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Das Forum fragt - Hellmann antwortet. Die Protokolle

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Dieser Thread ist ausschließlich für die Veröffentlichung der Protokoll. Diskutiert wird im Fazitthread.

Vorbemerkung – das Protokoll soll, soweit möglich, lediglich die Aussagen von Axel Hellmann wiedergeben, subjektive Eindrücke zu einzelnen Inhalten werde ich in einem gesonderten Post schildern.
Begonnen wurde mit einem kurzen Rückbllick auf die Geschichte des Forums, zusammen mit von Basaltkopp verteilten, von SGE_Werner erstellten, Statistiken zur Nutzung im Zeitraum der letzten 6 Jahre.

Dann folgte eine Einschätzung von Axel Hellmann über die Bedeutung des Forums. Eintrach Frankfurt sieht das Forum als Medium von Fans für Fans, als Informationsquelle für alles, was die Eintracht betrifft. Ganz klar hat es aber keinen! Status als Medium der Kommunikation von Eintracht Frankfurt mit den Fans. Das Forum sowie die Moderatoren werden nicht vom Vorstand kontrolliert. Das Forum fliegt unter dem Radar von Vorständen, es sei denn es passieren gravierende Dinge im Forum die über die interne Meldekette nach oben gegeben werden und gegebenenfalls Vorstandsinvolvierung verlangen. Zudem ist der Stellenwert des Forums aus Sicht von Eintracht Frankfurt ökonomisch irrelevant.
Axel Hellmann betont im Laufe des Abends mehrfach, dass es seitens des Vorstandes keinerlei Massgaben and die Moderatoren gibt, welche Beiträge/Inhalte oder User zu dulden/sperren oder zu entfernen seien. Das auch insbesondere nicht mit Hinblick auf den allseits beliebten Rotwein-Freunde thread. Die Annahme, dass der Vorstand sich aufgrund des RF-threads zu einer Einmischung entschlossen hätte sei schlichtweg absurd, auch erging nie der Auftrag an die Moderation diesen thread „durchzuwischen“.
Aufmerksamkeit auf Vorstandsebene bekam das Forum insbesondere durch das Unterforum Dies&Das, in welchem, zeitgleich zu sportlichen Talfahrt, vermehrt Themen wie PEGIDA oder AFD diskutiert wurden, teilweise mit recht eindeutigem rechten Gedankengut. Da dies von Eintracht Frankfurt als, im Zweifel, durchaus strafrechtlich relevant eingeschätzt wurde, wurden verschiedene Massnahmen besprochen, die zur Unterbindung dessen führen sollten. Axel Hellmann berichtet weiterhin, dass das Forum durchaus einer externen Wahrnehmung unterliegt und es sogar von mehreren Sponsoren (am Abend namentlich genannt, wird hier aber aus verständlichen Gründen (hoffe ich) nicht wiederholt) Kontaktaufnahme zu Eintracht Frankfurt gab bezüglich der Einträge und des Tons im Forum auf der vereinseigenen homepage. Einige der Spomsoren liessen durchblicken, dass sich das erheblich bessern muss, andernfalls sehe man sich gezwungen das Sponsoring zu beenden „da sich eine solche „Gesprächskultur“ nicht mit den zu tranportierenden Inhalten der Werbung und der Marke vereinbaren lassen würde“.
Die angedachten/diskutierten Massnahmen waren wie folgt:

  • Konsequente Sperrung einzelner User
  •    Schliessung der Unterforen, die keinen Eintrachtbezug haben (Dies&Das zB.)
  •    Komplette Abschaltung des Forums
  •    Einwöchige Schliessung (nach einem Sieg!, um dem Vorwurf der Unterdrückung von Spieltagskritik den Wind aus den Segeln zu nehmen).
Axel Hellmann betont, dass an dieser Entscheidungsfindung der gesamte Vorstand sowie die Medienabteilung beeiligt waren. Die Entscheidung fiel auf die einwöchige Schliessung. Festgelegt wurde, dass dies in Absprache mit dem Moderatorenteam erfolgt. Hier räumt Axel Hellmann hausinterne Kommunikationsprobleme ein, denn eben diese Absprache mit dem Moderatorenteam ist augenscheinlich nicht erfolgt. Mit weiterem Bezug zur öffentlichen Wahrnehmung führt Axel Hellmann aus, dass die Presse gerne aus dem Forum zitiert, insbesondere bei kritischen Stimmen, um das Forum als Alibi zu nutzen ohne einen verantwortlichen Mitarbeiter (Trainer, Vorstand, Spieler) direkt zu vergraulen. Im Gespräch lautet es dann „es gibt da negative Stimmung im Umfeld zu Ihrer Person“ anstatt sagen zu müssen „Wir/ich (die Presse) sehen sie kritisch/negativ“. Das erhält die zu kritisierende Person als Informationsquelle, da die Kritik ja von „aussen“ kommt und nicht vom Fragenden selbst. Es gibt die Ankdote, dass ein ehemaliger Trainer wohl mehrere Monate einen bestimmten Reporter ignorierte, nachdem dieser einige kritische Fragen stellte. Im Zuge der weiteren Diskussion geben verschiedene User ihre Einschätzung zur technischen Lage des Forums, zum Umgang der Moderatoren mit den Usern und zum generellen System dahinter ab (Stichwort Server-Einbruch Ticketing). Axel Hellmann notiert sich die Punkte und räumt ein, dass dieser Bereich sowohl technisch als auch Personalstrukturtechnisch definitiv Optimierungsbedarf hat. Es wird seitens Axel Hellmanns angeregt, ein offenes „User-Mods-Vereinstreffen“ zu organisieren, bei dem jeder User eingeladen ist und sich zu Wort melden darf. Als Zeitpunkt wird das vierte Quartal ins Gespräch gebracht. „Härtefälle“, in denen bereits mit juristischer Vorgehensweise gedroht wurde, möchter er (auch evtl. durch ein persönliches Gespräch) bereinigen und aus der Welt schaffen. Die Kommunikation der Moderatoren mit den Usern und umgekehrt bleibt ein Thema, es wird von Usern berichtet, dass es in der Vergangenheit etwas besser war, geschuldet dem Umstand das auch eine persönliche Bekanntheit gegeben war. Es erfolgt der Hinweis das Moderatoren bei Heimspielen vor dem Museum getroffen werden können, und das so manches persönliches Kennenlernen das Verhältnis wischen einzelnen Usern und Moderatoren durchaus verbesssert hat. Strukturelle Veränderungen in Form von Hauptamtlichen Moderatoren schliesst Axel Hellmann aus. Letztlich erscheint es den Anwesenden sinnvoll, ein User-Mod treffen zu veranstalten um den Umgang miteinander zu verbessern.

