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Malaysia Airlines

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Die Wahrheitsfindung bei Vorgängen, die im Dunstkreis kriegerischer Auseinandersetzungen stattfinden, ist oft schwierig, da viele Nachrichten hierzu interessensgesteuerte Propaganda sind. Um dieser nicht zu verfallen, muss man hier alles, was in den Medien geschrieben wird, zunächst mal ausblenden und einen rein wissenschaftlichen Ansatz wählen. Deshalb möchte ich den Vorgang aus versicherungsmathematischer Sicht beleuchten, die ja ausschließlich auf statisatischen Wahrscheinlichkeiten beruht. Hierbei kommen wir zu einem Ergebnis, welches bisher kaum im Netz diskutiert wird:

Wir stellen uns vor, wir sind ein Versicherungsunternehmen und unser Kunde Malaysia Airlines hat uns einen schwerer Schadensfall gemeldet. Es gilt für uns nun festzustellen, ob es sich um einen statistisch rein zufälligen Schadensfall handelt, oder ob der Kunde einer besonderen Gefährdung ausgesetzt ist, woraus dann entsprechnende Konsequenzen gezogen werden müssen.

Zunächst prüfen wir, welche Schadensfälle uns in der Vergangenheit von diesem Kunden gemeldet wurden. Wir finden dort den Verlust einer Boeing 777, der sich ca. vier Monate vor dem aktuellen Schadensfall ereignet hat. Wir berechnen nun, wir hoch die statistische Wahrscheinlichkeit ist, dass zwei solche Schadensfälle bei diesem Kunden in einem solchen Zeitraum auftreten, ohne dass hier eine besondere Gefährdung vorliegt. Bei den insgesamt rund 20.000 weltweit exisiterenden Passagierflugzeugen ereignet sich etwa alle fünf Jahre ein Schadensfall dieser Größenordnung. Malaysia Airlines besitzt rund 100 Maschinen. Aus diesen Fakten ergibt sich rechnerisch, dass, sofern keine besondere Gefährdung vorliegt, ein Verlust zweier Maschinen des Kunden Malaisia Airlines innerhalb von vier Monaten statistisch nur etwa alle 3 Millionen Jahre vorkommt. Als Versicherung schließen wir daraus, dass die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer besonderen Gefährdung hier äußerst hoch ist und ziehen entsprechende Konsequenzen.

Die Versicherung wird nun keine weitere Ursachenforschung betreiben. Statistik rules und fertig. Wir hingegen stellen uns die Frage, worin diese besondere Gefährdung denn bestehen sollte, da zwischen beiden Schadensfällen zunächst kein augenscheinlicher Zusammenhang erkennbar ist. Checken wir also die gemeinsamen Fakten:
[ulist]
  • beides waren Boeing 777-200 der Malaysia Airlines
  • in beiden Fällen können technische Mängel wohl ausgeschlossen werden
  • in beiden Fällen können Pilotenfehler wohl ausgeschlossen werden
  • beide Fälle ereigneten sich nicht bei Start oder Landung
  • [/ulist]
    Die Kombination dieser Punkte reduziert die Wahrscheinlichkeit für einen Zufall noch weiter um ein Vielfaches. Da nun ein irgendwie gearteter Zusammenhang zwischen den beiden Fällen statistisch so extrem wahrscheinlich ist, müssen wir uns fragen, welche Szenarien hier passen könnten. Eine ziemlich plausible Möglichkeit wäre, die Erpressung der Airline durch eine Mafia. Der Kommandant der Rebellentruppe, die den Abschuss im aktuellen Fall wahrscheinlich getätigt hat, ist für seine mafiöse Ader bekannt. Wenn er in diese eventuelle Erpressung verstrickt ist oder einfach nur für den Abschuss der Maschine bezahlt wurde, bekommt die Sache schon Struktur und ein Zusammenhang mit dem Fall von vor vier Monaten wäre denkbar. Beim Abschuss muss der Kommandeur auf jeden Fall gewusst haben, dass es sich um genau diese Maschine der Malaysia Airlines handelte. Die Kennung am Radar ist eindeutig und eine Verwechslung mit einer ukrainischen Frachtmaschine unmöglich.

    Wie gesagt, Erpressung ist eine Möglichkeit. Es gibt sicher auch noch andere. Auf jeden Fall muss man bei den aktuell in der Ostukraine existierenden Strukturen immer auch in Richtung organisierte Kriminalität denken. Nicht alles ist dort rein politisch motiviert.
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    Die Rebellenmafia erpresst Malaysia. So wars.
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    Es könnte allerdings auch sein, dass jemand in der obigen fiktiven Versicherung mal die Theorie vom Schwarzen Schwan gehört hat - oder selbstverständlich vom Unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive.
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    stefank schrieb:
    Es könnte allerdings auch sein, dass jemand in der obigen fiktiven Versicherung mal die Theorie vom Schwarzen Schwan gehört hat - oder selbstverständlich vom Unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive.


    Melde deiner Privathaftpflicht mal mehrere Schäden in kurzem Abstand. Dann fliegst du raus und wirst auch von keiner anderen Gesellschaft mehr versichert. Da kannst du denen noch so viel vom Schwarzen Schwan erzählen.
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    Nun, da Flugschreiber und Voicerecorder an die Malaysischen Behörden übergeben wurden, werden wir wohl bald genaueres über MH17 erfahren - oder auch nicht. Sollte es Indizien dafür geben, dass ukrainisches Militär involviert war, müssen die US-Dienste vor der Veröffentlichung zwingend noch korrigierend eingreifen. Ansonsten stünde Putin mit weißer Weste da und die Amis hätten die Bösen unterstützt. Das kann und darf natürlich keinesfalls so sein.

    Aber unabhängig davon, wer den Absturz verursacht hat, die Möglichkeit eines kriminellen Hintergrunds besteht in jedem Fall. Auch im ukrainischen Militär sind mafiöse Strukturen nicht auszuschließen.
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    Zumindest scheint die MH jetzt ein wirkliches gutes Krisenmanagement zu haben:

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-07/malaysia-airlines-syrien

    Das können die doch nicht ernst meinen...


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