In der Jugend habe ich bei der SpVgg. Kickers von 1916 gespielt. Unser Platz war die Bertramswiese am Dornbusch. Ein Traditionsverein in Gruen-Weiss, auch wenn die 1. Herren, soweit ich weiss, nie ueber die Kreisliga A hinausgekommen sind. Ich wuesste jetzt auch keinen bekannten Fussballer, der aus dem Verein hervorging (ausser mir natuerlich ). Aber egal.
Auf der Bertramswiese kickten wir als Dreikaesehochs in den 70er Jahren auch mit einem damals schon alten Mann. Er hiess Herr Schmitt und zog das linke Bein nach. Ich glaube, er war kriegsversehrt und kam aus Sachsen. Er liebte Fussball und war wirklich bei Wind und Wetter dort zu finden. Er hatte einen Ball und war deshalb schon sehr beliebt. Auch beim Spiel war er immer fair, immer sportlich, immer aufmunternd, sorgte fuer Handschlag nach Fouls usw. Ich glaube, es war wirklich sein Hoechstes, mit uns auf dieser Wiese rumzukicken.
Es wuerde mich mal interessieren, ob sonst noch jemand hier Herrn Schmitt kennt und weiss, was aus ihm geworden ist. Er wird sicher nicht mehr leben, damals war er mindestens 60 Jahre alt.
Ich kenne ihn noch. Der Schmidti..unfassbar ,-) . Hab mal was gehört, dass schreib ich dir aber lieber per PN, da muß ich auch einen alten Kumpel noch mal fragen
Frage: was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn man bei einem alten, gehbehinderten Mann, der mit Kindern Fußball spielt, gleich an sowas denkt?
@HG: danke, freu mich über PN. Forum ist schon manchmal sehr cool.
J_Boettcher schrieb: Frage: was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn man bei einem alten, gehbehinderten Mann, der mit Kindern Fußball spielt, gleich an sowas denkt?
@HG: danke, freu mich über PN. Forum ist schon manchmal sehr cool.
Sorry, HG hat das durch seine Formulierung geradezu provoziert. Aber Du hast Recht: wenn irgendwo irgendwer irgendeinen mysteriösen Halbsatz über einen Herren oder eine Gruppe von Herren fallen lässt, ist unterschwellig gleic der Böse Verdacht "an Bord".
Ich bin wirklich erstaunt, wen der schoene Heinz alles kennt.
Ich habe ja erfahren - das letzt in Rom bei einer Papst Audienz jemand fragte, was ist das fuer ein Typ im weissen Nachthemd - gleich neben dem schoenen Heinz.
Afrigaaner schrieb: Ich bin wirklich erstaunt, wen der schoene Heinz alles kennt.
Ich habe ja erfahren - das letzt in Rom bei einer Papst Audienz jemand fragte, was ist das fuer ein Typ im weissen Nachthemd - gleich neben dem schoenen Heinz.
Afrigaaner schrieb: Ich bin wirklich erstaunt, wen der schoene Heinz alles kennt.
Ich habe ja erfahren - das letzt in Rom bei einer Papst Audienz jemand fragte, was ist das fuer ein Typ im weissen Nachthemd - gleich neben dem schoenen Heinz.
Schön ist der Heinz aber allenfalls im Vergleich zu Dir.
Ich kenne diesen Herrn zwar nicht, würde aber trotzdem gerne mehr darüber hören.
J_Boettcher schrieb: Mal sehen, ob bei dieser Suche was rauskommt.
In der Jugend habe ich bei der SpVgg. Kickers von 1916 gespielt. Unser Platz war die Bertramswiese am Dornbusch. Ein Traditionsverein in Gruen-Weiss, auch wenn die 1. Herren, soweit ich weiss, nie ueber die Kreisliga A hinausgekommen sind. Ich wuesste jetzt auch keinen bekannten Fussballer, der aus dem Verein hervorging (ausser mir natuerlich ). Aber egal.