Zum Abschluss des Themas appelliert Axel Hellmann noch einmal an die Uservertreter sich über die Aussenwirkung im Klaren zu sein und als Forumsgemeinde ihrer Verantwortung gegenüber Eintracht Frankfurt gerecht zu werden, das Forum darf nicht als „Geschäftsschädigend“ wahrgenommen werden.

Danke @Weilbacher_Bub für Deine Arbeit.

EDIT bils:

Hier geht es zum Das Forum fragt - Hellmann antwortet. Der Fazitthread.
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Protokoll Block 1: Stadion

Zuerst wurde den anwesenden Gästen ein sehr ausführlicher Überblick über die aktuellen Vertragsverhältnisse in und um die Stadionnutzung gegeben.
Der Stadionnutzungsvertrag hat eine Laufzeit von 2005-2020.
Eintracht Frankfurt ist nur Nutzer des Stadions, nicht Betreiber. Eintracht Frankfurt muss 18% an den Ticketverkäufen und  60% an den Werbeerlösen an Betreiber und Vermarkter abgeben. An den Einnahmen von Parkplätzen, Catering, Namensrecht und sonstigen Umsätzen die in und um das Stadion generiert werden, verdient Eintracht Frankfurt nichts. Dies sei ein erheblicher Wettbewerbsnachteil ggü. anderen Bundesligisten.
Die Miete für das Stadion beträgt momentan in etwa 7,5 Millionen Euro und geht je nach Nutzungsvolumen auf bis zu 10 Mio. Der Grund für die hohe Miete ist die hohe Investition in das Stadion. Dieses wurde als WM-Arena und nicht für den gewöhnlichen Bundesligaspielbetrieb gebaut. Die Investitionskosten pro Sitzplatz seien die zweithöchsten in Deutschland.
Eigentümer des Stadions ist die Besitzergesellschaft Sportpark Stadion Frankfurt (SSF), ein Unternehmen der Stadt Frankfurt. Diese beauftragt die Stadion Frankfurt Management GmbH (SFM) mit dem Betrieb des Stadions.  Und schließt den Nutzungsvertrag mit Eintracht Frankfurt ab.
Laut Axel Hellmann sind sich alle Beteiligten seitens Eintracht Frankfurt bewusst, dass diese Umstände eine wesentliche Ursache für die eingeschränkte finanzielle Lage darstellt. Man würde hier jedes Jahr ein „struktrelles Defizit“ von etwa sechs Millionen vor sich hertragen. Man ist sich im Klaren, dass es mit Ablauf des aktuellen Vertrages zu erheblich verbesserten Konditionen kommen muss, um wettbewerbsfähig zu sein.
Zur Zukunft macht Hellmann klar, dass sich Eintracht Frankfurt mit allen Szenarien beschäftigt habe. Diese lassen sich in vier Modelle unterteilen. Diese Modelle seien alle durchgespielt, durchgeplant und durchgerechnet worden.
Szenario 1: Stadionneubau
Laut AH werde ein Neubau realistisch betrachtet nicht möglich sein, da es in Frankfurt kaum Flächen gibt, die infrastrukturell infrage kommen würden. Unerschlossene Flächen im Rhein-Main-Gebiet im Rhein-Main-Gebiet würden auch das Wohlwollen der Stadt Frankfurt  und der von Frankfurt stark dominierten Regionalgesellschaften voraussetzen. Diese sei nicht zu erwarten, weil die Stadt Frankfurt ja eine zukünftige Verwendung der Commerzbankarena sicherstellen müsse.
Szenario 2: Kauf der Commerzbank-Arena
Auch dieses Szenario ist laut AH sehr schwer zu realisieren, da anzunehmen ist, dass die Stadt das Darlehen auf dem Stadion nach all den Jahren nicht so runtergetilgt hat, dass der Kaufpreis für EF wirtschaftlich vertretbar ist. Wenn der Unterschied zwischen Verkehrswert und Buchwert zu groß ist, wird sich die Stadt aus politischen Gründen mit einem Verkauf sehr schwer tun.
Szenario 3: Eintritt in die Betreibergesellschaft
Denkbar wäre auch, dass EF vor 2020 in die Betreibergesellschaft als Gesellschafter eintritt und die bisherige Konstruktion unter veränderten, für EF positiven Nutzungsbedingungen, den Nutzungsvertrag vorzeitig verlängert. Dies hätte eine dauerhafte Entlastung zur Folge, die schon früher als 2020 wirtschaftlich greift. Diese Entlastung müsse sich vor allem an dem Zugang zu den Erlösen durch das Stadion, also Catering, Parken und Namensrecht abbilden.
Szenario 4: Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft
Sollte die SFM nicht bereit Eintracht Frankfurt vor 2020 in den oben genannten Punkten entgegen zu kommen, ist die Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft eine denkbare  Option. Mit dieser müsste man etwa ab 2018 am europaweiten Ausschreibungsverfahren teilnehmen und würde dann gegen die bestehende SFM in einen Wettbewerb eintreten.
Sollte man den Zuschlag nicht bekommen hätte man die Möglichkeit das Zustandekommen eines Mietvertrages mit einer anderen Gesellschaft zu verweigern, um seine Interessen durchzusetzen. Diese Auseinandersetzung würde einen erheblichen öffentlichen Wirbel auslösen und dann müsste die ganze Eintracht-Familie zusammenstehen und einen solchen Konflikt auch ausfechten mit der Stadt.
Die Szenarien 3 und 4 werden aktuell favorisiert.

