So, gestern war ich dort. Ist ein tolles Museum, das in Etappen den Krieg beschreibt und entsprechend dazu das Material ausstellt. Der Eintritt lohnt sich. Was wirklich abschreckend war (das ist natürlich der Sinn eines solchen Museums), war eine Sammlung von MGs und daneben durchlöcherte französische, deutsche und britische Helme. Pickelhaube oder M16 spielte da keine Rolle.
Interessant ist zudem eine Ausstellung mit Zeichnungen von Otto Dix, die das Grauen, ja, "zeichnen".
Wer Zeit und Ausdauer hat kann dort einen 80km langen Rundweg um die Schlachtfelder ablaufen, der am Thiepval Memorial vorbeiführt.
Péronne selbst ist ein kleines, schnuckeliges französisches Städtchen. Für Bapaume und Albert gilt das gleiche.
Ich war anschließend noch in einigen Soldatenfriedhöfen. In Saint-Quentin war das Gedenkbuch nicht mehr da und am Eingang lag Müll und Erbrochenes herum.
Schade ist besonders, dass ich in vier Friedhöfen keine einzige Blume und nur eine Kerze gesehen habe.
So, gestern war ich dort. Ist ein tolles Museum, das in Etappen den Krieg beschreibt und entsprechend dazu das Material ausstellt. Der Eintritt lohnt sich. Was wirklich abschreckend war (das ist natürlich der Sinn eines solchen Museums), war eine Sammlung von MGs und daneben durchlöcherte französische, deutsche und britische Helme. Pickelhaube oder M16 spielte da keine Rolle.
Interessant ist zudem eine Ausstellung mit Zeichnungen von Otto Dix, die das Grauen, ja, "zeichnen".
Wer Zeit und Ausdauer hat kann dort einen 80km langen Rundweg um die Schlachtfelder ablaufen, der am Thiepval Memorial vorbeiführt.
Péronne selbst ist ein kleines, schnuckeliges französisches Städtchen. Für Bapaume und Albert gilt das gleiche.
Ich war anschließend noch in einigen Soldatenfriedhöfen. In Saint-Quentin war das Gedenkbuch nicht mehr da und am Eingang lag Müll und Erbrochenes herum.
Schade ist besonders, dass ich in vier Friedhöfen keine einzige Blume und nur eine Kerze gesehen habe.
das ist wirklich traurig
eindrucksvoll ist auch der Dodengang in Dixmuide und nebenan ist der Friedhof Vladsloo mit den Figuren von Käthe Kollwitz
Das ist in der Tat kaum zu fassen, dass dieser große Batzen erst am Sonntag gänzlich abbezahlt ist.
132 Milliarden Goldmark waren es, die im Friedensvertrag bzw. im Londoner Ultimatum festgesetzt wurden.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 musste Frankreich innerhalb von zweieinhalb Jahren vier Milliarden Mark zahlen. Im 1918 ausgehandelten Teilfrieden von Brest-Litowsk war auf Reparation verzichtet worden. Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab.
Klar, große Landstriche in Belgien und Frankreich waren (teilweise wegen Rückzug) systematisch zerstört worden.
Die Summe finde ich dennoch exorbitant im Vergleich zu der Summe für 70/71.
Mehr Wilson und weniger Clemenceau hätten Versailles gut getan. Was meint Ihr?
SGE-Wuschel schrieb: (...)Im 1918 ausgehandelten Teilfrieden von Brest-Litowsk war auf Reparation verzichtet worden. Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab.(...)
Der Verzicht auf Reparationszahlungen im Vertrag von Brest-Litowks war tatsächlich ungemein großzügig:
"Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die Randvölker des ehemaligen russischen Kaiserreiches vertauschten die russische Herrschaft mit dem Protektorat der Mittelmächte.[11] Alle abzutretenden Gebiete umfassten insgesamt 1,42 Millionen km², auf denen rund 60 Millionen Menschen,[12] mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung des einstigen Russischen Reiches, lebten." (Wikipedia)
SGE-Wuschel schrieb: (...)Im 1918 ausgehandelten Teilfrieden von Brest-Litowsk war auf Reparation verzichtet worden. Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab.(...)
