Dann will ich auch mal. Vorab: bin jetzt auch kein erklärter Schalkefan habe aber Sonntag gänzlich unverhofft Glückwunsch- und Dankes-Nachrichten erhalten, so dass ich hier einfach mal darüber hinweg sehen will.
1.Wie werden Markenkonzepte bei Fußballvereinen der 1. und 2. Liga umgesetzt?
allgemein gehalten gibts da die althergebrachten Eigenschaften, die man weniger sich selbst gibt als dass sie einem irgendwie verpasst werden. Kann man das vermarkten? Nur zum Teil. Der Kohlepott pflegt zwar einerseits sein Arbeiter- und Proletenimage, andererseits muss man im Rahmen des Marketing natürlich auch interessant für zahlungskräftiges Publikum und andere Geldgeber werden. Das hat dann allerdings mit den Traditionen meist recht wenig zu tun. Die Traditionen werden eher von den Fankurven gepflegt, oft mit einem gewissen Augenzwinkern, was dann der gemeine ARD-Reporter regelmäßig jedoch nicht versteht. Am Beispiel der Eintracht: hier im Ruhrgebiet werden wir oft als die "Goldkettchen" bezeichnet. Wenig erstaunlich dürfte sein, dass die Marketingabteilung der Eintracht sich schwer damit tut, den Ruf zu vermarkten eine Fanszene zu haben, die aus Zuhältern besteht. Da gehts dann tendenziell eher darum, als ein verlässlicher Partner mit Potenzial angesehen zu werden und auf die guten Rahmenbedingungen (Bekanntheit, großer Einzugsbereich, Traditionen = Verankerung in der Bevölkerung etc) abzustellen.
Zum Wappen: Reichsadler, weil freie Reichsstadt. Frankfurt war daher wohl schon immer irgendwie kompliziert und schwer zu greifen, weil deren Bürger eben einfach ihr Ding machten und strikte Regeln und Vorgaben von oben mangels Obrigkeitshörigkeit irgendwie ihr Ziel zumeist haarscharf verfehlen.
Motto: viele wurden schon genannt: der etwas ironische Umgang mit dem Ruf als Konglomerat von Zuhältern findet sich dann im Schlachtruf "Sekt für die Nutten, Champagner für uns - wir sind alle Frankfurter Jungs!" wieder
2.Inwieweit könnte sich der SCP an diese Konzepte anlehnen?
da kenne ich den SCP und ein Umfeld zu wenig. Nach meinem Dafürhalten, trifft aber so ziemlich nichts davon auf Paderborn zu. Man wird wohl eine Nische finden müssen und sich als Underdog, Ausbildungsverein, Ökoclub, Sprungbrett für ausländische Talente oder was auch immer positionieren müssen, allein schon um sich auch geografisch neben Dortmund, Bielefeld, Münster oder wem auch immer seinen Claim abzustecken.
3.Inwieweit sollte sich der SCP von diesen Konzepten abgrenzen?
Da Paderborn wohl nicht das Geld hat sich gewogene Meinungen einzukaufen (RB als logische Konsequenz der Fußballstadt Leipzig oder SAP als Talentschmiede), wird man kaum die Images anderer alteingesessener Vereine übernehmen können sondern etwas eigenes entwickeln müssen. Orientieren kann man sich dabei vielleicht an Freiburg (sympathischer Akademikerclub, deren Fans eher kein Bier saufen und rumpöbeln sondern bei Ankunft in der fremden Stadt ins Café gehen und Schwarzwälder Kirsch bestellen) oder Mainz (unsympathischer Akademikerclub, deren Fans gar nicht erst auswärts fahren weil da alle böse sind, dafür aber Excel aus dem effeff beherrschen).
Wäre übrigens klasse, wenn Du Dich zu gegebener Zeit hier noch mal zurück melden würdest, um kurz zusammen zu fassen, was Du übernommen hast und was Recherche und Auswertung letztlich ergeben haben.
Im Vergleich Paderborn - Eintracht kann man meines Erachtens wenig für die Zukunft des SCP herleiten. Beide Vereine sind zu sehr verschieden, wie wir aus den vielen und differenzierten Beiträgen meiner Vor-Poster erkennen können.
Um für den SCP Folgerungen für eine gute Zukunft abzuleiten, sollte man eher nach Freiburg, Mainz oder Augsburg gucken. Wobei Mainz und Augsburg Großstädte in geringer Nähe haben, die ebenfalls Bundesligisten - dazu jeweils noch sehr traditionsreiche, München sogar gleich zwei davon - aufweisen.
So würde ich als Paderborner "Berater" am ehesten nach Freiburg gucken. Die waren jahrzehntelang zweitklassig, hatten früher sogar den Freiburger FC auf Augenhöhe. In Paderborn war der Vorgängerverein TuS Schloss-Neuhaus Vorreiter. Den Freiburger weg traue ich dem SCP ebenfalls zu, da der Paderborner Mäzen Herr Finke den Verein quasi wie eine "Betriebsabteilung" seines Möbelimperiums führt und das macht er ganz offenkundig professionell und sehr gut.
