Schön wäre es, wenn der deutsche Käufer mal politisches Bewußtsein zeigt und keine Nokia-Handys mehr kauft. Ich persönlich werde mich jedenfalls dementsprechend verhalten.
Die typischsten deutschen Handy-Kunden sind aber Jugendlich. Oft ohne Schulabschluss oder gar Ausbildung, aber immer die neueste TEchnik in der Tasche!
Wenn heute Jugendlich im Radio nach Heiner Brand gefragt werden und er mehrfach für einen Politiker oder einer vom Bundestag oder sowas gehalten wird, dann ist es sicher von dieser Jugend zuviel verlangt, hier mal politische Verantwort bzw. Rückgrat zu zeigen!
Diese Erkenntnis ist wohl gleichermassen traurig wie richtig. Dennoch kann man etwas tun, und sei es nur eine Kleinigkeit.
Ich habe im Zuge meiner momentanen Rescherche zu diesem Thema eine Liste gefunden, in die man sich wenigstens eintragen kann. Wer die Urheber dieser Liste nicht mag, findet ja vielleicht anderswo etwas Ähnliches.
Brady schrieb: Ich frag mich grade was mit den ganzen Handyshops hier in Deutschland passiert....die sich ausschliesslich auf Nokia spezialisiert haben...die sind dann auch selbst dran schuld das sie Insolvenz anmelden müssen...weil keiner mehr Nokia kauft?
Sollten die Insolvenz anmelden, würde ich es als "unternehmerisches Risiko" abhaken. Dies mag für den/die Betroffenden ein harter Schicksalsschlag sein, aber es ist halt ein gewisses Risiko dabei, wenn man sich zu sehr spezialisiert. Es gab vor mehreren Jahren eine Schkoladenfabrik bei Fulda, die Diabetikerprodukte hergestellt hat. Nach und nach haben die immer mehr an Aldi verkauft und sich deren Wünschen angepasst. Zum Schluß hat Aldi ca. 90% der Produktion ausgemacht und als diese einen günstigeren Anbieter gefunden haben, ging der gesamte Laden den Bach runter.
@miep Ich meine mal gelesen zu haben, daß das Reycling/die Verschrottung der Plattform umweltschädlicher war, als deren Versenkung es je gewesen wäre.
lutz1965 schrieb: Tja Leute, THAT'S CAPITALISM, ist doch egal wer dabei draufgeht
Seh ich leider genauso, wer hier alles für gut und schön befindet,sollte mal schön die Füße stillhalten, wenn Unternehmen das tun,was man im ersten Semester Kapitalismus mit Anhang Globalisierung lernt:
erst fleißig Fördergelder mitnehmen,seine Marktposition(in diesem Fall auf dem deutschen/europäischen Raum) festigen und ausbauen,um dann, wenn die Profite herabregnen, mal eben 2000 Leute auf die Strasse setzen und die Profitmaximierung ins Himmelreich entführen.
Kollegen, ich möchte nochmal einen ganz anderen Aspekt hier in die Diskussion einbringen, da ich glaube, obwohl ich nicht alles gelesen habe, diesen nicht wahrgenommen habe bis dato.
Ich arbeite in Dortmund und unser grösster Kunde ist Nokia, insofern bin ich nahe am Geschehen, da ich mehrmals am Tage mit Nokia zu tun habe und auch öfters vor Ort bin. Ich kann euch sagen, das die Schließung des Werkes ein Schlag ins Kontor der Region ist, gar für das ganze Ruhrgebiet. Es ist so, daß die Arbeit in diesem Werk größtenteils durch hoch professionelle, sowie hoch qualifizierte Industriearbeiter erledigt wird, für diese Arbeiter wird es im Ruhrgebiet mittel und langfristig keine adäqaten Arbeitsplätze mehr geben, da es keine Firmen der Handybranche mehr in Deutschland geben wird. Mal nebenbei bemerkt wurden in Bochum auch Mitarbeiter des ehemaligen BenQ Konzerns aufgefangen, diese sind jetzt wieder ohne Arbeit.
Der soziale Aspekt wurde in der Diskussion zwar mehrfach erwähnt, aber man muss sich darüber im Klaren sein, das das Ruhrgebiet langsam aber sicher zu einem sozialen Pulverfass wird. In Bochum gibt es noch die Firma Opel, glückerlicherweise haben die den Zuschlag erhalten den neuen Astra zu produzieren, allerdings ist das Bochumer Opelwerk das älteste in Deutschland, man kann sich an einer Hand abzählen wie lange es noch dauern wird, bis dieses Werk auch schliessen wird, ansonsten gibt es hier keine Alternativen mehr, ausser der Firma Degussa in Marl. Die Arbeitslosigkeit in Witten, meinem jetzigen Wohnort beträgt fast 15 %, nachdem die Firma Siemens ihre Tore schloss, in Dortmund, Gelsenkirchen, Essen und Duisburg sieht es auch nicht besser aus. Das Ruhrgebiet entwickelt sich nach meiner Meinung zum Armenhaus Deutschlands, wenn dann noch in absehbarer Zeit die paar Zechen schließen, die es noch gibt, werden hier einige "Geisterstädte" entstehen so denke ich.
