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Landtagswahl NRW 2010 [und 2012]

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S-G-Eintracht schrieb:
Ich habe mich bislang enthalten, da ich erstmal das Wahlergebnis abwarten wollte. Aachener_Adler hatte praktisch alles gesagt.

Ich finde das Ergebnis schockierend. Wenn das umgesetzt wird, was erwartet/angekündigt wurde. Und zwar aus ganz vielen Perspektiven...

1. Wir reden hier von einem Land, dass brutalst überschuldet ist. Dabei kommt man auf so eine geringe Wahlbeteiligung, dass da kein einziger sich überhaupt irgendeines Ergebnis feiern kann. Insbesondere, wenn da die Piraten noch soviele Stimmen abgreifen.  

2. War der Wahlkampf von Frau Kraft arrogant, hochnäsig und vollkommen an der Realität vorbei.

NRW muss nämlich eines tun, und zwar knallhart an die Ausgabenposten (der soliden Gemeinden) ran, um Städte wie Oberhausen usw. überhaupt noch am Leben zu lassen, um dort noch Ausgabenposten aufrecht erhalten zu können.

Zweitens muss das Land genauso wie Griechenland alles mögliche Privatisieren. Der halbe Pott leistet sich ein Ausgabensystem, mit Freibädern an jeder Ecke, das riesig defizitär ist. Die kommunale Verschuldung ist gigantisch. In NRW liegen in fast allen Ecken und Enden die Gewerbesteuereinnahmen vollkommen brach, weil da nur irgendwelche Spielkasinos aufmachen und nichts weiteres. Das Geld für die Infrastruktur, kam und kommt aus den "reichen" Ländern und ist vollkommen fehlallokiert.

Man hat in NRW, so brutal das einfach für die ehemalige Industrieecke klingt, schon vor Jahren sich fortlaufend ein Schneeball-System aufgezüchtet, und zwar ähnlich dem Griechenlands.

Ergänzt wird das durch den Soli & Länderfinanzausgleich. Das ganze Geld, was man sich in den "fetten" Jahren verdient hatte, ist in einer absoluten Blase gegipfelt. Das Geld, was da war, ist vollkommen sinnlos in Geschenken versackert.

Man bekommt jährlich von den "sauber" finanzierenden Ortschaften und Ländern Geld geschenkt, leistet sich Systeme auf Kosten anderer Länder und reißt dennoch ein eklatantes Schuldenloch.

Ich bin gespannt, wie das in Europa weitergeht. Denn gerade in Deutschland haben schon die "reichsten" Gemeinden Probleme, sich ausufernde Bürokratie und Ausgaben leisten zu können. Dafür wurden insbesondere zuviele Konjunkturpakete geschürt und "Deficit Spending" betrieben, was 0,0% irgendetwas gebracht hat. Das Geld ist futsch.

3. Genau deshalb sind wir an viel zu vielen Bereichen Gesamteuropas vollkommen überschuldet. Die Bürokratie wird finanziert, es gibt extrem viele getarnte Staats/Länder/Kommunalschulden und allgemein viel zu hohe Ausgabenposten. Ich weiß nicht, wie hoch die Feuerkraft innerhalb der EU noch ist, das Rad angefangen vielleicht in NRW noch herumzureißen.

Wenn das so weiter geht, haben die CIA mit ihrer Sozialen Verwahrlosung und "Bürgerkriegen" innerhalb Europas tatsächlich noch recht.


Was für ein sinnentleertes Geschwafel!

WENN es hier tatsächlich irgendwann Unruhen gibt, dann bestimmt nicht, weil irgend eine Rot/Grüne Landesregierung KiTa Plätze kostenfrei anbietet.
Schon eher deshalb, weil der Staat sein Tafelsilber verscherbelt hat (manche nennen das nach jahrzehntelanger neoliberaler Berieselung "notwendige Privatisierung") und keinerlei Möglichkeiten mehr hat, in Krisenzeiten gegenzusteuern.

Es ist eine Mähr und IMHO brandgefährlich, in finanziellen Krisenzeiten den Geldhahn abzudrehen, möchte man ein Staatengebilde dauerhaft finanzieren. Ohne Investitionen, ohne Subventionen kommt ein am Boden liegender Staat zusätzlich dazu dass die Kaufkraft im Land einbricht, der Konsum spürbar nachlässt, Steuern einbrechen, Arbeitsplätze wegfallen, Arbeitslosigkeit sich vervielfacht - ja und dann gibt es irgendwann das, was du da an "Horrorszenario" an die Wand malst.

Aber nicht, weil man versucht ein Bundesland, das jahrelang durch seine Schlüsselindustrien das ganze Land angetrieben hat, nach dem Wegfall dieser Schlüsselindustrien im Übergang am laufen zu halten.
Und dieser Übergang wird lange dauern und er wird lange nachwirken. Gelingen wird er aber nur, wenn man die Bürger mitnimmt und nicht abhängt, so wie es in Griechenland grad passiert. Dass die Jungs und Mädels da grad auf die Straße gehen - wen wundert`s?
Die haben da die volle Verarsche durch ihre etablierten Parteien abbekommen. Jetzt haben sie eine starke radikale Linke und (leider) auch eine starke nationalistische Partei im Parlament, Vertrauen in die Etablierten ist weg.
Und bei uns ist das große Kopfschütteln am Start, die Medien schütteln wirksam den Kopf, wie kann man nur die Hand beißen die einen füttert ...
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Aachener_Adler schrieb:
Mal schauen, wer jetzt als CDU-Vorsitzender in unserem Bundesland kommt. Bei der letzten Wahl gab es eine Kampfabstimmung zwischen Norbert Röttgen und Armin Laschet. Leider ist Laschet für Wähler, die sich rechts der Mitte verorten und von der CDU erwarten, auch mal konservative Positionen zu vertreten, genauso eine Nullnummer wie der aalglatte Röttgen...


Vielleicht Karl Josef Laumann ?
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Dirty-Harry schrieb:

Aber welchen Protest bring ich mit der Piratenpartei inhaltlich rüber. Haben sie abgesehen von dem Urheberrecht (naaaa ja)sich irgendwo eigenst postioniert ?


Vielleicht sollte die Piratenpartei das Programm "Wir bringen den Menschen, die über einen Internetanschluss verfügen, Google bei" einführen.

0,21 Sekunden Suchzeit: http://wiki.piratenpartei.de/NRW-Web:Parteiprogramm
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"Freibierkoalition", "Mauerschützen", "linke Pisser" - das kann aber noch nicht alles sein.
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@ S-G-Eintracht

Wir werden alle sterben.

