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ELENA oder Der große Bruder weiß alles

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Im Übrigen kam heute in den Nachrichten die Meldung, dass die Bundesregierung "nachbessern" möchte.

Daten über krankheitsbedingte Fehlzeiten und Teilnahmen an Streiks sollen nicht übermittelt werden, weil sie für die Ausrechnung von möglichen Lohnersatzleistungen keine Relevanz haben.

Mal schauen.
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Für die arglosen unter euch. Und für all die, die später wieder sagen werden,sie hätten ja von nichts gewusst ...

Aber wenn, dann wären sie ja auch dagegengewesen,ja wenn...

Und für die Verharmloser solch ungezügelter Sammeldatenwut hier noch einige sehr lesenswerte Einschätzungen. Gerade auch zum vermeintlich möglichen Widerspruch des AN.(@volker)

Nicht ganz schlecht auch der Titel des Blogeintrags :

ELENA -Die Daten[bad]****[/bad]

http://manubloggt.de/index.php?/archives/156-ELENA,-die-Daten[bad]****[/bad].html

und hier geht der Autor noch wesentlich tiefer in die Details und belegt seine Kritik direkt am Gesetzestext :

http://manubloggt.de/index.php?/archives/165-Mehr-zu-ELENA.html


Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt !
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Das ganze wurde übrigens schon ab dem Jahr 2002 in Rahmen der Agenda 2010 entwickelt.
Hier noch ein Zitat aus der WAZ zur verdeutlichung
"vom wegen Schutz der personenbezogenen Daten "

@ Volker u.A.

Aus der WAZ "Was „Elena” alles wissen will und soll, wurde bislang nie groß öffentlich diskutiert. Inzwischen wächst das Bewusstsein. Die Liste der Angaben, die Unternehmen über ihre Arbeitnehmer zu machen haben, ist 41 Seiten lang - nachzulesen im Internet unter www.das-elena-verfahren.de. Neben Namen, Geburtsdatum, Anschrift oder Gehalt wird dort unter „Fehlzeiten” auch pauschal nach einer Teilnahme an Streiks gefragt. Auch Abmahnungen sollen erfasst werden. Ob dies so bleibt, ist derzeit offen. "



Auf die Datensammlung haben die Sozialversicherungsträger und Kommunen verständigt. Arbeits- und Wirtschaftsministerium der Bundesregierung haben es abgesegnet. Im April 2009 stimmte der Bundesrat zu. Und der Datenschutz? Laut Bundesregierung handelt es sich um ein sicheres Verfahren. Die vom Arbeitgeber gesendeten Daten werden in der ZSS geprüft, zweifach verschlüsselt und gespeichert. Eine Entschlüsselung sei nur möglich, wenn der Arbeitnehmer dies mit seiner Signatur erlaubt. Heißt: Die Arbeitgeber hätten dann keinen Zugriff auf die Datenbank. Der Chef könne nicht sehen, ob ein Mitarbeiter Wohn- oder Elterngeld bekommt. Datenschützer halten dem Erfahrungen mit der elektronischen Gesundheitskarte entgegen. Viele Nutzer verloren ihre Karten. In solchen Fällen gibt es Möglichkeiten, doch noch an die Daten zu kommen. Genau diese technische Hintertür könne auch bei Elena missbraucht werden.

http://www.derwesten.de/nachrichten/Extrem-wissbegierige-Elena-id2331948.html
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Hinweis:
Sendug um 21.45
Monitor Nr. 601 vom 07.01.2010 Wissen ist Macht: Die Datenkrake ELENA


Übrigens
eine tolle Neuerung aus dem zurückliegenden Dezember gibts ja schon
4-PM   Vier-Phasen-Modell ist ein neu eingeführtes Computersystem zur Betreuung von Arbeitslosen.
In dem System werden unter anderem Informationen zu Suchtkrankheiten, Verschuldung und schwierigen Familienverhältnissen der Arbeitslosen gespeichert. Auf diese Daten können alle rund 100.000 Mitarbeiter der Behörde zugreifen. Lokale Einschränkungen gibt es nicht.
Doch nicht nur das, sogennante aber auch potenzielle Arbeitgeber müssen lediglich den Firmennamen, die Branche sowie Anschrift und Ansprechpartner angeben. Eine Identitätsprüfung führt die Behörde nicht durch. Nach der Anmeldung bekommt der Arbeitgeber eine persönliche Identifikationsnummer zugeschickt, mit der er bereits einen Teil der Bewerberdaten unanonymisiert einsehen kann. Es wird also gar nicht geprüft ob ein eine Arbeitsstelle zu vergeben ist.  
Adressen, Kontaktinformationen, Geburtsdaten, Zeugnisse und Lebenslauf usw alles ist gläsern.
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Ich freu mich schon auf die Volkszählung nächstes Jahr. Was dann erst hier los ist, da werde ich hier wohl nen schweren Stand haben.  
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Ich wundere mich sehr darüber, dass der Aufschrei in der Öffentlichkeit über diesen riesigen Schritt in Richtung Überwachugsstaat bislang fast komplett ausgeblieben ist.

