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Chiune Sugihara

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30.Todestag von Chiune Sugihara. Eine der beeindruckendsten und großartigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
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Ich bin ja ein wissbegieriger Mensch und mir war dieser Name bis eben unbekannt. Habe auf Wikipedia nachgelesen  und mir stellt sich da eine Frage angesichts des Hintergrundes und in Verbindung mit deinen bisherigen "Einlassungen" in diesem Forum.

"Als die Sowjetunion 1940 infolge des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrags Litauen besetzte, versuchten viele jüdische Flüchtlinge aus Polen Ausreisevisa zu bekommen. Ohne Visum war die Reise gefährlich, aber es war unmöglich, Länder zu finden, die diese ausstellten. Hunderte Flüchtlinge kamen in das japanische Konsulat, um Visa nach Japan zu bekommen. [...]
Zu dieser Zeit verfolgte die japanische Regierung offiziell eine Neutralitätspolitik gegenüber den Juden. Allerdings forderte sie, dass Visa nur nach Durchlaufen der Immigrationsformalitäten an Personen mit ausreichenden Mitteln erteilt werden sollten. Die meisten Flüchtlinge erfüllten diese Kriterien nicht. Sugihara konsultierte pflichtgemäß drei Mal das japanische Außenministerium bezüglich Instruktionen. Jedes Mal antwortete das Ministerium, dass ausnahmslos jeder, der ein Visum bekommen sollte, ein Visum eines Drittlandes zur Ausreise nach Japan besitzen müsse.

[...]

Am 29. Juli 1940 begann Sugihara nach Konsultation mit seiner Frau in Eigeninitiative Visa auszugeben. Dabei ignorierte er viele Male die Vergabevoraussetzungen und versorgte die Juden – unter Bruch der ihm gegebenen Anweisungen – mit einem 10 Tage gültigen Transitvisum für Japan. In Hinblick auf seinen Posten und die Kultur im japanischen Außendienst war dies eine außergewöhnliche Aktion ohne Präzedenzfall.

[...]

In jenem Jahr, 45 Jahre nach der sowjetischen Invasion in Litauen wurde er gefragt, warum er so gehandelt habe. Sugihara gab zwei Gründe an: dass diese Flüchtlinge menschliche Wesen gewesen seien, und dass sie einfach Hilfe brauchten."

Ein Mann, der gegen geltendes Recht humanitär gehandelt hat. Ich nehme an, die Juden, die er gerettet hat, waren ihm dankbar. Vermutlich hätten die gerne Selfies mit ihm gemacht oder was meinst du?


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