Abschließend sei noch gesagt, das die Menschen bei Nokia sehr, sehr betroffen sind, was ihnen aber wirklich gut tut, ist die Solidarität die ihnen entgegenschlägt aus ganz Deutschland, auch hier aus dem Forum und dafür möchte ich mich bei euch bedanken, das finde ich wirklich ganz toll.
Es ist traurig, deine düsteren Ausblicke lesen zu müssen. Ich wähnte "den Pott" eigentlich auf einem besseren Weg, nachdem ich vor einiger Zeit mal etwas über die Entwicklung von Oberhausen las, wo wohl einiges an alten Industrieflächen verschwand oder aber umgewandelt und mit neuen Firmen, beispielsweise aus dem Sektor "Neue Technologien" besetzt werden konnte. Da dachte ich mir: na prima, weg von der schlechten Luft und den Kohlehalden, hin zu sauberen, zukunftssicheren, ambitionierten Arbeitsplätzen.
Dem ist wohl nicht so, oder leider an zu wenigen Plätzen.
Nun ist wieder einmal die Frage: was tun? Sicher ist für mich, das hier die Politik gefordert ist, auch wenn es mir eigentlich viel lieber wäre, sie hielte sich so weit wie möglich raus und würde nur flankierend und am Rande eingreifen. Es wird leider deutlich, daß der Markt eben nicht alles selbst reguliert, denn Nokia in Bochum auf der einen Seite und 1-Euro-Läden in Duisburg auf der anderen, das ist alles andere als gesund.
Es ist traurig, deine düsteren Ausblicke lesen zu müssen. Ich wähnte "den Pott" eigentlich auf einem besseren Weg, nachdem ich vor einiger Zeit mal etwas über die Entwicklung von Oberhausen las, wo wohl einiges an alten Industrieflächen verschwand oder aber umgewandelt und mit neuen Firmen, beispielsweise aus dem Sektor "Neue Technologien" besetzt werden konnte. Da dachte ich mir: na prima, weg von der schlechten Luft und den Kohlehalden, hin zu sauberen, zukunftssicheren, ambitionierten Arbeitsplätzen. Dem ist wohl nicht so, oder leider an zu wenigen Plätzen.
Nun ist wieder einmal die Frage: was tun? Sicher ist für mich, das hier die Politik gefordert ist, auch wenn es mir eigentlich viel lieber wäre, sie hielte sich so weit wie möglich raus und würde nur flankierend und am Rande eingreifen. Es wird leider deutlich, daß der Markt eben nicht alles selbst reguliert, denn Nokia in Bochum auf der einen Seite und 1-Euro-Läden in Duisburg auf der anderen, das ist alles andere als gesund.
Hallo,
ja das ist auch so, allerdings wie du dann weiter unten schreibst ist dies bis dato an zu wenigen Plätzen. Es wird zwar einiges hier in der Region gestemmt um von dem alten Image loszukommen, die Poltik verkauft das natürlich auch so, das man in zukunftsorientierte Technologien setzt, aber diese Firmen können die Heerscharen an Arbeitslosen nicht auffangen, und zumeist haben diese Menschen nicht die Qualifikation die zu solchen Jobs gebraucht wird.
Das was ich beschrieben habe ist auch lediglich mein persönlicher Eindruck und meine Einschätzung der ganzen Lage, die ich durch Gespräche und Beobachtungen mache, wenn ich unterwegs bin. Die Menschen hier sind im Vergleich zu den Leuten im Rhein-Main Gebiet doch er "traurig und knöchern", ich weiss nicht wie ich es sonst ausdrücken soll, es ist auf jedenfall unterschwellig zu spüren. Die Poltik probiert schon, so es in ihrer Macht steht zu helfen, jedoch und so wird es auch im Falle von Nokia sein, glaube ich nicht, das sie einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und das Mangement zur Umkehr bewegen werden können, der Versuch muss allerdings gemacht werden, das sind sie den Menschen schon schuldig.
Ich finde die ganze gesellschaftliche Diskussion unglaublich erbärmlich.
Globalisierung funktioniert nunmal in beide Richtungen. Und Deutschland profitiert davon wie kaum ein anderes Land auf der Welt. Deutschland hat im Jahr 2006 Waren im Wert von 893.000.000.000€ exportiert. Achthundertdreiundneunzig Milliarden €. Im Gegensatz wurden nur Waren im Wert von 734.000.000.000€ eingeführt, es gab also einen Überschuss von 159.000.000.000€. 159 Milliarden €, die andere mehr von uns gekauft haben als wir von ihnen. "Exportweltmeister" ist nicht irgendein belangloser Titel, sondern eine umgangsprachliche Beschreibung dafür, wie sehr Deutschland von der Globalisierung profitiert.
