Nur zur Info: Noch haben wir in Deutschland (im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern) keine wirkliche 3. Welle. Betonung auf "noch".
Und ob es dazu kommt, werden wir in den nächsten 1-2 Wochen sehen. Es kann gut möglich sein, dass wir uns irgendwie noch durchschlängeln. Das wäre dann aber mehr Glück als Verstand.
es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen. die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.
Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.
Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend. In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0. Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen. Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.
Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
Zumindest aus meiner Froschperspektive wirkt es so, dass die Saisonalität unterschätzt bzw. in epidemiologische Modellen wie SIR nicht hinreichend abgebildet wird.
Wenn man sich beispielsweise den Verlauf in dem häufig als Positivbeispiel genannten Australien anschaut, dann korrespondieren auch dort die Ausschläge bei den Neuinfektionen deutlich mit den Jahreszeiten auf der Südhalbkugel:
Insgesamt war es so, dass die Übertragungsraten von Covid in der nördlichen und südlichen Halbkugel je nach Jahreszeit variieren, was auf eine deutliche Saisonalität hinweist.
Dies ist Gegenstand einer relativ aktuell veröffentlichten Studie:
Mir ist schon klar, dass Korrelation keine Kausalität ist. Ad hoc fallen mir aber wenig Beispiele für einen asaisonalen Verlauf ein, sofern man von dem Sonderfall Neuseeland absieht. Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.
es überrascht mich nicht, dass Lauterbach nicht begeistert ist von der "Notbremsen Erhöhung" in Brandenburg auf den Wert 200. Ich war mehr als irritiert über diesen Sonderweg, muss mich aber noch etwas einlesen, was genau die Gründe dafür sind.
es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen. die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
Man muss natürlich auch dazusagen, dass auch die Bevölkerung beim letzten Lockdown anders agiert hat als beim ersten. Damals: leere Straßen, blauer, chemtrailfreier Himmel 😉, kaum Verstöße, diszipliniertes Verhalten (Ausnahmen bestätigen die Regel), in Selbstinitiative geschlossene Fabriken. Dieses Mal fiel lediglich die nächtliche Ausgangssperre auf.
Das stimmt natürlich, dann hätte man aber vielleicht auf diejenigen hören sollen, die für härtere Maßnahmen plädiert hatten. Von November bis jetzt im März wäre dazu Zeit genug gewesen, aber wäre wäre Fahrradkette. Die Bevölkerung hat es verkackt und die Politik gleich zweimal, macht im Ergebnis ne unsichere und gefährliche Situation ohne wirklichen Ausblick. Hoffen wir einfach, dass die Impfungen helfen und wir gut durch die nächsten Monate kommen. Mehr bleibt da mE nicht.
Hätte man im November einen klaren Lockdown veranlasst, hätte die Bevölkerung sich auch viel besser daran gehalten. Davon bin ich überzeugt. Dieses halbgare Verhalten der Regierung hat doch all jene befeuert, die sich dann auch nur so halb an die Maßnahmen gehalten haben. Ganz davon zu schweigen, dass durch den Wischi-Waschi-Lockdown die Maßnahmen jetzt schon solange gelten, dass sich fast niemand mehr daran hält. War alles vorher absehbar, allen war klar, dass das passieren würde. Naja.
ich sehe es wie du, dass man der bevölkerung wenig bis keine vorwürfe machen kann.
ein grossteil der massnahmen haben auf einschränkungen der bevölkerung gezielt. einzelhandel, gastro, kultur wurde auch getroffen, auf kultur wurde und wird eigentlich üeberhaupt keine rücksicht genommen.
bei konsistenten massnahmen, die auch die industrie mit in die haftung genommen haetten, wie z.b. verpflichtendes homeoffice, bin ich mir auch sicher, dass die bevölkerung auch härtere massnahmen mitgegangen wäre.
ich denke, dass das sogar jetzt noch ginge oder gegangen wäre. natürlich wollen wie leute eine aufhebung der massnahmen, ich bin mir aber sicher, wenn man ihnen erklärt, dass damit fast unausweicglich ein wiederanstieg der zahlen einhergeht, dann gibt es keine mehrheit dafür.
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben... Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war. Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist... Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
Melanie Brinkmann sagt: „Was uns gerade präsentiert wird, ist eine intellektuelle Beleidigung an alle ...
So empfinde ich das auch seit geraumer Zeit.
Hier wird gerade mutmaßlich einiges mehr zerdeppert als "nur" körperliche Unversehrtheit oder Wirtschaftsbetriebe.
Ich kann beim besten Willen nur drei Erklärungen finden:
1. Man hofft ganz einfach, dass die 3. Welle ausbleibt (Haha) 2. Man hofft, dass man die 3. Welle wegimpfen kann (LOL) 3. Man versucht sich auf verschiedene Weise und mit verschiedenen Mitteln für den Wahlkampf zu positionieren (Kotz)
Haha, LOL oder Kotz?
Übrigens bin ich gerade versucht zu schreiben, dass ich Frau Merkel von den Punkten 1 bis 3 ausdrücklich ausnehme. Hätte man mir noch vor 13 Monaten gesagt, dass ich so etwas schreiben würde, ich hätte ihn gebeten, aus meinem Dunstkreis zu treten.
laschet als beispiel hat eine eigene expertenkomission, in der der einzige virologe streeck ist, der nicht nur einmal mit dem konzept herdenimmunität durch zumindest partielle durchseuchung kokettiert hat, erst jetzt hat er sich in einer talkshow darüber lustig gemacht, dass lauterbach angeblich schon vor einer 10. welle warnen würde.
der umgang mit der ganzen nummer, die kultusminister, die sich öffentlich doof stellen und wissenschaftliche erkenntnisse ignorieren, das aussitzen bei luftlfilter beschaffung, öffnen der schulen bei steigenden inzidenzen lassen für mich kaum einen anderen schluss zu.
es überrascht mich nicht, dass Lauterbach nicht begeistert ist von der "Notbremsen Erhöhung" in Brandenburg auf den Wert 200. Ich war mehr als irritiert über diesen Sonderweg, muss mich aber noch etwas einlesen, was genau die Gründe dafür sind.
