England, Championship (2. Liga) Stadion Ashton Gate 20.762 Zuschauer
Und dann stieg ich also samstags morgens um 9:30 Uhr in Paddington in einen Zug, der mich in gut anderthalb Stunden westwärts nach Bristol befördern sollte. Bristol liegt nahe der Mündung des Avon ins Meer, und ist ziemlich geprägt vom Wasser und seinen Chancen und Risiken. Ende des 15. Jahrhunderts brach von hier aus John Cabot nach Neufundland auf – eigentlich war Cabot ein Italiener namens Giovanni Caboto, der in Venedig aufwuchs. Durch diverse Irrungen und Wirrungen landete er in England, und brach 1497 in Folge der Amerikamania, die Christoph Columbus auslöste, nach Westen auf, und landete schließlich in Nordamerika.
Seine Rückkehr ins Königreich war ein großer Erfolg, danach brach Cabot erneut in Richtung Westen auf, kehrte jedoch nie wieder zurück, und blieb verschollen. Noch heute erinnert einiges in Bristol an den Entdecker. UK verdankt Cabot einiges während des Aufstiegs zur Weltmacht.
Mit mehr oder weniger intensiven Gedanken an John Cabot bzw. Giovanni Caboto verließ ich in Bristols Hauptbahnhof Temple Meads den Zug. Viertel vor elf, Sonnenschein, eine nette Stadt mir zu Füßen (wörtlich, Temple Meads liegt leicht erhöht), beschloss ich, mir einen schönen Tag zu machen. Dem entgegen stand meine mangelhafte Vorbereitung, und außerdem die doch empfindliche Kälte. Dürfte so ein, zwei Grad Celsius gehabt haben, was selbstredend junge Männer nicht daran hinderte, in kurzen Hosen unterwegs zu sein, die jungen Frauen taten es ihnen in noch kürzeren Röcken gleich. Oh England, what happened to your youth! Ich bin jedes mal erschüttert, wenn ich bei niedrigen Temperaturen auf der Insel bin.
Bristol gilt als offene und moderne Stadt, ca 500000 Einwohner, und damit ein paar Millionen weniger als London, insofern versprach ich es mir etwas entspannter als London, wo es am Tag zuvor mal wieder einen Zwischenfall auf der London Bridge mit Verletzten und Toten gab. Ich wollte was stressfreies, da kam mir die Heimatstadt des TripHop ganz recht. Massive Attack, Tricky oder auch Portishead (im Stadion später hing eine Zaunfahne in Bristol Citys Farben mit der Aufschrift „Portishead“ hing vor der Heimkurve), sie alle stammen von hier.
Ich wanderte also ein bisschen umher, schaute mir ehemalige Werften, Docks und Hafenanlage an. Die Möven schrien, die Leute, die zahlreich spazieren gingen, nicht, die Sonne schickte ein mildes Licht über ehemalige Gewerbegebiete, heute teuer gentrifiziert, einfache Ausflugskneipen und Einkaufszentren und bunte Häuschen. Richtung Norden ein paar Hügel, überall Wasserstraßen, kleine Fähren für Fußgänger, und jede Menge fußläufige Pfade.
Ein paar Parks, viele moderne Gebäude in Richtung Downtown (Bristol wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt) – insgesamt eine muntere Stadt mit einem sehr angenehmen Vibe.
Allmählich wurde es allerdings Zeit für mich, Gedanken wie ich zum Stadion kommen würde, Platz zu verleihen. Ich tigerte Richtung Downtown, es sah auch ein bisschen altmodischer aus, schlenderte erst über einen Flohmarkt, dann durch einen Food Market, der überdacht und innerhalb eines Indoor Geländes war. Man konnte alles mögliche dort essen und trinken, ich entdeckte jedoch glich daneben ein klassisches recht großes Pub. Das Pint war hier, wie überall in Bristol, ein rundes Pfund günstiger als in London. Ein Ale, dann auf zu Fuß ins ca. eine halbe Stunde entfernte Stadion Ashton Gate.
Ich bin zwischen irgendwelchen Kanälen, Werften Häfen und Marinas entlang gelaufen, um ca eine gute Viertelstunde erneut vor ein Pub zu stolpern. Aus mir unbekannten Gründen war dort u.a. eine größere Gruppe Niederländer. Naja, warum nicht? Ein weiteres Pint, und die Uhr drängte zum Aufbruch. Über eine eiserne Fußgängerbrücke querte ich den (recht niedriges Wasser führenden) Fluss Avon und lief mit zunehmend mehr potenziellen Stadionbesuchern an einer langweiligen und von typisch englischen Reihenhäusern gesäumten Ausfallstraße in Richtung Stadion.
Nach einer Abzweigung in eine kleinere Straße folgten dann die üblichen Begleiterscheinungen englischen Fußballs: Zwei höflich ausgedrückt schichte Pubs (Bier war aber gut!), ein oder zwei mobile Imbissbuden mit Pies (wohlweislich nicht probiert) Programmheftverkäufer und einige mittelalte Stewards. Dazu gesellte sich das ganz normale englische Publikum: 20jährige in kurzen Hosen, kleine Nervensägen zwischen zehn und vierzehn Jahren, uralte Männer, die vielleicht mal ein Bier mit John Cabot tranken, Familien mit Trikot und Schal, und ein paar routinierte Trinker zwischen ca. 30 und 65 Jahren alt.
Das Stadion Ahston Gate liegt im Stadtteil Ashton, recht weit vom Zentrum entfernt im Grünen, und ist bereits seit mehr als hundert Jahren die Heimat des Bristol City Footballclub. Seit diversen Umbauten fasst es mittlerweile ca. 28.000 Zuschauer, und ist Produkt seiner jüngeren Vergangenheit: Es gibt eine wirklich schöne Haupttribüne mit zwei Rängen, sowie je zwei Hintertortribünen mit ebenfalls je zwei Rängen. Auch die Gegentribüne, auf der ich Platz nahm, war mit zwei Rängen ausgestattet. Auf der Seite der Heimkurve waren die Ecken geschlossen, im Gegensatz zur Tribüne hinter dem anderen Tor, auf der die ca. 500 Huddersfield Fans untergebracht waren. In einer der Ecken war ganz offensichtlich das Epizentrum der Stimmung des BCFC. Eine Schwenkfahne! Stehende Menschen! Fast durchgehend Gesänge! Zaunfahnen (Portishead z.B; s.o.)
Also: Es war schon lausig kalt, aber Bristol hatte Bock. Zwar verlor das Team drei Tage zuvor bei West Brom klar 4:1 Dennoch war die Heimmannschaft vor dem Spieltag auf Platz sieben der Championship gelistet, nur einen Punkt hinter dem derzeit letzten Play Off Rang, den die Waliser aus Swansea einnahmen.
Huddersfiedl hingegen ist bekanntlich der Exclub von Trainer David Wagner, bester Freund von Exmainz-Kicker Jürgen Klopp und Absteiger aus der Premier League. Immerhin zwei Jahre spielten sie mit einer weitgehend namenlosen Truppe im Kreis der Großen in der Geldscheffelliga mit, müssen diese Saison aber offenbar bitter für dieses Abenteuer bezahlen.
Vor Anpfiff fand sich der Club aus Yorkshire nur zwei Punkte vor einem Abstiegssplatz, dennoch, wie in England üblich, wurden sie (auch gemessen an der Entfernung) von einem zahlreichen aber weitgehend schweigsamen Mob von gut fünfhundert blauweißen Anhängern begleitet, der sich auf der Hintertortribüne im Oberrang einfand. Den Unterrang derselben hatten die Veranstalter hatten, wie ich es häufiger sah, mit schwarzen Planen abgedeckt, vergeblich, der traurige Anblick ließ sich auf diese Art auch nicht beschönogen.