Der Verzicht auf Reparationszahlungen im Vertrag von Brest-Litowks war tatsächlich ungemein großzügig:
"Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die Randvölker des ehemaligen russischen Kaiserreiches vertauschten die russische Herrschaft mit dem Protektorat der Mittelmächte.[11] Alle abzutretenden Gebiete umfassten insgesamt 1,42 Millionen km², auf denen rund 60 Millionen Menschen,[12] mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung des einstigen Russischen Reiches, lebten." (Wikipedia)
Stefan, das ist richtig, deshalb habe ich danach ja noch einen Satz angefügt. Auch dieser Teilfrieden konnte getrost als Diktat bezeichnet werden.
SGE-Wuschel schrieb: (...)Im 1918 ausgehandelten Teilfrieden von Brest-Litowsk war auf Reparation verzichtet worden. Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab.(...)
Der Verzicht auf Reparationszahlungen im Vertrag von Brest-Litowks war tatsächlich ungemein großzügig:
"Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die Randvölker des ehemaligen russischen Kaiserreiches vertauschten die russische Herrschaft mit dem Protektorat der Mittelmächte.[11] Alle abzutretenden Gebiete umfassten insgesamt 1,42 Millionen km², auf denen rund 60 Millionen Menschen,[12] mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung des einstigen Russischen Reiches, lebten." (Wikipedia)
Stefan, das ist richtig, deshalb habe ich danach ja noch einen Satz angefügt. Auch dieser Teilfrieden konnte getrost als Diktat bezeichnet werden.
Teilst Du diese Einschätzung (in fett)?
Selbstverständlich teile ich diese Einschätzung, kann sie aber beim besten Willen in deinem Ausgangspost nicht entdecken.
SGE-Wuschel schrieb: (...)Im 1918 ausgehandelten Teilfrieden von Brest-Litowsk war auf Reparation verzichtet worden. Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab.(...)
Der Verzicht auf Reparationszahlungen im Vertrag von Brest-Litowks war tatsächlich ungemein großzügig:
"Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die Randvölker des ehemaligen russischen Kaiserreiches vertauschten die russische Herrschaft mit dem Protektorat der Mittelmächte.[11] Alle abzutretenden Gebiete umfassten insgesamt 1,42 Millionen km², auf denen rund 60 Millionen Menschen,[12] mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung des einstigen Russischen Reiches, lebten." (Wikipedia)
Stefan, das ist richtig, deshalb habe ich danach ja noch einen Satz angefügt. Auch dieser Teilfrieden konnte getrost als Diktat bezeichnet werden.
Teilst Du diese Einschätzung (in fett)?
Selbstverständlich teile ich diese Einschätzung, kann sie aber beim besten Willen in deinem Ausgangspost nicht entdecken.
Das "Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab." hatte ich süffisant gemeint, ist aber wahrscheinlich so nicht rübergekommen. Hätte evtl. das hier oder dieses anfügen sollen.
Das "Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab." hatte ich süffisant gemeint, ist aber wahrscheinlich so nicht rübergekommen. Hätte evtl. das hier oder dieses anfügen sollen.
Also wenn man eines bei mir nicht braucht, dann ist es die Verwendung von Smileya. Die Süffisanz des Satzes über den Wegfall der Ostfromt habe ich bemerkt. Allein, auch dies ist falsch. Wenn man im deutschen Generalstab wirklich froh gewesen wäre, diese Kräfte für die Frühjahrsoffensiven 1918 als letzte Chance vor dem Eingreifen der Amerikaner frei zu bekommen, hätte man den Vertrag von Brest-Litowsk so nicht erzwungen. Er erforderte nämlich in der Folge das Belassen von großen Truppenmengen in den besetzten Ostgebieten, die dann im Westen fehlten. Der Teilfrieden war keinesfalls von Vernunft geprägt, sondern vielmehr Resultat der völlig irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen. N.B: Die Sowjetrussische Regierung hatte sich beim Abschluss des Vertrages zur Zahlung von Reparationszahlungen von sechs Milliarden Goldmark verpflichtet (die im eigentlichen Vertrag nicht enthalten waren), um die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen durch das Deutsche Reich zu beenden.