Brandenburg wehrt sich bzw. rudert zurück, bei einer Überschreitung von einem Wert von 100 wollen sie weitere Maßnahmen überlegen. Gut, dies hört sich anders an. Irgendwo hatte ich gehört (Heute?), dass bei Hotspots Sonderregelungen gelten sollen. Tut mir leid, ich verstehe momentan so vieles nicht mehr bei allem Verständnis dem Bürger ein "paar Leckerli" geben zu wollen, aber da ist vieles so inkonsequent und mit heißer Nadel gestrickt und ich hatte eigentlich 1 Jahr relativ viel Verständnis für den Kurs.
es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen. die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.
Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.
Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend. In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0. Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen. Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.
Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
ok, dann sind wir ungefähr einer meinung. du brauchst nur mehr zeilen
als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.
auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.
SGE_Werner schrieb:
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an
das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen. sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.
etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen. dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen.
Ich bin kein Zahlenexperte, aber über die 10 % wird es heute gehen, oder?
Brandenburg wehrt sich bzw. rudert zurück, bei einer Überschreitung von einem Wert von 100 wollen sie weitere Maßnahmen überlegen. Gut, dies hört sich anders an. Irgendwo hatte ich gehört (Heute?), dass bei Hotspots Sonderregelungen gelten sollen. Tut mir leid, ich verstehe momentan so vieles nicht mehr bei allem Verständnis dem Bürger ein "paar Leckerli" geben zu wollen, aber da ist vieles so inkonsequent und mit heißer Nadel gestrickt und ich hatte eigentlich 1 Jahr relativ viel Verständnis für den Kurs.
Brandenburg wehrt sich bzw. rudert zurück, bei einer Überschreitung von einem Wert von 100 wollen sie weitere Maßnahmen überlegen. Gut, dies hört sich anders an. Irgendwo hatte ich gehört (Heute?), dass bei Hotspots Sonderregelungen gelten sollen
die Sonderregelungen beziehen sich auf das Impfen in Hotspots, die Impfverordnung muss aber noch geändert werden, so dass alle ab 18 Jahren geimpft werden können.
ich sehe es wie du, dass man der bevölkerung wenig bis keine vorwürfe machen kann.
ein grossteil der massnahmen haben auf einschränkungen der bevölkerung gezielt. einzelhandel, gastro, kultur wurde auch getroffen, auf kultur wurde und wird eigentlich üeberhaupt keine rücksicht genommen.
bei konsistenten massnahmen, die auch die industrie mit in die haftung genommen haetten, wie z.b. verpflichtendes homeoffice, bin ich mir auch sicher, dass die bevölkerung auch härtere massnahmen mitgegangen wäre.
ich denke, dass das sogar jetzt noch ginge oder gegangen wäre. natürlich wollen wie leute eine aufhebung der massnahmen, ich bin mir aber sicher, wenn man ihnen erklärt, dass damit fast unausweicglich ein wiederanstieg der zahlen einhergeht, dann gibt es keine mehrheit dafür.
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben... Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war. Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist... Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
bei den umfragen ging es um bestehende massnahmen.
dass es selbst bei ca. 30% gegner der bestehenden massnahmen eine nicht unerhebliche wahrscheinlichkeit gibt, auch leute zu kennen, die bereit sind, die massnahmen nicht einzuhalten, finde ich nicht verwunderlich.
dazu verwundert es micht auch nicht, dass bei dem medialen und pol. trommelfeuer auf die menschen, dass sie ja nicht mehr bereit waeren, die massnahmen einzuhalten, die leute eher bereit sind einzuknicken, wundert mich auch nicht.
was das thema kurz und knackig und lang und halbgar angeht, muss ich wohl nix mehr schreiben.
aber ich denke, wenn den menschen das risiko long covid oder das thema, dass bei dem versuch die inzidenz relativ konstant zu halten (worauf die aktuellen massnahmen ja abzielen) und einem steigenden impfgrad, das risiko für die ungeimpften sich zu infizieren, steigt, dann wäre diese gefühlte mehrheit für ein aufheben oder lockern der massnahmen, eine klare mehrheit für einen echten lockdown jetzt.
aber da waren wir ja schon.. öfter. ich sehr oft und ich schrieb es ja auch bereits mehrfach, dass der frust über das mismanagement bei mir mittlerweile tief sitzt.
der kleine hat seine grosseltern seit über einem jahr nicht gesehen, meine mutter wird ihren 80. geburtstag ohne die familie feiern, wobei ich die hoffnung noch lange hochgehalten habe, kotzt mich der aktuelle kurs nur noch an.
naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen. aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.
Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.
Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend. In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0. Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen. Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.
Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
ok, dann sind wir ungefähr einer meinung. du brauchst nur mehr zeilen
als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.
auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.
SGE_Werner schrieb:
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an
das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen. sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.
etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen. dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt. Deswegen sage ich ja, dass die nächsten 1-2 Wochen sehr spannend werden, weil dann erkennbarer sein sollte, ob eine dritte Welle eintritt.
Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben... Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war. Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist... Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
bei den umfragen ging es um bestehende massnahmen.
dass es selbst bei ca. 30% gegner der bestehenden massnahmen eine nicht unerhebliche wahrscheinlichkeit gibt, auch leute zu kennen, die bereit sind, die massnahmen nicht einzuhalten, finde ich nicht verwunderlich.
dazu verwundert es micht auch nicht, dass bei dem medialen und pol. trommelfeuer auf die menschen, dass sie ja nicht mehr bereit waeren, die massnahmen einzuhalten, die leute eher bereit sind einzuknicken, wundert mich auch nicht.
was das thema kurz und knackig und lang und halbgar angeht, muss ich wohl nix mehr schreiben.
aber ich denke, wenn den menschen das risiko long covid oder das thema, dass bei dem versuch die inzidenz relativ konstant zu halten (worauf die aktuellen massnahmen ja abzielen) und einem steigenden impfgrad, das risiko für die ungeimpften sich zu infizieren, steigt, dann wäre diese gefühlte mehrheit für ein aufheben oder lockern der massnahmen, eine klare mehrheit für einen echten lockdown jetzt.
aber da waren wir ja schon.. öfter. ich sehr oft und ich schrieb es ja auch bereits mehrfach, dass der frust über das mismanagement bei mir mittlerweile tief sitzt.
der kleine hat seine grosseltern seit über einem jahr nicht gesehen, meine mutter wird ihren 80. geburtstag ohne die familie feiern, wobei ich die hoffnung noch lange hochgehalten habe, kotzt mich der aktuelle kurs nur noch an.
naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen. aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen.
Was heißt "naja". Das ist eben der Impfeffekt. Ist ja gut so.
Xaver08 schrieb:
aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
Da einige medizinische Indikationen auch dabei waren und erst recht in IG2 es jetzt sind, dürfte das jetzt auch einen Effekt langsam haben.
Xaver08 schrieb:
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
Da könnte aber auch ein Mehr an Tests auch mit rein spielen, da die Zahlen bereits seit Wochen dort stärker steigen, obwohl es noch kaum Präsenzunterricht gab. Wird vllt. ne Mischung aus steigendem Infektionsgeschehen und steigenden Testzahlen sein. Die Inzidenz bei den Kleinen war ohnehin immer bedeutend niedriger als bei jungen Erwachsenen, jetzt gleichen sich diese.
Aber sollte es am stärkeren Infektionsgeschehen liegen, müssten dann in naher Zukunft die Gruppen zwischen 30 und 50 spürbarer ansteigen.
ok, dann sind wir ungefähr einer meinung. du brauchst nur mehr zeilen
als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.
auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.
SGE_Werner schrieb:
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an
das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen. sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.
etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen. dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt. Deswegen sage ich ja, dass die nächsten 1-2 Wochen sehr spannend werden, weil dann erkennbarer sein sollte, ob eine dritte Welle eintritt.
Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.
Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.
die, die sich ernsthaft damit beschaeftigen, machen das alle nicht.
SGE_Werner schrieb:
Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt.
da sich da verschiedene effekte ueberlagern, kann sich das auch etwas ziehen.
wenn du dir eines der modelle anschaust, siehst du den breiten vorhersagekorridor, bei dem der anstieg dann auch sehr langsam verlaufen kann, dann geht im gezappel von nichtmeldungen, meldeverzug, nichttestens etc. der anfangs recht seicht verlaufende anstieg vielleicht auch erstmal unter.
mit deiner prognose von letzter woche, dass es sich diese woche entscheiden wuerde, liegst du sicher nichtig richtig. aber ja in 1 - 2 wochen sehen wir schon etwas klarer, das sehen wir mittlerweile aehnlich.
den von luzbert erwaehnten cornelius roemer verfolge ich auch. seine prognose ist allerdings "nur" ein recht rohes modell, wie er selber mal schrieb.
nachwievor gilt bei mir noch das prinzip hoffnung, dass mich beim klimawandel so derbe entttaeuscht hat.
es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen. die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
Zumindest aus meiner Froschperspektive wirkt es so, dass die Saisonalität unterschätzt bzw. in epidemiologische Modellen wie SIR nicht hinreichend abgebildet wird.
Wenn man sich beispielsweise den Verlauf in dem häufig als Positivbeispiel genannten Australien anschaut, dann korrespondieren auch dort die Ausschläge bei den Neuinfektionen deutlich mit den Jahreszeiten auf der Südhalbkugel:
Insgesamt war es so, dass die Übertragungsraten von Covid in der nördlichen und südlichen Halbkugel je nach Jahreszeit variieren, was auf eine deutliche Saisonalität hinweist.
Dies ist Gegenstand einer relativ aktuell veröffentlichten Studie:
Mir ist schon klar, dass Korrelation keine Kausalität ist. Ad hoc fallen mir aber wenig Beispiele für einen asaisonalen Verlauf ein, sofern man von dem Sonderfall Neuseeland absieht. Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.
danke fuer den beitrag, die hatte ich noch nicht gesehen.
amsterdam_stranded schrieb:
Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.
ich finde den informationsstand zum thema saisonalitaet auch noch reichlich diffus, mein eindruck ist, dass da der wissensstand weniger gesichert ist, als bei anderen themen. das ist aber noch nicht mal gefaehrliches halbwissen.
mein wissensstand ist, dass die saisonalitaet deutlich geringer ist, als bei anderen erkaeltungsviren, s. auch das beispiel usa, wo zwar die 3. welle hoeher ausgefallen ist, als die 2. welle, allerdings war auch die 2. welle im sommer ziemlich gewaltig.
ob australien als gutes beispiel herhalten kann, weiss ich nicht, zumal der wikipedia artikel schreibt, dass die meisten ausbraeuche aus dem ausland ins land kamen, d.h. ich weiss nicht, ob die rueckfuehrung der ausbraueche alleine oder massgeblich auf die saisonalitaet wirklich schluessig ist.
mir fehlt die kompetenz und die zeit mich mit der arbeit ernsthaft auseinanderzusetzen, aber ein paar punkte, die mir auffallen.
saisonalitaet wird in modellen zur beschreibung der pandemie beruecksichtigt, aussagen ueber geringere saisonalitaet bei corona im vergleich zu anderen erkaeltungsviren beruhen z.t. auf modellierungen. neu ist allerdings der versuch die saisonalitaet zu modellieren, was vermutlich das ist, was gemeint ist.
in einer zusammenfassung des mdr: https://www.mdr.de/wissen/wetter-klima-corona-vorhersage-modell100.html wird geschrieben, dass die autoren bei ihrer modellierung getroffene schutzmassnahmen nicht beruecksichtigt haben. das kommt mir komisch vor, denn z.b. in new york (eine der staedte an denen die modellierung getestet wurde) wurden intensive massnahmen getroffen. ich weiss nicht ob und wie sie dieser tatsache rechnung getragen haben.
trotz allem klingt der ansatz aus meiner sicht sinnvoll, zu versuchen auch fuer die saisonalitaet modellieren zu koennen.
naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen. aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen.
