodierende Clans, die die alleinige Macht in ihrer Region haben, Hilfslieferungen klauen und plündern. Diese werden dann der Bevölkerung vorenthalten oder einfach weiter verkauft.
Ob deren Bevölkerung verhungert ist diesen Mitmenschen völlig egal.
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Einer der Gründe dafür, dass das Thema wohl an Dir vorbeiging, wie an vielen anderen, ist vermutlich die mediale Überladung, wie ich es nennen würde. Mitglieder unserer modernen Gesellschaften sind über die Vielfalt der Medien berieselt und überladen mit Information.

Beim Betrachten der zahlreichen Petitionen von avaaz.org oder change.org fällt auf, dass viele Menschen mitmachen. Das ist gut, das zeigt, dass es uns nicht egal ist. Aber es ist so einfach, so lapidar Besorgnis auszudrücken. Emailadresse eingeben, klicken, fertig. Danach schwindet das Bewusstsein für das Problem relativ schnell. Organisationen wie AVAAZ sind nur deshalb so erfolgreich, weil es auch Menschen gibt, die mehr machen als einen Klick. Es ist kein Widerspruch, zu sagen, dass auch die Klicker gut sind, denn so verbreitet sich Wissen und Initiative.

Leider ist das ganze leichtflüchtig für die meisten. Denn innerhalb der nächsten zwei Tage folgt eine weitere, ganz andere Petition. Und die nächste.

Wie sieht es mit sozialen Netzen aus? Wir bekommen alles mit, jeden noch so kleinen Missstand, aber die Vielfalt überflutet uns. Das ist zumindest mein Gefühl. "Oh krass, 260.000 Menschen verhungert. Ich share das mal." - das passiert oft, und das ist gut so. Doch die Posts verschwinden im Post-Nirvana, es ist schwierig, sich auf etwas zu konzentrieren, zu hinterfragen oder gar, sich für etwas zu engagieren.

Das einzige, das wirklich dagegen hilft, ist sich selbst ein Bewusstsein dafür zu schaffen und medienunabhängig und medienübergreifend zu denken. Sich vielleicht eine Thematik auszuwählen, für die man wirklich engagiert sein möchte. Hier ist es gut, dass die Vielzahl der Menschen das Potential hat, für jede Bewegung genügend Mitstreiter zu finden.

Dennoch: Informationsverarbeitung fällt vielen Menschen nicht leichter in einer Zeit, in der ständige Ablenkung Teil der Lebensqualität geworden ist, in der alle Nase lang Smartphones mit Tweets, Posts, SMS, Messenger-Notifications Menschen die Konzentration auf das Leben rauben, und nicht zuletzt auf wesentliche Meldungen.

Möglich, dass sich das wieder ändert, wenn die Menschheit gelernt hat, damit umzugehen, wenn sie die Trainingsphase überstanden hat. Ich glaube jedoch, dass dieser Prozess eine ganze Weile dauern wird.
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Wie mir scheint, verschwindet auch dieser Thread recht schnell aus dem Bewusstsein.
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In den Medien konnte man auch am Tag danach bereits nichts mehr darüber lesen. Die Prioritäten liegen scheinbar woanders.
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f1r3 schrieb:
Wie mir scheint, verschwindet auch dieser Thread recht schnell aus dem Bewusstsein.  


und womit???
Mit Recht. (siehe #3)
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Wehrheimer_Adler schrieb:
f1r3 schrieb:
Wie mir scheint, verschwindet auch dieser Thread recht schnell aus dem Bewusstsein.  


und womit???
Mit Recht. (siehe #3)


Verstehe ich die  eventuell vorhandene Ironie nicht oder kannst du mir erklären,  was dieser beschiessene Kommentar soll?
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Larruso schrieb:
Wehrheimer_Adler schrieb:
f1r3 schrieb:
Wie mir scheint, verschwindet auch dieser Thread recht schnell aus dem Bewusstsein.  


und womit???
Mit Recht. (siehe #3)


Verstehe ich die  eventuell vorhandene Ironie nicht oder kannst du mir erklären,  was dieser beschiessene Kommentar soll?  


