Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld. Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier. Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht. Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota. Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Vom krähenden Reutershahn über die einstudierte Balkanroute bis zum Spielfeldwechsel der Wechselfeldspieler... oder so ähnlich. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, genau so wenig wie deinen Sprachschöpfungen.
Wäre ich Zeitungsverleger, du wärst meine schärfste Waffe im Kampf um neue Abonnenten. Ein Hochgenuss.
Waw Sehr professionelles Training von Kovac. Wir trainieren wie Bayern.
Jetzt müssen die statt Tennis, American Football spielen für mehr Robustheit, Körpereinsatz und Selbstvertrauen um ohne Angst Erfolg zu haben.
Vielleicht kommt einer Macher wie der Uli, der große Sponsoren und Geldgeber begeistern und überzeugen kann für die Marke Eintracht Frankfurt. Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl.
Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Auch das ist wieder ein Beleg dafür, dass dort jetzt Leute am Werk sind, die wissen was sie tun. Gefällt mir ausgesprochen gut, was du da beschreibst. Und auch wie du es beschreibst ist wieder allererste Sahne. Meine Favoriten: die weinroten Outfits als "letzte Remineszenz an die Ära Veh" und "die Balkanroute".
Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld. Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier. Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht. Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota. Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Vom krähenden Reutershahn über die einstudierte Balkanroute bis zum Spielfeldwechsel der Wechselfeldspieler... oder so ähnlich. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, genau so wenig wie deinen Sprachschöpfungen.
Wäre ich Zeitungsverleger, du wärst meine schärfste Waffe im Kampf um neue Abonnenten. Ein Hochgenuss.
Vom krähenden Reutershahn über die einstudierte Balkanroute bis zum Spielfeldwechsel der Wechselfeldspieler... oder so ähnlich. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, genau so wenig wie deinen Sprachschöpfungen.
Ich fand den "Flachauwíchser" auch ziemlich gut. Und den Trick, um in diesem Fall den Bad-Word-Filter zu umgehen, werde ich mir merken.
Hier Enkhaamer, großes Tennis! Macht einfach Freude, deine Berichte zu lesen.
Vom krähenden Reutershahn über die einstudierte Balkanroute bis zum Spielfeldwechsel der Wechselfeldspieler... oder so ähnlich. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, genau so wenig wie deinen Sprachschöpfungen.
Wäre ich Zeitungsverleger, du wärst meine schärfste Waffe im Kampf um neue Abonnenten. Ein Hochgenuss.
Vom krähenden Reutershahn über die einstudierte Balkanroute bis zum Spielfeldwechsel der Wechselfeldspieler... oder so ähnlich. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, genau so wenig wie deinen Sprachschöpfungen.
Ich fand den "Flachauwíchser" auch ziemlich gut. Und den Trick, um in diesem Fall den Bad-Word-Filter zu umgehen, werde ich mir merken.
Hier Enkhaamer, großes Tennis! Macht einfach Freude, deine Berichte zu lesen.
Moin, vor der Arbeit so einen Bericht zu lesen ist einfach spitze. Gehe heute wieder gut gelaunt auf die Arbeit. Danke für den tollen Bericht. Ich freue mich schon auf den nächsten!
Hab ich schon mal gesagt, dass ihr ein Buch aus euren Trainingsberichten machen solltet? Ja hab ich! HUNDERTMAL!
Danke für die witzreichen Wortschöpfungen und den hohen Informationsgehalt.
Hab auch die ganze Nacht an ein Buch gedacht und wie sinnvoll sowas wäre! Gewinn könnte man ja der Eintracht Jugend zur Verfügung stellen, wenn Enkhaamer, UAA und Kollegen sich nicht bereichern wollen! Hier sollte vielleicht der Eintracht-Shop und/oder das Museum mit einbezogen werden. Ich würde es mir kaufen
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld. Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier. Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht. Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota. Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Waw Sehr professionelles Training von Kovac. Wir trainieren wie Bayern.
Jetzt müssen die statt Tennis, American Football spielen für mehr Robustheit, Körpereinsatz und Selbstvertrauen um ohne Angst Erfolg zu haben.
Vielleicht kommt einer Macher wie der Uli, der große Sponsoren und Geldgeber begeistern und überzeugen kann für die Marke Eintracht Frankfurt. Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl.
Hab ich schon mal gesagt, dass ihr ein Buch aus euren Trainingsberichten machen solltet? Ja hab ich! HUNDERTMAL!
Danke für die witzreichen Wortschöpfungen und den hohen Informationsgehalt.
