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Würdigung eines ganz Großen - zum Tod von Diego Armando Maradona

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Neapel hat angekündigt, sein Stadion nach DM benennen zu wollen.

Der Größe, das glaube ich auch. Selbst die megazitierte "Hand Gottes" - man sieht klar, dass das Tor mit der Hand erzielt wurde. Zugleich sieht man noch klarer, dass der Ball so organisch, so unwiderstehlich im Tor untergebracht wurde, dass dem Schiri garnichts anderes übrig blieb, als den irregulären Treffer anzuerkennen. Es war kein Tor, in einem höheren Sinne war's eines. Darf man garnicht laut sagen. Kollektive Hypnose durch das Genie.Maradona weiß es jetzt.
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Maradona war verliebt in den Ball. Messi und Ronaldo sind verliebt in sich selbst. Jeder vergleich verbietet sich, wer einmal Maradona sich hat aufwärmen sehen weiß wer der Größte war.
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sgevolker schrieb:

Maradona war verliebt in den Ball. Messi und Ronaldo sind verliebt in sich selbst. Jeder vergleich verbietet sich, wer einmal Maradona sich hat aufwärmen sehen weiß wer der Größte war.

Besser kann man es nicht ausdrücken. Wer nach dem Aufwärmen Maradonas nach Hause ging, hatte immer noch mehr gesehen als wenn er drei Bundesligaspiele gesehen hätte.

Für jemand, der als Kind Pelé noch spielen gesehen hat, ist es schwer, Maradona den "Größten" zu nennen. Auf dem Platz war er Pelé allerdings absolut ebenbürtig. Was beide auf immer und untrennbar miteinander verband, war die absolute Liebe zum Ball und zum Spiel.
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Danke für die schönen Beiträge hier.

Maradona hat Fußball zelebriert und beherrscht wie vermutlich kaum ein anderer.
Das war magisch, beeindruckend, fesselnd, faszinierend und einfach begeisternd.
Seine Kunst und Magie am Ball wird für immer im Herzen von uns Fussballfans bleiben.

Ruhe in Frieden.
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sgevolker schrieb:

Maradona war verliebt in den Ball. Messi und Ronaldo sind verliebt in sich selbst. Jeder vergleich verbietet sich, wer einmal Maradona sich hat aufwärmen sehen weiß wer der Größte war.

Besser kann man es nicht ausdrücken. Wer nach dem Aufwärmen Maradonas nach Hause ging, hatte immer noch mehr gesehen als wenn er drei Bundesligaspiele gesehen hätte.

Für jemand, der als Kind Pelé noch spielen gesehen hat, ist es schwer, Maradona den "Größten" zu nennen. Auf dem Platz war er Pelé allerdings absolut ebenbürtig. Was beide auf immer und untrennbar miteinander verband, war die absolute Liebe zum Ball und zum Spiel.
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WuerzburgerAdler schrieb:

sgevolker schrieb:

Maradona war verliebt in den Ball. Messi und Ronaldo sind verliebt in sich selbst. Jeder vergleich verbietet sich, wer einmal Maradona sich hat aufwärmen sehen weiß wer der Größte war.

Besser kann man es nicht ausdrücken. Wer nach dem Aufwärmen Maradonas nach Hause ging, hatte immer noch mehr gesehen als wenn er drei Bundesligaspiele gesehen hätte.


What? Tasmania vs irgendwen. Bielefeld gegen NN. Hannover - wenauchimmer. NOCH mehr??? Freund WA, wir sprechen hier von Qualität, net Quantität.

WA schrieb:
Für jemand, der als Kind Pelé noch spielen gesehen hat, ist es schwer, Maradona den "Größten" zu nennen. Auf dem Platz war er Pelé allerdings absolut ebenbürtig. Was beide auf immer und untrennbar miteinander verband, war die absolute Liebe zum Ball und zum Spiel.

Du meintest wohl eher, wer das Kind Pelé schon hat spielen sehen
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Zur FIFA Weltauswahl des letzten Jahrhunderts, natürlich mit Diego Maradona:
https://de.wikipedia.org/wiki/FIFA-Weltauswahl_des_20._Jahrhunderts

Wenn es um die ganz Großen geht, sei eben noch an das "beste Finale aller Zeiten" erinnert.