Zum Spiel: Wer sein Herz an britischen Kick and Rush verloren hat, der kam beim HFC auf seine Kosten. Allerdings ohne besondere Erfolgserlebnisse. Die Gäste aus dem Norden glänzten mit fantasieloser Spielanlage, langen Bällen und relativer Ungefährlichkeit. Das Heimteam hingegen wollte offenbar unbedingt die Auswärtsniederlage vom vorigen Spieltag wettmachen und zeigte vielversprechende Angriffe, zügig vorgetragen, und gerne mit Pässen auf die Halb- oder Außenpositionen. Immer kam es so zu Flanken oder Querpässen von ganz außen oder aus den Strafraum. Nach kurzer Zeit schlug es ein mal ein im Kasten der „Norrhern Bastards“ (BCFC-Kurve). Pass/Flanke von außen, kurzer Prozess im Strafraum. Nach einer halben Stunde machte Bristol das verdiente zweite Tor, bevor kurz danach Huddersfield wie aus dem Nichts der Anschluss gelang. Idennnoch: in der Heimkurve wurde euphorisch und für englische Verhältnisse sehr abwechslungsreich gesungen, bevor es dann endgültig rund ging. Innerhalb kürzester Zeit, legten die Rot-Weißen doppelt nach. Ich kam kaum mit dem Ergebnisdienst via Handy hinterher, das Heimteam hatte im Prinzip das Spiel bereits zur Halbzeit mit 4:1 für sich entschieden.
Jetzt: Ein Bier. Haha, wir sind in England, ein Bier im Stadion? Fuck you very much. Tee.
Also rauchen. Ich war recht euphorisch, weil ich viele Menschen zügig hinter irgendwelchen Türen verschwinden sah, zum Teil mit Zigaretten in der Hand. Juhu, da muss ich hin. Man muss sich das so vorstellen: Hinter der Tribüne ein geschlossener Bereich, einigermaßen warm, Tee- und Fresstände, davor eine große Fläche zum Füßevertrten. Und auf der rückwärtigen Wand ein paar Türen ins Freie, wo sich die Rauchergemeinde tummelte.
Also rasch geraucht, dann war schon wieder Zeit, City beim Siegen zuzusehen.
Ich eilte also wieder auf meinen Platz in Reihe sechs, hatte mich kaum niedergelassen, da klingelte es erneut im Kasten der Gäste: 5:1, Deckel zu.
Im Gegensatz zur Heimkurve hatte ich beinahe ein bisschen Mitleid mit den Tölpeln aus dem Norden. Bristol spielte einfach zielstrebiger, schneller und einfallsreicher als ihre Gäste. Man möchte Huddersfield zugute halten, dass sie es immer wieder versuchten, ganz im Gegensatz zu ihrem Anhang. Zwar liegt Huddersfield keineswegs am Meer, jedoch würde ich ihre Fans eher Fischen zuordnen, Kategorie stumm. Vielleicht drei mal waren sie zu hören. Traurig. Da fahren ein paar Hundert Leutchen eine durchaus weite Strecke, schauen sich ihr Team an, wie es den ***** versohlt wird, halten das Maul, und fahren wieder heim. Naja, wem es gefällt..
Zurück zum Spiel: Es gab hüben und drüben ein paar Chancen (mehr für die Heimmannschaft), und Bristol legte noch ein weiteres mal nach. Viel tat sich dann nicht mehr. HFC konnte nicht, BCFC wollte nicht. Bemerkenswert fand ich, wie viel Leute bereits eine Viertelstunde vor Abpfiff gingen. Okay, auch ein gesamtenglisches Phänomen. Aber wenn dein Tem auf einen Play Off Platz springt, dann kann man das doch, gerade nach einem 5:2, schon feiern, denke ich.
Ich hatte noch einen gut halbstündigen Fußmarsch zur Station Temple Meads vor mir, bevor ich dan n gemütlich mit dem Zug retour nach Paddington fuhr.
Nächster Halt: Pub mit Bier vom Fass. War dann auch okay, wieder zurück zu sein, aber dennoch ganz prima. Fünf Grad mehr wären ganz schön gewesen!
Danke schön. Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst. Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
England, Championship (2. Liga) Stadion Ashton Gate 20.762 Zuschauer
Und dann stieg ich also samstags morgens um 9:30 Uhr in Paddington in einen Zug, der mich in gut anderthalb Stunden westwärts nach Bristol befördern sollte. Bristol liegt nahe der Mündung des Avon ins Meer, und ist ziemlich geprägt vom Wasser und seinen Chancen und Risiken. Ende des 15. Jahrhunderts brach von hier aus John Cabot nach Neufundland auf – eigentlich war Cabot ein Italiener namens Giovanni Caboto, der in Venedig aufwuchs. Durch diverse Irrungen und Wirrungen landete er in England, und brach 1497 in Folge der Amerikamania, die Christoph Columbus auslöste, nach Westen auf, und landete schließlich in Nordamerika.
Seine Rückkehr ins Königreich war ein großer Erfolg, danach brach Cabot erneut in Richtung Westen auf, kehrte jedoch nie wieder zurück, und blieb verschollen. Noch heute erinnert einiges in Bristol an den Entdecker. UK verdankt Cabot einiges während des Aufstiegs zur Weltmacht.
Mit mehr oder weniger intensiven Gedanken an John Cabot bzw. Giovanni Caboto verließ ich in Bristols Hauptbahnhof Temple Meads den Zug. Viertel vor elf, Sonnenschein, eine nette Stadt mir zu Füßen (wörtlich, Temple Meads liegt leicht erhöht), beschloss ich, mir einen schönen Tag zu machen. Dem entgegen stand meine mangelhafte Vorbereitung, und außerdem die doch empfindliche Kälte. Dürfte so ein, zwei Grad Celsius gehabt haben, was selbstredend junge Männer nicht daran hinderte, in kurzen Hosen unterwegs zu sein, die jungen Frauen taten es ihnen in noch kürzeren Röcken gleich. Oh England, what happened to your youth! Ich bin jedes mal erschüttert, wenn ich bei niedrigen Temperaturen auf der Insel bin.
Bristol gilt als offene und moderne Stadt, ca 500000 Einwohner, und damit ein paar Millionen weniger als London, insofern versprach ich es mir etwas entspannter als London, wo es am Tag zuvor mal wieder einen Zwischenfall auf der London Bridge mit Verletzten und Toten gab. Ich wollte was stressfreies, da kam mir die Heimatstadt des TripHop ganz recht. Massive Attack, Tricky oder auch Portishead (im Stadion später hing eine Zaunfahne in Bristol Citys Farben mit der Aufschrift „Portishead“ hing vor der Heimkurve), sie alle stammen von hier.
Ich wanderte also ein bisschen umher, schaute mir ehemalige Werften, Docks und Hafenanlage an. Die Möven schrien, die Leute, die zahlreich spazieren gingen, nicht, die Sonne schickte ein mildes Licht über ehemalige Gewerbegebiete, heute teuer gentrifiziert, einfache Ausflugskneipen und Einkaufszentren und bunte Häuschen. Richtung Norden ein paar Hügel, überall Wasserstraßen, kleine Fähren für Fußgänger, und jede Menge fußläufige Pfade.
Ein paar Parks, viele moderne Gebäude in Richtung Downtown (Bristol wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt) – insgesamt eine muntere Stadt mit einem sehr angenehmen Vibe.
