Das Wunderbare an dem in Kanada geborenen Philip Guston (1913-1980), der in den USA gelebt und gearbeitet hat: er ließ sich in seiner Malerei niemals festlegen. Ganz gleich ob "abstrakt":
oder "gegenständlich": seine Malerei strahlt Kraft und Selbstbehauptung aus. Gleichzeitig wirken die Personen und Dinge in seinen Bildern wie in eine große Leere ausgesetzt, was natürlich einen bedrohlichen, aber zugleich auch komischen Zug hat:
Ich glaube, angesichts der Urheberrechtsgeschichten, poste ich gleich lieber selbstgemaltes... Das könnte vielleicht auch ein interessanter Fred werden, "Werke der User"
Das Gemälde "Sommerabend" von Heinrich Vogeler dürfte dem einen oder anderen vielleicht bekannt sein, war auch mal auf einer Sonderbriefmarke abgebildet. In höherer Auflösung habe ich es leider nicht gefunden... Es ist sehr beeindruckend, das Bild von Angesicht zu Angesicht zu sehen, die genauen Maße habe ich leider nicht parat, aber es ist ziemlich groß. Neben Mitgliedern von Vogelers Familie sind auch weitere Worpsweder Künstler (u.a. Paula Modersohn-Becker) abgebildet.
Hier nochmal ein Lieblingsbild aus einer ganz anderen Epoche... Als ich vor einigen Jahren im Prado in Madrid war, ist es mir mit seinen hellen leuchtenden Farben nach den ganzen gewaltigen und dunklen Rembrandts und Rubens' ungeheuer positiv aufgefallen: "Die Verkündigung" von Fra Angelico, von 1430:
Nunja, in seiner Anfangszeit war Dali noch Impressionist, wobei seine surrealen Werke natürlich bekannter sind...
jungchen...klar hat dalì zu beginn seines schaffens auch impressionistische bilder gemalt.....aber ebenso zählen expressionistische und kubistische arbeiten zu seinem gesamtwerk. deshalb würde er aber nicht diesen kunstepochen zugeschrieben werden.
Auch wenn mir eine gewisse Dozentin mal nahelegte, mir doch bitte einen Lieblingskünstler zu suchen, der "noch nicht so lange tot ist", so ist Gauguin doch schon seit Jahren mein Favorit. Die Südseemotive, die Farben, der Malstil - ganz wunderbar.
Liebe Kine, ich finde auch, du solltest dich nicht mit einer hirn-toten Kunst-Dozentin abgeben!!!
Liebe Kine, ich finde auch, du solltest dich nicht mit einer hirn-toten Kunst-Dozentin abgeben!!!
Muss ich mittlerweile zum Glück auch nicht mehr... Als Negativ-Beispiel hier mal ein paar Arbeiten ("Werke" durften wir nicht sagen, "Sachen" schon gar nicht...) von besagter Dame:
Malewitsch hat sein Schaffen wenigstens mit seinem Suprematismus theoretisch "hinterfüttert". Im Gegensatz dazu fehlt mir eine Stellungnahme zum eigenen Schaffen bei den meisten abstrakten Künstlern. So ist es für den Laien eben nur selten möglich etwaiges "Unvermögen" von gestalterischem Willen zu unterscheiden.
Malewitsch hat sein Schaffen wenigstens mit seinem Suprematismus theoretisch "hinterfüttert". Im Gegensatz dazu fehlt mir eine Stellungnahme zum eigenen Schaffen bei den meisten abstrakten Künstlern. So ist es für den Laien eben nur selten möglich etwaiges "Unvermögen" von gestalterischem Willen zu unterscheiden.
Du meinst Mark Tobey? Ich habe an der betreffenden Stelle bewusst die Gegensätze „abstrakt“ und „gegenständlich“ in Anführungszeichen gesetzt. Weil Tobey selbst diese Gegensätzlichkeit für seine Arbeit nicht akzeptiert hat.