1960, Hampden Park zu Glasgow. Die Eintracht geht gegen Real Madrid in Führung. Dann kommt der Auftritt des madrilenischen Sturmduos Ferenc Puskás und Alfredo di Stefano. Puskás steuert 4, di Stefano 3 Tore zum 7:3 Sieg Reals bei.

Wir merken uns: die ganz, ganz großen Fußballmomente aller Zeiten - ohne die Eintracht geht da nix. Auch wenn die Diva mal wieder sehr nobel anderen den Vorkick lässt.
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Maradonas Liebe zum Spiel wird unerreichbar bleiben. Ich kannte ihn ja erst ab der WM 90 wonach sein Stern ja schon langsam anfing zu verglühen. Erst später durch Videos und Dokumentation würde mir bewusst was für ein genialer Fußballer er war. Der Beste aller Zeiten.
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Maradonas Liebe zum Spiel wird unerreichbar bleiben. Ich kannte ihn ja erst ab der WM 90 wonach sein Stern ja schon langsam anfing zu verglühen. Erst später durch Videos und Dokumentation würde mir bewusst was für ein genialer Fußballer er war. Der Beste aller Zeiten.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Maradonas Liebe zum Spiel wird unerreichbar bleiben. Ich kannte ihn ja erst ab der WM 90 wonach sein Stern ja schon langsam anfing zu verglühen. Erst später durch Videos und Dokumentation würde mir bewusst was für ein genialer Fußballer er war. Der Beste aller Zeiten.


Aber auch seine Liebe zum Leben oder besser gesagt die ganze Tragik seines Lebens...das was ihn wohl entscheidend von anderen abheben lässt und den Mythos Maradona erklärt.
Die ständigen Fehltritte, die Skandale, seine bösen Abstürze, die schlimmer und schlimmer wurden...manchmal verwundert es das er es überhaupt bis zur 60 geschafft hat.

Vielleicht zeigt das aber auch die Stärke die er hatte. Fast jeder andere Mensch wäre wohl ebenfalls zerbrochen an dem wahnhaften Personenkult, die "quasi" Auslöschung des eigenen Privatlebens, die permanenten Schandtaten mit dem eigenen Körper durch Schmerzmittel und massivem Drogenkonsum...

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Eine sehr vielseitige Doku (sie wurde heute auch schon im HR3 lobend erwähnt ...). Ich finde sie jedenfalls auch sehr gut, daher https://www.arte.tv/de/videos/034047-000-A/maradona-der-goldjunge/
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Ein einzigartiges Fußballgenie ist von uns gegangen. Ein Mensch mit extremen Anlagen, der deshalb wohl seine Probleme mit dem "Leben" hatte.

Ruhe in Frieden.
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Don't cry for me, Argentina!

Ja, mein Mitgefühl gilt den Familien und Freunden von Diego Maradona. Die sollen ihn (unter Ausklammerungen seiner dunklen Seiten) betrauern. Auch dass viele Fusballfans auf der ganzen Welt ihren "Diego" betrauern, hat mein Verständnis. Sogar die dreitägige Staatstrauer in Argentinien kann ich aus Sicht derer Regierung verstehen. So ist halt hysterische Symbolpolitik in Argentinien während der xten Staatspleite ...
Und klar, ich verstehe natürlich auch die narrative Symbolgestalt des gefallenen Helden, den Archetypus, den Maradona verkörpert, das Mitleid, das er schon früh erregt hat. Eine tolle Figur für ein tragisches Musical.

Ja, er war ein großartiger Fußballer, unbestritten. Seine Karriere war außergewöhnlich, auch wenn sich das nicht so in Titeln niedergeschlagen hat, wie man meinen sollte. Er gehört sicher in die top30 Spieler aller Zeiten, aber als den absolut besten sehe ich ihn nicht; vielleicht als artistischer Solist, aber als Sportler und Persönlichkeit taugt er mMn nun mal nicht als Vorbild oder gar als Idol.
Seit seines berühmten "Die Hand Gottes"-Tor gegen England ist er für mich eher Symbol der Unfairness und des Spielbetrugs. Zur Erinnerung: der Schiri hat ihn gefragt, ob er mit der Hand am Ball war! Und Maradonna hat ihn dreist ins Gesicht gelogen. Wohlwissend, dass die Fernsehbilder ihn entlarven werden. Der WM Titel war für mich danach für unverdient und erschwindelt. (So wie ich auch 82 einen deutschen Sieg schon nach dem Ösi-Nichtangriffspakt, vor allem aber nach dem Schuhmacher-Battiston-Foul und dem blinden Schiedsrichter als sehr ungerecht empfunden hätte)

