Ich finde mich bei Tschock und Yelonaut gleichermaßen wieder.
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Hast du deshalb nen "Die Basis" Ortsverband mitgegründet, weil du so arg auf offenen Dialog stehst? Oder im Nationalelf Thread harte Verschwörungsmythen abgelassen, weil du so in Sorge um unseren gesellschaftlichen Frieden bist?
Oder willst du einfach nur in Ruhe zusammen mit Nazis gemeinsame Sache machen und trotzdem toll gefunden werden?
Tja, und das ist der Punkt: KEINE CHANCE! Kein Dialog mit Nazis! Kein Dialog mit Leuten die mit Nazis marschieren! Kein Dialog mit Menschen die sich gegen diese demokratische Gesellschaft positionieren - und da gehört die sogenannte Basis definitiv dazu!
Kein Dialog mit Leuten die mit Nazis marschieren! auch klar
Kein Dialog mit Menschen die sich gegen diese demokratische Gesellschaft positionieren - und da gehört die sogenannte Basis definitiv dazu! und auch hier volle Zustimmung
👆 ich möchte (fällt mir zwar ein bisschen schwer) mich da diesem Beitrag einfach anschließen.
Wenn wir seh'n, dass ihr kotzt Geht es uns gut
Womit mit diesem Spruch jetzt was erreicht wurde?
BTW: Mir geht es gut, wenn es allen gut geht. Aber da bin ich wahrscheinlich neuerdings egoistisch oder so ...
Was wir gerade erleben ist eine Infantilisierung der Gesellschaft. Wie in einem Kinderbuch gibt es nur noch "gut" und "böse", ohne jede Abstufung oder Motiv. Schon in Marvel-Heftchen gibt es nachvollziehbare Motive des "Bösen", wohin es ein großer Teil unserer Gesellschaft es schon nicht mehr schafft. Wir sind nicht mehr erwachsen, wo man versucht, Konflikte durch gegenseitiges Zuhören, durch Verstehen (nicht Verständnis) vielleicht eine Lösung finden kann. Nein, man will die Vernichtung des Anderen. Wie bei Harry Potter. Weg mit dem. Der will nur "Böses"! Und sich moralisch zu überhöhen ist sogar schon der erste Schritt der "Arisierung" seiner Selbst.
Das mag vielleicht im Stadion noch gehen, wenn man gegen andere Mannschaften spielt (also nicht wir, unsere Avatare auf dem Feld). Da kann es legitim sein, kindlich zu regredieren. Aber im wirklichen, permanenten Zusammenleben sollte man es hinbekommen, wieder zueinander zu finden. Denn die Alternative dazu ist schlicht und einfach die Vernichtung des Anderen. Und da sollten gerade wir Deutschen extrem davor zurückschrecken !
Sorry. Ist gerade mit mir durchgegangen. Ich kann Euch ja verstehen. Mir wird das auch manchmal zu viel mit absurden Argumenten. Mit Wertesystemen, die ich nicht teile. Aber stumpfe Ablehnung führt zu nichts. Zuhören, so schwer es manchmal sein mag, ist der Schlüssel zum Zusammenleben. Und gerade dafür kann die Eintracht einstehen. Mit ihrem Internationalismus. Mit ihrer Vielfalt. Mit ihrem Namen: "Eintracht"!
👆 ich möchte (fällt mir zwar ein bisschen schwer) mich da diesem Beitrag einfach anschließen.
Wenn wir seh'n, dass ihr kotzt Geht es uns gut
Womit mit diesem Spruch jetzt was erreicht wurde?
BTW: Mir geht es gut, wenn es allen gut geht. Aber da bin ich wahrscheinlich neuerdings egoistisch oder so ...