Wäre übrigens klasse, wenn Du Dich zu gegebener Zeit hier noch mal zurück melden würdest, um kurz zusammen zu fassen, was Du übernommen hast und was Recherche und Auswertung letztlich ergeben haben.
vielen Dank nochmal für die zahlreichen Antworten. Abgabetermin der Arbeit ist der 16.1.14, wenn ich dran denke, gebe ich euch hier eine Rückmeldung. Ich werde auf jeden Fall einige der von euch genannten Adjektive in die Arbeit mit einbringen, da man zu diesem Thema keine besseren Quellen als vereinsnahe Fans von Eintracht Frankfurt in einem offiziellen Vereinsforum findet. Zu den anderen Sachen muss ich schauen, inwiefern ich etwas übernehme oder nicht Also nochmal, danke euch, wenn euch noch was einfällt, immer her damit
1.Wie werden Markenkonzepte bei Fußballvereinen der 1. und 2. Liga umgesetzt?
allgemein gehalten gibts da die althergebrachten Eigenschaften, die man weniger sich selbst gibt als dass sie einem irgendwie verpasst werden. Kann man das vermarkten? Nur zum Teil. Der Kohlepott pflegt zwar einerseits sein Arbeiter- und Proletenimage, andererseits muss man im Rahmen des Marketing natürlich auch interessant für zahlungskräftiges Publikum und andere Geldgeber werden. Das hat dann allerdings mit den Traditionen meist recht wenig zu tun.
Die Traditionen werden eher von den Fankurven gepflegt, oft mit einem gewissen Augenzwinkern, was dann der gemeine ARD-Reporter regelmäßig jedoch nicht versteht. Am Beispiel der Eintracht: hier im Ruhrgebiet werden wir oft als die "Goldkettchen" bezeichnet. Wenig erstaunlich dürfte sein, dass die Marketingabteilung der Eintracht sich schwer damit tut, den Ruf zu vermarkten eine Fanszene zu haben, die aus Zuhältern besteht. Da gehts dann tendenziell eher darum, als ein verlässlicher Partner mit Potenzial angesehen zu werden und auf die guten Rahmenbedingungen (Bekanntheit, großer Einzugsbereich, Traditionen = Verankerung in der Bevölkerung etc) abzustellen.
Zum Wappen: Reichsadler, weil freie Reichsstadt. Frankfurt war daher wohl schon immer irgendwie kompliziert und schwer zu greifen, weil deren Bürger eben einfach ihr Ding machten und strikte Regeln und Vorgaben von oben mangels Obrigkeitshörigkeit irgendwie ihr Ziel zumeist haarscharf verfehlen.
Motto: viele wurden schon genannt: der etwas ironische Umgang mit dem Ruf als Konglomerat von Zuhältern findet sich dann im Schlachtruf "Sekt für die Nutten, Champagner für uns - wir sind alle Frankfurter Jungs!" wieder
2.Inwieweit könnte sich der SCP an diese Konzepte anlehnen?
da kenne ich den SCP und ein Umfeld zu wenig. Nach meinem Dafürhalten, trifft aber so ziemlich nichts davon auf Paderborn zu. Man wird wohl eine Nische finden müssen und sich als Underdog, Ausbildungsverein, Ökoclub, Sprungbrett für ausländische Talente oder was auch immer positionieren müssen, allein schon um sich auch geografisch neben Dortmund, Bielefeld, Münster oder wem auch immer seinen Claim abzustecken.
3.Inwieweit sollte sich der SCP von diesen Konzepten abgrenzen?
Da Paderborn wohl nicht das Geld hat sich gewogene Meinungen einzukaufen (RB als logische Konsequenz der Fußballstadt Leipzig oder SAP als Talentschmiede), wird man kaum die Images anderer alteingesessener Vereine übernehmen können sondern etwas eigenes entwickeln müssen. Orientieren kann man sich dabei vielleicht an Freiburg (sympathischer Akademikerclub, deren Fans eher kein Bier saufen und rumpöbeln sondern bei Ankunft in der fremden Stadt ins Café gehen und Schwarzwälder Kirsch bestellen) oder Mainz (unsympathischer Akademikerclub, deren Fans gar nicht erst auswärts fahren weil da alle böse sind, dafür aber Excel aus dem effeff beherrschen).
Wäre übrigens klasse, wenn Du Dich zu gegebener Zeit hier noch mal zurück melden würdest, um kurz zusammen zu fassen, was Du übernommen hast und was Recherche und Auswertung letztlich ergeben haben.
Viel Erfolg!
Um für den SCP Folgerungen für eine gute Zukunft abzuleiten, sollte man eher nach Freiburg, Mainz oder Augsburg gucken. Wobei Mainz und Augsburg Großstädte in geringer Nähe haben, die ebenfalls Bundesligisten - dazu jeweils noch sehr traditionsreiche, München sogar gleich zwei davon - aufweisen.
So würde ich als Paderborner "Berater" am ehesten nach Freiburg gucken. Die waren jahrzehntelang zweitklassig, hatten früher sogar den Freiburger FC auf Augenhöhe. In Paderborn war der Vorgängerverein TuS Schloss-Neuhaus Vorreiter. Den Freiburger weg traue ich dem SCP ebenfalls zu, da der Paderborner Mäzen Herr Finke den Verein quasi wie eine "Betriebsabteilung" seines Möbelimperiums führt und das macht er ganz offenkundig professionell und sehr gut.
Da bin ich aber mal gespannt.
vielen Dank nochmal für die zahlreichen Antworten. Abgabetermin der Arbeit ist der 16.1.14, wenn ich dran denke, gebe ich euch hier eine Rückmeldung. Ich werde auf jeden Fall einige der von euch genannten Adjektive in die Arbeit mit einbringen, da man zu diesem Thema keine besseren Quellen als vereinsnahe Fans von Eintracht Frankfurt in einem offiziellen Vereinsforum findet.
Zu den anderen Sachen muss ich schauen, inwiefern ich etwas übernehme oder nicht
Also nochmal, danke euch, wenn euch noch was einfällt, immer her damit