Nach der Bundestagswahl 2021 - Regierungsarbeit und mehr
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:02 Uhr um 16:02 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Und woran liegt das mit dem Wasserstoff? Weil man sich auf Elektroautos versteift hat abstatt zweigleisig zu fahren. In Sachen Wasserstoff passiert gefühlt in Deutschland eigentlich nichts im PKW-Bereich.
BMW hat da Unmengen investiert, Toyota auch und es bleibt einfach zu teuer.
Und beide Unternehmen stecken da immer noch ordentlich Geld rein.
Und Wasserstoff für 100 km sind inzwischen teurer als Benzin und entsprechend auch Diesel.
Noch mal: Innerhalb einer Großstadt alles schön und gut. Aber auf dem Land gibt es praktisch keine Lieferdienste.
Wir haben hier in unserem Landkreis und Nachbarkreis insgesamt 27 Rewe. Weißt Du, wie viele davon bis zur Haustür liefern? Richtig. Es sind null. Ohne Auto kannst Du bestenfalls mit kompliziertem ÖPNV zum Einkaufen kommen.
Abgesehen davon gibt es auch Leute, die frisches Obst oder Gemüse haben wollen. Das läuft natürlich prima mit den Lieferdiensten.
Ja, in der Stadt und sofern man da meistens bleibt, dürfte der ÖPNV langen plus vllt. Sharing-Autos und Lieferungen. Außerhalb der Großstädte nicht. Das zeigt ja mal wieder, dass wir beim Thema Klimawande usw. eben differenziert vorgehen müssen. Wir reden viel zu oft m.E. darüber, was für Großstädter möglich ist. Der Rest der Bevölkerung wird doch in den Diskussionen fast schon vergessen. Das ermöglicht der AfD ein wunderbares Potenziel auf dem Land a la "Die da in den Städten...".
Wir müssen den ÖPNV dramatisch ausbauen, wir müssen die E-Auto-Infrastruktur dramatisch ausbauen und das alles in paar Jahren. Wer glaubt denn, dass all das gelingen wird hierzulande?
Nur davon sprach ich im Ausgangspost
Jetzt lässt du aber den von Werner eingebrachten zweiten Punkt komplett aus:
Lieferdienste sind ja schön und gut und sicherlich eine gute Ergänzung. Den Punkt der fairen Entlohnung und Arbeitsbedingungen der Lieferanten an dieser Stelle mal komplett außen vor gelassen:
Für mich ist das der komplett falsche weg, das Innenstadtleben stirbt aktuell schon aus, Einkaufsläden, auch die des täglichen Bedarfs, müssen viel mehr daran arbeiten, Menschen in die Geschäfte und somit in die Innenstädte zu locken. Durch eine Verlagerung des Geschäfts in den Online-Bereich schaffst du vielleicht die von dir gewünschte Situation der autofreien Innenstadt, machst aber eine komplett neue Baustelle auf, die das Innenstadtsterben weiter voran treibt.
Diese schwarz-weiß-Denke ist einfach völlig kontraproduktiv und schadet der (gut gemeinten) Sache am Ende nur. Es muss vielmehr über Möglichkeiten einer diversen Mobilität nachgedacht werden, die ein Zusammenspiel verschiedener Technologien ermöglicht. Und mit dem Thema ÖPNV fang ich erst gar nicht an.
Nur davon sprach ich im Ausgangspost
Jetzt lässt du aber den von Werner eingebrachten zweiten Punkt komplett aus:
Lieferdienste sind ja schön und gut und sicherlich eine gute Ergänzung. Den Punkt der fairen Entlohnung und Arbeitsbedingungen der Lieferanten an dieser Stelle mal komplett außen vor gelassen:
Für mich ist das der komplett falsche weg, das Innenstadtleben stirbt aktuell schon aus, Einkaufsläden, auch die des täglichen Bedarfs, müssen viel mehr daran arbeiten, Menschen in die Geschäfte und somit in die Innenstädte zu locken. Durch eine Verlagerung des Geschäfts in den Online-Bereich schaffst du vielleicht die von dir gewünschte Situation der autofreien Innenstadt, machst aber eine komplett neue Baustelle auf, die das Innenstadtsterben weiter voran treibt.
Diese schwarz-weiß-Denke ist einfach völlig kontraproduktiv und schadet der (gut gemeinten) Sache am Ende nur. Es muss vielmehr über Möglichkeiten einer diversen Mobilität nachgedacht werden, die ein Zusammenspiel verschiedener Technologien ermöglicht. Und mit dem Thema ÖPNV fang ich erst gar nicht an.
Neben Abbezahlen meiner energieeffizienten Haussanierung bleibt für mich auf Sicht kein Raum für einen Neuwagen, geschweige denn für einen Stromer. Ich hol mir alle paar Jahre ne Kiste die 15 bis 20 Jahre auf dem Buckel hat und fahr die bis der TÜV-Prüfer ne Panikattacke bekommt.
Genau diese mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel der akademischen Mittelschichtsblase, die man gemeinhin als Basis der Grünen empfindet, führt zu diesem Gefühl von Abgehobenheit - völlig zu Recht übrigens - das viele von den "einfachen Leuten" in einem Gefühl von Demütigung und Ohnmacht zurücklässt.
Ein hervorragender Nährboden für AfD und Wagenknecht.
Aber hey, wozu selbstkritisch sein, wenn selbstgerechtes Externalisieren sich doch so unfassbar viel besser anfühlt?
Lieber ekeln vor den Dummbatznaziwählern als deren Realität auch nur ansatzweise an sich heran lassen.
Und nein, das ist kein negieren der Notwendigkeit gegen den Klimawandel vorzugehen.
Das ist ein drastisches Beispiel dafür, dass Ungleichheit verschärft wird, wenn man Lasten dieses Umbaus verteilen muss an Leute, die nicht mehr zu tragen in der Lage sind.
Marktlogik und Wachstumsphantasien der Gewinner. Und dann wundern, wenn die Verlierer seltsame Sachen machen..
Tatsächlich ist der Beitrag so zutreffend für mich, dass ich ihn wie aus meiner Seele geschrieben empfinde.
Wenn ich ihn verfasst hätte, hätte ich "viele einfache Leute" als Einschränkung sicherlich etwas erweitert ("viele einfache und etliche durchschnittliche Leute"). ...
Tatsächlich hätte ich keine Ahnung, wie ich mir aktuell eine Wärmepumpe leisten könnte, würde ich sie denn anschaffen müssen. Es wäre ein aussichtsloses Unterfangen ...