Wie stellt ihr euch eigentlich eine schöne Welt vor? Die dummen rumänischen Bauern sollen gefälligst soviel "deutsche Ingenieurskunst" kaufen, wie irgendwie möglich, aber wehe, WEHE, sie kommen doch tatsächlich auf die Idee etwas selbst herstellen zu wollen und dann auch noch HIER verkaufen zu wollen? BOYKOTT! BOYKOTT! WAS FÄLLT DENEN EIN! EU, NATO, UNO, IRGENDWER, MACHT DOCH WAS!
2006 hat Rumänien Waren im Wert von 4.370.000.000 € nach Deutschland exportiert, aber Waren im Wert von 7.228.200.00€ aus Deutschland importiert.
Wenn man seinen gehobenen Lebensstandard halten will, muss man nunmal besser sein als andere. Das war Bochum nicht. Statt jetzt rumzuheulen sollte man darüber nachdenken, wie man besser wird. In einem Land ohne natürliche Ressourcen gibt es da eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Kriegerisch welche erobern (hat in der Vergangenheit nich so gut geklappt) oder aber Bildung. Gute Bildung. Für alle bezahlbare Bildung. Jeder, der sich trotz der geistigen Fähigkeiten ein Studium nicht leisten kann kostet ultimativ Deutschland Lebensqualität. Macht euch lieber darüber mal Gedanken statt hier kindisch nach irgendwelchen Boykotts zu schreien.
Wenn nun Deutsche Politiker mit riesigen Wirtschaftsdelegationen in fremde Länder fliegen und stolz deutsche Produkte verkaufen, dann zu Hause aber ihre Nokia-Handies wegwerfen (und von Steuerngeldern neue Diensthandies anschaffen), weil doch tatsächlich die anderen mal profitiert haben, dann ist das einfach nur verlogen.
warum? so ist es ja tatsächlich. und es gibt genug deutsche unternehmen die trotz exorbitanter gewinne in deutschland massivst arbeitsplätze abgebaut haben. nehmen wir mal die allianz...
Ein jedenfalls teilweise sehr merkwürdiger Beitrag in einem grundlos schwer erträglichen Jargon!
Leute der Erbärmlichkeit zu zeihen, die hier den Wildwuchs des Kapitalismus und die unverschuldete Arbeitslosigkeit einiger tausend Leute anprangern, das ist es, was ich erbärmlich nenne.
Würde mich mal interessieren, was du sagen würdest, wenn eine dir nahestehende Person davon betroffen wäre. Und noch viel mehr würde mich interessieren, was diese dir nahestehende Person dir zu entgegnen hätte, wenn du tatsächlich die Stirn hättest, ihr sowas ins Gesicht zu sagen.
Ich kann hier nirgendwo Einwände dagegen entdecken, das (wer weiß schon wie viele) Rumänen (wer weiß schon für wie lange) Arbeitsplätze bekommen.
Die Empörung der Leute richtet sich nicht gegen Rumänien, sondern gegen Nokia, und das ist nicht notwendiger Weise das Gleiche!
"Wildwuchs des Kapitalismus" ist mindestens genauso polemisch wie mein Beitrag, miep, ebenso wie das Totschlagargument "Sag das den Betroffenen doch mal ins Gesicht!".
Natürlich ist es für die 2300 Leute, die in Bochum Handies produziert haben und das bald nicht mehr tun richtig scheiße. Aber von so gut wie jeder Entscheidung die man mikroökonomisch trifft sind Einzelpersonen betroffen. Wenn du bei dir um die Ecke nicht mehr beim Rewe einkaufst, sondern nebenan beim Aldi weil der die selbe Qualität zu einem günstigeren Preis anbietet betrifft das letztendlich auch jeden Beschäftigten in diesem Rewe.
Aber man kann solche Entwicklungen doch schlicht und ergreifend nicht isoliert betrachten! Man kann nicht all die positiven Errungenschaften des Kapitalismus als selbstverständlich annehmen, dann aber, sobald es mal eine negative Konsequenz gab keine Lust mehr drauf haben.
Welche Handies willst du denn kaufen, wenn du Nokia boykottierst? Finde mal einen Handyhersteller, der in Deutschland produziert. Es gibt noch ein kleines Motorola-Werk in Flensburg, bei dem schon mehrfach die Kapazität verringert wurde. Das war's! Die anderen produzieren woanders, wo es billiger ist. Inwiefern ist das weniger verwerflich, als wie Nokia 18 Jahre lang in Deutschland produziert zu haben und nun wegzugehen? Nokia hat 18 Jahre lang 3000 Menschen in Deutschland in dieser Branche Arbeit gegeben, Samsung 0 Jahre lang 0 Menschen. Tut mir leid wenn ich nicht verstehe, wieso man deswegen jetzt Samsung kauft.
Wer kriegt denn überhaupt mit, wenn z.B. Siemens einen Standort im Ausland schließt? Keiner, der nicht zufällig beruflich damit zu tun hat! Wer von euch käme auf die Idee, deswegen Siemens zu boykottieren? Keiner! Nichts anderes ist das für Nokia, ein Auslandsinvestment, das sich nun eben nicht mehr rentiert. Kommt doch mal weg von dieser Deutschland-basierten Sicht, diese in der heutigen Welt schlicht und ergreifend veraltet.
