Natürlich ist der Blick jetzt, nach diversen Spielen, ein anderer als noch vor der Saison. Meine Kritik ist dementsprechend auch eine andere als noch im Sommer. Ich halte das aber nicht für problematisch, man muss ja Situationen je nach Entwicklung neu bewerten.
Ich will nur einige kleine Punkte nochmal aufgreifen, da wir mE gar nicht weit auseinander liegen, ich manches einfach nur relativ scharf formuliert habe. Die Sache mit Tuta habe ich ein wenig anders in Erinnerung. Sein Abgang stand ja relativ früh fest. Er hat viel gespielt und konnte auf der 6 aushelfen,ob er da jetzt permanent überzeugt hat sei mal dahingestellt, aber er war eine defensive Option. Das gilt auch für die IV. Natürlich hat man mit Koch und Theate zwei gesetzte IVs und mit Collins ein aufstrebendes Talent. Dass man Tuta dementsprechend nur noch als Nr. 4 in der IV gesehen, kann ich nachvollziehen und auch, dass er a) das selbst nicht möchte und b) zu teuer ist. Da gehe ich also komplett mit. Aber es gab ja schon Gerüchte um Amenda und ich habe es so verstanden, dass man mit ihm nicht wirklich plant. Durch Tutas Abgang hat man also 4 IVs für 2 Positionen bei der angedachten Viererkette, wobei Nr. 4 eher keine wirkliche Option darstellt. Ich halte das für zu dünn. Natürlich kann man nicht einplanen, dass sämtliche IVs außer Form geraten, aber die Personalsituation in der Innenverteidigung hat man mE zu sehr auf Kante genäht. Ich für mich bleibe dabei, dass das nicht gut gelöst wurde.
Auch bei der 6 sehe ich das insoweit anders, als dass ich zwar gut verstehen konnte, dass man ei Froholdt nicht mitbot, wir aber dort eine Verstärkung hätten verpflichten müssen. Ich gehe mit, dass sich Spieler wie Hojlund und Larsson momentan nicht wirklich weiterentwickeln, was sicher nicht Krösche zu verantworten hat, aber die Defizite auf der defensiven 6 waren ja gut sichtbar. Es fehlt dort der Motor, der das Spiel aufziehen kann und keiner unserer Spieler auf der Position besitzt wirklich diese Fähigkeiten. Das Problem besteht ja seit Jahren und da hätte man endlich mal tätig werden müssen.
Freilich kann man die ganzen Formschwächen einzelner SPieler plus Verletzungen nicht komplett auffangen. Da kommt bei uns in dieser Saison echt extrem viel zusammen, aber ich bleibe dabei, dass einige Punkte ein Stück weit hausgemacht sind. Auch das Thema Santos im Tor. Ich war jemand, der das Vorgehen im Sommer unterstützt hat und im Kern tue ich das immer noch, aber auch das war ne Baustelle, die man sich ein Stück weit selbst eingebrockt hat und die zu Unsicherheiten führte. Wobei das nicht nur Krösche betrifft, auch DIno plus Trainerteam.
Mir gehts auch nicht darum Krösche die alleinige Schuld zu geben. Ich sehe einfach auch nur 2-3 Punkte, die mitverantwortlich sind für die momentane Situation.
Ich hole diesen Thread mal hoch, weil ich die spielerischen Unzulänglichkeiten in dieser Saison eher am schlechteren Kader festmache, als an der Trainerarbeit.
Krösche hat in den letzten Jahren unglaublich gut gearbeitet und ich halte ihn für einen wirklich sehr sehr guten Sportvorstand, aber die Kaderplanung für diese Saison ist nicht gut. Das zeigt jetzt nach den ganzen Monaten leidr überdeutlich.
Mit dem Wissen von heute, kann man sicherlich zu so einem Schluss kommen. Ich mache Krösche da aber weniger einen Vorwurf, da ich die Intension schon nachvollziehen kann, die im Sommer letztlich zu dem Urteil geführt hat: "Wir vertrauen diesem Kader."