Auf der Bertramswiese kickten wir als Dreikaesehochs in den 70er Jahren auch mit einem damals schon alten Mann. Er hiess Herr Schmitt und zog das linke Bein nach. Ich glaube, er war kriegsversehrt und kam aus Sachsen. Er liebte Fussball und war wirklich bei Wind und Wetter dort zu finden. Er hatte einen Ball und war deshalb schon sehr beliebt. Auch beim Spiel war er immer fair, immer sportlich, immer aufmunternd, sorgte fuer Handschlag nach Fouls usw. Ich glaube, es war wirklich sein Hoechstes, mit uns auf dieser Wiese rumzukicken.
Es wuerde mich mal interessieren, ob sonst noch jemand hier Herrn Schmitt kennt und weiss, was aus ihm geworden ist. Er wird sicher nicht mehr leben, damals war er mindestens 60 Jahre alt.
Ich kann mich noch sehr gut an das "alte Schmidtchen" erinnern. Ein unglaublicher Typ und genauso, wie du ihn beschrieben hast, habe ich ihn auch in Erinnerung. Nur daß er schon mindestens 60 war, glaube ich nicht. Der kam uns Buben damals nur so alt vor. Ich schätze, der war eher so Mitte 40 bis Anfang 50. Ach, eben lese ich, daß du ja in den 70ern mit dem gekickt hast. Bei mir war das schon etwa Mitte der 60er. Kann also doch fast hinkommen. ,-)
Unglaublich sympathisch, hilfsbereit, geduldig, anspornend und fair war der. Das stimmt. Und immer verrückt danach, mit irgendwelchen Buben von der "Berti" von früh bis abends zu kicken. Wenn wir nach der Schule (Wöhler) zum Kicken auf die "Berti" sind, hat der schon auf uns gewartet. Absolut kein Oberlehrertyp, aber man konnte mit viel Spaß sehr viel von ihm lernen und er tat das auch sehr gerne, uns Buben das Flanken, Vollspannschießen und genaue Passen beizubringen.
Der hatte ein Holzbein als Folge einer Kriegsverletzung. Und trotzdem konnte der noch so gut kicken, daß man es fast kaum glauben konnte. Er hat uns mal erzählt, daß er vor seiner Einberufung zur Wehrmacht deutscher Nationalspieler war. Und so wie der kicken konnte (trotz Holzbein !!), wird das sicher auch stimmen.
Ich seh den noch genau vor mir. Ein Typ, den du dein Leben lang nicht vergisst und von denen es heute leider kaum mehr welche gibt. Ein ganz besonderer Mensch und ich freue mich tatsächlich sehr, daß er hier nach so langer Zeit eine unverhoffte Würdigung erfährt. Hätte nie gedacht, ausgerechnet hier mal was über das alte Schmidtchen zu lesen. Wie das Leben doch manchmal so spielt...
Einen Nationalspieler Schmidt/Schmitt, dessen Alter passen wuerde, habe ich nicht finden koennen. Und hatte er echt ein Holzbein? Ich meine, dass er mit dem versehrten Bein kicken konnte, auch wenn er es meistens umlaufen hat (das konnte man definitiv von ihm abgucken). Schoen, dass sich noch andere an ihn erinnern.
J_Boettcher schrieb: Einen Nationalspieler Schmidt/Schmitt, dessen Alter passen wuerde, habe ich nicht finden koennen. Und hatte er echt ein Holzbein? Ich meine, dass er mit dem versehrten Bein kicken konnte, auch wenn er es meistens umlaufen hat (das konnte man definitiv von ihm abgucken). Schoen, dass sich noch andere an ihn erinnern.
Also, auch wenn ich mich sehr gut an den Alten erinnern kann, aber das liegt bei mir jetzt ein halbes Jahrhundert zurück. Kann schon sein, daß mir da die Erinnerung an Details einen Streich spielt oder ich manches auch verkläre, weil es eine wundervolle Kindheit war, wo man eh zu Verklärungen neigt. Aber ich meine ziemlich sicher, daß der uns mal sein Holzbein gezeigt hat. Am Unterschenkel und mit einer dunkelbraunen Ledermanschette, die mich sehr beeindruckt hat. Damals ist ja noch fast jeder Zweite so rum gerannt. Daran, daß der das immer "umlaufen" hat, kann ich mich auch noch erinnern. Der hat aber nie lange und hohe Bälle gespielt. Immer nur flach und direkt. Aber wie gesagt, ein halbes Jahrhundert....
