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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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miraculix250 schrieb:
seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


Du hast Recht, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Ich hab nur ein plakatives Schlagwort gesucht, um es deutlich zu machen und um darzulegen, wie sich ein Grieche evtl. grade auf den Schlips getreten fühlt, wenn er Merkel mit erhobenem Zeigefinger im TV sieht und sich denkt: An deutschem Wesen soll die Welt genesen?!
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seventh_son schrieb:
miraculix250 schrieb:
seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


Du hast Recht, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Ich hab nur ein plakatives Schlagwort gesucht, um es deutlich zu machen und um darzulegen, wie sich ein Grieche evtl. grade auf den Schlips getreten fühlt, wenn er Merkel mit erhobenem Zeigefinger im TV sieht und sich denkt: An deutschem Wesen soll die Welt genesen?!


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.
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concordia-eagle schrieb:
seventh_son schrieb:
miraculix250 schrieb:
seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


Du hast Recht, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Ich hab nur ein plakatives Schlagwort gesucht, um es deutlich zu machen und um darzulegen, wie sich ein Grieche evtl. grade auf den Schlips getreten fühlt, wenn er Merkel mit erhobenem Zeigefinger im TV sieht und sich denkt: An deutschem Wesen soll die Welt genesen?!


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.


Also muss sie auf dem Faktor "Arbeit" produktiver werden.

Ich will auch gerne beim FC Barcelona spielen, kann das Tempo aber leider nicht mitgehen. Also muss ich mir einen nun passenden Verein suchen, der meinem Niveau entspricht und mein Geträume erstmal der Realität anpassen [Ausgaben]. Schade (denke ich mir heute), dass ich die letzten 8-9 Jahre verdödelt habe, statt die exzellenten Trainingsbedingungen von Barca zu nutzen, um zumindestens ab und an auf der Bank sitzen zu können.

Tja...Ärgerlich ist nur, dass ich in dem Beispiel noch einen fetten Kredit am Hals habe, wo ich das Geld halt im Puff in Barcelona verballert habe und nun schon Mitte 20 bin, und leider noch nichts vorzuweisen habe. Die damalige, einmalige Chance habe ich leider glorreich vermasselt.

Geh ich nun ins Bootcamp, [was mir peu-a-peu pro Liegestütz' finanziert wird] um mit Ende 20 vielleicht noch als größter, aber halbwegs fitter Stümper in der Regionalliga-Abwehr rumzufallen - werd von Rehhakles nominiert und gewinne plötzlich die EM 2016? Oder überlege und träume ich noch ein Weilchen weiter, und wach dann sonstwo in der Gosse auf, da mich nicht mal die größte Schütteltruppe der Kreisliga will.

Bei letzterem Fall, käuft Barcelona mir gerne noch meine Samba-Stiefel für 200 Euro ab. [Auswanderung]

---

Mir ist das ehrlich gesagt herzlich Wurst, aber vielleicht bekommen sie es ja noch hin. Ansonsten nehm' ich als Deutscher gerne die gebildetete Elite bzw. Facharbeiter, insofern es soetwas gibt. Da wird wenigstens der Demographie und dem Fachkräftemangel (ergo zukünftige Kosten) etwas dagegengestellt.
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S-G-Eintracht schrieb:
concordia-eagle schrieb:
seventh_son schrieb:
miraculix250 schrieb:
seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


Du hast Recht, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Ich hab nur ein plakatives Schlagwort gesucht, um es deutlich zu machen und um darzulegen, wie sich ein Grieche evtl. grade auf den Schlips getreten fühlt, wenn er Merkel mit erhobenem Zeigefinger im TV sieht und sich denkt: An deutschem Wesen soll die Welt genesen?!


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.


Also muss sie auf dem Faktor "Arbeit" produktiver werden.

Ich will auch gerne beim FC Barcelona spielen, kann das Tempo aber leider nicht mitgehen. Also muss ich mir einen nun passenden Verein suchen, der meinem Niveau entspricht und mein Geträume erstmal der Realität anpassen [Ausgaben]. Schade (denke ich mir heute), dass ich die letzten 8-9 Jahre verdödelt habe, statt die exzellenten Trainingsbedingungen von Barca zu nutzen, um zumindestens ab und an auf der Bank sitzen zu können.

Tja...Ärgerlich ist nur, dass ich in dem Beispiel noch einen fetten Kredit am Hals habe, wo ich das Geld halt im Puff in Barcelona verballert habe und nun schon Mitte 20 bin, und leider noch nichts vorzuweisen habe. Die damalige, einmalige Chance habe ich leider glorreich vermasselt.

