Das sind ja durchaus verstörende Bilder, die da heute aus Katalonien kommen. Menschen werden von einem europäischen Rechtsstaat mit Gewalt dran gehindert, ihre Stimme abzugeben. Ich finde dieses ganze Thema ziemlich komplex und es ist für Außenstehende sehr schwierig, sich in die Emotionen, die da von allen Seiten drinne stecken, rein zu versetzen. Klar stecken da viele historische Verletzungen drinne, die auf die Franco-Zeit und noch viel früher zurückgehen. Auf der einen Seite frage ich mich, wie eine separatistischer Bewegungen mit dem Gedanken eines geeinten Europas zusammen passt und ob das heutzutage nötig ist. Auf der anderen Seite scheint es sich ja bei den Befürwortern der Abspaltung nicht um nationalistische Idioten zu handeln. Da sind von Bürgerlichen bis Linksextremen alle dabei. Wie gesagt, schwer da eine Stellung zu beziehen. Aber die Regierung in Madrid macht bei der ganzen Geschichte keine gute Figur und dürfte durch den heutigen Tag die Sezessionsbewegung eher bestärkt haben.
schwieriges thema. den kanon des faz-kommentars teile ich allerdings mal wieder gar nicht.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Ich denke das ist nicht mehr auf zu halten. Wie auch? Mit Bürgerkrieg und Waffengewalt? Wichtig wäre mir das Katalonien als Europäisches Land handeln und auch so behandelt wird!.
Europa schweigt weiter und die Banken wollen unter den Schutzschirm der EU, war ja klar! Mögliche Unabhängigkeit Kataloniens, Banken wollen Katalonien verlassen. Denn ein unabhängiges Katalonien wäre wohl nicht Teil der EU.
Achso, das spanische Verfassungsgericht hat die für Montag geplante Sitzung des katalanischen Regionalparlaments angeblich untersagt. Man stelle sich vor Seehofer z.B. bekämme Post aus Karlsruhe, die nächste Landtagsitzung muss leider ausfallen, wenn nicht schicken wir Truppen!
Ein Bekannter, der seit vielen Jahren in Katalonien lebt, hat mir unlängst berichtet, dass es gar nicht so klar wäre, dass sich wirklich eine deutliche Mehrheit für die Abspaltung ausgesprochen hätten. Viele währen auch zufrieden, wenn sie weitere Autonomierechte zugesprochen bekämen aber Teil Spaniens bleiben. Er meinte, dass es dann durchaus möglich wäre, dass das Referendum so ausgefallen wäre wie in Schottland vor ein paar Jahren.
Aber Bilder wie diese dürften eher nicht zu einer engeren Verbundenheit der Katalanen mit der Zentralregierung in Madrid führen.
Das sind ja durchaus verstörende Bilder, die da heute aus Katalonien kommen. Menschen werden von einem europäischen Rechtsstaat mit Gewalt dran gehindert, ihre Stimme abzugeben. Ich finde dieses ganze Thema ziemlich komplex und es ist für Außenstehende sehr schwierig, sich in die Emotionen, die da von allen Seiten drinne stecken, rein zu versetzen. Klar stecken da viele historische Verletzungen drinne, die auf die Franco-Zeit und noch viel früher zurückgehen. Auf der einen Seite frage ich mich, wie eine separatistischer Bewegungen mit dem Gedanken eines geeinten Europas zusammen passt und ob das heutzutage nötig ist. Auf der anderen Seite scheint es sich ja bei den Befürwortern der Abspaltung nicht um nationalistische Idioten zu handeln. Da sind von Bürgerlichen bis Linksextremen alle dabei. Wie gesagt, schwer da eine Stellung zu beziehen. Aber die Regierung in Madrid macht bei der ganzen Geschichte keine gute Figur und dürfte durch den heutigen Tag die Sezessionsbewegung eher bestärkt haben.
schwieriges thema. den kanon des faz-kommentars teile ich allerdings mal wieder gar nicht.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Schottland möchte sich selber von einem Brexit-Großbritanien lösen, um eigenständig sich wiederum der EU anzuschließen. So etwas legitimiert ein Votum für die Unabhängigkeit ungefragt... also vonseiten der EU. Spanien ist selber EU-Mitglied, und eine Spaltung dieses Landes nutzt der EU nichts. Es schadet eher, da die wirtschaftlichen Folgen unabsehbar sind. Das legitimiert eine Unabhängikeitserklärung somit natürlich nicht. Schlussendlich sind das alles Interessensfragen.... oder wie die FAZ anmerkt: Die Sowjetunion und Jugoslawien waren Diktaturen, Spanien dagegen ist ein demokratischer Rechtsstaat. Ergo: Bei Diktaturen oder EU-Austretern: Gut. Bei Demokratien und EU-Mitgliedern: Schlecht. Der Zweck heiligt hierbei mal wieder die Mittel... oder auch nicht.
Kann hier keine eigene Meinung absondern, wohl aber die eines Deutschen, der seit langer Zeit (ca. 30 Jahre) in Spanien lebt und arbeitet. Vielleicht ganz interessant:
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Richtig, die Separatisten hatten bisher nach Meinungsumfragen keine Mehrheit. Das dürfte sich Dank Madrids nicht zu akzeptierenden Panikhandlungen jetzt vermutlich geändert haben.