Was wir gerade erleben ist eine Infantilisierung der Gesellschaft. Wie in einem Kinderbuch gibt es nur noch "gut" und "böse", ohne jede Abstufung oder Motiv. Schon in Marvel-Heftchen gibt es nachvollziehbare Motive des "Bösen", wohin es ein großer Teil unserer Gesellschaft es schon nicht mehr schafft. Wir sind nicht mehr erwachsen, wo man versucht, Konflikte durch gegenseitiges Zuhören, durch Verstehen (nicht Verständnis) vielleicht eine Lösung finden kann. Nein, man will die Vernichtung des Anderen. Wie bei Harry Potter. Weg mit dem. Der will nur "Böses"! Und sich moralisch zu überhöhen ist sogar schon der erste Schritt der "Arisierung" seiner Selbst.
Das mag vielleicht im Stadion noch gehen, wenn man gegen andere Mannschaften spielt (also nicht wir, unsere Avatare auf dem Feld). Da kann es legitim sein, kindlich zu regredieren. Aber im wirklichen, permanenten Zusammenleben sollte man es hinbekommen, wieder zueinander zu finden. Denn die Alternative dazu ist schlicht und einfach die Vernichtung des Anderen. Und da sollten gerade wir Deutschen extrem davor zurückschrecken !
Sorry. Ist gerade mit mir durchgegangen. Ich kann Euch ja verstehen. Mir wird das auch manchmal zu viel mit absurden Argumenten. Mit Wertesystemen, die ich nicht teile. Aber stumpfe Ablehnung führt zu nichts. Zuhören, so schwer es manchmal sein mag, ist der Schlüssel zum Zusammenleben. Und gerade dafür kann die Eintracht einstehen. Mit ihrem Internationalismus. Mit ihrer Vielfalt. Mit ihrem Namen: "Eintracht"!
Einer der besten Beiträge, die ich hier seit langem gelesen habe.
Wir hören einander zu wenig zu? Das mag dein Empfinden sein. Meine Wahrnehmung ist, dass wir in den letzten Jahren reihenweise rote Linien haben einreißen lassen. Dass nicht nur völlig absurde, sondern auch dezidiert menschenfeindliche Positionen zu Meinungen erklärt werden, die man sich anhören und diskutieren müsse. Da werden aggressive PEGIDA-Demonstranten zu besorgten Bürgern erklärt und Klimawandelleugner reihenweise in Talkshows eingeladen.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Das hast Du sehr gut ausgedrückt! Das trifft den Kern der Dinge deutlich besser als Dein Vorredner. Es fehlt unserer Zeit allenthalben an klaren Positionen und an Menschen, die dafür stehen. Auch deswegen ist auch für mich unser Präsident ein Großer.
Ich finde mich bei Tschock und Yelonaut gleichermaßen wieder.
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Ich finde mich bei Tschock und Yelonaut gleichermaßen wieder.
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Danke. Ich hätte es nicht halb so gut formulieren können.
Ich finde mich bei Tschock und Yelonaut gleichermaßen wieder.
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Danke. Ich hätte es nicht halb so gut formulieren können.
Verdammt schade, das man keine Kaufoption für Knauff aushandeln konnte. Ich hoffe, da wird noch frühzeitig nachverhandelt. Denn obwohl er erst 20 Jahre alt ist, schließt er schon jetzt die Lücke, die bei uns eine gefühlte Ewigkeit existierte. Ein richtig guter Transfer!
Verdammt schade, das man keine Kaufoption für Knauff aushandeln konnte. Ich hoffe, da wird noch frühzeitig nachverhandelt. Denn obwohl er erst 20 Jahre alt ist, schließt er schon jetzt die Lücke, die bei uns eine gefühlte Ewigkeit existierte. Ein richtig guter Transfer!
Er hat nur bis 2024 Vertrag beim BVB, d.h. wir haben eine gute Verhandlungsposition. Und selbst wenn er das eine Jahr zum BVB zurückgeht, dort die Bank drückt, dann kriegen wir ihn 2024 umsonst. Es sei denn er startet dermaßen krass durch das der BVB ihm einen Stammplatz anbietet und den Vertrag verlängert ... aber so weit sind wir noch lange nicht.
