Flüchtlingsdrama in Europa - Teil 2
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Jep.
Und früher oder später wird es diese Lager auch hier geben für die, die es aus den Außenländern hierher schaffen. Oder für die über 50.000, die aktuell ausreisepflichtig sind. Die gehören ja nach der neuen Logik auch eingeknastet
Bin mal gespannt,wie die Leute reagieren, wenn man ihnen so einen Stacheldrahtknast an den Ortsrand baut.
Ich vermute: mit Missmut.
Die Zeiten für eine humanitäre Flüchtlingspolitik sind erstmal vorbei. Wenn ich in meinem Umfeld frage, wollen locker 8 von 10, dass die Grenzen dichtgemacht werden und in meinem Umfeld sind AfDler noch unterrepräsentiert.
Und die Regionen weltweit, die noch besser mit Flüchtlingen umgehen als die EU, dürften sich Richtung 0 bewegen.
Keine schöne Entwicklung, ich heiße sie auch nicht gut, aber ich habe einfach mich damit abgefunden wie die Mehrheit denkt und versuche weiterhin zu überzeugen, dass sie wenigstens für Kompromisse zu haben sind und nicht nur "die gehören an der Grenze notfalls abgeknallt" gedacht wird.
Soeben habe ich die Doku "Luna und die Gerechtigkeit" gesehen. In 3Sat, also in dem von vielen gescholtenen und als überflüssig betrachteten ÖRR.
Es geht um eine syrische Journalistin, die Anfang der 2010er-Jahre in Syrien verhaftet und monatelang gefoltert worden war. Ihrer Familie gelang es schließlich, sie freizubekommen und sie flüchtete nach Deutschland. Seit 10 Jahren lebt und arbeitet sie in Koblenz.
Zufällig fand genau dort der weltweit erste Prozess gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien statt. Obwohl voller Angst vor der Erinnerung entschloss sich die Journalistin, über den Prozess zu berichten. Als die Angeklagten in den Gerichtssaal gebracht wurden, erkannte sie zu ihrem Entsetzen einen ihrer damaligen Peiniger wieder.
Schockiert und retraumatisiert wollte sie erst ihr Vorhaben aufgeben, zwang sich aber dann dennoch, den Prozess, der über 108 Verhandlungstage ging und in dem über 40 Zeugen gehört wurden, zu verfolgen und objektiv darüber zu berichten. Sie sprach mit Anklägern, interviewte Zeugen, kam sogar an den Bruder des Hauptangeklagten heran, sprach mit syrischen Flüchtlingen, Oppositionellen. Dialektisch ging sie der Frage nach, was Gerechtigkeit und dieser Prozess bedeuten - für sich persönlich, aber auch für alle anderen Menschen, vor allem für die noch über 130.000 Menschen, die noch immer in syrischen Gefängnissen festgehalten und gequält und getötet werden.
Aus der einzigartigen Perspektive einer Prozessbeobachterin, die das Leid und die Qualen der Opfer selbst erlebt hatte, ist diese Dokumentation ein erschütterndes Zeugnis der Verbrechen, die massenhaft in Syrien begangen wurden und noch immer werden. Wahnsinn: während die Journalistin in einer aberwitzigen und lebensgefährlichen Flucht übers Meer bis nach Deutschland geflohen war, reiste ihr Peiniger per Visum ein. Er sah sich selbst in Gefahr und desertierte. Syrische Flüchtlinge, die die Foltergefängnisse überlebt hatten und ebenfalls nach Deutschland geflohen waren, erkannten ihn und stellten Strafanzeige.
Die Schilderungen der Zeugen, was in den syrischen Gefängnissen geschah, rauben einem den Atem. Eingespielte Bilder von Bombenangriffen, zerfetzten Menschen, Leichenbergen in den Gefängnishöfen und Schlimmeres sind einfach nur entsetzlich. Unglaublich, wie diese Frau die ganze Zeit über ihr journalistisches Credo beibehält, über den Prozess und die Beteiligten objektiv zu berichten. Bemerkenswert zum Beispiel das Interview mit einem syrischen Oppositionsführer, der den Prozess für kontraproduktiv hält, weil die Täter in den meisten Fällen selbst Opfer gewesen seien und weil der Prozess verhindern würde, dass noch mehr Menschen aus Assads Reihen desertieren.