Zu 1: Die Wahlbeteiligung ist niedrig. Richtig, aber leicht gestiegen immerhin. Warum ist die Wahlbeteiligung niedrig? Weil die Leute sich nicht mehr vertreten fühlen, bei 60 % Wahlbeteiligung und etwa einem Viertel CDU-Wähler bedeutet das, dass gestern etwa jeder 6. oder 7. Bürger NRW´s die CDU gewählt hat. Heureka. Und wenn man von den Piraten halten kann, was man will. Die haben nicht nur Stimmen von anderen abgegriffen, sondern vornehmlich viele junge Leute, die sich null für den Urnengang interessieren, zum Wählen gebracht. Eigentlich sind die Piraten die erste Chance im Bund, die sinkende Wahlbeteiligung zu stoppen.

Zu 2. Wahlkampf. An der Realität vorbei? An welcher Realität? Der der Haushaltspläne. Mag sein. An der Alltagsrealität der Menschen vorbei? Eher nicht. Die sorgen sich nicht um eine Mrd. mehr oder weniger Schulden, die wissen eh, dass der Staat pleite ist. Denen geht es darum, dass sie gute Bildung und Kitas für ihre Kinder kriegen und sich in ihrer Gegend wohl fühlen. Wenn man wie Röttgen nur auf die Finanzen schaut im Wahlkampf, kann man zwar von Seiten der CDU die größten Kompetenzen beim Schuldenabbau erwarten, aber nicht die größten Kompetenzen bei den alltäglichen Sorgen.

Zur ausufernden Bürokratie... Die mag ernsthaft verbesserungswürdig zu sein. Was haben schwarz-gelb gemacht im Bund? Steuerreform etc.? Nix. Das einzige, was gemacht wird, ist die Mitarbeiterzahlen im öff. Dienst zu senken, die Bürokratie aber in gleicher Belastung da zu lassen. Heißt, überforderte Mitarbeiter (Frag mal in den Jugendämtern nach), unzufriedene Bürger und keine Entlastung.

Generell muss eingespart werden. Eindeutig. Dass aber reines Sparen ohne Wirtschaftsankurbelung nix bringt, sieht man ja an Spanien und Griechenland.
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Och, wieso?

So um die 500 Euro ALG im ersten Jahr - und danach nix, null, zero. Das wär's doch auch in NRW, Schleswig-Holstein oder anderen Ländern hier.
Mülltonnen zum Rumwühlen nach Lebensmitteln haben wir doch reichlich.
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Sowieso alles Faulenzer

Arbeits.......    
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Was soll eigentlich die ganze "Piraten haben zu wenig Inhalte" Diskussion. Wenn eh alle große Parteien sagen, dass sie mit denen keine Regierung bilden wollen, ist es doch egal.

Seit ich aktiv Politik verfolge (so ab 96/97) habe ich nicht das Gefühl, dass man für Oppositionsarbeit Inhalte braucht. Da sagt man, dass das was die Regierung macht Mist ist und fertig. Selbst wenn man 4 Monate vorher das selbe gefordert hat, ist es auf jeden Fall falsch. Wenn man vorher Jahre lang in der Regierung das selbe gemacht hat, ist es nun auch trotzdem falsch.

So erlebe ich Opposition seit 15 Jahren. Und das völlig Parteiübergreifend.

Und jetzt mal ehrlich: Die Piraten vermitteln doch tausend mal so viele Inhalte, wie besipielsweise die FDP 2002, die eine "18" auf Wahlplakate haute und deren einzige Aussage war "wir wollen 18%".
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Ein paar Anmerkungen von jemandem, der seit einigen Jahren in NRW lebt:

[ulist]
  • Ich teile die Meinung, dass die Linke durch viele Protestwähler bei der letzten Wahl ins Parlament gekommen ist, genauso wie die Piraten aktuell. Ob es genau die gleichen Personen sind, halte ich für sekundär. Es gibt immer ein gewisses Protestpotential, und das nutzt im Moment die Piratenpartei am besten aus -- was mir auch deutlich lieber ist als die Linken.
  • Die Linken stehen teilweise am Rande der Verfassungskonformität, was insbesondere auch auf unseren NRW-Landesverband der Linken zutrifft. Während die Linke im Osten oft als Volkspartei durchgehen, sind im Westen oft radikal-linke Splittergruppen am Werk. Insbesondere im NRW. Von daher: gut, dass die rausgeflogen sind.
  • @S-G-Eintracht: deine Tiraden gegen NRW kann ich nicht nachvollziehen und ich frage mich auch, wie du dich dabei teilweise auf meine Postings hier berufen kannst.
  • Vorsicht, wenn Politiker Geldverschwendung mit "notwendigen Investitionen" kaschieren. Es wird nie jemand sagen: "Ich will sinnlos Geld raushauen". Immer nur: "Das sind Zukunftsinvestitionen." Ja, ja, glauben wir alles... Tatsache ist, dass der Haushaltsentwurf von Rot-Grün vom Landesverfassungsgericht als verfassungswidrig verworfen wurde und ein Grund, warum die Regierung mit ihrem Haushaltsentwurf gescheitert ist
  • (was dann zu Neuwahlen führte) war die Tatsache, dass Frau Kraft seit der 2010er Wahl in nahtloser Fortführung des SPD-Wahlkampfes gegen Rüttgers nun auf Staats- statt Parteikosten für Millionenbeträge durchs Land fährt, um auf Werbeveranstaltungen "die Arbeit der Landesregierung zu erklären". Zukunftsinvestitionen?!
  • Den Vorwurf an die Piraten, kein Programm zu haben, empfinde ich als etwas unfair. Immerhin haben sie eine Diskussionskultur, um relativ basisdemokratisch über politische Probleme zu debattieren. Das finde ich angenehmer als die Variante etablierter Parteien, politische Entscheidungen nach Hinterzimmergesprächen mit Lobbyisten zu fällen. Mittlerweile ist es ja sogar soweit gekommen, dass CDU und SPD ihren Wahlkampf mit null-komma-null
  • (!) Programmatik und nur mit großformatigen Bildern ihrer jeweiligen Spitzenkandidaten bestreiten. Welche Bedeutung hat ein Parteiprogramm, das in der Praxis überhaupt keine Rolle mehr spielt? Kann man dann ernsthaft den Piraten vorwerfen, sich in ihrem Parteiprogramm nicht zu 100% aller Politikfelder zu äußern?
  • Aus der NRW-Wahl bundespolitische Schlüsse ziehen zu wollen, ist ziemlicher Unfug. Die rot-grüne Minderheitsregierung war alles andere als toll. Nur: die Alternativen fehlten. Komplett. Die CDU als stärkste Oppositionspartei hat da grandios versagt und das im Wahlkampfkampf nochmal deutlich untermauert. Dass eine im Parlament gescheiterte und vom Verfassungsgericht mehrfach zurückgepfiffene Regierung bei Neuwahlen stärker wird, passiert ja auch nicht alle Tage.
  • Wenn das Ergebnis dazu führt, dass die CDU wieder Personen mit eigener Meinung und politischem Gestaltungswillen in die vorderste Linie schickt
  • (mir egal, ob Karl Josef Laumann oder Friedrich Merz) anstatt so gesichtslose Luschen wie Röttgen, die immer nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen, dann hat die Wahl etwas Gutes gehabt. Trotz der bestätigten rot-grünen Schuldenmacher.
    [/ulist]
    #
    Meine Gratulation an die SPD für ein lange nicht mehr erlebtes Ergebnis, mein Gratulation an die Grünen die trotz großer Gewinne von SPD und Piraten Ihr Ergebnis nahezu stabilisieren konnten und an die Piraten die einen nicht zu verachtenden Teil der Stimmen des Volkes in NRW erhalten haben. Dazu Glückwunsch an die FDP mal wieder eine Rolle zu spielen, zumindest auf der "Punktetafel", denn mehr wird nicht sein.