Die Kritik, die FrankenAdler ausübt, ist sicherlich evident und hier müssen die handelnden Protagonisten sich "verbessern".
Dass die Menschen aber wegen Grüner Politik und der daraus sich evtl verstärkenden Ungleichheit rechts oder AfD wählen, sehe ich mittlerweile nicht mehr. Das ist eine Erklärung mE die größtenteils ins Leere läuft.
Die Leute wählen rechts wegen "der ganzen Ausländer", des "illegalen Flüchtlingsstroms", dem "Gender"Gaga", der "Virus Lüge" und der "Klima-Lüge". Stichwort Kulturkampf bzw der Kampf für oder gegen eine pluralistische Gesellschaft. Mit Blick auf den "Brexit", Trump und den wiedergewählten Erdogan sollte das mittlerweile klar sein.
Heißt nicht, dass an den sozialen Ausgleich gedacht werden muss, selbstverständlich muss das passieren.
Neben Abbezahlen meiner energieeffizienten Haussanierung bleibt für mich auf Sicht kein Raum für einen Neuwagen, geschweige denn für einen Stromer. Ich hol mir alle paar Jahre ne Kiste die 15 bis 20 Jahre auf dem Buckel hat und fahr die bis der TÜV-Prüfer ne Panikattacke bekommt.
Genau diese mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel der akademischen Mittelschichtsblase, die man gemeinhin als Basis der Grünen empfindet, führt zu diesem Gefühl von Abgehobenheit - völlig zu Recht übrigens - das viele von den "einfachen Leuten" in einem Gefühl von Demütigung und Ohnmacht zurücklässt.
Ein hervorragender Nährboden für AfD und Wagenknecht.
Aber hey, wozu selbstkritisch sein, wenn selbstgerechtes Externalisieren sich doch so unfassbar viel besser anfühlt?
Lieber ekeln vor den Dummbatznaziwählern als deren Realität auch nur ansatzweise an sich heran lassen.
Und nein, das ist kein negieren der Notwendigkeit gegen den Klimawandel vorzugehen.
Das ist ein drastisches Beispiel dafür, dass Ungleichheit verschärft wird, wenn man Lasten dieses Umbaus verteilen muss an Leute, die nicht mehr zu tragen in der Lage sind.
Marktlogik und Wachstumsphantasien der Gewinner. Und dann wundern, wenn die Verlierer seltsame Sachen machen..
Danke für den Beitrag, wir sind ja nicht immer einer Meinung, aber Du bestätigst genau das Dilemma. Aber deswegen verstehe ich nicht, warum Du meinen gegenüber Würzi geäußerten Beitrag am 27. Juni so kritisch betrachtet hast im AfD-Thread. Denn ich habe da auch einen Teilaspekt angebracht, wenn es sich auch mehr auf Einstellungen bezog als auf sachliche Zwänge, die Du jetzt beschreibst.
"Und ich werde wirklich wütend, dass Du und andere aus diesem Teil der Gesellschaft regelrecht darauf sch... , wie große Teile, wenn nicht in Teilen die Mehrheit der Bevölkerung ticken und dann in dieses überrumpelte Gefühl Rechtspopulisten reingrätschen und das für sich nutzen und eine Nazi-Partei auf 20 % bringen. Und was macht der besagte Teil der Gesellschaft? Die Schuld ausschließlich bei allen anderen suchen. Bloß nie hinterfragen, ob man nicht auch einigen zu viel zumutet, weil sie einfach nicht so schnell sich an "Selbstverständlichkeiten" gewöhnen können."
Genau das ist nämlich das, was ich damals auch meinte. Die Realität vieler Menschen, auf dem Land mehr als in der Stadt, wird völlig ignoriert. Energiesanierungen? Trifft vor allem Eigenheimbesitzer am härtesten. Die meisten? Aufm Land. Höhere Kosten für Autos und Individualverkehr? Trifft die auf dem Land am meisten.
Ausbau Bahnverkehr? Vor allem im Fernverkehr. Wer profitiert davon am wenigsten? Genau.
Es gibt einfach viele Menschen, die a) anders ticken und b) andere Problemstellungen haben als viele aus der von Dir genannten Blase. Und bei a) kann man nicht erwarten, dass die Menschen sofort anders denken und bei b) kann man nicht erwarten, dass die Menschen alles schlucken.
Tatsächlich ist der Beitrag so zutreffend für mich, dass ich ihn wie aus meiner Seele geschrieben empfinde.
Wenn ich ihn verfasst hätte, hätte ich "viele einfache Leute" als Einschränkung sicherlich etwas erweitert ("viele einfache und etliche durchschnittliche Leute"). ...
Tatsächlich hätte ich keine Ahnung, wie ich mir aktuell eine Wärmepumpe leisten könnte, würde ich sie denn anschaffen müssen. Es wäre ein aussichtsloses Unterfangen ...
Die Kritik, die FrankenAdler ausübt, ist sicherlich evident und hier müssen die handelnden Protagonisten sich "verbessern".
Dass die Menschen aber wegen Grüner Politik und der daraus sich evtl verstärkenden Ungleichheit rechts oder AfD wählen, sehe ich mittlerweile nicht mehr. Das ist eine Erklärung mE die größtenteils ins Leere läuft.
Die Leute wählen rechts wegen "der ganzen Ausländer", des "illegalen Flüchtlingsstroms", dem "Gender"Gaga", der "Virus Lüge" und der "Klima-Lüge". Stichwort Kulturkampf bzw der Kampf für oder gegen eine pluralistische Gesellschaft. Mit Blick auf den "Brexit", Trump und den wiedergewählten Erdogan sollte das mittlerweile klar sein.
Heißt nicht, dass an den sozialen Ausgleich gedacht werden muss, selbstverständlich muss das passieren.
Also Rot-Grün verliert 10 % Wähleranteil innerhalb eines Jahres, während die AfD 10 % hinzugewinnt und FDP/Union/Linke etc. stagnieren. Gleichzeitig bleibt der Nichtwähleranteil laut Forsa identisch bei gut 22-25 %.
Wo waren denn die 10 % der 20 % AfD-Wähler so vor einem Jahr? Sind die aus dem Nichtwählerlager zur AfD, obwohl die bereits damals beste Anlaufstelle für rechte Ideologie war? Von der Union und FDP zusätzlich noch mal abgewandert, während die Stimmen von SPD und Grünen hinzugewonnen haben um das zu kompensieren?
