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Künstlersozialkasse-Petition

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liebe gemeinde!

bin seit jahren user unter einem anderen nick, habe mich für diesen aufruf dennoch neu angemeldet, weil die sache extrem wichtig ist und ich nicht möchte, dass evtl. animositäten, die zwischen mir und anderen usern aufgekommen sein mochten, der sache schaden. bitte um verständnis.

die künstkersozialkasse versichert in deutschland hauptberuflich arbeitende, freischaffende künstler und künstlerinnen.

über diese kasse ist es für uns möglich, beiträge für renten-, pflege, krankenversicherung abzuführen. in gewisser weise schafft sie eine soziale basis, die rein privat nicht bezahlbar wäre.

nun wird die existenz dieser kasse infrage gestellt.

eine petition an den bundestag, dieses ansinnen zu prüfen, benötigt weitere unterschriften. es sind nur noch wenige tage (bis 7.8.) zeit.

ich bitte euch um eure mithilfe.

anbei ist ein link. eine unterschrift dauert drei minuten.

danke im voraus!

herzliche grüße, flummi


https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_06/_10/Petition_43188.mitzeichnen.html
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Dein Anilegen ist richtig. Die KSK ist tatsächlich eine wichtige und gute Einrichtung, die derzeit umkämpft ist.
Allerdings ist das Quorum der Petition lange erreicht, der Bundestag muss sich des Themas annehmen. Siehe hier mit weiteren Informationen: http://meedia.de/internet/ksk-reform-arbeitgeberverbaende-stehen-in-der-kritik/2013/08/02.html
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stefank schrieb:
Dein Anilegen ist richtig. Die KSK ist tatsächlich eine wichtige und gute Einrichtung, die derzeit umkämpft ist.
Allerdings ist das Quorum der Petition lange erreicht, der Bundestag muss sich des Themas annehmen. Siehe hier mit weiteren Informationen: http://meedia.de/internet/ksk-reform-arbeitgeberverbaende-stehen-in-der-kritik/2013/08/02.html


mehr hilft mehr!

die befürworter des ksk-systems werden sich bei satter erfüllung in der sitzung besser positionieren können. und so satt wie du es darstellst, ist es leider nicht. deshalb bitte ich euch um die drei minuten.
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stefank schrieb:
Dein Anilegen ist richtig. Die KSK ist tatsächlich eine wichtige und gute Einrichtung, die derzeit umkämpft ist.
Allerdings ist das Quorum der Petition lange erreicht, der Bundestag muss sich des Themas annehmen. Siehe hier mit weiteren Informationen: http://meedia.de/internet/ksk-reform-arbeitgeberverbaende-stehen-in-der-kritik/2013/08/02.html


ps: in dem von dir verlinkten artikel ist der unterschriftenlink ebenfalls drin. insofern hoff ich, dass trotz deiner intervention der ein oder andere unterschreibt. danke!
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Grundsätzliche Anmerkungen dazu:

Der Petent ist Herr Werner in Vertretung für den Deutschen Tonkünstlerverband (DTKV), dessen Justitiar er ist.

Das Grundanliegen der Petition ist die Deutsche Rentenversicherung gesetzlich dazu zu verpflichten. bei ihren Betriebsrüfungen auf korrekte Sozialabgabenabführung auch Abgabetatbestände für die Künstlersozialkasse zu prüfen. Bis zum Frühjahr 2013 hatten dies die Deutsche Rentenversicherung bei bestimmten der Leistungsverwertung "verdächtigen" Unternehmen getan aber eben nicht bei jeder Betriebsprüfung.

Es fand daraufhin eine Anhörung im Frühjahr 2013 im Bundestag statt und es erfolgte keine wie von der KSK gewünschte Ausweitung der Prüfungspflicht.

Daher die Petition seitens der KSK nahestehender Personen und Institutionen.

Bislang prüfte die DRV nur bei vermutlich abgabepflichtigen Verwertungsunternehmen. Geld für diese Leistungen erhielt sie von der KSK anscheinend nicht. Daher möchte die DRV das Ganze in dieser Form auch nicht mehr ausweiten, vor allem nicht grundsätzlich bei jeder Betriebsprüfung über den Kreis möglicher Verwerter hinaus.

Es ist in der Praxis häufig so, daß Unternehmen bei externer Auftragsvergabe gar nicht wissen oder ahnen, daß neben der Rechnung des Künstlers noch eine Abgabe an die Künstlersozialkasse zu leiten ist. Gerade im Bereich Webseitengestaltung und Werbemaßnahmen ist man da mitunter mittendrin statt nur dabei. Daher gibt es hier möglicherweise allerhand Gelder für die KSK zu holen.

Natürlich gibt es auch Verwerter, die ganz genau Bescheid wissen und trotzdem ohne Prüfung erst mal nix zahlen. Eine Moral Hazard Problematik.

