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Kurioses vom Sport

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Es geht um Gianfranco Zola (den ehemaligen italienischen Vizeweltmeister) und Fabrizio Maiello, einen Beinaheprofi und späteren Maradona der Gefängnisse, den "Mara­dona delle car­ceri“, eine kriminelle Karriere, zwei Aufeinandertreffen und ein Happy End:

https://11freunde.de/artikel/duerfte-ich-sie-mal-kurz-entfuehren/10138032
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Schön ist, wenn Geschichte und Sport sich vermischen. Und nein, das soll kein Vorgreifen auf unseren 125sten morgen sein sondern einen Schwank aus Brasilien einleiten.

In einer Schule im Norden Rios wurde brasilianische Geschichte gelehrt, in dem Fall konkret das Kaiserreich (Exkurs: die portugiesischen Herrscher flohen vor Napoleon in ihre Kolonien und blieben nach Ausrufung der Unabhängigkeit, so dass daraus das Kaiserreich Brasilien entstand). Die Frage nach den Kaisern/Herrschern (im Portugiesischen "imperador") lief dann anders, als die Lehrerin sich das vorgestellt hatte, denn statt Pedro oder João wurde "Adriano Imperador" genannt.

Die Lehrerin machte das öffentlich und niemand weniger als der so geadelte Ex-Profi selbst kommentierte das an den Schüler gerichtet mit den Worten:

"João Miguel obrigado pelo carinho
Que papai do céu abençoe", also frei übersetzt "João Miguel, vielen Dank für deine Zuneigung. Möge der Vater im Himmel dich segnen"

https://ge.globo.com/futebol/times/flamengo/noticia/2024/03/07/aluno-cita-adriano-do-flamengo-como-imperador-do-brasil-em-aula-e-idolo-agradece-papai-do-ceu-abencoe.ghtml
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Zur Abwechslung mal was aus den USA und schon ein paar Tage älter. Seinerzeit wurde aus zwei großen Rivalen zunächst tiefster Respekt vor der jeweiligen Leistung und dann Freundschaft.

Der eine, ein veritables Landei mit bisweilem derben aber nicht wirklich bösem Humor, der partout nicht das weiße Idol sein wollte, der andere ein fröhlicher, charmanter Großstädter, gesegnet mit Talent und Selbstvertrauen. Im ersten Profijahr holte der eine an der Seite von Kareem Abdul Jabbar gleich den Meistertitel, der andere wurde zum besten Jungprofi gewählt. Die beiden retteten praktisch die darbende NBA, durch sie bekam die verschriene Sportart wieder positive Aufmerksamkeit. Sie verzauberten die Zuschauer und prägten ein Jahrzehnt, bereiteten damit Jordan den Weg und nahmen sportlich Abschied mit dem Dream Team.

Mit ihren Teams prallten Gegensätze aufeinander, Boston gegen Los Angeles - East versus West, fast wie bei Rocky. Nur weiß gegen schwarz wars halt nie, weil das nie ein Thema war.
Die Freundschaft begann bei einem Werbedreh in der Heimat von Bird. Magic wollte zum Essen in seinen Container als Bird ihn zurückhielt und sagte, er sei eingeladen, seine Mama habe für ihn mitgekocht. Beim Essen offenbarte Mama Bird dem charmanten und vermutlich nicht wenig verdutzten Johnson dann, dass er ihr Lieblingsspieler sei. Das Eis war gebrochen und allem Ehrgeiz zum Trotz begegnete man sich zwar mit gesunder Rivalität aber eben auch zunehmend freundschaftlich. So rief Johnson Bird persönlich an, um ihm von seiner AIDS-Diagnose zu erzählen bevor er die Meldung öffentlich machte.

Legendär war Johnsons Auftritt beim Abschied von Larry Bird, als er zwar im Lakers Trainingsanzug auftauchte, aber ein Shirt des großen Rivalen Boston Celtics darunter trug, was Bird genüsslich enthüllte.

Hier dann die nicht minder legendäre Rede von Bird zur Ehrung von Magic Johson:
https://youtu.be/pip6YHFRNEo?si=OOoonz3Y5UvqJDax
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Zur Abwechslung mal was aus den USA und schon ein paar Tage älter. Seinerzeit wurde aus zwei großen Rivalen zunächst tiefster Respekt vor der jeweiligen Leistung und dann Freundschaft.

Der eine, ein veritables Landei mit bisweilem derben aber nicht wirklich bösem Humor, der partout nicht das weiße Idol sein wollte, der andere ein fröhlicher, charmanter Großstädter, gesegnet mit Talent und Selbstvertrauen. Im ersten Profijahr holte der eine an der Seite von Kareem Abdul Jabbar gleich den Meistertitel, der andere wurde zum besten Jungprofi gewählt. Die beiden retteten praktisch die darbende NBA, durch sie bekam die verschriene Sportart wieder positive Aufmerksamkeit. Sie verzauberten die Zuschauer und prägten ein Jahrzehnt, bereiteten damit Jordan den Weg und nahmen sportlich Abschied mit dem Dream Team.

