Dazwischen hat der Bankverkäufer mit Anzug und Krawatte für den Verkauf dieser Produkte – und die rhetorische Bearbeitung des Kunden – für sich und seinen Arbeitgeber hohe Provisionen gesichert. Zum Nachteil des Sparers.
Die Empfehlung eines Tagesgeldkontos oder einer Festgeldanlage kommt für die Verkäufer nicht infrage, da sie bei Abschluss keine Provision kassieren - denn dabei erzielt der Kunde den Wertzuwachs. Anders bei Zertifikaten, Fonds oder Kapital-Lebensversicherungen – da mach die Bank Gewinn.
So verdient der Verkäufer nach Angaben der Zeitung Handelsblatt vom Juli 2012 rund 3.000 Euro für den Abschluss eines geschlossenen Fonds mit einer Anlagesumme von 30.000 Euro. Selbst für eine Kapital-Lebensversicherung sind es 1.440 Euro für einen Vertrag mit einem Monatsbeitrag von 100 Euro, Laufzeit 30 Jahre. Über den Wertzuwachs kann sich in diesen Fällen nur die Finanzbranche freuen. Der „Sparer“ hat die nächsten Monate oder Jahre erst mal nur diverse Kosten zu zahlen.
Wenn der Kunde damit einverstanden ist, wäre es ja noch vertretbar. Die Banken sind nämlich verpflichtet die Verbraucher über ihre eigenen hohen Provisionen zu informieren. Vielfach geschieht dies aber gar nicht oder zumindest unvollständig und unverständlich. Zitat aus diesem Artikel: „Hätten sie informiert, wie es ihre Pflicht ist, viele Kunden hätten das Eigeninteresse der Bank vermutlich besser erkannt und zum Beispiel keine riskanten Lebensversicherungsfonds gekauft“.
Die „Zeit“ formuliert es so: „Solange Banken an Provisionen verdienen, besteht der Anreiz, einem Kunden nicht das beste Produkt zu empfehlen, sondern das teuerste“. Politik, bitte (endlich mal) für den Verbraucher tätig werden!
Franzler schrieb: Die „Zeit“ formuliert es so: „Solange Banken an Provisionen verdienen, besteht der Anreiz, einem Kunden nicht das beste Produkt zu empfehlen, sondern das teuerste“. Politik, bitte (endlich mal) für den Verbraucher tätig werden!
Nein? Doch! Ooooh
Btw: Ganze Zitate sollten nicht gepostet werden. Kann keinen Diskussionsansatz erkennen.
4pp1_sge schrieb: kannst du mir erklären wieso in einer bank alles umsonst sein soll aber sonst bezahlst du doch auch für dienstleistungen?
Es geht nicht darum, dass die Dienstleistung was kostet, sondern darum, dass nicht das beste Produkt für den Kunden verkauft wird. Was noch schlimmer ist, dadurch, dass eh das meiste für die Provisionen drauf geht, verdient die Bank selber auch kaum was. Für die wäre es wahrscheinlich auch profitabler, das Geld des Kunden für 2% als Tagesgeld zu nehmen und für 12% einem anderen als Dispo zu geben ... aber solange in den Vorständen Leute sitzen, die Kredite als hohes Risiko erachten, aber alles, was sie nicht verstehen als risikoarm, wird sich daran nichts ändern.
...aber solange in den Vorständen Leute sitzen, die Kredite als hohes Risiko erachten, aber alles, was sie nicht verstehen als risikoarm, wird sich daran nichts ändern.
...aber solange in den Vorständen Leute sitzen, die Kredite als hohes Risiko erachten, aber alles, was sie nicht verstehen als risikoarm, wird sich daran nichts ändern.
DA
Interessante These - wie kommst du drauf ?
Und bei welcher Bank gibts 2% aufs Tagesgeld ?! [/quote]
Warum soll der Bank Berater auch per se mehr Integrität besitzen als der Gebrauchtwagenhändler, der Versicherungsvertreter, der Staubsaugerverterter etc.?
Wer als Kunde gänzlich uninformiert zu solchen Beratungen geht und einen Vertrag unterschreibt, kann als reichlich naiv bezeichnet werden. Die immer wieder zitierte "unbedarfte Oma" wird so ziemlich von jedem übers Ohr gehauen, der die Unbedarftheit wittert, und sei es nur der Heizungsmonteur.