Desweiteren ging es um den Ausbau des Stadions im Zuge der wahrscheinlichen deutschen Bewerbung um die EM 2024. Folgende Überlegungen bestehen hierzu:
Ausbau des Stadions auf eine Kapazität von knapp 60.000 Zuschauern
Denkbar wäre eine Tieferlegung des Spielfeldes und somit ein Anbau von Unterrängen
Ausbau der NWK zu einer reinen Stehplatz-Tribüne
Ausbau der digitalen Infrastruktur (Flächendeckendes W-LAN, Second-Screen Angebote, virtuelle Werbung)
AH bestätigte weiterhin, dass EF beabsichtige bis 2020 jährlich zwischen 1000 und 2000 neue Dauerkarten auszugeben, um dann im Falle eines Ausbaus insgesamt eine Zahl von ca. 36000 Dauerkarten ausgegeben zu haben.

Im weiteren Verlauf von Block 1 ging es noch um die zunehmende Internationalisierung der Liga und EF. Hier orientieren sich die Zielmärkte auch an Kontakten zu ehemaligen Ex-Adlerträgern wie bespw. Chen Yang (China). Interessante Zielmärkte neben China seien noch die USA, Japan, Arabien und ggf. Indien.

EDIT bils:

Hier geht es zum Fazitthread Stadion.
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Protokoll zu Block II der Präsentation von Axel Hellmann
-Entwicklung der Bundesliga, Investorenmodelle, Fanthemen-


50+1-Regel

Axel Hellmann erläutert die Grundsätze der 50+1-Regel und gibt eine Übersicht der verschiedenen Investorenmodelle, die in der Bundesliga Anwendung finden.

Die 50+1-Regel ist eine Vorschrift des Ligaverbands, nach der es Kapitalanlegern nicht möglich ist, die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften zu übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben. Die Mehrheit muss beim e.V. sein.

Nach Einschätzung von Axel Hellmann besteht die große Gefahr, dass die 50+1-Regel in den nächsten 10 Jahren „kippen“ und somit der Mehrheitseinfluss der eVs an Bedeutung in der Bundesliga verlieren wird. Darauf müsse man sich einstellen.

Axel Hellmann erläutert, dass die Eintracht Frankfurt Fußball AG in dieser Hinsicht grundsätzlich sich klar positioniert hat und zukunftsfähig aufgestellt ist. Er hebt hervor, dass die AG sich der traditionellen Werte von Eintracht Frankfurt bewusst ist, die Satzung des eV herzu klare Mehrheiten vorschreibt aus seiner Sicht und potentielle zukünftige Investoren eine Minderheitsbeteiligung akzeptieren müssten und Kultur sowie die Philosophie von Eintracht Frankfurt verinnerlicht haben müssen.

In diesem Zusammenhang stellt Axel Hellmann deutlich klar, dass die Höhe des Eigenkapitals eine nicht unerhebliche Bedeutung für die AG, um Wachstumsmodelle im sportlichen und nicht sportlichen Bereich zu ermöglichen. Er zeigt auf, dass verschiedene Modelle zur Steigerung des Eigenkapitals geprüft und analysiert worden sind, unter anderem auch die Ausgabe von Genussscheinen.

TV-Rechte/ -Gelder

Anhand einer Übersicht erläutert Axel Hellmann, dass die Erlöse aus der TV-Vermarktung stark anwachsen werden in den kommenden Jahren. Insbesondere der Anteil der internationalen Vermarktung verzeichnet einen überproportionalen Anstieg und stellt zugleich das größte Steigerungspotenzial dar. Er gibt weiterhin zu bedenken, dass in der Bundesliga keinesfalls „englische Verhältnisse“ Einzug halten werden, die Erlöse also weiterhin unterhalb der Möglichkeiten eines englischen Premier-League-Clubs liegen werden. Allerdings weist er auch darauf hin, dass „nicht jeder gute Spieler in England spielen kann und somit noch genügend qualifizierte Spieler übrig bleiben, die in das Portfolio von Eintracht Frankfurt passen“.

Axel Hellmann zeigt auf, dass Eintracht Frankfurt Mitglied im Team Marktwert ist. Die unter diesem Namen vereinigten Traditionsvereine wollen eine Änderung der Verteilungsmodi der Fernsehgelder erwirken. Anhand der Erreichbarkeit der Zuschauer bei Übertragungen von Einzelpartien im Fernsehsender Sky begründet Axel Hellmann die Notwendigkeit dieser Änderungen. Danach erreicht eine Übertragung mit Frankfurter Beteiligung deutlich mehr Zuschauer als vergleichbare Partien anderer Bundesligavereine. Diese Wertschöpfung durch EF für den Sender bringe aber EF im Gegenzug nicht mehr aus den Erlösen.

Axel Hellmann erläutert, dass das Team Marktwert insbesondere eine dritte Säule zur Ermittlung des Anteils an den TV-Geldern etablieren möchte. Diese sogenannte „Markensäule“ könnte folgende Kriterien umfassen:

Messbare mediale Reichweite (z. B. sky-Reichweite)
Fanbasis in Deutschland
Social Media-Reichweite
Durchlässigkeit von Jugendspielern in den Profi-Bereich

Investorenmodelle

Axel Hellmann stellt klar, dass es aufgrund der aktuell dünnen Eigenkapitaldecke nicht zielführend wäre, Fremdkapital, also Darlehen aufzunehmen. Aus diesem Grund könne einer Stärkung der Kapitaldecke nur über die Erhöhung des Eigenkapitals kommen. Hierzu erläutert er ausführlich verschiedene Modelle, unter anderem auch die Ausgabe von Genussscheinen.
Aufgrund der möglicherweise erforderlichen Investitionen ist auch unter Berücksichtigung der Rechtsform der Aktiengesellschaft eine „gesunde Eigenkapitalbasis“ von hoher Bedeutung.
Die Teilnehmer gewinnen nach den detaillierten Ausführungen den Eindruck, dass neben den sportlichen Aspekten die Führung der AG unter unternehmerischen Gesichtspunkten eine immer größere Bedeutung gewinnt.