Da regt man sich über Scanner am Flughafen auf und im Windschatten von so nem Pipifax wird das Recht des Einzelen auf Schutz seiner persönlichen Daten massivst ausgehöhlt.

Für mich ein echter Skandal.

Aber was reg ich mich auf, die Neufassung des BKA-Gesetzes, die die Schlapphüte zum Eingriff in die bürgerlichen Freiheiten berechtigt, hat ja vor einem Jahr auch kaum eine Sau interessiert.
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wer sammelt ein und ueberwacht das eigentlich? Hat man da fuer einen Namen?

Historisch noch nicht belegt sind:

Landsicherheitsdienst
oder
Volkssicherheitsdienst
oder
Geheime Landspolizei
oder
Geheime Volkspolizei
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ELENA: "Zwischen der elektronischen Personalverwaltung des Arbeitgebers und der elektronischen Sachbearbeitung in den Behörden klafft eine Lücke, die weiterhin durch den traditionellen Informationsträger Papier überbrückt wird. Dieser Medienbruch wird durch das ELENA-Verfahren beseitigt."

0-8-15 Daten werden jetzt elektronisch übertragen um u.a. Kosten zu sparen und zu vereinfachen, sonst ist alles beim alten. Ist schon ein absoluter Wahnsinn und Skandal!

Man kann es mit der ( teilweise berechtigten ) Überwachungsphobie auch übertreiben.
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Schranz76 schrieb:
ELENA: "Zwischen der elektronischen Personalverwaltung des Arbeitgebers und der elektronischen Sachbearbeitung in den Behörden klafft eine Lücke, die weiterhin durch den traditionellen Informationsträger Papier überbrückt wird. Dieser Medienbruch wird durch das ELENA-Verfahren beseitigt."

0-8-15 Daten werden jetzt elektronisch übertragen um u.a. Kosten zu sparen und zu vereinfachen, sonst ist alles beim alten. Ist schon ein absoluter Wahnsinn und Skandal!

Man kann es mit der ( teilweise berechtigten ) Überwachungsphobie auch übertreiben.



Das ist aber von der Elena Seite und da steht nichts vom Inhalt der Datenspeicherung.

"Das geplante ELENA-Verfahren wird von Datenschützern kritisiert. Die millionenfache Sammlung von Arbeitnehmerdaten bei der Zentralen Speicherstelle sei eine unzulässige Datenspeicherung auf Vorrat, da nicht abzusehen sei, ob die Daten überhaupt jemals benötigt werden.[5]

Außerdem werden Arbeitgeber in der Einführungsphase doppelt belastet, da vorerst trotz ELENA-Verfahren noch alle Bescheinigungen zusätzlich erstellt werden müssen.

Für Arbeitnehmer kommt ein besonders heikler Aspekt hinzu, denn wie bekannt wurde, wird in Zukunft jeder Streikende in dieser Datenbank erfasst, egal ob offizieller oder „wilder“ Streik (wie beim Opel-Streik). Erfasst wird auch, ob jemand vom Arbeitgeber „ausgesperrt“ wurde. Die Arbeitgeber erstellen einen monatlich zu meldenden Entgeltdatensatz, ohne dass der Arbeitnehmer davon Kenntnis bekommt und, wie beim Arbeitszeugnis, einen Einfluss darauf hat. Der Arbeitnehmer wird jedoch über den Versand des Datensatzes informiert und hat nach § 103 SGB IV das Recht, die über ihn gespeicherten Daten einzusehen.