Hab auch die ganze Nacht an ein Buch gedacht und wie sinnvoll sowas wäre! Gewinn könnte man ja der Eintracht Jugend zur Verfügung stellen, wenn Enkhaamer, UAA und Kollegen sich nicht bereichern wollen! Hier sollte vielleicht der Eintracht-Shop und/oder das Museum mit einbezogen werden. Ich würde es mir kaufen
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld. Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier. Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht. Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota. Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld.
Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht.
Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota.
Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Pfiat eich,
Enkhaamer
Wäre ich Zeitungsverleger, du wärst meine schärfste Waffe im Kampf um neue Abonnenten. Ein Hochgenuss.
Sehr professionelles Training von Kovac. Wir trainieren wie Bayern.
Jetzt müssen die statt Tennis, American Football spielen für mehr Robustheit, Körpereinsatz und Selbstvertrauen um ohne Angst Erfolg zu haben.
Vielleicht kommt einer Macher wie der Uli, der große Sponsoren und Geldgeber begeistern und überzeugen kann für die Marke Eintracht Frankfurt.
Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl.
Danke & gerne mehr!
Großes Kino! Vielen Dank dafür!
Ist das Sarkasmus?
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld.
Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht.
Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota.
Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Pfiat eich,
Enkhaamer
Wäre ich Zeitungsverleger, du wärst meine schärfste Waffe im Kampf um neue Abonnenten. Ein Hochgenuss.
Hier Enkhaamer, großes Tennis! Macht einfach Freude, deine Berichte zu lesen.
Großen Dank!
...der Reutershahn lässt mich nun jeden Morgen mit einem Lächeln wach werden
Wäre ich Zeitungsverleger, du wärst meine schärfste Waffe im Kampf um neue Abonnenten. Ein Hochgenuss.
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daZke
nur das mit dem "Heller" versteh` ich nedd.
Danke für das grandiose Bethupferl. Btw. mir dünkt, die Buben schlafen in dem Trainingslager gut...
N8
"Heller" = Cedric Heller, U19-Spieler. Oder dachtest Du, ich meine den Hellmann
Scheint mir, als würden die an einem Trainingstag so viel arbeiten wie letztes Jahr die ganze Woche.
Danke für, wie immer, großartige Berichte
Danke für die witzreichen Wortschöpfungen und den hohen Informationsgehalt.
Scheint mir, als würden die an einem Trainingstag so viel arbeiten wie letztes Jahr die ganze Woche.
Danke für, wie immer, großartige Berichte
Danke für die witzreichen Wortschöpfungen und den hohen Informationsgehalt.
Man freut sich jeden Morgen auf den nächsten.
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld.
Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht.
Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota.
Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Pfiat eich,
Enkhaamer
Sehr professionelles Training von Kovac. Wir trainieren wie Bayern.
Jetzt müssen die statt Tennis, American Football spielen für mehr Robustheit, Körpereinsatz und Selbstvertrauen um ohne Angst Erfolg zu haben.
Vielleicht kommt einer Macher wie der Uli, der große Sponsoren und Geldgeber begeistern und überzeugen kann für die Marke Eintracht Frankfurt.
Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl.
daZke
nur das mit dem "Heller" versteh` ich nedd.
Danke für das grandiose Bethupferl. Btw. mir dünkt, die Buben schlafen in dem Trainingslager gut...
N8
"Heller" = Cedric Heller, U19-Spieler. Oder dachtest Du, ich meine den Hellmann
"Heller" = Cedric Heller, U19-Spieler. Oder dachtest Du, ich meine den Hellmann
Danke für die witzreichen Wortschöpfungen und den hohen Informationsgehalt.
Wenn die so spielen, wie Du schreibst - werrn mer Meister!
Brutale Ausschreitungen, Pfefferspray, 7 Verletzte, 17 Festnahmen, unappetitliche Fotos - der 2:1-Sieg gegen Leeds United im vorjährigen Trainingslager war eine peinliche Darbietung gewaltsuchender Selbstdarsteller. Für die Eintracht hatte die Gemengelage in Eugendorf, 60 Kilometer von Flachau entfernt, drastische Konsequenzen. Die Behörden verhängten einen Öxit für die Adler: Testkicks dürfen in Österreich nur noch in größeren Stadien ausgetragen werden, Dorfplätze wie der heimische Ground sind No-go-Area. Das bedeutet: keine Kantersiege gegen Kellner-Auswahlen, keine peinliche Pleiten gegen kroatische Grobmotoriker. Da passt es ins Bild, dass durch "Zuschauerfehlverhalten" an weiteren Orten die SGE heute mit einem Teilausschluss der Fans beim Auftaktkick gegen Schalke bestraft wurde.