Den letzten Satz würde ich auch unterstreichen, was passiert kann Madrid nicht einfach den Katalanen zuschieben. In Madrid hat man aber sicher Angst dass andere Regionen nachziehen könnten, aber mit dem "ihr dürft nicht und wir werden euch zwingen dass ihr nicht dürft", schießt man sich ins eigene Knie oder besser gesagt hat schon.
In Madrid muss man aufpassen dass man sich da nicht noch weiter reinreitet.
... Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. ...
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte). Außerdem ist das Verhältnis der Regionen zum Zentralstaat in Spanien nicht durch ein föderales Gesetz bestimmt. D.h. während es in D'land Gesetze gibt, die alle Länder gleichermaßen betreffen, ist das Verhältnis zwischen jeder Region und dem Zentralstaat in Spanien Verhandlungssache der beiden Betroffenen. Da gab und gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen der einzelnen Regionen mit Madrid. Dieser Umstand ist ein nicht ganz unwichtiges Element in der momentanen Katalonien Krise.
Dennoch war sicher die Finanzkrise in Spanien vor knapp 10 Jahren ein Auslöser. Den Leuten ging's schlechter und das Thema Unabhängigkeit wurde plötzlich wieder populärer in Katalonien. Ich verfolge das Geschehen aus privaten Gründen seit einigen Jahren, dennoch fällt es mir schwer, in diesem komplexen Thema einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Für mich ein Paradebeispiel, welche Aufgabe Politik jenseits von Gesetzen hat, und wo man andererseits hinsteuert, wenn man den anderen mal so richtig die Meinung geigen will (blöd, wenn's nicht nur Wutbürger sind, sondern Politiker). Generell bringt uns das Außeinanderstreben im Moment nicht viel Gutes auf der Welt. Um die Menschen aber zusammenzuhalten, muss man mehr tun, als Andersdenkende als Verrückte abzustempeln. Ich wünsche Spanien und allen spanischen Regionen Politiker, die dieser Verantwortung für ihr Volk nachkommen.
Kann hier keine eigene Meinung absondern, wohl aber die eines Deutschen, der seit langer Zeit (ca. 30 Jahre) in Spanien lebt und arbeitet. Vielleicht ganz interessant:
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Richtig, die Separatisten hatten bisher nach Meinungsumfragen keine Mehrheit. Das dürfte sich Dank Madrids nicht zu akzeptierenden Panikhandlungen jetzt vermutlich geändert haben.
schwieriges thema. den kanon des faz-kommentars teile ich allerdings mal wieder gar nicht.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Heute schreiben alle Zeitungen fast einhellig von schwerer Polizeigewalt.
Wenn die Polizei auf Fans oder Demonstranten in Deutschland einschlägt, heißt es, die Polizei hätte keine Schuld. Polizei ist grundsätzlich kritisch zu sehen, außer es ist die eigene. Aha.
Kann hier keine eigene Meinung absondern, wohl aber die eines Deutschen, der seit langer Zeit (ca. 30 Jahre) in Spanien lebt und arbeitet. Vielleicht ganz interessant:
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Den letzten Satz würde ich auch unterstreichen, was passiert kann Madrid nicht einfach den Katalanen zuschieben. In Madrid hat man aber sicher Angst dass andere Regionen nachziehen könnten, aber mit dem "ihr dürft nicht und wir werden euch zwingen dass ihr nicht dürft", schießt man sich ins eigene Knie oder besser gesagt hat schon.
In Madrid muss man aufpassen dass man sich da nicht noch weiter reinreitet.
Katalonien ist die Finanzstärkste Region in Spanien. Da ist es doch klar das man in Madrid wenig Interesse hat auf eine Abspaltung. Ich kenne mich aber zu wenig mit der Materie aus. Könnte mir gut vorstellen das tiefe Gräben zwischen Regierung und Katalonien gibt. Da wird sich aber sicher was tun zu mehr unabhängigkeit. Dafür ist das mediale Interesse mittlerweile zu groß.
Kann hier keine eigene Meinung absondern, wohl aber die eines Deutschen, der seit langer Zeit (ca. 30 Jahre) in Spanien lebt und arbeitet. Vielleicht ganz interessant:
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
... Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. ...
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte). Außerdem ist das Verhältnis der Regionen zum Zentralstaat in Spanien nicht durch ein föderales Gesetz bestimmt. D.h. während es in D'land Gesetze gibt, die alle Länder gleichermaßen betreffen, ist das Verhältnis zwischen jeder Region und dem Zentralstaat in Spanien Verhandlungssache der beiden Betroffenen. Da gab und gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen der einzelnen Regionen mit Madrid. Dieser Umstand ist ein nicht ganz unwichtiges Element in der momentanen Katalonien Krise.
