Zum vorerst letzten Mal gibt es heute am vorletzten Spieltag in der Bundesliga diese traditionsbehaftete Begegnung.
Für unsere Adlerträgerinnen war der letzte Spieltag mit dem 4:0 Erfolg über die Wölfinnen ein grandioses Erlebnis, für den Frauenfußball in Deutschland war es aber auch ein trauriger Spieltag. Nach dem 1:5 gegen Bayer Leverkusen ist Turbine Potsdam am vergangenen Wochenende auch endgültig rechnerisch aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen.
Unserer Eintracht hingegen fehlt aus den letzten beiden Spielen noch ein einziges Pünktchen, um Platz 3, also die Qualifikation zur Champions League, zu sichern. Dieser Schritt sollte heute vollzogen werden. Auch wenn jeder nur von diesem einen fehlenden Punkt zum sicheren Erreichen von Platz 3 spricht, sollte doch nicht außer Acht gelassen werden, dass unsere Frauen derzeit auch nur drei Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg und Platz 2 haben. Nicht, dass ich glaube, dass die Wölfinnen das noch verspielen, aber Ziel für unsere Eintracht muss sein, aus den beiden letzten Spielen noch die möglichen 6 Punkte zu holen, man weiß nie welche Überraschungen der Fußball doch noch parat hat.
Der Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam ist am heutigen Sonntag um 13 Uhr. Eine Live-Übertragung gibt es nur bei Magenta Sport.
Ich hoffe sehr, dass wir alle gemeinsam nach einem Sieg unserer Adlerträgerinnen heute in Potsdam dann dem SV Meppen um 16 Uhr die Daumen für eine Überraschung gegen den VfL Wolfsburg drücken können. Aber zunächst ist es natürlich erstmal wichtig die eigenen Hausaufgaben zu machen!
Da sich mit dem Abstieg der Turbine ein ganz besonderer und sehr erfolgreicher Verein aus dem Oberhaus verabschiedet, möchte ich doch gerne an dieser Stelle noch einen kleinen "Nachruf" auf unseren heutigen Gegner loswerden, ich denke das haben sie sich verdient. Ich wollte das erst in den Eingangspost integrieren, aber dann wäre der doch ein wenig zu sehr ausgeufert. Außerdem können Nicht-Interessierte das so einfacher überblättern.
Mit Turbine Potsdam verschwindet am Ende der Saison zu meinem Bedauern die nächste Traditionsmarke aus der Frauen-Bundesliga. 1971 als Frauenfußballabteilung der BSG Turbine Potsdam gegründet wurde der Verein insgesamt sechsmal DDR-Meister. Nach der Wende wurde er dann in SSV Turbine Potsdam umfirmiert, bevor 1999 die Loslösung der Frauenfußballabteilung vom SSV und die Neugründung eines reinen Frauenfußballvereins mit dem Namen 1. FFC Turbine Potsdam beschlossen wurde.
Seit dem Aufstieg zur Saison 1994/95 noch unter dem Dach des SSV war Turbine ununterbrochen erstklassig und erreichte zusätzlich zu den sechs DDR-Meisterschaften noch sechs gesamtdeutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege und zwei Europapokalsiege. 2005 gelang gar das Triple. Unzählige erfolgreiche Spielerinnen brachte der Verein heraus. Stellvertretend seien hier als Beispiel Felicitas Rauch, Tabea Kemme, Pauline Bremer oder auch Ariane Hingst genannt.
Dass es für reine Frauenfußballvereine in dem sich derzeit so rapide verändernden Umfeld schwer bzw. unmöglich wird sich auf Dauer weiter zu etablieren ist leider wohl unumgänglich, der extrem schnelle Niedergang der Turbine allerdings ist eine Gemengelage aus dieser Tatsache und weiteren Unruhen innerhalb des Vereins.
Schien man am Ende der letzten Saison nochmal an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können, die Turbine stand zwei Spieltage vor Schluss noch auf Platz 3, dem Qualifikationsplatz zur Champions League und dazu im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg, so kam es danach knüppeldick. In der Bundesliga verlor die Turbine den 3. Platz bekanntermaßen noch an unsere Eintracht und DFB-Pokalsieger wurde einmal mehr der VfL Wolfsburg und so stand man trotz erfolgreicher Saison am Ende mit leeren Händen da.
Nach dieser Saison kam es zum großen Umbruch. Dreizehn Spielerinnen verließen den Verein, darunter auch viele Leistungsträgerinnen. Achtzehn neue Spielerinnen kamen und am Ende standen Spielerinnen aus 17 Nationen im Kader, die aber keine Zeit hatten, sich zusammenzufinden und die das Ganze nicht kompensieren konnten. Dazu kamen ständige Streitereien auf Führungsebene, hektische Personalwechsel, aber auch fehlende Qualität und mangelnde Finanzausstattung.
Bezeichnend dafür, dass während dieser Spielzeit bereits vier verschiedene Trainer das Team trainierten. Aktueller Chefcoach ist Marco Gebhardt, der ja den meisten hier im Forum noch bekannt sein dürfte. An der Trainerpersonalie entzündete sich schon am Anfang der Saison ein Konflikt, der dazu führte, dass Präsident Rolf Kutzmutz zurücktrat.
