Spieltagsthread - Relegation 2016 (Hinspiel) - SG Eintracht Frankfurt vs. 1.FC Nürnberg
Thread wurde von littlecrow am Donnerstag, 19. Mai 2016, 22:21 Uhr um 22:21 Uhr gesperrt weil:
bitte hier http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/125148 weiterdiskutieren.
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Unsere Eintracht kämpft nun in zwei Spielen um den letzten verbleibenden Platz für die Bundesliga-Saison 2016/2017. Wir treffen auf den 1. FC Nürnberg.
Aus gegebenem Anlass:
Einfach zur Tagesordnung übergehen, nach der Nachricht um die Gesundheit unseres Anführers, fühlt sich ehrlich gesagt etwas komisch an. Daher an dieser Stelle dies vorab:
Lieber Marco Russ,
wir alle haben in den letzten Tagen und Wochen mit der Eintracht gelitten und diesen Entscheidungsspielen entgegengefiebert. Dass wir überhaupt noch die Chance auf den Klassenerhalt haben, ist in großen Teilen auch Dein Verdienst. Du bist voran gegangen und hast deine Mitspieler mitgerissen. Du hast gekämpft wie ein Löwe. So sehr uns diese Relegation nun alle mitreißt, wurde uns dann aber doch schlagartig klar: Es gibt so viel Wichtigeres als Fußball. Respekt für Deine Entscheidung, die beiden Spiele trotzdem zu bestreiten. Das werte ich als starkes Signal. Und ich bin mir sicher, dass es auch hilft, sich ein Stück weit diese Normalität in den harten Zeiten zu erhalten.
Wir alle wünschen Dir das aller, aller Beste und schnelle und vor allem vollständige Genesung. Das ist das aller Wichtigste erstmal. Wenn es einer packt, dann ja wohl Du! Und trotzdem oder gerade deswegen, wollen auch wir diese Normalität erhalten. Ich denke, das ist auch in Deinem Sinne.
Kämpfen und Siegen, Marco! Wir sind alles Frankfurter Jungs!
Und damit zum heutigen Spiel:
Nachsitzen hat schon früher in der Schule keinen Spaß gemacht. Laut Wikipedia ist "Nachsitzen (...) je nach Bundesland eine Erziehungs- oder Ordnungsmaßnahme, die gegen einen Schüler verhängt wird, beispielsweise wegen schlechten Betragens oder vergleichbarer schulischer Vergehen. Wer nachsitzen muss, darf z.B. nicht mit den anderen Schülern nach Hause, sondern muss noch eine bestimmte Zeit in der Schule bleiben und zusätzliche Aufgaben erledigen."
Uns allen wäre es lieber gewesen, wenn uns dieses Nachsitzen erspart geblieben wäre. Denn es ist, wie es immer ist beim Nachsitzen: Erstens hätte man in dieser Zeit viel schönere Sachen machen können, zweitens ist Nachsitzen auch meist mit einer Zusatzportion Stress und Ärger aus den unterschiedlichsten Richtungen verbunden. Aber es ist auch hier wie in der Schule früher: Wenn man Scheiße gebaut hat, dann muss man dafür irgendwie dann doch meistens gerade stehen. Und wenn man diese Saison als Ganzes betrachtet, dann hat sich unsere Eintracht wie ein schwer erziehbares Schulkind benommen. Die Lernziele wurden von der Mannschaft nur äußerst mangelhaft bewältigt und die in anderer Position Verantwortlichen haben insbesondere im Bereich der Kopfnoten nicht sonderlich gut abgeschnitten. Wir waren daher das gesamte „Schuljahr“ komplett versetzungsgefährdet. Erst zwei in letzter Sekunde engagierten kroatischen Nachhilfelehrern ist es gelungen, dass wir es in den letzten Wochen von einem ungenügend zu einem mangelhaft geschafft haben. Und wir haben durch dieses Nachsitzen nun vielleicht sogar doch noch die Chance, ein ausreichend zu erhalten, um die Versetzung ins nächste „Schuljahr“ noch zu packen. Klar: Man hätte durch diese eine finale Prüfung in Bremen natürlich die direkte Versetzung schaffen können, aber leider war auch da unsere Leistung zu mangelhaft.