Dennoch war sicher die Finanzkrise in Spanien vor knapp 10 Jahren ein Auslöser. Den Leuten ging's schlechter und das Thema Unabhängigkeit wurde plötzlich wieder populärer in Katalonien. Ich verfolge das Geschehen aus privaten Gründen seit einigen Jahren, dennoch fällt es mir schwer, in diesem komplexen Thema einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Für mich ein Paradebeispiel, welche Aufgabe Politik jenseits von Gesetzen hat, und wo man andererseits hinsteuert, wenn man den anderen mal so richtig die Meinung geigen will (blöd, wenn's nicht nur Wutbürger sind, sondern Politiker). Generell bringt uns das Außeinanderstreben im Moment nicht viel Gutes auf der Welt. Um die Menschen aber zusammenzuhalten, muss man mehr tun, als Andersdenkende als Verrückte abzustempeln. Ich wünsche Spanien und allen spanischen Regionen Politiker, die dieser Verantwortung für ihr Volk nachkommen.
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte).
Den Vergleich mit Bayern hat mein Freund in Spanien nicht nur wegen des Finanzausgleichs gewählt, sondern auch wegen anderer Parallelen, insbesondere historischer Natur. Dieses "Mia san mia", den Weißwurst-Äquator, die klammheimliche Sehnsucht nach einem "Kini", dass angeblich in Bayern "die Uhren anders" gehen, die eigene Partei (CSU) und vieles andere drängt sich da als Vergleich auf. Er sieht aber genau wie du den eigentlichen Grund, nicht nur Anlass, für die neue Unabhängigkeitsbewegung in der Finanzkrise und findet das als Fast-Spanier wenig solidarisch, wenn nicht sogar extrem egoistisch.
Aber damit steht Katalonien in Europa ja nicht ganz alleine.
Gleichwohl hält er die spanische Zentralregierung für machtbesessen, arrogant und wenig klug im Umgang mit dem doch sehr stark differenten Land Spanien. Madrid hat dort einen ganz anderen Stellenwert als bei uns beispielsweise Berlin. Dummerweise nur bei den Madrilenen.
... Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. ...
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte). Außerdem ist das Verhältnis der Regionen zum Zentralstaat in Spanien nicht durch ein föderales Gesetz bestimmt. D.h. während es in D'land Gesetze gibt, die alle Länder gleichermaßen betreffen, ist das Verhältnis zwischen jeder Region und dem Zentralstaat in Spanien Verhandlungssache der beiden Betroffenen. Da gab und gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen der einzelnen Regionen mit Madrid. Dieser Umstand ist ein nicht ganz unwichtiges Element in der momentanen Katalonien Krise.
Dennoch war sicher die Finanzkrise in Spanien vor knapp 10 Jahren ein Auslöser. Den Leuten ging's schlechter und das Thema Unabhängigkeit wurde plötzlich wieder populärer in Katalonien. Ich verfolge das Geschehen aus privaten Gründen seit einigen Jahren, dennoch fällt es mir schwer, in diesem komplexen Thema einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Für mich ein Paradebeispiel, welche Aufgabe Politik jenseits von Gesetzen hat, und wo man andererseits hinsteuert, wenn man den anderen mal so richtig die Meinung geigen will (blöd, wenn's nicht nur Wutbürger sind, sondern Politiker). Generell bringt uns das Außeinanderstreben im Moment nicht viel Gutes auf der Welt. Um die Menschen aber zusammenzuhalten, muss man mehr tun, als Andersdenkende als Verrückte abzustempeln. Ich wünsche Spanien und allen spanischen Regionen Politiker, die dieser Verantwortung für ihr Volk nachkommen.
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte).
Den Vergleich mit Bayern hat mein Freund in Spanien nicht nur wegen des Finanzausgleichs gewählt, sondern auch wegen anderer Parallelen, insbesondere historischer Natur. Dieses "Mia san mia", den Weißwurst-Äquator, die klammheimliche Sehnsucht nach einem "Kini", dass angeblich in Bayern "die Uhren anders" gehen, die eigene Partei (CSU) und vieles andere drängt sich da als Vergleich auf. Er sieht aber genau wie du den eigentlichen Grund, nicht nur Anlass, für die neue Unabhängigkeitsbewegung in der Finanzkrise und findet das als Fast-Spanier wenig solidarisch, wenn nicht sogar extrem egoistisch.
Aber damit steht Katalonien in Europa ja nicht ganz alleine.
Gleichwohl hält er die spanische Zentralregierung für machtbesessen, arrogant und wenig klug im Umgang mit dem doch sehr stark differenten Land Spanien. Madrid hat dort einen ganz anderen Stellenwert als bei uns beispielsweise Berlin. Dummerweise nur bei den Madrilenen.
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte).
Den Vergleich mit Bayern hat mein Freund in Spanien nicht nur wegen des Finanzausgleichs gewählt, sondern auch wegen anderer Parallelen, insbesondere historischer Natur. Dieses "Mia san mia", den Weißwurst-Äquator, die klammheimliche Sehnsucht nach einem "Kini", dass angeblich in Bayern "die Uhren anders" gehen, die eigene Partei (CSU) und vieles andere drängt sich da als Vergleich auf. Er sieht aber genau wie du den eigentlichen Grund, nicht nur Anlass, für die neue Unabhängigkeitsbewegung in der Finanzkrise und findet das als Fast-Spanier wenig solidarisch, wenn nicht sogar extrem egoistisch.