Wie du richtig sagst, waren Doan und Jonny genau die beiden Puzzel-Teile, die der Offensive nach dem Abgang von Heki gefehlt haben. Doan, der mit Tempo Situationen im 1-gegen-1 lösen kann und in die Mitte ziehen kann. Jonny, der in der Box auch unter Druck einfach eine unglaubliche Torgefahr kreieren kann.
Und man kann den Kader ja mal von vorne bis hinten durch gehen: Man hatte nach der Vorsaison das Gefühl, dass man mit Kaua Santos einen der talentiertesten Torhüter in Europa im Kader hat. Im Sommer gab es wohl auch hier im Forum und im Umfeld wenige, die diesem Urteil widersprochen hätten. Man hat ihm zugetraut, dass er sich in dieser Saison als klare Nr. 1 durchsetzen wird und hat das wohl auch Kevin Trapp so kommuniziert. Dann hat man mit dem Angebot aus Paris und mit Zetterer eine elegante Lösung gefunden, um die Vereins-Ikone Trapp durch das große Tor zu verabschieden. Auch das ist für mich aus damaliger Sicht eine absolut nachvollziehbare Entscheidung gewesen. Ob es nun daran lag, dass man Kauas Talent überschätzt hat, oder ob man ihn einfach zu früh nach seiner Verletzung, in eine ohnehin nicht sattelfeste Defensive, rein geworfen hat, wird die Zeit zeigen.
Personalie Tuta: Aus heutiger Sicht kann man sicherlich argumentieren, dass man ihn hätte ersetzen sollen. Aber wenn wir uns in den Sommer zurück versetzen, dann haben wir einen Robin Koch, der sich gerade als Nationalspieler etabliert hatte, einen Theate und einen Collins, die beide einen Bomben-Vorsaison gespielt haben und noch einen Schweizer Nationalspieler als Innenverteidiger. Da finde ich es erstmal auch nicht abwegig, dass man sagt: Okay, mit dieser Abwehr können wir in die Saison gehen. Natürlich kann man jetzt einwenden, dass Tuta auch eine Alternative als 6er gewesen ist. Und sicherlich konnte er dort mal aushelfen. Gegen Gegner wie Holstein Kiel sah es sogar ganz ansehnlich aus, was er da auf der Position gespielt hat. Aber seien wir ehrlich: Auf Dauer hätte Tuta unsere Probleme auf der 6 wahrscheinlich auch nicht gelöst, schon gar nicht gegen Gegner wie Liverpool oder Atletico.
Aber sicher ist die Nicht-Verpflichtung eines 6ers ein Punkt, den man Krösche anheften muss. Gehe ich gleich noch mal drauf ein. Die Offensive hat man mit den Neuverpflichtungen plus Uzun, Bahoya, Knauff sicherlich auch so eingeschätzt, dass die bundesligatauglich ist. Und sicherlich hatte man die Hoffnung, dass die Über- 20 Millionen-Verpflichtung Wahi sich zu einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Und mit Batshuayi hat man immerhin noch einen routinierten Backup, der bereits in allen Top-Ligen gescort hat. Man zeige mir denjenigen, der vor der Saison diese Offensive als nicht ausreichend eingeschätzt hätte. Im Gegenteil, man war eher überrascht, dass man sich am "Deadline-Day" noch um den Dänen von Newcastle bemühte.
Bleibt also die 6er-Position. Mit dem Wissen von heute, kann man sicherlich sagen, dass es ein Fehler war, hier nicht aktiv geworden zu sein. Man kann sich jetzt locker hinstellen und sagen: „Hätten wir mal das Geld für Wahi lieber in Victor Froholdt investiert!“ Vor allem wenn man betrachtet, wie Froholdt in Porto eingeschlagen ist. Aber es gab auch im Sommer nicht wenige, die Krösche dafür gelobt haben, dass er aus dem aberwitzigen Wettbieten um Froholdt ausgestiegen ist. Zudem ging man davon aus, dass Larsson seine kontinuierliche Entwicklung fortsetzt, dass Hojlund vielleicht ein Faktor wird und dass Skhiri zumindest solide performt.