Geh ich nun ins Bootcamp, [was mir peu-a-peu pro Liegestütz' finanziert wird] um mit Ende 20 vielleicht noch als größter, aber halbwegs fitter Stümper in der Regionalliga-Abwehr rumzufallen - werd von Rehhakles nominiert und gewinne plötzlich die EM 2016? Oder überlege und träume ich noch ein Weilchen weiter, und wach dann sonstwo in der Gosse auf, da mich nicht mal die größte Schütteltruppe der Kreisliga will.

Bei letzterem Fall, käuft Barcelona mir gerne noch meine Samba-Stiefel für 200 Euro ab. [Auswanderung]

---

Mir ist das ehrlich gesagt herzlich Wurst, aber vielleicht bekommen sie es ja noch hin. Ansonsten nehm' ich als Deutscher gerne die gebildetete Elite bzw. Facharbeiter, insofern es soetwas gibt. Da wird wenigstens der Demographie und dem Fachkräftemangel (ergo zukünftige Kosten) etwas dagegengestellt.


Eine treffendere Persiflage einer dünkelhaften Großkotzhaltung habe ich lange nicht gesehen. "Nehme ich als Deutscher" - klasse, als könne man sich auf dem Elend der Griechen als deutscher Untertan noch eine Suppe kochen. Dein Beitrag ist so gut, dass ich ihn für eInen Moment wirklich für ernstgemeint hielt.
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concordia-eagle schrieb:


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.


Bin ich völlig verblödet?

Ich meinte natürlich gemeinsame "Währung" nicht "Wertung".
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concordia-eagle schrieb:
concordia-eagle schrieb:


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.


Bin ich völlig verblödet?

Ich meinte natürlich gemeinsame "Währung" nicht "Wertung".


Es zeigt sich mal wieder, dass wir Brüder im blöden Geiste sind, denn ich fand deine "Wertung" durchaus nicht als falsch, im Grunde sogar treffender als die eigentlich gemeinte "Währung".
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stefank schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
concordia-eagle schrieb:
seventh_son schrieb:
miraculix250 schrieb:
seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


Du hast Recht, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Ich hab nur ein plakatives Schlagwort gesucht, um es deutlich zu machen und um darzulegen, wie sich ein Grieche evtl. grade auf den Schlips getreten fühlt, wenn er Merkel mit erhobenem Zeigefinger im TV sieht und sich denkt: An deutschem Wesen soll die Welt genesen?!


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.


Also muss sie auf dem Faktor "Arbeit" produktiver werden.

Ich will auch gerne beim FC Barcelona spielen, kann das Tempo aber leider nicht mitgehen. Also muss ich mir einen nun passenden Verein suchen, der meinem Niveau entspricht und mein Geträume erstmal der Realität anpassen [Ausgaben]. Schade (denke ich mir heute), dass ich die letzten 8-9 Jahre verdödelt habe, statt die exzellenten Trainingsbedingungen von Barca zu nutzen, um zumindestens ab und an auf der Bank sitzen zu können.

Tja...Ärgerlich ist nur, dass ich in dem Beispiel noch einen fetten Kredit am Hals habe, wo ich das Geld halt im Puff in Barcelona verballert habe und nun schon Mitte 20 bin, und leider noch nichts vorzuweisen habe. Die damalige, einmalige Chance habe ich leider glorreich vermasselt.

Geh ich nun ins Bootcamp, [was mir peu-a-peu pro Liegestütz' finanziert wird] um mit Ende 20 vielleicht noch als größter, aber halbwegs fitter Stümper in der Regionalliga-Abwehr rumzufallen - werd von Rehhakles nominiert und gewinne plötzlich die EM 2016? Oder überlege und träume ich noch ein Weilchen weiter, und wach dann sonstwo in der Gosse auf, da mich nicht mal die größte Schütteltruppe der Kreisliga will.

Bei letzterem Fall, käuft Barcelona mir gerne noch meine Samba-Stiefel für 200 Euro ab. [Auswanderung]

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Mir ist das ehrlich gesagt herzlich Wurst, aber vielleicht bekommen sie es ja noch hin. Ansonsten nehm' ich als Deutscher gerne die gebildetete Elite bzw. Facharbeiter, insofern es soetwas gibt. Da wird wenigstens der Demographie und dem Fachkräftemangel (ergo zukünftige Kosten) etwas dagegengestellt.


