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Corona-Virus (Teil III)


Thread wurde von SGE_Werner am Freitag, 21. Mai 2021, 09:04 Uhr um 09:04 Uhr gesperrt weil:
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hugi98 schrieb:

oder noch besser er teilt erst gar nicht den worst case oder den best case sondern den average case, den dieser ist der wahrscheinlichste.


Jo, hat ja beim Klimaschutz schon so toll geklappt, wo wir jedem Worst Case direkt noch in die Eier treten und zeigen, dass wir es ja noch viel schlechter können und noch viel mehr Faktoren das Rad schneller drehen lassen als es wir uns vorstellen konnten....

Mal abgesehen davon, dass die Aussage auch Wissenschaftlich Käse ist.
Der Durchschnitt verschiedener Modelle (oder das Modell welches in der Mitte liegt) ist NICHT zwingend auch das wahrscheinlichste Szenario.
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Das außerdem. Danke.
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hugi98 schrieb:

oder noch besser er teilt erst gar nicht den worst case oder den best case sondern den average case, den dieser ist der wahrscheinlichste.


Jo, hat ja beim Klimaschutz schon so toll geklappt, wo wir jedem Worst Case direkt noch in die Eier treten und zeigen, dass wir es ja noch viel schlechter können und noch viel mehr Faktoren das Rad schneller drehen lassen als es wir uns vorstellen konnten....

Mal abgesehen davon, dass die Aussage auch Wissenschaftlich Käse ist.
Der Durchschnitt verschiedener Modelle (oder das Modell welches in der Mitte liegt) ist NICHT zwingend auch das wahrscheinlichste Szenario.
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SemperFi schrieb:

Der Durchschnitt verschiedener Modelle (oder das Modell welches in der Mitte liegt) ist NICHT zwingend auch das wahrscheinlichste Szenario.        

Nicht zwingend, aber in einer normalverteilten Welt eben doch. Ein worst case szenario muss immer auch als solches bezeichnet werden. Und es ist ein anderer Ansatz als 95% Konfidenzintervalle basierend auf der Verteilung der Parameter zu bilden was eben bei normalverteilten Daten ein average case ist.
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hugi98 schrieb:

Xaver08 schrieb:

In Modellen stecken immer Prämissen oder Verhaltenszenarien, hier wurden worst case Szenarien beleuchtet, wie sie in Deutschland zum Glück nicht eingetroffen sind.      

Das ist mir schon klar, aber dann sollte das der differenzierende Berichterstatter ja auch so weitergeben, oder noch besser er teilt erst gar nicht den worst case oder den best case sondern den average case, den dieser ist der wahrscheinlichste.

Wir haben den worst case doch nur deshalb nicht gehabt, weil wir etwas aktiv dagegen getan haben. Es ist doch eine logische Kette, dass man den worst case benennt, daraufhin Maßnahmen ergreift und als Ergebnis der average case eintritt.
Nichts anderes hat Lauterbach gemacht. Und meines Wissens nach hat er sich lediglich in einem Punkt geirrt, das waren die Zweifel am Hygienekonzept der DFL.
Da steht er aber erstens nicht alleine da und zweitens hatte die DFL auch unverschämtes Glück. 2. und 3. Liga schrammten schon knapp am Abbruch vorbei und auch in der 1. Liga konnte man zum Ende hin nicht mehr um Mannschaftsquarantänen herum.

Man kann leicht über die eine oder andere Maßnahme diskutieren. Man weiß halt nie, wie es ohne gewesen wäre.
Und: man muss über die Maßnahmen auch richtig diskutieren, d.h. mit genügend Wissen. Nicht so wie Frau Weidel, der man bei Lanz erst mal den eigentlichen Sinn der nächtlichen Ausgangssperren erklären musste. Die dachte wirklich, man wollte verhindern, dass sich die Menschen draußen treffen.
Seit November. Vermutlich am lauschigen Lagerfeuer im Schnee. 🙄
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Nein, das war nicht der einzige Punkt, bei welchem sich Herr L. geirrt hat.

Richtig, genau das ist das Problem: Man weiß nicht, wie es aussehen würde, wenn das oder jenes anders gelaufen wäre. Selbst das "Endergebnis" kann nicht wirklich beurteilt werden (Vergleiche mit anderen Ländern sind auch nicht einfach so möglich). Corona ist einfach ein riesengroßer Scheissdreck.
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Und trotzdem hätte alles noch besser laufen können. Allerdings kann unsere Regierung ja auch nur bedingt was dafür, dass man sich bei der EU nicht einig war, ob man nur 3 Päckchen Impfstoff bestellt oder direkt in die Vollen geht und 4 Päckchen ordert. Könnte uns die Multiministerin Uschi Pulver vielleicht erklären. Aber will das jemand?
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Basaltkopp schrieb:

Könnte uns die Multiministerin Uschi Pulver vielleicht erklären.