Dabei kann Fußball doch so idyllisch sein: Der Dienstagmorgen bricht in Flachau um 10 Uhr an, wenn der Reutershahn kräht. Mit einer Ansprache von Niko Kovac an die Jungs gehts los, über zwei Stunden Training wollen wohlwollend erklärt werden. Beim Warmlauf setzt sich der Cheftrainer diesmal mit Makoto Hasebe an die Spitze der Truppe. Die weinroten Shirts der Spieler irritieren auch am zweiten Trainingstag, scheint wohl eine letzte Reminiszenz an die Ära Veh zu sein. No-shows sind Rebic, Heller und Tawatha, die nur wegradelnderweise kurz am Horizont gesichtet werden. Dann übernimmt nach 15 Minuten Kondi-Klausi das Kommando mit Sidesteps, Stangentanz und weiteren Koordinationsübungen. Die geforderten Trippelübungen sehen so aus, als ob der italienische Elfmeter-Vollversager Simone Zaza diese erfunden hätte Hradecky, Bätge und der mittlerweile eingetroffene EM-Tourist Heinzi scheren aus und bereiten sich torwartspezifisch auf die kommenden Fangübungen vor.
Um 10.40 Uhr laufen die Feldspieler von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze, binnen 12 Sekunden muss die Strecke absolviert werden. Dann ein paar Sekunden Pause, und das ganze nochmal und nochmal. Der Wettergott zeigt sich nach hitzigem Sonnenschein plötzlich als Flachauwíchser, es schüttet in Strömen. Flumi ist am Knautschen, ein-, zweimal schafft er die Strecke noch in der geforderten Zeit. Hinterm Tor trottet er schließlich außer Konkurrenz hin und her. Dann ist gegen 11 Uhr endlich Schluss mit stupidem Geradeauslaufen, jetzt ist der gerade Direktkurzpass gefordert. Die Goalies üben derweil das Halten haltbar und unhaltbar geschossener Bälle von der Strafraumgrenze.
Kurz nach elf werden zwei Teams gebildet, großes Feld.
Gelb: Hrady, Yanni, Abraham, Vallejo, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Rot: Lindner/Bätge, Chandler, Knothe, Flum, Zorba, Gere, Hase, Bunjaki, Gaci, Blum, Hrgota.
Und siehe da - es werden Laufwege trainiert. Niko erklärt die Balkanroute. Das Offensivteam soll von hinne raus einen Seitenwechsel per langem Ball vollziehen, ein andernmal durch die Mitte kurzpassen. Kovac unterbricht immer wieder, instruiert auch das verteidigende Team, das ballorientiert rausschieben soll. Wenn ein Innenverteidiger nach vorne rückt, um ein zentrales Zuspiel zu unterbinden, müssen die Außenverteidiger nach innen ziehen und dicht machen. Den Stürmern wird erklärt, bei gegnerischen Rückpassen auf den Torwart konsequent Druck auf den Goalie auszuüben, so dass er mit seiner "schwachen Seite" ein Abspiel versuchen muss.
Nach einer halben Stunde wird etwas flüssiger kombiniert, Team Rot startet Angriffe von der Verteidigerlinie aus und muss versuchen, sie zum Abschluss zu bringen. Das klappt einmal ganz gut, der Ball geht über sechs, sieben Stationen, scheint dann im offensiven Mittelfeld schon vertändelt. Da beißt sich aber Gaci nochmal rein und scheitert nur knapp an Hrady. Team Gelb darf sich auch nochmal kurz in der Ballstaffage versuchen, dann gibts um 11.40 Uhr ein richtiges Match. Beide Teams treten im 4-2-3-1 an. Links daddelt sich Casta durch, schnickt auf Meier, der macht kurz und schmerzlos das 1:0 vom linken Straufraumeck ins kurze Eck. Nach zwei Trinkpausen erhöht Team Gelb auf 2:0. Yanni wurschelt sich auf rechts durch, passt überlegt in die Mitte, dort netzt schon wieder dieser Meier ein. Bei den Roten läuft nicht viel, immerhin stoppt Noel einen gelben Angriff in högschter Not per ausgestreckter Hacke, bei ihm scheint der Knothe geplatzt zu sein. Castaignos hat noch eine Chance, geht allein aufs Tor zu, aber mit dem Außenrist schießt er nur ans Außennetz. Gegen 12.05 Uhr endet das Spielchen, es wird ausgelaugt ausgelaufen.