    Ein setzen 6 für die CDU. Mund halten und an die eigene Nase fassen, sonst nullkommanix. Die Linke? Pffft.

    Eine starke Regierungskoalition ist für ein Bundesland immer wichtig und diese Rolle ist mit absoluter Klarheit vergeben. Politische Wege sind selten falsch, sondern zumeist nur anders. Hat die Koalition ein glückliches Händchen, dann ist dies gut für NRW und letztlich auch gut für Deutschland. Es sollte unser aller Wunsch sein.
    #
    Pfalzadler schrieb:
    Vieleicht für Dich
    Meiner Meinung nach wäre es Besser, wenn diese Protestwähler sich spätestens bis zur Bundestagswahl nächstes Jahr für ne demokratische Partei entscheiden würden, damit wir nicht noch einmal 4 Jahre Stillstand bekommen.


    Protestwähler sollten zur Wahlurne gehen und ihre Stimme ungültig machen. Dann gibts keine Kohle für die Parteien und man kommt nicht in die Zwickmühle faschistische und kommunistisch angehauchte Parteien aus "Protest" wählen zu müssen
    #
    100 % Zustimmung von mir.So ist es.
    adler1807 schrieb:
    Pfalzadler schrieb:
    Vieleicht für Dich
    Meiner Meinung nach wäre es Besser, wenn diese Protestwähler sich spätestens bis zur Bundestagswahl nächstes Jahr für ne demokratische Partei entscheiden würden, damit wir nicht noch einmal 4 Jahre Stillstand bekommen.


    Protestwähler sollten zur Wahlurne gehen und ihre Stimme ungültig machen. Dann gibts keine Kohle für die Parteien und man kommt nicht in die Zwickmühle faschistische und kommunistisch angehauchte Parteien aus "Protest" wählen zu müssen
    #
    Dirty-Harry schrieb:

    O.K. die Piraten wirken ehrlicher(sie sagen ja auch oft genug, daß sie keinen Plan haben). Insofern könnte man(ich versuch mich in die Piratenwähler reinzudenken)aus Protest gegen die Unglaubwürdigkeit der normalen üblichen Politiker die Piraten wählen.


    Ich denke, genau das ist es. Das Wort "Inhalte" ist mittlerweile dermaßen überstrapaziert, es wird von den Leuten mit leeren Phrasen gleichgesetzt. Sicher, in den Parteiprogrammen stehen Inhalte noch und nöcher, aber man hat doch das Gefühl, dass das auf das politische Handeln in der Regierung (egal ob schwarz oder rot) nicht mehr all zu viel Einfluss hat. Dort ist man mit Problemen konfrontiert, die sich mit Parteiprogrammen nicht lösen lassen (Euro) und man wird sowieso von den vielen Lobbygruppen in der Spur gehalten.

    Von daher werden sicher viele die Piraten grade deshalb wählen, WEIL sie zumindest etwas planlos und nicht so inhaltsschwer rüber kommen. Einfach erfrischender sind und ehrlich sagen, dass sie von vielen Dingen eben keinen Plan haben und sich erst langwierig eine Meinung bilden müssen. Das ist ein ironischer Protest, ein kleines bißchen Anarchie in demokratischen Strukturen.
    #
    adler1807 schrieb:
    Pfalzadler schrieb:
    Vieleicht für Dich
    Meiner Meinung nach wäre es Besser, wenn diese Protestwähler sich spätestens bis zur Bundestagswahl nächstes Jahr für ne demokratische Partei entscheiden würden, damit wir nicht noch einmal 4 Jahre Stillstand bekommen.


    Protestwähler sollten zur Wahlurne gehen und ihre Stimme ungültig machen. Dann gibts keine Kohle für die Parteien und man kommt nicht in die Zwickmühle faschistische und kommunistisch angehauchte Parteien aus "Protest" wählen zu müssen



    Das fordere ich auch schon lange von jedem "Geht Wählen", wenns sein soll eben ungültig machen.

    Freie Wahlen sind ein hohes Gut, andeswo sterben Menschen dafür.
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    reggaetyp schrieb:
    Och, wieso?

    So um die 500 Euro ALG im ersten Jahr - und danach nix, null, zero. Das wär's doch auch in NRW, Schleswig-Holstein oder anderen Ländern hier.
    Mülltonnen zum Rumwühlen nach Lebensmitteln haben wir doch reichlich.


    Wobei man sagen muss, dass das auch vor der Spardoktrin schon so war. In Griechenland hat die Familie noch eine andere Stellung und man rückt dann eben enger zusammen.

    Das ganze ist differenziert zu sehen: In Griechenland haben sich die Bürger jahrzehntelang nicht um den Staat geschert, so dass die Politikerkaste machen konnte was sie wollte. Das wurde auch nach der Euro-Einführung nicht anders. Der griechische Staat hat kaum Handlungsspielraum, weil allein der Name schon Realsatire ist. Jeder machte bisher, was er wollte, die Vermögenden hatten natürlich die besten Tricks auf Lager.

    D.h. der Staat muss erstmal von Grund auf reformiert werden, bevor er europäischen Standards entspricht. Dazu gehört natürlich auch eine Ausgabenreduzierung. Aber das wird nicht gegen den Willen und ohne jede Vision der Bevölkerung funktionieren. Und Sparen allein ist noch keine Reform. Hier muss viel mehr Kreativität und Ideen entstehen, wie man das ganze wieder langfristig tragfähig machen will. Dafür kamen bisher keine Impulse, weder aus griech. Regierung, EU oder aus der Bevölkerung.