Das Argument "ich will Bundesanleihen kaufen und komme mit hochriskanten Zertifikaten aus der Filiale" lässt auch gewisse Rückschlüsse über den Kunden zu. Da werden anstatt 1.5% pro annum mal kurz 8% versprochen, die Dollarzeichen und die Gier überkommt den Michel, ohne darüber nachzudenken, dass da ja irgendwas nicht koscher sein kann, sprich höhere Risiken. Ein bisschen Fundamentallogik würde manchmal reichen, um ungewollte überraschungen im Nachhinein zu vermeiden.
SGE-URNA schrieb: bisschen Fundamentallogik würde manchmal reichen, um ungewollte überraschungen im Nachhinein zu vermeiden.
Wenn alles so einfach wäre... und schön das so mancher hier gegen alles gefight ist ... Fundamentallogik ... das erklär mal
Ich weiss nicht, was an dem letzten Absatz inkl. Beispiel (welches ja in den Artikeln zitiert wird), unverständlich ist. Wenn ich eine höhere Rendite versprochen bekomme, geht das mit höheren Riskin einher. Wer das nicht kapiert, sollte sein Geld am besten unters Kopfkissen legen oder zumindest nachher nicht rumjammern.
Niemand ist gegen alles gefeit. Potentielle Abzocke lauert heut doch überall und jeder fällt früher oder später auf irgndwas rein. Es ist aber nun mal kein Geheimnis, dass Interessen von Kunden und Verkäufern (nicht beschränkt auf Bank) in der Regel nicht kongruent sind. Daher hat der mündige Bürger eine gewisse Eigenverantwortung zur eigenständigen Informationsbeschaffung und Entscheidungsfindung.
DougH schrieb: Wenn alles so einfach wäre... und schön das so mancher hier gegen alles gefight ist ... Fundamentallogik ... das erklär mal
Aber DU erklärst uns mal das Wort "gefight"
Ich stimme SGE-Urna zu 100% zu. Jeder will erstmal das verkaufen, was er entweder loswerden will, oder an dem er am meisten verdient. Auch bei Ärzten ist die Beratung ja nicht immer so toll, wie man immer mal wieder lesen kann. Ich mache mich vor dem Kauf fast jeder Anschaffung erst schlau, bevor ich mich im Einzelhandel "beraten" lasse. Und wenn es um einen Vertrag von 30 Jahren Laufzeit geht, dann ist es ja auch nicht zu viel verlanbgt, wenn man mal vorher etwas Zeit investiert. War ja vor der Hochzeit auch nicht anders .... Manchmal muss man auch das ein oder andere erstmal ausprobieren, bevor man sich entscheidet.
Manche oft uninformierte Kunden,die ihrer längjährigen Bank im guten Glauben vertauten,wurden von diesen im schlimmsten Fall in den finanziellen Ruin getrieben.
Manche oft uninformierte Kunden,die ihrer längjährigen Bank im guten Glauben vertauten,wurden von diesen im schlimmsten Fall in den finanziellen Ruin getrieben.
Gibt dafür genug Beispiele.
Genau so ist es. Allerdings sollte einem angesichts der vielen Berichte über dieses Thema langsam klar werden, dass man von einem Verkäufer naturgemäß keine unabhängige Beratung erwarten darf. Es gibt ja auch eine alternative Möglichkeit: http://de.wikipedia.org/wiki/Honorarberatung
Letztendlich ist das Ganze nichts Neues. Früher wurden den Kunden bankeigene Festverzinsliche. eigene Fonds oder Sparbriefe vertickert, deren Rendite für den Kunden eher mickrig im Vergleich zu anderen Geldanlageformen gewesen ist. Man versuchte auf Beraterseite immer das Geld des Kunden beim eigenen Institut zu belassen.
Allerdings waren die Anlageformen früher eher risikoarm und überschaubar. Inzwischen vertickert der Verkäufer von Finanzprodukten am liebsten solche, bei denen für seinen Arbeitgeber und möglicherweise auch ihn die höchste Provision rausspringt. Oder falls sich im Bankportefeuille noch minderwertiger Fondskram befindet welcher dringend raus muß, dann so etwas.
Gerade ältere Leute werden immer über den Tisch gezogen da sie denken so wie früher seien die Angebote trotz versprochener Rendite risikolos. So wie die guten alten Bundesschatz- und Pfandbriefe. Das glaubt man dem Finanzkramverkäufer viel zu oft, insbesondere weil man bei diesen Produkten selbst gar nicht durchblickt. Insofern wundert es nicht wenn viele ihre private Altersvorsorge sehr riskant umschichten und sich später wundern, daß viel davon vernichtet wurde.