Die hat eine Ausbildung zur Ärztin und war mal wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Abteilung für Epidemiologie. Davon hat man seit Corona nichts gemerkt.
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die Prognose ist vom 26.3., sie beiinhaltet u.a. die Beibehaltung des aktuellen Aktivitätsniveaus und das Impftempo des damaligen Zeitpunktes. Das Impftempo liegt zwar im geplanten Bereich, hat sich aber seitdem erhöht und zwar deutlich.

Was sie nicht berücksichtigen kann, sind proaktive Verhaltensänderungen, die zu mehr Vorsicht führen und u.a. aus den regelmässigen Warnungen der Forscher und Intensivmediziner resultieren. Dieser Effekt ist im übrigen bereits seit der ersten Welle bekannt.

Was mit Sicherheut auch nicht berücksichtigt wurde, ist die vorgezogene Schutzwirkung der Impfung bei vielen Leuten, die auf einem prophylaktischen vorsichtigen Verhalten bis zu 3 Wochen vor der Impfung resultiert.

Worauf die Einschätzungen für das Modell beruhen, steht im Tagesspiegelartikel.

So sagt Nagel beispielsweise:

Sollte es möglich sein, eine Teststrategie durchzusetzen, die die Bereiche Bildung, Arbeit und Freizeit im großen Umfang abdeckt, könnten die Fallzahlen der dritten Welle effektiv abgesenkt werden." Die schlechte Nachricht aber ist: „Im besten Fall nur auf das Niveau der zweiten Welle Ende Dezember 2020."  


Die Teststrategie in dem Umfang wie gefordert kam nicht, aber dafür sind andere Dinge eingetroffen, die im Modell auch nicht berüksichtigt werden konnten.

In Modellen stecken immer Prämissen oder Verhaltenszenarien, hier wurden worst case Szenarien beleuchtet, wie sie in Deutschland zum Glück nicht eingetroffen sind.
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Xaver08 schrieb:

In Modellen stecken immer Prämissen oder Verhaltenszenarien, hier wurden worst case Szenarien beleuchtet, wie sie in Deutschland zum Glück nicht eingetroffen sind.
       


Genau genommen wurde ein Worst Case Szenatio beleuchtet, das nie eintreffen konnte. Denn dazu hätten Dutzende Faktoren absolut schief laufen müssen. Und schon allein der Faktor "Die Menschen ändern ihr Aktivitätsverhalten bei Inzidenzen von 900 nicht" war einfach nicht realistisch. Natürlich ist das einfach nur eine Modellrechnung, aber sie vorzubringen als ernsthaftes Szenario, da muss ich tatsächlich recht geben, das war einfach Blödsinn.
Das hat auch nichts mit "zum Glück nicht eingetroffen" zu tun. Glück ist was anderes, als dass ein Szenario, das eine Wahrscheinlichkeit von ca. 1:1.000.000.000 hat, eintrifft.

Glück war es, dass wir Ostern hatten. Denn das hat tatsächlich die Aktivititäten gebremst, so dass die Inzidenz bei 175 stecken geblieben ist und nicht bei 200-250. Dass die Impfungen steigen, war im März bereits absehbar. Außer man rechnet damit, dass die geplanten Impfstofflieferungen einbrechen. Auch das ist kein Glück. Glück ist es, dass es am Ende noch mal etwas mehr waren, als ohnehin schon geplant.

Ich weiß, dass es nur ne Modellrechnung ist, aber die habe ich nicht mal im Ansatz ernst genommen. Mir haben aber schon Inzidenz 250-300 als Szenario gereicht, um genug Sorge zu haben.
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hugi98 schrieb:

oder noch besser er teilt erst gar nicht den worst case oder den best case sondern den average case, den dieser ist der wahrscheinlichste.


Jo, hat ja beim Klimaschutz schon so toll geklappt, wo wir jedem Worst Case direkt noch in die Eier treten und zeigen, dass wir es ja noch viel schlechter können und noch viel mehr Faktoren das Rad schneller drehen lassen als es wir uns vorstellen konnten....

Mal abgesehen davon, dass die Aussage auch Wissenschaftlich Käse ist.
Der Durchschnitt verschiedener Modelle (oder das Modell welches in der Mitte liegt) ist NICHT zwingend auch das wahrscheinlichste Szenario.
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SemperFi schrieb:

Jo, hat ja beim Klimaschutz schon so toll geklappt, wo wir jedem Worst Case direkt noch in die Eier treten und zeigen, dass wir es ja noch viel schlechter können und noch viel mehr Faktoren das Rad schneller drehen lassen als es wir uns vorstellen konnten....