Was ich damit sagen will ist, dass es durchaus einleuchtend war, dass Krösche vor der Saison auf dem Standpunkt stand, dass man diesem mehr als soliden Kader vertrauen kann. Was Krösche, und viele andere Experten und Nicht-Experten (auch in diesem Forum, inklusive mir) nicht auf dem Schirm hatten, was dann sportlich im bisherigen Saisonverlauf passierte. Nämlich dass gestandenen Säulen wie Koch und Theate in ein nicht für möglich gehaltenes Leistungstief schlitterten, dass Collins ebenfalls in eine Abwärtsspirale geraten würde, dass Kaua Santos (noch) nicht der „Teufelskerl“ ist, dass Larsson im Formtief war ehe er sich verletzte, dass Wahi sich als absolute Luftnummer herausstellen sollte (warum auch immer), dass wir so viele Muskelverletzungen wie lange nicht mehr im Kader haben werden usw., usw….. Im Grunde genommen kamen wirklich verdammt viele – so nicht vorhersehbare – Faktoren zusammen.
Für mich ist also nicht die Kaderzusammenstellung das Problem, sondern die Entwicklung, die dieser Kader genommen hat. Und da ist dann für mich eher das Trainerteam in der Pflicht zu beantworten, wie es sein kann, dass gestandene Abwehrkanten in ein kollektives Formtief fallen, warum sie in ein taktisches Korsett mit sehr hohem Pressing gezwängt werden, welches selbst beim Fünftligisten in der 1. Pokal-Runde zu slapstickartigen Kontern führt?
Warum stagniert die Entwicklung von Larsson und Hojlund? Warum ist Wahi bislang ein Null-Faktor? Warum nimmt man jemanden wie Dahoud nicht mal mit ins Sommertrainingslager? Und nicht zuletzt die Frage an die medizinische Abteilung: Ist es wirklich nur Pech, dass wir so viele Muskelverletzungen habe? Oder hätte man da mit Belastungssteuerung und sportmedizinischer Diagnostik vorbeugen können?
Am Ende weiß ich es nicht. War jetzt viel Text und möglicherweise Geschwafel. Aber nur, um zu verdeutlichen, warum ich in Krösche nicht den Schuldigen für diese durchwachsene Saison sehe. Die ja – und so ehrlich muss man sein – bei weitem auch noch keine Katastrophen-Saison ist. Auch wenn die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, bisweilen ziemlich nervt und frustriert.
Ich hole diesen Thread mal hoch, weil ich die spielerischen Unzulänglichkeiten in dieser Saison eher am schlechteren Kader festmache, als an der Trainerarbeit.
Krösche hat in den letzten Jahren unglaublich gut gearbeitet und ich halte ihn für einen wirklich sehr sehr guten Sportvorstand, aber die Kaderplanung für diese Saison ist nicht gut. Das zeigt jetzt nach den ganzen Monaten leidr überdeutlich.
Mit dem Wissen von heute, kann man sicherlich zu so einem Schluss kommen. Ich mache Krösche da aber weniger einen Vorwurf, da ich die Intension schon nachvollziehen kann, die im Sommer letztlich zu dem Urteil geführt hat: "Wir vertrauen diesem Kader."
Wie du richtig sagst, waren Doan und Jonny genau die beiden Puzzel-Teile, die der Offensive nach dem Abgang von Heki gefehlt haben. Doan, der mit Tempo Situationen im 1-gegen-1 lösen kann und in die Mitte ziehen kann. Jonny, der in der Box auch unter Druck einfach eine unglaubliche Torgefahr kreieren kann.