Ebenso erschütternd die Reaktion der Opfer auf das Urteil: Lebenslänglich für den Hauptangeklagten. Weinende Menschen, denen nach eigener Aussage ein Stück ihrer Würde von dem deutschen Gericht wieder zurückgegeben wurde.
Eine großartige Doku, die aus einer einzigartigen und außergewöhnlichen Perspektive das Schicksal nicht nur der syrischen Flüchtlinge wieder einmal ganz nahe an einen heranbringt.
Ich bin mal so frei und verlinke hier:
https://www.3sat.de/film/dokumentarfilmzeit/luna-und-die-gerechtigkeit-100.html
knapp 1,5 Stunden, die sich absolut zu schauen lohnen
Soeben habe ich die Doku "Luna und die Gerechtigkeit" gesehen. In 3Sat, also in dem von vielen gescholtenen und als überflüssig betrachteten ÖRR.
Es geht um eine syrische Journalistin, die Anfang der 2010er-Jahre in Syrien verhaftet und monatelang gefoltert worden war. Ihrer Familie gelang es schließlich, sie freizubekommen und sie flüchtete nach Deutschland. Seit 10 Jahren lebt und arbeitet sie in Koblenz.
Zufällig fand genau dort der weltweit erste Prozess gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien statt. Obwohl voller Angst vor der Erinnerung entschloss sich die Journalistin, über den Prozess zu berichten. Als die Angeklagten in den Gerichtssaal gebracht wurden, erkannte sie zu ihrem Entsetzen einen ihrer damaligen Peiniger wieder.
Schockiert und retraumatisiert wollte sie erst ihr Vorhaben aufgeben, zwang sich aber dann dennoch, den Prozess, der über 108 Verhandlungstage ging und in dem über 40 Zeugen gehört wurden, zu verfolgen und objektiv darüber zu berichten. Sie sprach mit Anklägern, interviewte Zeugen, kam sogar an den Bruder des Hauptangeklagten heran, sprach mit syrischen Flüchtlingen, Oppositionellen. Dialektisch ging sie der Frage nach, was Gerechtigkeit und dieser Prozess bedeuten - für sich persönlich, aber auch für alle anderen Menschen, vor allem für die noch über 130.000 Menschen, die noch immer in syrischen Gefängnissen festgehalten und gequält und getötet werden.
Aus der einzigartigen Perspektive einer Prozessbeobachterin, die das Leid und die Qualen der Opfer selbst erlebt hatte, ist diese Dokumentation ein erschütterndes Zeugnis der Verbrechen, die massenhaft in Syrien begangen wurden und noch immer werden. Wahnsinn: während die Journalistin in einer aberwitzigen und lebensgefährlichen Flucht übers Meer bis nach Deutschland geflohen war, reiste ihr Peiniger per Visum ein. Er sah sich selbst in Gefahr und desertierte. Syrische Flüchtlinge, die die Foltergefängnisse überlebt hatten und ebenfalls nach Deutschland geflohen waren, erkannten ihn und stellten Strafanzeige.
Die Schilderungen der Zeugen, was in den syrischen Gefängnissen geschah, rauben einem den Atem. Eingespielte Bilder von Bombenangriffen, zerfetzten Menschen, Leichenbergen in den Gefängnishöfen und Schlimmeres sind einfach nur entsetzlich. Unglaublich, wie diese Frau die ganze Zeit über ihr journalistisches Credo beibehält, über den Prozess und die Beteiligten objektiv zu berichten. Bemerkenswert zum Beispiel das Interview mit einem syrischen Oppositionsführer, der den Prozess für kontraproduktiv hält, weil die Täter in den meisten Fällen selbst Opfer gewesen seien und weil der Prozess verhindern würde, dass noch mehr Menschen aus Assads Reihen desertieren.