Thema Subventionen: Mit welcher Begründung der Herr Rüttgers die nun zurückfordern will ist mir ein Rätsel. Ich vermute ihm auch. Was ist denn eine Subvention? Ein Geschäft der Form
"Wir erlassen euch für X Jahre die Steuer/bauen euch eine Verkehrsanbindung/garantieren euch Zahlungen etc.., dafür verpflichtet ihr euch für den Zeitraum Y ein Werk mit mindestens Z Mitarbeitern bei uns zu betreiben."
An diesen Deal hat sich Nokia ziemlich sicher gehalten, um das festzuhalten gibt es Verträge. Das ist nicht verwerflich. Und nichtmal ein unbedingt schlechtes Geschäft für den Staat, rechnen wir doch mal:
Angenommene 60.000.000€ Subvention / 3.000 Mitarbeiter macht 20.000€ pro Mitarbeiter, durch 18 Jahre sind 111€ pro Mitarbeiter undJahr. Die Einnahmen, die allein durch die Einkommenssteuer von diesen Leuten zustande gekommen sind (USt und co mal ganz aussen vor gelassen) dürften das schon um ein Vielfaches überstiegen haben. Sehr milchmädchenhaft gerechnet, mir bewusst, dient aber auch nur zum grundsätzlichen Verständnis.
Nehmen wir mal an, du least ein Auto. Dafür räumt dir der Händler einen Rabatt auf den Listenpreis an. Siehst du dich nach Ende der Leasingzeit verpflichtet, das selbe Auto per Anschlussfinanzierung weiter zu bezahlen, wenn du nebenan bei einem anderen Händler einen neuen Wagen für den selben Betrag leasen könntest?
Und natürlich habt ihr Einwände dagegen, dass die Rumänen die Arbeitsplätze bekommen, sonst wolltet ihr doch nicht Nokia dafür bestrafen. Sie kriegen eben neue Arbeitsplätze, weil sie hier besser (selbe Leistung für weniger Geld) sind als wir. Rumänien steht mit Deutschland im Wettbewerb, so wie BMW mit Mercedes im Wettbewerb steht oder Aldi mit Lidl. In den meisten Fällen ist Deutschland besser und gewinnt. Hier eben mal nicht. Nur gönnt ihr es Rumänien nicht, mal besser zu sein.
Spielen wir den Boykott doch mal als Gedankenexperiment durch. Deutschland boykottiert also von nun an geschlossen Nokia-Handies und richtet damit bei Nokia einen solchen Schaden an, dass sie tatsächlich beschliessen, die Produktion in Deutschland wiederaufzunehmen. Da ja nicht plötzlich die weltweite Nachfrage nach Handies sprunghaft gestiegen ist schließt Nokia deswegen das Werk in Ungarn.
Wie reagieren nun die Ungarn? Genau, man beschliesst einen Boykott von Nokia. Gleichzeitig schliesst BMW sein Werk in Südafrika, weil man in einem anderen Land ein neues Werk aufbaut. Auch die haben sicherlich mitbekommen wie man in Deutschland bei so etwas reagiert. Also boykottieren sie BMW.
In Großbritannien fragt man sich derweil, warum man denn eigentlich VW kaufen sollte, wenn man doch auch in England produzierte Ford kaufen kann.
Ist so eine Entwicklung wirklich erstrebenswert? Geht es uns nicht letztendlich allen besser, wenn sich jeder darauf konzentriert, dass zu machen, was er am Besten kann? David Ricardo dürften die meisten in GM/PoWi/WiPo/Sozi mal gehabt haben. Dem ist das schon vor 200 Jahren aufgefallen.
untouchable hat nicht gsagt, dass er menschen erbärmlich findet, sondern die diskussion. ich hätte an stelle von "erbärmlich" wahrscheinlich "irrational" geschrieben. die formulierung macht seine aussagen aber nicht diskussionsunwürdig.
"deutschland als ganzes" profitiert vom raubtierkapitalismus und den heuschrecken die abkassieren und weiterziehen. deswegen profitieren die arbeitnehmer aber nicht automatisch mit.
ich war persönlich über die liquidation eines firmenstandorts eines deutschen unternehmens bereits persönlich betroffen. "standort platt machen zwecks gewinnoptimierung" des notleidenden konzerns RWE. das ist in deutschland mittlerweile standart.
wie war das als siemens seine mobiltelefon-sparte platt gemacht hat? ich kenne einige betroffene, von heute auf morgen: servus! kein politiker hat zum boykott von siemens aufgerufen.
die von mir oben genannte "allianz". mega-rekordumsatz und gleichzeitig entlassungen ohne ende. haben hier irgendwelche leute ihre vertäge mit der allianz gekündigt? ich vermute mal, dass nicht.
abkassiererei ist längst ein weltumgreifender standard und selbst die deutschen kleinaktionäre freuen sich wenn die aktien steigen - trotz massenentlassungen. wetten dass?
