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Film über die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule

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stormfather3001 schrieb:
HeinzGründel schrieb:
r.adler schrieb:
HeinzGründel schrieb:
reggaetyp schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Is recht. Kreuzigen wir den nächsten Pfarrer. Genau so wird es jetzt ablaufen  


Was ist eigentlich mit dir los?


Was soll denn los sein?  Guck mal auf den Titel des Threads.


Sorry, aber das versteh ich nicht...


Nun..ich denke , das Thema sind die Mißbrauchsfälle an der Odenwaldschule und nicht um die Befindlichkeiten einzelner User mit der Institution Kirche im Allgemeinen.  


Ich habe den Film mittlerweile gesehen und habe keiune Befindlichkeiten mit der Kirche oder anderen Religionen.
Ich kenne die Zeit, die Musik, die bunten Klamotten und handelnden Personen jener Tage.
Nicht jeder hat ein wohlbehütetes zu Hause gehabt. Mir ist nichts schlimmes passiert.
Es geht aber auch wohl darum, was zu dieser Zeit möglich war und was ich z.B. in der Schule am eigenen Körper erlebt habe und gesehen habe. Namen gefällig? Nö!
Willst Du abstreiten, dass es so etwas gab, dann muss ich Dir eine gewisse Berufsblindheit vorwerfen.
Also bleib mir weg mit dem Kirchengeschiss.


Jo ..Danke für die Blumen.  Wäre vielleicht auch ganz sinnvoll wenn man sich mal mit dem Film und seiner medialen Geschichte beschäftigt hätte...Das war nämlich durchaus kontrovers..

http://www.welt.de/vermischtes/article132761622/Ex-Schueler-wollen-Film-ueber-Odenwaldschule-stoppen.html

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/film-zum-missbrauchsskandal-an-der-odenwaldschule-13028071.html

http://www.stern.de/kultur/tv/missbrauchskandal-an-der-odenwaldschule-ard-zeigt-film-die-auserwaehlten-2142122.html

http://www.deutschlandfunk.de/film-ueber-odenwaldschule-stockende-aufklaerung.1773.de.html?dram:article_id=299092

Ich vermag mich nicht daran zu erinnern wo ich ich hier etwas von " Kirchengeschiss" etc geschrieben habe.
Mag sein ,dass ich diesbezüglich etwas betriebsblind bin.  

Auch wenn es deiner geschätzten Aufmerksamkeit entgangen ist..habe ich etwas zu Beitrag 8 geschrieben.
Meines Erachtens war dies ein themenfremder Beitrag der nach den Mechanismen dieses Forums lediglich eins bewirkt..
Es dauert in der Regel nicht allzulange bist der erste Oberkatholik hier einfällt und eine Predigt hält warum die Institution Kirche als solches..segensreich und heilig ist..  Dann kommt der nächste und erzählt das Gegenteil usw.. bis schließlich von dem eigentlich interessanten Thema nichts mehr übrig bleibt... Es kann doch nicht so schwer sein einmal zu versuchen l beim Thema zu bleiben.
Nun gut ..seis drum.
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Also "in der Regel" haben Norweger rote Bärte! Spass beiseite!

Ich hatte überhaupt nicht vor dieses Thema auf eine religiöse Schiene zu lenken.
Das aber speziell Kirche, Schule, Erziehung mit diesem Thema eng verbunden ist, kann ich auch nichts dazu. Das ist eben so.
Es kann aber doch nicht sein, dass man sich hier nicht Allgemein austauscht, ohne persönliche Erfahrungen mit einfliessen zu lassen. Genauso wie der Lehrer XY vor 60-oder 70 Jahren seine Schüler mit dem Rohrstock gezüchtigt hat, genauso waren Schläge etc. in den 50er und 60er Jahren noch gängig, ja und dann kamen eben auch die ganzen Scheinheiligen "Frei-Liebe-Genossen" mit ihren seltsamen Erziehungsweisheiten?

Und ich tue mich sehr schwer andere Artikel zu lesen, oder zu finden, die ein ähnliches oder gleiches Thema beinhalten, weil ich fast jede Seite verändern muss.

Und die Allgemein religiöse Katastrophe hast Du voraus gesagt!

Vielen Dank für die Links, ich werde versuchen sie zu lesen. ,-)
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HeinzGründel schrieb:

Ganz übel ist die Tatsache, dass man Opfern zunächst einmal keinen Glauben schenkt... Betrifft ja nicht nur diese Schule.


Stimmt. Kurioserweise wird im Gegensatz dazu falschen Anschuldigungen, die es leider genauso gibt und auf das Leben der Betroffenen zerstören können, oft sofort und intensiv nachgegangen. Zumindest verbreiten sich solche Anschuldigungen rasend schnell und den Makel wird man nicht mehr los, selbst wenn die Unschuld längst bestätigt wurde. Ganz abgesehen von der Hetzjagd durch die Mitbürger, die zur Lynchjustiz neigen.