Du beziehst Dich mit den irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen auf diesen Text in Wiki, richtig?
Deiner Einschätzung zu den irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen stimme ich zu. Wenn man sich diesen Absatz in Wiki durchliest, weiß man auch warum.
Du beziehst Dich mit den irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen auf diesen Text in Wiki, richtig?
Deiner Einschätzung zu den irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen stimme ich zu. Wenn man sich diesen Absatz in Wiki durchliest, weiß man auch warum.
zumal das Festhalten an diesen Zielen (also die Besetzung der Ukraine etc.) auch die an der Westfront benötigten Truppen band
Sieht und hört sich sehr interessant an. Zum Thema Gallipoli kann ich auch etwas Literatur empfehlen.
Von http://de.wikipedia.org/wiki/Leon_Uris#Werke gab es das Buch "Insel der Freiheit (Redemption), Fortsetzung von Trinity, mit ausführlicher Schilderung der Schlacht von Gallipoli aus Sicht eines neuseeländischen ANZAC-Soldaten mit irischen Wurzeln (ein Drittel des Inhalts)." Quelle: Wikipedia
Bei manchen geht leider die rote Lampe an : Kommiealarm.
Was solls.
Der Zweig ging die Sache so an, wie man sie nur angehen kann, unter den Bedingungen des Schreckens : Mit Ironie und Zynismus.
Zum Nachtisch Krieg
Der Roman von William Boyd beschreibt den 1. Weltkrieg Krieg in Ostafrika, inklusive der legendären "Battle of the Bees".
So, gestern war ich dort. Ist ein tolles Museum, das in Etappen den Krieg beschreibt und entsprechend dazu das Material ausstellt. Der Eintritt lohnt sich. Was wirklich abschreckend war (das ist natürlich der Sinn eines solchen Museums), war eine Sammlung von MGs und daneben durchlöcherte französische, deutsche und britische Helme. Pickelhaube oder M16 spielte da keine Rolle.
Interessant ist zudem eine Ausstellung mit Zeichnungen von Otto Dix, die das Grauen, ja, "zeichnen".
Wer Zeit und Ausdauer hat kann dort einen 80km langen Rundweg um die Schlachtfelder ablaufen, der am Thiepval Memorial vorbeiführt.
Péronne selbst ist ein kleines, schnuckeliges französisches Städtchen. Für Bapaume und Albert gilt das gleiche.
Ich war anschließend noch in einigen Soldatenfriedhöfen. In Saint-Quentin war das Gedenkbuch nicht mehr da und am Eingang lag Müll und Erbrochenes herum.
Schade ist besonders, dass ich in vier Friedhöfen keine einzige Blume und nur eine Kerze gesehen habe.
das ist wirklich traurig
eindrucksvoll ist auch der Dodengang in Dixmuide und nebenan ist der Friedhof Vladsloo mit den Figuren von Käthe Kollwitz
http://www.flickr.com/photos/timsphotoexperience/3451966641/
http://www.myvideo.de/watch/5462368/Die_Hoelle_von_Verdun_1_9
http://www.youtube.com/watch?v=7qDDEFApWOM
und über die blutigste Schlacht der Menschheitsgeschichte
http://www.youtube.com/watch?v=jvgIdCTUE3s&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=KgPcko8XLKE&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=S1q-Qp2Klws&feature=related
http://www.klett-cotta.de/literatur_buecher_jk.html?&tt_products=2360
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09/28/ende-1-weltkrieg/am-sonntag-endet-fuer-deutschland-der-1-weltkrieg.html
Geschafft, Fred!