Hab' auch schon früher mal geggogelt nach einem Nationalspieler Schmidt/Schmidt und nix gefunden. Aber das waren ja auch Zeiten damals, wo alles drunter und drüber ging. Und wer weiß, ob der wirklich Schmidt/Schmitt hieß. Erzählt hat er das jedenfalls einmal, aber nicht prahlerisch, sondern recht glaubwürdig. Da bin ich mir ganz sicher.
Für was soll so alles das Eintracht-Forum gut ist...Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder versucht, Infos zum Schmittchen über das Internet zu finden. Bislang war meine Suche vergeblich...Dafür erst einmal DANKE!!! Ich habe einen Großteil meiner Kindheit auf der Bertramswiese verbracht und habe auch noch sehr lebhafte Erinnerungen ans Schmittchen (...oder Schmidtchen) aus den Jahren von ca. 1974-1980. Auch ich kenne seine Erzählungen, dass er vorm Krieg angeblich Nationalspieler war. Leider sind meine bisherigen Recherchen auch nicht erfolgreich gewesen....aber Walter Schmitt (oder auch Walther Schmidt) war für mich und viele andere Jungs damals die absolute Lichtgestalt des lokalen Fußballs...er tanzte uns trotz seiner Kriegsverletzung mit seinen Körpertäuschungen alle aus und hat sich mit seinem Engagement sehr für die damalige non-profit-Nachwuchsförderung verdient gemacht. Besonders sein weißes Feinrippunterhemd und sein gutgepacktes Fahrrad habe ich noch bildhaft vor Augen. Mit dem Inhalt seiner Packtaschen wäre er sicherlich für jedes spontane Länderspiel gerüstet gewesen. Obwohl er vor allem auf der Bertramswiese aktiv war, hatte er, sofern ich mich noch recht erinnern kann, auch gewisse Verbindungen zu BSC19 und dem Rosseggersportplatz, wo er wohl auch mal Trainer war...aber dort drehte ich damals nur zu Bundesjugendspiel-Zeiten meine Runden. Meinen Erinnerungen nach stammte er auch dem Osten von Deutschland und ist erst nach dem Krieg nach Frankfurt gekommen...er erinnerte mich später auch ein wenig an Dietrich Weise. Obwohl er finanziell bestimmt nicht gut gestellt war, schickte er häufig einen von uns nach dem Kicken zum Wasserhäuschen, um 3 Flaschen Selters zu holen. Er hatte einfach ein großes Herz und ich werde ihn immer im Gedächtnis behalten.
Vielen Dank für diesen Fred. Er skizziert eine Art von Mensch, wie sie wohl nur der letzte Krieg in Verbindung mit dem damaligen technischen Entwicklungsstand hervorbringen konnte. Hemdsärmelig, sich nicht unterkriegen lassen, aus dem wenigen das Beste machen - und dabei trotzdem Würde bewahren und Mensch bleiben. In der Sache kann ich nichts sagen, die Bertramswiese war zu jener Zeit weit weg und nur ein vager Begriff, wohl im Zusammenhang mit dem HR. Meine ersten fußballerischen Gehversuche abseits des Bolzplatzes bei der "Ami-Kaserne" unternahm ich ab Mitte der 60er in der D-Jugend der SG 01 Höchst. Und mein erster Trainer war, und hier liegt der Verknüpfungspunkt, ebenfalls ein Kriegsversehrter. Ihm fehlten beide Hände, zudem hatte er Gesichtsverletzungen. Heinz Bänisch - so oder so ähnlich war sein Name, ein eher kleiner, wuseliger Typ. Ich weiß ebenfalls nicht, was später aus ihm wurde. Aber ich ernnere mich noch gut, wie er uns anleitete. Stets positiv, das Spiel liebend, seine Behinderungen schienen garnicht zu existieren, ein toller Kicker obendrein. Ich verneige mich noch heute. Und ich sehe ganz klar, daß unsere heutige Wohlstandsgesellschaft sehr viele dieser Leute sehr gut gebrauchen könnte.
ach je: was kommen da für schöne Erinnerungen hoch. Den hatte ich glatt vergessen.