Seine Drogensperre 1991/92 wegen Koks, seine Dopingsperre während der WM94 waren dann nur noch ein Tropfen in das längst übergelaufene Fass aus anderen Verfehlungen. Wobei mir egal ist, wen der alles gevögelt hat, aber seinen Kegeln die Alimente zu verweigern, das war schon ziemlich mies. Hinzu kommen dann noch jahrelange Steuerhinterziehungen in Millionenhöhe. Auch hier war er tatsächlich Vorbild für eine ganze Generation von bestverdienenden Fußballern, die seinen waghalsigen Steuermodellen folgten. (Das italienische Finanzamt verlangt immer noch 30 Millionen € von ihm.)

Trotz der ganzen nun auf allen Kanälen ausgerollten Huldigungen als Fußballer (sie seien ihm als Kicker gegönnt), fände ich es, selbstverständlich nach den Tagen der Staatstrauer, auch wichtig, seine dunkle Seiten nicht zu verdrängen, denn hier taugt er einfach nicht zum Idol. Eher als Mahnmal ...
Mit 40 Jahren erkrankte Maradona am Herzen, laut seiner behandelnden Ärzte Folge seiner jahrelangen Kokainsucht, die ihm auch während seiner Karriere schon zwei je 15monatige Sperren eingebracht hatte. Endlos viele Aufenthalte in Entzugskliniken und Rückfälle folgten. Sein fataler Herzinfarkt gilt als Spätfolge seiner Sucht, die übrigens schon in Barcelona begann, und nicht erst in Neapel. Und ich finde, dass man bei aller Idolisierung des Fußballers eben auch diese Aspekte seiner Person erinnern sollte.

Er kam aus ärmsten Verhältnissen, bildungsfern aufgewachsen, in gewisser Weise wehrlos gegen all das, was dann im Verlauf seiner Weltkarriere auf ihn einprasselte. Falsche Freunde und ein gieriges Umfeld haben ihren Teil dazugetan. Sein "aufgewühlte Seele", wie ein anderer Fußballer gestern schrieb, wurde ihm zum Verhängnis, als ihn der sportliche Erfolg verlassen hatte. Dafür gilt ihm mein Mitgefühl.

Aber nein, ein verurteilter Steuerhinterzieher, Zuhälter, Drogendealer und Kokser, jemand der auf Journalisten geschossen (argentinische Justiz: 25 Monate auf Bewährung!) und Bälle mit der Hand ins Tor geworfen hat, sorry, so jemand taugt mir einfach nicht als Idol.
Da halte ich es lieber mit Grabi ...
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Don't cry for me, Argentina!

Ja, mein Mitgefühl gilt den Familien und Freunden von Diego Maradona. Die sollen ihn (unter Ausklammerungen seiner dunklen Seiten) betrauern. Auch dass viele Fusballfans auf der ganzen Welt ihren "Diego" betrauern, hat mein Verständnis. Sogar die dreitägige Staatstrauer in Argentinien kann ich aus Sicht derer Regierung verstehen. So ist halt hysterische Symbolpolitik in Argentinien während der xten Staatspleite ...
Und klar, ich verstehe natürlich auch die narrative Symbolgestalt des gefallenen Helden, den Archetypus, den Maradona verkörpert, das Mitleid, das er schon früh erregt hat. Eine tolle Figur für ein tragisches Musical.