In dem Datensatz werden nicht nur Name, Geburtsdatum, Versicherungsnummer, Adresse etc. erfragt, sondern auch Fehlzeiten, Abmahnungen, mögliches „Fehlverhalten“ und Streikbeteiligung. Als Begründung wird angegeben, diese Angaben wären für eine Entscheidung über eventuelle Sperrzeiten nötig. Gemäß § 99 SGB IV haben nur die in das Verfahren integrierten abrufenden Stellen Zugriff auf die Daten. Zugriffe von Arbeitgebern oder Finanzbehörden sowie eine Beschlagnahmung der Daten durch eine Staatsanwaltschaft sind explizit ausgeschlossen. [6] Dabei ist zu beachten, dass diese Informationen bereits jetzt von den Arbeitsagenturen in der Bescheinigung zum Arbeitslosengeld abgefragt werden und sich durch ELENA lediglich der Transportweg ändert, sowie die Speicherung der Daten nun bei einer zentralen Stelle erfolgt"

http://de.wikipedia.org/wiki/ELENA-Verfahren
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dawiede schrieb:
wer sammelt ein und ueberwacht das eigentlich? Hat man da fuer einen Namen?

Historisch noch nicht belegt sind:

Landsicherheitsdienst
oder
Volkssicherheitsdienst
oder
Geheime Landspolizei
oder
Geheime Volkspolizei




StaatSicherheit


Ich glaube, das Thema hat relativ wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, da wenig Berichterstattung in den Medien, zumindest mein Eindruck.

Wie mit der Erhöhung der MwSt, währed der WM2006, während alle feiern.

Jetzt ist es halt ein anderes Thema, das ablenkt: Nacktscanner und der Einmarsch im Jemen.
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Wer solche Projekte, wie die Voradsdatenspeicherung oder ELENA für "nicht so tragisch" hält der sollte mal nach "Indect" googeln. Der totale Überwachungsstaat, der von vielen als Verschwörungstheorie abgestempelt wird ist schon in der Mache. Und all die schönen Einzelprojekte, die der Sicherheit oder Vereinfachung unserers Täglichen Lebens dienen, werden irgendwann so vernetzt, dass ihnen nichts, aber auch garnichts entgehen wird.
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bla_blub schrieb:
Und all die schönen Einzelprojekte, die der Sicherheit oder Vereinfachung unserers Täglichen Lebens dienen, werden irgendwann so vernetzt, dass ihnen nichts, aber auch garnichts entgehen wird.


Genau das ist es, was ich im Nacktscanner gemeint hab! Handys, GPS, Maut-System, Gen-Datenbank, Elena, Nacktscanner, Fingerabdrucksausweis, automatische EC-Kartenerfassung beim Einkauf, Präventivfilmen von Autofahrern usw usw...

Das Problem ist, jegliche Kritik unsererseits wird sofort als Verschwörungstheorie abgestempelt. Der Begriff wurde mit Brainwash-TV negativ belegt...

Schön übrigens, wie du das prägnant zusammenfasst, während ich mir als en Wolf laber
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Nochmal, der Staat hat per Gesetz genau festgelegt, wer die Daten lesen und somit entschlüsseln kann. und auch wie diese Daten zu verwenden sind. Die Entschlüsselung geht übrigens nur mit der Karte des Betroffenen und somit nur mit der ausdrücklichen Zustimmung desjenigen. Vertraut man also grundsätzlich darauf, dass der Staat sich an seine eigenen Gesetze hält, dann kann man dies auch hier tun.
Es ist absoluter Quatsch, dass jeder hannebambel sich einfach so auswerten kann, wer wann krank war oder an einem Streik teilgenommen hat.

Ich persönlich habe mehr Angst, dass meine Einkünfte beim Finanzamt nicht sicher gespeichert sind oder die Krankenkasse schindluder mit meinen Krankheitsdaten betreibt. Das stört aber komischerweise kaum jemanden.

Ich kann jeden verstehen der hier misstraurig ist, absolut nachvollziehbar. Ich persönlich würde mir auch wünschen, dass nur Daten übertragen werden, wenn
diese auch benötigt werden und nicht pauschal einfach alle AN auf gut Glück.
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[quote=sgevolker schrieb:

Vertraut man also grundsätzlich darauf, dass der Staat sich an seine eigenen Gesetze hält, dann kann man dies auch hier tun.

[/quote]

genau das könnte mein problem sein. ich habe da keinerlei vertrauen und könnte mannigfaltige beispiele anführen in denen das nicht geschehen ist.

der staat ist nicht "der staat" sondern besteht aus menschen die die staatsgewalt ausmachen und die ihren entscheidungsspielraum gerne großzügig auslegen.
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peter schrieb:
[quote=sgevolker schrieb:

Vertraut man also grundsätzlich darauf, dass der Staat sich an seine eigenen Gesetze hält, dann kann man dies auch hier tun.



genau das könnte mein problem sein. ich habe da keinerlei vertrauen und könnte mannigfaltige beispiele anführen in denen das nicht geschehen ist.

der staat ist nicht "der staat" sondern besteht aus menschen die die staatsgewalt ausmachen und die ihren entscheidungsspielraum gerne großzügig auslegen.