Und seien wir ehrlich. Verdient haben wir dieses Nachsitzen allemal. Klar: Jeder von uns hätte den direkten Klassenerhalt, auch durch ein dreckig ermauertes 0:0 in Bremen, natürlich sofort genommen und auf diese zusätzlichen 10 Tage Anspannung liebend gerne verzichtet. Aber ein direkter Klassenerhalt wäre vielleicht des Guten auch ein bisschen zu viel gewesen, zu viel Kitsch, zu viel 1999-Style (diese Geschichte wird wohl zurecht einmalig bleiben). Der Herr Durstewitz schrieb dieser Tage von einer „fairen Chance für die Eintracht“. So kann man das sehen. Zumal man einen kleinen oder auch großen Dank in Richtung Schwabenland senden kann, da die dort ansässige Fußball-Mannschaft dazu beigetragen hat, dass wir diese Chance nun überhaupt noch haben. Und ein Wiedersehen mit den Schwaben darf gerne noch lange warten.
Keine Ahnung warum, aber mir schwirrt seit Tagen dieses Lied durch den Kopf, wenn ich an das heutige Spiel denke.
Unsere Eintracht muss nun also zum dritten Mal in ihrer Historie in zwei Entscheidungsspielen um den letzten freien Platz in der 1. Bundesliga kämpfen. Wobei man natürlich anfügen kann: Eigentlich hat sie den Relegationsplatz noch häufiger erreicht. Nur hat der DFB, glücklicher- oder unglücklicherweise (je nach Blickwinkel), in der Zeit zwischen 1991 und 2009 keine Relegationsspiele ausgetragen. Im Jahr 2004 z.B. war die Eintracht ebenfalls 16. der Abschlusstabelle. Eine Relegation gegen den FSV Mainz als Drittplatzierten der 2. Bundesliga hätte damals sicher auch seinen Reiz gehabt. Aber womöglich wären auch zwei direkte Aufstiege noch gescheitert, denn die Eintracht wurde 2002/2003 dritter der 2. Bundesliga (in der Relegation wäre es gegen Bielefeld gegangen) und auch zwei Jahre später kam man als dritter der der 2. Bundesliga ins Ziel und hätte sich mit dem VfL Bochum um den Startplatz in der 1. Bundesliga duellieren müssen. Aber das sind zugegebenermaßen völlig belanglose Rumspinnereien am Rande.
Man könnte natürlich an dieser Stelle auch etwas über Würstchen schreiben. Denn kulinarisch haben da beide Städte durchaus beachtliche Produkte vorzuweisen. Das hebe ich mir aber vielleicht für's Rückspiel auf. Man muss die Clubberer nicht sonderlich mögen. Gibt genügend Gründe dies nicht zu tun. Dannoch bleibt auch festzuhalten: Man würde sich lieber regelmäßig mit denen in der 1.Bundesliga messen, als mit irgendwelchen Volkswagen-Standorten oder Energy-Drink-Projekten. Sowohl Nürnberg als auch unsere Eintracht treten nun zum jeweils dritten Mal zu einer Relegation um die 1.Bundesliga an und schließen damit zum bisherigen „Rekord-Teilnehmer“, dem 1. FC Saarbrücken auf. Und apropos Saarbrücken: Nachdem man sich in der 1. Relegation gegen den MSV damals 1984 noch relativ souverän durchgesetzt hatte, war es fünf Jahre später im Ludwigsparkstadion eine ganz schöne Zitterpartie. Maßgeblichen Anteil daran hatte ein gewisser Anthony Yeboah, damals noch im gegnerischen Trikot. In diesen Begegnungen lag dann auch der legendäre Antoni-Sabini-Sketch von Badesalz begründet. Das war die Zeit, als die Fußbalerlhosen noch kurz und die Haare, zumindest die im Nacken, noch lang waren. Und in denen der Oberlippenbart das „Must-Have“ für Profifußballer war. Wer die Tore aus dieser Zeit noch mal ansehen möchte: Bitte schön! Ich habe mich bei dem