Ja, er war ein großartiger Fußballer, unbestritten. Seine Karriere war außergewöhnlich, auch wenn sich das nicht so in Titeln niedergeschlagen hat, wie man meinen sollte. Er gehört sicher in die top30 Spieler aller Zeiten, aber als den absolut besten sehe ich ihn nicht; vielleicht als artistischer Solist, aber als Sportler und Persönlichkeit taugt er mMn nun mal nicht als Vorbild oder gar als Idol.
Seit seines berühmten "Die Hand Gottes"-Tor gegen England ist er für mich eher Symbol der Unfairness und des Spielbetrugs. Zur Erinnerung: der Schiri hat ihn gefragt, ob er mit der Hand am Ball war! Und Maradonna hat ihn dreist ins Gesicht gelogen. Wohlwissend, dass die Fernsehbilder ihn entlarven werden. Der WM Titel war für mich danach für unverdient und erschwindelt. (So wie ich auch 82 einen deutschen Sieg schon nach dem Ösi-Nichtangriffspakt, vor allem aber nach dem Schuhmacher-Battiston-Foul und dem blinden Schiedsrichter als sehr ungerecht empfunden hätte)

Seine Drogensperre 1991/92 wegen Koks, seine Dopingsperre während der WM94 waren dann nur noch ein Tropfen in das längst übergelaufene Fass aus anderen Verfehlungen. Wobei mir egal ist, wen der alles gevögelt hat, aber seinen Kegeln die Alimente zu verweigern, das war schon ziemlich mies. Hinzu kommen dann noch jahrelange Steuerhinterziehungen in Millionenhöhe. Auch hier war er tatsächlich Vorbild für eine ganze Generation von bestverdienenden Fußballern, die seinen waghalsigen Steuermodellen folgten. (Das italienische Finanzamt verlangt immer noch 30 Millionen € von ihm.)

Trotz der ganzen nun auf allen Kanälen ausgerollten Huldigungen als Fußballer (sie seien ihm als Kicker gegönnt), fände ich es, selbstverständlich nach den Tagen der Staatstrauer, auch wichtig, seine dunkle Seiten nicht zu verdrängen, denn hier taugt er einfach nicht zum Idol. Eher als Mahnmal ...
Mit 40 Jahren erkrankte Maradona am Herzen, laut seiner behandelnden Ärzte Folge seiner jahrelangen Kokainsucht, die ihm auch während seiner Karriere schon zwei je 15monatige Sperren eingebracht hatte. Endlos viele Aufenthalte in Entzugskliniken und Rückfälle folgten. Sein fataler Herzinfarkt gilt als Spätfolge seiner Sucht, die übrigens schon in Barcelona begann, und nicht erst in Neapel. Und ich finde, dass man bei aller Idolisierung des Fußballers eben auch diese Aspekte seiner Person erinnern sollte.

Er kam aus ärmsten Verhältnissen, bildungsfern aufgewachsen, in gewisser Weise wehrlos gegen all das, was dann im Verlauf seiner Weltkarriere auf ihn einprasselte. Falsche Freunde und ein gieriges Umfeld haben ihren Teil dazugetan. Sein "aufgewühlte Seele", wie ein anderer Fußballer gestern schrieb, wurde ihm zum Verhängnis, als ihn der sportliche Erfolg verlassen hatte. Dafür gilt ihm mein Mitgefühl.

Aber nein, ein verurteilter Steuerhinterzieher, Zuhälter, Drogendealer und Kokser, jemand der auf Journalisten geschossen (argentinische Justiz: 25 Monate auf Bewährung!) und Bälle mit der Hand ins Tor geworfen hat, sorry, so jemand taugt mir einfach nicht als Idol.
Da halte ich es lieber mit Grabi ...
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Du erhebst also einen stark moralischen Anspruch in der Bewertung des Menschen Maradonas. Das ist dein gutes Recht.

Meine Überzeugung: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass jeder Mensch auf der Welt genauso viele negative, wie positive Veranlagungen in seiner Persönlichkeit vereint. Wie die dann im Einzelnen  zum Tragen kommen, hängt sicher von unterschiedlichen biographischen Faktoren ab.

Gerade bei Künstlern und Künstlerinnen werden genau diese beiden Extreme oft besonders offensichtlich. Und Maradona war in seinem Teilbereich der größte Künstler aller Zeiten: Im Fußball.
Ich denke es gibt kaum einen, der hier Maradona als charakterlich einwandfrei und in seiner Persönlichkeit ohne Fehl und Tadel verklärt. Der war ein anstrengender Typ, egozentrisch, oft übertrieben  und moralisch sicher nicht einwandfrei.