Und man kann den Kader ja mal von vorne bis hinten durch gehen: Man hatte nach der Vorsaison das Gefühl, dass man mit Kaua Santos einen der talentiertesten Torhüter in Europa im Kader hat. Im Sommer gab es wohl auch hier im Forum und im Umfeld wenige, die diesem Urteil widersprochen hätten. Man hat ihm zugetraut, dass er sich in dieser Saison als klare Nr. 1 durchsetzen wird und hat das wohl auch Kevin Trapp so kommuniziert. Dann hat man mit dem Angebot aus Paris und mit Zetterer eine elegante Lösung gefunden, um die Vereins-Ikone Trapp durch das große Tor zu verabschieden. Auch das ist für mich aus damaliger Sicht eine absolut nachvollziehbare Entscheidung gewesen. Ob es nun daran lag, dass man Kauas Talent überschätzt hat, oder ob man ihn einfach zu früh nach seiner Verletzung, in eine ohnehin nicht sattelfeste Defensive, rein geworfen hat, wird die Zeit zeigen.
Personalie Tuta: Aus heutiger Sicht kann man sicherlich argumentieren, dass man ihn hätte ersetzen sollen. Aber wenn wir uns in den Sommer zurück versetzen, dann haben wir einen Robin Koch, der sich gerade als Nationalspieler etabliert hatte, einen Theate und einen Collins, die beide einen Bomben-Vorsaison gespielt haben und noch einen Schweizer Nationalspieler als Innenverteidiger. Da finde ich es erstmal auch nicht abwegig, dass man sagt: Okay, mit dieser Abwehr können wir in die Saison gehen. Natürlich kann man jetzt einwenden, dass Tuta auch eine Alternative als 6er gewesen ist. Und sicherlich konnte er dort mal aushelfen. Gegen Gegner wie Holstein Kiel sah es sogar ganz ansehnlich aus, was er da auf der Position gespielt hat. Aber seien wir ehrlich: Auf Dauer hätte Tuta unsere Probleme auf der 6 wahrscheinlich auch nicht gelöst, schon gar nicht gegen Gegner wie Liverpool oder Atletico.
Aber sicher ist die Nicht-Verpflichtung eines 6ers ein Punkt, den man Krösche anheften muss. Gehe ich gleich noch mal drauf ein. Die Offensive hat man mit den Neuverpflichtungen plus Uzun, Bahoya, Knauff sicherlich auch so eingeschätzt, dass die bundesligatauglich ist. Und sicherlich hatte man die Hoffnung, dass die Über- 20 Millionen-Verpflichtung Wahi sich zu einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Und mit Batshuayi hat man immerhin noch einen routinierten Backup, der bereits in allen Top-Ligen gescort hat. Man zeige mir denjenigen, der vor der Saison diese Offensive als nicht ausreichend eingeschätzt hätte. Im Gegenteil, man war eher überrascht, dass man sich am "Deadline-Day" noch um den Dänen von Newcastle bemühte.
Bleibt also die 6er-Position. Mit dem Wissen von heute, kann man sicherlich sagen, dass es ein Fehler war, hier nicht aktiv geworden zu sein. Man kann sich jetzt locker hinstellen und sagen: „Hätten wir mal das Geld für Wahi lieber in Victor Froholdt investiert!“ Vor allem wenn man betrachtet, wie Froholdt in Porto eingeschlagen ist. Aber es gab auch im Sommer nicht wenige, die Krösche dafür gelobt haben, dass er aus dem aberwitzigen Wettbieten um Froholdt ausgestiegen ist. Zudem ging man davon aus, dass Larsson seine kontinuierliche Entwicklung fortsetzt, dass Hojlund vielleicht ein Faktor wird und dass Skhiri zumindest solide performt.
Was ich damit sagen will ist, dass es durchaus einleuchtend war, dass Krösche vor der Saison auf dem Standpunkt stand, dass man diesem mehr als soliden Kader vertrauen kann. Was Krösche, und viele andere Experten und Nicht-Experten (auch in diesem Forum, inklusive mir) nicht auf dem Schirm hatten, was dann sportlich im bisherigen Saisonverlauf passierte. Nämlich dass gestandenen Säulen wie Koch und Theate in ein nicht für möglich gehaltenes Leistungstief schlitterten, dass Collins ebenfalls in eine Abwärtsspirale geraten würde, dass Kaua Santos (noch) nicht der „Teufelskerl“ ist, dass Larsson im Formtief war ehe er sich verletzte, dass Wahi sich als absolute Luftnummer herausstellen sollte (warum auch immer), dass wir so viele Muskelverletzungen wie lange nicht mehr im Kader haben werden usw., usw….. Im Grunde genommen kamen wirklich verdammt viele – so nicht vorhersehbare – Faktoren zusammen.