Fanthemen

Axel Hellmann erläutert, dass die Fans der Eintracht Frankfurt einen nicht unerheblichen Anteil an der Wahrnehmung des Fußballvereins national wie auch international haben. Er stellt das in der Summe positive Verhältnis der Fans zum Verein in den Vordergrund und bekräftigt, dass ein gutes Miteinander zwischen Anhängern und EF immer ein erklärtes Ziel der Führung der AG sein müsse, auch wenn man mal unterschiedliche Interessen und Handlungszwänge habe. In diesem Zusammenhang erinnert Axel Hellmann nochmal an die „legendären 12.000“ in Bordeaux. Solche Dinge seien nur zu stemmen, wenn alle in die gleiche Richtung arbeiten würden.
Angesprochen auf die negativen Vorkommnisse (z.B. Zünden von Pyrotechnik im Stadion) hebt Axel Hellmann hervor, dass die Führung der Eintracht Frankfurt Fußball AG sich hinsichtlich der Sanktionierung gegen Kollektivstrafen ausgesprochen hat. Vielmehr sollte sich auf die Identifizierung und Bestrafung der wenigen Einzelakteure konzentriert werden. In diesem Zusammenhang erläutert er die Arbeitsweise der Videoüberwachungsanlage in der Commerzbank-Arena. Er führt aus, dass mit Hilfe dieser Anlage zahlreiche Verursacher der jüngsten Vorkommnisse identifiziert werden konnten und dass diese auch zivilrechtlich belangt werden.
Weiteres Verbesserungspotenzial sieht Axel Hellmann in der Vernetzung von Kontrollen (z.B. im Eingangsbereich) und der Überwachung während des Spielbetriebs.
Zu den aktuellen Verfahren erläutert Axel Hellmann die Strategie der AG. Danach liegt der Fokus auf der Tatsache, dass seitens Eintracht Frankfurt keine Versäumnisse zur Last gelegt werden können und somit ein weiteres Aussprechen von Kollektivstrafen nicht angemessen erscheint. Mit dieser Haltung gehe EF in die Verhandlungen vor dem Sportgericht.
Das Vorstandsmitglied erläutert weiterhin anhand zweier konkreter Beispiele, dass die Vorgehensweise der Fans auch Einfluss auf die Beziehungen zwischen Eintracht Frankfurt und seiner Sponsoren hat. Somit müssen einzelne Aktionen im Gesamtkontext als schädlich für die Fußball AG eingestuft werden. EF sei hier aus Sicht von Sponsoren durchaus vorbelastet.

Für die Richtigkeit

EDIT bils:

Hier geht es zum Fazitthread Finanzen und Co.
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Protokoll des Forumstreffens mit Axel Hellmann, Block 3 Sportthemen
Protokollanten: JohanCruyff und Adlerviduum


*Inhalt: *
0. Generelles zum sportlichen Bereich von Eintracht Frankfurt
1. (Neu-)Organisation des sportlichen Bereichs der AG
2. Abmeldung U23
3. Kooperationen
4. Sportorganisatorische Vorbilder
5. Geschäftsmodell Ausbildungsverein
6. Einbindung Ehemaliger
7. Sportlicher Beirat
8. Trainingslager
9. Schaaf
10. Veh

0. Generelles zum sportlichen Bereich von Eintracht Frankfurt
Axel Hellmann erläutert zunächst die Zuständigkeitsverteilung im Vorstand und dass er als Vorstandsmitglied zuständig ist für die verschiedenen operativen Bereiche nicht aber für den Bereich Sport. Er hat mehrfach im Verlaufe des Abends deutlich gemacht, dass sowohl Oliver Frankenbach als auch er keine sportlichen Entscheidungen trifft, sondern diese in der Vergangenheit von Heribert Bruchhagen, bzw. Bruno Hübner und jetzt von Fredi Bobic, bzw. Bruno Hübner getroffen werden. Als Vorstand möchte er aber z. B. in Vorstandssitzungen sportliche Entscheidungen erläutert bekommen.
Axel Hellmann ist der Auffassung, dass die Linie, die Ausrichtung und die Philosophie des sportlichen Bereichs unabhängig vom gerade angestellten Personal bestehen müssen. Dies hat er damit begründet, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen den führenden sportlichen Entscheidungsträgern und anderen Mitarbeiten gibt. Ähnlich wie bei Lizenzspielern, die in ihrer Karriere für verschiedene Vereine spielen, handeln auch Trainer und Sportfunktionäre im Lauf ihrer Karriere im Normalfall im Interesse verschiedener Vereine. Die entsprechenden Positionen werden in aller Regel bei den meisten Vereinen aus dem üblichen und bekannten Pool der in Frage kommenden Personen besetzt. Aus diesem Grund ist es bei praktisch allen sportlichen Entscheidungsträgern so, dass sie sich zumindest die Option offen halten wollen, in Zukunft auch bei anderen Vereinen arbeiten zu können. Außerdem haben sie in ihrer bisherigen Laufbahn in der Bundesliga Freundschaften mit Sportlern und vor allem sportlichen Entscheidungsträgern auch anderer Vereine geschlossen und fühlen sich diesen selbstverständlich auch verbunden. Daher können und wollen sie in einigen Fragen nicht immer in aller vielleicht gebotenen Schärfe mit anderen Vereinen Interessensgegensätze ansprechen und austragen, weil der gegnerische Verein von heute, der Arbeitgeber von Morgen sein könne.
Axel Hellmann wollte damit keine allgemeine Kritik an den Sport-Fachleuten äußern, sondern umgekehrt darauf hinweisen, dass sich erstens die Eintracht ein sportliches Konzept geben müsse, das unabhängig von den aktuell für den sportlichen Bereich verantwortlichen Personen Bestand hat, und zweitens wollte er damit für Verständnis werben, warum sich leitende Sportverantworliche (in praktisch allen Vereinen und auch der Eintracht) oft nicht so gegenüber anderen Vereinen positionieren wie es die Fans tun und nicht so, wie es sich die Fans von den Vertretern ihres Herzensvereins wünschen würden.

[Kommentar der Protokollanten:
Wir meinen, dass eine konsequente Umsetzung der obigen Auffassung darin bestehen müsste, sich zumindest perspektivisch so wenige wie möglich leitende Sportentscheidungsträger aus dem üblichen Pool zu verpflichten, sondern der Anspruch müsste vielmehr der sein, diese selber gezielt aufzubauen.]