Liest sich ausgesprochen unsympathisch. Ich weiß nicht, ob du hier noch Mod bist, aber falls ja, wäre es unprofessionell, hier so eine Note anzuschlagen. Kann man sich heutzutage nicht mehr ohne Seitenhiebe freuen?
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Und nicht jeder, der kein Fischer Fan-Boy ist, ist deshalb sofort ein Nazifreund. Auch diese Meinung sollte in einem auf seine Meinungsfreiheit und -vielfalt stolzen Verein erlaubt sein.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Und nicht jeder, der kein Fischer Fan-Boy ist, ist deshalb sofort ein Nazifreund. Auch diese Meinung sollte in einem auf seine Meinungsfreiheit und -vielfalt stolzen Verein erlaubt sein.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Das eine (Fischer sympathisch oder nicht) hat mit dem anderen (Nazis raus ist richtig und wichtig) zum Glück nichts zu tun. Das zu erkennen ist schonmal wichtig...
Ansonsten ist doch die Debatte hier sehr gut, oder?
Insgesamt geht alles in die gleiche Richtung nämlich diejenigen zu stoppen oder zu "neutralisieren", die Dinge tun oder kommunizieren, die mit den Werten der Demokratie oder auch der Eintracht, nichts zu tun haben.
Welcher Weg dafür der richtige ist, das weiß man wohl nicht bzw. das ist vermutlich auch je nach Adressat verschieden. Insoweit liegen auch beide Lager richtig und kein Weg sollte den anderen ausschließen, denke ich.
Wichtig ist doch nur, das man das gleiche Ziel verfolgt: "Nie wieder!"
Wir hören einander zu wenig zu? Das mag dein Empfinden sein. Meine Wahrnehmung ist, dass wir in den letzten Jahren reihenweise rote Linien haben einreißen lassen. Dass nicht nur völlig absurde, sondern auch dezidiert menschenfeindliche Positionen zu Meinungen erklärt werden, die man sich anhören und diskutieren müsse. Da werden aggressive PEGIDA-Demonstranten zu besorgten Bürgern erklärt und Klimawandelleugner reihenweise in Talkshows eingeladen.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Wir hören einander zu wenig zu? Das mag dein Empfinden sein. Meine Wahrnehmung ist, dass wir in den letzten Jahren reihenweise rote Linien haben einreißen lassen. Dass nicht nur völlig absurde, sondern auch dezidiert menschenfeindliche Positionen zu Meinungen erklärt werden, die man sich anhören und diskutieren müsse. Da werden aggressive PEGIDA-Demonstranten zu besorgten Bürgern erklärt und Klimawandelleugner reihenweise in Talkshows eingeladen.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Ich finde mich bei Tschock und Yelonaut gleichermaßen wieder.
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Wir hören einander zu wenig zu? Das mag dein Empfinden sein. Meine Wahrnehmung ist, dass wir in den letzten Jahren reihenweise rote Linien haben einreißen lassen. Dass nicht nur völlig absurde, sondern auch dezidiert menschenfeindliche Positionen zu Meinungen erklärt werden, die man sich anhören und diskutieren müsse. Da werden aggressive PEGIDA-Demonstranten zu besorgten Bürgern erklärt und Klimawandelleugner reihenweise in Talkshows eingeladen.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Wir hören einander zu wenig zu? Das mag dein Empfinden sein. Meine Wahrnehmung ist, dass wir in den letzten Jahren reihenweise rote Linien haben einreißen lassen. Dass nicht nur völlig absurde, sondern auch dezidiert menschenfeindliche Positionen zu Meinungen erklärt werden, die man sich anhören und diskutieren müsse. Da werden aggressive PEGIDA-Demonstranten zu besorgten Bürgern erklärt und Klimawandelleugner reihenweise in Talkshows eingeladen.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Leider kommt die Intoleranz schon länger auch von der linken Seite des politischen Spektrums. Hier beschränkt sie sich halt auf Andersdenkende, sie ist aber genauso vorhanden und wird auch hier immer extremer und zunehmend gewalttätig...