Aber damit steht Katalonien in Europa ja nicht ganz alleine.
Gleichwohl hält er die spanische Zentralregierung für machtbesessen, arrogant und wenig klug im Umgang mit dem doch sehr stark differenten Land Spanien. Madrid hat dort einen ganz anderen Stellenwert als bei uns beispielsweise Berlin. Dummerweise nur bei den Madrilenen.
Die Zentralregierung hat in den vergangenen Monaten wirklich mehr als ungeschickt gehandelt. Man hätte den Katalanen Gespräche über ein offizielles Referendum im Herbst 2018 anbieten können und hätte sich vor dem Hintergrund dieser vertrauensbildenden Maßnahme, der bisherigen Umfragewerte und der weltweiten Entwicklungen (Trump, Brexit...) ziemlich sicher sein können, dass dieses Referendum entsprechend positiv ausgefallen wäre. Stattdessen hat man das Kind in den Brunnen geschubst und muss nun versuchen, es noch lebend herauszuholen...
Da ich zum konkreten Disput resp. Unabhängigkeitsbestreben nichts qualifiziertes sagen kann, versuch ich trotzdem mal, es etwas weiter zu fassen.
Man muss sich auch angesichts dieses aktuellen Beispiels überlegen, ob ein gemeinsames Europa strategisch zentralistisch und auf Vereinheitlichung ausgelegt werden sollte oder eben eher weitestgehend dezentral, die jeweiligen Befindlichkeiten der Regionen achtend. Ich sage bewusst Regionen, nicht Nationen, da ein Nationalstaat, wie man ja am aktuellen Beispiel auch wieder gut erkennen kann, eben auch keine homogene Einheit sein muss.
Mir scheint, dass das Gefühl der Fremdbestimmung ein gewaltiges Konfliktpotential in sich trägt, während weitestgehende Autonomie innerhalb eines übergeordneten Rahmens grundsätzlich weniger Dampf im Kessel produziert.
Ganz schwieriges Thema, das ich ja vor einigen Tagen im Europa-Brexit-Drunterunddrüber-Thread schon mal anreißen wollte. Aber angesichts der Entwicklung sage ich einfach mal danke dafür, dass dafür nun ein eigener Thread eröffnet wurde. Die Inhalte werden uns so bald nicht ausgehen.
Ich kann Katalonien nur schwer mit anderen Regionen Europas, also weder mit Schottland noch mit Bayern, vergleichen. Das macht auch einfach die besondere Konstellation der "autonomas" in Spanien. Schottland wurde vor 300 Jahren ja als grds. eigener Staat mehr oder weniger freiwillig in das UK eingegliedert. Aber der Staat bestand ja irgendwie fort, wenn er auch die meiste Zeit von London aus verwaltet worden ist. Bayern ist bei allen Eigenheiten ein ganz normales Bundesland und hat, anders als die Regionen Spaniens, keine Sonderrechte. Dort nämlich ist das in besonderer Form historisch begründet, denn den Bewohnern wurden teils schon im Zuge der sog. Reconquista Sonderrechte eingeräumt, war doch das frontnahe Leben mit den dann verfeindeten Mauren mit gewissen Gefahren verbunden, was man den Leuten dadurch schmackhaft zu machen versuchte.
Aktuell steht die Entscheidung des Verfassungsgerichts, das die Abstimmung für unzulässig erklärt hatte dem Unabhängigkeits- bzw. wenigstens Selbstbestimmungsbestreben der Katalanen entgegen (es ist ja unklar, ob die Mehrheit wirklich unabhängig werden will oder vielleicht bloß darüber abstimmen oder gewisse Angelegenheiten in Eigenregie - Stichwort Selbstverwaltung - führen will). Und Rajoy hat sich in meinen Augen da relativ dumm angestellt. Wenn man Gespräche geführt hätte, hätte man sicher einiges an Schärfe aus der Bewegung nehmen können.
So dürfte es den meisten Katalanen, die jetzt für die Unabhängigkeit eintreten klar sein, dass die Unabhängigkeit wirtschaftlich kokolores sein wird. Natürlich ist Katalonien eine wirtschaftlich starke Region. Aber wenn man ihnen dergestalt entgegen käme, dass etwa wie in Navarra oder dem Baskenland Teile der Mehrwertsteuer in Katalonien verbleiben, dann hätten sie dort mehr Geld ohne das Risiko der kompletten Abspaltung zu gehen mit all seinen Unklarheiten zum künftigen Verhältnis zu Spanien und der EU. Kulturell und administrativ hat Katalonien ja ohne schon viele Freiheiten, die ihnen auch aus Madrid kaum streitig gemacht werden würden.