Ich habe auch unzählige Male von Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre mit dem Schmittchen auf der Bertramswiese gekickt. Ich habe zwar nie bei Kickers 16 gespielt (einen bekannten Spieler der aus diesem Verein hervorgegangen ist, gibt es aber doch: Jan Kirchhoff), aber das war bei Schmittchen egal. Seine Technk war wirklich für einen Einbeinigen genial. Ich hatte aber auch immer Skrupel, ihm im Zweikampf zu nahe zu kommen.
Das waren eh schöne Zeiten: von der (Wöhler)schule nach Hause, Essen, manchmal kurze Hausaufgaben und dann auf die Bertramswiese. Man fand dort immer irgendwelche Jungs zum Kicken. (mit oder ohne Schmidtchen) Heute wird ja eigentlich überwiegend in den Vereinen gespielt. Bevor das Training beginnt, ist die Bertramswiese leer.
Ich kannte den OPA Schmidti auch. Ich habe als kleiner Bub mit ihm und ner Menge Jungs in den 70 und 80 er Jahren an der Bertramswiese gekickt. Er hat mich dann zum BSC gebracht und war dort mein erster Trainer in der F Jugend Ende der 70 Jahre. Auch war er Trainer beim BSC über viele Jahre. (BSC Schwarz-Weiss an der Fritz-Tarnow Shell Tankstelle). Er hatte ein steifes rechtes Bein und sein Fahrrad war so umgebaut das er damit treten konnte. Die rechte Pedale war dauerhaft unten. Er hatte eine Satteltasche inder er immer Sunkist und Caprisonne für uns hatte. Ich glaube er war kriegsversehrt? Er hat in Preungesheim gewohnt.
Schwer zu schätzen wie alt er damals war. Ich habe ihn immer so um die 65-70 geschätzt. Ich versuche mal mal Jungs zu fragen was aus ihm geworden ist. Mich würde es dringend interessieren.
In der Jugend habe ich bei der SpVgg. Kickers von 1916 gespielt. Unser Platz war die Bertramswiese am Dornbusch. Ein Traditionsverein in Gruen-Weiss, auch wenn die 1. Herren, soweit ich weiss, nie ueber die Kreisliga A hinausgekommen sind. Ich wuesste jetzt auch keinen bekannten Fussballer, der aus dem Verein hervorging (ausser mir natuerlich ). Aber egal.
Auf der Bertramswiese kickten wir als Dreikaesehochs in den 70er Jahren auch mit einem damals schon alten Mann. Er hiess Herr Schmitt und zog das linke Bein nach. Ich glaube, er war kriegsversehrt und kam aus Sachsen. Er liebte Fussball und war wirklich bei Wind und Wetter dort zu finden. Er hatte einen Ball und war deshalb schon sehr beliebt. Auch beim Spiel war er immer fair, immer sportlich, immer aufmunternd, sorgte fuer Handschlag nach Fouls usw. Ich glaube, es war wirklich sein Hoechstes, mit uns auf dieser Wiese rumzukicken.
Es wuerde mich mal interessieren, ob sonst noch jemand hier Herrn Schmitt kennt und weiss, was aus ihm geworden ist. Er wird sicher nicht mehr leben, damals war er mindestens 60 Jahre alt.
@HG: danke, freu mich über PN. Forum ist schon manchmal sehr cool.
Sorry, HG hat das durch seine Formulierung geradezu provoziert.
Aber Du hast Recht: wenn irgendwo irgendwer irgendeinen mysteriösen Halbsatz über einen Herren oder eine Gruppe von Herren fallen lässt, ist unterschwellig gleic der Böse Verdacht "an Bord".
Ich habe ja erfahren - das letzt in Rom bei einer Papst Audienz jemand fragte, was ist das fuer ein Typ im weissen Nachthemd - gleich neben dem schoenen Heinz.
Hihi
Schön ist der Heinz aber allenfalls im Vergleich zu Dir.
Ich kenne diesen Herrn zwar nicht, würde aber trotzdem gerne mehr darüber hören.
Ich kann mich noch sehr gut an das "alte Schmidtchen" erinnern.
Ein unglaublicher Typ und genauso, wie du ihn beschrieben hast, habe ich ihn auch in Erinnerung. Nur daß er schon mindestens 60 war, glaube ich nicht.