Ich glaube ce hat es in seinem Post sehr gut auf den Punkt gebracht. Die rechten Anführer gnadenlos ausgrenzen, die Mitläufer "mitnehmen". Ich glaube es ist an der Zeit mal zurückzuschauen und zu analysieren wo die zunehmende gesellschaftliche Teilung her kommt und was unser gesellschaftlicher Umgang mit dem rechten Spektrum und unsere zunehmende Härte im Umgang mit Mitläufern gebracht hat.
Aus meiner Sicht kommt dabei das Folgende raus:
1. Verunsicherung und Angst in großen Teilen der Gesellschaft haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen durch: - Technologischen und gesellschaftlichen Wandel (der Wandel an sich ist in vieler Hinsicht absolut zu begrüßen, aber er lässt zu viele Menschen ratlos zurück) - Zunehmender ökonomischer Druck und Ungleichheit - Zunehmende Emotionalisierung und Sensationalisierung der Medien - Zunehmende Sichtbarkeit von Graustufen, die die Sicherheit des Schwarz/Weiß Denkens nehmen.
2. Diese Verunsicherung und Ängste sind für den Teil der Gesellschaft, der sie hat sehr schwer zu greifen und zu artikulieren, was es sehr schwer macht ihr Problem zu verstehen und nachzuvollziehen. Der Teil der Gesellschaft, der die Verunsicherung und Ängste nicht hat, sondern ggf. sogar noch von den Veränderungen profitiert, kann und ggf. will diese Ängste und Verunsicherung oftmals nicht nachvollziehen oder akzeptieren.
3. Verunsicherte und verängstigte Menschen fühlen sich vom Rest der Gesellschaft ausgegrenzt
4. Rechtes Gedankengut bietet einfache Erklärungen und Lösungen für diese gesellschaftliche Probleme und Phänomene und benennt Sündenböcke.
5. Verunsicherte und verängstigte Menschen fühlen sich verstanden und zugehörig, auch wenn sie ggf. längst nicht mit allem übereinstimmen.
6. Diese Mitläufer werden als Nazis und Schwurbler noch weiter aus der Gesellschaft ausgegrenzt, was ihre Bindung zu den Nazis noch weiter stärkt und sie radikalisiert.
Wir Menschen wollen alle Sicherheit und zu einer Gruppe zugehören. Das sind einfache Mechanismen. Leider sind wir gesellschaftlich zu großen Teilen nur noch auf uns selbst fokussiert, so dass uns sämtliches Verständnis und Empathie für andere abgeht. Auch hinterfragen wir uns kaum noch selbst, sonst hätten wir ggf. gemerkt, dass, obwohl wir Rechte und Verschwörungstheoretiker immer radikaler ausgrenzen, es immer mehr davon gibt. Ggf. fangen wir noch an unser Handeln und seinen Erfolg noch damit zu begründen, dass ohne das Handeln ja alles noch schlimmer wäre.
Dementsprechend... Auch gegen rechts gibt es kein Schwarz und Weiß, geschweige denn einfache Lösungen. Auch hier hilft es zu differenzieren und sich zu fragen, was man selbst tun oder anders machen kann.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Das eine (Fischer sympathisch oder nicht) hat mit dem anderen (Nazis raus ist richtig und wichtig) zum Glück nichts zu tun. Das zu erkennen ist schonmal wichtig...
Ansonsten ist doch die Debatte hier sehr gut, oder?
Insgesamt geht alles in die gleiche Richtung nämlich diejenigen zu stoppen oder zu "neutralisieren", die Dinge tun oder kommunizieren, die mit den Werten der Demokratie oder auch der Eintracht, nichts zu tun haben.