    Meine Vermutung: Die Griechen werden die Sparpolitik abwählen, Staatsinsolvenz anmelden und aus dem Euro gedrängt werden. Aber auch dann wird es den Leuten nicht besser gehen, wenn sich nicht grundsätzlich etwas verändert.
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    Exil-Adler-NRW schrieb:
    Was soll eigentlich die ganze "Piraten haben zu wenig Inhalte" Diskussion. Wenn eh alle große Parteien sagen, dass sie mit denen keine Regierung bilden wollen, ist es doch egal.

    Seit ich aktiv Politik verfolge (so ab 96/97) habe ich nicht das Gefühl, dass man für Oppositionsarbeit Inhalte braucht. Da sagt man, dass das was die Regierung macht Mist ist und fertig. Selbst wenn man 4 Monate vorher das selbe gefordert hat, ist es auf jeden Fall falsch. Wenn man vorher Jahre lang in der Regierung das selbe gemacht hat, ist es nun auch trotzdem falsch.

    So erlebe ich Opposition seit 15 Jahren. Und das völlig Parteiübergreifend.

    Und jetzt mal ehrlich: Die Piraten vermitteln doch tausend mal so viele Inhalte, wie besipielsweise die FDP 2002, die eine "18" auf Wahlplakate haute und deren einzige Aussage war "wir wollen 18%".


    abgesehen davon, daß sich aus meiner persönlichen Erfahrung damals etliche bedingt polit Interessierte von den Geschwätz von Westerwelle (warum auch immer) haben einlullen lassen......

    Ist dem eigentlichen direkten FDP ist klar, warum er auf jeden Fall FDP wählt.

    Ich kenn zumindest 3 FDP Wähler,wohlsituierte Unternehmer, die wissen es -ohne auch nur einen Blick auf das jeweilige Wahlprogramm sehr wohl

    3 Zitate von diesen charmanten Menschen:"Gewerkschaften gehören abgeschafft"
    "Früher waren die Arbeitnehmer am Drücker , heute sind es halt endlich mal die Arbeitgeber"

    "Mindestlohn, nein danke. Da soll der Arbeitnehmer sich halt 50 Km weiter entfernt einen Arbeitsplatz suchen, wenn ihm der Lohn zu gering ist....."

    "Nett"    

    Kommt jetzt im Zusammenhang mit den o.g. blöden Sprüchen des harten FDP-GesoXX der übleren Art blöd.

    Aber warum wählen die Piratenwähler ihre Partei ? Für welche Inhalte/Richtungen glauben sie , daß ihre Partei steht ??

    Ich meine dies ernsthaft und Ironie. Auch ein Ü50 Harry ist natürlich erheblich politikverdrossen und kann Dirty werden , wenn er eine richtige Alternative geboten bekommt.

    Überzeugt und ködert mich für die Piraten. Oder klärt mich zumindest auf.
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    lt.commander schrieb:
    Meine Gratulation an die SPD für ein lange nicht mehr erlebtes Ergebnis, mein Gratulation an die Grünen die trotz großer Gewinne von SPD und Piraten Ihr Ergebnis nahezu stabilisieren konnten und an die Piraten die einen nicht zu verachtenden Teil der Stimmen des Volkes in NRW erhalten haben. Dazu Glückwunsch an die FDP mal wieder eine Rolle zu spielen, zumindest auf der "Punktetafel", denn mehr wird nicht sein.

    Ein setzen 6 für die CDU. Mund halten und an die eigene Nase fassen, sonst nullkommanix. Die Linke? Pffft.

    Eine starke Regierungskoalition ist für ein Bundesland immer wichtig und diese Rolle ist mit absoluter Klarheit vergeben. Politische Wege sind selten falsch, sondern zumeist nur anders. Hat die Koalition ein glückliches Händchen, dann ist dies gut für NRW und letztlich auch gut für Deutschland. Es sollte unser aller Wunsch sein.  


    Ich gebe dir recht - nur bin ich überrascht dass hier so zu lesen.
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    FrankenAdler schrieb:
    S-G-Eintracht schrieb:
    Ich habe mich bislang enthalten, da ich erstmal das Wahlergebnis abwarten wollte. Aachener_Adler hatte praktisch alles gesagt.

    Ich finde das Ergebnis schockierend. Wenn das umgesetzt wird, was erwartet/angekündigt wurde. Und zwar aus ganz vielen Perspektiven...

    1. Wir reden hier von einem Land, dass brutalst überschuldet ist. Dabei kommt man auf so eine geringe Wahlbeteiligung, dass da kein einziger sich überhaupt irgendeines Ergebnis feiern kann. Insbesondere, wenn da die Piraten noch soviele Stimmen abgreifen.  

    2. War der Wahlkampf von Frau Kraft arrogant, hochnäsig und vollkommen an der Realität vorbei.

    NRW muss nämlich eines tun, und zwar knallhart an die Ausgabenposten (der soliden Gemeinden) ran, um Städte wie Oberhausen usw. überhaupt noch am Leben zu lassen, um dort noch Ausgabenposten aufrecht erhalten zu können.

    Zweitens muss das Land genauso wie Griechenland alles mögliche Privatisieren. Der halbe Pott leistet sich ein Ausgabensystem, mit Freibädern an jeder Ecke, das riesig defizitär ist. Die kommunale Verschuldung ist gigantisch. In NRW liegen in fast allen Ecken und Enden die Gewerbesteuereinnahmen vollkommen brach, weil da nur irgendwelche Spielkasinos aufmachen und nichts weiteres. Das Geld für die Infrastruktur, kam und kommt aus den "reichen" Ländern und ist vollkommen fehlallokiert.

    Man hat in NRW, so brutal das einfach für die ehemalige Industrieecke klingt, schon vor Jahren sich fortlaufend ein Schneeball-System aufgezüchtet, und zwar ähnlich dem Griechenlands.

    Ergänzt wird das durch den Soli & Länderfinanzausgleich. Das ganze Geld, was man sich in den "fetten" Jahren verdient hatte, ist in einer absoluten Blase gegipfelt. Das Geld, was da war, ist vollkommen sinnlos in Geschenken versackert.

    Man bekommt jährlich von den "sauber" finanzierenden Ortschaften und Ländern Geld geschenkt, leistet sich Systeme auf Kosten anderer Länder und reißt dennoch ein eklatantes Schuldenloch.