Die Rentenversicherungsträger (hier vor allem die DRV) hatte im Frühjahr 2013  bei einer Bundestags-Expertenanhörung darauf verwiesen, dass selbst bei einer Ausweitung der Betriebsprüfungen von bisher ca. 70.000 auf über 800.000 pro Jahr allerhöchstens Nachforderungen von jährlich etwa 16 Millionen € prognostiziert werden. Die zusätzlichen prüfungsbedingten Verwaltungskosten  sollen etwa 50 Mio € ausmachen. Dies stünde in keinem vernünftigen Verhältnis.

Da die Prüfungen nach bisherigem Schema zwischen 2007 bis 2012 bei ca 300.000 Prüfungen zu Nachforderungen von ca. 132 Mio €  geführt hätten und man die Anzahl prüfungspflichtiger Verwerter in diesem Zeitraum von 60.000 auf ca. 150.000 fast verdreifacht hätte möchten die Rentenversicherer bei ihrem "bewährten Auswahl-Prüfungsschema" bleiben.

Genau hiergegen richtet sich die Petition.

Die Künstlersozialkasse ist für dort versicherte aufgrund niedriger Beiträge sehr lukrativ. Dies führt zu dem deswegen auch nicht gänzlich unerwarteten Phänomen, daß die Anzahl der Versicherten seit 1991 jedes Jahr teilweise rasant ansteigt. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, daß es finanziell nicht allzu üppig ausschaut.

Die Mitgliederzahl zum 1.1.2013 beträgt übrigens 177.143 Mitglieder .
( Quellen: Statistiken der KSK von deren HP "KSK in Zahlen")

Erstaunlicherweise liegt der Zuwachs nicht etwa an Berufsanfängern und jungen Leuten - nein, von den 177.143 Mitgliedern sind knapp 2/3 zwischen 40 und 60 Jahre alt (112.947 Mitglieder). Diese Tendenz ist auch bei Neumitgliedschaften.

Möglich daß sich so mancher später mangels Alternativen als Künstler selbständig macht. Da die Einkünfte dieser "Neukünstler" vermutlich aher am unteren bis mittleren Level angesiedelt sind hat die KSK eben an dieser Stelle ein gewaltiges Einnahmeproblem wenn man die erbrachten Leistungen gegenüber diesen Leuten gegenüberstellt. Da schaut man als KSK-Funktionär eben daß die fehlenden Mittel von anderer Seite erbracht werden. Die Abgabesätze für Leistungsverwerter wurden ja auch um einen nicht gerade geringen Prozentsatz erhöht..

Diese Dinge gehen aus dem Petitionstext nicht oder nur unvollständig hervor.  Mal sehen ob die Petition tatsächlich Erfolg hat.
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naja, dass die mitglieder seit 1991 angestiegen sind, dürfte an der sich veränderten medienlandschaft liegen. davor gabs 3 TV-sender mit festangestellten, ums mal überspitzt zu sagen.

und als 42jähriges neumitglied widerspreche ich energisch deiner these des auffanglagers! berufsanfänger werden von der ksk ja so gut wie gar nicht akzeptiert. wenn ich an die papierberge denke, die ich vor knapp 10 jahren für meinen erstantrag da hingeschleppt habe, um dann trotzdem in so nem aussitzverfahren irgendwann zu denken "leckt mich"... als zwischen 40 und 60 jahriger geht man gleich zu ner medienberatung und kommt dann auch rein...

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ps: @TE: warum bringst du die petition wochen zu spät hier ins forum unter deckname ein? etwas absurd, oder?
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@ Kreuzbürger: Ich habe gar keine These aufgestellt, versuche nur mir nur irgendwie diese Mitgliederentwicklung zu erklären:

http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/ksk_in_zahlen/statistik/versichertenbestandsentwicklung.php

An der veränderten Medienlandschaft alleine liegt es sicher nicht, ich bleibe dabei daß die niedrigen Beiträge ein sehr gewichtiges Argument sind. Als "normaler" Selbständiger zahlst Du nämlich Deine Kranken- und Pflegeversicherung komplett selbst und um Deine Altersvorsorge mußt Du dich selbst kümmern. Wer als freiwilliges Mitglied zur Rentenversicherung geht muß alles ebenfalls selbst stemmen. Bei der KSK zahlst Du für alles nur die Hälfte, außerdem entfallen etwaige Hinzurechnungen wie Kapitaleinkünfte u.a. wie als freiwilliges Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung. Wer also die Kriterien der KSK erfüllt wird daher aus finanzieller Vernunft in ebendiese wechseln und versuchen auch dort drinnen zu bleiben.

Sicher zu dieser Entwicklung hat auch die Praxis von Verlagen und Agenturen geführt, statt festangestellter Mitarbeiter vermehrt auf freie Mitarbeiter (und damit potentielle KSK-Mitglieder) zu setzen. Aber dann müßte der Zuwachs eher im journalistischen Bereich und nicht so bei den bildenden Künsten liegen.  Und wie erwähnt steigen die Mitgliederzahlen seit Jahren ununterbrochen und teilweise rasant an und Erklärungen dafür wären interessant. Schließlich liegt hier die Ursache für die finanziellen Probleme.

Hier sieht man übrigens die Gesamtmitgliederzusammensetzung

http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/ksk_in_zahlen/statistik/versichertenbestandaufbundesebene.php


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