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Linguisten: Elf, Zwölf, Drölf...

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Okay, die Frage hat sich aus einem bierseeligen Abend entwickelt, lässt mich aber nicht recht los.

Bei allen vollen Zehnern plus x nutzen wir zuerst die 10er Zahl und zählen dann hoch.

Ausnahme sind nur Elf und Zwölf.
Weis jemand warum das so ist?

Beispiele:

Einundzwanzig
Zweiunddreisig

Demnach müsste es eigentlich

Einundzehn
Zweiundzehn

sein, isses aber nicht.

Warum?
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Okay, die Frage hat sich aus einem bierseeligen Abend entwickelt, lässt mich aber nicht recht los.

Bei allen vollen Zehnern plus x nutzen wir zuerst die 10er Zahl und zählen dann hoch.

Ausnahme sind nur Elf und Zwölf.
Weis jemand warum das so ist?

Beispiele:

Einundzwanzig
Zweiunddreisig

Demnach müsste es eigentlich

Einundzehn
Zweiundzehn

sein, isses aber nicht.

Warum?
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Nicht nur Elf und Zwölf sind Ausnahmen, auch die Zehn ist eine Ausnahme, die man als Ein-zig erwarten könnte, und somit Elf als Einundeinzig, Zwölf als Zweiundeinzig, etc.

Ich glaube, dass das systematische Dezimalsystem als Stellenwertsystem (jede n-te Stelle einer Zahl benennt ein Vielfaches der n-ten Potenz der Basis 10) "designed" wurde, als viele Menschen bereits mit kleinen Zahlen umgegangen sind. Da war das Zwölfersystem offenbar populärer.
Durch Einführung und Verstehen des Dezimalsystems hat man dann die Zahlennamen nicht geändert.
Auch das Konzept der Null wurde erst später eingeführt (weil die Römer das nicht hatten, ist ihr Zahlensystem so dermaßen unbrauchbar aus heutiger Sicht). Das Dezimalsystem als Stellenwertsystem gab es also noch nicht immer für jedermann.
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Klingt schlüssig. Aber gilt ja irgendwie nur für germanische Sprachen, wie ich das so überreiße. Was liegt denn dann den romanischen Sprachen zugrunde? Da wird ja im Französischen und Italienischen bis 16 der "Einer" vor dem "Zehner" genannt (bzw eine eigene Kreation verwendet) und ab 17 umgeschwenkt. Im Portugiesischen und Spanischen wird schon bei 16 getauscht. Und bei allen anderen Sprachen müssen wir uns im Zweifel Hilfe bei stormfather holen.
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Klingt schlüssig. Aber gilt ja irgendwie nur für germanische Sprachen, wie ich das so überreiße. Was liegt denn dann den romanischen Sprachen zugrunde? Da wird ja im Französischen und Italienischen bis 16 der "Einer" vor dem "Zehner" genannt (bzw eine eigene Kreation verwendet) und ab 17 umgeschwenkt. Im Portugiesischen und Spanischen wird schon bei 16 getauscht. Und bei allen anderen Sprachen müssen wir uns im Zweifel Hilfe bei stormfather holen.
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Haliaeetus schrieb:

Im Portugiesischen und Spanischen wird schon bei 16 getauscht

Bei den damaligen Wechselkursen von Escudo und Peseta zur DMark wundert mich das gar nicht
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Klingt schlüssig. Aber gilt ja irgendwie nur für germanische Sprachen, wie ich das so überreiße. Was liegt denn dann den romanischen Sprachen zugrunde? Da wird ja im Französischen und Italienischen bis 16 der "Einer" vor dem "Zehner" genannt (bzw eine eigene Kreation verwendet) und ab 17 umgeschwenkt. Im Portugiesischen und Spanischen wird schon bei 16 getauscht. Und bei allen anderen Sprachen müssen wir uns im Zweifel Hilfe bei stormfather holen.
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Aber ja, stimmt, da ist's etwas anders.  Vermutlich gilt das gleiche, man hat halt kleine Zahlen irgendwie benannt, und durch Einführung des schriftlichen Dezimalsystems mit der Null und später auch mit arabischen Ziffern (eigentlich indische Ziffern) hat man die "Trivialnamen" der Zahlen nicht geändert.
Ist aber eine reine Vermutung, ich habe eher den mathematisch historischen Zugang zu Zahlen als den linguistischen.
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Klingt schlüssig. Aber gilt ja irgendwie nur für germanische Sprachen, wie ich das so überreiße. Was liegt denn dann den romanischen Sprachen zugrunde? Da wird ja im Französischen und Italienischen bis 16 der "Einer" vor dem "Zehner" genannt (bzw eine eigene Kreation verwendet) und ab 17 umgeschwenkt. Im Portugiesischen und Spanischen wird schon bei 16 getauscht. Und bei allen anderen Sprachen müssen wir uns im Zweifel Hilfe bei stormfather holen.
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Haliaeetus schrieb:

Klingt schlüssig. Aber gilt ja irgendwie nur für germanische Sprachen, wie ich das so überreiße. Was liegt denn dann den romanischen Sprachen zugrunde? Da wird ja im Französischen und Italienischen bis 16 der "Einer" vor dem "Zehner" genannt (bzw eine eigene Kreation verwendet) und ab 17 umgeschwenkt. Im Portugiesischen und Spanischen wird schon bei 16 getauscht. Und bei allen anderen Sprachen müssen wir uns im Zweifel Hilfe bei stormfather holen.