Allmählich wurde es allerdings Zeit für mich, Gedanken wie ich zum Stadion kommen würde, Platz zu verleihen. Ich tigerte Richtung Downtown, es sah auch ein bisschen altmodischer aus, schlenderte erst über einen Flohmarkt, dann durch einen Food Market, der überdacht und innerhalb eines Indoor Geländes war. Man konnte alles mögliche dort essen und trinken, ich entdeckte jedoch glich daneben ein klassisches recht großes Pub. Das Pint war hier, wie überall in Bristol, ein rundes Pfund günstiger als in London. Ein Ale, dann auf zu Fuß ins ca. eine halbe Stunde entfernte Stadion Ashton Gate.
Ich bin zwischen irgendwelchen Kanälen, Werften Häfen und Marinas entlang gelaufen, um ca eine gute Viertelstunde erneut vor ein Pub zu stolpern. Aus mir unbekannten Gründen war dort u.a. eine größere Gruppe Niederländer. Naja, warum nicht? Ein weiteres Pint, und die Uhr drängte zum Aufbruch. Über eine eiserne Fußgängerbrücke querte ich den (recht niedriges Wasser führenden) Fluss Avon und lief mit zunehmend mehr potenziellen Stadionbesuchern an einer langweiligen und von typisch englischen Reihenhäusern gesäumten Ausfallstraße in Richtung Stadion.
Nach einer Abzweigung in eine kleinere Straße folgten dann die üblichen Begleiterscheinungen englischen Fußballs: Zwei höflich ausgedrückt schichte Pubs (Bier war aber gut!), ein oder zwei mobile Imbissbuden mit Pies (wohlweislich nicht probiert) Programmheftverkäufer und einige mittelalte Stewards. Dazu gesellte sich das ganz normale englische Publikum: 20jährige in kurzen Hosen, kleine Nervensägen zwischen zehn und vierzehn Jahren, uralte Männer, die vielleicht mal ein Bier mit John Cabot tranken, Familien mit Trikot und Schal, und ein paar routinierte Trinker zwischen ca. 30 und 65 Jahren alt.
Das Stadion Ahston Gate liegt im Stadtteil Ashton, recht weit vom Zentrum entfernt im Grünen, und ist bereits seit mehr als hundert Jahren die Heimat des Bristol City Footballclub. Seit diversen Umbauten fasst es mittlerweile ca. 28.000 Zuschauer, und ist Produkt seiner jüngeren Vergangenheit: Es gibt eine wirklich schöne Haupttribüne mit zwei Rängen, sowie je zwei Hintertortribünen mit ebenfalls je zwei Rängen. Auch die Gegentribüne, auf der ich Platz nahm, war mit zwei Rängen ausgestattet. Auf der Seite der Heimkurve waren die Ecken geschlossen, im Gegensatz zur Tribüne hinter dem anderen Tor, auf der die ca. 500 Huddersfield Fans untergebracht waren. In einer der Ecken war ganz offensichtlich das Epizentrum der Stimmung des BCFC. Eine Schwenkfahne! Stehende Menschen! Fast durchgehend Gesänge! Zaunfahnen (Portishead z.B; s.o.)
Also: Es war schon lausig kalt, aber Bristol hatte Bock. Zwar verlor das Team drei Tage zuvor bei West Brom klar 4:1 Dennoch war die Heimmannschaft vor dem Spieltag auf Platz sieben der Championship gelistet, nur einen Punkt hinter dem derzeit letzten Play Off Rang, den die Waliser aus Swansea einnahmen.
Huddersfiedl hingegen ist bekanntlich der Exclub von Trainer David Wagner, bester Freund von Exmainz-Kicker Jürgen Klopp und Absteiger aus der Premier League. Immerhin zwei Jahre spielten sie mit einer weitgehend namenlosen Truppe im Kreis der Großen in der Geldscheffelliga mit, müssen diese Saison aber offenbar bitter für dieses Abenteuer bezahlen.
Vor Anpfiff fand sich der Club aus Yorkshire nur zwei Punkte vor einem Abstiegssplatz, dennoch, wie in England üblich, wurden sie (auch gemessen an der Entfernung) von einem zahlreichen aber weitgehend schweigsamen Mob von gut fünfhundert blauweißen Anhängern begleitet, der sich auf der Hintertortribüne im Oberrang einfand. Den Unterrang derselben hatten die Veranstalter hatten, wie ich es häufiger sah, mit schwarzen Planen abgedeckt, vergeblich, der traurige Anblick ließ sich auf diese Art auch nicht beschönogen.
Zum Spiel: Wer sein Herz an britischen Kick and Rush verloren hat, der kam beim HFC auf seine Kosten. Allerdings ohne besondere Erfolgserlebnisse. Die Gäste aus dem Norden glänzten mit fantasieloser Spielanlage, langen Bällen und relativer Ungefährlichkeit. Das Heimteam hingegen wollte offenbar unbedingt die Auswärtsniederlage vom vorigen Spieltag wettmachen und zeigte vielversprechende Angriffe, zügig vorgetragen, und gerne mit Pässen auf die Halb- oder Außenpositionen. Immer kam es so zu Flanken oder Querpässen von ganz außen oder aus den Strafraum. Nach kurzer Zeit schlug es ein mal ein im Kasten der „Norrhern Bastards“ (BCFC-Kurve). Pass/Flanke von außen, kurzer Prozess im Strafraum. Nach einer halben Stunde machte Bristol das verdiente zweite Tor, bevor kurz danach Huddersfield wie aus dem Nichts der Anschluss gelang. Idennnoch: in der Heimkurve wurde euphorisch und für englische Verhältnisse sehr abwechslungsreich gesungen, bevor es dann endgültig rund ging. Innerhalb kürzester Zeit, legten die Rot-Weißen doppelt nach. Ich kam kaum mit dem Ergebnisdienst via Handy hinterher, das Heimteam hatte im Prinzip das Spiel bereits zur Halbzeit mit 4:1 für sich entschieden.
Jetzt: Ein Bier. Haha, wir sind in England, ein Bier im Stadion? Fuck you very much. Tee.
Also rauchen. Ich war recht euphorisch, weil ich viele Menschen zügig hinter irgendwelchen Türen verschwinden sah, zum Teil mit Zigaretten in der Hand. Juhu, da muss ich hin. Man muss sich das so vorstellen: Hinter der Tribüne ein geschlossener Bereich, einigermaßen warm, Tee- und Fresstände, davor eine große Fläche zum Füßevertrten. Und auf der rückwärtigen Wand ein paar Türen ins Freie, wo sich die Rauchergemeinde tummelte.
Also rasch geraucht, dann war schon wieder Zeit, City beim Siegen zuzusehen.
Ich eilte also wieder auf meinen Platz in Reihe sechs, hatte mich kaum niedergelassen, da klingelte es erneut im Kasten der Gäste: 5:1, Deckel zu.
Im Gegensatz zur Heimkurve hatte ich beinahe ein bisschen Mitleid mit den Tölpeln aus dem Norden. Bristol spielte einfach zielstrebiger, schneller und einfallsreicher als ihre Gäste. Man möchte Huddersfield zugute halten, dass sie es immer wieder versuchten, ganz im Gegensatz zu ihrem Anhang. Zwar liegt Huddersfield keineswegs am Meer, jedoch würde ich ihre Fans eher Fischen zuordnen, Kategorie stumm. Vielleicht drei mal waren sie zu hören. Traurig. Da fahren ein paar Hundert Leutchen eine durchaus weite Strecke, schauen sich ihr Team an, wie es den ***** versohlt wird, halten das Maul, und fahren wieder heim. Naja, wem es gefällt..