Eine treffendere Persiflage einer dünkelhaften Großkotzhaltung habe ich lange nicht gesehen. "Nehme ich als Deutscher" - klasse, als könne man sich auf dem Elend der Griechen als deutscher Untertan noch eine Suppe kochen. Dein Beitrag ist so gut, dass ich ihn für eInen Moment wirklich für ernstgemeint hielt.


Er hat doch Recht. Notfalls schicken wir halt die Wehrmacht runter, die räumt auf. Dann gibt's kostenlosen Urlaub für uns Starkicker vom FC Barcelona.
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stefank schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
concordia-eagle schrieb:
seventh_son schrieb:
miraculix250 schrieb:
seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


Du hast Recht, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Ich hab nur ein plakatives Schlagwort gesucht, um es deutlich zu machen und um darzulegen, wie sich ein Grieche evtl. grade auf den Schlips getreten fühlt, wenn er Merkel mit erhobenem Zeigefinger im TV sieht und sich denkt: An deutschem Wesen soll die Welt genesen?!


Das hatte ich auch genau so verstanden, als plakatives Schlagwort.

Und generell meine ich, dass Griechenland weder durch ständig neue Zahlungen noch durch ein "Sparen um jeden Preis" zu retten ist.

Du hattest es schon weiter oben geschrieben. Bei solch unterschiedlich volkswirtschaftlich ausgestatteten Staaten, ist eine gemeinsame Wertung für die schwächere Volkswirtschaft tödlich, da dieser die Abwertung als Regulativ genommen ist.


Also muss sie auf dem Faktor "Arbeit" produktiver werden.

Ich will auch gerne beim FC Barcelona spielen, kann das Tempo aber leider nicht mitgehen. Also muss ich mir einen nun passenden Verein suchen, der meinem Niveau entspricht und mein Geträume erstmal der Realität anpassen [Ausgaben]. Schade (denke ich mir heute), dass ich die letzten 8-9 Jahre verdödelt habe, statt die exzellenten Trainingsbedingungen von Barca zu nutzen, um zumindestens ab und an auf der Bank sitzen zu können.

Tja...Ärgerlich ist nur, dass ich in dem Beispiel noch einen fetten Kredit am Hals habe, wo ich das Geld halt im Puff in Barcelona verballert habe und nun schon Mitte 20 bin, und leider noch nichts vorzuweisen habe. Die damalige, einmalige Chance habe ich leider glorreich vermasselt.

Geh ich nun ins Bootcamp, [was mir peu-a-peu pro Liegestütz' finanziert wird] um mit Ende 20 vielleicht noch als größter, aber halbwegs fitter Stümper in der Regionalliga-Abwehr rumzufallen - werd von Rehhakles nominiert und gewinne plötzlich die EM 2016? Oder überlege und träume ich noch ein Weilchen weiter, und wach dann sonstwo in der Gosse auf, da mich nicht mal die größte Schütteltruppe der Kreisliga will.

Bei letzterem Fall, käuft Barcelona mir gerne noch meine Samba-Stiefel für 200 Euro ab. [Auswanderung]

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Mir ist das ehrlich gesagt herzlich Wurst, aber vielleicht bekommen sie es ja noch hin. Ansonsten nehm' ich als Deutscher gerne die gebildetete Elite bzw. Facharbeiter, insofern es soetwas gibt. Da wird wenigstens der Demographie und dem Fachkräftemangel (ergo zukünftige Kosten) etwas dagegengestellt.


Eine treffendere Persiflage einer dünkelhaften Großkotzhaltung habe ich lange nicht gesehen. "Nehme ich als Deutscher" - klasse, als könne man sich auf dem Elend der Griechen als deutscher Untertan noch eine Suppe kochen. Dein Beitrag ist so gut, dass ich ihn für eInen Moment wirklich für ernstgemeint hielt.


Hajo Herr Jurist "Stefan K.": Dies ist nur ein realistischer Ausblick. Ko(e)nnte man aber auch dem Kontext des Gesprächs entnehmen.

Ich glaube kaum, dass die Griechen, die effektiv selbst genug in der Vergangenheit ausgebeutet wurden, indem sie fair in den Staat einzahlten, auf dem sinkenden Schiff bleiben würden, wenn sich wie von Seventh_Son angesprochen, nichts verändert. Hier und anderswo gibts Arbeit, wieso sollte man ihnen die Tür zuschlagen?