Er reiht sich damit halt in eine lange Reihe von Künstlern, egal ob aus der Malerei, der Musik oder der darstellenden Kunst.

Maradona war der beste Fußballer aller Zeiten. Daran ändern auch seine menschlichen Sünden und seine zwischenmenschlichen Defizite nix. Was er mit dem Ball gemacht hat, konnte sonst keiner. Und damit hat er uns Menschen was gegeben und etwas hinterlassen.

Wenn es in der Bewertung um den besten Fußballer um charakterliche Vorzüge gehen würde, dann würde Uwe Bindewald natürlich  vor Diego Maradona stehen. Nur hat dieser Uwe Bindewald halt jede seiner Flanken aus dem Halbfeld 10 Meter hinter das Tor gedroschen.

Und wer von uns ohne Sünde, der werfe den ersten Stein oder: Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.

Wer von der Masse als der Größte vergöttert wird, der geht da vermutlich nicht ohne einen Dachschaden raus. Du nicht, ich nicht, wer auch immer nicht.
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Du erhebst also einen stark moralischen Anspruch in der Bewertung des Menschen Maradonas. Das ist dein gutes Recht.

Meine Überzeugung: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass jeder Mensch auf der Welt genauso viele negative, wie positive Veranlagungen in seiner Persönlichkeit vereint. Wie die dann im Einzelnen  zum Tragen kommen, hängt sicher von unterschiedlichen biographischen Faktoren ab.

Gerade bei Künstlern und Künstlerinnen werden genau diese beiden Extreme oft besonders offensichtlich. Und Maradona war in seinem Teilbereich der größte Künstler aller Zeiten: Im Fußball.
Ich denke es gibt kaum einen, der hier Maradona als charakterlich einwandfrei und in seiner Persönlichkeit ohne Fehl und Tadel verklärt. Der war ein anstrengender Typ, egozentrisch, oft übertrieben  und moralisch sicher nicht einwandfrei.

Er reiht sich damit halt in eine lange Reihe von Künstlern, egal ob aus der Malerei, der Musik oder der darstellenden Kunst.

Maradona war der beste Fußballer aller Zeiten. Daran ändern auch seine menschlichen Sünden und seine zwischenmenschlichen Defizite nix. Was er mit dem Ball gemacht hat, konnte sonst keiner. Und damit hat er uns Menschen was gegeben und etwas hinterlassen.

Wenn es in der Bewertung um den besten Fußballer um charakterliche Vorzüge gehen würde, dann würde Uwe Bindewald natürlich  vor Diego Maradona stehen. Nur hat dieser Uwe Bindewald halt jede seiner Flanken aus dem Halbfeld 10 Meter hinter das Tor gedroschen.

Und wer von uns ohne Sünde, der werfe den ersten Stein oder: Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.

Wer von der Masse als der Größte vergöttert wird, der geht da vermutlich nicht ohne einen Dachschaden raus. Du nicht, ich nicht, wer auch immer nicht.
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Stark moralischer Anspruch ... mhm
So stark finde ich jetzt diesen Anspruch eigentlich nicht, eigentlich ganz normal, oder?

Ich weiß auch nicht, ob "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist." jetzt eine vernünftige Maßgabe für Familienrichter, Steuerfahnder und Strafrichter sein muss.

Und ja, für mich zählen halt nicht nur die Spielverständnis, Balltechnik oder Artistik eines Fußballers - da war er unbestritten großartig -, sondern auch ob er die Regeln des Spiels und der sportlichen Fairness hochhält. Erst dann kann ich so jemanden als Idol akzeptieren.

Ansonsten sind menschliche Schwächen selbstverständlich in einem gewissen (von ihm aber öfter überschrittenen) Rahmen verzeihlich und wie geschrieben, verstehe ich ja auch die Romantisierung des Menschen Maradona. Weil man ihn ja auch wegen seines eher kindlichen Gemüts nur zu Teilen für schuldfähig halten möchte.
Trotzdem gilt für ihn zB. beim Schusswaffengebrauch oder in Steuerfragen derselbe Maßstab wie zB für Uli Höhness. Und der hat sogar Elfmeter 10 Meter hinter das Tor gedroschen ...
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Ich finde Diego hat halt nie versucht irgendeine reumütige Rolle zu spielen wie es Beckenbauer, Pelé und andere taten.
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Stark moralischer Anspruch ... mhm
So stark finde ich jetzt diesen Anspruch eigentlich nicht, eigentlich ganz normal, oder?

