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Nach der Bundestagswahl: was wird aus der FDP?

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Schaedelharry63 schrieb:
... Warum wirft SLS ihren Hut nicht in den Ring?...


Weil die ganzen von seventh-son eben sehr richtig charakterisierten Typen gar nicht wissen, was sie mit der ollen Kuh anfangen sollen.

Dem Kasper, der die FDP mal als Partei der Besserverdiener charakterisiert und somit dieses ganz Geschmeiß angelockt hat, sollte man täglich die Fußsohlen mit dem Handelsblatt blutig schlagen.
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seventh_son schrieb:
Tube schrieb:
Die FDP hat meiner Einschätzung nach erhebliche strukturelle Probleme.
Die wissen doch selbst nicht mehr, wofür sie eigentlich stehen.


So ist es. Das Personalproblem zieht sich bis in die Ortsverbände durch. Ich bekomme es etwas bei einer Bekannten mit. Ende 20, überzeugte Liberale, redet ständig von Freiheit, setzt sehr viel Zeit und Mühen für die Parteiarbeit ein. Die Freiheit, von der sie spricht, als ideelle Grundüberzeugung, hat überhaupt keine Verbindung zur Realität, sie ist eher ein Gedankengebilde und zeigt keine Lösungen für Probleme auf. Und diese ideelle Vorstellung hat überhaupt nichts mehr mit der FDP-Politik zu tun, schon auf Landesebene nicht mehr.

In ihrem politischen Bekanntenkreis tummelt sich zudem genau der Politiker-Prototyp, den Rößler, Bahr und co vorgeben. Junges Gemüse, noch nicht viel geleistet im Leben, aber sich wie Top-Manager gebährdend, immer im Anzug abgelichtet, ständig den Leistungsgedanken oder irgendwelche Business-Themen wiederholend. Wer wählt so jemand, außer die sich selbst?


eine frage, die ich mir bei dieser ganzen freiheits/verbotsdebatte fdp/grüne immer wieder stelle ist, wie man z.b. gegen die industrie sinnvolle einschränkungen ohne verbote durchsetzt

jetzt mal unbenommen, daß auf diesen sog. verbotslisten der grünen ein haufen schmarren steht (ohne geprüft zu haben, in welchem kontext und ob überhaupt solche forderungen erhoben wurden), aber was z.b. produktionsbedingungen, emissionsgrenzwerte, umweltschutz etc. bei der industrie angeht, würde die industrie nichts davon freiwillig machen, das kostet alles geld.

wie stellt sich eine fdp vor, z.b. so etwas ohne vorschriften/verbote zu regeln?
dafür fehlt mir einfach die fantasie....

eins der besten beispiele ist ja, wie die deutsche automobilindustrie immer wieder jegliche regelungen zu co2-emissionen unterläuft.
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Bigbamboo schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:
... Warum wirft SLS ihren Hut nicht in den Ring?...


Weil die ganzen von seventh-son eben sehr richtig charakterisierten Typen gar nicht wissen, was sie mit der ollen Kuh anfangen sollen.

Dem Kasper, der die FDP mal als Partei der Besserverdiener charakterisiert und somit dieses ganz Geschmeiß angelockt hat, sollte man täglich die Fußsohlen mit dem Handelsblatt blutig schlagen.  


War das nicht der Guido? Früher gab es doch sogar mal eine links-liberale Jugendorganisation, bis der Guido mit seinen JuLis übertrumpfte.
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Schaedelharry63 schrieb:
@ BBB

Bitte die Hoffnung nicht aufgeben. "Meine" Grünen scheinen ja auch eher mit sich selbst beschäftigt als dass sie eine bürgerrechtsliberale Rolle einnehmen könnten.

Warum wirft SLS ihren Hut nicht in den Ring?

Es wäre schade um diese Persönlichkeit. Nebenbei bemerkt, vielleicht eine Chance für SLS. Wäre die FDP in den Bundestag gekommen, hätte SLS keinen Abgeordnetenstatus erlangt, weil in der Landesliste der FDP in Bayern nicht ausreichend platziert.gewesen. Traurig.