Deren Entscheidung, unser Angebot (Mitteleuropas) zur Hilfe steht bereits.
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Hauptsache der fette Miltärhaushalt bleibt vom Sparen ausgeklammert, fällige Steuern werden nicht beigetrieben und es wird auf eine Vermögenssonderabgabe bei den reichen Griechen verzichtet.

Schuld an allem Unglück ist und bleibt eben die nordeuropäische Nazibagage und Angie im Besonderen.

Und was sind Zusagen jetzt wert wenn es die künftige griechische Politik nach der Wahl einkassiert und für ungültig erklären wird. Und die Verwaltungskaste läßt ja jetzt schon manche Zusage der griechischen Regierungen durch vorsätzliches Nichtstun ins Leere laufen.

Das Schlimme an der ganzen Chose ist ja, daß neue Kredite nichts helfen solange sich an den griechischen Strukturen nichts ändert. Selbst bei einem kompletten Schuldenerlass und Wegfall sämtlicher Zinszahlungen kann Griechenland seine Verpflichtungen derzeit nicht komplett erfüllen sondern benötigt Geld von außen.

Die Aussichten auf die Wahl lassen leider exzellente Ergebnisse der Demagogen und Extremisten befürchten.
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Hab mal eine kleine Pro und Contra Liste zum Rausschmiss der Griechen aus der Eurozone erstellt- die kontroverse Figur Fanis Gekas und seinen Einfluss auf unseren Niedergang in die zweite Liga hab ich dabei mal außer Acht gelassen

Pro:

- in der Vergangenheit wurden von der demokratisch gewählten Regierung gravierende Fehler gemacht. Dafür müssen die Griechen- die diese Regierung so gewollt haben(weil von der Mehrheit gewählt)- mit den Folgen selber fertig werden und nicht von den anderen Europäern permanente finanzielle Hilfe erwarten. Warum sollten wir unsere Steuergelder für sie ausgeben, wenn sie selbst diese Situation zu verantworten haben?!

- wir brauchen das Geld, was nach Griechenland gegeben wird streng genommen eigentlich selber. Wenn man sich allein mal die infrastrukturelle Situation von Städten wie Halle, Cottbus etc. vor Augen führt, erkennt man wie viel wir ins eigenen Land noch dringend investieren müssen.

- das griechische System ist total marode, war über Jahrzehnte lang korrupt. Die Regierung ist schlecht, die Wirtschaft ist unproduktiv- es muss ein völlig neues (Währungs)-System her.

- die Währung muss abgewertet werden, damit Griechenland überhaupt noch konkurrenzfähig sein kann. Der Euro entspricht in keinster Weise dem dortigen Leistungsniveau. Dadurch ergeben sich extreme wirtschaftliche Probleme. So ist das Wohlergehen Griechenlands sehr stark vom Tourismus abhängig. Die Leute reisen aber beispielsweise lieber in die Türkei, weil es durch die dortige Währung einfach billiger ist.

- es gibt keine europäischen Strukturen, wo der eine dem anderen hilft. Es wäre wahrscheinlich sehr schwierig und langwierig diese aufzubauen. Innerhalb Deutschland profitieren die ärmeren Bundesländer wie Berlin oder Bremen von reicheren wie Hessen,Baden-Würtemberg  oder Bayern durch die sogenannten Länderfinanzausgleich. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der einzelnen Bundesländer zum Gesamtstaat Deutschland ist außerdem größer als das der einzelnen Staaten zur Euro-Zone.

- auch wenn Griechenland aus der Währungsunion austritt, können Sie ein fester Bestandteil von Europa bleiben. Es gibt mehre Staaten in Europa, die nicht den Euro angenommen haben, und mit denen wir(Deutschland) dennoch wunderbar korrespondieren.

- die Griechen sollten erstmal Geld von Ihren reichen Landsleuten in die Staatskassen holen, von denen es genügend gibt, bevor man permanent um fremde Hilfe bittet.

Contra:

- man sollte sich als Deutschland, dass sich immer sehr für den Euro als Gemeinschaftswährung stark gemacht hat mit ärmeren Ländern solidarisch zeigen und diese unterstützen, wenn sie durch welche Ursachen auch immer in Schwierigkeiten geraten.