Ich weiß auch nicht, ob "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist." jetzt eine vernünftige Maßgabe für Familienrichter, Steuerfahnder und Strafrichter sein muss.

Und ja, für mich zählen halt nicht nur die Spielverständnis, Balltechnik oder Artistik eines Fußballers - da war er unbestritten großartig -, sondern auch ob er die Regeln des Spiels und der sportlichen Fairness hochhält. Erst dann kann ich so jemanden als Idol akzeptieren.

Ansonsten sind menschliche Schwächen selbstverständlich in einem gewissen (von ihm aber öfter überschrittenen) Rahmen verzeihlich und wie geschrieben, verstehe ich ja auch die Romantisierung des Menschen Maradona. Weil man ihn ja auch wegen seines eher kindlichen Gemüts nur zu Teilen für schuldfähig halten möchte.
Trotzdem gilt für ihn zB. beim Schusswaffengebrauch oder in Steuerfragen derselbe Maßstab wie zB für Uli Höhness. Und der hat sogar Elfmeter 10 Meter hinter das Tor gedroschen ...
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philadlerist schrieb:

Stark moralischer Anspruch ... mhm
So stark finde ich jetzt diesen Anspruch eigentlich nicht, eigentlich ganz normal, oder?

Ich weiß auch nicht, ob "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist." jetzt eine vernünftige Maßgabe für Familienrichter, Steuerfahnder und Strafrichter sein muss.

Und ja, für mich zählen halt nicht nur die Spielverständnis, Balltechnik oder Artistik eines Fußballers - da war er unbestritten großartig -, sondern auch ob er die Regeln des Spiels und der sportlichen Fairness hochhält. Erst dann kann ich so jemanden als Idol akzeptieren.

Ansonsten sind menschliche Schwächen selbstverständlich in einem gewissen (von ihm aber öfter überschrittenen) Rahmen verzeihlich und wie geschrieben, verstehe ich ja auch die Romantisierung des Menschen Maradona. Weil man ihn ja auch wegen seines eher kindlichen Gemüts nur zu Teilen für schuldfähig halten möchte.
Trotzdem gilt für ihn zB. beim Schusswaffengebrauch oder in Steuerfragen derselbe Maßstab wie zB für Uli Höhness. Und der hat sogar Elfmeter 10 Meter hinter das Tor gedroschen ...

Ich möchte das hier jetzt nicht in billiges Whataboutism abgleiten lassen. Erst Recht nicht, weil es diesem Thread nicht gerecht wird, da er ausdrücklich um die Würdigung eines Verstorbenen geht. Aber setze deine moralischen Ansprüche dann bitte auch an Leute wie  z.B. Platini, Hoeneß oder Rummenigge an (man könnte noch mehr Ex-Fußballer aufzählen).

Das sind Leute, die für teils mafiöse Deals stehen, die Steuerhinterziehung betrieben haben und für eine WM-Vergabe an Katar eingetreten sind. Eine WM, die (egal ob sie ausgetragen wird oder nicht) auf hunderten Toten gebaut ist.

Maradona war kein Engel. Er war vermutlich in einigen Bereichen sogar ein Arsc.hloch. Er hat sich sicher Dinge zu Schulden kommen lassen.

Aber gemessen an der Schuld, die andere ehemalige Fußballer seiner Generation angehäuft haben, bis hin zu der Verantwortung für Menschenleben, waren Maradonas Sünden Pillepalle.
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Ich finde Diego hat halt nie versucht irgendeine reumütige Rolle zu spielen wie es Beckenbauer, Pelé und andere taten.
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Beckenbauer reumütig? Hab ich was verpasst ...
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philadlerist schrieb:

Stark moralischer Anspruch ... mhm
So stark finde ich jetzt diesen Anspruch eigentlich nicht, eigentlich ganz normal, oder?