Für mich ist also nicht die Kaderzusammenstellung das Problem, sondern die Entwicklung, die dieser Kader genommen hat. Und da ist dann für mich eher das Trainerteam in der Pflicht zu beantworten, wie es sein kann, dass gestandene Abwehrkanten in ein kollektives Formtief fallen, warum sie in ein taktisches Korsett mit sehr hohem Pressing gezwängt werden, welches selbst beim Fünftligisten in der 1. Pokal-Runde zu slapstickartigen Kontern führt?
Warum stagniert die Entwicklung von Larsson und Hojlund? Warum ist Wahi bislang ein Null-Faktor? Warum nimmt man jemanden wie Dahoud nicht mal mit ins Sommertrainingslager? Und nicht zuletzt die Frage an die medizinische Abteilung: Ist es wirklich nur Pech, dass wir so viele Muskelverletzungen habe? Oder hätte man da mit Belastungssteuerung und sportmedizinischer Diagnostik vorbeugen können?
Am Ende weiß ich es nicht. War jetzt viel Text und möglicherweise Geschwafel. Aber nur, um zu verdeutlichen, warum ich in Krösche nicht den Schuldigen für diese durchwachsene Saison sehe. Die ja – und so ehrlich muss man sein – bei weitem auch noch keine Katastrophen-Saison ist. Auch wenn die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, bisweilen ziemlich nervt und frustriert.
Ja, du beschreibst die Kadersituation aus dem Sommer ganz gut. Im Nachhinein ist man meist immer schlauer… Ich will da Krösche auch nicht für verteufeln!
Wie du schon richtig geschrieben hast: Im Sommer hatte die Eintracht den Ist-Zustand von drei Stürmern. Burkardt Stürmer Nummer 1, dazu gab Wahi immerhin ne gute Vorbereitung ab und man glaubte das er es hier noch schafft. Batshuayi als weiterer Backup. Genauso konnte keiner vorher ahnen, wie du auch schon richtigerweise erwähnt hast, das Koch und Theate solche Formschwankungen haben. Und auch hier ging man mit Collins und Amenda von guten Backups aus. Im DM hätte ich mir Sommer auch noch jemanden gewünscht. Hier sollte aber Chaibi, neben Skhiri, Larsson und Höjlund im DM ne Chance bekommen. Und es ist ja nicht so, dass Krösche im Sommer nix fürs DM und einer Sturmalternative tun wollte! Das Interesse an Osula, wo die Geldgeber von Newcastle kurz vor knapp doch noch einen Riegel vorschoben und am Dänen Froholdt (finanziell wohl nicht realisierbar) lassen grüßen! Krösche kann natürlich auch wahllos jeden Preis (siehe wie bei Froholdt mit 25 Millionen Euro) zahlen und einen überteuerten CL-Kader hinstellen. Was passiert, wenn man dann mal nicht mehr dauerhaft in der CL vertreten ist, sah man in der Vergangenheit bei so Vereinen wie Schalke oder dem HSV! Das kann sich die Eintracht einfach nicht leisten!
Die Kadersituation ist natürlich jetzt vorallem im Sturm sehr, sehr unbefriedigend. Da muss und da wird Krösche in der Winterpause Dino auch was vom Transfermarkt mitbringen! MK wird da in den letzten 2 - 3 Monaten den Markt hinsichtlich Sturm und auch fürs DM (im Winter ist Afrika-Cup und Skhiri und Chaibi werden fehlen…) nochmals gecheckt haben. Alles andere wäre sehr fahrlässig von Krösche!