    Ich bin gespannt, wie das in Europa weitergeht. Denn gerade in Deutschland haben schon die "reichsten" Gemeinden Probleme, sich ausufernde Bürokratie und Ausgaben leisten zu können. Dafür wurden insbesondere zuviele Konjunkturpakete geschürt und "Deficit Spending" betrieben, was 0,0% irgendetwas gebracht hat. Das Geld ist futsch.

    3. Genau deshalb sind wir an viel zu vielen Bereichen Gesamteuropas vollkommen überschuldet. Die Bürokratie wird finanziert, es gibt extrem viele getarnte Staats/Länder/Kommunalschulden und allgemein viel zu hohe Ausgabenposten. Ich weiß nicht, wie hoch die Feuerkraft innerhalb der EU noch ist, das Rad angefangen vielleicht in NRW noch herumzureißen.

    Wenn das so weiter geht, haben die CIA mit ihrer Sozialen Verwahrlosung und "Bürgerkriegen" innerhalb Europas tatsächlich noch recht.


    Was für ein sinnentleertes Geschwafel!

    WENN es hier tatsächlich irgendwann Unruhen gibt, dann bestimmt nicht, weil irgend eine Rot/Grüne Landesregierung KiTa Plätze kostenfrei anbietet.
    Schon eher deshalb, weil der Staat sein Tafelsilber verscherbelt hat (manche nennen das nach jahrzehntelanger neoliberaler Berieselung "notwendige Privatisierung") und keinerlei Möglichkeiten mehr hat, in Krisenzeiten gegenzusteuern.


    Bitte was?

    NRW ist drakonisch pleite, und zwar schon seit einiger Zeit. Schon Mitte der 90er Jahre wurde vollkommen der Strukturwandel verschlafen. Man hat herumgefuscht und so den Kommunen mehr aufgetragen, die jetzt vollkommen überschuldet sind.

    Gleichzeitig lebt man weiterhin im Konjunktiv 2, wie es hätte in NRW sein sollen und will weiterhin Landesausgaben erhöhen.

    In NRW kann man teuer gebaute Infrastruktur bald günstiger zum fairen Marktpreis erstehen, weil sie vollkommen falsch gebaut wurde, nicht finanzierbar ist und demnächst fast landesweit ohnehin brachsteht.

    Nach meiner Definition sind diese Bauten durch Korruption (Wahlgeschenke oder Anbieten an gewisse Baufirmen) und Veruntreuung meiner Steuergelder gebaut worden.

    FrankenAdler schrieb:

    Es ist eine Mähr und IMHO brandgefährlich, in finanziellen Krisenzeiten den Geldhahn abzudrehen, möchte man ein Staatengebilde dauerhaft finanzieren. Ohne Investitionen, ohne Subventionen kommt ein am Boden liegender Staat zusätzlich dazu dass die Kaufkraft im Land einbricht, der Konsum spürbar nachlässt, Steuern einbrechen, Arbeitsplätze wegfallen, Arbeitslosigkeit sich vervielfacht - ja und dann gibt es irgendwann das, was du da an "Horrorszenario" an die Wand malst.


    Verstehst du überhaupt, was du da schreibst. Was genau du da siehst, ist nichts anderes wie ein Schneeballsystem.

    Das funktioniert genau so lange, wie ich von außen weiterhin Geld reinwerfe. Genau dieses Geld wird aber (sinnlos) verbrannt. Daher ist das pervers zu behaupten, dadurch würde man Wachstum erzeugen. [Fragt mal bei den Anlegern von Berny Madoff, wie die das so sehen.]

    Solange Geld noch da ist, kann ich mit aller Macht, Arbeit und Engagement dagegensteuern. Ist das Geld nicht mehr da, brauche ich schon viel mehr Gottes Hilfe. Und das Problem sind vielseitig die kommunalen Lagen in den Netto-Ländern, selbst im MTK und HTK sind durch (fragwürdige) Konjunkturspritzen sehr viele Kommunen bereits an ihrer vollkommenen Belastungsgrenze, trotzdem wird das Geld innerhalb Deutschlands sinnlos hin und her transferiert.

    Denkst du, dass es dann sinnvoll ist, dort weiterhin Geld zu verbrennen? Im Endeffekt ist es das gleiche wie mit Griechenland.

    FrankenAdler schrieb:

    Aber nicht, weil man versucht ein Bundesland, das jahrelang durch seine Schlüsselindustrien das ganze Land angetrieben hat, nach dem Wegfall dieser Schlüsselindustrien im Übergang am laufen zu halten.
    Und dieser Übergang wird lange dauern und er wird lange nachwirken. Gelingen wird er aber nur, wenn man die Bürger mitnimmt und nicht abhängt, so wie es in Griechenland grad passiert. Dass die Jungs und Mädels da grad auf die Straße gehen - wen wundert`s?
    Die haben da die volle Verarsche durch ihre etablierten Parteien abbekommen. Jetzt haben sie eine starke radikale Linke und (leider) auch eine starke nationalistische Partei im Parlament, Vertrauen in die Etablierten ist weg.
    Und bei uns ist das große Kopfschütteln am Start, die Medien schütteln wirksam den Kopf, wie kann man nur die Hand beißen die einen füttert ...


    In Griechenland wurde EU-Geld über Umwege in die Tasche der dortige Elite privatisiert. Weil Griechenland durch die Euro-Mitgliedschaft Zugang zu diesen Geldern bekam.

    Wo Bürger in NRW "abgehängt" werden, die teilweise willentlich und wohl auch wissentlich seit Jahren eine reformierende Politik blockieren, erschließt sich mir nicht.

    In Griechenland versucht man genauso mit seiner Wahl irgendwie zu hoffen, dass man weiterhin kostenlose Leckerlis aus dem Norden bekommt. Sonst nichts.

    70% wollten nicht wählen, also glaube ich auch, dass viele bereits eingesehen haben, dass da Hopfen und Malz verloren wurde. Eine bürgernahe Politik sehe ich nicht, sondern lediglich von knapp über einem Zehntel der dort lebenden Bevölkerung das Suchen einer Vertretung nach "lasst uns noch mehr die Chatulle öffnen". Das Humankapital ist ja aktuell da...Ich sehe aber auch da noch keine Motivation aus der Bevölkerung heraus, Dinge lösen zu wollen. Daher wird das erst Richtung Knall laufen müssen, denn Geld schon wurde so einiges verbrannt.
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    S-G-Eintracht schrieb:
    FrankenAdler schrieb:
    S-G-Eintracht schrieb:
    Ich habe mich bislang enthalten, da ich erstmal das Wahlergebnis abwarten wollte. Aachener_Adler hatte praktisch alles gesagt.