Im Ruhrpott wird meiner Meinung nach auch mehr rumgejammert, als angepackt! Daß es mit der Bergwerks- und Rohstoffwverarbeitungsindustrie nicht mehr so weiter geht, wie früher,stand bereits seit den 70ern fest. In Duisburg hat man in die Hände gespuckt und alleine der Duisburger Hafen hat mehr neue Arbeitsplätze geschaffen, als Kohle, Krupp & Co. Essen und Dortmund habe ihre Hochschulen stark verbessert und High-Tech-Unternehmen angesiedelt. In Gelsenkirchen, Kamp-Lintfort, etc. jammern sie alle heute noch rum und fordern Kohlesubventionen. Welchen der genannten Stästen geht es am schlechtesten?
Ach Schoppe, das war die glorifizierte und zukunftsträchtige "neue Technologie" die jetzt nach Rumänien geht. Nix Kohle, nix Bergwerk... Also manchmal solltest Du......
womeninblack schrieb: Ach Schoppe, das war die glorifizierte und zukunftsträchtige "neue Technologie" die jetzt nach Rumänien geht. Nix Kohle, nix Bergwerk... Also manchmal solltest Du......
Nur weil jetzt ein Werk in Bochum schließt, sollte man nicht den ganzen Standort infrage stellen WIB. Schau mal nach Dortmund, was dort in den letzten Jahren im Bereich IT und Logistik aufgebaut wurde. Natürlich ist der Strukturwandel für ehemals beschäftigte Kumpels, Stahlarbeiter, etc. in erster Linie ein Arbeitsplatzverlust! Hier gilt es bei der Politik für entsprechende Bildungsqualifikationen der Bürger zu sorgen (Schule für den Nachwuchs, Anreiz zur Weiterbildung von Mitarbeitern). Die Zeiten in dem ich von Opa bis Enkel ohne Schulabschluß denselben Beruf bekomme, sind halt vorbei.
Diese Erkenntnis ist wohl gleichermassen traurig wie richtig. Dennoch kann man etwas tun, und sei es nur eine Kleinigkeit.
Ich habe im Zuge meiner momentanen Rescherche zu diesem Thema eine Liste gefunden, in die man sich wenigstens eintragen kann. Wer die Urheber dieser Liste nicht mag, findet ja vielleicht anderswo etwas Ähnliches.
http://www.nrwspd.de/nonokia/
Anders verstehen diese Jobkiller das nicht
ehrlich gemeinte frage, ganz ohne ironie:
wen boykottierst du denn sonst noch?
peter
Sollten die Insolvenz anmelden, würde ich es als "unternehmerisches Risiko" abhaken. Dies mag für den/die Betroffenden ein harter Schicksalsschlag sein, aber es ist halt ein gewisses Risiko dabei, wenn man sich zu sehr spezialisiert. Es gab vor mehreren Jahren eine Schkoladenfabrik bei Fulda, die Diabetikerprodukte hergestellt hat. Nach und nach haben die immer mehr an Aldi verkauft und sich deren Wünschen angepasst. Zum Schluß hat Aldi ca. 90% der Produktion ausgemacht und als diese einen günstigeren Anbieter gefunden haben, ging der gesamte Laden den Bach runter.
@miep
Ich meine mal gelesen zu haben, daß das Reycling/die Verschrottung der Plattform umweltschädlicher war, als deren Versenkung es je gewesen wäre.
Seh ich leider genauso,
wer hier alles für gut und schön befindet,sollte mal schön die Füße stillhalten,
wenn Unternehmen das tun,was man im ersten Semester Kapitalismus mit Anhang Globalisierung lernt:
erst fleißig Fördergelder mitnehmen,seine Marktposition(in diesem Fall auf dem deutschen/europäischen Raum) festigen und ausbauen,um dann,
wenn die Profite herabregnen,
mal eben 2000 Leute auf die Strasse setzen
und die Profitmaximierung ins Himmelreich entführen.
Toll hier.
Ich arbeite in Dortmund und unser grösster Kunde ist Nokia, insofern bin ich nahe am Geschehen, da ich mehrmals am Tage mit Nokia zu tun habe und auch öfters vor Ort bin. Ich kann euch sagen, das die Schließung des Werkes ein Schlag ins Kontor der Region ist, gar für das ganze Ruhrgebiet.
Es ist so, daß die Arbeit in diesem Werk größtenteils durch hoch professionelle, sowie hoch qualifizierte Industriearbeiter erledigt wird, für diese Arbeiter wird es im Ruhrgebiet mittel und langfristig keine adäqaten Arbeitsplätze mehr geben, da es keine Firmen der Handybranche mehr in Deutschland geben wird.
Mal nebenbei bemerkt wurden in Bochum auch Mitarbeiter des ehemaligen BenQ Konzerns aufgefangen, diese sind jetzt wieder ohne Arbeit.