Gedanken erwischt, wie wohl z.B. der Aigner, der Seferovic oder der Zambrano mit einer Vokuhila und einem „Frank-Schulz-Gedächtnis-Oberlippenbart“ aussehen würden. Jene 1989er Mannschaft, die glaubhaften Berichten zufolge eine komplett zerstrittene Truppe gewesen sein soll, wurde dann ein paar Wochen später durch einen Zauberer (Uwe Bein) und einem, der dem Zauberer den Rücken frei hielt (Ralf Falkenmayer) ergänzt und ging in der Folgesaison durch die Decke. Die Ära des Fußball 2000 begann. Und ein Jahr später schloss sich dann auch Yeboah der Eintracht an und wurde hier zur Legende. All diese Geschichten wurden natürlich in den letzten Tagen zu Haufe ausgegraben. Und natürlich kann man auch wieder 1999 bemühen. Denn genau die beiden heute beteiligten Mannschaften waren damals auch die Hauptdarsteller dieses Dramas. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass die "Stimme Frankens" Günther Koch („Hallo hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund.“) heute vor dem Spiel zu Gast auf der Waldtribüne sein wird. Einer der besten Radio-Kommentatoren überhaupt, kaum einer hat mitreißender kommentiert und in aller Hektik und bei aller Emotion meistens so treffsicher die richtigen Worte gefunden.
Aber für das Spiel heute und für das Spiel am Montag haben all diese Geschichten keine Bedeutung. Denn jetzt wird eine neue Geschichte geschrieben. Egal wie sie ausgeht, man wird sich vermutlich auch an diese Geschichte noch Jahre erinnern. Und es bleibt zu hoffen, dass es gute Erinnerungen sein werden und dass nicht die Nürnberger sondern unsere Eintracht am Ende die Mannschaft bleiben wird, die bislang aus allen Relegationen als Sieger hervorging.
Genau dafür gilt es nun also noch mal alles zu bündeln. Alles, was irgendwo zur Verfügung steht, in die Waagschale zu werfen. Das Waldstadion wird wieder dieser Hexenkessel, welcher der Mannschaft schon vor zwei Wochen gegen Dortmund geholfen hat. Und dann liegt es an der Mannschaft, diese letzte Chance beim Schopfe zu packen, die sie sich durch den harten Kampf der letzten Wochen redlich verdient hat. Daher jetzt noch mal: Alles für den Klassenerhalt! Alles dafür geben, dass der Spuck dieser Saison endlich vorüber geht und der Super-GAU im letzten Moment abgewendet werden kann!
In diesem Sinne:
AUF GEHT'S EINTRACHT, KÄMPFEN UND SIEGEN!!!
Super Einstimmung auf das wichtige Spiel und wunderbare Worte an Marco!!!
Vielen, vielen Dank - besser geht's eigentlich nicht
AUF JETZT!!!!!
Heimsieg : 0
Super Einstimmung auf das wichtige Spiel und wunderbare Worte an Marco!!!
Vielen, vielen Dank - besser geht's eigentlich nicht
AUF JETZT!!!!!
Super Einstimmung auf das wichtige Spiel und wunderbare Worte an Marco!!!
Vielen, vielen Dank - besser geht's eigentlich nicht
AUF JETZT!!!!!
Auf jetzt!!!
Ein hervorragende Thread-Eröffnung! Vielen Dank dafür!
Auf Jetzt!
Vielen Dank an den TE!
Weiß auch noch nicht, wie ich heute das Spiel angehen soll.
Alles Gute Marco.
Danke TE
Möge das Momentum Marco und seine Mitstreiter dennoch zu einer tollen Leistung treiben.
Genug Adrenalin und Glückshormone sind auf jeden Fall schon mal ein sehr guter Beginn eines Genesungsprozesses.
Erst die Gesundheit dann die Eintracht - egal in welcher Liga
Jungs, Ihr packt das und Marco wird wieder ganz gesund.
SGE!
E I N T R A C H T !!!!