Praktisch mit Beginn der Heizungsgesetz-Debatte stieg die AfD in den Umfragen um 6 % an in 2 Monaten.
Schon verrückte Zufälle oder? Grüne Politik triggert Menschen, die eine andere Politik als die Grünen wollen. Das sind eben nicht nur Dauer-AfD-Wähler, sondern auch viele Unionswähler. Dazu kommen Menschen, die ohnehin eine diffuse Wut auf "die da oben" haben und dann, wenn man ihnen noch mehr Belastungen aufdrücken möchte, Protest wählen.
Man kann natürlich diese Punkte alle rauslassen, so wie es von vielen links der Mitte gemacht wird. Schuld ist die Union, weil sie AfD-Sprech bedient und natürlich die Medien. Es kann einfach nicht an der hervorragenden und richtigen Politik der Regierung liegen, dass die AfD in zwei Monaten 6 % hinzugewonnen hat und 10 % über dem Wert vom Frühling 2022 liegt.
Wenn Du sagst "mittlerweile nicht mehr", dann hast Du es vorher wohl anders gesehen (?).
Was hat die geänderte Einschätzung verursacht und weshalb findest Du, dass diese Erklärung größtenteils ins Leere läuft?
Die Kritik, die FrankenAdler ausübt, ist sicherlich evident und hier müssen die handelnden Protagonisten sich "verbessern".
Dass die Menschen aber wegen Grüner Politik und der daraus sich evtl verstärkenden Ungleichheit rechts oder AfD wählen, sehe ich mittlerweile nicht mehr. Das ist eine Erklärung mE die größtenteils ins Leere läuft.
Die Leute wählen rechts wegen "der ganzen Ausländer", des "illegalen Flüchtlingsstroms", dem "Gender"Gaga", der "Virus Lüge" und der "Klima-Lüge". Stichwort Kulturkampf bzw der Kampf für oder gegen eine pluralistische Gesellschaft. Mit Blick auf den "Brexit", Trump und den wiedergewählten Erdogan sollte das mittlerweile klar sein.
Heißt nicht, dass an den sozialen Ausgleich gedacht werden muss, selbstverständlich muss das passieren.
Also Rot-Grün verliert 10 % Wähleranteil innerhalb eines Jahres, während die AfD 10 % hinzugewinnt und FDP/Union/Linke etc. stagnieren. Gleichzeitig bleibt der Nichtwähleranteil laut Forsa identisch bei gut 22-25 %.
Wo waren denn die 10 % der 20 % AfD-Wähler so vor einem Jahr? Sind die aus dem Nichtwählerlager zur AfD, obwohl die bereits damals beste Anlaufstelle für rechte Ideologie war? Von der Union und FDP zusätzlich noch mal abgewandert, während die Stimmen von SPD und Grünen hinzugewonnen haben um das zu kompensieren?
Praktisch mit Beginn der Heizungsgesetz-Debatte stieg die AfD in den Umfragen um 6 % an in 2 Monaten.
Schon verrückte Zufälle oder? Grüne Politik triggert Menschen, die eine andere Politik als die Grünen wollen. Das sind eben nicht nur Dauer-AfD-Wähler, sondern auch viele Unionswähler. Dazu kommen Menschen, die ohnehin eine diffuse Wut auf "die da oben" haben und dann, wenn man ihnen noch mehr Belastungen aufdrücken möchte, Protest wählen.
Man kann natürlich diese Punkte alle rauslassen, so wie es von vielen links der Mitte gemacht wird. Schuld ist die Union, weil sie AfD-Sprech bedient und natürlich die Medien. Es kann einfach nicht an der hervorragenden und richtigen Politik der Regierung liegen, dass die AfD in zwei Monaten 6 % hinzugewonnen hat und 10 % über dem Wert vom Frühling 2022 liegt.
Wir können uns gerne die Wählerwanderungen seit Beginn der Heizungsdebatte anschauen. Hast du dafür ein paar Quellen? Dass Wähler von den Grünen zur AfD abgewandert sein sollen, wäre extrem interessant. Von der SPD, insbesondere im Osten, wohl grundsätzlich vorstellbar. Dass die jetzt aber gerade aus diesem Lager kommen sollen? Schwer vorstellbar...
Mag auch sein, dass Menschen da draußen kein Heizungsgesetz wollen bzw einfach weiter machen wollen, wie bisher. Ich bezweifle aber stark, dass das für diese Leute eher ein sozialer Grund ist, denn bis vor kurzem stand noch gar nicht fest, wie viel gefördert wird. Da scheint es doch dann eher ums Prinzip zu gehen.
Deutlicher geht es kaum! Ein Argument, das man nicht von der Hand weisen kann (zumindest nicht ohne besonders kreativ zu werden).
Was du vollkommen außer Acht lässt ist die gigantische Propagandamaschine, die seit längerer Zeit vor allem von der Springerpresse gegen die Ampel gefahren wird und im "Heizungsterror" ihren bisherigen Höhepunkt fand. Sehr schnell sind dann Söder, Merz, Aiwanger & Consorten darauf angesprungen und haben ihre Märchen von Verboten und Zwängen heruntergebetet, bis es auch der letzte unbedarfte Mensch in Deutschland begriffen und nachgeplappert hatte.
Gerade am "Heizungsgesetz" sieht man, dass die Vorwürfe keiner Überprüfung standhalten. Ohne ins Detail zu gehen ist dieses Gesetz weder das an die Wand gemalte Schreckgespenst noch ist es sozial überfordernd. Für welche private Investition gab es denn jemals Zuschüsse bis zu 80 % (gedeckelt auf Gesamtzuschüsse von 70 %), die sich angesichts massiv steigender Kosten für fossile Heizungen auch noch rechnet? Und uns gleichzeitig dem Ziel der Klimaneutralität wenigstens ein Stück weit näherbringen? Und das soll schlechte Politik sein? Was war denn dann das Nichtstun auf diesem Gebiet der Vorgängerregierungen?
Endlich fängt mal eine Regierung an und setzt das Pariser Klimaabkommen Stück für Stück um. Und sie macht das auch noch sozialverträglich. Und dann ist das aber schlechte Politik.
Die Kritik, die FrankenAdler ausübt, ist sicherlich evident und hier müssen die handelnden Protagonisten sich "verbessern".
Dass die Menschen aber wegen Grüner Politik und der daraus sich evtl verstärkenden Ungleichheit rechts oder AfD wählen, sehe ich mittlerweile nicht mehr. Das ist eine Erklärung mE die größtenteils ins Leere läuft.