Was heißt "naja". Das ist eben der Impfeffekt. Ist ja gut so.
Xaver08 schrieb:
aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
Da einige medizinische Indikationen auch dabei waren und erst recht in IG2 es jetzt sind, dürfte das jetzt auch einen Effekt langsam haben.
Xaver08 schrieb:
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
Da könnte aber auch ein Mehr an Tests auch mit rein spielen, da die Zahlen bereits seit Wochen dort stärker steigen, obwohl es noch kaum Präsenzunterricht gab. Wird vllt. ne Mischung aus steigendem Infektionsgeschehen und steigenden Testzahlen sein. Die Inzidenz bei den Kleinen war ohnehin immer bedeutend niedriger als bei jungen Erwachsenen, jetzt gleichen sich diese.
Aber sollte es am stärkeren Infektionsgeschehen liegen, müssten dann in naher Zukunft die Gruppen zwischen 30 und 50 spürbarer ansteigen.
Es ändert sich nicht viel an der Entwicklung. Intensivpatientenzahl ist wieder auf den Sonntag-Stand gesunken. Die Todeszahlen sinken weiter, die Fallzahlen steigen weiter leicht. Die Todeszahl damit auch endlich wieder unter dem Höchstwert der 1. Welle (1670 / Woche). Überschritten hatten wir den Wert am 23. November.
Brandenburg wehrt sich bzw. rudert zurück, bei einer Überschreitung von einem Wert von 100 wollen sie weitere Maßnahmen überlegen. Gut, dies hört sich anders an. Irgendwo hatte ich gehört (Heute?), dass bei Hotspots Sonderregelungen gelten sollen. Tut mir leid, ich verstehe momentan so vieles nicht mehr bei allem Verständnis dem Bürger ein "paar Leckerli" geben zu wollen, aber da ist vieles so inkonsequent und mit heißer Nadel gestrickt und ich hatte eigentlich 1 Jahr relativ viel Verständnis für den Kurs.
Brandenburg wehrt sich bzw. rudert zurück, bei einer Überschreitung von einem Wert von 100 wollen sie weitere Maßnahmen überlegen. Gut, dies hört sich anders an. Irgendwo hatte ich gehört (Heute?), dass bei Hotspots Sonderregelungen gelten sollen
die Sonderregelungen beziehen sich auf das Impfen in Hotspots, die Impfverordnung muss aber noch geändert werden, so dass alle ab 18 Jahren geimpft werden können.
Das kann nur eine politische Entscheidung so kurz vor der Wahl sein.
Naja, an sich setzt RP nur die bestehende Regel um und nutzt seinen Erfolg aus. Natürlich kommt das zeitgünstig für die Malu.
Natürlich, rein von den Zahlen her mag das ja stimmen.
Aber es gibt nun auch andere Branchen denen nun Öffnungsschritte angekündigt worden sind, die streng an die Inzidenzen gekoppelt sind. Die schauen dann wieder in die Röhre, weil die Idioten wie die bekloppten in die Innenstädte rennen. Es hätte doch Terminshopping für die nächsten 10-14 Tage ausgereicht um dann zu sehen wie sich das ganze entwickelt. Das gleiche in Hessen beim Thema Fitnessstudio: Auch wenn ich das aus persönlichen Gründen sehr wichtig finden würde, das man die Studios wieder aufmacht, frage ich mich was ein Vorpreschen als einziges Bundesland hier bringt. Wieso wartet man nicht einfach die vereinbarten Schritte ab und schaut das man zum 22.03 flächendeckend die Studios öffnet.. und da gibt es wahrscheinlich noch zig andere Beispiele.
Um nochmal auf das Thema Impfen zurück zu kommen. Werner hat ja geschrieben das ca. 8,6 Millionen Menschen in der IG1 sind. Die Erstimpfung haben aber bisher nur 5,3 Millionen Menschen erhalten und da sind ja auch schon einige Lehrer, Erzieher usw. dabei, also Menschen die ursprünglich nicht in der IG1 waren. Daher nun das Impfen in der IG2 starten soll, frage ich mich ob es wirklich 3,3 Millionen nicht Impfwillige Menschen in der IG1 gibt. Das erachte ich für etwas hoch gegriffen.
Das hängt eher mit der Terminvergabe zusammen. Da wurde bei der Knappheit Termine bis in den April vergeben. Später als es wieder mehr Impfstoff gab bzw gibt überschneidet sich die IG 2 mit IG1. Und viele aus IG2 kommen eher dran als IG1. Ziemlich unglücklich gelöst.
Das kann nur eine politische Entscheidung so kurz vor der Wahl sein.
Naja, an sich setzt RP nur die bestehende Regel um und nutzt seinen Erfolg aus. Natürlich kommt das zeitgünstig für die Malu.
Natürlich, rein von den Zahlen her mag das ja stimmen.
Aber es gibt nun auch andere Branchen denen nun Öffnungsschritte angekündigt worden sind, die streng an die Inzidenzen gekoppelt sind. Die schauen dann wieder in die Röhre, weil die Idioten wie die bekloppten in die Innenstädte rennen. Es hätte doch Terminshopping für die nächsten 10-14 Tage ausgereicht um dann zu sehen wie sich das ganze entwickelt.