Ein Dialog wäre da in meinen Augen allemal sinnvoller als eine Eskalation, die den Separatisten in herrlicher Weise Bilder liefert, die die Notwendigkeit einer Loslösung wegen anhaltender Gängelung und Unterdrückung so herrlich zu unterstreichen scheint.
schwieriges thema. den kanon des faz-kommentars teile ich allerdings mal wieder gar nicht.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
schwieriges thema. den kanon des faz-kommentars teile ich allerdings mal wieder gar nicht.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Wahlbeteiligung unter 50%, scheint die Katalanen ja nicht so wirklich zu interessieren
Meinst du das ernst? Völlig abwegig der Gedanke, dass es einen großen Teil der Bevölkerung abgehalten haben könnte zur Abstimmung zu gehen, weil die Regierung in Madrid diese Abstimmung als Verfassungswidrig und somit als verboten eingestuft hat? Völlig an den Haaren herbei gezogen, dass viele gar keine Stimme abgeben konnten, da die Wahlurnen von der Polizei eingezogen wurden? Nicht vorstellbar, dass gezielt Datenverbindungen bearbeitet oder abgeschnitten wurden, um die Abstimmung zu verhindern oder zu beeinträchtigen? Und auch die Tatsache, dass viele Menschen mit Polizeigewalt an der Abstimmung gehindert wurden, hat sich nicht negativ auf die Wahlbeteiligung ausgewirkt? Jetzt wirklich ohne Quatsch?
Wenn das alles Unfug ist, dann muss es wohl doch an der Scheißegal-Haltung der Katalanen bei dieser Frage liegen, die für so eine geringe Wahlbeteiligung gesorgt hat.
Und noch zwei Kommentare aus der FAZ und der SZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/eskalation-in-katalonien-warum-spanien-das-richtige-tut-15227244.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/katalonien-gezielte-eskalation-1.3690856
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Achso, das spanische Verfassungsgericht hat die für Montag geplante Sitzung des katalanischen Regionalparlaments angeblich untersagt.
Man stelle sich vor Seehofer z.B. bekämme Post aus Karlsruhe, die nächste Landtagsitzung muss leider ausfallen, wenn nicht schicken wir Truppen!
Aber Bilder wie diese dürften eher nicht zu einer engeren Verbundenheit der Katalanen mit der Zentralregierung in Madrid führen.
Und noch zwei Kommentare aus der FAZ und der SZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/eskalation-in-katalonien-warum-spanien-das-richtige-tut-15227244.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/katalonien-gezielte-eskalation-1.3690856
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Die rechtliche Grundlage für ein Referendum.
Der eine hat Nessi und der andere Messi.
Einen eigenen, anerkannten Fußballverband.
Schottland möchte sich selber von einem Brexit-Großbritanien lösen, um eigenständig sich wiederum der EU anzuschließen. So etwas legitimiert ein Votum für die Unabhängigkeit ungefragt... also vonseiten der EU.
Spanien ist selber EU-Mitglied, und eine Spaltung dieses Landes nutzt der EU nichts. Es schadet eher, da die wirtschaftlichen Folgen unabsehbar sind. Das legitimiert eine Unabhängikeitserklärung somit natürlich nicht.
Schlussendlich sind das alles Interessensfragen.... oder wie die FAZ anmerkt: Die Sowjetunion und Jugoslawien waren Diktaturen, Spanien dagegen ist ein demokratischer Rechtsstaat.
Ergo: Bei Diktaturen oder EU-Austretern: Gut. Bei Demokratien und EU-Mitgliedern: Schlecht.
Der Zweck heiligt hierbei mal wieder die Mittel... oder auch nicht.
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Richtig, die Separatisten hatten bisher nach Meinungsumfragen keine Mehrheit. Das dürfte sich Dank Madrids nicht zu akzeptierenden Panikhandlungen jetzt vermutlich geändert haben.
Um was es geht hat arte zum Schnelleinstieg schön dargestellt: https://www.facebook.com/REbyARTE/videos/10155138409253869/?hc_ref=ARRH-idevzexxXqw5o_n9wHn5Gax2BweVAff5MoPopxz2Q6bp0s4HQEw7VhGaFKZDeA&pnref=story
In Madrid hat man aber sicher Angst dass andere Regionen nachziehen könnten, aber mit dem "ihr dürft nicht und wir werden euch zwingen dass ihr nicht dürft", schießt man sich ins eigene Knie oder besser gesagt hat schon.
In Madrid muss man aufpassen dass man sich da nicht noch weiter reinreitet.
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte). Außerdem ist das Verhältnis der Regionen zum Zentralstaat in Spanien nicht durch ein föderales Gesetz bestimmt. D.h. während es in D'land Gesetze gibt, die alle Länder gleichermaßen betreffen, ist das Verhältnis zwischen jeder Region und dem Zentralstaat in Spanien Verhandlungssache der beiden Betroffenen. Da gab und gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen der einzelnen Regionen mit Madrid. Dieser Umstand ist ein nicht ganz unwichtiges Element in der momentanen Katalonien Krise.
Dennoch war sicher die Finanzkrise in Spanien vor knapp 10 Jahren ein Auslöser. Den Leuten ging's schlechter und das Thema Unabhängigkeit wurde plötzlich wieder populärer in Katalonien.