Ich weiß auch nicht, ob "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist." jetzt eine vernünftige Maßgabe für Familienrichter, Steuerfahnder und Strafrichter sein muss.

Und ja, für mich zählen halt nicht nur die Spielverständnis, Balltechnik oder Artistik eines Fußballers - da war er unbestritten großartig -, sondern auch ob er die Regeln des Spiels und der sportlichen Fairness hochhält. Erst dann kann ich so jemanden als Idol akzeptieren.

Ansonsten sind menschliche Schwächen selbstverständlich in einem gewissen (von ihm aber öfter überschrittenen) Rahmen verzeihlich und wie geschrieben, verstehe ich ja auch die Romantisierung des Menschen Maradona. Weil man ihn ja auch wegen seines eher kindlichen Gemüts nur zu Teilen für schuldfähig halten möchte.
Trotzdem gilt für ihn zB. beim Schusswaffengebrauch oder in Steuerfragen derselbe Maßstab wie zB für Uli Höhness. Und der hat sogar Elfmeter 10 Meter hinter das Tor gedroschen ...

Ich möchte das hier jetzt nicht in billiges Whataboutism abgleiten lassen. Erst Recht nicht, weil es diesem Thread nicht gerecht wird, da er ausdrücklich um die Würdigung eines Verstorbenen geht. Aber setze deine moralischen Ansprüche dann bitte auch an Leute wie  z.B. Platini, Hoeneß oder Rummenigge an (man könnte noch mehr Ex-Fußballer aufzählen).

Das sind Leute, die für teils mafiöse Deals stehen, die Steuerhinterziehung betrieben haben und für eine WM-Vergabe an Katar eingetreten sind. Eine WM, die (egal ob sie ausgetragen wird oder nicht) auf hunderten Toten gebaut ist.

Maradona war kein Engel. Er war vermutlich in einigen Bereichen sogar ein Arsc.hloch. Er hat sich sicher Dinge zu Schulden kommen lassen.

Aber gemessen an der Schuld, die andere ehemalige Fußballer seiner Generation angehäuft haben, bis hin zu der Verantwortung für Menschenleben, waren Maradonas Sünden Pillepalle.
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Brodowin schrieb:
... ...
Aber gemessen an der Schuld, die andere ehemalige Fußballer seiner Generation angehäuft haben, bis hin zu der Verantwortung für Menschenleben, waren Maradonas Sünden Pillepalle.


Und auch die werden dann im Falle ihres Ablebens von mir keine hysterische Huldigung erwarten dürfen ...

Aber der whataboutism ist dir geglückt Den lass ich mal so gelten ...
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Kann man nicht einmal versuchen, nen Threadtitel ernst zu nehmen?

Würdigung! Was daran ist nicht zu verstehen?
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Kann man nicht einmal versuchen, nen Threadtitel ernst zu nehmen?

Würdigung! Was daran ist nicht zu verstehen?
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Sorry, wollte keinen zweiten Maradona Thread aufmachen
Aber es lag mir am Herzen
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Kann man nicht einmal versuchen, nen Threadtitel ernst zu nehmen?

Würdigung! Was daran ist nicht zu verstehen?
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Maradonna hatte im Gegensatz zu Neymar und Co. die Eier, selbst nach gegnerischen Blutgrätschen wieder aufzustehen.

Auf dem Platz steht er für mich weit über Messi...der Fussball damals war weniger von Perfektion, sondern von Genialität geprägt
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Brodowin schrieb:
... ...
Aber gemessen an der Schuld, die andere ehemalige Fußballer seiner Generation angehäuft haben, bis hin zu der Verantwortung für Menschenleben, waren Maradonas Sünden Pillepalle.


Und auch die werden dann im Falle ihres Ablebens von mir keine hysterische Huldigung erwarten dürfen ...

Aber der whataboutism ist dir geglückt Den lass ich mal so gelten ...
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philadlerist schrieb:

Aber der whataboutism ist dir geglückt Den lass ich mal so gelten ...        

Den whataboutism  nehme ich in diesem Fall gerne auf meine Kappe. Mit der Schande deiner Beiträge musst du dann im Zweifelsfall selber klar kommen. Passt schon.

Wünsche allseits einen schönen Abend.


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