1. (Neu-)Organisation des sportlichen Bereichs der AG
Als Konsequenz der Auffassung, dass die Aufgaben und das Anforderungsprofil der Sportverantwortlichen der EFAG nicht von den aktuellen Entscheidungsträgern im sportlichen Bereich vorgegeben werden sollen, sondern unabhängig davon bestehen sollten, wurden vor der Suche nach dem neuen Sportvorstand sowohl die Aufgaben als auch das Anforderungsprofil an diese Position festgelegt. Auch namhafte und kompetente Bewerber entschieden sich gegen den Job aufgrund der aufgestellten sehr umfangreichen Anforderungen und Aufgaben. Aus dem Aufsichtsrat habe Hellmann erfahren, dass Fredi Bobic klar bereit war, sich den schweren Aufgaben und Anforderungen zu stellen und die notwendigen Veränderungen durchzuziehen. Das soll bei anderen Kandidaten nicht so gewesen sein. Daher wurde er zum neuen Sportvorstand ernannt und ist als Vorstandsmitglied nun verantwortlich für den Bereich Sport. Bereichsleiter Sport ist der Fredi Bobic unterstellte Sportdirektor Bruno Hübner. Dem Bereich Sport unterstehen die folgenden Abteilungen:

Abteilung Lizenzspieler (Leitung: Niko Kovac)
Trainerstab
Medizinische Abteilung
Leitung Lizenzspielerbetrieb

Abteilung Scouting (Ben Manga)
Axel Hellmann hatte sachlich eine gute Meinung von Bernd Legien. Über den neuen Abteilungsleiter Scouting, Chefscout und Kaderplaner Ben Manga, habe er viel gutes gehört und er sei von Fredi Bobic klar empfohlen worden.
In dieser Abteilung ist nun auch das Scouting des Nachwuchsleistungszentrums beheimatet. Der Grund dafür ist die gewollte Verzahnung zwischen Jugend und Profis: Wenn es z. B. einen Jugendspieler gibt, der in 2 Jahren für eine bestimmte Position aufgebaut werden soll, dann macht es z.B. Sinn, für diese Position einen Spieler übergangsweise für 2 Jahre zu holen.

Abteilung Analyse (Sebastian Zelichowski)
Es soll eine einheitliche Spielstrategie entwickelt werden auf Grundlage der Analyse der besten Spielsysteme. Diese Analyse läuft zur Zeit.
Dieser Abteilung gehört auch der Bereich Video-Analyse mit Marcel Daum an.

Abteilung Nachwuchsleistungszentrum (Armin Kraaz)

Abteilung Fußballschule (Charly Körbel)

2. Abmeldung U23
Der Grund für die Abmeldung lag nicht in Finanzschwierigkeiten des Vereins. Wie auch öffentlich kommuniziert war die Abschaffung in der Analyse begründet, dass es Talente höchst selten über die U23 in den Profikader geschafft haben, aber viele direkt von der U19 zu den Profis kamen. Man hat sich von der U23 Abmeldung versprochen, dass mehr Geld für die anderen Jugendmannschaften, insbesondere die U19, zur Verfügung steht und dass die der U19 entwachsenen Talente mit anderen Ersatzspielern eine Art Reserverunde spielen sollten. Diese Reserverunde sollte organisiert werden mit Testspielen gegen internationale und regionale Mannschaften.
Das Problem aus Sicht von Axel Hellmann besteht darin, dass es zwar unter Schaaf ungefähr so wie ursprünglich angedacht umgesetzt wurde, aber Veh dieser Vielzahl von Testspielen skeptisch gegenüber stand, weil er darin eine Überforderung der Spieler sah. Keine U23 zu haben und keine Testspiele zu machen sei aber die schlechteste Kombination. Es soll nun abgewartet werden, wie Niko Kovac dies handhabt. In dem Fall, dass auch er regelmäßige Testspiele der Reserve ablehnt, muss die Situation neu bewertet werden.
Aktuell ist keine Wiedereinführung der U23 geplant, aber sie wäre nicht unmöglich. Ein Einstieg in der 5. Liga wäre möglich und eine Rückkehr in die Regionalliga in einem Zeitfenster von 3 Jahren nicht unrealistisch.

[Kommentar der Protokollanten:
Wir halten es für einen Widerspruch, dass ein solcher, für den Verein konzeptioneller Aspekt von der Entscheidung des Trainers abhängt, wo doch Sportstrukturen unabhängig von den aktuellen Trainern bestehen sollen.]


3. Sportliche Kooperationen
Von sportlichen Kooperationen wie denen mit ManCity hält Axel Hellmann nicht besonders viel, weil die Vereinsinteressen nicht langfristig, sondern im Einzelfall kompatibel sind. Daher favorisiert er Entscheidungen und Zusammenarbeit im Einzelfall.
In der Jugend wird mit den beiden Vereinen JFV Viktoria Fulda und der TSG Wieseck kooperiert. Siehe:
www.eintracht-frankfurt.de/verein/fussball-leistungszentrum/kooperationen-projekte/vereinskooperationen.html

4. Sportorganisatorische Vorbilder
Die Vereine Mainz und Augsburg sind in folgender Hinsicht Vorbilder:
guter Abverkauf
gute Wertentwicklung der Spieler
guter Verkauf der eigenen Identität / gute Außendarstellung und Imagepflege
Auf Nachfrage bestätigte Axel Hellmann, dass diese Vereine nicht unbedingt Vorbilder für den Spielstil der Eintracht seien. Diesen zu definieren, sei jetzt Aufgabe des sportlichen Bereichs.

5. Geschäftsmodell Ausbildungsverein
Die Eintracht will ein erfolgreicher Ausbildungsverein werden. Es geht darum, junge Spieler als Spieler und damit als Werte zu entwickeln, um durch deren Verkäufe dann zu erheblichen Erträge zu kommen. Dies wurde an Spieler-Beispielen ausgiebig diskutiert: Zambrano, Trapp, Szalai, Seferovic, Firminho.
Zambrano: Zambrano ist ein Sonderfall und kann daher nicht als Beispiel dafür dienen, dass etwas falsch gelaufen ist. Die Sprache kam auf Zambrano, weil am nächsten Tag ein Artikel in der Bildzeitung zu dem Thema erschienen ist, in dem Bruno Hübner für den Zambrano-Deal kritisiert worden ist. Aus diesem Grund wollte Axel Hellmann klarstellen, wie das zustande kam. Die unüblichen Vertragsmodalitäten ergeben sich daraus, dass Schaaf mit dem Spieler nicht weiter zusammen arbeiten und ihn abgeben wollte. Der Vorstand bestand aber darauf, dass der Spieler mindestens kostenneutral abgegeben wird. Man dürfe keinen Spieler ablösefrei verlieren. Daher wurde vom Vorstand und Hübner mit Zambrano abgesprochen, dass der Vertrag mit einer Ausstiegsklausel in Höhe der einst gezahlten Transfersumme verlängert wird und Zambrano dann transferiert wird. Veh wollte nach seiner Rückkehr Zambrano dann unbedingt halten, so dass die Klausel fortgeschrieben worden ist.