Ich verfolge das Geschehen aus privaten Gründen seit einigen Jahren, dennoch fällt es mir schwer, in diesem komplexen Thema einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Für mich ein Paradebeispiel, welche Aufgabe Politik jenseits von Gesetzen hat, und wo man andererseits hinsteuert, wenn man den anderen mal so richtig die Meinung geigen will (blöd, wenn's nicht nur Wutbürger sind, sondern Politiker). Generell bringt uns das Außeinanderstreben im Moment nicht viel Gutes auf der Welt. Um die Menschen aber zusammenzuhalten, muss man mehr tun, als Andersdenkende als Verrückte abzustempeln.
Ich wünsche Spanien und allen spanischen Regionen Politiker, die dieser Verantwortung für ihr Volk nachkommen.
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Richtig, die Separatisten hatten bisher nach Meinungsumfragen keine Mehrheit. Das dürfte sich Dank Madrids nicht zu akzeptierenden Panikhandlungen jetzt vermutlich geändert haben.
Um was es geht hat arte zum Schnelleinstieg schön dargestellt: https://www.facebook.com/REbyARTE/videos/10155138409253869/?hc_ref=ARRH-idevzexxXqw5o_n9wHn5Gax2BweVAff5MoPopxz2Q6bp0s4HQEw7VhGaFKZDeA&pnref=story
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Die rechtliche Grundlage für ein Referendum.
Heute schreiben alle Zeitungen fast einhellig von schwerer Polizeigewalt.
Wenn die Polizei auf Fans oder Demonstranten in Deutschland einschlägt, heißt es, die Polizei hätte keine Schuld.
Polizei ist grundsätzlich kritisch zu sehen, außer es ist die eigene. Aha.
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
In Madrid hat man aber sicher Angst dass andere Regionen nachziehen könnten, aber mit dem "ihr dürft nicht und wir werden euch zwingen dass ihr nicht dürft", schießt man sich ins eigene Knie oder besser gesagt hat schon.
In Madrid muss man aufpassen dass man sich da nicht noch weiter reinreitet.
Er vergleicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung mit einem Bayern, das sich aus der Bundesrepublik lösen würde, weil es keine Lust mehr hat, den Länderfinanzausgleich mitzutragen. Er weiß um die historischen Probleme aus der Francozeit, hält aber die derzeit von den Separatisten vorgetragenen Argumente für vorgeschoben. Die Probleme zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid kennt er wohl, ist sich aber sicher, dass diese zu lösen seien und es dafür keine Unabhängigkeit bräuchte.
Das Verhalten Madrids hält er gleichwohl für sehr ungeschickt und unglücklich. Sollte sich Katalonien aber tatsächlich abspalten, sieht er große Probleme auf den jungen Staat zukommen.
Insgesamt sind in seinen Augen auf beiden Seiten mehr Propaganda und Machtinteressen im Spiel als die wahre Suche nach Lösungen. Er glaubt auch nicht wirklich, dass es - zumindest bis zum heutigen, schlimmen Tag - eine Mehrheit in Katalonien für die Unabhängigkeit gäbe. Dies könne sich aber jetzt ändern.
Seine persönliche Einstellung ist klar contra Unabhängigkeit Kataloniens. Spanien ist in seinen Augen ein sehr vielfältiges Land mit unterschiedlichsten Wirtschaftszonen und Bevölkerungen, das auf die Solidarität der einzelnen Regionen angewiesen ist. Dass es jetzt so weit kam, hat sich allerdings die Regierung in Madrid selbst zuzuschreiben.
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte). Außerdem ist das Verhältnis der Regionen zum Zentralstaat in Spanien nicht durch ein föderales Gesetz bestimmt. D.h. während es in D'land Gesetze gibt, die alle Länder gleichermaßen betreffen, ist das Verhältnis zwischen jeder Region und dem Zentralstaat in Spanien Verhandlungssache der beiden Betroffenen. Da gab und gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen der einzelnen Regionen mit Madrid. Dieser Umstand ist ein nicht ganz unwichtiges Element in der momentanen Katalonien Krise.
Dennoch war sicher die Finanzkrise in Spanien vor knapp 10 Jahren ein Auslöser. Den Leuten ging's schlechter und das Thema Unabhängigkeit wurde plötzlich wieder populärer in Katalonien.
Ich verfolge das Geschehen aus privaten Gründen seit einigen Jahren, dennoch fällt es mir schwer, in diesem komplexen Thema einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Für mich ein Paradebeispiel, welche Aufgabe Politik jenseits von Gesetzen hat, und wo man andererseits hinsteuert, wenn man den anderen mal so richtig die Meinung geigen will (blöd, wenn's nicht nur Wutbürger sind, sondern Politiker). Generell bringt uns das Außeinanderstreben im Moment nicht viel Gutes auf der Welt. Um die Menschen aber zusammenzuhalten, muss man mehr tun, als Andersdenkende als Verrückte abzustempeln.
Ich wünsche Spanien und allen spanischen Regionen Politiker, die dieser Verantwortung für ihr Volk nachkommen.