Welcher Weg dafür der richtige ist, das weiß man wohl nicht bzw. das ist vermutlich auch je nach Adressat verschieden. Insoweit liegen auch beide Lager richtig und kein Weg sollte den anderen ausschließen, denke ich.
Wichtig ist doch nur, das man das gleiche Ziel verfolgt: "Nie wieder!"
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Schaffe ich nicht, gar nicht!
Oder willst du einfach nur in Ruhe zusammen mit Nazis gemeinsame Sache machen und trotzdem toll gefunden werden?
Tja, und das ist der Punkt: KEINE CHANCE!
Kein Dialog mit Nazis!
Kein Dialog mit Leuten die mit Nazis marschieren!
Kein Dialog mit Menschen die sich gegen diese demokratische Gesellschaft positionieren - und da gehört die sogenannte Basis definitiv dazu!
Was wir gerade erleben ist eine Infantilisierung der Gesellschaft.
Wie in einem Kinderbuch gibt es nur noch "gut" und "böse", ohne jede Abstufung oder Motiv.
Schon in Marvel-Heftchen gibt es nachvollziehbare Motive des "Bösen", wohin es ein großer Teil unserer Gesellschaft es schon nicht mehr schafft.
Wir sind nicht mehr erwachsen, wo man versucht, Konflikte durch gegenseitiges Zuhören, durch Verstehen (nicht Verständnis) vielleicht eine Lösung finden kann.
Nein, man will die Vernichtung des Anderen. Wie bei Harry Potter. Weg mit dem. Der will nur "Böses"!
Und sich moralisch zu überhöhen ist sogar schon der erste Schritt der "Arisierung" seiner Selbst.
Das mag vielleicht im Stadion noch gehen, wenn man gegen andere Mannschaften spielt (also nicht wir, unsere Avatare auf dem Feld). Da kann es legitim sein, kindlich zu regredieren.
Aber im wirklichen, permanenten Zusammenleben sollte man es hinbekommen, wieder zueinander zu finden.
Denn die Alternative dazu ist schlicht und einfach die Vernichtung des Anderen.
Und da sollten gerade wir Deutschen extrem davor zurückschrecken !
Sorry. Ist gerade mit mir durchgegangen.
Ich kann Euch ja verstehen. Mir wird das auch manchmal zu viel mit absurden Argumenten.
Mit Wertesystemen, die ich nicht teile.
Aber stumpfe Ablehnung führt zu nichts.
Zuhören, so schwer es manchmal sein mag, ist der Schlüssel zum Zusammenleben.
Und gerade dafür kann die Eintracht einstehen.
Mit ihrem Internationalismus. Mit ihrer Vielfalt. Mit ihrem Namen: "Eintracht"!
Einer der besten Beiträge, die ich hier seit langem gelesen habe.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Es fehlt unserer Zeit allenthalben an klaren Positionen und an Menschen, die dafür stehen.
Auch deswegen ist auch für mich unser Präsident ein Großer.
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
Danke. Ich hätte es nicht halb so gut formulieren können.
Doch Luzbert, wir kennen uns lange genug, um zu wissen, dass Du es mindestens so gut gekonnt hättest.
Danke. Ich hätte es nicht halb so gut formulieren können.
Doch Luzbert, wir kennen uns lange genug, um zu wissen, dass Du es mindestens so gut gekonnt hättest.
Er hat nur bis 2024 Vertrag beim BVB, d.h. wir haben eine gute Verhandlungsposition. Und selbst wenn er das eine Jahr zum BVB zurückgeht, dort die Bank drückt, dann kriegen wir ihn 2024 umsonst.
Es sei denn er startet dermaßen krass durch das der BVB ihm einen Stammplatz anbietet und den Vertrag verlängert ... aber so weit sind wir noch lange nicht.
Was ist daran unsympathisch, sich gegen Nazis und Schwurbler (große Schnittmengen in diesen Gruppen) auszusprechen?
Peter Fischer ist ein couragierter Mann, der diesen Preis und unsere Unterstützung auf jeden Fall verdient hat.