„Ich weiß sehr wenig über das, was allgemein ‚abstrakte Malerei’ genannt wird. Reine Abstraktion würde eine Art von Malerei bedeuten, die sich zum Leben völlig beziehungslos verhielte, was für mich inakzeptabel ist.“
Tobey war allem Sichtbaren mit großer Intensität verbunden. Was ihn besonders interessierte, das waren die bewegten Prozesse, die in allen „festen“ Formen und Erscheinungen sich abspielen. Und: deren Entsprechung zu den Dynamiken im seinen eigenen Inneren. Das heißt schließlich, dass das Bild an der Schnittfläche zwischen „Innen“ und „Außen“ entsteht.
"Since I try to make my paintings organic, I feel that there is a relation with nature. In Drift of Summer for instance, I wanted to experience through the medium of paint a feeling of the movement of grass and floating seeds. To achieve the rhythmic impact of such I had to build the body of painting by multitudinous lines."
Zwei Freunde von Tobey haben das schön beschrieben. Der Maler, Komponist und Schriftsteller Wesley Wehr:
„Mit ihm zusammen zu gehen, an seinem Sehen teilzuhaben, bedeutete, erstmals überhaupt der Fülle und Vielfalt der visuellen Welt gewahr zu werden. (...) Ganz gleich, ob man mit Tobey durch die Straßen einer Stadt ging mit alldem Gedränge und Verkehr, oder durch einen stillen Wald – man war danach nicht mehr derselbe wie zuvor.“
Der Komponist John Cage berichtete von einem gemeinsamen abendlichen Gang zu einem Restaurant in Seattle. Tobey wies ihn während des Gehens auf unzählige Details hin, bestimmte Muster des Straßenpflasters, von zerknautschten Coladosen und Papieren, Blättern etc.: „Als wir das japanische Restaurant erreichten, waren unsere Augen offen.“
Grundsätz ist es natürlich unvermeidlich, möchte man zu einem eigenen Urteil kommen, dass man möglichst viel selbst sieht, und zwar möglichst vor den Bildern selbst. Denn ebenso wichtig wie das, was sie zeigen, ist die Weise, wie sie es zeigen, d.h. wie in allen Feinheiten ein Bild gemalt ist.
Sorry, ich hätte wohl direkt darauf hinweisen sollen worauf ich mich beziehe.
Ich meinte eigentlich die Werke von Philip Guston. Vor einem Tobey würde ich in einem Museum sicherlich stehenbleiben; von einem Guston wahrscheinlich kopfschüttelnd abwenden. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass mir sein Stil in diesen Arbeiten einfach nicht gefällt. Aber er hat ja auch andere Sachen gemacht: http://www.mediaandtechnology.org/muse/images/PhilipGuston.jpg
Auch wenn ich mich schon für Kunst interessiere, ist mein Verhältnis zu ihr doch eher "pragmatisch". Wenn ich schon nicht die Intension des Künstlers aus dem Bild herauslesen (oder eben meine in dieses hineininterpretieren) kann, so muss es mich zumindest durch seine Farbigkeit, Komposition oder auf irgendeine andere Weise ansprechen. Bei den von Dir geposteten Bildern von Guston ist das eben nicht der Fall.
Hier könnte ich mir folgende Situation sehr gut vorstellen: A: "Dieses Bild hat meine 8 jährigen Tochter gemalt" B: "Das da drüben?" A: "Nein, das andere. Das da ist mein Guston."
Aber die Kunst liegt ja eben im Auge des Betrachters. ,-)
Auf jeden Fall ein dickes Danke für die Informationen zu Tobey.