Den Vergleich mit Bayern hat mein Freund in Spanien nicht nur wegen des Finanzausgleichs gewählt, sondern auch wegen anderer Parallelen, insbesondere historischer Natur. Dieses "Mia san mia", den Weißwurst-Äquator, die klammheimliche Sehnsucht nach einem "Kini", dass angeblich in Bayern "die Uhren anders" gehen, die eigene Partei (CSU) und vieles andere drängt sich da als Vergleich auf.
Er sieht aber genau wie du den eigentlichen Grund, nicht nur Anlass, für die neue Unabhängigkeitsbewegung in der Finanzkrise und findet das als Fast-Spanier wenig solidarisch, wenn nicht sogar extrem egoistisch.
Aber damit steht Katalonien in Europa ja nicht ganz alleine.
Gleichwohl hält er die spanische Zentralregierung für machtbesessen, arrogant und wenig klug im Umgang mit dem doch sehr stark differenten Land Spanien. Madrid hat dort einen ganz anderen Stellenwert als bei uns beispielsweise Berlin. Dummerweise nur bei den Madrilenen.
Den Vergleich mit Bayern sehe ich nicht so, denn die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat eine ganz andere Vorgeschichte (eben auch durch die Franco Dikatur ein jüngere Vorgeschichte). Außerdem ist das Verhältnis der Regionen zum Zentralstaat in Spanien nicht durch ein föderales Gesetz bestimmt. D.h. während es in D'land Gesetze gibt, die alle Länder gleichermaßen betreffen, ist das Verhältnis zwischen jeder Region und dem Zentralstaat in Spanien Verhandlungssache der beiden Betroffenen. Da gab und gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen der einzelnen Regionen mit Madrid. Dieser Umstand ist ein nicht ganz unwichtiges Element in der momentanen Katalonien Krise.
Dennoch war sicher die Finanzkrise in Spanien vor knapp 10 Jahren ein Auslöser. Den Leuten ging's schlechter und das Thema Unabhängigkeit wurde plötzlich wieder populärer in Katalonien.
Ich verfolge das Geschehen aus privaten Gründen seit einigen Jahren, dennoch fällt es mir schwer, in diesem komplexen Thema einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Für mich ein Paradebeispiel, welche Aufgabe Politik jenseits von Gesetzen hat, und wo man andererseits hinsteuert, wenn man den anderen mal so richtig die Meinung geigen will (blöd, wenn's nicht nur Wutbürger sind, sondern Politiker). Generell bringt uns das Außeinanderstreben im Moment nicht viel Gutes auf der Welt. Um die Menschen aber zusammenzuhalten, muss man mehr tun, als Andersdenkende als Verrückte abzustempeln.
Ich wünsche Spanien und allen spanischen Regionen Politiker, die dieser Verantwortung für ihr Volk nachkommen.
Den Vergleich mit Bayern hat mein Freund in Spanien nicht nur wegen des Finanzausgleichs gewählt, sondern auch wegen anderer Parallelen, insbesondere historischer Natur. Dieses "Mia san mia", den Weißwurst-Äquator, die klammheimliche Sehnsucht nach einem "Kini", dass angeblich in Bayern "die Uhren anders" gehen, die eigene Partei (CSU) und vieles andere drängt sich da als Vergleich auf.
Er sieht aber genau wie du den eigentlichen Grund, nicht nur Anlass, für die neue Unabhängigkeitsbewegung in der Finanzkrise und findet das als Fast-Spanier wenig solidarisch, wenn nicht sogar extrem egoistisch.
Aber damit steht Katalonien in Europa ja nicht ganz alleine.
Gleichwohl hält er die spanische Zentralregierung für machtbesessen, arrogant und wenig klug im Umgang mit dem doch sehr stark differenten Land Spanien. Madrid hat dort einen ganz anderen Stellenwert als bei uns beispielsweise Berlin. Dummerweise nur bei den Madrilenen.
Den Vergleich mit Bayern hat mein Freund in Spanien nicht nur wegen des Finanzausgleichs gewählt, sondern auch wegen anderer Parallelen, insbesondere historischer Natur. Dieses "Mia san mia", den Weißwurst-Äquator, die klammheimliche Sehnsucht nach einem "Kini", dass angeblich in Bayern "die Uhren anders" gehen, die eigene Partei (CSU) und vieles andere drängt sich da als Vergleich auf.
Er sieht aber genau wie du den eigentlichen Grund, nicht nur Anlass, für die neue Unabhängigkeitsbewegung in der Finanzkrise und findet das als Fast-Spanier wenig solidarisch, wenn nicht sogar extrem egoistisch.
Aber damit steht Katalonien in Europa ja nicht ganz alleine.
Gleichwohl hält er die spanische Zentralregierung für machtbesessen, arrogant und wenig klug im Umgang mit dem doch sehr stark differenten Land Spanien. Madrid hat dort einen ganz anderen Stellenwert als bei uns beispielsweise Berlin. Dummerweise nur bei den Madrilenen.