Ebenso erschütternd die Reaktion der Opfer auf das Urteil: Lebenslänglich für den Hauptangeklagten. Weinende Menschen, denen nach eigener Aussage ein Stück ihrer Würde von dem deutschen Gericht wieder zurückgegeben wurde.
Eine großartige Doku, die aus einer einzigartigen und außergewöhnlichen Perspektive das Schicksal nicht nur der syrischen Flüchtlinge wieder einmal ganz nahe an einen heranbringt.
Soeben habe ich die Doku "Luna und die Gerechtigkeit" gesehen. In 3Sat, also in dem von vielen gescholtenen und als überflüssig betrachteten ÖRR.
Es geht um eine syrische Journalistin, die Anfang der 2010er-Jahre in Syrien verhaftet und monatelang gefoltert worden war. Ihrer Familie gelang es schließlich, sie freizubekommen und sie flüchtete nach Deutschland. Seit 10 Jahren lebt und arbeitet sie in Koblenz.
Zufällig fand genau dort der weltweit erste Prozess gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien statt. Obwohl voller Angst vor der Erinnerung entschloss sich die Journalistin, über den Prozess zu berichten. Als die Angeklagten in den Gerichtssaal gebracht wurden, erkannte sie zu ihrem Entsetzen einen ihrer damaligen Peiniger wieder.
Schockiert und retraumatisiert wollte sie erst ihr Vorhaben aufgeben, zwang sich aber dann dennoch, den Prozess, der über 108 Verhandlungstage ging und in dem über 40 Zeugen gehört wurden, zu verfolgen und objektiv darüber zu berichten. Sie sprach mit Anklägern, interviewte Zeugen, kam sogar an den Bruder des Hauptangeklagten heran, sprach mit syrischen Flüchtlingen, Oppositionellen. Dialektisch ging sie der Frage nach, was Gerechtigkeit und dieser Prozess bedeuten - für sich persönlich, aber auch für alle anderen Menschen, vor allem für die noch über 130.000 Menschen, die noch immer in syrischen Gefängnissen festgehalten und gequält und getötet werden.
Aus der einzigartigen Perspektive einer Prozessbeobachterin, die das Leid und die Qualen der Opfer selbst erlebt hatte, ist diese Dokumentation ein erschütterndes Zeugnis der Verbrechen, die massenhaft in Syrien begangen wurden und noch immer werden. Wahnsinn: während die Journalistin in einer aberwitzigen und lebensgefährlichen Flucht übers Meer bis nach Deutschland geflohen war, reiste ihr Peiniger per Visum ein. Er sah sich selbst in Gefahr und desertierte. Syrische Flüchtlinge, die die Foltergefängnisse überlebt hatten und ebenfalls nach Deutschland geflohen waren, erkannten ihn und stellten Strafanzeige.
Die Schilderungen der Zeugen, was in den syrischen Gefängnissen geschah, rauben einem den Atem. Eingespielte Bilder von Bombenangriffen, zerfetzten Menschen, Leichenbergen in den Gefängnishöfen und Schlimmeres sind einfach nur entsetzlich. Unglaublich, wie diese Frau die ganze Zeit über ihr journalistisches Credo beibehält, über den Prozess und die Beteiligten objektiv zu berichten. Bemerkenswert zum Beispiel das Interview mit einem syrischen Oppositionsführer, der den Prozess für kontraproduktiv hält, weil die Täter in den meisten Fällen selbst Opfer gewesen seien und weil der Prozess verhindern würde, dass noch mehr Menschen aus Assads Reihen desertieren.
Ebenso erschütternd die Reaktion der Opfer auf das Urteil: Lebenslänglich für den Hauptangeklagten. Weinende Menschen, denen nach eigener Aussage ein Stück ihrer Würde von dem deutschen Gericht wieder zurückgegeben wurde.
Eine großartige Doku, die aus einer einzigartigen und außergewöhnlichen Perspektive das Schicksal nicht nur der syrischen Flüchtlinge wieder einmal ganz nahe an einen heranbringt.