[/quote]

supie zitiert.  
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peter schrieb:


genau das könnte mein problem sein. ich habe da keinerlei vertrauen und könnte mannigfaltige beispiele anführen in denen das nicht geschehen ist.

der staat ist nicht "der staat" sondern besteht aus menschen die die staatsgewalt ausmachen und die ihren entscheidungsspielraum gerne großzügig auslegen.



Ok, dann bitte aber genau die gleichen Bedenken bei Finanzamt, Krankenkasse und was weiß ich für Behörden.
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sgevolker schrieb:
peter schrieb:


genau das könnte mein problem sein. ich habe da keinerlei vertrauen und könnte mannigfaltige beispiele anführen in denen das nicht geschehen ist.

der staat ist nicht "der staat" sondern besteht aus menschen die die staatsgewalt ausmachen und die ihren entscheidungsspielraum gerne großzügig auslegen.



Ok, dann bitte aber genau die gleichen Bedenken bei Finanzamt, Krankenkasse und was weiß ich für Behörden.


die bedenken habe ich durchaus. allerdings haben die aktuell immer nur ein mosaikteilchen meiner existenz. wenn alle informationen zentral gespeichert werden kann man daraus ziemlich schnell ein gesammtbild zusammenstellen.
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Was mir beim Durchlesen der ELENA-Homepage so auffiel, ist die rein rechnerisch doch recht hanebüchene Argumentation:

"Rund drei Millionen Arbeitgeber stellen Jahr für Jahr etwa 60 Millionen Bescheinigungen in Papierform aus.
....
Durch das ELENA-Verfahren werden die Unternehmen ab 2012 um jährlich 85,6 Millionen Euro von Bürokratiekosten entlastet.
....
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie"

Also wenn mich mein gesunder Menschenverstand und mein Taschenrechner nicht komplett im Stich lassen, dann wird jeder Arbeitgeber ab 2012 jährlich im Schnitt um genau 28,53 € entlastet.

Na, das spült ja so richtig Kohle in die Kassen ...  
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sgevolker schrieb:
Nochmal, der Staat hat per Gesetz genau festgelegt, wer die Daten lesen und somit entschlüsseln kann. und auch wie diese Daten zu verwenden sind. Die Entschlüsselung geht übrigens nur mit der Karte des Betroffenen und somit nur mit der ausdrücklichen Zustimmung desjenigen. Vertraut man also grundsätzlich darauf, dass der Staat sich an seine eigenen Gesetze hält, dann kann man dies auch hier tun.
Es ist absoluter Quatsch, dass jeder hannebambel sich einfach so auswerten kann, wer wann krank war oder an einem Streik teilgenommen hat.

Ich persönlich habe mehr Angst, dass meine Einkünfte beim Finanzamt nicht sicher gespeichert sind oder die Krankenkasse schindluder mit meinen Krankheitsdaten betreibt. Das stört aber komischerweise kaum jemanden.

Ich kann jeden verstehen der hier misstraurig ist, absolut nachvollziehbar. Ich persönlich würde mir auch wünschen, dass nur Daten übertragen werden, wenn
diese auch benötigt werden und nicht pauschal einfach alle AN auf gut Glück.



Das könnte man so sehen, ich denke man sollte aber nicht nur die Gegenwart, also den aktuellen Ist-Zustand, miteinbeziehen.

Was daraus werden könnte ist für mich die große Sorge.

Extremes Beispiel:

Paragraph 48 der Weimarer Republik "Notstandsverordnungen"

1933 wusste man nicht, was daraus werden kann und was daraus geworden ist. Erschreckend für mich ist, dass damals wie heute bewusst mit hochstilisierten Feindbildern gearbeitet wird.

Und auf Gesetze kann man sich nicht wirklich verlassen, das können unsere Anwälte bestimmt bestätigen. Neue Zeiten erfordern neue Massnahmen.

Vom Datenskandal gar nicht erst zu sprechen.
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http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,670761,00.html

Knutschen verboten


http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2009-09/indect-ueberwachung

nette Zukunft, soviel zum thema gewissenhaft.

Projekt wird nicht geplant, es läuft bereits!


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