Man kann nicht erwarten, daß eine faire und wirkliche Beratung vollkommen umsonst ist. Entweder zahlt man für die Dienstleistung Beratung selbst etwas oder das Ganze ist versteckt in den Provisionen der angebotenen Produkte.
zumal schätzungsweise 95% der Bundesbürger immer noch nicht verstanden haben das auch im jetzigen Zinsumfeld 10% Dispo Zinsen kein wucher sind...
Mann kann nicht denken die bank bezahlt fürs Tagesgeld 1% und der dispo kostet 10 also verdienen die schlappe 9% von denen 99% in Boni an gier banker ausgezahlt werden...
Wer sein geld in den letzten 30 Jahren aufs Sparbuch gepackt hat ist definitiv ärmer dran als einer die gut aufgeteilt hat. Nur mit Einlagenprodukten kann man langfristig die Inflation nicht Ausgleichen.
Und die Honorarberatung hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt weil kaum jemand für Beratung zahlen will. Dann darf man sich später nicht beschweren.
SGE-URNA schrieb: Wer als Kunde gänzlich uninformiert zu solchen Beratungen geht und einen Vertrag unterschreibt, kann als reichlich naiv bezeichnet werden.
Das ist eine Verdrehung der Wahrheit: Somit ist der (unbedarfte) Sparer, der eventuell sein gesamtes Geld verloren hat, nur weil er dem „netten Menschen“ vertraut hat, auch noch selbst schuld?
Bevor der Bankverkäufer einem Kunden eine Produkt „empfehlen“ kann, wurde das „Kleingedruckte“ der Verträge von zig Juristen und Mathematikern der Bank geprüft. Selbst jemand, der nicht uninformiert in ein solches Verkaufsgespräch geht, ist hoffnungslos unterlegen.
Nachfolgend mal zwei Reportagen zum Thema "Beratung":
SGE-URNA schrieb: Wer als Kunde gänzlich uninformiert zu solchen Beratungen geht und einen Vertrag unterschreibt, kann als reichlich naiv bezeichnet werden.
Das ist eine Verdrehung der Wahrheit: Somit ist der (unbedarfte) Sparer, der eventuell sein gesamtes Geld verloren hat, nur weil er dem „netten Menschen“ vertraut hat, auch noch selbst schuld?
Bevor der Bankverkäufer einem Kunden eine Produkt „empfehlen“ kann, wurde das „Kleingedruckte“ der Verträge von zig Juristen und Mathematikern der Bank geprüft. Selbst jemand, der nicht uninformiert in ein solches Verkaufsgespräch geht, ist hoffnungslos unterlegen.
Nachfolgend mal zwei Reportagen zum Thema "Beratung":
Zumindest eine Mitschuld tragen viele, ja. Die Gründe und ein paar simple Beispiele hab ich ja genannt. Und grundsätzlich gilt (für mich zumindest): Was ich nicht verstehe, mache/unterschreibe ich nicht.
Hoffnungslos unterlegen bist du nur, wenn du völlig bar jedweder Information oder auch gegebenenfalls Zweitkonsultation handelst.
Zum Thema "unterlegen" eine kleine (natürlich nicht verallgemeinerbaren ) Anekdote: Seit mein fachfremder(!) Vater seinem Bank-Berater annodazumal das Konzept vom Zinseszins erklären musste und ihm daraufhin während des Beratungsgesprächs vorgerechnet hat, wie die Zahlungsströme eines bestimmten, recht trivialem Produkts wirklich sind, hab ich so meine Vorbehalte bzgl. der überlegenen Kompetenz der Berater.
Dazwischen hat der Bankverkäufer mit Anzug und Krawatte für den Verkauf dieser Produkte – und die rhetorische Bearbeitung des Kunden – für sich und seinen Arbeitgeber hohe Provisionen gesichert. Zum Nachteil des Sparers.
Die Empfehlung eines Tagesgeldkontos oder einer Festgeldanlage kommt für die Verkäufer nicht infrage, da sie bei Abschluss keine Provision kassieren - denn dabei erzielt der Kunde den Wertzuwachs. Anders bei Zertifikaten, Fonds oder Kapital-Lebensversicherungen – da mach die Bank Gewinn.
So verdient der Verkäufer nach Angaben der Zeitung Handelsblatt vom Juli 2012 rund 3.000 Euro für den Abschluss eines geschlossenen Fonds mit einer Anlagesumme von 30.000 Euro. Selbst für eine Kapital-Lebensversicherung sind es 1.440 Euro für einen Vertrag mit einem Monatsbeitrag von 100 Euro, Laufzeit 30 Jahre. Über den Wertzuwachs kann sich in diesen Fällen nur die Finanzbranche freuen. Der „Sparer“ hat die nächsten Monate oder Jahre erst mal nur diverse Kosten zu zahlen.