    Ich finde das Ergebnis schockierend. Wenn das umgesetzt wird, was erwartet/angekündigt wurde. Und zwar aus ganz vielen Perspektiven...

    1. Wir reden hier von einem Land, dass brutalst überschuldet ist. Dabei kommt man auf so eine geringe Wahlbeteiligung, dass da kein einziger sich überhaupt irgendeines Ergebnis feiern kann. Insbesondere, wenn da die Piraten noch soviele Stimmen abgreifen.  

    2. War der Wahlkampf von Frau Kraft arrogant, hochnäsig und vollkommen an der Realität vorbei.

    NRW muss nämlich eines tun, und zwar knallhart an die Ausgabenposten (der soliden Gemeinden) ran, um Städte wie Oberhausen usw. überhaupt noch am Leben zu lassen, um dort noch Ausgabenposten aufrecht erhalten zu können.

    Zweitens muss das Land genauso wie Griechenland alles mögliche Privatisieren. Der halbe Pott leistet sich ein Ausgabensystem, mit Freibädern an jeder Ecke, das riesig defizitär ist. Die kommunale Verschuldung ist gigantisch. In NRW liegen in fast allen Ecken und Enden die Gewerbesteuereinnahmen vollkommen brach, weil da nur irgendwelche Spielkasinos aufmachen und nichts weiteres. Das Geld für die Infrastruktur, kam und kommt aus den "reichen" Ländern und ist vollkommen fehlallokiert.

    Man hat in NRW, so brutal das einfach für die ehemalige Industrieecke klingt, schon vor Jahren sich fortlaufend ein Schneeball-System aufgezüchtet, und zwar ähnlich dem Griechenlands.

    Ergänzt wird das durch den Soli & Länderfinanzausgleich. Das ganze Geld, was man sich in den "fetten" Jahren verdient hatte, ist in einer absoluten Blase gegipfelt. Das Geld, was da war, ist vollkommen sinnlos in Geschenken versackert.

    Man bekommt jährlich von den "sauber" finanzierenden Ortschaften und Ländern Geld geschenkt, leistet sich Systeme auf Kosten anderer Länder und reißt dennoch ein eklatantes Schuldenloch.

    Ich bin gespannt, wie das in Europa weitergeht. Denn gerade in Deutschland haben schon die "reichsten" Gemeinden Probleme, sich ausufernde Bürokratie und Ausgaben leisten zu können. Dafür wurden insbesondere zuviele Konjunkturpakete geschürt und "Deficit Spending" betrieben, was 0,0% irgendetwas gebracht hat. Das Geld ist futsch.

    3. Genau deshalb sind wir an viel zu vielen Bereichen Gesamteuropas vollkommen überschuldet. Die Bürokratie wird finanziert, es gibt extrem viele getarnte Staats/Länder/Kommunalschulden und allgemein viel zu hohe Ausgabenposten. Ich weiß nicht, wie hoch die Feuerkraft innerhalb der EU noch ist, das Rad angefangen vielleicht in NRW noch herumzureißen.

    Wenn das so weiter geht, haben die CIA mit ihrer Sozialen Verwahrlosung und "Bürgerkriegen" innerhalb Europas tatsächlich noch recht.


    Was für ein sinnentleertes Geschwafel!

    WENN es hier tatsächlich irgendwann Unruhen gibt, dann bestimmt nicht, weil irgend eine Rot/Grüne Landesregierung KiTa Plätze kostenfrei anbietet.
    Schon eher deshalb, weil der Staat sein Tafelsilber verscherbelt hat (manche nennen das nach jahrzehntelanger neoliberaler Berieselung "notwendige Privatisierung") und keinerlei Möglichkeiten mehr hat, in Krisenzeiten gegenzusteuern.


    Bitte was?

    NRW ist drakonisch pleite, und zwar schon seit einiger Zeit. Schon Mitte der 90er Jahre wurde vollkommen der Strukturwandel verschlafen. Man hat herumgefuscht und so den Kommunen mehr aufgetragen, die jetzt vollkommen überschuldet sind.

    Gleichzeitig lebt man weiterhin im Konjunktiv 2, wie es hätte in NRW sein sollen und will weiterhin Landesausgaben erhöhen.

    In NRW kann man teuer gebaute Infrastruktur bald günstiger zum fairen Marktpreis erstehen, weil sie vollkommen falsch gebaut wurde, nicht finanzierbar ist und demnächst fast landesweit ohnehin brachsteht.

    Nach meiner Definition sind diese Bauten durch Korruption (Wahlgeschenke oder Anbieten an gewisse Baufirmen) und Veruntreuung meiner Steuergelder gebaut worden.

    FrankenAdler schrieb:

    Es ist eine Mähr und IMHO brandgefährlich, in finanziellen Krisenzeiten den Geldhahn abzudrehen, möchte man ein Staatengebilde dauerhaft finanzieren. Ohne Investitionen, ohne Subventionen kommt ein am Boden liegender Staat zusätzlich dazu dass die Kaufkraft im Land einbricht, der Konsum spürbar nachlässt, Steuern einbrechen, Arbeitsplätze wegfallen, Arbeitslosigkeit sich vervielfacht - ja und dann gibt es irgendwann das, was du da an "Horrorszenario" an die Wand malst.


    Verstehst du überhaupt, was du da schreibst. Was genau du da siehst, ist nichts anderes wie ein Schneeballsystem.

    Das funktioniert genau so lange, wie ich von außen weiterhin Geld reinwerfe. Genau dieses Geld wird aber (sinnlos) verbrannt. Daher ist das pervers zu behaupten, dadurch würde man Wachstum erzeugen. [Fragt mal bei den Anlegern von Berny Madoff, wie die das so sehen.]

    Solange Geld noch da ist, kann ich mit aller Macht, Arbeit und Engagement dagegensteuern. Ist das Geld nicht mehr da, brauche ich schon viel mehr Gottes Hilfe. Und das Problem sind vielseitig die kommunalen Lagen in den Netto-Ländern, selbst im MTK und HTK sind durch (fragwürdige) Konjunkturspritzen sehr viele Kommunen bereits an ihrer vollkommenen Belastungsgrenze, trotzdem wird das Geld innerhalb Deutschlands sinnlos hin und her transferiert.

    Denkst du, dass es dann sinnvoll ist, dort weiterhin Geld zu verbrennen? Im Endeffekt ist es das gleiche wie mit Griechenland.