Die Leute wählen rechts wegen "der ganzen Ausländer", des "illegalen Flüchtlingsstroms", dem "Gender"Gaga", der "Virus Lüge" und der "Klima-Lüge". Stichwort Kulturkampf bzw der Kampf für oder gegen eine pluralistische Gesellschaft. Mit Blick auf den "Brexit", Trump und den wiedergewählten Erdogan sollte das mittlerweile klar sein.
Heißt nicht, dass an den sozialen Ausgleich gedacht werden muss, selbstverständlich muss das passieren.
Wenn Du sagst "mittlerweile nicht mehr", dann hast Du es vorher wohl anders gesehen (?).
Was hat die geänderte Einschätzung verursacht und weshalb findest Du, dass diese Erklärung größtenteils ins Leere läuft?
Wie erklärt man sich den Brexit, wie erklärt man sich die Wiederwahl Erdogans in einer extrem miesen wirtschaftlichen Lage mit Hyperinflation und einem Komplettversagen nach dem Erdbeben?
In den USA ist es doch ähnlich, da wird doch mit den Republikanern nicht der soziale Ausgleich gewählt, ganz im Gegenteil, alles was nach gesetzlicher Krankenversicherung riecht wird von Trump und Konsorten als Kommunismus beschimpft.
Und welche Themen bedient die AfD? Sozialen Ausgleich? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Man streut aus dieser Ecke Zweifel am Klimawandel und ansonsten geht es um "Gender-Gaga" und "Migration".
Wer Sozialen Ausgleich wöllte, müsste links wählen. Wie sind die Zahlen der Linken?
Wenn Du sagst "mittlerweile nicht mehr", dann hast Du es vorher wohl anders gesehen (?).
Was hat die geänderte Einschätzung verursacht und weshalb findest Du, dass diese Erklärung größtenteils ins Leere läuft?
Wie erklärt man sich den Brexit, wie erklärt man sich die Wiederwahl Erdogans in einer extrem miesen wirtschaftlichen Lage mit Hyperinflation und einem Komplettversagen nach dem Erdbeben?
In den USA ist es doch ähnlich, da wird doch mit den Republikanern nicht der soziale Ausgleich gewählt, ganz im Gegenteil, alles was nach gesetzlicher Krankenversicherung riecht wird von Trump und Konsorten als Kommunismus beschimpft.
Und welche Themen bedient die AfD? Sozialen Ausgleich? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Man streut aus dieser Ecke Zweifel am Klimawandel und ansonsten geht es um "Gender-Gaga" und "Migration".
Wer Sozialen Ausgleich wöllte, müsste links wählen. Wie sind die Zahlen der Linken?
Also Rot-Grün verliert 10 % Wähleranteil innerhalb eines Jahres, während die AfD 10 % hinzugewinnt und FDP/Union/Linke etc. stagnieren. Gleichzeitig bleibt der Nichtwähleranteil laut Forsa identisch bei gut 22-25 %.
Wo waren denn die 10 % der 20 % AfD-Wähler so vor einem Jahr? Sind die aus dem Nichtwählerlager zur AfD, obwohl die bereits damals beste Anlaufstelle für rechte Ideologie war? Von der Union und FDP zusätzlich noch mal abgewandert, während die Stimmen von SPD und Grünen hinzugewonnen haben um das zu kompensieren?
Praktisch mit Beginn der Heizungsgesetz-Debatte stieg die AfD in den Umfragen um 6 % an in 2 Monaten.
Schon verrückte Zufälle oder? Grüne Politik triggert Menschen, die eine andere Politik als die Grünen wollen. Das sind eben nicht nur Dauer-AfD-Wähler, sondern auch viele Unionswähler. Dazu kommen Menschen, die ohnehin eine diffuse Wut auf "die da oben" haben und dann, wenn man ihnen noch mehr Belastungen aufdrücken möchte, Protest wählen.
Man kann natürlich diese Punkte alle rauslassen, so wie es von vielen links der Mitte gemacht wird. Schuld ist die Union, weil sie AfD-Sprech bedient und natürlich die Medien. Es kann einfach nicht an der hervorragenden und richtigen Politik der Regierung liegen, dass die AfD in zwei Monaten 6 % hinzugewonnen hat und 10 % über dem Wert vom Frühling 2022 liegt.
Wir können uns gerne die Wählerwanderungen seit Beginn der Heizungsdebatte anschauen. Hast du dafür ein paar Quellen? Dass Wähler von den Grünen zur AfD abgewandert sein sollen, wäre extrem interessant. Von der SPD, insbesondere im Osten, wohl grundsätzlich vorstellbar. Dass die jetzt aber gerade aus diesem Lager kommen sollen? Schwer vorstellbar...
Mag auch sein, dass Menschen da draußen kein Heizungsgesetz wollen bzw einfach weiter machen wollen, wie bisher. Ich bezweifle aber stark, dass das für diese Leute eher ein sozialer Grund ist, denn bis vor kurzem stand noch gar nicht fest, wie viel gefördert wird. Da scheint es doch dann eher ums Prinzip zu gehen.
Das sehen die SPD-Ministerpräsidenten Weil, Schwesig, Woidke dezidiert anders:
"Derzeit seien viele Menschen »hochgradig unzufrieden« mit der Politik und suchten daher ein Ventil für ihren Unmut – das »allzu oft die AfD« sei. Geschadet habe vor allem die »unzulängliche Vorbereitung« beim Heizungsgesetz."
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/heizungsgesetz-spd-ministerpraesidenten-schwesig-woidke-und-weil-kritisieren-ampel-a-0f392c35-7da3-4a03-a9df-80d9c457beea?d=1688847489&sara_ref=re-so-app-sh
Umfrageschnitt AfD:
1.1. > 14,3 %
1.4. > 15,1 % (hier begann etwa die Debatte)
1.5. > 16,0 % (hier begann in etwa das mediale Kreuzfeuer und der Streit in der Koalition eskalierte)
1.6. > 17,3 %
1.7. > 19,3 %
9.7. > 19,8 %
Die Grünen sind seit April von 17,5 auf 14,3 gesunken.
Ich glaube auch nicht, dass Grünen-Wähler zu der AfD abwandern. Die gehen, wenn sie unzufrieden mit der Regierung sind, eher zur Union oder ins Nichtwählerlager.
