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Befristung von Arbeitsverträgen bei Profisportlern

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Auch wenn es ungern gesehen wird hier trotzdem mal ein Link aus der B***
http://www.bild.de/sport/fussball/mainz-05/irrsinns-urteil-fuer-die-bundesliga-40290328.bild.html

Heisst also für mich als Laien: Wie beim normalen Arbeitnehmer gilt auch hier das man nicht unendlich oft Arbeitsverträge befristen kann.

Sollte dies auch weitere Instanzen überstehen könnte das ganze zu einer erheblichen Änderung im Profisport führen.

Ob die Aussage von Herr Schickhardt:
Bild schrieb:

Anwalt Christoph Schickhardt zu BILD: „Man kann den Profisport nicht mit anderen Branchen vergleichen, weil ein Sportler nur eine begrenzte Zeit seinen Beruf ausüben kann. Auch deshalb verdienen Fußballer viel mehr Geld als normale Angestellte. Das Gericht hat diese Besonderheit der Branche offenbar nicht gewürdigt. Für mich ist klar: Das Urteil kann so keinen Bestand haben.“


wirklich bestand hat wird abzuwarten bleiben.
Für mein verständniss hat das Gericht durchaus recht. Es handelt sich ja um normale Arbeitverträge?

Forumsanwälte übernehmen sie  
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Arjen Robben geht dann irgendwann mal mit 65 Jahren beim FC Bayern in Rente. Das wird richtig teuer!  
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Das klingt so absurd, dass es am Ende doch so durchgeht. Bei Bosmann hat am Anfang auch jeder gelacht und nicht geglaubt, dass da irgendwas passieren kann.

Damit würde im Profifußball (und anderen Sportarten) wieder einmal einiges über den Haufen geworfen.
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Basaltkopp schrieb:
Das klingt so absurd, dass es am Ende doch so durchgeht. Bei Bosmann hat am Anfang auch jeder gelacht und nicht geglaubt, dass da irgendwas passieren kann.


Ich bin mal gespannt auf einige seriösere Stellungnahmen und vor allem auf das Urteil im Volltext.
Die Brisanz ist aber ganz sicherlich nicht zu unterschätzen. Erstaunlich, dass dieser Thread in einem Forum, in dem gewöhnlich sogar die Essensgewohnheiten brasilianischer Gasteintrachtler für jahrelangen Gesprächsstoff sorgen, nach acht Stunden nicht einmal 130 Klicks aufweist.

Damit würde im Profifußball (und anderen Sportarten) wieder einmal einiges über den Haufen geworfen.

Das Spannendste an der Sache ist ja, ob das nicht vielleicht ein sehr deutsches Problem zu werden droht.
Ich habe keine Ahnung, wie es mit den Befristungsmöglichkeiten im europäischen Ausland aussieht. Man stelle sich beispielsweise vor, das Urteil hätte auch in weiteren Instanzen bestand und z.B. die Engländer lachen sich fortan kaputt, dass sie arbeitsvertraglich dürfen, was hierzulande keiner mehr darf. Aber auf der anderen Seite dürften in diesem Fall Plätze bei deutschen Teams erheblich an Lukrativität gewinnen. Will sagen: Was will ich drei Jahre bei Chelsea, wenn ich 45 Jahre mein geld bei der Eintracht verdienen kann.

Ist jetzt aber zugegebenermaßen ein klein wenig hypothetisch.
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Sollte das Urteil bestätigt werden, bin ich sicher das es früher oder später eine Gesetzesanpassung gibt.
Ausnahmeregelungen gibt es im deutschen Gesetzesdschungel ja genug.

Allerdings ist die Frage, wie das alles vor dem EU-Gerichtshof aussieht.
irgendwer wird bestimmt bis dort hin gehen.
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Wo ist das Problem? Gibt es "normale" unbefristete Arbeitsverträge, gibt es auch Kündigungsfristen.
Weiss ein Verein, dass er in der kommenden Saison keinen Bedarf mehr für einen Spieler XY mehr hat, findet er am 31.12. die Kündigung per 30.06. in seinem Briefkasten (per Einschreiben).
Wovon natürlich die Spieler auch Gebrauch machen können. Könnten uns also von Ablösesummen und Planungssicherheit verabschieden.
Hatte unsere Eintracht ohnehin seit Jahren nicht mehr.....
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Stargazer64 schrieb:
Wo ist das Problem? Gibt es "normale" unbefristete Arbeitsverträge, gibt es auch Kündigungsfristen.
Weiss ein Verein, dass er in der kommenden Saison keinen Bedarf mehr für einen Spieler XY mehr hat, findet er am 31.12. die Kündigung per 30.06. in seinem Briefkasten (per Einschreiben).
Wovon natürlich die Spieler auch Gebrauch machen können. Könnten uns also von Ablösesummen und Planungssicherheit verabschieden.
Hatte unsere Eintracht ohnehin seit Jahren nicht mehr.....


Auch wieder wahr. Man kann die Kündigung aber alternativ auch durchs Klofenster werfen.
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Stargazer64 schrieb:
Gibt es "normale" unbefristete Arbeitsverträge, gibt es auch Kündigungsfristen.
Weiss ein Verein, dass er in der kommenden Saison keinen Bedarf mehr für einen Spieler XY mehr hat, findet er am 31.12. die Kündigung per 30.06. in seinem Briefkasten (per Einschreiben).

Begründung?