Der soziale Aspekt wurde in der Diskussion zwar mehrfach erwähnt, aber man muss sich darüber im Klaren sein, das das Ruhrgebiet langsam aber sicher zu einem sozialen Pulverfass wird. In Bochum gibt es noch die Firma Opel, glückerlicherweise haben die den Zuschlag erhalten den neuen Astra zu produzieren, allerdings ist das Bochumer Opelwerk das älteste in Deutschland, man kann sich an einer Hand abzählen wie lange es noch dauern wird, bis dieses Werk auch schliessen wird, ansonsten gibt es hier keine Alternativen mehr, ausser der Firma Degussa in Marl.
Die Arbeitslosigkeit in Witten, meinem jetzigen Wohnort beträgt fast 15 %, nachdem die Firma Siemens ihre Tore schloss, in Dortmund, Gelsenkirchen, Essen und Duisburg sieht es auch nicht besser aus.
Das Ruhrgebiet entwickelt sich nach meiner Meinung zum Armenhaus Deutschlands, wenn dann noch in absehbarer Zeit die paar Zechen schließen, die es noch gibt, werden hier einige "Geisterstädte" entstehen so denke ich.
Abschließend sei noch gesagt, das die Menschen bei Nokia sehr, sehr betroffen sind, was ihnen aber wirklich gut tut, ist die Solidarität die ihnen entgegenschlägt aus ganz Deutschland, auch hier aus dem Forum und dafür möchte ich mich bei euch bedanken, das finde ich wirklich ganz toll.
Gruß RPK
Danke für deinen Beitrag.
Es ist traurig, deine düsteren Ausblicke lesen zu müssen. Ich wähnte "den Pott" eigentlich auf einem besseren Weg, nachdem ich vor einiger Zeit mal etwas über die Entwicklung von Oberhausen las, wo wohl einiges an alten Industrieflächen verschwand oder aber umgewandelt und mit neuen Firmen, beispielsweise aus dem Sektor "Neue Technologien" besetzt werden konnte. Da dachte ich mir: na prima, weg von der schlechten Luft und den Kohlehalden, hin zu sauberen, zukunftssicheren, ambitionierten Arbeitsplätzen.
Dem ist wohl nicht so, oder leider an zu wenigen Plätzen.
Nun ist wieder einmal die Frage: was tun? Sicher ist für mich, das hier die Politik gefordert ist, auch wenn es mir eigentlich viel lieber wäre, sie hielte sich so weit wie möglich raus und würde nur flankierend und am Rande eingreifen.
Es wird leider deutlich, daß der Markt eben nicht alles selbst reguliert, denn Nokia in Bochum auf der einen Seite und 1-Euro-Läden in Duisburg auf der anderen, das ist alles andere als gesund.
Hallo,
ja das ist auch so, allerdings wie du dann weiter unten schreibst ist dies bis dato an zu wenigen Plätzen.
Es wird zwar einiges hier in der Region gestemmt um von dem alten Image loszukommen, die Poltik verkauft das natürlich auch so, das man in zukunftsorientierte Technologien setzt, aber diese Firmen können die Heerscharen an Arbeitslosen nicht auffangen, und zumeist haben diese Menschen nicht die Qualifikation die zu solchen Jobs gebraucht wird.
Das was ich beschrieben habe ist auch lediglich mein persönlicher Eindruck und meine Einschätzung der ganzen Lage, die ich durch Gespräche und Beobachtungen mache, wenn ich unterwegs bin. Die Menschen hier sind im Vergleich zu den Leuten im Rhein-Main Gebiet doch er "traurig und knöchern", ich weiss nicht wie ich es sonst ausdrücken soll, es ist auf jedenfall unterschwellig zu spüren.
Die Poltik probiert schon, so es in ihrer Macht steht zu helfen, jedoch und so wird es auch im Falle von Nokia sein, glaube ich nicht, das sie einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und das Mangement zur Umkehr bewegen werden können, der Versuch muss allerdings gemacht werden, das sind sie den Menschen schon schuldig.
Globalisierung funktioniert nunmal in beide Richtungen. Und Deutschland profitiert davon wie kaum ein anderes Land auf der Welt. Deutschland hat im Jahr 2006 Waren im Wert von 893.000.000.000€ exportiert. Achthundertdreiundneunzig Milliarden €. Im Gegensatz wurden nur Waren im Wert von 734.000.000.000€ eingeführt, es gab also einen Überschuss von 159.000.000.000€. 159 Milliarden €, die andere mehr von uns gekauft haben als wir von ihnen. "Exportweltmeister" ist nicht irgendein belangloser Titel, sondern eine umgangsprachliche Beschreibung dafür, wie sehr Deutschland von der Globalisierung profitiert.
Wie stellt ihr euch eigentlich eine schöne Welt vor? Die dummen rumänischen Bauern sollen gefälligst soviel "deutsche Ingenieurskunst" kaufen, wie irgendwie möglich, aber wehe, WEHE, sie kommen doch tatsächlich auf die Idee etwas selbst herstellen zu wollen und dann auch noch HIER verkaufen zu wollen? BOYKOTT! BOYKOTT! WAS FÄLLT DENEN EIN! EU, NATO, UNO, IRGENDWER, MACHT DOCH WAS!
2006 hat Rumänien Waren im Wert von 4.370.000.000 € nach Deutschland exportiert, aber Waren im Wert von 7.228.200.00€ aus Deutschland importiert.