Es geht um Unsicherheiten. Die Menschen haben Angst vor der Zukunft. Sie sehen, wie sich Dinge um sie herum ändern und das macht ihnen Angst. Und ja, der Klimawandel mit seinen Folgen macht auch Angst. Manche haben Angst vor den Folgen des Klimawandels, andere Angst vor den damit verbundenen Kosten.
Also Rot-Grün verliert 10 % Wähleranteil innerhalb eines Jahres, während die AfD 10 % hinzugewinnt und FDP/Union/Linke etc. stagnieren. Gleichzeitig bleibt der Nichtwähleranteil laut Forsa identisch bei gut 22-25 %.
Wo waren denn die 10 % der 20 % AfD-Wähler so vor einem Jahr? Sind die aus dem Nichtwählerlager zur AfD, obwohl die bereits damals beste Anlaufstelle für rechte Ideologie war? Von der Union und FDP zusätzlich noch mal abgewandert, während die Stimmen von SPD und Grünen hinzugewonnen haben um das zu kompensieren?
Praktisch mit Beginn der Heizungsgesetz-Debatte stieg die AfD in den Umfragen um 6 % an in 2 Monaten.
Schon verrückte Zufälle oder? Grüne Politik triggert Menschen, die eine andere Politik als die Grünen wollen. Das sind eben nicht nur Dauer-AfD-Wähler, sondern auch viele Unionswähler. Dazu kommen Menschen, die ohnehin eine diffuse Wut auf "die da oben" haben und dann, wenn man ihnen noch mehr Belastungen aufdrücken möchte, Protest wählen.
Man kann natürlich diese Punkte alle rauslassen, so wie es von vielen links der Mitte gemacht wird. Schuld ist die Union, weil sie AfD-Sprech bedient und natürlich die Medien. Es kann einfach nicht an der hervorragenden und richtigen Politik der Regierung liegen, dass die AfD in zwei Monaten 6 % hinzugewonnen hat und 10 % über dem Wert vom Frühling 2022 liegt.
Deutlicher geht es kaum! Ein Argument, das man nicht von der Hand weisen kann (zumindest nicht ohne besonders kreativ zu werden).
Vielleicht ist es aber auch nicht so einfach, gewiss wird die Unzufriedenheit mit der Ampel Regierung ein Grund von vielen sein, wie hier auch dargestellt:
https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/AfD-Umfragehoch-Nicht-einer-sondern-acht-Gruende,afdanalyse102.html
Der Krieg in der Ukraine scheint aber ein viel größerer Grund für die Zustimmung zur AfD zu sein.
Von Sozialer Ungerechtigkeit, liest man hier allerdings nichts. Und darum ging es mir.
Und nochmal: Warum dann nicht die Linken wählen?
Und wie erklärt man die restliche Welt? Brexit, USA, Türkei. Auch in Spanien gewinnen gerade die Rechten wieder hinzu. Da tobt auch gerade ein Kulturkampf.
Wir können gerne Gespenster hinterherjagen, anstatt zu verstehen, warum Europa nach rechts driftet. Das ist vor allem kein alleiniges deutsches Problem. In der FAZ war hierzu die Tage ein guter Kommentar, leider finde ich den nicht mehr.
Wir können uns gerne die Wählerwanderungen seit Beginn der Heizungsdebatte anschauen. Hast du dafür ein paar Quellen? Dass Wähler von den Grünen zur AfD abgewandert sein sollen, wäre extrem interessant. Von der SPD, insbesondere im Osten, wohl grundsätzlich vorstellbar. Dass die jetzt aber gerade aus diesem Lager kommen sollen? Schwer vorstellbar...
Mag auch sein, dass Menschen da draußen kein Heizungsgesetz wollen bzw einfach weiter machen wollen, wie bisher. Ich bezweifle aber stark, dass das für diese Leute eher ein sozialer Grund ist, denn bis vor kurzem stand noch gar nicht fest, wie viel gefördert wird. Da scheint es doch dann eher ums Prinzip zu gehen.
Das sehen die SPD-Ministerpräsidenten Weil, Schwesig, Woidke dezidiert anders:
"Derzeit seien viele Menschen »hochgradig unzufrieden« mit der Politik und suchten daher ein Ventil für ihren Unmut – das »allzu oft die AfD« sei. Geschadet habe vor allem die »unzulängliche Vorbereitung« beim Heizungsgesetz."
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/heizungsgesetz-spd-ministerpraesidenten-schwesig-woidke-und-weil-kritisieren-ampel-a-0f392c35-7da3-4a03-a9df-80d9c457beea?d=1688847489&sara_ref=re-so-app-sh
Und warum gewinnt dann nicht die Linke an Zustimmung, wenn es (angeblich) um soziale Ungerechtigkeit geht, sondern gerade eine Partei, die für das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit steht?
Und das war die Ausgangsthese, welcher ich widersprochen habe.
Ich bin wirklich auf Erklärungen gespannt.
Die AfD macht das sehr geschickt. Sie besetzt Themen, populistisch, mit Fake Infos und im Duktus der Wutbürger und weckt damit das Interesse von Menschen die teils hart unpolitisch sind/waren oder explizit keine rechte Denke haben.
Wo das hinführt haben wir bei Corona mitbekommen. Die Ideologisierung läuft schleichend. Denkt an unseren Aragorn/Spielmacher. Der war eher ein ultraliberaler und ist innerhalb von knapp zwei Jahren in der AfD Blase hart nach rechts abgedriftet. Ich kenne persönlich einige Beispiele aus der Althippieszene, abgeholt wâhrend Corona, die mittlerweile weite Teile des ideologischen Drecks adaptiert haben.
Und ähnliches erleben wir jetzt wieder bezüglich des Ukraine Krieges (AfD Nähe wird da ja schon bei kritischer Auseinandersetzung unterstellt) und nicht zuletzt beim Themenkomplex Klimawandel und entsprechende Belastungssteuerung.
Neben denen die un Richtung AfD abdriften, gibt es nicht wenige Menschen wie mich, die überhaupt nicht mehr wissen, wen oder was sie wählen sollen.
Und nein, ich gebe den Grünen nicht die alleinige Schuld daran, dass sich alles so entwickelt wie es das tut. Aber ich kritisiere, wie wenig, Werner hat das eben ja gut dargestellt, in der Debatte versucht wird auf die Bedarfe und Nöte der Menschen einzugehen.