Zurück zum Spiel: Es gab hüben und drüben ein paar Chancen (mehr für die Heimmannschaft), und Bristol legte noch ein weiteres mal nach. Viel tat sich dann nicht mehr. HFC konnte nicht, BCFC wollte nicht. Bemerkenswert fand ich, wie viel Leute bereits eine Viertelstunde vor Abpfiff gingen. Okay, auch ein gesamtenglisches Phänomen. Aber wenn dein Tem auf einen Play Off Platz springt, dann kann man das doch, gerade nach einem 5:2, schon feiern, denke ich.
Ich hatte noch einen gut halbstündigen Fußmarsch zur Station Temple Meads vor mir, bevor ich dan n gemütlich mit dem Zug retour nach Paddington fuhr.
Nächster Halt: Pub mit Bier vom Fass. War dann auch okay, wieder zurück zu sein, aber dennoch ganz prima. Fünf Grad mehr wären ganz schön gewesen!
Danke schön. Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst. Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
Danke schön. Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst.
Ja, auch einen schönen Dank für den Bericht von mir.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass gewisse Musikrichtungen von ganz bestimmten Städten ausgingen und sehr oft sich auch um genau diese Städte konzentrierten. Z.B. auch der Grunge, der ja auch als Seattle-Sound bezeichnet wird. Oder die Liverpooler Beat Music.
Btw.: Von den Fotos her erinnert mich das Stadion ein klein wenig an das Mainzer Stadion.
Danke schön. Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst. Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
Danke für den schönen Text. Das Raucherpausenbild erinnert mich tatsächlich an einen USA-Trip 1986. Da war das damals schon so, dass die Raucher im Stadion einen "Platz der Aussätzigen" hinter den Tribünen zugewiesen bekamen. Ihren Plastikmüll vom Plastikfraß dagegen kippten die Amis einfach unter die Sitze.
Wie würdest du denn die Stimmung im Stadion (ich weiß, Championship, also 2. Liga) bezeichnen im Vergleich zu früher (wann immer das für dich gewesen sein mag)?
Wie würdest du denn die Stimmung im Stadion (ich weiß, Championship, also 2. Liga) bezeichnen im Vergleich zu früher (wann immer das für dich gewesen sein mag)?
Ich war so Anfang/Mitte der 90er das erste mal zum Fußball in England. Damals bei Pompey (Portsmouth FC). Da durfte man auf der Hintertortibüne auch nicht rauchen. Weil es eine Holztribüne war, sonst wäre das kein Problem gewesen. Inzwischen hat Pompey ja auch schon länger ein modernes Stadion.
Stimmung in der kleinen Kurve war erstaunlich für England. Abwechslungsreich (wer schon mal bei Tottenham oder Millwall war, weiß das sehr zu schätzen!), fast durchgehend, mit immerhin einer großen Schwenkfahne, ein paar Bannern, und vor allem: Die standen fast alle durchgehend! Also schon okay. Der Rest meldete sich halt kaum mal. Ab und zu mal der Rest hinter dem Tor, gelegentlich mal die Gegentribüne. Für englische Verhätlnisse echt recht gut. Was in Deutschland bei so einem Spiel los gewesen wäre, muss ich wohl kaum schreiben. Oder in Italien... Vom Balkan fang ich erst gar net an. Wäre unfassbar gewesen. Vielleicht freut man sich in England eher so im Stillen?
Völliges Desaster war Huddersfield. Glaube mich zu erinnern, die drei mal gehört zu haben. Bitter.
Schreib doch mal an die Redaktion 11Freunde, die veröffentlichen immer Groundhopping-Berichte in Kurzfassung mit Bildern.
Ist mir bekannt, war zwei oder drei mal drin im Heftsche mit Berichten.
Habe aber tendenziell keinen Bock mehr auf das Prozedere seit dem sie bei Gruner & Jahr sind. Kostet zu viel Nerven, und so wichtig ist es mir auch nicht.
Danke für den schönen Text. Das Raucherpausenbild erinnert mich tatsächlich an einen USA-Trip 1986. Da war das damals schon so, dass die Raucher im Stadion einen "Platz der Aussätzigen" hinter den Tribünen zugewiesen bekamen. Ihren Plastikmüll vom Plastikfraß dagegen kippten die Amis einfach unter die Sitze.
Wie würdest du denn die Stimmung im Stadion (ich weiß, Championship, also 2. Liga) bezeichnen im Vergleich zu früher (wann immer das für dich gewesen sein mag)?
Wie würdest du denn die Stimmung im Stadion (ich weiß, Championship, also 2. Liga) bezeichnen im Vergleich zu früher (wann immer das für dich gewesen sein mag)?
Ich war so Anfang/Mitte der 90er das erste mal zum Fußball in England. Damals bei Pompey (Portsmouth FC). Da durfte man auf der Hintertortibüne auch nicht rauchen. Weil es eine Holztribüne war, sonst wäre das kein Problem gewesen. Inzwischen hat Pompey ja auch schon länger ein modernes Stadion.
Stimmung in der kleinen Kurve war erstaunlich für England. Abwechslungsreich (wer schon mal bei Tottenham oder Millwall war, weiß das sehr zu schätzen!), fast durchgehend, mit immerhin einer großen Schwenkfahne, ein paar Bannern, und vor allem: Die standen fast alle durchgehend! Also schon okay. Der Rest meldete sich halt kaum mal. Ab und zu mal der Rest hinter dem Tor, gelegentlich mal die Gegentribüne. Für englische Verhätlnisse echt recht gut. Was in Deutschland bei so einem Spiel los gewesen wäre, muss ich wohl kaum schreiben. Oder in Italien... Vom Balkan fang ich erst gar net an. Wäre unfassbar gewesen. Vielleicht freut man sich in England eher so im Stillen?
Völliges Desaster war Huddersfield. Glaube mich zu erinnern, die drei mal gehört zu haben. Bitter.
Schreib doch mal an die Redaktion 11Freunde, die veröffentlichen immer Groundhopping-Berichte in Kurzfassung mit Bildern.
Ist mir bekannt, war zwei oder drei mal drin im Heftsche mit Berichten.
Habe aber tendenziell keinen Bock mehr auf das Prozedere seit dem sie bei Gruner & Jahr sind. Kostet zu viel Nerven, und so wichtig ist es mir auch nicht.
Danke schön. Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst. Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
Danke schön. Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst.
Ja, auch einen schönen Dank für den Bericht von mir.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass gewisse Musikrichtungen von ganz bestimmten Städten ausgingen und sehr oft sich auch um genau diese Städte konzentrierten. Z.B. auch der Grunge, der ja auch als Seattle-Sound bezeichnet wird. Oder die Liverpooler Beat Music.
Btw.: Von den Fotos her erinnert mich das Stadion ein klein wenig an das Mainzer Stadion.
30.11.2019
England, Championship (2. Liga)
Stadion Ashton Gate
20.762 Zuschauer
Und dann stieg ich also samstags morgens um 9:30 Uhr in Paddington in einen Zug, der mich in gut anderthalb Stunden westwärts nach Bristol befördern sollte.
Bristol liegt nahe der Mündung des Avon ins Meer, und ist ziemlich geprägt vom Wasser und seinen Chancen und Risiken.
Ende des 15. Jahrhunderts brach von hier aus John Cabot nach Neufundland auf – eigentlich war Cabot ein Italiener namens Giovanni Caboto, der in Venedig aufwuchs.
Durch diverse Irrungen und Wirrungen landete er in England, und brach 1497 in Folge der Amerikamania, die Christoph Columbus auslöste, nach Westen auf, und landete schließlich in Nordamerika.