- Griechenland hat in den vergangen Jahren das härteste und sogar erfolgreichsten Sparprogramm auf die Beine gestellt, was jemals eine Industrienation durchgemacht hat.(man hat zwischen 2009 und 2011 das Defizit um 11 Prozentpunkte abgebaut. Die Griechen nach all Ihren Bemühungen zum jetzigen Zeitpunkt vor die Tür zu setzen wäre daher nicht vertretbar.

- die einfachen Leute sind es im Prinzip nicht gewesen, die das ganze verschuldet haben. Sie konnten ja bei den Wahlen des Parlaments nicht ahnen, was die Politiker mit ihrem Land anstellen würden. Es ist ja fernab von jeder rationellen Vorstellungskraft, dass die Politiker Bilanzen fälschen, um in die EU zu kommen, teilweise korrupt sind und durch viel zu hohe Ausgaben in nahezu allen möglichen staatlichen Bereichen das wirtschaftliche Fundament des Staates ins Wanken bzw. zum Nock-out führen. Deshalb muss man den gerade den Menschen jetzt in der schwierigen Situation unter die Arme greifen.

- man könnte Verständnis für die ganzen Demos haben. Denn eigentlich sagt der griechischen Bevölkerung keiner, wo das ganze Sparen hinführt- ob es sich überhaupt lohnt(bessere Zeiten im Ausblick sind), oder ob man sich sozusagen tot spart.

- man muss die Griechen in der Euro-Zone behalten, weil sonst überhaupt nicht abschätzbar ist, wie es dort weitergeht. Weitere Radikalisierungen der Bevölkerung würden durch den Rausschmiss billigend in Kauf genommen werden. Sowohl die politischen, als auch die finanziellen Risiken sind absolut nicht zu überblicken.

- Europa muss gerade in dieser schwierigen Situation zusammenstehen und mit Griechenland in der Euro-Zone sich als starke Einheit gegen die Weltmächte USA und China präsentieren.

- wenn man sich von Griechenland entledigt, müssten bei konsequentem Handeln dann auch Portugal, Spanien etc wegfallen. Macht der Euro dann überhaupt noch Sinn als "Elitewährung" einzelner weniger reicher Staaten. Wie reagieren die Staaten, die rausmüssen- zerbricht daran nicht nur die Währungsunion, sondern auch Europa als Gesamtkonstrukt?

Mein Fazit:
Unterm Strich ist es extrem schwer sich zu einer Meinung durchzuringen, weil der Rausschmiss Griechenlands einem Pilotprojekt gleichkommt. Es wurde bisher nämlich noch kein Land aus der Währungsunion ausgeschlossen, was einmal dazugehörte, somit kann auch keiner abschätzen was passiert- wie die Finanzmärkte reagieren, wie sich die politische Situation in Griechenland entwickeln würde etc.
Aus meiner Sicht wäre es trotzdem wegen der starken Argumente auf der Pro-Seite wahrscheinlich das beste, wenn man Griechenland im gegenseitigen Einvernehmen aus der Währungsunion lösen würde und ihnen hilft einen Neuanfang mit neuen politischen und wirtschaftlichen Strukturen aufzubauen.
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@TomHengst

Das ist eine schöne Zusammenfassung der gestrigen Anne-Will-Sendung  

Dort war auch ein griechisch-deutscher Journalist zugegen, der mal einen Einblick in die Befindlichkeiten der einfachen Bevölkerung gab.

Interessant war, dass laut ihm ein großer Teil der Bevölkerung, insbesondere der jungen Leute, die Schnauze von ihren Politikern schon lange voll hat. Er gesteht ein, dass das Land seit Jahren eine korrupte Machtelite, weshalb auch völlig egal ist ob jetzt grade Konservative oder Sozialisten an der Macht sind. Somit hatten die Griechen wenig Möglichkeiten, über Wahlen etwas zu beeinflussen. Dieser Stillstand führte dann auch zum Vedruss und zur verständlichen Einstellung, dem Staat nichts mehr zu geben und ihn zu besch... wo es geht.

Er kritisierte aber auch die EU, die jahrelang wider besseres Wissen mit dieser Machtelite zusammengearbeitet haben, anstatt sich einmal mit der "außerparlamentarischen Opposition" zu befassen, die die Verhältnisse schon länger anprangert.