Wenn notwendige Maßnahmen geeignet sind heute den sozialen Frieden zu gefährden, sind sie auch noch so alternativlos für die Zukunft, müssen so umfestaltet werden, dass die Lasten gerecht verteilt werden. Ohne sozialen Frieden werden wir die bestehenden Maßnahmen nicht stemmen. Und, bei Gott, was diese Regierung da abliefert ist erbärmlich. Ob Heils Mindestlohnerhöhung, das schleifen der Kindergrundsicherung oder das Versagen bei der Steuerung der Sozialsysteme (Gesundheit, Kinder- und Jugendhilfe, Finanzausgleich der Kommunen um die Sozialsysteme am Laufen zu halten, sozialer Wohnungsbau, etc). Was hier geliefert wird ist ein Totalversagen.
Da mag ich mir Habecks salbungsvolles Geseier nicht mehr anhören, da schwillt mir der Kamm bei Scholzens inhaltsleeren, infantilen Phrasen, da könnte ich ob der FDPschen Besitzstandswahrungspolitik für Reiche und dem tunnelblickartigem Festhalten an der unseeligen Schuldenbremse nur noch kotzen.
Das ist die Gemengenlage, die politisch interessierte und aktive Menschen wie mich ohnmächtig zurück lässt und einfacher gestrickten Leuten eine polemisch Themen besetzende AfD attraktiv erscheinen lässt.
Das sehen die SPD-Ministerpräsidenten Weil, Schwesig, Woidke dezidiert anders:
"Derzeit seien viele Menschen »hochgradig unzufrieden« mit der Politik und suchten daher ein Ventil für ihren Unmut – das »allzu oft die AfD« sei. Geschadet habe vor allem die »unzulängliche Vorbereitung« beim Heizungsgesetz."
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/heizungsgesetz-spd-ministerpraesidenten-schwesig-woidke-und-weil-kritisieren-ampel-a-0f392c35-7da3-4a03-a9df-80d9c457beea?d=1688847489&sara_ref=re-so-app-sh
Und warum gewinnt dann nicht die Linke an Zustimmung, wenn es (angeblich) um soziale Ungerechtigkeit geht, sondern gerade eine Partei, die für das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit steht?
Und das war die Ausgangsthese, welcher ich widersprochen habe.
Ich bin wirklich auf Erklärungen gespannt.
Die Linke ist aufgrund des innerparteilichen Zerfleischens noch nicht mal für die wildesten Protestwähler eine Alternative.
Beispiel: Trotz des durchaus anerkannten MP Ramelow hat die Linke in der aktuellen Infratest Umfrage seit der Wahl in Thüringen 11%-Punkte verloren. Die AfD 10,6 gewonnen.
Alle anderen Parteien bleiben in etwa unverändert.
Mag sein, dass bei der AfD viele ehemalige Nichtwähler aus Protest gegen die Regierungspolitik zur AfD gewechselt sind. Und Linkewähler nicht mehr wählen wollen, aber wie gesagt, eine Alternative ist die Linke nicht.
Neben Abbezahlen meiner energieeffizienten Haussanierung bleibt für mich auf Sicht kein Raum für einen Neuwagen, geschweige denn für einen Stromer. Ich hol mir alle paar Jahre ne Kiste die 15 bis 20 Jahre auf dem Buckel hat und fahr die bis der TÜV-Prüfer ne Panikattacke bekommt.
Genau diese mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel der akademischen Mittelschichtsblase, die man gemeinhin als Basis der Grünen empfindet, führt zu diesem Gefühl von Abgehobenheit - völlig zu Recht übrigens - das viele von den "einfachen Leuten" in einem Gefühl von Demütigung und Ohnmacht zurücklässt.
Ein hervorragender Nährboden für AfD und Wagenknecht.
Aber hey, wozu selbstkritisch sein, wenn selbstgerechtes Externalisieren sich doch so unfassbar viel besser anfühlt?
Lieber ekeln vor den Dummbatznaziwählern als deren Realität auch nur ansatzweise an sich heran lassen.
Und nein, das ist kein negieren der Notwendigkeit gegen den Klimawandel vorzugehen.
Das ist ein drastisches Beispiel dafür, dass Ungleichheit verschärft wird, wenn man Lasten dieses Umbaus verteilen muss an Leute, die nicht mehr zu tragen in der Lage sind.
Marktlogik und Wachstumsphantasien der Gewinner. Und dann wundern, wenn die Verlierer seltsame Sachen machen..
Niemand empfindet das als Selbstverständlichkeit. Es ist aber machbar für einen großen Teil der Autofahrer.
Der hawischer hat's ja vorgerechnet. Und wenn er statt einem ID2 der Abgasbetrüger einen in Europa gebauten Asiaten bestellt, könnte er von seiner Rechnung nochmal 10.000 Euro abziehen. Dann wäre er weit unter 20.000 zzgl. die weitaus geringeren Unterhalts- und Spritkosten, die man ja vom Kaufpreis noch abziehen muss. Beim verbrauch sind es zwischen 20 und 30 % vom Benziner. Unmöglich für die meisten?
Daneben wächst gerade ein Gebrauchtwagenmarkt, der infolge fehlender Verschleißteile und hoher Leasingquoten bei E-Autos noch interessanter ist als bei Verbrennern.
Und dann gibt es noch Mietkauf, Ratenkauf, Leasing oder das 3-Wege-Modell, so ein Zwischending aus allem. Führt bei mir zu einer Leasingrate von 258,-/Monat. Illusorisch?
Und wer sich auch das nicht leisten kann, kauft halt einen alten gebrauchten Verbrenner. Im Übrigen ist dein Weg, ein Auto bis zum bitteren Ende zu fahren, noch immer die umweltverträglichste Lösung.
Was die Ladesäuleninfrastruktur betrifft, kann ich nur für Bayern sprechen. Das ist wirklich vorbildlich hier, auch auf dem Land. Auf/An Autobahnstrecken sowieso. Und täglich kommen neue hinzu. Auch neue Stromanbieter. Ich kann unter drei Ladekarten wählen mit zum Teil - je nach Region - sensationellen Strompreisen.
Und, @SemperFi: Stimmt, 4 Stunden mit 160 kmh wird nur mit den wenigsten Modellen klappen. Aber 4 Std. mit 120 kmh schon. Womit wir wieder beim Tempolimit sind. Und/Oder bei der Entwicklung der Batterien. Tesla ist an 1200 km mit einer Batteriefüllung dran.
Also: da ist viel Unkenntnis bei der Betrachtung von E-Mobilität. Trotzdem wird es Menschen geben, für die all das Genannte nicht in Frage kommt. Aber erzähle mir niemand, das sei die Mehrheit.