    FrankenAdler schrieb:

    Aber nicht, weil man versucht ein Bundesland, das jahrelang durch seine Schlüsselindustrien das ganze Land angetrieben hat, nach dem Wegfall dieser Schlüsselindustrien im Übergang am laufen zu halten.
    Und dieser Übergang wird lange dauern und er wird lange nachwirken. Gelingen wird er aber nur, wenn man die Bürger mitnimmt und nicht abhängt, so wie es in Griechenland grad passiert. Dass die Jungs und Mädels da grad auf die Straße gehen - wen wundert`s?
    Die haben da die volle Verarsche durch ihre etablierten Parteien abbekommen. Jetzt haben sie eine starke radikale Linke und (leider) auch eine starke nationalistische Partei im Parlament, Vertrauen in die Etablierten ist weg.
    Und bei uns ist das große Kopfschütteln am Start, die Medien schütteln wirksam den Kopf, wie kann man nur die Hand beißen die einen füttert ...


    In Griechenland wurde EU-Geld über Umwege in die Tasche der dortige Elite privatisiert. Weil Griechenland durch die Euro-Mitgliedschaft Zugang zu diesen Geldern bekam.

    Wo Bürger in NRW "abgehängt" werden, die teilweise willentlich und wohl auch wissentlich seit Jahren eine reformierende Politik blockieren, erschließt sich mir nicht.

    In Griechenland versucht man genauso mit seiner Wahl irgendwie zu hoffen, dass man weiterhin kostenlose Leckerlis aus dem Norden bekommt. Sonst nichts.

    70% wollten nicht wählen, also glaube ich auch, dass viele bereits eingesehen haben, dass da Hopfen und Malz verloren wurde. Eine bürgernahe Politik sehe ich nicht, sondern lediglich von knapp über einem Zehntel der dort lebenden Bevölkerung das Suchen einer Vertretung nach "lasst uns noch mehr die Chatulle öffnen". Das Humankapital ist ja aktuell da...Ich sehe aber auch da noch keine Motivation aus der Bevölkerung heraus, Dinge lösen zu wollen. Daher wird das erst Richtung Knall laufen müssen, denn Geld schon wurde so einiges verbrannt.


    Du verwendest hier,aber auch bereits einmal im Griechenlandbeitrag die Argumentation,daß es in der Bevölkerung an der Motivation fehlt, Dinge lösen zu wollen.

    Nur eine Verständnisfrage: Wie würde sich denn deiner Meinung nach eine motivierte Bevölkerung vor dem Hintergrund der von dir geschilderten Dinge verhalten ?

    Sagen wir mal von den beiden genannten Fällen in NRW?

    Sorry..ich versuch  deine Gedankengänge nur abschl. zu kapieren.  ,-)
    #
    Dirty-Harry schrieb:
    S-G-Eintracht schrieb:
    FrankenAdler schrieb:
    S-G-Eintracht schrieb:
    Ich habe mich bislang enthalten, da ich erstmal das Wahlergebnis abwarten wollte. Aachener_Adler hatte praktisch alles gesagt.

    Ich finde das Ergebnis schockierend. Wenn das umgesetzt wird, was erwartet/angekündigt wurde. Und zwar aus ganz vielen Perspektiven...

    1. Wir reden hier von einem Land, dass brutalst überschuldet ist. Dabei kommt man auf so eine geringe Wahlbeteiligung, dass da kein einziger sich überhaupt irgendeines Ergebnis feiern kann. Insbesondere, wenn da die Piraten noch soviele Stimmen abgreifen.  

    2. War der Wahlkampf von Frau Kraft arrogant, hochnäsig und vollkommen an der Realität vorbei.

    NRW muss nämlich eines tun, und zwar knallhart an die Ausgabenposten (der soliden Gemeinden) ran, um Städte wie Oberhausen usw. überhaupt noch am Leben zu lassen, um dort noch Ausgabenposten aufrecht erhalten zu können.

    Zweitens muss das Land genauso wie Griechenland alles mögliche Privatisieren. Der halbe Pott leistet sich ein Ausgabensystem, mit Freibädern an jeder Ecke, das riesig defizitär ist. Die kommunale Verschuldung ist gigantisch. In NRW liegen in fast allen Ecken und Enden die Gewerbesteuereinnahmen vollkommen brach, weil da nur irgendwelche Spielkasinos aufmachen und nichts weiteres. Das Geld für die Infrastruktur, kam und kommt aus den "reichen" Ländern und ist vollkommen fehlallokiert.

    Man hat in NRW, so brutal das einfach für die ehemalige Industrieecke klingt, schon vor Jahren sich fortlaufend ein Schneeball-System aufgezüchtet, und zwar ähnlich dem Griechenlands.

    Ergänzt wird das durch den Soli & Länderfinanzausgleich. Das ganze Geld, was man sich in den "fetten" Jahren verdient hatte, ist in einer absoluten Blase gegipfelt. Das Geld, was da war, ist vollkommen sinnlos in Geschenken versackert.

    Man bekommt jährlich von den "sauber" finanzierenden Ortschaften und Ländern Geld geschenkt, leistet sich Systeme auf Kosten anderer Länder und reißt dennoch ein eklatantes Schuldenloch.

    Ich bin gespannt, wie das in Europa weitergeht. Denn gerade in Deutschland haben schon die "reichsten" Gemeinden Probleme, sich ausufernde Bürokratie und Ausgaben leisten zu können. Dafür wurden insbesondere zuviele Konjunkturpakete geschürt und "Deficit Spending" betrieben, was 0,0% irgendetwas gebracht hat. Das Geld ist futsch.

    3. Genau deshalb sind wir an viel zu vielen Bereichen Gesamteuropas vollkommen überschuldet. Die Bürokratie wird finanziert, es gibt extrem viele getarnte Staats/Länder/Kommunalschulden und allgemein viel zu hohe Ausgabenposten. Ich weiß nicht, wie hoch die Feuerkraft innerhalb der EU noch ist, das Rad angefangen vielleicht in NRW noch herumzureißen.

    Wenn das so weiter geht, haben die CIA mit ihrer Sozialen Verwahrlosung und "Bürgerkriegen" innerhalb Europas tatsächlich noch recht.


    Was für ein sinnentleertes Geschwafel!

    WENN es hier tatsächlich irgendwann Unruhen gibt, dann bestimmt nicht, weil irgend eine Rot/Grüne Landesregierung KiTa Plätze kostenfrei anbietet.
    Schon eher deshalb, weil der Staat sein Tafelsilber verscherbelt hat (manche nennen das nach jahrzehntelanger neoliberaler Berieselung "notwendige Privatisierung") und keinerlei Möglichkeiten mehr hat, in Krisenzeiten gegenzusteuern.


    Bitte was?

    NRW ist drakonisch pleite, und zwar schon seit einiger Zeit. Schon Mitte der 90er Jahre wurde vollkommen der Strukturwandel verschlafen. Man hat herumgefuscht und so den Kommunen mehr aufgetragen, die jetzt vollkommen überschuldet sind.