Die junge Generation wird schon als Generation Mindestlohn bezeichnet, da niemand mehr einen guten Job findet. Der Mindestlohn sei im Übrigen mittlerweile auf 360 (?) Euro gesenkt worden.
Auch gibt es ohnehin nur ein Jahr Arbeitslosenhilfe, ohne Wohngeld oder andere Extras. Danach zahlt der Staat überhaupt nichts mehr! Dies wird nur dadurch abgefedert, dass die Familie in Griechenland noch funktioniert und zusammensteht. Es wäre aber mittlerweile Usus, dass die Eltern zu Gunsten der Kinder beim Essen eher mal verzichten.

Insgesamt war es eine interessante Runde. Ich hatte den Eindruck, dass jeder Diskutant etwas richtiges zu sagen hatte. Vom FDPler bis zu Sahra Wagenknecht, von Dirk Müller bis zu Wolfgang Grupp. Man konnte viele Argumente aus unterschiedlichen Blickwinkeln sammeln.

Abschließend würde ich sagen, dass immer noch keiner weiß, was das Beste ist: (geregelter) Staatsbankrott oder Schuldenschnitt und am Tropf der Europäer hängen? Einführung der Drachme oder Beibehaltung des Euro? Die Situation ist für alle neu, Politiker, "Experten", Bürger. Man weiß nicht mal genau, was in Zukunft passiert nach diesem oder jenem Schritt.

In Anbetracht bisheriger Staatspleiten (wie unlängst in Argentinien) hat sich wohl eine kombinierte Strategie aus Sparmaßnahmen/Reformen, Investitionen und Abwertung bewährt. Diese Beispiele sind aber nicht 1:1 zu übernehmen, da Griechenland nunmal im Euro ist.
Ich denke aber, dass man um das Instrument Abwertung nicht herum kommen wird. Griechenland ist von der Wirtschaftskraft her und auch von der maroden Verwaltung zu weit weg vom "Norden", das wirtschaftliche Ungleichgewicht zu groß, als dass man darauf verzichten könnte.

Die Frage bleibt aber, wie man dies mit so wenig Schmerzen wie möglich über die Bühne bringen kann? Das Problem, dass ein ganzes Land von einer Hartwährung zu einer Weichwährung transferiert werden muss, gab es bisher noch nicht. Eine Einführung der Drachme würde zu einem Bank Run um die letzten Euros führen.
Eigentlich kann man das ganze nur heimlich und mit strengen Restriktionen für die Bevölkerung über die Bühne bringen. Aber ob dazu die griechische Verwaltung in der Lage ist?

Weh tun wird es so oder so. Und teuer wird es auch. Man wird nicht umhin kommen, nach der Konsolidierung der Schulden einen Investitionsplan zu erstellen, um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Ich kann nur hoffen, dass sowas in der Schublade liegt, denn die bisherigen Maßnahmen konzentrieren sich nur auf's (kaputt) sparen. Evtl. will man erstmal erzwingen, dass sich die Griechen darüber bewußt werden, welchen harten Weg sie jetzt gehen müssen und setzt sie bewußt mit schmerzenden Maßnahmen unter Druck, um dann später den zweiten Teil anzugehen.
Denn wenn die Wirtschaft weiter so schrumpft, die Arbeitslosigkeit wächst, dann gibt es irgendwann nichts mehr einzusparen.
Und der Umbauprozess der Verwaltung wird auch nicht von heute auf morgen gelingen. Neue Beamte, die eine stringentere und gerechtere Verwaltung verkörpern, werden nicht vom Himmel fallen. Und das Bewußtsein wird sich auch nicht so schnell ändern lassen.

Jedenfalls dürfte ein Neuanfang mit einer Drachme, wenn der erste Schock verflogen ist, weitaus einfacher gelingen als mit einem starken Euro. Mit der Drachme könnte die Wirtschaft langsam an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Der Tourismus könnte durch günstige Preise und einem Blick über den Tellerrand, wie es andere machen (Türkei, Ägypten) aufblühen.

Bei Beibehaltung des Euro würde die Wirtschaft auch nach einem Neuanfang weiter vor riesigen Problemen stehen, auch nur annähernd an die durchschnittliche europäische Wettbewerbsfähigkeit heran zu kommen.

Ich weiß nicht wirklich, was unsere Politiker vorhaben. Ob sie einen Plan haben, wie es in Griechenland weitergehen kann, ob sie einfach nur Zeit gewinnen wollen mit den Überbrückungshilfen, ob sie einfach nur von Gipfel zu Gipfel weiterwurschteln ohne wirklich zu wissen, was das Beste ist oder ob sie bewußt den Karren vor die Wand fahren lassen... Aber spannende Zeiten dürften in jedem Fall vor uns liegen.
#
seventh_son schrieb:
........