[Kommentar der Protokollanten:
Wir sehen es als äußerst positiv an, dass die Eintracht offensichtlich den Standpunkt praktizieren will, Spieler nicht unter der eigenen Investitionssumme abzugeben.]


Trapp: Kevin Trapp wurde von Axel Hellmann als Beispiel für einen Spieler genannt, der werthaltig verkauft worden ist. Aus Sicht der Protokollanten, die wir auch auf dem Treffen, vorgebracht haben und von der wir nicht sicher sind, wie viele Teilnehmer uns dabei zustimmen, ist das nicht so. Einer der reichsten Vereine der Welt möchte unseren Torwart und Kapitän, dessen Vertrag gerade erst verlängert wurde und der zum Gesicht des Vereins aufgebaut werden sollte, unbedingt verpflichten und wir lassen uns davon unter Druck setzen, fahren mit einer Delegation hin und versuchen den Deal so schnell wie möglich abzuwickeln – ohne schon einen Ersatzmann parat zu haben. Dass dann bei der Suche nach einem Ersatzmann Aussagen fielen wie: „der Markt ist verrückt“, „die wollen ja für xy fast genauso viel wie wir für Trapp bekommen haben“, bestätigt eigentlich die Sichtweise von uns Protokollanten, dass wir 1. unseren Spieler für eine niedrigere Ablösesumme als auf dem Markt erzielbar gewesen sein müsste transferiert haben und dass dies 2. damit zusammen hängt, dass wir uns haben treiben lassen und nicht über eine Einigung mit dem Ersatzkandidaten und dessen Verein vor endgültigem Vertragsabschluss mit Paris eine bessere Verhandlungsposition aufgebaut haben. Im 2. Punkt hat uns Axel Hellmann zugestimmt; in der Höhe der Ablöse waren wir weiterhin uneins. Axel Hellmann verwies in Hinblick auf die Verhandlungsposition der Eintracht auch noch auf den unbedingten Wunsch des Spielers, den Verein zu verlassen und die per Handschlag getätigte Zusage an den Spieler, dass dieser zu einem Topverein wechseln dürfe.
Wir haben die These aufgestellt, dass es kein Zufall sei, dass unsere Spieler für relativ geringe Ablösesummen gehen und Spieler von Mainz, aber auch von Abstiegskandidaten wie Stuttgart und Werder zu hohen Preisen. Ein Beispiel dafür war der unserer Meinung nach mittelmäßige Mainzer Spieler Szalai, der für ca 8 Mio € transferiert wurde, wohingegen unseren Spielern wie z. B. Seferovic in der Öffentlichkeit für weniger gehandelt werden. (Und das obwohl Seferovic noch jung, schon erfahren und in  der schweizer Nationalmannschaft Stammspieler vor Drmic (einst 12 Mio €) und Embolo (25 Mio €) ist.) Wir Protokollanten sehen den Grund für die vergleichsweise geringen Ablösesummen darin, dass unsere eigenen Spieler von Verein, Vereinsumfeld und Presse vergleichsweise schlecht gesehen werden und selbst im Lob der Spieler zu erkennen ist, dass man sich nicht vorstellen kann, dass sie für andere Vereine viel wert sein könnten. Daher werden auch die Nachfragerpreise als Marktpreise akzeptiert statt eigene höhere Preisvorstellungen zu entwickeln, zu begründen und zu etablieren. Wir sehen einen weiteren möglichen Grund für die vergleichsweise geringe Höhe der erzielten Ablösesummen in den schlechten Verhandlungspositionen aufgrund der bisherigen Politik der kurzen Vertragslaufzeiten.
Firminho: Axel Hellmann setzte dagegen, dass bei teuren Verkäufen die Summen oft auch deshalb so hoch sein können, weil dahinter ausgefeilte Beteiligungsmodelle stehen, was dann natürlich immer bedeutet, dass beim Verein nicht so viel hängen bleibt. Von den 40 Mio. € für die Firminho transferiert wurde, sollen nur 18 Mio € an den Verein gegangen sein.

[Kommentar der Protokollanten:
Wir halten dies für keinen Einwand, da ja schon ein Transfererlös von 18 Mio € für unseren Verein ein Quantensprung wäre. Auch wenn es vielleicht schwer sein mag für die Eintracht, einen Spieler mit der Qualität von Firminho zu verpflichten und zu entwickeln, so hätten wir dennoch den strukturellen Vorsprung gegenüber Hoffenheim in die Waagschale zu werfen, dass wir als Verein - hoppnungslos wie wir nun einmal sind -, 10 Mio € mehr erlösen würden. Also: Keine Angst vor Toptransfers.]