Das sehe ich ein wenig anders

In den 70/80 er Jahren war ich ein FDP Waehler
Heute bin ich den Gruenen zugeneigt - die sich aus meiner Sicht mehr fuer die Menschenrechte einsetzt als die FDP das in den letzten Jahren tat.

Hinzu kommt, dass die Gruenen sich um die Grundlage fuer unsere Zukunft kuemmert - die Umwelt.

Negativ empfand ich die letzten Jahren die Bevormundung - dass wir sind besser als die anderen getue von Trittin und Kuenast.

Da die Gruenen anscheinend die Konsequenzen ziehen und sich neu aufstellen sind die Gruenen fuer die FDPler waehlbar fuer die "Freiheit und Menschenrechte" im Fordergund stehen.

Der andere Fluegel fuer den Wirtschaftskompetenz im Mittelpunkt steht - fuer den gibt es die AfD.

Die FDP selber sehe ich fuer nicht mehr notwendig

Gruss Afrigaaner
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Xaver08 schrieb:

eine frage, die ich mir bei dieser ganzen freiheits/verbotsdebatte fdp/grüne immer wieder stelle ist, wie man z.b. gegen die industrie sinnvolle einschränkungen ohne verbote durchsetzt


Ich denke, so weltfremd ist selbst die FDP nicht. Dass der Staat auch Vorgaben machen muss, wird vermutlich kein FDP-ler mit Regierungsverantwortung jemals bestritten haben.

Der Grundgedanke der jungen Generation mag da aber eher in die Richtung "wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht" gehen. Wer nicht "leistungsfähig" (was auch immer das genau bedeutet) ist, ist halt automatisch schlechter gestellt und soll das auch spüren. Da ist auch einiges an Zynismus dabei.
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seventh_son schrieb:

War das nicht der Guido? Früher gab es doch sogar mal eine links-liberale Jugendorganisation, bis der Guido mit seinen JuLis übertrumpfte.

Der war's: *klick*

Weia - was für eine Tragödie!
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Xaver08 schrieb:


jetzt mal unbenommen, daß auf diesen sog. verbotslisten der grünen ein haufen schmarren steht (ohne geprüft zu haben, in welchem kontext und ob überhaupt solche forderungen erhoben wurden), aber was z.b. produktionsbedingungen, emissionsgrenzwerte, umweltschutz etc. bei der industrie angeht, würde die industrie nichts davon freiwillig machen, das kostet alles geld.

wie stellt sich eine fdp vor, z.b. so etwas ohne vorschriften/verbote zu regeln?
dafür fehlt mir einfach die fantasie....

eins der besten beispiele ist ja, wie die deutsche automobilindustrie immer wieder jegliche regelungen zu co2-emissionen unterläuft.  


Niemand hat etwas gegen Verbote als solche. Verbote, die die einen vor den anderen schützen. Es geht um Verbote, mit denen man die Leute vor ihrer eigenen Dummheit schützen will.

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:
Xaver08 schrieb:


jetzt mal unbenommen, daß auf diesen sog. verbotslisten der grünen ein haufen schmarren steht (ohne geprüft zu haben, in welchem kontext und ob überhaupt solche forderungen erhoben wurden), aber was z.b. produktionsbedingungen, emissionsgrenzwerte, umweltschutz etc. bei der industrie angeht, würde die industrie nichts davon freiwillig machen, das kostet alles geld.

wie stellt sich eine fdp vor, z.b. so etwas ohne vorschriften/verbote zu regeln?
dafür fehlt mir einfach die fantasie....

eins der besten beispiele ist ja, wie die deutsche automobilindustrie immer wieder jegliche regelungen zu co2-emissionen unterläuft.  


Niemand hat etwas gegen Verbote als solche. Verbote, die die einen vor den anderen schützen. Es geht um Verbote, mit denen man die Leute vor ihrer eigenen Dummheit schützen will.

DA


den eindruck habe ich schon lange nicht mehr, daß es in diesen diskussionen nur darum geht, das könnte ich ja durchaus nachvollziehen,
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seventh_son schrieb:
Tube schrieb:
Die FDP hat meiner Einschätzung nach erhebliche strukturelle Probleme.
Die wissen doch selbst nicht mehr, wofür sie eigentlich stehen.