Mein Kommentar mit  Hinweis auf #3 war so zu verstehen:
"Denen" ist leider nicht zu helfen, so lange "Die" Ihre Bürgerkriege und das Diebsgesindel der Clans nicht in Griff kriegen.
Keine Ironie. Eher Sarkasmus.
Die internationale Staatengemeinschaft hat andere "Problemzonen" (z.B. von Haiti redet auch keine Sau mehr). "Problemzonen", die Hilfe aber dankbar annehmen, insofern man diese gewährt.
Die internationale Staatengemeinschaft sollte sich m.E. mehr auf Gebiete konzentrieren, wo Hilfe gerne angenommen wird und auch bei den Bedürftigen ankommt, anstatt sich in Gebieten, wo Hilfe nur mißbraucht und den Bedürftigen durch landeseigene Verbrecher vorenthalten wird, aufzureiben.
(weiteres Beispiel: Hutu vs.Tutsi in Ruanda)
Sollen die in Somalia sich in Ruhe erst mal gegenseitig massakrieren.
DIE, die dann übrig bleiben, die nehmen die Hilfe dann auch an (nämlich als Hilfe zur Selbsthilfe).
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Wunderbar einfach vom Stammtisch aus argumentiert. Bloß nie fragen was "der Westen" mit dazu beiträgt das in anderen Ländern überhaupt solche Zustände aufkommen können und herrschen.
Fick ich die dortige Ökonomie mit meinem Einfuhren oder damit das ich der dort lebenden Bevölkerung riesige Fangschiffe vor die Küste setze und sie ihrer natürlichen Wirtschaftsgrundlage beraube, sollte ich mich auch nicht wundern wenn die ihre eigenen brutalen Wege suchen einen Krümel vom Kuchen des Kapitalismus ab zu bekommen.
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Das Verhalten der Clans nennt man m.E. "Tradition"
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giordani schrieb:
Wunderbar einfach vom Stammtisch aus argumentiert. Bloß nie fragen was "der Westen" mit dazu beiträgt das in anderen Ländern überhaupt solche Zustände aufkommen können und herrschen.
Fick ich die dortige Ökonomie mit meinem Einfuhren oder damit das ich der dort lebenden Bevölkerung riesige Fangschiffe vor die Küste setze und sie ihrer natürlichen Wirtschaftsgrundlage beraube, sollte ich mich auch nicht wundern wenn die ihre eigenen brutalen Wege suchen einen Krümel vom Kuchen des Kapitalismus ab zu bekommen.


Man kann es mit der Generalschuld "des Westens" an allem Übel auf dieser Welt auch übertreiben  
Was Unterstützung / Spenden angeht: Unabhängig davon, ob es sich um Entwicklungshilfe, Hilfe bei Katastrophen, Griechenland-Rettung, staatliche Unterstützung Bedürftiger, aber (um nicht den Eindruck zu erwecken, die bösen Banken würden verschont) natürlich auch Bankenrettung handelt - ich erwarte von dem / den Empfänger(n) der Hilfeleistung dafür zu sorgen, dass zum einen die "gespendete Leistung" zweckmäßig eingesetzt wird (A), zum anderen, dass Schritte unternommen werden, dass in Zukunft die Hilfeleistung reduziert / eingestellt werden kann (B).
Ein Beispiel für (A) wäre zu verhindern, dass die Hilfspakete bei Kriminellen laden. Im Sinne von (B) könnte z.B. eine Politik stehen, die einem Bevölkerungswachstum (siehe z.B. http://en.wikipedia.org/wiki/Somalia#Demographics) entgegenwirkt, der zu immer höherem Hilfebedarf führt.
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giordani schrieb:
Wunderbar einfach vom Stammtisch aus argumentiert. Bloß nie fragen was "der Westen" mit dazu beiträgt das in anderen Ländern überhaupt solche Zustände aufkommen können und herrschen.
Fick ich die dortige Ökonomie mit meinem Einfuhren oder damit das ich der dort lebenden Bevölkerung riesige Fangschiffe vor die Küste setze und sie ihrer natürlichen Wirtschaftsgrundlage beraube, sollte ich mich auch nicht wundern wenn die ihre eigenen brutalen Wege suchen einen Krümel vom Kuchen des Kapitalismus ab zu bekommen.


Die Argumentation, die anarchischen Zustände in Somalia einzig und allein auf westliche Fischkutter zurückzuführen, zeugt im Gegensatz dazu natürlich von einer äußerst eingehenden und umfassenden Beschäftigung mit der Thematik fernab jeglichen Stammtischgeschwätzes.
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Sind heutzutage eigentlich noch Fischkutter ausm Westen vor der somalischen Küste? Das war mal so, das weiß ich, aber jetzt nach all den Piratenangriffen?


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