Den Film habe ich leider nicht gesehen, werde das aber sicher nachholen.
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Ich werde den Film nicht sehen.
Mich verstört, dass ich seinerzeit, kurz vor dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle an der Schule, von einem ehemaligen Schüler im Rahmen eines Sonntagsausflugs dort hin gefahren wurde und mir voll Stolz alle Gebäude präsentiert wurden und ich mir wunderbare Geschichten über diese wunderbare Schule anhören durfte.
Das, wie geschrieben, verwirrt mich sehr....
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womeninblack schrieb:
Ich werde den Film nicht sehen.
Mich verstört, dass ich seinerzeit, kurz vor dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle an der Schule, von einem ehemaligen Schüler im Rahmen eines Sonntagsausflugs dort hin gefahren wurde und mir voll Stolz alle Gebäude präsentiert wurden und ich mir wunderbare Geschichten über diese wunderbare Schule anhören durfte.
Das, wie geschrieben, verwirrt mich sehr....


Das ist naturgemäß alles verwirrend, weil es gleichzeitig für viele eine ziemlich gute, demokratische, anspruchsvolle Schule und für viel zu viele (banal: schon einer ist zuviel) die Hölle war.
Die Nonchalance der Täter und Mittäter, das Bagatellisieren - schrecklich.
Gerade hier, wo Empathie pädagogisch ausbuchstabiert werden sollte, verkehrte sich der Anspruch auf kindgemäße Erziehung in unreflektiert (schlimmstenfalls unter dem Label der "freien Liebe" verbrämten) widerlichen Machtmissbrauch.

Auch schlimm, dass viele gute, wichtige Impulse der Reformpädagogik gleich mit erledigt werden könnten.

Ich fand den Film bedrückend glaubwürdig.
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womeninblack schrieb:
Ich werde den Film nicht sehen.
Mich verstört, dass ich seinerzeit, kurz vor dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle an der Schule, von einem ehemaligen Schüler im Rahmen eines Sonntagsausflugs dort hin gefahren wurde und mir voll Stolz alle Gebäude präsentiert wurden und ich mir wunderbare Geschichten über diese wunderbare Schule anhören durfte.
Das, wie geschrieben, verwirrt mich sehr....


Ja, das ist verwirrend. Ich selbst war sieben Jahre dort, genau in "dieser" Zeit und bin glücklicherweise davon nicht direkt betroffen gewesen. Habe aber, als kleiner und größerer Junge Gerüchte und komische Sachen gehört. Wir, als Kinder fanden das witzig und gruselig.

Viele in dem Film gezeigten Szenen hab ich auch so erlebt, die distanzlosigkeit der Schüler/Lehrer untereinander, die fehlende Beaufsichtigung, der fehlende emotionale Halt, der leichte Zugang zu Alkohol und Drogen. Kein Geheimnis ist / war, daß auch eine Zeitlang dort Heroin im Umlauf war. Wie viel das  war, weiss ich nicht.

Einige Lehrer/inne, die sich gegen das "System Becker" auflehnten oder Einspruch erhoben, wurden schnell abserviert und waren nicht mehr lange auf der Schule. Andere sind desillusioniert gegangen.

Viel zu Viele haben von dem Missbrauch gewusst oder habe es geahnt. Eine interne Umfrage unter den Ehemaligen hat das ergeben.

Die Aufarbeitung und die hilflosen Beschönigungen nach dem gr0ßen "Knall" 2010 erinnern einen an die Aufarbeitung der Nazi Zeit. Ich will die Dimensionen nicht vergleichen, nur das System der Verdrängung und Verharmlosung, das nicht Wahrhaben wollen ähnlich.

Trotzdem habe ich gerade die letzten Jahre der Oberstufe dort sehr genossen und habe viele und gute Freunde gehabt. Auch der Kontakt zu manchen Lehrer n ist nicht abgerissen.

Diese Kontakte haben auch geholfen, das Kapitel Odenwaldschule aufzuarbeiten.
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Ich selber habe die Schule einige jahre nach meinem Vorredner besucht.

Zu meiner Zeit gab es die Lehrer/Schüler Partys nicht mehr, so einiges war dann doch anders als im Film, was wohl acuh dem zeitgeist geschuldet ist.

Ich persönlich habe nichts von den Missbräuchen mitbekommen. Erschreckend ist für mich, das ich den Täter eine solche Tat nie zugetraut hätte.

Das Vertrauensverhältniss zu den Lehrern, war für mich sehr wichtig und auch sehr Vorteilhaft. Leider bringt dies eine große Gefahr mit sich, wie man gesehen hat.


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