Der kam uns Buben damals nur so alt vor. Ich schätze, der war eher so Mitte 40 bis Anfang 50.
Ach, eben lese ich, daß du ja in den 70ern mit dem gekickt hast.
Bei mir war das schon etwa Mitte der 60er. Kann also doch fast hinkommen. ,-)
Unglaublich sympathisch, hilfsbereit, geduldig, anspornend und fair war der. Das stimmt.
Und immer verrückt danach, mit irgendwelchen Buben von der "Berti" von früh bis abends zu kicken. Wenn wir nach der Schule (Wöhler) zum Kicken auf die "Berti" sind, hat der schon auf uns gewartet.
Absolut kein Oberlehrertyp, aber man konnte mit viel Spaß sehr viel von ihm lernen und er tat das auch sehr gerne, uns Buben das Flanken, Vollspannschießen und genaue Passen beizubringen.
Der hatte ein Holzbein als Folge einer Kriegsverletzung. Und trotzdem konnte der noch so gut kicken, daß man es fast kaum glauben konnte.
Er hat uns mal erzählt, daß er vor seiner Einberufung zur Wehrmacht deutscher Nationalspieler war. Und so wie der kicken konnte (trotz Holzbein !!), wird das sicher auch stimmen.
Ich seh den noch genau vor mir. Ein Typ, den du dein Leben lang nicht vergisst und von denen es heute leider kaum mehr welche gibt.
Ein ganz besonderer Mensch und ich freue mich tatsächlich sehr, daß er hier nach so langer Zeit eine unverhoffte Würdigung erfährt.
Hätte nie gedacht, ausgerechnet hier mal was über das alte Schmidtchen zu lesen.
Wie das Leben doch manchmal so spielt...
Schoen, dass sich noch andere an ihn erinnern.
Also, auch wenn ich mich sehr gut an den Alten erinnern kann, aber das liegt bei mir jetzt ein halbes Jahrhundert zurück.
Kann schon sein, daß mir da die Erinnerung an Details einen Streich spielt oder ich manches auch verkläre, weil es eine wundervolle Kindheit war, wo man eh zu Verklärungen neigt.
Aber ich meine ziemlich sicher, daß der uns mal sein Holzbein gezeigt hat. Am Unterschenkel und mit einer dunkelbraunen Ledermanschette, die mich sehr beeindruckt hat.
Damals ist ja noch fast jeder Zweite so rum gerannt.
Daran, daß der das immer "umlaufen" hat, kann ich mich auch noch erinnern.
Der hat aber nie lange und hohe Bälle gespielt. Immer nur flach und direkt.
Aber wie gesagt, ein halbes Jahrhundert....
Hab' auch schon früher mal geggogelt nach einem Nationalspieler Schmidt/Schmidt und nix gefunden.
Aber das waren ja auch Zeiten damals, wo alles drunter und drüber ging.
Und wer weiß, ob der wirklich Schmidt/Schmitt hieß.
Erzählt hat er das jedenfalls einmal, aber nicht prahlerisch, sondern recht glaubwürdig. Da bin ich mir ganz sicher.
Ich habe einen Großteil meiner Kindheit auf der Bertramswiese verbracht und habe auch noch sehr lebhafte Erinnerungen ans Schmittchen (...oder Schmidtchen) aus den Jahren von ca. 1974-1980. Auch ich kenne seine Erzählungen, dass er vorm Krieg angeblich Nationalspieler war. Leider sind meine bisherigen Recherchen auch nicht erfolgreich gewesen....aber Walter Schmitt (oder auch Walther Schmidt) war für mich und viele andere Jungs damals die absolute Lichtgestalt des lokalen Fußballs...er tanzte uns trotz seiner Kriegsverletzung mit seinen Körpertäuschungen alle aus und hat sich mit seinem Engagement sehr für die damalige non-profit-Nachwuchsförderung verdient gemacht. Besonders sein weißes Feinrippunterhemd und sein gutgepacktes Fahrrad habe ich noch bildhaft vor Augen. Mit dem Inhalt seiner Packtaschen wäre er sicherlich für jedes spontane Länderspiel gerüstet gewesen.