Seine Rückkehr ins Königreich war ein großer Erfolg, danach brach Cabot erneut in Richtung Westen auf, kehrte jedoch nie wieder zurück, und blieb verschollen.
Noch heute erinnert einiges in Bristol an den Entdecker.
UK verdankt Cabot einiges während des Aufstiegs zur Weltmacht.
Mit mehr oder weniger intensiven Gedanken an John Cabot bzw. Giovanni Caboto verließ ich in Bristols Hauptbahnhof Temple Meads den Zug.
Viertel vor elf, Sonnenschein, eine nette Stadt mir zu Füßen (wörtlich, Temple Meads liegt leicht erhöht), beschloss ich, mir einen schönen Tag zu machen.
Dem entgegen stand meine mangelhafte Vorbereitung, und außerdem die doch empfindliche Kälte.
Dürfte so ein, zwei Grad Celsius gehabt haben, was selbstredend junge Männer nicht daran hinderte, in kurzen Hosen unterwegs zu sein, die jungen Frauen taten es ihnen in noch kürzeren Röcken gleich.
Oh England, what happened to your youth!
Ich bin jedes mal erschüttert, wenn ich bei niedrigen Temperaturen auf der Insel bin.
Bristol gilt als offene und moderne Stadt, ca 500000 Einwohner, und damit ein paar Millionen weniger als London, insofern versprach ich es mir etwas entspannter als London, wo es am Tag zuvor mal wieder einen Zwischenfall auf der London Bridge mit Verletzten und Toten gab.
Ich wollte was stressfreies, da kam mir die Heimatstadt des TripHop ganz recht.
Massive Attack, Tricky oder auch Portishead (im Stadion später hing eine Zaunfahne in Bristol Citys Farben mit der Aufschrift „Portishead“ hing vor der Heimkurve), sie alle stammen von hier.
Ich wanderte also ein bisschen umher, schaute mir ehemalige Werften, Docks und Hafenanlage an.
Die Möven schrien, die Leute, die zahlreich spazieren gingen, nicht, die Sonne schickte ein mildes Licht über ehemalige Gewerbegebiete, heute teuer gentrifiziert, einfache Ausflugskneipen und Einkaufszentren und bunte Häuschen.
Richtung Norden ein paar Hügel, überall Wasserstraßen, kleine Fähren für Fußgänger, und jede Menge fußläufige Pfade.
Ein paar Parks, viele moderne Gebäude in Richtung Downtown (Bristol wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt) – insgesamt eine muntere Stadt mit einem sehr angenehmen Vibe.
Allmählich wurde es allerdings Zeit für mich, Gedanken wie ich zum Stadion kommen würde, Platz zu verleihen. Ich tigerte Richtung Downtown, es sah auch ein bisschen altmodischer aus, schlenderte erst über einen Flohmarkt, dann durch einen Food Market, der überdacht und innerhalb eines Indoor Geländes war. Man konnte alles mögliche dort essen und trinken, ich entdeckte jedoch glich daneben ein klassisches recht großes Pub.
Das Pint war hier, wie überall in Bristol, ein rundes Pfund günstiger als in London.
Ein Ale, dann auf zu Fuß ins ca. eine halbe Stunde entfernte Stadion Ashton Gate.
Ich bin zwischen irgendwelchen Kanälen, Werften Häfen und Marinas entlang gelaufen, um ca eine gute Viertelstunde erneut vor ein Pub zu stolpern.
Aus mir unbekannten Gründen war dort u.a. eine größere Gruppe Niederländer. Naja, warum nicht?
Ein weiteres Pint, und die Uhr drängte zum Aufbruch.
Über eine eiserne Fußgängerbrücke querte ich den (recht niedriges Wasser führenden) Fluss Avon und lief mit zunehmend mehr potenziellen Stadionbesuchern an einer langweiligen und von typisch englischen Reihenhäusern gesäumten Ausfallstraße in Richtung Stadion.
Nach einer Abzweigung in eine kleinere Straße folgten dann die üblichen Begleiterscheinungen englischen Fußballs:
Zwei höflich ausgedrückt schichte Pubs (Bier war aber gut!), ein oder zwei mobile Imbissbuden mit Pies (wohlweislich nicht probiert) Programmheftverkäufer und einige mittelalte Stewards.
Dazu gesellte sich das ganz normale englische Publikum: 20jährige in kurzen Hosen, kleine Nervensägen zwischen zehn und vierzehn Jahren, uralte Männer, die vielleicht mal ein Bier mit John Cabot tranken, Familien mit Trikot und Schal, und ein paar routinierte Trinker zwischen ca. 30 und 65 Jahren alt.
Das Stadion Ahston Gate liegt im Stadtteil Ashton, recht weit vom Zentrum entfernt im Grünen, und ist bereits seit mehr als hundert Jahren die Heimat des Bristol City Footballclub.
Seit diversen Umbauten fasst es mittlerweile ca. 28.000 Zuschauer, und ist Produkt seiner jüngeren Vergangenheit: Es gibt eine wirklich schöne Haupttribüne mit zwei Rängen, sowie je zwei Hintertortribünen mit ebenfalls je zwei Rängen. Auch die Gegentribüne, auf der ich Platz nahm, war mit zwei Rängen ausgestattet.
Auf der Seite der Heimkurve waren die Ecken geschlossen, im Gegensatz zur Tribüne hinter dem anderen Tor, auf der die ca. 500 Huddersfield Fans untergebracht waren.
In einer der Ecken war ganz offensichtlich das Epizentrum der Stimmung des BCFC.
Eine Schwenkfahne! Stehende Menschen! Fast durchgehend Gesänge! Zaunfahnen (Portishead z.B; s.o.)
Also: Es war schon lausig kalt, aber Bristol hatte Bock.
Zwar verlor das Team drei Tage zuvor bei West Brom klar 4:1
Dennoch war die Heimmannschaft vor dem Spieltag auf Platz sieben der Championship gelistet, nur einen Punkt hinter dem derzeit letzten Play Off Rang, den die Waliser aus Swansea einnahmen.
Huddersfiedl hingegen ist bekanntlich der Exclub von Trainer David Wagner, bester Freund von Exmainz-Kicker Jürgen Klopp und Absteiger aus der Premier League.
Immerhin zwei Jahre spielten sie mit einer weitgehend namenlosen Truppe im Kreis der Großen in der Geldscheffelliga mit, müssen diese Saison aber offenbar bitter für dieses Abenteuer bezahlen.
Vor Anpfiff fand sich der Club aus Yorkshire nur zwei Punkte vor einem Abstiegssplatz, dennoch, wie in England üblich, wurden sie (auch gemessen an der Entfernung) von einem zahlreichen aber weitgehend schweigsamen Mob von gut fünfhundert blauweißen Anhängern begleitet, der sich auf der Hintertortribüne im Oberrang einfand.
Den Unterrang derselben hatten die Veranstalter hatten, wie ich es häufiger sah, mit schwarzen Planen abgedeckt, vergeblich, der traurige Anblick ließ sich auf diese Art auch nicht beschönogen.
Zum Spiel: Wer sein Herz an britischen Kick and Rush verloren hat, der kam beim HFC auf seine Kosten. Allerdings ohne besondere Erfolgserlebnisse. Die Gäste aus dem Norden glänzten mit fantasieloser Spielanlage, langen Bällen und relativer Ungefährlichkeit.
Das Heimteam hingegen wollte offenbar unbedingt die Auswärtsniederlage vom vorigen Spieltag wettmachen und zeigte vielversprechende Angriffe, zügig vorgetragen, und gerne mit Pässen auf die Halb- oder Außenpositionen.