Fünf Stunden später sitzen beim Gang zum Fussiplatz die Neuzugänge Rebic und Tawatha vorm Vereinsheim des USC Flachau auf Ergometern und strampeln sich fit. Hoffen wir mal, dass die beiden Hoffnungsträger demnächst hoffnungsvoll ins Training (wieder)einsteigen können. Auf dem Grün machen die drei Goalies gleich mal Einzeltraining, zwei Plastikkameraden stehen ihnen vor der Nase im Weg, wenn sie Moppesschüsse halten sollen. Die Feldspieler drehen wie üblich ein paar Runden, dann dackelt eine Hälfte zu einem Kunstrasenplatz, in Sichtweite der ergometernden Kumpels absolvieren sie ein ausgiebiges Dehnprogramm. Auf dem Hauptplatz führt Captain Kovac derweil die große Taktikregie, auf halbem Feld versammeln sich die angreifenden Fabian, Robert Kovac, Casta, Aigner und Meier in Rot, die abwehrenden Regäsel, Abraham, Vallejo, Otsche, Masca und Huszti in Gelb. Das A-Team sozusagen. Heinzi und Leon üben mit Moppes die formvollendete Faustabwehr, Radi hütet bei der Taktikübung das Tor.
Im Fokus steht das koordinierte Verhalten der gelben Abwehrspieler bei Angriffen. Basics werden wiederholt geübt, wie das Sichanbieten der Sechser, wenn ein IV die Pille aus der Gefahrenzone köpft. Und beim Rausschieben der Viererkette muss ein jeder die Linie halten, das schaffen Jesus und Regäsel mal nicht und werden sofort und konsequent von Kovac angekoffert.
Um 17.35 Uhr wechseln die Feldspieler die Spielfelder, jetzt kleiden sich Bunjaki, Robert Kovac, Gaci, Blum und Hrgota in rot, Chandler, Flum, Knothe, Zorba, Hase und Gere in gelb. Heller darf nicht mittun, der Rest macht eine Kunstpause auf dem Kunstrasen. Man merkt, dass der zweite Anzug aufm Platz ist: Blum rennt sich häufiger fest, Gere hilft oft zu wenig, wenn seine gelben Verteidiger den Ball zügig und sicher aus der Gefahrenzone bringen wollen.
Gegen 18 Uhr versammeln sich beide Gruppen auf dem Platz, auf der rechten Seite das A-Team, auf der linken Seite der zweite Anzug. Parallel werden nun von Kovac Fehlpässe der Außenverteidiger gefordert. So kickt etwa der gelbe Flum rechts raus auf Chandler, der spielt mit Ansage mit seinem schwachen linken Fuß einen Katastrophenball auf den lauernden Bunjaki in rot. Sofort wird umgeschaltet, Gelb steht gehörig unter Druck, Enis soll entweder einen Steilpass hoch Richtung Hrgota spielen oder flach mit Gaci nach vorne kombinieren. Flum und Knothe müssen dann ausbaden, was Stolperkönig Chandler fabriziert hat. Beim A-Team verdaddelt Otsche absichtlich einen Ball nach dem anderen, Aigner geht sofort drauf und bringt Meier und Casta in Aktion und Abraham und Vallejo in Gefahr. Eine sehr interessante Übung, lässt Kovac doch Schwächen bewusst trainieren, um sie besser beheben zu können. Nach dem Motto: Lieber im Training Scheisse bauen als im Spiel.
Es ist 18.25 Uhr, als ein Klassik-Kick auf großem Feld ansteht.
Gelb: Heinz/Leon, Chandler, Flum, Knothe, R. Kovac, Gere, Hase, Gaci, Bunjaki, Blum, Hrgota.
Rot: Radi, Yanni, Abraham, Jesus, Otsche, Huszti, Masca, Casta, Fabian, Aigner, Meier.
Hase mit klasse Vollspannschuss, den Radi gerade so über die Latte lenkt. Aigner will über Leon lupfen, es bleibt aber beim lächerlichen Versuch. Jesus als letzter Mann mit schöner Rettungstat. Masca löst eine Situation gegen drei Gelbe elegant und mit überlegtem Pass auf Yanni. Luc schickt Meier in die Gass, der vertändelt aber. Yanni von rechts flach in die Mitte auf Fabian, der kann den Abschluss aber nicht kontrollieren. So bleibts nach drei Trinkpausen und 25 Minuten beim 0:0. Der zweite Tag ist rum, morsche früh um 10 Uhr gehts weiter. Vielleicht steht dann ja auch wieder Ante Rebic ante portas.
Pfiat eich,
Enkhaamer
Danke & gerne mehr!