Noch verrückter wird es, wenn man sich die Urform der romanischen Sprachen anschaut, das Latein.
Hier wird ganz normal gezählt, und zwar bis einschließlich 17 (10 plus 7). 18 heißt dann 20 minus 2 und 19 dementsprechend 20 minus 1.

Jetzt könnte man denken, haha, das kommt bestimmt von den römischen Zahlen. Aber nix: 18 heißt immer noch 10 plus 8 (XVIII), erst  bei 19 wird mit minus gerechnet (XIX).

Spuk und Hexenwerk!
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Ach Du Schande.
Das hatte ich mir einfacher vorgestellt ...
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Ach Du Schande.
Das hatte ich mir einfacher vorgestellt ...
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Ten, elven, twelve....
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Vollkommen logisch hingegen die Chinesen:

零/〇3 零 líng ㄌ丨ㄥˊ 0
一 壹﹐弌 yī, yāo4 一 1
二 / 兩 (Kurzz. 两)5 貳﹐弍 èr / liǎng ㄦˋ / ㄌ丨ㄤˇ 2
三 參﹐弎 sān ㄙㄢ 3
四 肆 sì ㄙˋ 4
五 伍 wǔ ㄨˇ 5
六 陸 (Kurzz. 陆) liù ㄌ丨ㄡˋ 6
七 柒 qī ㄑ丨 7
八 捌 bā ㄅㄚ 8
九 玖 jiǔ ㄐ丨ㄡˇ 9
十 拾 shí ㄕˊ 10


Bei Zahlen zwischen 10 und 19 ist die Quantitätsangabe für die Zehnerstelle nicht nötig:
11﹕ 十一 (10 + 1)﹔ 12﹕ 十二 (10 + 2); 19: 十九 (10 + 9) und so weiter.
Die Zwischenstufen werden additiv gebildet. So wird z. B. die Zahl 97.375 wie folgt gebildet:
9 × 10.000 + 7 × 1.000 + 3 × 100 + 7 × 10 + 5, oder in Zeichen: 九萬七千三百七十五 (Pinyin: jiǔwàn qīqiān sānbǎi qīshíwǔ).
111 = 1 × 100 + 1 × 10 + 1: 一百一十一 ;

Ganz simpel also.
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Vollkommen logisch hingegen die Chinesen:

零/〇3 零 líng ㄌ丨ㄥˊ 0
一 壹﹐弌 yī, yāo4 一 1
二 / 兩 (Kurzz. 两)5 貳﹐弍 èr / liǎng ㄦˋ / ㄌ丨ㄤˇ 2
三 參﹐弎 sān ㄙㄢ 3
四 肆 sì ㄙˋ 4
五 伍 wǔ ㄨˇ 5
六 陸 (Kurzz. 陆) liù ㄌ丨ㄡˋ 6
七 柒 qī ㄑ丨 7
八 捌 bā ㄅㄚ 8
九 玖 jiǔ ㄐ丨ㄡˇ 9
十 拾 shí ㄕˊ 10


Bei Zahlen zwischen 10 und 19 ist die Quantitätsangabe für die Zehnerstelle nicht nötig:
11﹕ 十一 (10 + 1)﹔ 12﹕ 十二 (10 + 2); 19: 十九 (10 + 9) und so weiter.
Die Zwischenstufen werden additiv gebildet. So wird z. B. die Zahl 97.375 wie folgt gebildet:
9 × 10.000 + 7 × 1.000 + 3 × 100 + 7 × 10 + 5, oder in Zeichen: 九萬七千三百七十五 (Pinyin: jiǔwàn qīqiān sānbǎi qīshíwǔ).
111 = 1 × 100 + 1 × 10 + 1: 一百一十一 ;

Ganz simpel also.
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Die Chinese sind schon echte Langweiler. Keinerlei Raffinesse beim Zählen! Was soll man auch anderes erwarten bei einem Volk, das läppische 54.000 Schriftzeichen kennt. Schlimmer noch: um sich in China verständlich ausdrücken oder die Zeitung lesen zu können, braucht man die gar nicht alle. Da reichen schon 7.000 Schriftzeichen aus.

Primitiv.


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