Immer kam es so zu Flanken oder Querpässen von ganz außen oder aus den Strafraum.
Nach kurzer Zeit schlug es ein mal ein im Kasten der „Norrhern Bastards“ (BCFC-Kurve).
Pass/Flanke von außen, kurzer Prozess im Strafraum.
Nach einer halben Stunde machte Bristol das verdiente zweite Tor, bevor kurz danach Huddersfield wie aus dem Nichts der Anschluss gelang.
Idennnoch: in der Heimkurve wurde euphorisch und für englische Verhältnisse sehr abwechslungsreich gesungen, bevor es dann endgültig rund ging.
Innerhalb kürzester Zeit, legten die Rot-Weißen doppelt nach.
Ich kam kaum mit dem Ergebnisdienst via Handy hinterher, das Heimteam hatte im Prinzip das Spiel bereits zur Halbzeit mit 4:1 für sich entschieden.
Jetzt: Ein Bier. Haha, wir sind in England, ein Bier im Stadion? Fuck you very much. Tee.
Also rauchen. Ich war recht euphorisch, weil ich viele Menschen zügig hinter irgendwelchen Türen verschwinden sah, zum Teil mit Zigaretten in der Hand. Juhu, da muss ich hin.
Man muss sich das so vorstellen: Hinter der Tribüne ein geschlossener Bereich, einigermaßen warm, Tee- und Fresstände, davor eine große Fläche zum Füßevertrten. Und auf der rückwärtigen Wand ein paar Türen ins Freie, wo sich die Rauchergemeinde tummelte.
Also rasch geraucht, dann war schon wieder Zeit, City beim Siegen zuzusehen.
Ich eilte also wieder auf meinen Platz in Reihe sechs, hatte mich kaum niedergelassen, da klingelte es erneut im Kasten der Gäste: 5:1, Deckel zu.
Im Gegensatz zur Heimkurve hatte ich beinahe ein bisschen Mitleid mit den Tölpeln aus dem Norden. Bristol spielte einfach zielstrebiger, schneller und einfallsreicher als ihre Gäste.
Man möchte Huddersfield zugute halten, dass sie es immer wieder versuchten, ganz im Gegensatz zu ihrem Anhang. Zwar liegt Huddersfield keineswegs am Meer, jedoch würde ich ihre Fans eher Fischen zuordnen, Kategorie stumm.
Vielleicht drei mal waren sie zu hören. Traurig. Da fahren ein paar Hundert Leutchen eine durchaus weite Strecke, schauen sich ihr Team an, wie es den ***** versohlt wird, halten das Maul, und fahren wieder heim. Naja, wem es gefällt..
Zurück zum Spiel: Es gab hüben und drüben ein paar Chancen (mehr für die Heimmannschaft), und Bristol legte noch ein weiteres mal nach.
Viel tat sich dann nicht mehr. HFC konnte nicht, BCFC wollte nicht.
Bemerkenswert fand ich, wie viel Leute bereits eine Viertelstunde vor Abpfiff gingen.
Okay, auch ein gesamtenglisches Phänomen. Aber wenn dein Tem auf einen Play Off Platz springt, dann kann man das doch, gerade nach einem 5:2, schon feiern, denke ich.
Ich hatte noch einen gut halbstündigen Fußmarsch zur Station Temple Meads vor mir, bevor ich dan n gemütlich mit dem Zug retour nach Paddington fuhr.
Nächster Halt: Pub mit Bier vom Fass. War dann auch okay, wieder zurück zu sein, aber dennoch ganz prima. Fünf Grad mehr wären ganz schön gewesen!
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Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst.
Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
30.11.2019
England, Championship (2. Liga)
Stadion Ashton Gate
20.762 Zuschauer
Und dann stieg ich also samstags morgens um 9:30 Uhr in Paddington in einen Zug, der mich in gut anderthalb Stunden westwärts nach Bristol befördern sollte.
Bristol liegt nahe der Mündung des Avon ins Meer, und ist ziemlich geprägt vom Wasser und seinen Chancen und Risiken.
Ende des 15. Jahrhunderts brach von hier aus John Cabot nach Neufundland auf – eigentlich war Cabot ein Italiener namens Giovanni Caboto, der in Venedig aufwuchs.
Durch diverse Irrungen und Wirrungen landete er in England, und brach 1497 in Folge der Amerikamania, die Christoph Columbus auslöste, nach Westen auf, und landete schließlich in Nordamerika.
Seine Rückkehr ins Königreich war ein großer Erfolg, danach brach Cabot erneut in Richtung Westen auf, kehrte jedoch nie wieder zurück, und blieb verschollen.
Noch heute erinnert einiges in Bristol an den Entdecker.
UK verdankt Cabot einiges während des Aufstiegs zur Weltmacht.
Mit mehr oder weniger intensiven Gedanken an John Cabot bzw. Giovanni Caboto verließ ich in Bristols Hauptbahnhof Temple Meads den Zug.
Viertel vor elf, Sonnenschein, eine nette Stadt mir zu Füßen (wörtlich, Temple Meads liegt leicht erhöht), beschloss ich, mir einen schönen Tag zu machen.
Dem entgegen stand meine mangelhafte Vorbereitung, und außerdem die doch empfindliche Kälte.
Dürfte so ein, zwei Grad Celsius gehabt haben, was selbstredend junge Männer nicht daran hinderte, in kurzen Hosen unterwegs zu sein, die jungen Frauen taten es ihnen in noch kürzeren Röcken gleich.
Oh England, what happened to your youth!
Ich bin jedes mal erschüttert, wenn ich bei niedrigen Temperaturen auf der Insel bin.
Bristol gilt als offene und moderne Stadt, ca 500000 Einwohner, und damit ein paar Millionen weniger als London, insofern versprach ich es mir etwas entspannter als London, wo es am Tag zuvor mal wieder einen Zwischenfall auf der London Bridge mit Verletzten und Toten gab.
Ich wollte was stressfreies, da kam mir die Heimatstadt des TripHop ganz recht.
Massive Attack, Tricky oder auch Portishead (im Stadion später hing eine Zaunfahne in Bristol Citys Farben mit der Aufschrift „Portishead“ hing vor der Heimkurve), sie alle stammen von hier.
Ich wanderte also ein bisschen umher, schaute mir ehemalige Werften, Docks und Hafenanlage an.
Die Möven schrien, die Leute, die zahlreich spazieren gingen, nicht, die Sonne schickte ein mildes Licht über ehemalige Gewerbegebiete, heute teuer gentrifiziert, einfache Ausflugskneipen und Einkaufszentren und bunte Häuschen.
Richtung Norden ein paar Hügel, überall Wasserstraßen, kleine Fähren für Fußgänger, und jede Menge fußläufige Pfade.
Ein paar Parks, viele moderne Gebäude in Richtung Downtown (Bristol wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt) – insgesamt eine muntere Stadt mit einem sehr angenehmen Vibe.
Allmählich wurde es allerdings Zeit für mich, Gedanken wie ich zum Stadion kommen würde, Platz zu verleihen. Ich tigerte Richtung Downtown, es sah auch ein bisschen altmodischer aus, schlenderte erst über einen Flohmarkt, dann durch einen Food Market, der überdacht und innerhalb eines Indoor Geländes war. Man konnte alles mögliche dort essen und trinken, ich entdeckte jedoch glich daneben ein klassisches recht großes Pub.
Das Pint war hier, wie überall in Bristol, ein rundes Pfund günstiger als in London.