Abschließend: ich persönlich empfinde es ein schönes Gefühl, vor einem Rad- oder Mopedfahrer her zu fahren und zu wissen: auch dem bläst du jetzt kein giftiges Abgas ins Gesicht.
Also Rot-Grün verliert 10 % Wähleranteil innerhalb eines Jahres, während die AfD 10 % hinzugewinnt und FDP/Union/Linke etc. stagnieren. Gleichzeitig bleibt der Nichtwähleranteil laut Forsa identisch bei gut 22-25 %.
Wo waren denn die 10 % der 20 % AfD-Wähler so vor einem Jahr? Sind die aus dem Nichtwählerlager zur AfD, obwohl die bereits damals beste Anlaufstelle für rechte Ideologie war? Von der Union und FDP zusätzlich noch mal abgewandert, während die Stimmen von SPD und Grünen hinzugewonnen haben um das zu kompensieren?
Praktisch mit Beginn der Heizungsgesetz-Debatte stieg die AfD in den Umfragen um 6 % an in 2 Monaten.
Schon verrückte Zufälle oder? Grüne Politik triggert Menschen, die eine andere Politik als die Grünen wollen. Das sind eben nicht nur Dauer-AfD-Wähler, sondern auch viele Unionswähler. Dazu kommen Menschen, die ohnehin eine diffuse Wut auf "die da oben" haben und dann, wenn man ihnen noch mehr Belastungen aufdrücken möchte, Protest wählen.
Man kann natürlich diese Punkte alle rauslassen, so wie es von vielen links der Mitte gemacht wird. Schuld ist die Union, weil sie AfD-Sprech bedient und natürlich die Medien. Es kann einfach nicht an der hervorragenden und richtigen Politik der Regierung liegen, dass die AfD in zwei Monaten 6 % hinzugewonnen hat und 10 % über dem Wert vom Frühling 2022 liegt.
Was du vollkommen außer Acht lässt ist die gigantische Propagandamaschine, die seit längerer Zeit vor allem von der Springerpresse gegen die Ampel gefahren wird und im "Heizungsterror" ihren bisherigen Höhepunkt fand. Sehr schnell sind dann Söder, Merz, Aiwanger & Consorten darauf angesprungen und haben ihre Märchen von Verboten und Zwängen heruntergebetet, bis es auch der letzte unbedarfte Mensch in Deutschland begriffen und nachgeplappert hatte.
Gerade am "Heizungsgesetz" sieht man, dass die Vorwürfe keiner Überprüfung standhalten. Ohne ins Detail zu gehen ist dieses Gesetz weder das an die Wand gemalte Schreckgespenst noch ist es sozial überfordernd. Für welche private Investition gab es denn jemals Zuschüsse bis zu 80 % (gedeckelt auf Gesamtzuschüsse von 70 %), die sich angesichts massiv steigender Kosten für fossile Heizungen auch noch rechnet? Und uns gleichzeitig dem Ziel der Klimaneutralität wenigstens ein Stück weit näherbringen? Und das soll schlechte Politik sein? Was war denn dann das Nichtstun auf diesem Gebiet der Vorgängerregierungen?
Endlich fängt mal eine Regierung an und setzt das Pariser Klimaabkommen Stück für Stück um. Und sie macht das auch noch sozialverträglich. Und dann ist das aber schlechte Politik.
Die Sache mit der Springerpresse ist eine Story, die man sich so unter Klimaschützern erzählt. Stimmt's?
Kretschmann hat heute im FAS-Interview eine andere Erklärung.
Auf die Frage:
"Man hört auf NGO, auf Thinktanks, auf Herrn Graichen und der versucht daraus sofortistisch Regierungspolitik zu machen?"
Antwort Kretschmann:
"Leute, die aus Thinktanks kommen sind sehr wertvoll für die Politik, weil sie konzeptionell denken. Aber sie denken rigoros von oben nach unten. Das funktioniert in einer Demokratie nicht. Das kann man aus der endlosen Diskussion über das Gebäudeenergiegesetz wirklich lernen. Ich habe gute Gründe dafür, dass ich alle drei Wochen einen mittelständuschen Betrieb besuche, dann sehe ich, wie Maßnahmen vor Ort ankommen. Politischen Erfolg kann man nur haben, wenn man nicht nur konzeptionell an ein Problem rangeht, sondern auch reflektiert, was diese Maßnahmen an der Basis für die Menschen bedeuten. Politik ist eine durch und durch pragmatische Veranstaltung."
Lohnt zum Nachdenken.
Was Du vollkommen außer Acht lässt, ist, dass ich schon vielfach erwähnt habe, dass das den Erfolg der AfD zB verstärkt. Was ich von Dir aber nie gehört habe, ist, dass es auch noch andere Gründe gibt als, dass die Gegenseite halt rechts ist, fehlinformiert, Opfer von Medienkampagnen und Unionspolitikern, die AfD-Sprech bedienen. Alle Gründe für den rechten Aufschwung und den Rechtsruck in diesem Lande siehst Du bei denen, die ohnehin schon Gegner der grünen Politik waren und sind. Alles, was die Grünen zB machen oder die Regierung, ist hingegen ja kaum zu kritisieren. Außer, dass man nicht noch mehr gemacht hat und die FDP dummerweise mitredet.
Es überfordert die Menschen. Es ist sch... egal am Ende des Tages, ob das, was die Regierung macht gut ist, wenn dieses Gefühl nicht bei den Menschen ankommt. Und ja, die Medien und auch die Union haben ihren Anteil daran, dass dieses Gefühl von Unsicherheit gestärkt wird und die Menschen irrational handeln. Aber vielleicht muss man einfach mal festhalten, dass die Menschen erschöpft sind von den Umwälzungen in unserer Gesellschaft. Inflation, Ukraine-Krieg, Klimawandel, Zuwanderung, demografische Probleme... All das kommt gerade zusammen und verunsichert Menschen oder es verstärkt bestehende Vorurteile und Gedanken.
Du hältst Dich an Fakten, Würzi. Du ignorierst aber Gefühle. Du akzeptierst sie nicht. Du gehst über diese Gefühle und Gedanken hinweg, weil sie eben falsch oder irrational sind.
Ich würde mir auch eine Welt wünschen, in der die Leute alle so denken wie Du. Die Welt ist aber nicht so Würzi. Leider. So werden nur die Rechtspopulisten stärker.
Deutlicher geht es kaum! Ein Argument, das man nicht von der Hand weisen kann (zumindest nicht ohne besonders kreativ zu werden).