Nichts. Absolut gar nichts.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Und nicht jeder, der kein Fischer Fan-Boy ist, ist deshalb sofort ein Nazifreund.
Auch diese Meinung sollte in einem auf seine Meinungsfreiheit und -vielfalt stolzen Verein erlaubt sein.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Nichts. Absolut gar nichts.
Trotzdem kann man aber Peter Fischer als Person im Gesamten unsympathisch finden.
Und nicht jeder, der kein Fischer Fan-Boy ist, ist deshalb sofort ein Nazifreund.
Auch diese Meinung sollte in einem auf seine Meinungsfreiheit und -vielfalt stolzen Verein erlaubt sein.
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Das eine (Fischer sympathisch oder nicht) hat mit dem anderen (Nazis raus ist richtig und wichtig) zum Glück nichts zu tun. Das zu erkennen ist schonmal wichtig...
Ansonsten ist doch die Debatte hier sehr gut, oder?
Insgesamt geht alles in die gleiche Richtung nämlich diejenigen zu stoppen oder zu "neutralisieren", die Dinge tun oder kommunizieren, die mit den Werten der Demokratie oder auch der Eintracht, nichts zu tun haben.
Welcher Weg dafür der richtige ist, das weiß man wohl nicht bzw. das ist vermutlich auch je nach Adressat verschieden. Insoweit liegen auch beide Lager richtig und kein Weg sollte den anderen ausschließen, denke ich.
Wichtig ist doch nur, das man das gleiche Ziel verfolgt: "Nie wieder!"
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Wow! Ein klasse Post. Danke!
Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.
All das, weil man so naiv ist zu glauben, man könne diese Einstellungen durch Debatten und Kompromisse irgendwie einhegen. Aber die Protagonisten dahinter wollen keine Kompromisse, sie wollen den Debattenraum für sich einnehmen und ihr intellektuelles Gift ausschütten. Einer der führenden Köpfe der neurechten Szene, Kubitschek, formulierte mal das Ziel sei „nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party“.
Wer da Diskussionen anfängt, geht der Strategie auf den Leim. Die richtige Reaktion ist diese Leute auszuschließen. Ohne Kompromisse. Von der Buchmesse, aus dem Stadion, eben überall dort, wo sich das gesellschaftliche Leben abspielt. Das ist das Prinzip der wehrhaften Demokratie. Und das ist auch keine völlig neue Erkenntnis. Karl Popper brachte es 1945 so auf den Punkt: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Das war seine Konsequenz aus dem Versagen der Weimarer Republik, dem Faschismus und der Shoah. Wenn man „nie wieder“ ernst meint, muss man das Prinzip der wehrhaften Demokratie beherzigen.
Deshalb bin ich froh, wenn prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Sport eine klare Haltungs beweisen. Scheiß egal, ob der ein oder andere „Fan“ sich dann angegriffen fühlt. Anstand und Überzeugung gibts eben nicht immer gratis.
Leider kommt die Intoleranz schon länger auch von der linken Seite des politischen Spektrums. Hier beschränkt sie sich halt auf Andersdenkende, sie ist aber genauso vorhanden und wird auch hier immer extremer und zunehmend gewalttätig...
Ich glaube ce hat es in seinem Post sehr gut auf den Punkt gebracht. Die rechten Anführer gnadenlos ausgrenzen, die Mitläufer "mitnehmen".
Ich glaube es ist an der Zeit mal zurückzuschauen und zu analysieren wo die zunehmende gesellschaftliche Teilung her kommt und was unser gesellschaftlicher Umgang mit dem rechten Spektrum und unsere zunehmende Härte im Umgang mit Mitläufern gebracht hat.