Das stimmt so mW auch nicht. Die Worst Case Szenarien der Klimaforschung wurden auch nicht erreicht. Auch da gibt es Spannen und wir waren nicht unbedingt drüber Die "durchschnittlichen Modellrechnungen" haben wir tatsächlich aber alle erreicht oder leider noch übertroffen.
Zugegebenermaßen muss man aber sagen, dass die Spannen eher nicht so groß sind wie beim Thema Corona. Die Prognosen sind viel präziser, weil man einfach auch weiß, wie zB sich ein bestimmter CO2-Gehalt entsprechend auswirkt. Die Klimaforschung besticht eigentlich in ihren Modellrechnungen vor allem darin, dass sie bisher fast immer ziemlich genau recht hatte. Daher ist es ja so absurd, dass die mittleren Modellrechnungen auch in Frage gestellt werden seit 40 Jahren.

Bei Corona hängt einfach sehr viel von menschlichen Faktoren ab. Und wenn man bereits hunderte Male gezeigt bekommen hat, dass Menschen ab einer  recht hohen Inzidenz von selbst vorsichtiger werden, dann kann man nicht ernsthaft davon ausgehen, dass Modelle stimmen, bei denen das komplett ausgeblendet wird.
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SGE_Werner schrieb:

Manche aus meinem Umfeld haben mittlerweile gefühlt jedem Baum im Umkreis von 40 km nen Namen geben können

Hier bei uns in den weiten Wäldern der Dreieich habe ich ihnen bereits Vor- und Nachnamen gegeben und denke nun über mittlere Initiale nach...
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Fantastisch schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Manche aus meinem Umfeld haben mittlerweile gefühlt jedem Baum im Umkreis von 40 km nen Namen geben können

Hier bei uns in den weiten Wäldern der Dreieich habe ich ihnen bereits Vor- und Nachnamen gegeben und denke nun über mittlere Initiale nach...

Ist auch nicht so schwer, steht ja nicht mehr so viel rum.
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SemperFi schrieb:

Der Durchschnitt verschiedener Modelle (oder das Modell welches in der Mitte liegt) ist NICHT zwingend auch das wahrscheinlichste Szenario.        

Nicht zwingend, aber in einer normalverteilten Welt eben doch. Ein worst case szenario muss immer auch als solches bezeichnet werden. Und es ist ein anderer Ansatz als 95% Konfidenzintervalle basierend auf der Verteilung der Parameter zu bilden was eben bei normalverteilten Daten ein average case ist.
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lauterbach hat den tagesspiegelartikel geteilt, in dem die prämissen drinstanden.

das wirst du wohl gesehen haben.
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SemperFi schrieb:

Jo, hat ja beim Klimaschutz schon so toll geklappt, wo wir jedem Worst Case direkt noch in die Eier treten und zeigen, dass wir es ja noch viel schlechter können und noch viel mehr Faktoren das Rad schneller drehen lassen als es wir uns vorstellen konnten....


Das stimmt so mW auch nicht. Die Worst Case Szenarien der Klimaforschung wurden auch nicht erreicht. Auch da gibt es Spannen und wir waren nicht unbedingt drüber Die "durchschnittlichen Modellrechnungen" haben wir tatsächlich aber alle erreicht oder leider noch übertroffen.
Zugegebenermaßen muss man aber sagen, dass die Spannen eher nicht so groß sind wie beim Thema Corona. Die Prognosen sind viel präziser, weil man einfach auch weiß, wie zB sich ein bestimmter CO2-Gehalt entsprechend auswirkt. Die Klimaforschung besticht eigentlich in ihren Modellrechnungen vor allem darin, dass sie bisher fast immer ziemlich genau recht hatte. Daher ist es ja so absurd, dass die mittleren Modellrechnungen auch in Frage gestellt werden seit 40 Jahren.