RLP jetzt übrigens ebenfalls über 50, denke da wird es dann Anfang nächster Woche dann wieder zu Verschärfungen kommen (müssen).. es sei denn man will wieder tagelang abwarten, bevor man eine Entscheidung trifft.
Und ob es dazu kommt, werden wir in den nächsten 1-2 Wochen sehen. Es kann gut möglich sein, dass wir uns irgendwie noch durchschlängeln. Das wäre dann aber mehr Glück als Verstand.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen.
die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
worauf basiert denn deine hoffnung?
Hier noch die Zahlen der Tests der letzten KW
1.020.839 durchgeführte PCR-Tests (KW08: 991.290)
64.979 positive Tests (KW08: 64.644)
Positivrate: 6,37% (KW08: 6,54%)
Auslastung: 53%
Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.
Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.
Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend.
In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0.
Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen.
Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.
Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
Wenn man sich beispielsweise den Verlauf in dem häufig als Positivbeispiel genannten Australien anschaut, dann korrespondieren auch dort die Ausschläge bei den Neuinfektionen deutlich mit den Jahreszeiten auf der Südhalbkugel:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Australien
Insgesamt war es so, dass die Übertragungsraten von Covid in der nördlichen und südlichen Halbkugel je nach Jahreszeit variieren, was auf eine deutliche Saisonalität hinweist.
Dies ist Gegenstand einer relativ aktuell veröffentlichten Studie:
https://aip.scitation.org/doi/10.1063/5.0037640
Mir ist schon klar, dass Korrelation keine Kausalität ist. Ad hoc fallen mir aber wenig Beispiele für einen asaisonalen Verlauf ein, sofern man von dem Sonderfall Neuseeland absieht. Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.
https://www.n-tv.de/politik/Lauterbach-schimpft-auf-Brandenburger-Notbremse-article22411325.html
gib laut, solltest du was zum lesen finden.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen.
die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
worauf basiert denn deine hoffnung?
Hier noch die Zahlen der Tests der letzten KW
1.020.839 durchgeführte PCR-Tests (KW08: 991.290)
64.979 positive Tests (KW08: 64.644)
Positivrate: 6,37% (KW08: 6,54%)
Auslastung: 53%
Hätte man im November einen klaren Lockdown veranlasst, hätte die Bevölkerung sich auch viel besser daran gehalten. Davon bin ich überzeugt. Dieses halbgare Verhalten der Regierung hat doch all jene befeuert, die sich dann auch nur so halb an die Maßnahmen gehalten haben. Ganz davon zu schweigen, dass durch den Wischi-Waschi-Lockdown die Maßnahmen jetzt schon solange gelten, dass sich fast niemand mehr daran hält. War alles vorher absehbar, allen war klar, dass das passieren würde. Naja.
ein grossteil der massnahmen haben auf einschränkungen der bevölkerung gezielt.
einzelhandel, gastro, kultur wurde auch getroffen, auf kultur wurde und wird eigentlich üeberhaupt keine rücksicht genommen.
bei konsistenten massnahmen, die auch die industrie mit in die haftung genommen haetten, wie z.b. verpflichtendes homeoffice, bin ich mir auch sicher, dass die bevölkerung auch härtere massnahmen mitgegangen wäre.
ich denke, dass das sogar jetzt noch ginge oder gegangen wäre. natürlich wollen wie leute eine aufhebung der massnahmen, ich bin mir aber sicher, wenn man ihnen erklärt, dass damit fast unausweicglich ein wiederanstieg der zahlen einhergeht, dann gibt es keine mehrheit dafür.
der kommunikationsprof carsten reinemann hat eine adhoc analyse durchgeführt und auf twitter veröffentlicht
https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-1896.html
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben...
Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war.
Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist...
Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
Ich kann beim besten Willen nur drei Erklärungen finden:
1. Man hofft ganz einfach, dass die 3. Welle ausbleibt (Haha)
2. Man hofft, dass man die 3. Welle wegimpfen kann (LOL)
3. Man versucht sich auf verschiedene Weise und mit verschiedenen Mitteln für den Wahlkampf zu positionieren (Kotz)
Haha, LOL oder Kotz?
Übrigens bin ich gerade versucht zu schreiben, dass ich Frau Merkel von den Punkten 1 bis 3 ausdrücklich ausnehme. Hätte man mir noch vor 13 Monaten gesagt, dass ich so etwas schreiben würde, ich hätte ihn gebeten, aus meinem Dunstkreis zu treten.
man nimmt es bewusst in kauf.
laschet als beispiel hat eine eigene expertenkomission, in der der einzige virologe streeck ist, der nicht nur einmal mit dem konzept herdenimmunität durch zumindest partielle durchseuchung kokettiert hat, erst jetzt hat er sich in einer talkshow darüber lustig gemacht, dass lauterbach angeblich schon vor einer 10. welle warnen würde.
der umgang mit der ganzen nummer, die kultusminister, die sich öffentlich doof stellen und wissenschaftliche erkenntnisse ignorieren, das aussitzen bei luftlfilter beschaffung, öffnen der schulen bei steigenden inzidenzen lassen für mich kaum einen anderen schluss zu.
https://www.n-tv.de/politik/Lauterbach-schimpft-auf-Brandenburger-Notbremse-article22411325.html
gib laut, solltest du was zum lesen finden.
Tut mir leid, ich verstehe momentan so vieles nicht mehr bei allem Verständnis dem Bürger ein "paar Leckerli" geben zu wollen, aber da ist vieles so inkonsequent und mit heißer Nadel gestrickt und ich hatte eigentlich 1 Jahr relativ viel Verständnis für den Kurs.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronakrise-brandenburg-weist-kritik-wegen-verschobener-notbremsen-inzidenz-zurueck-a-8fd0726d-1914-43d8-a7eb-53d1a1f3b7c1
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen.
die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
worauf basiert denn deine hoffnung?
Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.
Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.
Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend.
In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0.
Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen.
Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.
Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.
auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.
das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.
beispiel hier:
https://pbs.twimg.com/media/EtewjCYXYAceFgY?format=jpg&name=large
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen.
sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.
etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen.
dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
Ich bin kein Zahlenexperte, aber über die 10 % wird es heute gehen, oder?
gib laut, solltest du was zum lesen finden.
Tut mir leid, ich verstehe momentan so vieles nicht mehr bei allem Verständnis dem Bürger ein "paar Leckerli" geben zu wollen, aber da ist vieles so inkonsequent und mit heißer Nadel gestrickt und ich hatte eigentlich 1 Jahr relativ viel Verständnis für den Kurs.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronakrise-brandenburg-weist-kritik-wegen-verschobener-notbremsen-inzidenz-zurueck-a-8fd0726d-1914-43d8-a7eb-53d1a1f3b7c1
die Sonderregelungen beziehen sich auf das Impfen in Hotspots, die Impfverordnung muss aber noch geändert werden, so dass alle ab 18 Jahren geimpft werden können.
https://www.n-tv.de/panorama/Sachsen-will-im-Vogtland-alle-impfen-article22412983.html
ein grossteil der massnahmen haben auf einschränkungen der bevölkerung gezielt.
einzelhandel, gastro, kultur wurde auch getroffen, auf kultur wurde und wird eigentlich üeberhaupt keine rücksicht genommen.
bei konsistenten massnahmen, die auch die industrie mit in die haftung genommen haetten, wie z.b. verpflichtendes homeoffice, bin ich mir auch sicher, dass die bevölkerung auch härtere massnahmen mitgegangen wäre.
ich denke, dass das sogar jetzt noch ginge oder gegangen wäre. natürlich wollen wie leute eine aufhebung der massnahmen, ich bin mir aber sicher, wenn man ihnen erklärt, dass damit fast unausweicglich ein wiederanstieg der zahlen einhergeht, dann gibt es keine mehrheit dafür.
der kommunikationsprof carsten reinemann hat eine adhoc analyse durchgeführt und auf twitter veröffentlicht
https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-1896.html
fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.
das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.
und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben...
Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war.
Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist...
Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
dass es selbst bei ca. 30% gegner der bestehenden massnahmen eine nicht unerhebliche wahrscheinlichkeit gibt, auch leute zu kennen, die bereit sind, die massnahmen nicht einzuhalten, finde ich nicht verwunderlich.
dazu verwundert es micht auch nicht, dass bei dem medialen und pol. trommelfeuer auf die menschen, dass sie ja nicht mehr bereit waeren, die massnahmen einzuhalten, die leute eher bereit sind einzuknicken, wundert mich auch nicht.
was das thema kurz und knackig und lang und halbgar angeht, muss ich wohl nix mehr schreiben.
aber ich denke, wenn den menschen das risiko long covid oder das thema, dass bei dem versuch die inzidenz relativ konstant zu halten (worauf die aktuellen massnahmen ja abzielen) und einem steigenden impfgrad, das risiko für die ungeimpften sich zu infizieren, steigt, dann wäre diese gefühlte mehrheit für ein aufheben oder lockern der massnahmen, eine klare mehrheit für einen echten lockdown jetzt.
aber da waren wir ja schon.. öfter. ich sehr oft
und ich schrieb es ja auch bereits mehrfach, dass der frust über das mismanagement bei mir mittlerweile tief sitzt.
der kleine hat seine grosseltern seit über einem jahr nicht gesehen, meine mutter wird ihren 80. geburtstag ohne die familie feiern, wobei ich die hoffnung noch lange hochgehalten habe, kotzt mich der aktuelle kurs nur noch an.
90+ … -26,7%
85 - 89 … -21,4%
80 - 84 … -14,1%
75 - 79 … -15,2%
70 - 74 … -5,9%
65 - 69 … -7,0%
60 - 64 … -3,3%
55 - 59 … -5,3%
50 - 54 … 3,6%
45 - 49 … 5,1%
40 - 44 … 2,7%
35 - 39 … 8,4%
30 - 34 … 6,9%
25 - 29 … 2,1%
20 - 24 … 4,0%
15 - 19 … 3,5%
10 - 14 … 21,0%
5 - 9 … 34,6%
0 - 4 … 25,0%
Das Minus bei den Älteren ist schon bemerkenswert.
Hier die Entwicklung der letzten 4 Wochen
90+ … -68,6%
85 - 89 … -63,2%
80 - 84 … -51,3%
75 - 79 … -39,3%
70 - 74 … -24,9%
65 - 69 … -21,7%
60 - 64 … -19,4%
55 - 59 … -21,2%
50 - 54 … -7,5%
45 - 49 … -5,3%
40 - 44 … -0,8%
35 - 39 … 1,4%
30 - 34 … -1,0%
25 - 29 … -5,4%
20 - 24 … -0,1%
15 - 19 … 8,9%
10 - 14 … 31,9%
5 - 9 … 68,4%
0 - 4 … 56,8%
aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.
Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.
Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend.
In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.
Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0.
Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.
Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen.
Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.
Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.
auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.
das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.
beispiel hier:
https://pbs.twimg.com/media/EtewjCYXYAceFgY?format=jpg&name=large
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen.
sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.
etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen.
dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt. Deswegen sage ich ja, dass die nächsten 1-2 Wochen sehr spannend werden, weil dann erkennbarer sein sollte, ob eine dritte Welle eintritt.
Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.
Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben...
Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war.
Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist...
Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
dass es selbst bei ca. 30% gegner der bestehenden massnahmen eine nicht unerhebliche wahrscheinlichkeit gibt, auch leute zu kennen, die bereit sind, die massnahmen nicht einzuhalten, finde ich nicht verwunderlich.
dazu verwundert es micht auch nicht, dass bei dem medialen und pol. trommelfeuer auf die menschen, dass sie ja nicht mehr bereit waeren, die massnahmen einzuhalten, die leute eher bereit sind einzuknicken, wundert mich auch nicht.
was das thema kurz und knackig und lang und halbgar angeht, muss ich wohl nix mehr schreiben.
aber ich denke, wenn den menschen das risiko long covid oder das thema, dass bei dem versuch die inzidenz relativ konstant zu halten (worauf die aktuellen massnahmen ja abzielen) und einem steigenden impfgrad, das risiko für die ungeimpften sich zu infizieren, steigt, dann wäre diese gefühlte mehrheit für ein aufheben oder lockern der massnahmen, eine klare mehrheit für einen echten lockdown jetzt.
aber da waren wir ja schon.. öfter. ich sehr oft
und ich schrieb es ja auch bereits mehrfach, dass der frust über das mismanagement bei mir mittlerweile tief sitzt.
der kleine hat seine grosseltern seit über einem jahr nicht gesehen, meine mutter wird ihren 80. geburtstag ohne die familie feiern, wobei ich die hoffnung noch lange hochgehalten habe, kotzt mich der aktuelle kurs nur noch an.
90+ … -26,7%
85 - 89 … -21,4%
80 - 84 … -14,1%
75 - 79 … -15,2%
70 - 74 … -5,9%
65 - 69 … -7,0%
60 - 64 … -3,3%
55 - 59 … -5,3%
50 - 54 … 3,6%
45 - 49 … 5,1%
40 - 44 … 2,7%
35 - 39 … 8,4%
30 - 34 … 6,9%
25 - 29 … 2,1%
20 - 24 … 4,0%
15 - 19 … 3,5%
10 - 14 … 21,0%
5 - 9 … 34,6%
0 - 4 … 25,0%
Das Minus bei den Älteren ist schon bemerkenswert.
Hier die Entwicklung der letzten 4 Wochen
90+ … -68,6%
85 - 89 … -63,2%
80 - 84 … -51,3%
75 - 79 … -39,3%
70 - 74 … -24,9%
65 - 69 … -21,7%
60 - 64 … -19,4%
55 - 59 … -21,2%
50 - 54 … -7,5%
45 - 49 … -5,3%
40 - 44 … -0,8%
35 - 39 … 1,4%
30 - 34 … -1,0%
25 - 29 … -5,4%
20 - 24 … -0,1%
15 - 19 … 8,9%
10 - 14 … 31,9%
5 - 9 … 68,4%
0 - 4 … 56,8%
aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
Was heißt "naja". Das ist eben der Impfeffekt. Ist ja gut so.
Da einige medizinische Indikationen auch dabei waren und erst recht in IG2 es jetzt sind, dürfte das jetzt auch einen Effekt langsam haben.
Da könnte aber auch ein Mehr an Tests auch mit rein spielen, da die Zahlen bereits seit Wochen dort stärker steigen, obwohl es noch kaum Präsenzunterricht gab. Wird vllt. ne Mischung aus steigendem Infektionsgeschehen und steigenden Testzahlen sein. Die Inzidenz bei den Kleinen war ohnehin immer bedeutend niedriger als bei jungen Erwachsenen, jetzt gleichen sich diese.
Aber sollte es am stärkeren Infektionsgeschehen liegen, müssten dann in naher Zukunft die Gruppen zwischen 30 und 50 spürbarer ansteigen.
als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.
auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.
das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.
beispiel hier:
https://pbs.twimg.com/media/EtewjCYXYAceFgY?format=jpg&name=large
das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.
um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen.
sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.
etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen.
dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt. Deswegen sage ich ja, dass die nächsten 1-2 Wochen sehr spannend werden, weil dann erkennbarer sein sollte, ob eine dritte Welle eintritt.
Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.
die, die sich ernsthaft damit beschaeftigen, machen das alle nicht.
da sich da verschiedene effekte ueberlagern, kann sich das auch etwas ziehen.
wenn du dir eines der modelle anschaust, siehst du den breiten vorhersagekorridor, bei dem der anstieg dann auch sehr langsam verlaufen kann, dann geht im gezappel von nichtmeldungen, meldeverzug, nichttestens etc. der anfangs recht seicht verlaufende anstieg vielleicht auch erstmal unter.
mit deiner prognose von letzter woche, dass es sich diese woche entscheiden wuerde, liegst du sicher nichtig richtig. aber ja in 1 - 2 wochen sehen wir schon etwas klarer, das sehen wir mittlerweile aehnlich.
den von luzbert erwaehnten cornelius roemer verfolge ich auch. seine prognose ist allerdings "nur" ein recht rohes modell, wie er selber mal schrieb.
nachwievor gilt bei mir noch das prinzip hoffnung, dass mich beim klimawandel so derbe entttaeuscht hat.
der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat
wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen.
die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.
worauf basiert denn deine hoffnung?
Wenn man sich beispielsweise den Verlauf in dem häufig als Positivbeispiel genannten Australien anschaut, dann korrespondieren auch dort die Ausschläge bei den Neuinfektionen deutlich mit den Jahreszeiten auf der Südhalbkugel:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Australien
Insgesamt war es so, dass die Übertragungsraten von Covid in der nördlichen und südlichen Halbkugel je nach Jahreszeit variieren, was auf eine deutliche Saisonalität hinweist.