6. Einbindung Ehemaliger
Axel Hellmann verweist darauf, dass bereits viele Ehemalige eingebunden sind, aber eben nicht mit höchster Verantwortung im sportlichen Bereich. Als Beispiele wurden am Abend genannt:

  • Für die Präsenz in Asien sind für die Eintracht aktiv: Chen Yang (China), Bum Kun Cha (Südkorea) – und es ist angedacht, Hasebe dementsprechend für Japan einzubinden. Einige Aktionen mit Hasebe werden bereits mit Unternehmen vor Ort verhandelt.
  • Fußballschule mit Charly Körbel und anderen ehemaligen Eintrachtlern.
  • Christoph Preuß als Teammanager
  • Bernd Hölzenbein als Scout und Markenbotschafter
  • Oka Nikolov soll und will eingebunden werden. Es ist zur Zeit noch unklar, was Oka machen will und daher steht auch noch nicht fest, wie er eingebunden werden wird.
7. Sportlicher Beirat
Die Idee der Einrichtung eines sportlichen Beirats, um auf diesem Weg die Fachkompetenz für sportliche Entscheidungen zu stärken, hält Axel Hellmann sowohl für die Sportliche Leitung als auch für den Aufsichtsrat für nicht zielführend.
Aufsichtsrat: Der Aufsichtsrat trifft keine operativen sportlichen Entscheidungen. Daher hält es Axel Hellmann für einen Vorteil, dass im AR der EFAG viel Fachwissen aus dem wirtschaftlichen Bereich versammelt ist und für keinen Nachteil, dass dort kaum Fußballfachwissen präsent ist. Das Gremium hat daher aus seiner Sicht auch keinen Bedarf an zusätzlicher sportkompetenter Beratung.
Sportliche Leitung: Sportvorstand und Sportdirektor würden durch einen Beirat in ihren Entscheidungsprozessen auch nicht unterstützt. Durch einen solchen Beirat würden viel mehr Personen mitreden. Die Einschätzungen zu einem Spieler seien bei den Experten in der Regel sehr unterschiedlich, auch durch den Einfluss verschiedener Berater auf befreundete Beiräte. Durch diese unterschiedlichen Einschätzungen wäre das Urteil über einen Spieler weniger einheitlich, nicht einem Konzept folgend und daher würden Entscheidungen eher schwerer und eher nicht besser. Welche Ratgeber die sportliche Leitung für notwendig erachte, müsse alleine sie entscheiden.

8. Trainingslager

  • Bei der Auswahl der Trainingslager wird pragmatisch entschieden. Abu Dhabi wurde aus praktischen und klimatischen Gründen ausgewählt. Die Eintracht versucht nun, für sich dort unten etwas aufzubauen. Es ist aber nicht in Stein gemeißelt, dass die Eintracht nun weiterhin bis in alle Ewigkeit dort hinfährt.
  • Im Rahmen des Trainingslagers hätte die Eintracht das Testspiel gegen den saudi-arabischen Club al-Ahli Dschidda für eine ordentliche Summe in Saudi Arabien austragen können. Dieses wurde aus polit-moralischen Gründen abgelehnt. Das hat man nicht offensiv kommuniziert, weil man keinen prinzipiellen moralischen Maßstab aufstellen wollte, dem man dann an anderer Stelle evtl. nicht gerecht werden kann, wenn man z. B. einen Sponsoren-Deal angeboten bekommt, der sich in vergleichbarer Größenordnung bewegt wie z. B. die Unterstützung von Schalke durch Gazprom. (Wer sich die öffentliche Debatte von damals noch einmal vor Augen führen will, wird z. B. hier fündig: www.fnp.de/sport/eintracht/Eintracht-gewinnt-umstrittenes-Testspiel-mit-5-1;art785,1792322)
9. Schaaf
Vorabfrage: „Ist denn nicht der Wechsel vom Veh’schen Offensivfußball hin zum Schaaf’schen Offensivkonzept ein Widerspruch zu einer einheitlichen Linie des Vereins unabhängig von den aktuellen Sportentscheidungsträgern?“ Axel Hellmann ließ diese Nachfrage, ob denn dieser Trainerwechsel nicht dem Postulat der Trainer-unabhängigen Spielphilosophie widerspreche, unwidersprochen stehen.
Es wurde ja insbesondere gegen Ende der vergangenen Saison mehrfach öffentlich betont wie gut die Zusammenarbeit zwischen Schaaf und dem Verein Eintracht Frankfurt war. Dies hat auch Axel Hellman zu Beginn noch einmal betont: Er hat Schaaf als einen professionellen und fleißigen Trainer charakterisiert, der sich leidenschaftlich eingebracht hat, bei Axel Hellmann den Eindruck erweckt hat, dass da jemand den Verein Eintracht Frankfurt sehr gut versteht, jemand perspektivisch arbeiten wollte und gearbeitet hat, der die beste Verzahnung zwischen Jugend und Profis seit Hellmanns Gedenken hergestellt hat.
Axel Hellmann stellte auch klar, warum er dieses Thema hier klargestellt haben will. In der Öffentlichkeit hat sich ein nicht zutreffendes Bild bezüglich der Vorgänge und auch seiner Rolle widergespiegelt. Dies bestätigte damals auch Heribert Bruchhagen: "Es gab sicherlich in der Vergangenheit mit Axel Hellmann Meinungsverschiedenheiten, die wir auch ausgetragen haben. Das er allerdings für den Trainerrücktritt von Thomas Schaaf verantwortlich gemacht wird, entspricht nicht den Tatsachen. Wir haben heute eine Basis geschaffen, auf der wir in meinem letzten Jahr als Vorstandsvorsitzender hier bei Eintracht Frankfurt vertrauensvoll zusammenarbeiten werden." (hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/machtkampf-um-die-eintracht,machtkampf-um-die-eintracht-100.html) Daher im Folgenden seine Darstellung der Dinge wie die öffentlich bekannten Details zusammengehören.
Nach drei Jahren mit Veh’schem Ballbesitz-Kurzpass-Fußball führte die Umstellung auf den Offensivfußball Schaaf’scher Prägung mit dem schnellen Vertikalspiel zu Problemen. Spieler wandten sich mit ihrer Unzufriedenheit an die Presse und an den Vorstand und dieser Unmut seitens der Spieler wurde trotz ordentlicher Ergebnisse nicht aus der Welt geräumt. Schaaf hingegen hat die Situation anders beurteilt und nicht zur Kenntnis genommen, dass es diesen Unmut gab.
Die Differenzen in der Sichtweise der Spieler und des Trainers bezüglich des Verhältnisses von Mannschaft und Trainer konnte von der sportlichen Leitung nicht beseitigt werden. Hellmann konnte und wollte sich da nicht anders einbringen als das, was ihm aufgefallen und zu Ohren gekommen war, in Vorstandssitzungen anzusprechen. Auch dies führte nicht zu einer Vereinheitlichung der Sichtweisen. Axel Hellmann hat an dieser Stelle noch einmal betont, dass er keine sportlichen Entscheidungen trifft, aber aufgrund seines Verständnisses der Verantwortung eines Vorstandsmitglieds, sich die sportlichen Entscheidungen erläutern lässt und entsprechend kritisch nachfragt, wie vorhandene Probleme gelöst werden sollen und wenn sie nicht angegangen werden, warum sie nicht angegangen werden.
Als Schaaf dann öffentlich massiv in der Kritik stand, hat die sportliche Leitung Heribert Bruchhagens bekannte und in gewisser Weise auch bewährte Linie ausgegeben, dass man sich der Trainerdiskussion widersetze, um diese nicht zu befüttern. Daher wurde der Trainer weder vom (gesamten) Vorstand, noch aus dem Verein noch von der Mannschaft öffentlich gestützt. Nach dem Motto: Sobald sich öffentlich hinter den Trainer gestellt wird, weiß jeder, dass die Tage des Trainers gezählt sind.
Schaaf fühlte sich alleine gelassen, weil in allen öffentlichen Stellungnahmen des Vereins nicht bestritten wurde, dass das Verhältnis von Trainer und Mannschaft nicht intakt sei und daher hat er, wie nach seinem Rücktritt von Bruno Hübner bestätigt, schon mehrfach vor seinem tatsächlichen Rücktritt seine Rücktrittsgedanken geäußert. Aus diesem Grund entschied die sportliche Leitung, dass man sich für den Fall, dass Schaaf tatsächlich zurücktreten würde, absichern müsste. Verhandlungen mit Kandidaten sollten erst nach einem möglichen Rücktritt geführt werden (und wurden es auch erst dann). Die Bereitschaft sollte entsprechend der Zuständigkeit von Bruno Hübner vorab ausgelotet werden. Der in der Öffentlichkeit bekannt gewordene Kandidat Lewandowski war einer der möglichen Kandidaten für diesen Fall. Daher sollte vorab die grundsätzliche Bereitschaft ausgelotet werden, ohne direktes Gespräch und selbstverständlich ohne Verhandlungen. Axel Hellmann hat aus terminlichen Zufällen die Möglichkeit gehabt, über Dritte diesen Auslotungsprozess anzustoßen und hat anschließend Bruno Hübner darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Bereitschaft abgefragt werde und dann Eintracht Frankfurt mitgeteilt werde. Axel Hellmann betont, dass er hier weder gegen die Linie der sportlichen Leitung verstoßen habe noch Verhandlungen geführt habe. Alle hier geschilderten Vorgänge könne er belegen.
Nach dem tatsächlichen Rücktritt von Schaaf gab es in einer öffentlichen Stellungnahme der EFAG eine Entschuldigung von Axel Hellmann gegenüber Heribert Bruchhagen. Axel Hellmann sagte dazu damals: "Das heutige Gespräch war wichtig für die weitere Zukunft bei Eintracht Frankfurt. Manche Kritik, die ich an Heribert Bruchhagen geübt habe, war nicht gerechtfertigt. Das haben wir heute ausgeräumt." (hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/machtkampf-um-die-eintracht,machtkampf-um-die-eintracht-100.html) Dies erfolgte aufgrund von gezielt öffentlich gemachten  Äußerungen in eigentlich internen Vorstandssitzungen. Axel Hellmann bestätigte Differenzen in Sachfragen bezüglich des Bereichs Sport mit Heribert Bruchhagen, aber er hob auch noch einmal die Bedeutung von Heribert Bruchhagen für den Imagewandel der Eintracht zu einem seriös geführten Verein hervor und bezeichnete Heribert Bruchhagen als einen Ehrenmann.