Hier mal ein nettes Video "von Van Gogh bis Guston"...
http://abstract-art.com/abstraction/l2_Grnfthrs_fldr/g0000_gr_inf_images/g070b_guston_painter3.jpg
Painter III, 1960
oder "gegenständlich": seine Malerei strahlt Kraft und Selbstbehauptung aus. Gleichzeitig wirken die Personen und Dinge in seinen Bildern wie in eine große Leere ausgesetzt, was natürlich einen bedrohlichen, aber zugleich auch komischen Zug hat:
http://www.artchive.com/artchive/g/guston/guston_sleeping.jpg
Sleeping, 1977
http://www.thecityreview.com/s04ccon1i.jpg
Waking up, 1975
http://www.lehmannmaupin.com/files/064e9c6e.jpg
The ledge, 1979
Zurück zum Thema: http://www.worpswede.de/worpswede/x_az/x_anz_images/M/b002_1.jpg
Das Gemälde "Sommerabend" von Heinrich Vogeler dürfte dem einen oder anderen vielleicht bekannt sein, war auch mal auf einer Sonderbriefmarke abgebildet.
In höherer Auflösung habe ich es leider nicht gefunden... Es ist sehr beeindruckend, das Bild von Angesicht zu Angesicht zu sehen, die genauen Maße habe ich leider nicht parat, aber es ist ziemlich groß. Neben Mitgliedern von Vogelers Familie sind auch weitere Worpsweder Künstler (u.a. Paula Modersohn-Becker) abgebildet.
öhm...seit wann ist denn dalì ein impressionist?
aber was surrealisten angeht hab ich auch magritte sehr gerne:
http://www.cord.edu/faculty/andersod/magritte_empirelight.jpg
Nunja, in seiner Anfangszeit war Dali noch Impressionist, wobei seine surrealen Werke natürlich bekannter sind...
http://www.geocities.com/Area51/Vault/6521/f2-03annun.jpg
Hab's mir dann gleich im Museumsshop als Poster gekauft
jungchen...klar hat dalì zu beginn seines schaffens auch impressionistische bilder gemalt.....aber ebenso zählen expressionistische und kubistische arbeiten zu seinem gesamtwerk. deshalb würde er aber nicht diesen kunstepochen zugeschrieben werden.
Viel Spass dabei:
http://de.sevenload.com/videos/83ASQKB-mZa1A5c/3D-Street-Art
,-) gruß mars
Liebe Kine, ich finde auch, du solltest dich nicht mit einer hirn-toten Kunst-Dozentin abgeben!!!
na dann hammer s ja wieder.
(wieso komm ich mir gerade vor wie bei badesalz an der supermarktkasse?!)
http://www.cab.u-szeged.hu/wm/paint/auth/botticelli/botticelli.madonna-of-the-magnificat.jpg
Muss ich mittlerweile zum Glück auch nicht mehr... Als Negativ-Beispiel hier mal ein paar Arbeiten ("Werke" durften wir nicht sagen, "Sachen" schon gar nicht...) von besagter Dame:
http://www.galeriekarlpfefferle.de/kuenstler/stricker3.html
Zu diesen Bildern fällt mir nur das ein: Penisneid???
Pah, Ihr habt leicht Reden...
Hier eine meiner Lieblingskünstlerinnen, wenn es um dreidimensionales Gestalten geht: http://www.followtheblackrabbit.com/index_main.htm
Stehst Du wirklich auf sowas?
Warum dann nicht gleich das hier: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/48/Malewitsch.jpg/605px-Malewitsch.jpg
Malewitsch hat sein Schaffen wenigstens mit seinem Suprematismus theoretisch "hinterfüttert".
Im Gegensatz dazu fehlt mir eine Stellungnahme zum eigenen Schaffen bei den meisten abstrakten Künstlern. So ist es für den Laien eben nur selten möglich etwaiges "Unvermögen" von gestalterischem Willen zu unterscheiden.
Du meinst Mark Tobey? Ich habe an der betreffenden Stelle bewusst die Gegensätze „abstrakt“ und „gegenständlich“ in Anführungszeichen gesetzt. Weil Tobey selbst diese Gegensätzlichkeit für seine Arbeit nicht akzeptiert hat.