Wenn man seinen gehobenen Lebensstandard halten will, muss man nunmal besser sein als andere. Das war Bochum nicht. Statt jetzt rumzuheulen sollte man darüber nachdenken, wie man besser wird. In einem Land ohne natürliche Ressourcen gibt es da eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Kriegerisch welche erobern (hat in der Vergangenheit nich so gut geklappt) oder aber Bildung. Gute Bildung. Für alle bezahlbare Bildung. Jeder, der sich trotz der geistigen Fähigkeiten ein Studium nicht leisten kann kostet ultimativ Deutschland Lebensqualität. Macht euch lieber darüber mal Gedanken statt hier kindisch nach irgendwelchen Boykotts zu schreien.
Wenn nun Deutsche Politiker mit riesigen Wirtschaftsdelegationen in fremde Länder fliegen und stolz deutsche Produkte verkaufen, dann zu Hause aber ihre Nokia-Handies wegwerfen (und von Steuerngeldern neue Diensthandies anschaffen), weil doch tatsächlich die anderen mal profitiert haben, dann ist das einfach nur verlogen.
So, flamet mich.
warum? so ist es ja tatsächlich. und es gibt genug deutsche unternehmen die trotz exorbitanter gewinne in deutschland massivst arbeitsplätze abgebaut haben. nehmen wir mal die allianz...
peter
Leute der Erbärmlichkeit zu zeihen, die hier den Wildwuchs des Kapitalismus und die unverschuldete Arbeitslosigkeit einiger tausend Leute anprangern, das ist es, was ich erbärmlich nenne.
Würde mich mal interessieren, was du sagen würdest, wenn eine dir nahestehende Person davon betroffen wäre. Und noch viel mehr würde mich interessieren, was diese dir nahestehende Person dir zu entgegnen hätte, wenn du tatsächlich die Stirn hättest, ihr sowas ins Gesicht zu sagen.
Ich kann hier nirgendwo Einwände dagegen entdecken, das (wer weiß schon wie viele) Rumänen (wer weiß schon für wie lange) Arbeitsplätze bekommen.
Die Empörung der Leute richtet sich nicht gegen Rumänien, sondern gegen Nokia, und das ist nicht notwendiger Weise das Gleiche!
Natürlich ist es für die 2300 Leute, die in Bochum Handies produziert haben und das bald nicht mehr tun richtig scheiße. Aber von so gut wie jeder Entscheidung die man mikroökonomisch trifft sind Einzelpersonen betroffen. Wenn du bei dir um die Ecke nicht mehr beim Rewe einkaufst, sondern nebenan beim Aldi weil der die selbe Qualität zu einem günstigeren Preis anbietet betrifft das letztendlich auch jeden Beschäftigten in diesem Rewe.
Aber man kann solche Entwicklungen doch schlicht und ergreifend nicht isoliert betrachten! Man kann nicht all die positiven Errungenschaften des Kapitalismus als selbstverständlich annehmen, dann aber, sobald es mal eine negative Konsequenz gab keine Lust mehr drauf haben.
Welche Handies willst du denn kaufen, wenn du Nokia boykottierst? Finde mal einen Handyhersteller, der in Deutschland produziert. Es gibt noch ein kleines Motorola-Werk in Flensburg, bei dem schon mehrfach die Kapazität verringert wurde. Das war's! Die anderen produzieren woanders, wo es billiger ist. Inwiefern ist das weniger verwerflich, als wie Nokia 18 Jahre lang in Deutschland produziert zu haben und nun wegzugehen? Nokia hat 18 Jahre lang 3000 Menschen in Deutschland in dieser Branche Arbeit gegeben, Samsung 0 Jahre lang 0 Menschen. Tut mir leid wenn ich nicht verstehe, wieso man deswegen jetzt Samsung kauft.
Wer kriegt denn überhaupt mit, wenn z.B. Siemens einen Standort im Ausland schließt? Keiner, der nicht zufällig beruflich damit zu tun hat! Wer von euch käme auf die Idee, deswegen Siemens zu boykottieren? Keiner! Nichts anderes ist das für Nokia, ein Auslandsinvestment, das sich nun eben nicht mehr rentiert. Kommt doch mal weg von dieser Deutschland-basierten Sicht, diese in der heutigen Welt schlicht und ergreifend veraltet.
Thema Subventionen: Mit welcher Begründung der Herr Rüttgers die nun zurückfordern will ist mir ein Rätsel. Ich vermute ihm auch. Was ist denn eine Subvention? Ein Geschäft der Form
"Wir erlassen euch für X Jahre die Steuer/bauen euch eine Verkehrsanbindung/garantieren euch Zahlungen etc.., dafür verpflichtet ihr euch für den Zeitraum Y ein Werk mit mindestens Z Mitarbeitern bei uns zu betreiben."