Vielleicht ist es aber auch nicht so einfach, gewiss wird die Unzufriedenheit mit der Ampel Regierung ein Grund von vielen sein, wie hier auch dargestellt:
https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/AfD-Umfragehoch-Nicht-einer-sondern-acht-Gruende,afdanalyse102.html
Der Krieg in der Ukraine scheint aber ein viel größerer Grund für die Zustimmung zur AfD zu sein.
Von Sozialer Ungerechtigkeit, liest man hier allerdings nichts. Und darum ging es mir.
Und nochmal: Warum dann nicht die Linken wählen?
Und wie erklärt man die restliche Welt? Brexit, USA, Türkei. Auch in Spanien gewinnen gerade die Rechten wieder hinzu. Da tobt auch gerade ein Kulturkampf.
Wir können gerne Gespenster hinterherjagen, anstatt zu verstehen, warum Europa nach rechts driftet. Das ist vor allem kein alleiniges deutsches Problem. In der FAZ war hierzu die Tage ein guter Kommentar, leider finde ich den nicht mehr.
Und warum gewinnt dann nicht die Linke an Zustimmung, wenn es (angeblich) um soziale Ungerechtigkeit geht, sondern gerade eine Partei, die für das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit steht?
Und das war die Ausgangsthese, welcher ich widersprochen habe.
Ich bin wirklich auf Erklärungen gespannt.
Die Linke ist aufgrund des innerparteilichen Zerfleischens noch nicht mal für die wildesten Protestwähler eine Alternative.
Beispiel: Trotz des durchaus anerkannten MP Ramelow hat die Linke in der aktuellen Infratest Umfrage seit der Wahl in Thüringen 11%-Punkte verloren. Die AfD 10,6 gewonnen.
Alle anderen Parteien bleiben in etwa unverändert.
Mag sein, dass bei der AfD viele ehemalige Nichtwähler aus Protest gegen die Regierungspolitik zur AfD gewechselt sind. Und Linkewähler nicht mehr wählen wollen, aber wie gesagt, eine Alternative ist die Linke nicht.
Und dann wählt man eine Partei, die definitiv nicht für soziale Gerechtigkeit steht, sondern für das Gegenteil. Nur weil die Partei, die dafür steht, im Streit liegt.
Das überzeugt nicht, vor allem: Wann lag die AfD um Ausrichtung mal nicht im Streit?
Das sehe ich auch so, erstens wegen der inneren Zerstrittenheit der Linken und zweitens wegen der daraus resultierenden Aussichtslosigkeit, dass die Wählerstimme hier irgendetwas bewirken würde. Die AfD dagegen ist mittlerweile so stark, dass sie schon BMs und Landräte stellt, sodass der "Protest" sich bei einer Stimme für die AfD schon eher zu "lohnen" scheint.
Der "Protest" ist halt das Problem. Woher kommt der und warum entsteht er? In meinen Augen eine klare Antwort: weil alle nicht wahrhaben wollen, dass es jetzt erstmal vorbei ist mit dem "immer mehr". Immer mehr Flugreisen, immer mehr Urlaube per Flieger, immer mehr Skifahren, jedes Jahr neues Handy, alle drei Jahre neues Auto, Fleischgerichte möglichst täglich, Sky, DAZN und Amazon Prime, dazu ne DK auf der Jürgen Grabowski, und zum Finale natürlich auch mit dem Flieger nach Berlin. Ich überspitze jetzt bewusst, trifft nicht auf alle zu, aber auf viele.
Die wollen nicht, dass sich was ändert, sie sind das nicht gewohnt, bisher gab es nach Krisen immer noch mehr Wohlstand und mehr Zerstreuungen.
Und dann gibt es noch die, die sich das alles nicht leisten können und nicht dabei sein können beim Genießen des Lebens. Und die fragen sich, warum nicht? Und sie suchen sich einen Schuldigen, und das sind dann eben entweder die Ausländer oder die Regierung. Und beides führt ebenfalls zur AfD.
Dagegen gibt es nur ein Mittel: ein Zusammenstehen der demokratischen Parteien, ein Erklären, dass es so nicht mehr weitergehen kann, nicht zuletzt die Hitze, die Trockenheit, der Wassermangel und der Ukrainekrieg sind eine deutliche, aber auch allerletzte Warnung. Und dass man einen Ausweg aus dieser sich anbahnenden Katastrophe nicht geschenkt bekommt. Dass da jeder irgendetwas beisteuern muss, durch Veränderung, durch Verzicht oder durch Investitionen, je nachdem, was er leisten kann.
Und wenn man sich im demokratischen Lager über diese Sache einig ist und es den Menschen so erklärt, dann kann man sich auch wieder getrost über die Details streiten.
Dies ist auch der Grund, warum ich persönlich nichts gegen eine Regierungsbeteiligung der FDP hatte, weil ich dachte, diese verschiedenen politischen Ströme unter einem Hut, das könnte was ändern. Hat es in Teilen auch. Aber das Gegenfeuer ist gigantisch. So sind wir leider sind wir von einem "Zusammenstehen" weiter entfernt denn je.
Alsdann, AfD.
Die Linke ist aufgrund des innerparteilichen Zerfleischens noch nicht mal für die wildesten Protestwähler eine Alternative.
Beispiel: Trotz des durchaus anerkannten MP Ramelow hat die Linke in der aktuellen Infratest Umfrage seit der Wahl in Thüringen 11%-Punkte verloren. Die AfD 10,6 gewonnen.
Alle anderen Parteien bleiben in etwa unverändert.
Mag sein, dass bei der AfD viele ehemalige Nichtwähler aus Protest gegen die Regierungspolitik zur AfD gewechselt sind. Und Linkewähler nicht mehr wählen wollen, aber wie gesagt, eine Alternative ist die Linke nicht.
Und dann wählt man eine Partei, die definitiv nicht für soziale Gerechtigkeit steht, sondern für das Gegenteil. Nur weil die Partei, die dafür steht, im Streit liegt.
Das überzeugt nicht, vor allem: Wann lag die AfD um Ausrichtung mal nicht im Streit?
Speziell auf die AfD bezogen: Es geht aber darum, dass viele mit der grundsätzlichen Politik der Bundesrepublik der letzten Jahre nicht zufrieden sind und sich von der Politik grundsätzlich nicht verstanden, nicht gewollt, nicht berücksichtigt und generell nicht vorhanden fühlen.
Daher wählen viele eben eine Partei, die grundsätzlich für ein anderes System steht.