Das ist in der Tat kaum zu fassen, dass dieser große Batzen erst am Sonntag gänzlich abbezahlt ist.
132 Milliarden Goldmark waren es, die im Friedensvertrag bzw. im Londoner Ultimatum festgesetzt wurden.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 musste Frankreich innerhalb von zweieinhalb Jahren vier Milliarden Mark zahlen.
Im 1918 ausgehandelten Teilfrieden von Brest-Litowsk war auf Reparation verzichtet worden. Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab.
Klar, große Landstriche in Belgien und Frankreich waren (teilweise wegen Rückzug) systematisch zerstört worden.
Die Summe finde ich dennoch exorbitant im Vergleich zu der Summe für 70/71.
Mehr Wilson und weniger Clemenceau hätten Versailles gut getan.
Was meint Ihr?
Der Verzicht auf Reparationszahlungen im Vertrag von Brest-Litowks war tatsächlich ungemein großzügig:
"Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die Randvölker des ehemaligen russischen Kaiserreiches vertauschten die russische Herrschaft mit dem Protektorat der Mittelmächte.[11] Alle abzutretenden Gebiete umfassten insgesamt 1,42 Millionen km², auf denen rund 60 Millionen Menschen,[12] mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung des einstigen Russischen Reiches, lebten."
(Wikipedia)
Stefan, das ist richtig, deshalb habe ich danach ja noch einen Satz angefügt.
Auch dieser Teilfrieden konnte getrost als Diktat bezeichnet werden.
Teilst Du diese Einschätzung (in fett)?
Selbstverständlich teile ich diese Einschätzung, kann sie aber beim besten Willen in deinem Ausgangspost nicht entdecken.
Das "Man war ja auch froh, dass es keine Ostfront mehr gab." hatte ich süffisant gemeint, ist aber wahrscheinlich so nicht rübergekommen.
Hätte evtl. das hier oder dieses anfügen sollen.
Also wenn man eines bei mir nicht braucht, dann ist es die Verwendung von Smileya. Die Süffisanz des Satzes über den Wegfall der Ostfromt habe ich bemerkt.
Allein, auch dies ist falsch. Wenn man im deutschen Generalstab wirklich froh gewesen wäre, diese Kräfte für die Frühjahrsoffensiven 1918 als letzte Chance vor dem Eingreifen der Amerikaner frei zu bekommen, hätte man den Vertrag von Brest-Litowsk so nicht erzwungen. Er erforderte nämlich in der Folge das Belassen von großen Truppenmengen in den besetzten Ostgebieten, die dann im Westen fehlten. Der Teilfrieden war keinesfalls von Vernunft geprägt, sondern vielmehr Resultat der völlig irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen.
N.B: Die Sowjetrussische Regierung hatte sich beim Abschluss des Vertrages zur Zahlung von Reparationszahlungen von sechs Milliarden Goldmark verpflichtet (die im eigentlichen Vertrag nicht enthalten waren), um die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen durch das Deutsche Reich zu beenden.
Du beziehst Dich mit den irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen auf diesen Text in Wiki, richtig?
Deiner Einschätzung zu den irrationalen Kriegszielforderungen der Deutschen stimme ich zu.
Wenn man sich diesen Absatz in Wiki durchliest, weiß man auch warum.
zumal das Festhalten an diesen Zielen (also die Besetzung der Ukraine etc.) auch die an der Westfront benötigten Truppen band
mal ein neuer Filmtipp zu dem Thema
Sieht und hört sich sehr interessant an. Zum Thema Gallipoli kann ich auch etwas Literatur empfehlen.
Von http://de.wikipedia.org/wiki/Leon_Uris#Werke gab es das Buch "Insel der Freiheit (Redemption), Fortsetzung von Trinity, mit ausführlicher Schilderung der Schlacht von Gallipoli aus Sicht eines neuseeländischen ANZAC-Soldaten mit irischen Wurzeln (ein Drittel des Inhalts)."
Quelle: Wikipedia