So ist es. Das Personalproblem zieht sich bis in die Ortsverbände durch. Ich bekomme es etwas bei einer Bekannten mit. Ende 20, überzeugte Liberale, redet ständig von Freiheit, setzt sehr viel Zeit und Mühen für die Parteiarbeit ein. Die Freiheit, von der sie spricht, als ideelle Grundüberzeugung, hat überhaupt keine Verbindung zur Realität, sie ist eher ein Gedankengebilde und zeigt keine Lösungen für Probleme auf. Und diese ideelle Vorstellung hat überhaupt nichts mehr mit der FDP-Politik zu tun, schon auf Landesebene nicht mehr.

In ihrem politischen Bekanntenkreis tummelt sich zudem genau der Politiker-Prototyp, den Rößler, Bahr und co vorgeben. Junges Gemüse, noch nicht viel geleistet im Leben, aber sich wie Top-Manager gebährdend, immer im Anzug abgelichtet, ständig den Leistungsgedanken oder irgendwelche Business-Themen wiederholend. Wer wählt so jemand, außer die sich selbst?


Als ich vor gut 25 Jahren PoWi studierte, fragte uns ein sehr netter, kompetenter, konservativ-liberaler Dozent, ob einer von uns Berufspolitiker werden wolle. Einige liebäugelten damals mit einer solchen Karriere. Der ultimative Tipp des Hochschullehrers war: „Wenn Sie schnell Karriere machen wollen, gehen Sie zur FDP.“ Da gebe es in den Orts- und Kreisverbänden (sofern überhaupt vorhanden) kaum Leute/Kandidaten. Deswegen könne man zügig eine Kandidatur für Landtags- oder Bundestagswahl bekommen und mit intensiver Vorbereitung auch auf den Landeslisten gerne spontan weit oben landen. Auf eine liberale Gesinnung komme es nicht an. Im Zweifel könne man die sich auch schnell aneignen.

Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Partei nun vor einem Trümmerhaufen steht. Mir waren die „Liberalen“ seit Genschers „Schleiertänzen“ (Helmut Schmidt) zum Ende der sozial-liberalen Koalition schon zuwider, und ich wünschte Ihnen bei der Wahl im Januar 1983 voller Inbrunst den Untergang.  Stichwort: Genschern. Damals retteten sie sich mit Hilfe Kohls gerade wieder ins Parlament und durften ihre Funktion ausfüllen.

Bürgerrechtsliberale wie Baum und Hirsch stellten sie kalt. Was für eine Verschwendung von intellektuellem Potenzial. Stattdessen machten Lautsprecher wie Westerwelle und Möllemann Karriere.  Auch der Rest des Personals schien mir großteils mit den oben beschriebenen Motiven ausgestattet zu sein: Karriere machen, Inhalte opportunistisch anpassen.  
Was kann unter solchen Voraussetzungen aus der FDP werden? Ich hoffe: nichts. Gibt es in diesem Verein genügend Leute, die für ihre Idee (welche das auch immer ist) eine Ochsentour mit ungewissem Ausgang in Kauf nehmen werden? Ich bezweifle das.  

Kann aber auch anders kommen. Bis dahin verspüre ich weiterhin insgeheim eine gewisse Genugtuung. Darf man sich doch mal gönnen.
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Tube schrieb:

Was sind denn die Werte, die die FDP im Jahr 2013 vertritt? Lobbypolitik für die, die bereit sind ein bisschen Geld für eigene Interessen an die FDP zu zahlen?


Also ich finde dies bei unserer Justizministerin noch relativ klar. Die werde ich echt vermissen, egal in welcher Konstellation es im Bund weiter geht.
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jona_m schrieb:
Tube schrieb:

Was sind denn die Werte, die die FDP im Jahr 2013 vertritt? Lobbypolitik für die, die bereit sind ein bisschen Geld für eigene Interessen an die FDP zu zahlen?


Also ich finde dies bei unserer Justizministerin noch relativ klar. Die werde ich echt vermissen, egal in welcher Konstellation es im Bund weiter geht.  


Sie ist aber auch wirklich die Einzige.