Bei Corona hängt einfach sehr viel von menschlichen Faktoren ab. Und wenn man bereits hunderte Male gezeigt bekommen hat, dass Menschen ab einer  recht hohen Inzidenz von selbst vorsichtiger werden, dann kann man nicht ernsthaft davon ausgehen, dass Modelle stimmen, bei denen das komplett ausgeblendet wird.
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das stimmt so nicht ganz. ein szenario, wie sich z.b. co2 emissionen entwickeln ist ja erstmal nichts was die klimawissenschaften vorhersagen.

wenn in eine modell ein worst case szenario als prämisse  gepackt wird, hat ein nicht eintreffen der modellierung erstmal nichts mit der güte des modells zu tun, sondern mit dem eintreffen des szenarios (z.b. entwicklung der co2 emissionen).

die modelle der klimawissenschaften funktionieren gut, wenn sich klimawissenschaftler geirrt haben oder daneben lagen, lagen sie häufiger zu defensiv und haben folgen eher unterschätzt (abschmelzen der arktis oder die erwärmung der weltmeere)

zurück zu corona, das rki ding war meines erachtens nach kein modell, sondern eine reine fortschreibung der bestehenden entwicklung von diesem zeitpunkt, was in der tat nicht sauber kommuniziert war. die prognosekraft eines solchen vorgehens ist sehr begrenzt.

alle anderen modellen kämpfen natürlich deutlich mit dem faktor menschliches verhalten (bedingt durch vorsicht und regeln), das in irgendeiner als prämisse in das modell gesteckt werden muss, viel mehr als 4 wochen können die kaum in die zukunft schauen.
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Basaltkopp schrieb:

Könnte uns die Multiministerin Uschi Pulver vielleicht erklären.

Die hat eine Ausbildung zur Ärztin und war mal wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Abteilung für Epidemiologie. Davon hat man seit Corona nichts gemerkt.
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propain schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Könnte uns die Multiministerin Uschi Pulver vielleicht erklären.

Die hat eine Ausbildung zur Ärztin und war mal wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Abteilung für Epidemiologie. Davon hat man seit Corona nichts gemerkt.

Die hat schon alles gemacht. Aber nichts richtig.
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Xaver08 schrieb:

In Modellen stecken immer Prämissen oder Verhaltenszenarien, hier wurden worst case Szenarien beleuchtet, wie sie in Deutschland zum Glück nicht eingetroffen sind.
       


Genau genommen wurde ein Worst Case Szenatio beleuchtet, das nie eintreffen konnte. Denn dazu hätten Dutzende Faktoren absolut schief laufen müssen. Und schon allein der Faktor "Die Menschen ändern ihr Aktivitätsverhalten bei Inzidenzen von 900 nicht" war einfach nicht realistisch. Natürlich ist das einfach nur eine Modellrechnung, aber sie vorzubringen als ernsthaftes Szenario, da muss ich tatsächlich recht geben, das war einfach Blödsinn.
Das hat auch nichts mit "zum Glück nicht eingetroffen" zu tun. Glück ist was anderes, als dass ein Szenario, das eine Wahrscheinlichkeit von ca. 1:1.000.000.000 hat, eintrifft.

Glück war es, dass wir Ostern hatten. Denn das hat tatsächlich die Aktivititäten gebremst, so dass die Inzidenz bei 175 stecken geblieben ist und nicht bei 200-250. Dass die Impfungen steigen, war im März bereits absehbar. Außer man rechnet damit, dass die geplanten Impfstofflieferungen einbrechen. Auch das ist kein Glück. Glück ist es, dass es am Ende noch mal etwas mehr waren, als ohnehin schon geplant.

Ich weiß, dass es nur ne Modellrechnung ist, aber die habe ich nicht mal im Ansatz ernst genommen. Mir haben aber schon Inzidenz 250-300 als Szenario gereicht, um genug Sorge zu haben.
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SGE_Werner schrieb:

Genau genommen wurde ein Worst Case Szenatio beleuchtet, das nie eintreffen konnte. Denn dazu hätten Dutzende Faktoren absolut schief laufen müssen. Und schon allein der Faktor "Die Menschen ändern ihr Aktivitätsverhalten bei Inzidenzen von 900 nicht" war einfach nicht realistisch. Natürlich ist das einfach nur eine Modellrechnung, aber sie vorzubringen als ernsthaftes Szenario, da muss ich tatsächlich recht geben, das war einfach Blödsinn.


nein, das ist kein blödsinn, so funktioniert wissenschaft einfach, es steht ja sogar im tagesspiegelartikel, was passiert, wenn welche bedingungen erfüllt werden.

diese prognossen haben aus meiner sicht einen nicht unerheblichen anteil daran, dass die menschen vorsichtiger geworden sind.

der umgang damit ist dann wissenschaftskommunikation

die nachbetrachtung zeigt natürlich, dass sowas von der springerpresse ausgeschlachtet wird, seriös ist so ein Umgang damit natürlich nicht.