Obwohl er vor allem auf der Bertramswiese aktiv war, hatte er, sofern ich mich noch recht erinnern kann, auch gewisse Verbindungen zu BSC19 und dem Rosseggersportplatz, wo er wohl auch mal Trainer war...aber dort drehte ich damals nur zu Bundesjugendspiel-Zeiten meine Runden. Meinen Erinnerungen nach stammte er auch dem Osten von Deutschland und ist erst nach dem Krieg nach Frankfurt gekommen...er erinnerte mich später auch ein wenig an Dietrich Weise. Obwohl er finanziell bestimmt nicht gut gestellt war, schickte er häufig einen von uns nach dem Kicken zum Wasserhäuschen, um 3 Flaschen Selters zu holen. Er hatte einfach ein großes Herz und ich werde ihn immer im Gedächtnis behalten.
Er skizziert eine Art von Mensch, wie sie wohl nur der letzte Krieg in Verbindung mit dem damaligen technischen Entwicklungsstand hervorbringen konnte.
Hemdsärmelig, sich nicht unterkriegen lassen, aus dem wenigen das Beste machen - und dabei trotzdem Würde bewahren und Mensch bleiben.
In der Sache kann ich nichts sagen, die Bertramswiese war zu jener Zeit weit weg und nur ein vager Begriff, wohl im Zusammenhang mit dem HR.
Meine ersten fußballerischen Gehversuche abseits des Bolzplatzes bei der "Ami-Kaserne" unternahm ich ab Mitte der 60er in der D-Jugend der SG 01 Höchst. Und mein erster Trainer war, und hier liegt der Verknüpfungspunkt, ebenfalls ein Kriegsversehrter. Ihm fehlten beide Hände, zudem hatte er Gesichtsverletzungen. Heinz Bänisch - so oder so ähnlich war sein Name, ein eher kleiner, wuseliger Typ. Ich weiß ebenfalls nicht, was später aus ihm wurde. Aber ich ernnere mich noch gut, wie er uns anleitete. Stets positiv, das Spiel liebend, seine Behinderungen schienen garnicht zu existieren, ein toller Kicker obendrein.
Ich verneige mich noch heute. Und ich sehe ganz klar, daß unsere heutige Wohlstandsgesellschaft sehr viele dieser Leute sehr gut gebrauchen könnte.
Ich habe auch unzählige Male von Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre mit dem Schmittchen auf der Bertramswiese gekickt.
Ich habe zwar nie bei Kickers 16 gespielt (einen bekannten Spieler der aus diesem Verein hervorgegangen ist, gibt es aber doch: Jan Kirchhoff), aber das war bei Schmittchen egal. Seine Technk war wirklich für einen Einbeinigen genial. Ich hatte aber auch immer Skrupel, ihm im Zweikampf zu nahe zu kommen.
Das waren eh schöne Zeiten: von der (Wöhler)schule nach Hause, Essen, manchmal kurze Hausaufgaben und dann auf die Bertramswiese. Man fand dort immer irgendwelche Jungs zum Kicken. (mit oder ohne Schmidtchen)
Heute wird ja eigentlich überwiegend in den Vereinen gespielt. Bevor das Training beginnt, ist die Bertramswiese leer.
Ich habe als kleiner Bub mit ihm und ner Menge Jungs in den 70 und 80 er Jahren an der Bertramswiese gekickt.
Er hat mich dann zum BSC gebracht und war dort mein erster Trainer in der F Jugend Ende der 70 Jahre.
Auch war er Trainer beim BSC über viele Jahre. (BSC Schwarz-Weiss an der Fritz-Tarnow Shell Tankstelle). Er hatte ein steifes rechtes Bein und sein Fahrrad war so umgebaut das er damit treten konnte. Die rechte Pedale war dauerhaft unten. Er hatte eine Satteltasche inder er immer Sunkist und Caprisonne für uns hatte.
Ich glaube er war kriegsversehrt?
Er hat in Preungesheim gewohnt.
Schwer zu schätzen wie alt er damals war. Ich habe ihn immer so um die 65-70 geschätzt.
Ich versuche mal mal Jungs zu fragen was aus ihm geworden ist.
Mich würde es dringend interessieren.