Ich frage mich sowieso warum im Wahlkampf der Focus nicht mehr auf sie, bzw. darauf gelegt wurde, daß sie die Vorratsdatenspeicherung verhindert hat.
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jona_m schrieb:
Tube schrieb:

Was sind denn die Werte, die die FDP im Jahr 2013 vertritt? Lobbypolitik für die, die bereit sind ein bisschen Geld für eigene Interessen an die FDP zu zahlen?


Also ich finde dies bei unserer Justizministerin noch relativ klar. Die werde ich echt vermissen, egal in welcher Konstellation es im Bund weiter geht.  


Sehe ich ähnlich...
Eine der ersten Handlungen ihres Nachfolgers -wo der auch immer herkommt- wird dann wohl sein, die Vorratsdatenspeicherung durchzuwinken.
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YZ schrieb:
seventh_son schrieb:
Tube schrieb:
Die FDP hat meiner Einschätzung nach erhebliche strukturelle Probleme.
Die wissen doch selbst nicht mehr, wofür sie eigentlich stehen.


So ist es. Das Personalproblem zieht sich bis in die Ortsverbände durch. Ich bekomme es etwas bei einer Bekannten mit. Ende 20, überzeugte Liberale, redet ständig von Freiheit, setzt sehr viel Zeit und Mühen für die Parteiarbeit ein. Die Freiheit, von der sie spricht, als ideelle Grundüberzeugung, hat überhaupt keine Verbindung zur Realität, sie ist eher ein Gedankengebilde und zeigt keine Lösungen für Probleme auf. Und diese ideelle Vorstellung hat überhaupt nichts mehr mit der FDP-Politik zu tun, schon auf Landesebene nicht mehr.

In ihrem politischen Bekanntenkreis tummelt sich zudem genau der Politiker-Prototyp, den Rößler, Bahr und co vorgeben. Junges Gemüse, noch nicht viel geleistet im Leben, aber sich wie Top-Manager gebährdend, immer im Anzug abgelichtet, ständig den Leistungsgedanken oder irgendwelche Business-Themen wiederholend. Wer wählt so jemand, außer die sich selbst?


Als ich vor gut 25 Jahren PoWi studierte, fragte uns ein sehr netter, kompetenter, konservativ-liberaler Dozent, ob einer von uns Berufspolitiker werden wolle. Einige liebäugelten damals mit einer solchen Karriere. Der ultimative Tipp des Hochschullehrers war: „Wenn Sie schnell Karriere machen wollen, gehen Sie zur FDP.“ Da gebe es in den Orts- und Kreisverbänden (sofern überhaupt vorhanden) kaum Leute/Kandidaten. Deswegen könne man zügig eine Kandidatur für Landtags- oder Bundestagswahl bekommen und mit intensiver Vorbereitung auch auf den Landeslisten gerne spontan weit oben landen. Auf eine liberale Gesinnung komme es nicht an. Im Zweifel könne man die sich auch schnell aneignen.

Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Partei nun vor einem Trümmerhaufen steht. Mir waren die „Liberalen“ seit Genschers „Schleiertänzen“ (Helmut Schmidt) zum Ende der sozial-liberalen Koalition schon zuwider, und ich wünschte Ihnen bei der Wahl im Januar 1983 voller Inbrunst den Untergang.  Stichwort: Genschern. Damals retteten sie sich mit Hilfe Kohls gerade wieder ins Parlament und durften ihre Funktion ausfüllen.

Bürgerrechtsliberale wie Baum und Hirsch stellten sie kalt. Was für eine Verschwendung von intellektuellem Potenzial. Stattdessen machten Lautsprecher wie Westerwelle und Möllemann Karriere.  Auch der Rest des Personals schien mir großteils mit den oben beschriebenen Motiven ausgestattet zu sein: Karriere machen, Inhalte opportunistisch anpassen.  
Was kann unter solchen Voraussetzungen aus der FDP werden? Ich hoffe: nichts. Gibt es in diesem Verein genügend Leute, die für ihre Idee (welche das auch immer ist) eine Ochsentour mit ungewissem Ausgang in Kauf nehmen werden? Ich bezweifle das.  

Kann aber auch anders kommen. Bis dahin verspüre ich weiterhin insgeheim eine gewisse Genugtuung. Darf man sich doch mal gönnen.



Eigentlich sehr schade, dass deine Abhandlung nicht mehr Beachtung findet.