Man kann vielleicht ermessen, was jede einzelne dieser Aussagen für die Journalistin bedeutet haben mag. Allein die Schilderung des Gefängnisses, der Verhörräume, die sie ja kannte und die in ihren Albträumen erschienen...
Unfassbar, was Menschen anderen Menschen antun können. Das Mittelalter ist noch nicht vorbei.
Soeben habe ich die Doku "Luna und die Gerechtigkeit" gesehen. In 3Sat, also in dem von vielen gescholtenen und als überflüssig betrachteten ÖRR.
Es geht um eine syrische Journalistin, die Anfang der 2010er-Jahre in Syrien verhaftet und monatelang gefoltert worden war. Ihrer Familie gelang es schließlich, sie freizubekommen und sie flüchtete nach Deutschland. Seit 10 Jahren lebt und arbeitet sie in Koblenz.
Zufällig fand genau dort der weltweit erste Prozess gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien statt. Obwohl voller Angst vor der Erinnerung entschloss sich die Journalistin, über den Prozess zu berichten. Als die Angeklagten in den Gerichtssaal gebracht wurden, erkannte sie zu ihrem Entsetzen einen ihrer damaligen Peiniger wieder.
Schockiert und retraumatisiert wollte sie erst ihr Vorhaben aufgeben, zwang sich aber dann dennoch, den Prozess, der über 108 Verhandlungstage ging und in dem über 40 Zeugen gehört wurden, zu verfolgen und objektiv darüber zu berichten. Sie sprach mit Anklägern, interviewte Zeugen, kam sogar an den Bruder des Hauptangeklagten heran, sprach mit syrischen Flüchtlingen, Oppositionellen. Dialektisch ging sie der Frage nach, was Gerechtigkeit und dieser Prozess bedeuten - für sich persönlich, aber auch für alle anderen Menschen, vor allem für die noch über 130.000 Menschen, die noch immer in syrischen Gefängnissen festgehalten und gequält und getötet werden.
Aus der einzigartigen Perspektive einer Prozessbeobachterin, die das Leid und die Qualen der Opfer selbst erlebt hatte, ist diese Dokumentation ein erschütterndes Zeugnis der Verbrechen, die massenhaft in Syrien begangen wurden und noch immer werden. Wahnsinn: während die Journalistin in einer aberwitzigen und lebensgefährlichen Flucht übers Meer bis nach Deutschland geflohen war, reiste ihr Peiniger per Visum ein. Er sah sich selbst in Gefahr und desertierte. Syrische Flüchtlinge, die die Foltergefängnisse überlebt hatten und ebenfalls nach Deutschland geflohen waren, erkannten ihn und stellten Strafanzeige.
Die Schilderungen der Zeugen, was in den syrischen Gefängnissen geschah, rauben einem den Atem. Eingespielte Bilder von Bombenangriffen, zerfetzten Menschen, Leichenbergen in den Gefängnishöfen und Schlimmeres sind einfach nur entsetzlich. Unglaublich, wie diese Frau die ganze Zeit über ihr journalistisches Credo beibehält, über den Prozess und die Beteiligten objektiv zu berichten. Bemerkenswert zum Beispiel das Interview mit einem syrischen Oppositionsführer, der den Prozess für kontraproduktiv hält, weil die Täter in den meisten Fällen selbst Opfer gewesen seien und weil der Prozess verhindern würde, dass noch mehr Menschen aus Assads Reihen desertieren.
Ebenso erschütternd die Reaktion der Opfer auf das Urteil: Lebenslänglich für den Hauptangeklagten. Weinende Menschen, denen nach eigener Aussage ein Stück ihrer Würde von dem deutschen Gericht wieder zurückgegeben wurde.
Eine großartige Doku, die aus einer einzigartigen und außergewöhnlichen Perspektive das Schicksal nicht nur der syrischen Flüchtlinge wieder einmal ganz nahe an einen heranbringt.
Ich bin mal so frei und verlinke hier:
https://www.3sat.de/film/dokumentarfilmzeit/luna-und-die-gerechtigkeit-100.html
knapp 1,5 Stunden, die sich absolut zu schauen lohnen