Ein Ale, dann auf zu Fuß ins ca. eine halbe Stunde entfernte Stadion Ashton Gate.
Ich bin zwischen irgendwelchen Kanälen, Werften Häfen und Marinas entlang gelaufen, um ca eine gute Viertelstunde erneut vor ein Pub zu stolpern.
Aus mir unbekannten Gründen war dort u.a. eine größere Gruppe Niederländer. Naja, warum nicht?
Ein weiteres Pint, und die Uhr drängte zum Aufbruch.
Über eine eiserne Fußgängerbrücke querte ich den (recht niedriges Wasser führenden) Fluss Avon und lief mit zunehmend mehr potenziellen Stadionbesuchern an einer langweiligen und von typisch englischen Reihenhäusern gesäumten Ausfallstraße in Richtung Stadion.
Nach einer Abzweigung in eine kleinere Straße folgten dann die üblichen Begleiterscheinungen englischen Fußballs:
Zwei höflich ausgedrückt schichte Pubs (Bier war aber gut!), ein oder zwei mobile Imbissbuden mit Pies (wohlweislich nicht probiert) Programmheftverkäufer und einige mittelalte Stewards.
Dazu gesellte sich das ganz normale englische Publikum: 20jährige in kurzen Hosen, kleine Nervensägen zwischen zehn und vierzehn Jahren, uralte Männer, die vielleicht mal ein Bier mit John Cabot tranken, Familien mit Trikot und Schal, und ein paar routinierte Trinker zwischen ca. 30 und 65 Jahren alt.
Das Stadion Ahston Gate liegt im Stadtteil Ashton, recht weit vom Zentrum entfernt im Grünen, und ist bereits seit mehr als hundert Jahren die Heimat des Bristol City Footballclub.
Seit diversen Umbauten fasst es mittlerweile ca. 28.000 Zuschauer, und ist Produkt seiner jüngeren Vergangenheit: Es gibt eine wirklich schöne Haupttribüne mit zwei Rängen, sowie je zwei Hintertortribünen mit ebenfalls je zwei Rängen. Auch die Gegentribüne, auf der ich Platz nahm, war mit zwei Rängen ausgestattet.
Auf der Seite der Heimkurve waren die Ecken geschlossen, im Gegensatz zur Tribüne hinter dem anderen Tor, auf der die ca. 500 Huddersfield Fans untergebracht waren.
In einer der Ecken war ganz offensichtlich das Epizentrum der Stimmung des BCFC.
Eine Schwenkfahne! Stehende Menschen! Fast durchgehend Gesänge! Zaunfahnen (Portishead z.B; s.o.)
Also: Es war schon lausig kalt, aber Bristol hatte Bock.
Zwar verlor das Team drei Tage zuvor bei West Brom klar 4:1
Dennoch war die Heimmannschaft vor dem Spieltag auf Platz sieben der Championship gelistet, nur einen Punkt hinter dem derzeit letzten Play Off Rang, den die Waliser aus Swansea einnahmen.
Huddersfiedl hingegen ist bekanntlich der Exclub von Trainer David Wagner, bester Freund von Exmainz-Kicker Jürgen Klopp und Absteiger aus der Premier League.
Immerhin zwei Jahre spielten sie mit einer weitgehend namenlosen Truppe im Kreis der Großen in der Geldscheffelliga mit, müssen diese Saison aber offenbar bitter für dieses Abenteuer bezahlen.
Vor Anpfiff fand sich der Club aus Yorkshire nur zwei Punkte vor einem Abstiegssplatz, dennoch, wie in England üblich, wurden sie (auch gemessen an der Entfernung) von einem zahlreichen aber weitgehend schweigsamen Mob von gut fünfhundert blauweißen Anhängern begleitet, der sich auf der Hintertortribüne im Oberrang einfand.
Den Unterrang derselben hatten die Veranstalter hatten, wie ich es häufiger sah, mit schwarzen Planen abgedeckt, vergeblich, der traurige Anblick ließ sich auf diese Art auch nicht beschönogen.
Zum Spiel: Wer sein Herz an britischen Kick and Rush verloren hat, der kam beim HFC auf seine Kosten. Allerdings ohne besondere Erfolgserlebnisse. Die Gäste aus dem Norden glänzten mit fantasieloser Spielanlage, langen Bällen und relativer Ungefährlichkeit.
Das Heimteam hingegen wollte offenbar unbedingt die Auswärtsniederlage vom vorigen Spieltag wettmachen und zeigte vielversprechende Angriffe, zügig vorgetragen, und gerne mit Pässen auf die Halb- oder Außenpositionen.
Immer kam es so zu Flanken oder Querpässen von ganz außen oder aus den Strafraum.
Nach kurzer Zeit schlug es ein mal ein im Kasten der „Norrhern Bastards“ (BCFC-Kurve).
Pass/Flanke von außen, kurzer Prozess im Strafraum.
Nach einer halben Stunde machte Bristol das verdiente zweite Tor, bevor kurz danach Huddersfield wie aus dem Nichts der Anschluss gelang.
Idennnoch: in der Heimkurve wurde euphorisch und für englische Verhältnisse sehr abwechslungsreich gesungen, bevor es dann endgültig rund ging.
Innerhalb kürzester Zeit, legten die Rot-Weißen doppelt nach.
Ich kam kaum mit dem Ergebnisdienst via Handy hinterher, das Heimteam hatte im Prinzip das Spiel bereits zur Halbzeit mit 4:1 für sich entschieden.
Jetzt: Ein Bier. Haha, wir sind in England, ein Bier im Stadion? Fuck you very much. Tee.
Also rauchen. Ich war recht euphorisch, weil ich viele Menschen zügig hinter irgendwelchen Türen verschwinden sah, zum Teil mit Zigaretten in der Hand. Juhu, da muss ich hin.
Man muss sich das so vorstellen: Hinter der Tribüne ein geschlossener Bereich, einigermaßen warm, Tee- und Fresstände, davor eine große Fläche zum Füßevertrten. Und auf der rückwärtigen Wand ein paar Türen ins Freie, wo sich die Rauchergemeinde tummelte.
Also rasch geraucht, dann war schon wieder Zeit, City beim Siegen zuzusehen.
Ich eilte also wieder auf meinen Platz in Reihe sechs, hatte mich kaum niedergelassen, da klingelte es erneut im Kasten der Gäste: 5:1, Deckel zu.
Im Gegensatz zur Heimkurve hatte ich beinahe ein bisschen Mitleid mit den Tölpeln aus dem Norden. Bristol spielte einfach zielstrebiger, schneller und einfallsreicher als ihre Gäste.
Man möchte Huddersfield zugute halten, dass sie es immer wieder versuchten, ganz im Gegensatz zu ihrem Anhang. Zwar liegt Huddersfield keineswegs am Meer, jedoch würde ich ihre Fans eher Fischen zuordnen, Kategorie stumm.
Vielleicht drei mal waren sie zu hören. Traurig. Da fahren ein paar Hundert Leutchen eine durchaus weite Strecke, schauen sich ihr Team an, wie es den ***** versohlt wird, halten das Maul, und fahren wieder heim. Naja, wem es gefällt..
Zurück zum Spiel: Es gab hüben und drüben ein paar Chancen (mehr für die Heimmannschaft), und Bristol legte noch ein weiteres mal nach.
Viel tat sich dann nicht mehr. HFC konnte nicht, BCFC wollte nicht.
Bemerkenswert fand ich, wie viel Leute bereits eine Viertelstunde vor Abpfiff gingen.
Okay, auch ein gesamtenglisches Phänomen. Aber wenn dein Tem auf einen Play Off Platz springt, dann kann man das doch, gerade nach einem 5:2, schon feiern, denke ich.