Jedenfalls dürfte ein Neuanfang mit einer Drachme, wenn der erste Schock verflogen ist, weitaus einfacher gelingen als mit einem starken Euro. Mit der Drachme könnte die Wirtschaft langsam an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Der Tourismus könnte durch günstige Preise und einem Blick über den Tellerrand, wie es andere machen (Türkei, Ägypten) aufblühen.

Bei Beibehaltung des Euro würde die Wirtschaft auch nach einem Neuanfang weiter vor riesigen Problemen stehen, auch nur annähernd an die durchschnittliche europäische Wettbewerbsfähigkeit heran zu kommen......



Das ist auch meine Vermutung. Auch die internationale private Wirtschaft könnte nach Wiedereinführung einer abgewerteten Drachme an Investitionen an griechischen Standorten interessiert sein.

Unverzichtbar ist aber auch das intensive "Anschieben" der griechischen Wirtschaft durch die EU. M.E. könnte dann in einem Zeitraum von ca. 5 Jahren Griechenlands Wirtschaft neu und durchaus ordentlich wierderaufgestellt sein.

Diese Chance sehe ich bei einem Verbleiben im Euro-Verbund nicht.
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2 interessante artikel, die den schluss nahe legen, dass es gar nicht um griechenland geht.

http://www.zeit.de/2012/08/Griechenland/komplettansicht
Staatenlos
Die EU will einen Staat retten, den es gar nicht gibt: Griechenland muss ganz neu aufgebaut werden.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,816291,00.html
"Der Griechenland-Plan ist illusionär"
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn: Geld der Euro-Staaten wird Griechenland nicht retten
Europas Finanzminister wollen das zweite Rettungspaket für Griechenland absegnen. Doch Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn warnt im SPIEGEL-ONLINE-Interview: Das Geld werde nicht dem Land helfen, sondern nur den internationalen Banken. Man solle damit lieber den Austritt aus der Euro-Zone finanzieren.
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kreuzbuerger schrieb:
2 interessante artikel, die den schluss nahe legen, dass es gar nicht um griechenland geht.

http://www.zeit.de/2012/08/Griechenland/komplettansicht
Staatenlos
Die EU will einen Staat retten, den es gar nicht gibt: Griechenland muss ganz neu aufgebaut werden.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,816291,00.html
"Der Griechenland-Plan ist illusionär"
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn: Geld der Euro-Staaten wird Griechenland nicht retten
Europas Finanzminister wollen das zweite Rettungspaket für Griechenland absegnen. Doch Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn warnt im SPIEGEL-ONLINE-Interview: Das Geld werde nicht dem Land helfen, sondern nur den internationalen Banken. Man solle damit lieber den Austritt aus der Euro-Zone finanzieren.


Soweit ging es auch nie direkt um Griechenland. Das ist auch ein souveränes Land und deren Aufgabe auf Auslandshilfe einzugehen, wir haben da ja schlussendlich keine "deutsche" oder "EU"-Fahne in den Boden gespitzt.

Worum es aber ging ist Schadensbegrenzung auf Seiten der (weltweiten) Bevölkerung und Privatunternehmen zu erwirken und gleichzeitig einen nationalen bzw. EU-weiten Druck auf Griechenland zu setzen.

Warum? Damit zur einen Seite Griechenland nicht für einen Fall "Lehman" sorgt. [Dieser Fall wurde in Teilen ausgeschlossen, zur anderen Seite verschleppt.] Verschleppt eben deswegen, weil der Druck nach Reformen für ebendiese sorgen sollte.

Stand heute wurde dies teilweise getan, zur anderen Seite liefert der weitere Weg (noch) keine Klarheit. Möchte Griechenland wirklich im Euro bleiben? Möchte Griechenland nicht nur formal unterstützende Hilfe, damit primär die Auslandsinteressen gestützt werden oder möchte es auch Hilfe haben, um im Inland sich komplett anderen Maßstäben anpassen und dafür Transferleistungen haben?

Letzteres wäre dann der Weg hin zu den Vereinigten Staaten von Europa, ergo Abgäbe von Nationaler Sourveränität Richtung Brüssel.