"Sehr geehrter Herr Zambrano,
leider sehen wir uns gezwungen, Ihr Arbeitsverhätnis zum 30.06.2016 zu kündigen, aus betriebsbedingten Gründen: Wir planen die Saison 2016/17 ohne Abwehrreihe zu bestreiten.
MfG
EFAG"
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Adlerist schrieb:
Stargazer64 schrieb:
Gibt es "normale" unbefristete Arbeitsverträge, gibt es auch Kündigungsfristen.
Weiss ein Verein, dass er in der kommenden Saison keinen Bedarf mehr für einen Spieler XY mehr hat, findet er am 31.12. die Kündigung per 30.06. in seinem Briefkasten (per Einschreiben).

Begründung?

"Sehr geehrter Herr Zambrano,
leider sehen wir uns gezwungen, Ihr Arbeitsverhätnis zum 30.06.2016 zu kündigen, aus betriebsbedingten Gründen: Wir planen die Saison 2016/17 ohne Abwehrreihe zu bestreiten.
MfG
EFAG"



Die verlängerten Kündigungsfristen, die der Arbeitgeber einzuhalten hat, wenn er das Arbeitsverhältnis kündigen will, ergeben sich aus § 622 Abs.2 BGB. Hier ist geregelt, dass:

Für eine Kündigung durch den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist, wenn das Arbeitsverhältnis in dem Betrieb oder Unternehmen

zwei Jahre bestanden hat, ein Monat zum Ende eines Kalendermonats,
fünf Jahre bestanden hat, zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
acht Jahre bestanden hat, drei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
zehn Jahre bestanden hat, vier Monate zum Ende eines Kalendermonats,
zwölf Jahre bestanden hat, fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats,
fünfzehn Jahre bestanden hat, sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats,
zwanzig Jahre bestanden hat, sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats.
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Eigentlich wahr: Um das Kündigungsschutzgesetz zu umgehen, müsste man die Mannschaft bloß in eine eigene Gesellschaft ausgliedern. Training ist freiwillig, 90min/Woche Arbeitszeit - so kommt man auf deutlich weniger als 10 Vollzeitkräfte  ,-)
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Adlerist schrieb:
Eigentlich wahr: Um das Kündigungsschutzgesetz zu umgehen, müsste man die Mannschaft bloß in eine eigene Gesellschaft ausgliedern. Training ist freiwillig, 90min/Woche Arbeitszeit - so kommt man auf deutlich weniger als 10 Vollzeitkräfte  ,-)  


Und 8,50 €/h sind für manche Auswärtsleistungen auch mehr als genug.
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Adlerist schrieb:
Eigentlich wahr: Um das Kündigungsschutzgesetz zu umgehen, müsste man die Mannschaft bloß in eine eigene Gesellschaft ausgliedern. Training ist freiwillig, 90min/Woche Arbeitszeit - so kommt man auf deutlich weniger als 10 Vollzeitkräfte  ,-)  


Oder gleich in die Arbeitnehmerüberlassung....  Fussballer als Zeitarbeitskräfte, Interessanter Markt für Personaldienstleister...
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Sind das nicht alles sowieso nur Minijobs? 90 Min./Tag...
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Ich finde das vor allem vor dem Hintergrund spannend, dass das boßmann Urteil ja gerade darauf fußt, dass die Verträge ausgelaufen sind und hier jetzt eben dieses Auslaufen negiert wird.
Will der Spieler nach Vertragsende wechseln, kann der Verein keine Ablösesumme verlangen. Das finde ich ja noch nachvollziehbar. Aber dann gleichzeitig auf ewige Gehaltszahlung pochen zu können, ist paradox.
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Luzbert schrieb:
Ich finde das vor allem vor dem Hintergrund spannend, dass das boßmann Urteil ja gerade darauf fußt, dass die Verträge ausgelaufen sind und hier jetzt eben dieses Auslaufen negiert wird.
Will der Spieler nach Vertragsende wechseln, kann der Verein keine Ablösesumme verlangen. Das finde ich ja noch nachvollziehbar. Aber dann gleichzeitig auf ewige Gehaltszahlung pochen zu können, ist paradox.


Es gibt halt auch entsprechende Kündigungsfristen für den Arbeitnehmer. Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass das System der Ablösesummen ad absurdum geführt werden könnte.
Vor allem stünde dem Berfufsfeld des Spielerberaters ein grundlegender Wandel bevor, was ich persönich als positiven Nebeneffekt erachten würde...
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In letzter Konsequenz wäre es das Ende des Profifußballs in Deutschland: Da die Vereine damit rechnen müssen, das Gehalt bis zum Rentenalter zahlen zu müssen, könnnen sie nur noch einen Bruchteil an Gehalt anbieten. Die ausländischen Vereine lachen sich dann kaputt und verpflichten für kleines Geld BuLi-Profis ...
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Adlerist schrieb:
In letzter Konsequenz wäre es das Ende des Profifußballs in Deutschland: Da die Vereine damit rechnen müssen, das Gehalt bis zum Rentenalter zahlen zu müssen, könnnen sie nur noch einen Bruchteil an Gehalt anbieten. Die ausländischen Vereine lachen sich dann kaputt und verpflichten für kleines Geld BuLi-Profis ...


Blödsinn....ich habe dargelegt, dass es Kündigungsfristen gibt, beiderseits! Darüberhinaus ist zu erwarten, dass es bis zur höchsten europäischen Instanz ausgefochten wird!
Dann gelten die (neuen) Regelungen zumindest für die gesamte UEFA!
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Stargazer64 schrieb:
Blödsinn....ich habe dargelegt,...
Erklär ich Dir jetzt, wie intelligent Deine Beiträge waren ...   ... och nöö
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Adlerist schrieb:
Stargazer64 schrieb:
Blödsinn....ich habe dargelegt,...
Erklär ich Dir jetzt, wie intelligent Deine Beiträge waren ...   ... och nöö



Erster Erklärungsversuch gescheitert. Hast einen zweiten....


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