Ich hatte noch einen gut halbstündigen Fußmarsch zur Station Temple Meads vor mir, bevor ich dan n gemütlich mit dem Zug retour nach Paddington fuhr.
Nächster Halt: Pub mit Bier vom Fass. War dann auch okay, wieder zurück zu sein, aber dennoch ganz prima. Fünf Grad mehr wären ganz schön gewesen!
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Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst.
Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
Große Hofpause, Raucherecke
Danke reggae, für den Bericht!
Ja, auch einen schönen Dank für den Bericht von mir.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass gewisse Musikrichtungen von ganz bestimmten Städten ausgingen und sehr oft sich auch um genau diese Städte konzentrierten. Z.B. auch der Grunge, der ja auch als Seattle-Sound bezeichnet wird. Oder die Liverpooler Beat Music.
Btw.: Von den Fotos her erinnert mich das Stadion ein klein wenig an das Mainzer Stadion.
😊
Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst.
Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
Große Hofpause, Raucherecke
Danke reggae, für den Bericht!
Aber gab's wirklich kein Bier? Also überhaupt keines? Zum Glück hatten wir uns für Brentford entschieden
Habe keines gesehen. Allerdings war ich wegen der Kälte nicht so scharf drauf, gebe ich zu.
Im Pub danach dann.
Fordere nachdrücklich einen Bericht!
Auf dem Raucherpausen Bild steht ziemlich in der Mitte ein Typ mit einem schwarzen Hoodie. Der hat meines Erachtens einen Becher Bier in der Hand.
Danke für den Bericht und die Fotos. Sehr schön!
Aber gab's wirklich kein Bier? Also überhaupt keines? Zum Glück hatten wir uns für Brentford entschieden
Habe keines gesehen. Allerdings war ich wegen der Kälte nicht so scharf drauf, gebe ich zu.
Im Pub danach dann.
Fordere nachdrücklich einen Bericht!
Aber gab's wirklich kein Bier? Also überhaupt keines? Zum Glück hatten wir uns für Brentford entschieden
Auf dem Raucherpausen Bild steht ziemlich in der Mitte ein Typ mit einem schwarzen Hoodie. Der hat meines Erachtens einen Becher Bier in der Hand.
Danke für den Bericht und die Fotos. Sehr schön!
Herzlichen Dank fürs Dabeiseinlassen!
Das Raucherpausenbild erinnert mich tatsächlich an einen USA-Trip 1986. Da war das damals schon so, dass die Raucher im Stadion einen "Platz der Aussätzigen" hinter den Tribünen zugewiesen bekamen. Ihren Plastikmüll vom Plastikfraß dagegen kippten die Amis einfach unter die Sitze.
Wie würdest du denn die Stimmung im Stadion (ich weiß, Championship, also 2. Liga) bezeichnen im Vergleich zu früher (wann immer das für dich gewesen sein mag)?
Ich war so Anfang/Mitte der 90er das erste mal zum Fußball in England.
Damals bei Pompey (Portsmouth FC).
Da durfte man auf der Hintertortibüne auch nicht rauchen. Weil es eine Holztribüne war, sonst wäre das kein Problem gewesen.
Inzwischen hat Pompey ja auch schon länger ein modernes Stadion.
Stimmung in der kleinen Kurve war erstaunlich für England. Abwechslungsreich (wer schon mal bei Tottenham oder Millwall war, weiß das sehr zu schätzen!), fast durchgehend, mit immerhin einer großen Schwenkfahne, ein paar Bannern, und vor allem: Die standen fast alle durchgehend!
Also schon okay.
Der Rest meldete sich halt kaum mal. Ab und zu mal der Rest hinter dem Tor, gelegentlich mal die Gegentribüne.
Für englische Verhätlnisse echt recht gut.
Was in Deutschland bei so einem Spiel los gewesen wäre, muss ich wohl kaum schreiben.
Oder in Italien...
Vom Balkan fang ich erst gar net an. Wäre unfassbar gewesen. Vielleicht freut man sich in England eher so im Stillen?
Völliges Desaster war Huddersfield. Glaube mich zu erinnern, die drei mal gehört zu haben. Bitter.
Schreib doch mal an die Redaktion 11Freunde, die veröffentlichen immer Groundhopping-Berichte in Kurzfassung mit Bildern.
Ist mir bekannt, war zwei oder drei mal drin im Heftsche mit Berichten.
Habe aber tendenziell keinen Bock mehr auf das Prozedere seit dem sie bei Gruner & Jahr sind.
Kostet zu viel Nerven, und so wichtig ist es mir auch nicht.
Das Raucherpausenbild erinnert mich tatsächlich an einen USA-Trip 1986. Da war das damals schon so, dass die Raucher im Stadion einen "Platz der Aussätzigen" hinter den Tribünen zugewiesen bekamen. Ihren Plastikmüll vom Plastikfraß dagegen kippten die Amis einfach unter die Sitze.
Wie würdest du denn die Stimmung im Stadion (ich weiß, Championship, also 2. Liga) bezeichnen im Vergleich zu früher (wann immer das für dich gewesen sein mag)?
Ich war so Anfang/Mitte der 90er das erste mal zum Fußball in England.
Damals bei Pompey (Portsmouth FC).
Da durfte man auf der Hintertortibüne auch nicht rauchen. Weil es eine Holztribüne war, sonst wäre das kein Problem gewesen.
Inzwischen hat Pompey ja auch schon länger ein modernes Stadion.
Stimmung in der kleinen Kurve war erstaunlich für England. Abwechslungsreich (wer schon mal bei Tottenham oder Millwall war, weiß das sehr zu schätzen!), fast durchgehend, mit immerhin einer großen Schwenkfahne, ein paar Bannern, und vor allem: Die standen fast alle durchgehend!
Also schon okay.
Der Rest meldete sich halt kaum mal. Ab und zu mal der Rest hinter dem Tor, gelegentlich mal die Gegentribüne.
Für englische Verhätlnisse echt recht gut.
Was in Deutschland bei so einem Spiel los gewesen wäre, muss ich wohl kaum schreiben.
Oder in Italien...
Vom Balkan fang ich erst gar net an. Wäre unfassbar gewesen. Vielleicht freut man sich in England eher so im Stillen?
Völliges Desaster war Huddersfield. Glaube mich zu erinnern, die drei mal gehört zu haben. Bitter.
Schreib doch mal an die Redaktion 11Freunde, die veröffentlichen immer Groundhopping-Berichte in Kurzfassung mit Bildern.
Ist mir bekannt, war zwei oder drei mal drin im Heftsche mit Berichten.
Habe aber tendenziell keinen Bock mehr auf das Prozedere seit dem sie bei Gruner & Jahr sind.
Kostet zu viel Nerven, und so wichtig ist es mir auch nicht.
Auch für den Hinweis bzgl. Massive Attack, Tricky und Portishead, das war mir nicht bewusst.
Das Raucherpausen-Foto hat was, nur schade (vom fotografischen Standpunkt aus gesehen), dass die Jungs rechts im Bild mit ihren Smartphones beschäftigt sind.
Ja, auch einen schönen Dank für den Bericht von mir.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass gewisse Musikrichtungen von ganz bestimmten Städten ausgingen und sehr oft sich auch um genau diese Städte konzentrierten. Z.B. auch der Grunge, der ja auch als Seattle-Sound bezeichnet wird. Oder die Liverpooler Beat Music.
Btw.: Von den Fotos her erinnert mich das Stadion ein klein wenig an das Mainzer Stadion.