Wenn der Kunde damit einverstanden ist, wäre es ja noch vertretbar. Die Banken sind nämlich verpflichtet die Verbraucher über ihre eigenen hohen Provisionen zu informieren. Vielfach geschieht dies aber gar nicht oder zumindest unvollständig und unverständlich. Zitat aus diesem Artikel: „Hätten sie informiert, wie es ihre Pflicht ist, viele Kunden hätten das Eigeninteresse der Bank vermutlich besser erkannt und zum Beispiel keine riskanten Lebensversicherungsfonds gekauft“.
Die „Zeit“ formuliert es so: „Solange Banken an Provisionen verdienen, besteht der Anreiz, einem Kunden nicht das beste Produkt zu empfehlen, sondern das teuerste“. Politik, bitte (endlich mal) für den Verbraucher tätig werden!
Nein? Doch! Ooooh
Btw: Ganze Zitate sollten nicht gepostet werden. Kann keinen Diskussionsansatz erkennen.
Geschlossene Fonds werden kaum noch verkauft und waren vor einigen Jahren noch teilweise gute Anlagemöglichkeiten.
Wenn die Banken alle so schlimm sind geh zur Spaßkasse um die Ecke und freu dich über 0,25% aufs Sparbuch.
In nahezu allen Großbanken werden Berater nicht nur nach Provision sondern auch nach Faktoren wie Wachstum, Kundenzufriedenheit etc. bezahlt/bewertet.
Es geht nicht darum, dass die Dienstleistung was kostet, sondern darum, dass nicht das beste Produkt für den Kunden verkauft wird.
Was noch schlimmer ist, dadurch, dass eh das meiste für die Provisionen drauf geht, verdient die Bank selber auch kaum was. Für die wäre es wahrscheinlich auch profitabler, das Geld des Kunden für 2% als Tagesgeld zu nehmen und für 12% einem anderen als Dispo zu geben ... aber solange in den Vorständen Leute sitzen, die Kredite als hohes Risiko erachten, aber alles, was sie nicht verstehen als risikoarm, wird sich daran nichts ändern.
DA
...aber solange in den Vorständen Leute sitzen, die Kredite als hohes Risiko erachten, aber alles, was sie nicht verstehen als risikoarm, wird sich daran nichts ändern.
DA
[/quote]
Interessante These - wie kommst du drauf ?
Und bei welcher Bank gibts 2% aufs Tagesgeld ?!
Interessante These - wie kommst du drauf ?
Und bei welcher Bank gibts 2% aufs Tagesgeld ?!
[/quote]
Wo behaupte ich, dass es das gibt?
DA
Wer als Kunde gänzlich uninformiert zu solchen Beratungen geht und einen Vertrag unterschreibt, kann als reichlich naiv bezeichnet werden. Die immer wieder zitierte "unbedarfte Oma" wird so ziemlich von jedem übers Ohr gehauen, der die Unbedarftheit wittert, und sei es nur der Heizungsmonteur.
Das Argument "ich will Bundesanleihen kaufen und komme mit hochriskanten Zertifikaten aus der Filiale" lässt auch gewisse Rückschlüsse über den Kunden zu. Da werden anstatt 1.5% pro annum mal kurz 8% versprochen, die Dollarzeichen und die Gier überkommt den Michel, ohne darüber nachzudenken, dass da ja irgendwas nicht koscher sein kann, sprich höhere Risiken. Ein bisschen Fundamentallogik würde manchmal reichen, um ungewollte überraschungen im Nachhinein zu vermeiden.
Ich weiss nicht, was an dem letzten Absatz inkl. Beispiel (welches ja in den Artikeln zitiert wird), unverständlich ist. Wenn ich eine höhere Rendite versprochen bekomme, geht das mit höheren Riskin einher. Wer das nicht kapiert, sollte sein Geld am besten unters Kopfkissen legen oder zumindest nachher nicht rumjammern.
Niemand ist gegen alles gefeit. Potentielle Abzocke lauert heut doch überall und jeder fällt früher oder später auf irgndwas rein. Es ist aber nun mal kein Geheimnis, dass Interessen von Kunden und Verkäufern (nicht beschränkt auf Bank) in der Regel nicht kongruent sind. Daher hat der mündige Bürger eine gewisse Eigenverantwortung zur eigenständigen Informationsbeschaffung und Entscheidungsfindung.
Aber DU erklärst uns mal das Wort "gefight"
Ich stimme SGE-Urna zu 100% zu. Jeder will erstmal das verkaufen, was er entweder loswerden will, oder an dem er am meisten verdient. Auch bei Ärzten ist die Beratung ja nicht immer so toll, wie man immer mal wieder lesen kann.