Es geht ,und ich glaube da ist die FDP nicht alleine, kaum noch um Ideale, sondern darum einen gut bezahlten Job zu haben.
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Der prozentuale Anteil, der Beiträge und klicks im Vergleich zu dem gleichnamigen AfD-Thread läßt doch ein gewisses Desinteresse vermuten!
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Von mir aus kann sich diese Bestechungsgeldkassiererpartei auflösen. Diese Partei vollgestopft mit Unsympathen braucht kein Mensch der Welt.
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stormfather3001 schrieb:
Der prozentuale Anteil, der Beiträge und klicks im Vergleich zu dem gleichnamigen AfD-Thread läßt doch ein gewisses Desinteresse vermuten!  


Qualität vor Quantität.
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Ich sehe die FDP aktuell zwar im Siechtum aber noch nicht verstorben.

Im Gegensatz zu den meisten Postern hier glaube ich sogar, daß für die FDP reichlich Wählerstimmen zu holen wären.

Aber dafür benötigt es erst mal gescheites politisches Personal. Man muß sich nur die früheren Schlachtrösser Genscher, Gerhard, Solms, Graf Lamsdorf anschauen und mit den heutigen Leichtmatrosen Niebel, Rösler & Co. vergleichen. Da liegen doch Welten dazwischen. wenngleich es natürlich früher auch Leichtmatrosen wie Kinkel, Bangemann, Hausmann und und und ... gegeben hat. Aber nicht so viele im inneren Führungszirkel.

Sollte es die FDP schaffen wieder ernstzunehmendes Nachwuchspersonal heranzuziehen, die auch Nicht-Stammwähler anziehen, wäre dies ein erster wichtiger Punkt.

In Punkto Ausrichtung sehe ich sogar sehr viel Platz. Die Union rückt in den Augen nicht weniger immer wieder weiter nach links und ist manchmal von der SPD kaum noch zu unterscheiden. Kein Wunder wenn man von dort die ganzen Ideen klaut  

Für Selbständige und Freiberufler wird damit die Union vermutlich immer unattraktiver, das ist das Feld auf dem die FDP punkten könnte. Und auch bei der Zurückdrängung des krakenhaften Staates, der nach Ansicht vieler Wähler immer mehr nimmt und verteilt als den Bürgern mehr Entscheidung über sein Vermögen zu belassen könnte sich bei der FDP aufgehoben fühlen.

Und der Liberalismus  wäre auch ein wichtiger Punkt, aber der wird von den alerten schmierigen Jungkarrieristen bei der FDP momentan leider nicht so wirklich gelebt.

Vielleicht tut es der FDP auch mal ganz gut, in Berlin nicht wieder eine Rolle als Regierungs h u r e zu übernehmen. Sprich mit fast jeder Partei die Regierungsbank zu teilen wenn es nur Ministersessel gibt.

Jetzt wird sich zeigen ob die FDP-Basis aus dem Debakel gelernt hat und bei der Auswahl der künftigen lokalen und überregionalen Kandidaten eine gute Hand beweist. Und ob es ins der zweiten und dritten Reihe der FDP-Politiker auch charismatische und meinungsfeste Politiker gibt.
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Wenn die Bundestagswahl etwas Positives gebracht hat, dann, dass diese FDP nicht mehr ins Parlament einziehen darf. Eine Partei, die zeitgeschichtlich sicherlich in der Politik unseres Landes Verdienste hat.
Durch die Fokussierung auf eine Wirtschaftspolitik für Reiche und die so genannte Wirtschafts-Elite, einer damit verbundenen Ideologie, die ihnen durch zahlreiche Ereignisse der jüngeren Vergangenheit um die Ohren geflogen ist (Stichwort: Deregulierung der Märkte, schlanker Staat usw.) hat sich die FDP ohnehin schon ins Abseits gestellt und hätte schon bei der letzten Wahl abgestraft gehört. Da aber eine Generation von Schaumschlägern und Sprücheklopfern in der Partei-Führung war, sind wohl noch viele auf diese Jungs reingefallen. Wenn man aber dann sieht, was die FDP von ihren mit Pauken und Trompeten verkündeten Wahlprogrammpunkten tatsächlich umgesetzt hat, dann muss man fast schon von Betrug am eigenen Wähler sprechen. Es ist wirklich zu empfehlen, sich mal eine Westerwelle-Rede von vor 10 Jahren vor dem Hintergrund der Entwicklungen in den darauf folgenden Jahren anzuhören. Was hat der zu Opposition-Zeiten für eine Welle gemacht. Schaumschläger, Dummschwätzer sind da noch die milderen Begriffe, die mir einfallen. Der Lindner gehört für mich in genau diese Reihe mit Westerwelle und Rösler und wird die FDP daher auch nicht retten.
Von daher kann ich nur sagen: Die FDP ist völlig zu Recht nicht mehr dabei und es muss einiges passieren, damit sie sich davon erholt. Wobei man in unserer Zeit, die von hyperaktiven und auf skandalisierende Berichterstattung ausgerichteten Massenmedien bestimmt wird,  mit vielem rechnen sollte.
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EFCB schrieb:
Ich sehe die FDP aktuell zwar im Siechtum aber noch nicht verstorben.