Aus meiner Sicht kommt dabei das Folgende raus:
1. Verunsicherung und Angst in großen Teilen der Gesellschaft haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen durch:
- Technologischen und gesellschaftlichen Wandel (der Wandel an sich ist in vieler Hinsicht absolut zu begrüßen, aber er lässt zu viele Menschen ratlos zurück)
- Zunehmender ökonomischer Druck und Ungleichheit
- Zunehmende Emotionalisierung und Sensationalisierung der Medien
- Zunehmende Sichtbarkeit von Graustufen, die die Sicherheit des Schwarz/Weiß Denkens nehmen.
2. Diese Verunsicherung und Ängste sind für den Teil der Gesellschaft, der sie hat sehr schwer zu greifen und zu artikulieren, was es sehr schwer macht ihr Problem zu verstehen und nachzuvollziehen. Der Teil der Gesellschaft, der die Verunsicherung und Ängste nicht hat, sondern ggf. sogar noch von den Veränderungen profitiert, kann und ggf. will diese Ängste und Verunsicherung oftmals nicht nachvollziehen oder akzeptieren.
3. Verunsicherte und verängstigte Menschen fühlen sich vom Rest der Gesellschaft ausgegrenzt
4. Rechtes Gedankengut bietet einfache Erklärungen und Lösungen für diese gesellschaftliche Probleme und Phänomene und benennt Sündenböcke.
5. Verunsicherte und verängstigte Menschen fühlen sich verstanden und zugehörig, auch wenn sie ggf. längst nicht mit allem übereinstimmen.
6. Diese Mitläufer werden als Nazis und Schwurbler noch weiter aus der Gesellschaft ausgegrenzt, was ihre Bindung zu den Nazis noch weiter stärkt und sie radikalisiert.
Wir Menschen wollen alle Sicherheit und zu einer Gruppe zugehören. Das sind einfache Mechanismen. Leider sind wir gesellschaftlich zu großen Teilen nur noch auf uns selbst fokussiert, so dass uns sämtliches Verständnis und Empathie für andere abgeht. Auch hinterfragen wir uns kaum noch selbst, sonst hätten wir ggf. gemerkt, dass, obwohl wir Rechte und Verschwörungstheoretiker immer radikaler ausgrenzen, es immer mehr davon gibt. Ggf. fangen wir noch an unser Handeln und seinen Erfolg noch damit zu begründen, dass ohne das Handeln ja alles noch schlimmer wäre.
Dementsprechend... Auch gegen rechts gibt es kein Schwarz und Weiß, geschweige denn einfache Lösungen. Auch hier hilft es zu differenzieren und sich zu fragen, was man selbst tun oder anders machen kann.
Jetzt erst mal Frühstück
Sollte weiterer Diskussionsbedarf bestehen, bitte ich darum, sie im D&D fortzuführen.
Hier werden wir sie jetzt löschen.
Sorry, hat sich mit meiner Antwort überschnitten. Ich verstehe dass aber auch nicht... Ist doch gut, was hier diskutiert wird
Das ist natürlich legitim. Zumal Fischer ja selber in der Vergangenheit dafür gesorgt hat auch Abseits seines politischen Engagements genügend zu polarisieren.
Das eine (Fischer sympathisch oder nicht) hat mit dem anderen (Nazis raus ist richtig und wichtig) zum Glück nichts zu tun. Das zu erkennen ist schonmal wichtig...
Ansonsten ist doch die Debatte hier sehr gut, oder?
Insgesamt geht alles in die gleiche Richtung nämlich diejenigen zu stoppen oder zu "neutralisieren", die Dinge tun oder kommunizieren, die mit den Werten der Demokratie oder auch der Eintracht, nichts zu tun haben.
Welcher Weg dafür der richtige ist, das weiß man wohl nicht bzw. das ist vermutlich auch je nach Adressat verschieden. Insoweit liegen auch beide Lager richtig und kein Weg sollte den anderen ausschließen, denke ich.
Wichtig ist doch nur, das man das gleiche Ziel verfolgt: "Nie wieder!"
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Sorry, hat sich mit meiner Antwort überschnitten. Ich verstehe dass aber auch nicht... Ist doch gut, was hier diskutiert wird