Ich mache mich vor dem Kauf fast jeder Anschaffung erst schlau, bevor ich mich im Einzelhandel "beraten" lasse. Und wenn es um einen Vertrag von 30 Jahren Laufzeit geht, dann ist es ja auch nicht zu viel verlanbgt, wenn man mal vorher etwas Zeit investiert. War ja vor der Hochzeit auch nicht anders .... Manchmal muss man auch das ein oder andere erstmal ausprobieren, bevor man sich entscheidet.
Sie" beraten" oft nicht Bedarfsgerecht.
Manche oft uninformierte Kunden,die ihrer längjährigen Bank im guten Glauben vertauten,wurden von diesen im schlimmsten Fall in den finanziellen Ruin getrieben.
Gibt dafür genug Beispiele.
Genau so ist es. Allerdings sollte einem angesichts der vielen Berichte über dieses Thema langsam klar werden, dass man von einem Verkäufer naturgemäß keine unabhängige Beratung erwarten darf.
Es gibt ja auch eine alternative Möglichkeit: http://de.wikipedia.org/wiki/Honorarberatung
Allerdings waren die Anlageformen früher eher risikoarm und überschaubar. Inzwischen vertickert der Verkäufer von Finanzprodukten am liebsten solche, bei denen für seinen Arbeitgeber und möglicherweise auch ihn die höchste Provision rausspringt. Oder falls sich im Bankportefeuille noch minderwertiger Fondskram befindet welcher dringend raus muß, dann so etwas.
Gerade ältere Leute werden immer über den Tisch gezogen da sie denken so wie früher seien die Angebote trotz versprochener Rendite risikolos. So wie die guten alten Bundesschatz- und Pfandbriefe. Das glaubt man dem Finanzkramverkäufer viel zu oft, insbesondere weil man bei diesen Produkten selbst gar nicht durchblickt. Insofern wundert es nicht wenn viele ihre private Altersvorsorge sehr riskant umschichten und sich später wundern, daß viel davon vernichtet wurde.
Man kann nicht erwarten, daß eine faire und wirkliche Beratung vollkommen umsonst ist. Entweder zahlt man für die Dienstleistung Beratung selbst etwas oder das Ganze ist versteckt in den Provisionen der angebotenen Produkte.
Mann kann nicht denken die bank bezahlt fürs Tagesgeld 1% und der dispo kostet 10 also verdienen die schlappe 9% von denen 99% in Boni an gier banker ausgezahlt werden...
Wer sein geld in den letzten 30 Jahren aufs Sparbuch gepackt hat ist definitiv ärmer dran als einer die gut aufgeteilt hat. Nur mit Einlagenprodukten kann man langfristig die Inflation nicht Ausgleichen.
Und die Honorarberatung hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt weil kaum jemand für Beratung zahlen will. Dann darf man sich später nicht beschweren.
Das ist eine Verdrehung der Wahrheit: Somit ist der (unbedarfte) Sparer, der eventuell sein gesamtes Geld verloren hat, nur weil er dem „netten Menschen“ vertraut hat, auch noch selbst schuld?
Bevor der Bankverkäufer einem Kunden eine Produkt „empfehlen“ kann, wurde das „Kleingedruckte“ der Verträge von zig Juristen und Mathematikern der Bank geprüft. Selbst jemand, der nicht uninformiert in ein solches Verkaufsgespräch geht, ist hoffnungslos unterlegen.
Nachfolgend mal zwei Reportagen zum Thema "Beratung":
http://www.youtube.com/watch?v=69En2M22ZeY
http://youtu.be/d10HAuCXeIc
Zumindest eine Mitschuld tragen viele, ja. Die Gründe und ein paar simple Beispiele hab ich ja genannt. Und grundsätzlich gilt (für mich zumindest): Was ich nicht verstehe, mache/unterschreibe ich nicht.
Hoffnungslos unterlegen bist du nur, wenn du völlig bar jedweder Information oder auch gegebenenfalls Zweitkonsultation handelst.
Zum Thema "unterlegen" eine kleine (natürlich nicht verallgemeinerbaren ) Anekdote: Seit mein fachfremder(!) Vater seinem Bank-Berater annodazumal das Konzept vom Zinseszins erklären musste und ihm daraufhin während des Beratungsgesprächs vorgerechnet hat, wie die Zahlungsströme eines bestimmten, recht trivialem Produkts wirklich sind, hab ich so meine Vorbehalte bzgl. der überlegenen Kompetenz der Berater.