Dies ist Gegenstand einer relativ aktuell veröffentlichten Studie:
https://aip.scitation.org/doi/10.1063/5.0037640
Mir ist schon klar, dass Korrelation keine Kausalität ist. Ad hoc fallen mir aber wenig Beispiele für einen asaisonalen Verlauf ein, sofern man von dem Sonderfall Neuseeland absieht. Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.
ich finde den informationsstand zum thema saisonalitaet auch noch reichlich diffus, mein eindruck ist, dass da der wissensstand weniger gesichert ist, als bei anderen themen. das ist aber noch nicht mal gefaehrliches halbwissen.
mein wissensstand ist, dass die saisonalitaet deutlich geringer ist, als bei anderen erkaeltungsviren, s. auch das beispiel usa, wo zwar die 3. welle hoeher ausgefallen ist, als die 2. welle, allerdings war auch die 2. welle im sommer ziemlich gewaltig.
ob australien als gutes beispiel herhalten kann, weiss ich nicht, zumal der wikipedia artikel schreibt, dass die meisten ausbraeuche aus dem ausland ins land kamen, d.h. ich weiss nicht, ob die rueckfuehrung der ausbraueche alleine oder massgeblich auf die saisonalitaet wirklich schluessig ist.
mir fehlt die kompetenz und die zeit mich mit der arbeit ernsthaft auseinanderzusetzen, aber ein paar punkte, die mir auffallen.
saisonalitaet wird in modellen zur beschreibung der pandemie beruecksichtigt, aussagen ueber geringere saisonalitaet bei corona im vergleich zu anderen erkaeltungsviren beruhen z.t. auf modellierungen.
neu ist allerdings der versuch die saisonalitaet zu modellieren, was vermutlich das ist, was gemeint ist.
in einer zusammenfassung des mdr:
https://www.mdr.de/wissen/wetter-klima-corona-vorhersage-modell100.html
wird geschrieben, dass die autoren bei ihrer modellierung getroffene schutzmassnahmen nicht beruecksichtigt haben. das kommt mir komisch vor, denn z.b. in new york (eine der staedte an denen die modellierung getestet wurde) wurden intensive massnahmen getroffen. ich weiss nicht ob und wie sie dieser tatsache rechnung getragen haben.
trotz allem klingt der ansatz aus meiner sicht sinnvoll, zu versuchen auch fuer die saisonalitaet modellieren zu koennen.
ich hoffe, dass sie recht haben.
aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant
benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
Was heißt "naja". Das ist eben der Impfeffekt. Ist ja gut so.
Da einige medizinische Indikationen auch dabei waren und erst recht in IG2 es jetzt sind, dürfte das jetzt auch einen Effekt langsam haben.
Da könnte aber auch ein Mehr an Tests auch mit rein spielen, da die Zahlen bereits seit Wochen dort stärker steigen, obwohl es noch kaum Präsenzunterricht gab. Wird vllt. ne Mischung aus steigendem Infektionsgeschehen und steigenden Testzahlen sein. Die Inzidenz bei den Kleinen war ohnehin immer bedeutend niedriger als bei jungen Erwachsenen, jetzt gleichen sich diese.
Aber sollte es am stärkeren Infektionsgeschehen liegen, müssten dann in naher Zukunft die Gruppen zwischen 30 und 50 spürbarer ansteigen.
dass das der impfeffekt ist, schrieb ich ja, oder bist du jetzt meine echokammer . ich denke auch, dass dir klar ist, auf was sich das bezog.
dass mir die vermeidung von folgen durch die krankheit wichtig ist, sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben.
https://twitter.com/CorneliusRoemer/status/1369225941382225922?s=09
Die Todeszahl damit auch endlich wieder unter dem Höchstwert der 1. Welle (1670 / Woche). Überschritten hatten wir den Wert am 23. November.
Tut mir leid, ich verstehe momentan so vieles nicht mehr bei allem Verständnis dem Bürger ein "paar Leckerli" geben zu wollen, aber da ist vieles so inkonsequent und mit heißer Nadel gestrickt und ich hatte eigentlich 1 Jahr relativ viel Verständnis für den Kurs.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronakrise-brandenburg-weist-kritik-wegen-verschobener-notbremsen-inzidenz-zurueck-a-8fd0726d-1914-43d8-a7eb-53d1a1f3b7c1
die Sonderregelungen beziehen sich auf das Impfen in Hotspots, die Impfverordnung muss aber noch geändert werden, so dass alle ab 18 Jahren geimpft werden können.
https://www.n-tv.de/panorama/Sachsen-will-im-Vogtland-alle-impfen-article22412983.html
Naja, an sich setzt RP nur die bestehende Regel um und nutzt seinen Erfolg aus. Natürlich kommt das zeitgünstig für die Malu.
Natürlich, rein von den Zahlen her mag das ja stimmen.
Aber es gibt nun auch andere Branchen denen nun Öffnungsschritte angekündigt worden sind, die streng an die Inzidenzen gekoppelt sind. Die schauen dann wieder in die Röhre, weil die Idioten wie die bekloppten in die Innenstädte rennen. Es hätte doch Terminshopping für die nächsten 10-14 Tage ausgereicht um dann zu sehen wie sich das ganze entwickelt.
Das gleiche in Hessen beim Thema Fitnessstudio: Auch wenn ich das aus persönlichen Gründen sehr wichtig finden würde, das man die Studios wieder aufmacht, frage ich mich was ein Vorpreschen als einziges Bundesland hier bringt. Wieso wartet man nicht einfach die vereinbarten Schritte ab und schaut das man zum 22.03 flächendeckend die Studios öffnet.. und da gibt es wahrscheinlich noch zig andere Beispiele.
Um nochmal auf das Thema Impfen zurück zu kommen.
Werner hat ja geschrieben das ca. 8,6 Millionen Menschen in der IG1 sind. Die Erstimpfung haben aber bisher nur 5,3 Millionen Menschen erhalten und da sind ja auch schon einige Lehrer, Erzieher usw. dabei, also Menschen die ursprünglich nicht in der IG1 waren.
Daher nun das Impfen in der IG2 starten soll, frage ich mich ob es wirklich 3,3 Millionen nicht Impfwillige Menschen in der IG1 gibt. Das erachte ich für etwas hoch gegriffen.
RLP jetzt übrigens ebenfalls über 50, denke da wird es dann Anfang nächster Woche dann wieder zu Verschärfungen kommen (müssen).. es sei denn man will wieder tagelang abwarten, bevor man eine Entscheidung trifft.