SGE_Werner schrieb:

Das hat auch nichts mit "zum Glück nicht eingetroffen" zu tun


Doch Werner, da ist viel Glück dabei, z.b. dass die Menschen prophylaktisch vorsichtiger geworden sind.
Die Grundlage dafür ist sicher alles andere als planvolles handeln. Ich wäre ja deiner Meinung, wenn unsere Regierung reagiert hätte, als klar wurde, in welche Richtung es sich entwickeln würde, so im Januar oder sogar noch im Februar.

Auch dass sich die Impfungen so weiterentwickeln werden, war zwar geplant, aber sicher sagen, konnte es einem das zu diesem Zeitpunkt keiner, d.h. den Impfeffekt zu diesem Zeitpunkt zu unterschätzen ist glaube ich nichts, was man Forschern vorwerfen muss, zumal immer irgendetwas schief gehen kann.

Wenn wir schon beim Korinthen... sind, finde ich eigentlich, dass es fast vermessen ist, bei 200-300 Tote am Tag von Glück gehabt zu reden.
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SGE_Werner schrieb:

Genau genommen wurde ein Worst Case Szenatio beleuchtet, das nie eintreffen konnte. Denn dazu hätten Dutzende Faktoren absolut schief laufen müssen. Und schon allein der Faktor "Die Menschen ändern ihr Aktivitätsverhalten bei Inzidenzen von 900 nicht" war einfach nicht realistisch. Natürlich ist das einfach nur eine Modellrechnung, aber sie vorzubringen als ernsthaftes Szenario, da muss ich tatsächlich recht geben, das war einfach Blödsinn.


nein, das ist kein blödsinn, so funktioniert wissenschaft einfach, es steht ja sogar im tagesspiegelartikel, was passiert, wenn welche bedingungen erfüllt werden.

diese prognossen haben aus meiner sicht einen nicht unerheblichen anteil daran, dass die menschen vorsichtiger geworden sind.

der umgang damit ist dann wissenschaftskommunikation

die nachbetrachtung zeigt natürlich, dass sowas von der springerpresse ausgeschlachtet wird, seriös ist so ein Umgang damit natürlich nicht.

SGE_Werner schrieb:

Das hat auch nichts mit "zum Glück nicht eingetroffen" zu tun


Doch Werner, da ist viel Glück dabei, z.b. dass die Menschen prophylaktisch vorsichtiger geworden sind.
Die Grundlage dafür ist sicher alles andere als planvolles handeln. Ich wäre ja deiner Meinung, wenn unsere Regierung reagiert hätte, als klar wurde, in welche Richtung es sich entwickeln würde, so im Januar oder sogar noch im Februar.

Auch dass sich die Impfungen so weiterentwickeln werden, war zwar geplant, aber sicher sagen, konnte es einem das zu diesem Zeitpunkt keiner, d.h. den Impfeffekt zu diesem Zeitpunkt zu unterschätzen ist glaube ich nichts, was man Forschern vorwerfen muss, zumal immer irgendetwas schief gehen kann.

Wenn wir schon beim Korinthen... sind, finde ich eigentlich, dass es fast vermessen ist, bei 200-300 Tote am Tag von Glück gehabt zu reden.
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Xaver08 schrieb:

die nachbetrachtung zeigt natürlich, dass sowas von der springerpresse ausgeschlachtet wird, seriös ist so ein Umgang damit natürlich nicht.


Aber genau dadurch entstehen ja dann Effekte, dass die Menschen am Ende nichts mehr glauben wollen und nicht mehr vorsichtiger werden. Ich bin ja selbst eher ein vorsichtiger und pessimistischer Mensch. Wenn ich 100 Prognosen habe und 1 die mildeste Modellierung ist und 100 die schlimmste, dann nehme ich 75.

Xaver08 schrieb:

Doch Werner, da ist viel Glück dabei, z.b. dass die Menschen prophylaktisch vorsichtiger geworden sind.


Das war aber eben zu erwarten. Das halte ich nicht für Glück. Du hast aber recht, dass das nichts mit planvollem Handeln zu tun hat. Es ist einfach nur eigenverantwortliches Verhalten der Bürger, dass sie von sich aus was tun und nicht auf die schlafende Regierung warten.

Xaver08 schrieb:

Auch dass sich die Impfungen so weiterentwickeln werden, war zwar geplant, aber sicher sagen, konnte es einem das zu diesem Zeitpunkt keiner


Schon klar, aber vom Szenario, dass die Impflieferungen bei 2 Mio bleiben, statt wie geplant Richtung 4,5 - 5 Mio zu gehen, muss man eben auch nicht ausgehen.

Kurzum: Die Modellrechnungen sind am Ende bei allen Faktoren von einem sehr schlechten Szenario ausgegangen. Und das ist selten realistisch. Ich hatte ne Inzidenz von 250 als Zenit befürchtet, letztlich haben Eigenverantwortung und Ostern das verhindert.