„Ich weiß sehr wenig über das, was allgemein ‚abstrakte Malerei’ genannt wird. Reine Abstraktion würde eine Art von Malerei bedeuten, die sich zum Leben völlig beziehungslos verhielte, was für mich inakzeptabel ist.“
Tobey war allem Sichtbaren mit großer Intensität verbunden. Was ihn besonders interessierte, das waren die bewegten Prozesse, die in allen „festen“ Formen und Erscheinungen sich abspielen. Und: deren Entsprechung zu den Dynamiken im seinen eigenen Inneren. Das heißt schließlich, dass das Bild an der Schnittfläche zwischen „Innen“ und „Außen“ entsteht.
"Since I try to make my paintings organic, I feel that there is a relation with nature. In Drift of Summer for instance, I wanted to experience through the medium of paint a feeling of the movement of grass and floating seeds. To achieve the rhythmic impact of such I had to build the body of painting by multitudinous lines."
Zwei Freunde von Tobey haben das schön beschrieben. Der Maler, Komponist und Schriftsteller Wesley Wehr:
„Mit ihm zusammen zu gehen, an seinem Sehen teilzuhaben, bedeutete, erstmals überhaupt der Fülle und Vielfalt der visuellen Welt gewahr zu werden. (...) Ganz gleich, ob man mit Tobey durch die Straßen einer Stadt ging mit alldem Gedränge und Verkehr, oder durch einen stillen Wald – man war danach nicht mehr derselbe wie zuvor.“
Der Komponist John Cage berichtete von einem gemeinsamen abendlichen Gang zu einem Restaurant in Seattle. Tobey wies ihn während des Gehens auf unzählige Details hin, bestimmte Muster des Straßenpflasters, von zerknautschten Coladosen und Papieren, Blättern etc.: „Als wir das japanische Restaurant erreichten, waren unsere Augen offen.“
Grundsätz ist es natürlich unvermeidlich, möchte man zu einem eigenen Urteil kommen, dass man möglichst viel selbst sieht, und zwar möglichst vor den Bildern selbst. Denn ebenso wichtig wie das, was sie zeigen, ist die Weise, wie sie es zeigen, d.h. wie in allen Feinheiten ein Bild gemalt ist.
Sorry, ich hätte wohl direkt darauf hinweisen sollen worauf ich mich beziehe.
Ich meinte eigentlich die Werke von Philip Guston.
Vor einem Tobey würde ich in einem Museum sicherlich stehenbleiben; von einem Guston wahrscheinlich kopfschüttelnd abwenden.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass mir sein Stil in diesen Arbeiten einfach nicht gefällt. Aber er hat ja auch andere Sachen gemacht: http://www.mediaandtechnology.org/muse/images/PhilipGuston.jpg
Auch wenn ich mich schon für Kunst interessiere, ist mein Verhältnis zu ihr doch eher "pragmatisch". Wenn ich schon nicht die Intension des Künstlers aus dem Bild herauslesen (oder eben meine in dieses hineininterpretieren) kann, so muss es mich zumindest durch seine Farbigkeit, Komposition oder auf irgendeine andere Weise ansprechen. Bei den von Dir geposteten Bildern von Guston ist das eben nicht der Fall.
Hier könnte ich mir folgende Situation sehr gut vorstellen:
A: "Dieses Bild hat meine 8 jährigen Tochter gemalt"
B: "Das da drüben?"
A: "Nein, das andere. Das da ist mein Guston."
Aber die Kunst liegt ja eben im Auge des Betrachters. ,-)
Auf jeden Fall ein dickes Danke für die Informationen zu Tobey.
Hier mal ein nettes Video "von Van Gogh bis Guston"...
http://www.youtube.com/watch?v=tyI32GsUbJQ&eurl=http%3A%2F%2Fwww%2Ethepillowbook%2Esplinder%2Ecom%2Farchive%2F2006%2D08