Ich will nur einige kleine Punkte nochmal aufgreifen, da wir mE gar nicht weit auseinander liegen, ich manches einfach nur relativ scharf formuliert habe.
Die Sache mit Tuta habe ich ein wenig anders in Erinnerung. Sein Abgang stand ja relativ früh fest. Er hat viel gespielt und konnte auf der 6 aushelfen,ob er da jetzt permanent überzeugt hat sei mal dahingestellt, aber er war eine defensive Option. Das gilt auch für die IV. Natürlich hat man mit Koch und Theate zwei gesetzte IVs und mit Collins ein aufstrebendes Talent. Dass man Tuta dementsprechend nur noch als Nr. 4 in der IV gesehen, kann ich nachvollziehen und auch, dass er a) das selbst nicht möchte und b) zu teuer ist. Da gehe ich also komplett mit. Aber es gab ja schon Gerüchte um Amenda und ich habe es so verstanden, dass man mit ihm nicht wirklich plant. Durch Tutas Abgang hat man also 4 IVs für 2 Positionen bei der angedachten Viererkette, wobei Nr. 4 eher keine wirkliche Option darstellt. Ich halte das für zu dünn. Natürlich kann man nicht einplanen, dass sämtliche IVs außer Form geraten, aber die Personalsituation in der Innenverteidigung hat man mE zu sehr auf Kante genäht. Ich für mich bleibe dabei, dass das nicht gut gelöst wurde.
Auch bei der 6 sehe ich das insoweit anders, als dass ich zwar gut verstehen konnte, dass man ei Froholdt nicht mitbot, wir aber dort eine Verstärkung hätten verpflichten müssen. Ich gehe mit, dass sich Spieler wie Hojlund und Larsson momentan nicht wirklich weiterentwickeln, was sicher nicht Krösche zu verantworten hat, aber die Defizite auf der defensiven 6 waren ja gut sichtbar. Es fehlt dort der Motor, der das Spiel aufziehen kann und keiner unserer Spieler auf der Position besitzt wirklich diese Fähigkeiten. Das Problem besteht ja seit Jahren und da hätte man endlich mal tätig werden müssen.
Freilich kann man die ganzen Formschwächen einzelner SPieler plus Verletzungen nicht komplett auffangen. Da kommt bei uns in dieser Saison echt extrem viel zusammen, aber ich bleibe dabei, dass einige Punkte ein Stück weit hausgemacht sind. Auch das Thema Santos im Tor. Ich war jemand, der das Vorgehen im Sommer unterstützt hat und im Kern tue ich das immer noch, aber auch das war ne Baustelle, die man sich ein Stück weit selbst eingebrockt hat und die zu Unsicherheiten führte. Wobei das nicht nur Krösche betrifft, auch DIno plus Trainerteam.
Mir gehts auch nicht darum Krösche die alleinige Schuld zu geben. Ich sehe einfach auch nur 2-3 Punkte, die mitverantwortlich sind für die momentane Situation.
Mit dem Wissen von heute, kann man sicherlich zu so einem Schluss kommen. Ich mache Krösche da aber weniger einen Vorwurf, da ich die Intension schon nachvollziehen kann, die im Sommer letztlich zu dem Urteil geführt hat: "Wir vertrauen diesem Kader."
Wie du richtig sagst, waren Doan und Jonny genau die beiden Puzzel-Teile, die der Offensive nach dem Abgang von Heki gefehlt haben. Doan, der mit Tempo Situationen im 1-gegen-1 lösen kann und in die Mitte ziehen kann. Jonny, der in der Box auch unter Druck einfach eine unglaubliche Torgefahr kreieren kann.