An diesen Deal hat sich Nokia ziemlich sicher gehalten, um das festzuhalten gibt es Verträge. Das ist nicht verwerflich. Und nichtmal ein unbedingt schlechtes Geschäft für den Staat, rechnen wir doch mal:
Angenommene 60.000.000€ Subvention / 3.000 Mitarbeiter macht 20.000€ pro Mitarbeiter, durch 18 Jahre sind 111€ pro Mitarbeiter undJahr. Die Einnahmen, die allein durch die Einkommenssteuer von diesen Leuten zustande gekommen sind (USt und co mal ganz aussen vor gelassen) dürften das schon um ein Vielfaches überstiegen haben. Sehr milchmädchenhaft gerechnet, mir bewusst, dient aber auch nur zum grundsätzlichen Verständnis.
Nehmen wir mal an, du least ein Auto. Dafür räumt dir der Händler einen Rabatt auf den Listenpreis an. Siehst du dich nach Ende der Leasingzeit verpflichtet, das selbe Auto per Anschlussfinanzierung weiter zu bezahlen, wenn du nebenan bei einem anderen Händler einen neuen Wagen für den selben Betrag leasen könntest?
Und natürlich habt ihr Einwände dagegen, dass die Rumänen die Arbeitsplätze bekommen, sonst wolltet ihr doch nicht Nokia dafür bestrafen. Sie kriegen eben neue Arbeitsplätze, weil sie hier besser (selbe Leistung für weniger Geld) sind als wir. Rumänien steht mit Deutschland im Wettbewerb, so wie BMW mit Mercedes im Wettbewerb steht oder Aldi mit Lidl. In den meisten Fällen ist Deutschland besser und gewinnt. Hier eben mal nicht. Nur gönnt ihr es Rumänien nicht, mal besser zu sein.
Spielen wir den Boykott doch mal als Gedankenexperiment durch. Deutschland boykottiert also von nun an geschlossen Nokia-Handies und richtet damit bei Nokia einen solchen Schaden an, dass sie tatsächlich beschliessen, die Produktion in Deutschland wiederaufzunehmen. Da ja nicht plötzlich die weltweite Nachfrage nach Handies sprunghaft gestiegen ist schließt Nokia deswegen das Werk in Ungarn.
Wie reagieren nun die Ungarn? Genau, man beschliesst einen Boykott von Nokia. Gleichzeitig schliesst BMW sein Werk in Südafrika, weil man in einem anderen Land ein neues Werk aufbaut. Auch die haben sicherlich mitbekommen wie man in Deutschland bei so etwas reagiert. Also boykottieren sie BMW.
In Großbritannien fragt man sich derweil, warum man denn eigentlich VW kaufen sollte, wenn man doch auch in England produzierte Ford kaufen kann.
Ist so eine Entwicklung wirklich erstrebenswert? Geht es uns nicht letztendlich allen besser, wenn sich jeder darauf konzentriert, dass zu machen, was er am Besten kann? David Ricardo dürften die meisten in GM/PoWi/WiPo/Sozi mal gehabt haben. Dem ist das schon vor 200 Jahren aufgefallen.
untouchable hat nicht gsagt, dass er menschen erbärmlich findet, sondern die diskussion. ich hätte an stelle von "erbärmlich" wahrscheinlich "irrational" geschrieben. die formulierung macht seine aussagen aber nicht diskussionsunwürdig.
"deutschland als ganzes" profitiert vom raubtierkapitalismus und den heuschrecken die abkassieren und weiterziehen. deswegen profitieren die arbeitnehmer aber nicht automatisch mit.
ich war persönlich über die liquidation eines firmenstandorts eines deutschen unternehmens bereits persönlich betroffen. "standort platt machen zwecks gewinnoptimierung" des notleidenden konzerns RWE. das ist in deutschland mittlerweile standart.
wie war das als siemens seine mobiltelefon-sparte platt gemacht hat? ich kenne einige betroffene, von heute auf morgen: servus! kein politiker hat zum boykott von siemens aufgerufen.
die von mir oben genannte "allianz". mega-rekordumsatz und gleichzeitig entlassungen ohne ende. haben hier irgendwelche leute ihre vertäge mit der allianz gekündigt? ich vermute mal, dass nicht.
abkassiererei ist längst ein weltumgreifender standard und selbst die deutschen kleinaktionäre freuen sich wenn die aktien steigen - trotz massenentlassungen. wetten dass?
nichts für ungut.
peter
Nix Kohle, nix Bergwerk... Also manchmal solltest Du......
Nur weil jetzt ein Werk in Bochum schließt, sollte man nicht den ganzen Standort infrage stellen WIB. Schau mal nach Dortmund, was dort in den letzten Jahren im Bereich IT und Logistik aufgebaut wurde. Natürlich ist der Strukturwandel für ehemals beschäftigte Kumpels, Stahlarbeiter, etc. in erster Linie ein Arbeitsplatzverlust! Hier gilt es bei der Politik für entsprechende Bildungsqualifikationen der Bürger zu sorgen (Schule für den Nachwuchs, Anreiz zur Weiterbildung von Mitarbeitern). Die Zeiten in dem ich von Opa bis Enkel ohne Schulabschluß denselben Beruf bekomme, sind halt vorbei.