Mit ihren Teams prallten Gegensätze aufeinander, Boston gegen Los Angeles - East versus West, fast wie bei Rocky. Nur weiß gegen schwarz wars halt nie, weil das nie ein Thema war.
Die Freundschaft begann bei einem Werbedreh in der Heimat von Bird. Magic wollte zum Essen in seinen Container als Bird ihn zurückhielt und sagte, er sei eingeladen, seine Mama habe für ihn mitgekocht. Beim Essen offenbarte Mama Bird dem charmanten und vermutlich nicht wenig verdutzten Johnson dann, dass er ihr Lieblingsspieler sei. Das Eis war gebrochen und allem Ehrgeiz zum Trotz begegnete man sich zwar mit gesunder Rivalität aber eben auch zunehmend freundschaftlich. So rief Johnson Bird persönlich an, um ihm von seiner AIDS-Diagnose zu erzählen bevor er die Meldung öffentlich machte.

Legendär war Johnsons Auftritt beim Abschied von Larry Bird, als er zwar im Lakers Trainingsanzug auftauchte, aber ein Shirt des großen Rivalen Boston Celtics darunter trug, was Bird genüsslich enthüllte.

Hier dann die nicht minder legendäre Rede von Bird zur Ehrung von Magic Johson:
https://youtu.be/pip6YHFRNEo?si=OOoonz3Y5UvqJDax
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Wow. Larry Bird durfte ich in den 1980ern in einem Spiel der Celtics gegen die Houston Rockets live erleben. Basketball zum schwindelig werden.
Ich erinnere mich noch gut an den Support der Rockets, die mit Ralph Sampson und Hakeem Olajuwon die legendären "Twin Towers" in ihren Reihen hatten: "Rockets fly higher than birds!"
Larry Bird zeigte ihnen dann, wer höher fliegt.
Nicht mehr auslöschbar in meinem Gedächtnis ist die Szene, als Bird in der Spielfeldmitte angespielt wurde und mit dem Rücken zum gegnerischen Korb sozusagen "blind" und ohne sich umzudrehen den Ball mit beiden Armen einfach hinter sich warf - genau in die Hände eines Mitspielers, der zum gegnerischen Korb gelaufen war und nur noch "einstopfen" musste.
Nie zuvor und niemals danach habe ich eine ähnliche Wahnsinnsaktion gesehen.
Danke für's Erinnern! 👍
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Wow. Larry Bird durfte ich in den 1980ern in einem Spiel der Celtics gegen die Houston Rockets live erleben. Basketball zum schwindelig werden.
Ich erinnere mich noch gut an den Support der Rockets, die mit Ralph Sampson und Hakeem Olajuwon die legendären "Twin Towers" in ihren Reihen hatten: "Rockets fly higher than birds!"
Larry Bird zeigte ihnen dann, wer höher fliegt.
Nicht mehr auslöschbar in meinem Gedächtnis ist die Szene, als Bird in der Spielfeldmitte angespielt wurde und mit dem Rücken zum gegnerischen Korb sozusagen "blind" und ohne sich umzudrehen den Ball mit beiden Armen einfach hinter sich warf - genau in die Hände eines Mitspielers, der zum gegnerischen Korb gelaufen war und nur noch "einstopfen" musste.
Nie zuvor und niemals danach habe ich eine ähnliche Wahnsinnsaktion gesehen.
Danke für's Erinnern! 👍
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WürzburgerAdler schrieb:

Larry Bird durfte ich in den 1980ern in einem Spiel der Celtics gegen die Houston Rockets live erleben. Basketball zum schwindelig werden.

Da bist Du zu beneiden. Hab ihn ja nur noch Richtung Karriereende erlebt und damals gabs ja praktisch nix zu gucken in Deutschland ... das gabs dann etwas später im Dream Team, aber da lag er ja wegen akuter Rückenprobleme meist flach auf dem Hallenboden.
WürzburgerAdler schrieb:

Nicht mehr auslöschbar in meinem Gedächtnis ist die Szene, als Bird in der Spielfeldmitte angespielt wurde und mit dem Rücken zum gegnerischen Korb sozusagen "blind" und ohne sich umzudrehen den Ball mit beiden Armen einfach hinter sich warf - genau in die Hände eines Mitspielers, der zum gegnerischen Korb gelaufen war und nur noch "einstopfen" musste.

So heißt es, ja. Er und Magic haben das Spiel anders interpretiert als alle vor ihnen und eben auch durch Passspiel geglänzt, wobei man Bird die wildesten no look-Pässe hinter dem Rücken, durch die Beine, in Kempa-Manier im Sprung abtropfend etc. zuschreibt.

Oder (ich weiß nicht, wer es sagte): "Jordan made you look slow, Bird made you look stupid"


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