Alles Fragen, wo niemand außer das griechische Volk selbst eine Antwort finden muss. Dauert nun aber auch schon 2 Jahre, bislang sehe ich aus der Bevölkerung keinerlei produktive, demokratische Ansätze wie man das Lösen will. So mies die ehemalige Politik und alles dort auch war, irgendwer muss da das Zepter in die Hand nehmen. Sonst gibt es halt auch andere Lösungsmöglichkeiten, wo der Spaß dann aufhört.
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kreuzbuerger schrieb:
2 interessante artikel, die den schluss nahe legen, dass es gar nicht um griechenland geht.

http://www.zeit.de/2012/08/Griechenland/komplettansicht
Staatenlos
Die EU will einen Staat retten, den es gar nicht gibt: Griechenland muss ganz neu aufgebaut werden.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,816291,00.html
"Der Griechenland-Plan ist illusionär"
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn: Geld der Euro-Staaten wird Griechenland nicht retten
Europas Finanzminister wollen das zweite Rettungspaket für Griechenland absegnen. Doch Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn warnt im SPIEGEL-ONLINE-Interview: Das Geld werde nicht dem Land helfen, sondern nur den internationalen Banken. Man solle damit lieber den Austritt aus der Euro-Zone finanzieren.


wenn es zwei wirtschafts"babbler" gibt auf deren aussagen ich keinen cent gebe sind dass die herren sinn und henkel. die sind die beiden schutzengel, die sich durch jede talkshow schwätzen um dem frei schwebenden kapitalismus die stange zu halten - der ernährt sie nämlich ganz großartig und gibt ihnen dazu noch die möglichkeit sich ihr ego in den medien streicheln zu lassen.
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Sind es nun die Namen oder die Aussagen die dich stören?
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pipapo schrieb:
Sind es nun die Namen oder die Aussagen die dich stören?


falls ich gemeint bin: ich habe es nicht gelesen was sinn schreibt. ich habe den vor fünf jahren mal als gastredner vermittelt und seitdem verfolgt was er so erzählt und schreibt, der ist auf meiner "blacklist".

sinn ist verfechter eines national orientierten kapitalismus (deswegen dürfte das wort international vor banken bei ihm die stärkere gewichtung haben) der an gewinn maximierung orientiert ist.

sinns ausführungen zum thema wirtschaft zu folgen erzeugt bei mir den gleichen reflex wie wenn thilo sarrazin über integration salbadert.

es gibt menschen, bei denen ich nicht das geringste interesse daran habe ihre positionen daraufhin zu untersuchen, ob da ein oder zwei körnchen wahrheit drin stecken. bei denen reicht mir die ausgangsposition um mit dem lesen auf zu hören.
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Bevor ich mir ein einziges Wort der deutschnationalen Kapitalisten Sinn oder Henkel antue mache ich mir lieber Gedanken über das was mit den Menschen in Griechenland geschieht.


Im freien Fall
Die Griechen sparen nicht genug. Sagt Europa. Die Griechen tun nichts als demonstrieren. Sagt Europa. Aber wissen wir wirklich, welche dramatischen Auswirkungen die Krise auf die Bevölkerung hat? Reise in ein Katastrophengebiet, in dem Hunderttausende ihre Arbeit verlieren, Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren können und die gesamte Mittelschicht vor dem Untergang steht.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-im-freien-fall-1.1288560

Aber da ist ja nur ihre "südländische Mentalität" dran schuld, wie der teustsche Stammtisch weiß,  keinesfalls unmenschliche Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme.  
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giordani schrieb:
Aber da ist ja nur ihre "südländische Mentalität" dran schuld, wie der teustsche Stammtisch weiß,  keinesfalls unmenschliche Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme.    


Auch wenn ich jetzt wie Herr Sinn klinge..

Schuld sind die bescheurten Sozialisten, die in der griechischen Regierung sitzen und das Land nun der internationalen Hochfinanz übergeben.

Das Wirtschaftssystem.. welches Wirtschaftssystem denn? In Griechenland ist jeder Vierte Teil der staatlichen Vetternwirtschaft.
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Der Bund der Steuerzahler hat den Bundestag aufgefordert,weiteren Griechenlandhilfen nicht zuzustimmen.

Na, da wird aber eindeutig Stellung genommen!!


Es sei einfach nicht hinzunehmen, daß der Steuerzahler inzw. für bis zu 320 Milliarden Euro haftet."Auch eine Euro-Austritt Griechenlands darf kein Tabu sein ".

Ferner wird ausgeführt, daß die Beteiligung der privaten Gläubiger viel höher ausfallen müße:"Denn schließlich haben die Banken bereits einen erheblichen Teil ihrer Risikooptionen über den öffentlichen Sektor entsorgt"


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