Und man kann den Kader ja mal von vorne bis hinten durch gehen: Man hatte nach der Vorsaison das Gefühl, dass man mit Kaua Santos einen der talentiertesten Torhüter in Europa im Kader hat. Im Sommer gab es wohl auch hier im Forum und im Umfeld wenige, die diesem Urteil widersprochen hätten. Man hat ihm zugetraut, dass er sich in dieser Saison als klare Nr. 1 durchsetzen wird und hat das wohl auch Kevin Trapp so kommuniziert. Dann hat man mit dem Angebot aus Paris und mit Zetterer eine elegante Lösung gefunden, um die Vereins-Ikone Trapp durch das große Tor zu verabschieden. Auch das ist für mich aus damaliger Sicht eine absolut nachvollziehbare Entscheidung gewesen. Ob es nun daran lag, dass man Kauas Talent überschätzt hat, oder ob man ihn einfach zu früh nach seiner Verletzung, in eine ohnehin nicht sattelfeste Defensive, rein geworfen hat, wird die Zeit zeigen.
Personalie Tuta: Aus heutiger Sicht kann man sicherlich argumentieren, dass man ihn hätte ersetzen sollen. Aber wenn wir uns in den Sommer zurück versetzen, dann haben wir einen Robin Koch, der sich gerade als Nationalspieler etabliert hatte, einen Theate und einen Collins, die beide einen Bomben-Vorsaison gespielt haben und noch einen Schweizer Nationalspieler als Innenverteidiger. Da finde ich es erstmal auch nicht abwegig, dass man sagt: Okay, mit dieser Abwehr können wir in die Saison gehen. Natürlich kann man jetzt einwenden, dass Tuta auch eine Alternative als 6er gewesen ist. Und sicherlich konnte er dort mal aushelfen. Gegen Gegner wie Holstein Kiel sah es sogar ganz ansehnlich aus, was er da auf der Position gespielt hat. Aber seien wir ehrlich: Auf Dauer hätte Tuta unsere Probleme auf der 6 wahrscheinlich auch nicht gelöst, schon gar nicht gegen Gegner wie Liverpool oder Atletico.
Aber sicher ist die Nicht-Verpflichtung eines 6ers ein Punkt, den man Krösche anheften muss. Gehe ich gleich noch mal drauf ein. Die Offensive hat man mit den Neuverpflichtungen plus Uzun, Bahoya, Knauff sicherlich auch so eingeschätzt, dass die bundesligatauglich ist. Und sicherlich hatte man die Hoffnung, dass die Über- 20 Millionen-Verpflichtung Wahi sich zu einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Und mit Batshuayi hat man immerhin noch einen routinierten Backup, der bereits in allen Top-Ligen gescort hat. Man zeige mir denjenigen, der vor der Saison diese Offensive als nicht ausreichend eingeschätzt hätte. Im Gegenteil, man war eher überrascht, dass man sich am "Deadline-Day" noch um den Dänen von Newcastle bemühte.
Bleibt also die 6er-Position. Mit dem Wissen von heute, kann man sicherlich sagen, dass es ein Fehler war, hier nicht aktiv geworden zu sein. Man kann sich jetzt locker hinstellen und sagen: „Hätten wir mal das Geld für Wahi lieber in Victor Froholdt investiert!“ Vor allem wenn man betrachtet, wie Froholdt in Porto eingeschlagen ist. Aber es gab auch im Sommer nicht wenige, die Krösche dafür gelobt haben, dass er aus dem aberwitzigen Wettbieten um Froholdt ausgestiegen ist. Zudem ging man davon aus, dass Larsson seine kontinuierliche Entwicklung fortsetzt, dass Hojlund vielleicht ein Faktor wird und dass Skhiri zumindest solide performt.
Was ich damit sagen will ist, dass es durchaus einleuchtend war, dass Krösche vor der Saison auf dem Standpunkt stand, dass man diesem mehr als soliden Kader vertrauen kann. Was Krösche, und viele andere Experten und Nicht-Experten (auch in diesem Forum, inklusive mir) nicht auf dem Schirm hatten, was dann sportlich im bisherigen Saisonverlauf passierte. Nämlich dass gestandenen Säulen wie Koch und Theate in ein nicht für möglich gehaltenes Leistungstief schlitterten, dass Collins ebenfalls in eine Abwärtsspirale geraten würde, dass Kaua Santos (noch) nicht der „Teufelskerl“ ist, dass Larsson im Formtief war ehe er sich verletzte, dass Wahi sich als absolute Luftnummer herausstellen sollte (warum auch immer), dass wir so viele Muskelverletzungen wie lange nicht mehr im Kader haben werden usw., usw….. Im Grunde genommen kamen wirklich verdammt viele – so nicht vorhersehbare – Faktoren zusammen.