Im Gegensatz zu den meisten Postern hier glaube ich sogar, daß für die FDP reichlich Wählerstimmen zu holen wären.

Aber dafür benötigt es erst mal gescheites politisches Personal. Man muß sich nur die früheren Schlachtrösser Genscher, Gerhard, Solms, Graf Lamsdorf anschauen und mit den heutigen Leichtmatrosen Niebel, Rösler & Co. vergleichen. Da liegen doch Welten dazwischen. wenngleich es natürlich früher auch Leichtmatrosen wie Kinkel, Bangemann, Hausmann und und und ... gegeben hat. Aber nicht so viele im inneren Führungszirkel.

Sollte es die FDP schaffen wieder ernstzunehmendes Nachwuchspersonal heranzuziehen, die auch Nicht-Stammwähler anziehen, wäre dies ein erster wichtiger Punkt.

In Punkto Ausrichtung sehe ich sogar sehr viel Platz. Die Union rückt in den Augen nicht weniger immer wieder weiter nach links und ist manchmal von der SPD kaum noch zu unterscheiden. Kein Wunder wenn man von dort die ganzen Ideen klaut  

Für Selbständige und Freiberufler wird damit die Union vermutlich immer unattraktiver, das ist das Feld auf dem die FDP punkten könnte. Und auch bei der Zurückdrängung des krakenhaften Staates, der nach Ansicht vieler Wähler immer mehr nimmt und verteilt als den Bürgern mehr Entscheidung über sein Vermögen zu belassen könnte sich bei der FDP aufgehoben fühlen.

Und der Liberalismus  wäre auch ein wichtiger Punkt, aber der wird von den alerten schmierigen Jungkarrieristen bei der FDP momentan leider nicht so wirklich gelebt.

Vielleicht tut es der FDP auch mal ganz gut, in Berlin nicht wieder eine Rolle als Regierungs h u r e zu übernehmen. Sprich mit fast jeder Partei die Regierungsbank zu teilen wenn es nur Ministersessel gibt.

Jetzt wird sich zeigen ob die FDP-Basis aus dem Debakel gelernt hat und bei der Auswahl der künftigen lokalen und überregionalen Kandidaten eine gute Hand beweist. Und ob es ins der zweiten und dritten Reihe der FDP-Politiker auch charismatische und meinungsfeste Politiker gibt.


Kann ich so unterschreiben. Wenn ich an so großartige Leute wie Hamm-Brücher und Scheel denke und dann diese Juppitypen sehe, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Diese ganzen Kerle sehen so aus wie die, die damals in der Schule nie mit den coolen kids spielen durften

Ich befürchte allerdings, daß die mittlerweile schon so die Überhand gewonnen haben, daß die anderen (mit Charakter, Profil und Wissen) keine Chance bekommen.
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Taunusabbel schrieb:
.... Wenn ich an so großartige Leute wie Hamm-Brücher und Scheel denke und dann diese Juppitypen sehe, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.


Hildegard Hamm-Brücher hatte ich zu meiner Schande in der Aufzählung völlig vergessen. Sie war ein wahrer Leuchtturm des politischen Liberalismus in Deutschland, zu gerne hätte ich sie damals als Bundespräsidentin gesehen.


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