    Gleichzeitig lebt man weiterhin im Konjunktiv 2, wie es hätte in NRW sein sollen und will weiterhin Landesausgaben erhöhen.

    In NRW kann man teuer gebaute Infrastruktur bald günstiger zum fairen Marktpreis erstehen, weil sie vollkommen falsch gebaut wurde, nicht finanzierbar ist und demnächst fast landesweit ohnehin brachsteht.

    Nach meiner Definition sind diese Bauten durch Korruption (Wahlgeschenke oder Anbieten an gewisse Baufirmen) und Veruntreuung meiner Steuergelder gebaut worden.

    FrankenAdler schrieb:

    Es ist eine Mähr und IMHO brandgefährlich, in finanziellen Krisenzeiten den Geldhahn abzudrehen, möchte man ein Staatengebilde dauerhaft finanzieren. Ohne Investitionen, ohne Subventionen kommt ein am Boden liegender Staat zusätzlich dazu dass die Kaufkraft im Land einbricht, der Konsum spürbar nachlässt, Steuern einbrechen, Arbeitsplätze wegfallen, Arbeitslosigkeit sich vervielfacht - ja und dann gibt es irgendwann das, was du da an "Horrorszenario" an die Wand malst.


    Verstehst du überhaupt, was du da schreibst. Was genau du da siehst, ist nichts anderes wie ein Schneeballsystem.

    Das funktioniert genau so lange, wie ich von außen weiterhin Geld reinwerfe. Genau dieses Geld wird aber (sinnlos) verbrannt. Daher ist das pervers zu behaupten, dadurch würde man Wachstum erzeugen. [Fragt mal bei den Anlegern von Berny Madoff, wie die das so sehen.]

    Solange Geld noch da ist, kann ich mit aller Macht, Arbeit und Engagement dagegensteuern. Ist das Geld nicht mehr da, brauche ich schon viel mehr Gottes Hilfe. Und das Problem sind vielseitig die kommunalen Lagen in den Netto-Ländern, selbst im MTK und HTK sind durch (fragwürdige) Konjunkturspritzen sehr viele Kommunen bereits an ihrer vollkommenen Belastungsgrenze, trotzdem wird das Geld innerhalb Deutschlands sinnlos hin und her transferiert.

    Denkst du, dass es dann sinnvoll ist, dort weiterhin Geld zu verbrennen? Im Endeffekt ist es das gleiche wie mit Griechenland.

    FrankenAdler schrieb:

    Aber nicht, weil man versucht ein Bundesland, das jahrelang durch seine Schlüsselindustrien das ganze Land angetrieben hat, nach dem Wegfall dieser Schlüsselindustrien im Übergang am laufen zu halten.
    Und dieser Übergang wird lange dauern und er wird lange nachwirken. Gelingen wird er aber nur, wenn man die Bürger mitnimmt und nicht abhängt, so wie es in Griechenland grad passiert. Dass die Jungs und Mädels da grad auf die Straße gehen - wen wundert`s?
    Die haben da die volle Verarsche durch ihre etablierten Parteien abbekommen. Jetzt haben sie eine starke radikale Linke und (leider) auch eine starke nationalistische Partei im Parlament, Vertrauen in die Etablierten ist weg.
    Und bei uns ist das große Kopfschütteln am Start, die Medien schütteln wirksam den Kopf, wie kann man nur die Hand beißen die einen füttert ...


    In Griechenland wurde EU-Geld über Umwege in die Tasche der dortige Elite privatisiert. Weil Griechenland durch die Euro-Mitgliedschaft Zugang zu diesen Geldern bekam.

    Wo Bürger in NRW "abgehängt" werden, die teilweise willentlich und wohl auch wissentlich seit Jahren eine reformierende Politik blockieren, erschließt sich mir nicht.

    In Griechenland versucht man genauso mit seiner Wahl irgendwie zu hoffen, dass man weiterhin kostenlose Leckerlis aus dem Norden bekommt. Sonst nichts.

    70% wollten nicht wählen, also glaube ich auch, dass viele bereits eingesehen haben, dass da Hopfen und Malz verloren wurde. Eine bürgernahe Politik sehe ich nicht, sondern lediglich von knapp über einem Zehntel der dort lebenden Bevölkerung das Suchen einer Vertretung nach "lasst uns noch mehr die Chatulle öffnen". Das Humankapital ist ja aktuell da...Ich sehe aber auch da noch keine Motivation aus der Bevölkerung heraus, Dinge lösen zu wollen. Daher wird das erst Richtung Knall laufen müssen, denn Geld schon wurde so einiges verbrannt.


    Du verwendest hier,aber auch bereits einmal im Griechenlandbeitrag die Argumentation,daß es in der Bevölkerung an der Motivation fehlt, Dinge lösen zu wollen.

    Nur eine Verständnisfrage: Wie würde sich denn deiner Meinung nach eine motivierte Bevölkerung vor dem Hintergrund der von dir geschilderten Dinge verhalten ?

    Sagen wir mal von den beiden genannten Fällen in NRW?

    Sorry..ich versuch  deine Gedankengänge nur abschl. zu kapieren.  ,-)  


    Das ist DIE berechtigte Frage.

    In Griechenland brauchst du eine ausgebildetete Bevölkerung, die ihre Geschäftsideen mittels Firmengründungen verwirklichen möchte. Dazu müssen Gelder bereit gestellt werden, damit die aus dem vollkommenen Tal der Tränen rauskommen. Dafür müssten die insbesondere die Steuern senken. Dabei muss man aber politisch so reagieren, dass damit nicht wiederrum durch niedrige Steuern der Norden niedergekämpft wird. Das sorgt in einer Abwärtsspirale sonst nämlich nicht zu Steuermehreinnahmen, sondern weniger Einnahmen.

    In NRW sollten alle diejenigen, die Arbeiten können und vielleicht sogar aus der "bequemen" Verwaltungsecke kommen, anschließend ehrenamtlich arbeiten, um den Betrieb weitestgehend aufrecht erhalten zu können. Dafür kann man auch ein Strukturfonds (Neuer Gelder) auferlegen, sowie diese Arbeitsleistung annerkennen und besonders entlohnen.
    Dazu muss man insgesamt aber die dortige Steuerbasis umbauen, sodass du allgegenwärtig für dieses Land die ganzen Ausgabenposten sanieren kannst. Heraus kommen Gewinnerregionen und Verliererregionen innerhalb NRWs.

    Ohne gravierende Arbeitsleistung ALLER dagegen, wird sich nirgendswo etwas verändern.


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