Xaver08 schrieb:

Wenn wir schon beim Korinthen... sind, finde ich eigentlich, dass es fast vermessen ist, bei 200-300 Tote am Tag von Glück gehabt zu reden.        


Stimmt auch wieder. Wenn es aber Glück ist, dass wir so viel Impfstoff haben bzgl. Inzidenz, dann ist es auch ein Glück, dass wir durch den vielen Impfstoff nicht 700 Tote am Tag haben. Korinthen und so.
Aber ja, rein moralisch gesehen kann man bei 10 Corona-Toten in der Stunde nicht von Glück reden.

Trotzdem bin ich froh, dass wir die Impfstoffe haben und nicht die dreifache Todeszahl aktuell haben. Glück im Unglück trifft es vllt. besser!
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Sledge_Hammer schrieb:

Ah, ein eindimensional Denkender. Es gibt selbstverständlich nur die, die blind den Virologen folgen oder Querdenker. Na dann.
     


Wer hat noch mal angefangen, den gesunden Menschenverstand in Abrede zu stellen, wenn man sich blind auf Virologen verlässt? Kollege, wenn Du mit so ner Aussage kommt, darf man sich nicht wundern, wenn man auch mal im selben Stil zurückkläfft.

Niemand sagt, dass man blind alles abnicken soll, aber so, wie Du es beschreibst, ist es eben auch nicht.
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SGE_Werner schrieb:

Sledge_Hammer schrieb:

Ah, ein eindimensional Denkender. Es gibt selbstverständlich nur die, die blind den Virologen folgen oder Querdenker. Na dann.
     


Wer hat noch mal angefangen, den gesunden Menschenverstand in Abrede zu stellen, wenn man sich blind auf Virologen verlässt? Kollege, wenn Du mit so ner Aussage kommt, darf man sich nicht wundern, wenn man auch mal im selben Stil zurückkläfft.

Niemand sagt, dass man blind alles abnicken soll, aber so, wie Du es beschreibst, ist es eben auch nicht.


Ist ja alles gut. Warum auch immer nur harmonisch, ich bin genauso gut in der Lage einzustecken. Weinen kann man als Kleinkind.
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Sledge_Hammer schrieb:

Tja, das passiert, wenn man sich blind auf Virologen und Co. verlässt und deren Meinung ohne Nachdenken übernimmt und der gesunde Menschenverstand allenfalls am Horizont sichtbar ist. Und wenn sich die hohen Herren korrigieren, muss man es halt auch machen. Immerhin bist du konsequent. Wer rudert denn für dich, Drosten oder Ciesek?


Komm einfach mit was Konkretem und nicht mit dem "gesunden Menschenverstand". Dann red ich auch vernünftig mit dir. Dies hier ist Spielerei. Das machen wir dann besser woanders.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Sledge_Hammer schrieb:

Tja, das passiert, wenn man sich blind auf Virologen und Co. verlässt und deren Meinung ohne Nachdenken übernimmt und der gesunde Menschenverstand allenfalls am Horizont sichtbar ist. Und wenn sich die hohen Herren korrigieren, muss man es halt auch machen. Immerhin bist du konsequent. Wer rudert denn für dich, Drosten oder Ciesek?


Komm einfach mit was Konkretem und nicht mit dem "gesunden Menschenverstand". Dann red ich auch vernünftig mit dir. Dies hier ist Spielerei. Das machen wir dann besser woanders.


Wie schon vor ein paar Wochen gesagt geht es darum, dass man sich mal ein bisschen davon löst, was Virologen, deren Aufgabe in der öffentlichen Kommunikation zuvorderst darin besteht, auf bedrohliche Szenarien hinzuweisen. Zumindest ist das bei den meisten so, erst recht, wenn sie fürs RKI sprechen. Und hast du leider nie geschafft. Genauso sind die Prognosen der Koalitionspolitiker kein Maßstab, weil sie natürlich bzgl. positiver Szenarien bedeckt bleiben bzw. das zumindest lange getan haben, um sich nicht angreifbar zu machen, falls es doch nicht funktioniert.