Man muss sich auch angesichts dieses aktuellen Beispiels überlegen, ob ein gemeinsames Europa strategisch zentralistisch und auf Vereinheitlichung ausgelegt werden sollte oder eben eher weitestgehend dezentral, die jeweiligen Befindlichkeiten der Regionen achtend. Ich sage bewusst Regionen, nicht Nationen, da ein Nationalstaat, wie man ja am aktuellen Beispiel auch wieder gut erkennen kann, eben auch keine homogene Einheit sein muss.
Mir scheint, dass das Gefühl der Fremdbestimmung ein gewaltiges Konfliktpotential in sich trägt, während weitestgehende Autonomie innerhalb eines übergeordneten Rahmens grundsätzlich weniger Dampf im Kessel produziert.
Ich kann Katalonien nur schwer mit anderen Regionen Europas, also weder mit Schottland noch mit Bayern, vergleichen. Das macht auch einfach die besondere Konstellation der "autonomas" in Spanien. Schottland wurde vor 300 Jahren ja als grds. eigener Staat mehr oder weniger freiwillig in das UK eingegliedert. Aber der Staat bestand ja irgendwie fort, wenn er auch die meiste Zeit von London aus verwaltet worden ist. Bayern ist bei allen Eigenheiten ein ganz normales Bundesland und hat, anders als die Regionen Spaniens, keine Sonderrechte.
Dort nämlich ist das in besonderer Form historisch begründet, denn den Bewohnern wurden teils schon im Zuge der sog. Reconquista Sonderrechte eingeräumt, war doch das frontnahe Leben mit den dann verfeindeten Mauren mit gewissen Gefahren verbunden, was man den Leuten dadurch schmackhaft zu machen versuchte.
Aktuell steht die Entscheidung des Verfassungsgerichts, das die Abstimmung für unzulässig erklärt hatte dem Unabhängigkeits- bzw. wenigstens Selbstbestimmungsbestreben der Katalanen entgegen (es ist ja unklar, ob die Mehrheit wirklich unabhängig werden will oder vielleicht bloß darüber abstimmen oder gewisse Angelegenheiten in Eigenregie - Stichwort Selbstverwaltung - führen will). Und Rajoy hat sich in meinen Augen da relativ dumm angestellt. Wenn man Gespräche geführt hätte, hätte man sicher einiges an Schärfe aus der Bewegung nehmen können.
So dürfte es den meisten Katalanen, die jetzt für die Unabhängigkeit eintreten klar sein, dass die Unabhängigkeit wirtschaftlich kokolores sein wird. Natürlich ist Katalonien eine wirtschaftlich starke Region. Aber wenn man ihnen dergestalt entgegen käme, dass etwa wie in Navarra oder dem Baskenland Teile der Mehrwertsteuer in Katalonien verbleiben, dann hätten sie dort mehr Geld ohne das Risiko der kompletten Abspaltung zu gehen mit all seinen Unklarheiten zum künftigen Verhältnis zu Spanien und der EU. Kulturell und administrativ hat Katalonien ja ohne schon viele Freiheiten, die ihnen auch aus Madrid kaum streitig gemacht werden würden.
Ein Dialog wäre da in meinen Augen allemal sinnvoller als eine Eskalation, die den Separatisten in herrlicher Weise Bilder liefert, die die Notwendigkeit einer Loslösung wegen anhaltender Gängelung und Unterdrückung so herrlich zu unterstreichen scheint.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Der eine hat Nessi und der andere Messi.
jetzt habe ich allerdings länder aus dem baltikum und ex-jugoslawien bereist und hab da zumindest als reisender dort das gefühl gewonnen, dass selbstbestimmung gerne als chance begriffen wird. und ich finde es schwierig, völkern ihre selbstbestimmung zu verweigern.
auch unter eu-gesichtspunkten gedacht: was hat der schotte, was der katalane nicht hat? (ernst gemeint und nicht rhetorisch gefragt).
Einen eigenen, anerkannten Fußballverband.
Könnte ja auch an den Repressalien der Guardia Civil und an der Schließung zahlreicher Wahllokale gelegen haben. Keine Ahnung.
Meinst du das ernst? Völlig abwegig der Gedanke, dass es einen großen Teil der Bevölkerung abgehalten haben könnte zur Abstimmung zu gehen, weil die Regierung in Madrid diese Abstimmung als Verfassungswidrig und somit als verboten eingestuft hat? Völlig an den Haaren herbei gezogen, dass viele gar keine Stimme abgeben konnten, da die Wahlurnen von der Polizei eingezogen wurden? Nicht vorstellbar, dass gezielt Datenverbindungen bearbeitet oder abgeschnitten wurden, um die Abstimmung zu verhindern oder zu beeinträchtigen? Und auch die Tatsache, dass viele Menschen mit Polizeigewalt an der Abstimmung gehindert wurden, hat sich nicht negativ auf die Wahlbeteiligung ausgewirkt? Jetzt wirklich ohne Quatsch?
Wenn das alles Unfug ist, dann muss es wohl doch an der Scheißegal-Haltung der Katalanen bei dieser Frage liegen, die für so eine geringe Wahlbeteiligung gesorgt hat.
Könnte ja auch an den Repressalien der Guardia Civil und an der Schließung zahlreicher Wahllokale gelegen haben. Keine Ahnung.