10. Veh
Bei der Trainersuche nach dem Rücktritt von Schaaf gab es mehrere jüngere Trainerkandidaten, von denen Niko Kovac der Favorit war, der aber nach Einschätzung von Bruno Hübner damals aufgrund seines bestehenden Vertrages nicht zu verpflichten war. Die sportliche Leitung kam aufgrund der Umstände um den Schaaf-Rücktritt und die Unruhe im Umfeld dazu, dass ein erfahrener Trainer gebraucht werde. Die Mannschaft wurde in die Entscheidungsfindung einbezogen und Sprecher der Mannschaft waren eindeutig für Veh. Als Argumente für Veh kamen aus dem Mannschaftskreis seine Spielweise, seine Führungsfähigkeit und sein persönlicher Einsatz für seine Spieler.
Nach der Rückkehr von Veh herrschte bei der Mannschaft, im ganzen Verein und im Umfeld eine unglaublich positive Stimmung.
Während der sportlichen Talfahrt wurde von Seiten der sportlichen Leitung die Qualität des Trainers einerseits als so hoch angesehen, dass ein Trainerwechsel keinen Sinn machen würde und daher wurde auch davon ausgegangen, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde bis sich das Blatt zu Gunsten der Eintracht wenden würde. Axel Hellmann äußerte sich im Winter optimistisch bezüglich den Aussichten für die Rückrunde. Er begründete dies beim Forumstreffen mit seiner Einschätzung der Qualität von 5 Spielern, die verpflichtet werden sollten. Von den in der Vorstandssitzung präsentierten Spielern konnten allerdings am Ende nur 2 Spieler tatsächlich verpflichtet werden.
Neben dem Vertrauen in die Qualitäten und die Mannschaftsführung des Trainers Veh wurden Trainerstabilität und Vertragstreue von der sportlichen Leitung trotz teilweise abweichender Meinung in den Gremien als so hohe Güter angesehen, dass erst nach dem Ingolstadt-Spiel der Druck selbst auf Heribert Bruchhagen so groß wurde, dass er aufgrund der Unumgänglichkeit eines Trainerwechsels den Trainerwechsel zu Niko Kovac absegnete.
p.s.: Armin Veh hatte keinen Vorvertrag für den Vorstandsposten

EDIT bils:

Hier geht es zum Fazitthread Sportthemen.
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Hallo zusammen,

Da sehr viele Thread gepinnt waren, haben wir die Fazitthreads entpinnt und die Links jeweils ans Ende des Protokolls hineineditiert.

Gruß,
bils
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Info: Auch dieser Thread wird jetzt nach weiteren gut zwei Monaten entpinnt, aber alle wichtigen Threads zum Thema sind im Lesezeichen-Thread zu finden:

http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/126392


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