Wenn man mal tiefer in die Materie eingestiegen ist, insbesondere hinter die Schreckensbotschaften wie "Mutationen zerstören den Impfstoff" (als Beispiel) geblickt hat und die wesentlichen Erwägungen zur (angeblichen) Ansteckungsgefahr von geimpften Menschen - die Erkenntnisse gibt es eh schon relativ lange - und man zusätzlich die Prognosen zur Impfstofflieferung verfolgt hat, dann musste jedem klar sein, dass das Ganze - zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit  - spätestens im Juni größtenteils vorbei ist. Habe ich hier übrigens auch schon vor ca. 2 Monaten kommuniziert. Deswegen ist es zwar wunderschön, dass du jetzt positiver bist - aber hat halt sehr lang gedauert. Und dieses Negativdenken, das äußerte ich schon mal, ist eh zum Kotzen. Hat übrigens nichts damit zu tun, dass man mit einer positiven und fundierten Betrachtungsweise das Leid dieser Pandemie negiert. Schließt sich nicht aus.
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Mal was zum Thema Lauterbach zum Schmunzeln für zwischendurch. Hat ja zum heutigen Thema der medialen Präsenz gepasst.

https://www.der-postillon.com/2021/05/lauterbach-talkshows.html
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WuerzburgerAdler schrieb:

Sledge_Hammer schrieb:

Tja, das passiert, wenn man sich blind auf Virologen und Co. verlässt und deren Meinung ohne Nachdenken übernimmt und der gesunde Menschenverstand allenfalls am Horizont sichtbar ist. Und wenn sich die hohen Herren korrigieren, muss man es halt auch machen. Immerhin bist du konsequent. Wer rudert denn für dich, Drosten oder Ciesek?


Komm einfach mit was Konkretem und nicht mit dem "gesunden Menschenverstand". Dann red ich auch vernünftig mit dir. Dies hier ist Spielerei. Das machen wir dann besser woanders.


Wie schon vor ein paar Wochen gesagt geht es darum, dass man sich mal ein bisschen davon löst, was Virologen, deren Aufgabe in der öffentlichen Kommunikation zuvorderst darin besteht, auf bedrohliche Szenarien hinzuweisen. Zumindest ist das bei den meisten so, erst recht, wenn sie fürs RKI sprechen. Und hast du leider nie geschafft. Genauso sind die Prognosen der Koalitionspolitiker kein Maßstab, weil sie natürlich bzgl. positiver Szenarien bedeckt bleiben bzw. das zumindest lange getan haben, um sich nicht angreifbar zu machen, falls es doch nicht funktioniert.

Wenn man mal tiefer in die Materie eingestiegen ist, insbesondere hinter die Schreckensbotschaften wie "Mutationen zerstören den Impfstoff" (als Beispiel) geblickt hat und die wesentlichen Erwägungen zur (angeblichen) Ansteckungsgefahr von geimpften Menschen - die Erkenntnisse gibt es eh schon relativ lange - und man zusätzlich die Prognosen zur Impfstofflieferung verfolgt hat, dann musste jedem klar sein, dass das Ganze - zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit  - spätestens im Juni größtenteils vorbei ist. Habe ich hier übrigens auch schon vor ca. 2 Monaten kommuniziert. Deswegen ist es zwar wunderschön, dass du jetzt positiver bist - aber hat halt sehr lang gedauert. Und dieses Negativdenken, das äußerte ich schon mal, ist eh zum Kotzen. Hat übrigens nichts damit zu tun, dass man mit einer positiven und fundierten Betrachtungsweise das Leid dieser Pandemie negiert. Schließt sich nicht aus.
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Da irrst du dich. Was ich dir nicht vorwerfen möchte, da du vermutlich den Thread nicht in Gänze verfolgt hast.

Folgendes ist richtig: "Negativ" war ich in der gesamten Diskussion über jetzt 15 Monate nur selten und nur in bestimmten Fällen. Diese waren:

1. Wann immer ein Verharmlosen der Pandemie geäußert wurde
2. Wenn Besserwisserei Einzug hielt ("Was die Virologen sagen, ist Quatsch")
3. Wenn - für meinen Geschmack - zu viel genörgelt wurde
4. Nach der Erkenntnis, dass ein beträchtlicher Teil an Mitdiskutanten hier im Mikrokosmos oder an der Bevölkerung im Ganzen diese Pandemie nicht als Herausforderung und gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriff, sondern dass Egoismus und "Ich will aber!" die Oberhand gewannen.

Diese Punkte haben mich in der Tat extrem genervt und es ist durchaus möglich, dass ich da bei diversen Repliken über's Ziel hinausgeschossen bin. Aber so ist das halt.

Im Großen und Ganzen habe ich aber persönlich dieser Zeit auch viel Positives abgewinnen können und habe das auch immer so geäußert. Auch dass die Pandemie bezwingbar ist stand für mich nie infrage. Im Gegenteil: ich war immer fest davon überzeugt, dass es wesentlich schneller hätte gehen können, wenn der Anteil der Vernünftigen etwas größer gewesen wäre.