Für mich ist also nicht die Kaderzusammenstellung das Problem, sondern die Entwicklung, die dieser Kader genommen hat. Und da ist dann für mich eher das Trainerteam in der Pflicht zu beantworten, wie es sein kann, dass gestandene Abwehrkanten in ein kollektives Formtief fallen, warum sie in ein taktisches Korsett mit sehr hohem Pressing gezwängt werden, welches selbst beim Fünftligisten in der 1. Pokal-Runde zu slapstickartigen Kontern führt?
Warum stagniert die Entwicklung von Larsson und Hojlund? Warum ist Wahi bislang ein Null-Faktor? Warum nimmt man jemanden wie Dahoud nicht mal mit ins Sommertrainingslager? Und nicht zuletzt die Frage an die medizinische Abteilung: Ist es wirklich nur Pech, dass wir so viele Muskelverletzungen habe? Oder hätte man da mit Belastungssteuerung und sportmedizinischer Diagnostik vorbeugen können?
Am Ende weiß ich es nicht. War jetzt viel Text und möglicherweise Geschwafel. Aber nur, um zu verdeutlichen, warum ich in Krösche nicht den Schuldigen für diese durchwachsene Saison sehe. Die ja – und so ehrlich muss man sein – bei weitem auch noch keine Katastrophen-Saison ist. Auch wenn die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, bisweilen ziemlich nervt und frustriert.
Ja, du beschreibst die Kadersituation aus dem Sommer ganz gut.
Im Nachhinein ist man meist immer schlauer…
Ich will da Krösche auch nicht für verteufeln!
Wie du schon richtig geschrieben hast: Im Sommer hatte die Eintracht den Ist-Zustand von drei Stürmern. Burkardt Stürmer Nummer 1, dazu gab Wahi immerhin ne gute Vorbereitung ab und man glaubte das er es hier noch schafft. Batshuayi als weiterer Backup. Genauso konnte keiner vorher ahnen, wie du auch schon richtigerweise erwähnt hast, das Koch und Theate solche Formschwankungen haben. Und auch hier ging man mit Collins und Amenda von guten Backups aus. Im DM hätte ich mir Sommer auch noch jemanden gewünscht. Hier sollte aber Chaibi, neben Skhiri, Larsson und Höjlund im DM ne Chance bekommen.
Und es ist ja nicht so, dass Krösche im Sommer nix fürs DM und einer Sturmalternative tun wollte! Das Interesse an Osula, wo die Geldgeber von Newcastle kurz vor knapp doch noch einen Riegel vorschoben und am Dänen Froholdt (finanziell wohl nicht realisierbar) lassen grüßen!
Krösche kann natürlich auch wahllos jeden Preis (siehe wie bei Froholdt mit 25 Millionen Euro) zahlen und einen überteuerten CL-Kader hinstellen. Was passiert, wenn man dann mal nicht mehr dauerhaft in der CL vertreten ist, sah man in der Vergangenheit bei so Vereinen wie Schalke oder dem HSV!
Das kann sich die Eintracht einfach nicht leisten!
Die Kadersituation ist natürlich jetzt vorallem im Sturm sehr, sehr unbefriedigend. Da muss und da wird Krösche in der Winterpause Dino auch was vom Transfermarkt mitbringen!
MK wird da in den letzten 2 - 3 Monaten den Markt hinsichtlich Sturm und auch fürs DM (im Winter ist Afrika-Cup und Skhiri und Chaibi werden fehlen…) nochmals gecheckt haben.
Alles andere wäre sehr fahrlässig von Krösche!