Was du mit Einsicht oder Zurückrudern meinst, weiß ich nicht. Ich vertrete nach wie vor dieselben Einstellungen wie vor 15 Monaten, weil mir damals schon ziemlich schnell klar war, worauf es ankommen würde. Das hat sich auch als richtig erwiesen und so denke ich auch heute noch. Auch dass die Impfungen den Durchbruch bedeuten würden war mir schon früh klar und das habe ich auch immer so geäußert - vor allem natürlich gegenüber Impfskeptikern.

Also, nix mit Negativ und nix mit Zurückrudern. Ein Großteil meiner Einstellung zu Corona fußt im Übrigen auf den geradezu herausragenden Infos, die man hier bekommt, von Werner, anno-nym, Xaver, RT und auch anderen. Die Fülle an absolut hochwertigen Beiträgen, die in den drei Coronathreads verewigt sind, dürfte deutschlandweit für ein fachfremdes Forum einzigartig sein. Und davon habe ich gerne profitiert, wie aber auch aus den Streitgesprächen mit anderen Usern, die nicht immer meiner Meinung waren.
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28 neue Beiträge seit ich heute Mittag da war und ich denk' es wäre was wichtiges.
Aber nee, es wird sich an einem(!) Tweet vom Kalle abgearbeitet, bei dem er halt mal nicht richtig lag.

Schade eigentlich.
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Da irrst du dich. Was ich dir nicht vorwerfen möchte, da du vermutlich den Thread nicht in Gänze verfolgt hast.

Folgendes ist richtig: "Negativ" war ich in der gesamten Diskussion über jetzt 15 Monate nur selten und nur in bestimmten Fällen. Diese waren:

1. Wann immer ein Verharmlosen der Pandemie geäußert wurde
2. Wenn Besserwisserei Einzug hielt ("Was die Virologen sagen, ist Quatsch")
3. Wenn - für meinen Geschmack - zu viel genörgelt wurde
4. Nach der Erkenntnis, dass ein beträchtlicher Teil an Mitdiskutanten hier im Mikrokosmos oder an der Bevölkerung im Ganzen diese Pandemie nicht als Herausforderung und gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriff, sondern dass Egoismus und "Ich will aber!" die Oberhand gewannen.

Diese Punkte haben mich in der Tat extrem genervt und es ist durchaus möglich, dass ich da bei diversen Repliken über's Ziel hinausgeschossen bin. Aber so ist das halt.

Im Großen und Ganzen habe ich aber persönlich dieser Zeit auch viel Positives abgewinnen können und habe das auch immer so geäußert. Auch dass die Pandemie bezwingbar ist stand für mich nie infrage. Im Gegenteil: ich war immer fest davon überzeugt, dass es wesentlich schneller hätte gehen können, wenn der Anteil der Vernünftigen etwas größer gewesen wäre.

Was du mit Einsicht oder Zurückrudern meinst, weiß ich nicht. Ich vertrete nach wie vor dieselben Einstellungen wie vor 15 Monaten, weil mir damals schon ziemlich schnell klar war, worauf es ankommen würde. Das hat sich auch als richtig erwiesen und so denke ich auch heute noch. Auch dass die Impfungen den Durchbruch bedeuten würden war mir schon früh klar und das habe ich auch immer so geäußert - vor allem natürlich gegenüber Impfskeptikern.

Also, nix mit Negativ und nix mit Zurückrudern. Ein Großteil meiner Einstellung zu Corona fußt im Übrigen auf den geradezu herausragenden Infos, die man hier bekommt, von Werner, anno-nym, Xaver, RT und auch anderen. Die Fülle an absolut hochwertigen Beiträgen, die in den drei Coronathreads verewigt sind, dürfte deutschlandweit für ein fachfremdes Forum einzigartig sein. Und davon habe ich gerne profitiert, wie aber auch aus den Streitgesprächen mit anderen Usern, die nicht immer meiner Meinung waren.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was ich dir nicht vorwerfen möchte, da du vermutlich den Thread nicht in Gänze verfolgt hast.


Die ganz feine Klinge, du Gentleman. 🥰
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was ich dir nicht vorwerfen möchte, da du vermutlich den Thread nicht in Gänze verfolgt hast.


Die ganz feine Klinge, du Gentleman. 🥰
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Motoguzzi999 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Was ich dir nicht vorwerfen möchte, da du vermutlich den Thread nicht in Gänze verfolgt hast.


Die ganz feine Klinge, du Gentleman. 🥰


Wahlweise Florett oder Säbel. 😉
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Vorgestern 1. Impfung, AZ, null Probleme. Gestern Test, negativ.
Heute Friseur.
Alles positiv..😊


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