Bereits im Sommer 2021 kam Kritik auf, dass die alten Herren im Verein einen Umbruch verhindern, nachdem die ehemalige Spielerin Tabea Kemme in der Präsidentschaftswahl gegen Rolf Kutzmutz antrat und knapp verlor. Tabea Kemme hat schon seit Jahren den Finger in die Wunde gelegt, wenn sie über die Turbine und den Bedingungen dort gesprochen hat.
Dass sie mit vielem scheinbar nicht Unrecht hatte, zeigt sich inzwischen auch in Aussagen von Vereinsikone Bernd Schröder (Gründer und jahrzehntelanger Trainer) sowie auch von einigen aktiven Spielerinnen, die sich anonym äußerten und Mängel ansprachen. Sie berichten von überlasteten ehrenamtlichen Strukturen, schlechten Trainingsplatzbedingungen, veralteten Trainingsmethoden, Kommunikationsproblemen und einem autoritären Führungsstil, dazu Physios, die über Verletzungen nicht ausreichend informiert sind und fehlenden Ansprechpartnern für die Spielerinnen.
All dies hat in Kombination den bedauernswert schnellen Niedergang von Turbine Potsdam begünstigt. Innerhalb des Vereins will man prüfen, inwiefern eine zeitnahe Rückkehr ins Oberhaus realisierbar ist. Ich persönlich würde mich freuen, aber glaube ehrlich gesagt nicht daran, den Verein nochmal im Oberhaus zu sehen.
Am Ende noch zwei Links als Quellenangabe sowie zu weitergehenden Infos für Interessierte. Einmal ein, in meinen Augen guter Artikel der Augsburger Allgemeinen zum Thema und zum anderen dazu eine Kolumne von Annika Becker bei web.de:
Zum vorerst letzten Mal gibt es heute am vorletzten Spieltag in der Bundesliga diese traditionsbehaftete Begegnung.
Für unsere Adlerträgerinnen war der letzte Spieltag mit dem 4:0 Erfolg über die Wölfinnen ein grandioses Erlebnis, für den Frauenfußball in Deutschland war es aber auch ein trauriger Spieltag. Nach dem 1:5 gegen Bayer Leverkusen ist Turbine Potsdam am vergangenen Wochenende auch endgültig rechnerisch aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen.
Unserer Eintracht hingegen fehlt aus den letzten beiden Spielen noch ein einziges Pünktchen, um Platz 3, also die Qualifikation zur Champions League, zu sichern. Dieser Schritt sollte heute vollzogen werden. Auch wenn jeder nur von diesem einen fehlenden Punkt zum sicheren Erreichen von Platz 3 spricht, sollte doch nicht außer Acht gelassen werden, dass unsere Frauen derzeit auch nur drei Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg und Platz 2 haben. Nicht, dass ich glaube, dass die Wölfinnen das noch verspielen, aber Ziel für unsere Eintracht muss sein, aus den beiden letzten Spielen noch die möglichen 6 Punkte zu holen, man weiß nie welche Überraschungen der Fußball doch noch parat hat.
Der Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam ist am heutigen Sonntag um 13 Uhr. Eine Live-Übertragung gibt es nur bei Magenta Sport.
Ich hoffe sehr, dass wir alle gemeinsam nach einem Sieg unserer Adlerträgerinnen heute in Potsdam dann dem SV Meppen um 16 Uhr die Daumen für eine Überraschung gegen den VfL Wolfsburg drücken können. Aber zunächst ist es natürlich erstmal wichtig die eigenen Hausaufgaben zu machen!
Da sich mit dem Abstieg der Turbine ein ganz besonderer und sehr erfolgreicher Verein aus dem Oberhaus verabschiedet, möchte ich doch gerne an dieser Stelle noch einen kleinen "Nachruf" auf unseren heutigen Gegner loswerden, ich denke das haben sie sich verdient. Ich wollte das erst in den Eingangspost integrieren, aber dann wäre der doch ein wenig zu sehr ausgeufert. Außerdem können Nicht-Interessierte das so einfacher überblättern.
Mit Turbine Potsdam verschwindet am Ende der Saison zu meinem Bedauern die nächste Traditionsmarke aus der Frauen-Bundesliga. 1971 als Frauenfußballabteilung der BSG Turbine Potsdam gegründet wurde der Verein insgesamt sechsmal DDR-Meister. Nach der Wende wurde er dann in SSV Turbine Potsdam umfirmiert, bevor 1999 die Loslösung der Frauenfußballabteilung vom SSV und die Neugründung eines reinen Frauenfußballvereins mit dem Namen 1. FFC Turbine Potsdam beschlossen wurde.
Seit dem Aufstieg zur Saison 1994/95 noch unter dem Dach des SSV war Turbine ununterbrochen erstklassig und erreichte zusätzlich zu den sechs DDR-Meisterschaften noch sechs gesamtdeutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege und zwei Europapokalsiege. 2005 gelang gar das Triple. Unzählige erfolgreiche Spielerinnen brachte der Verein heraus. Stellvertretend seien hier als Beispiel Felicitas Rauch, Tabea Kemme, Pauline Bremer oder auch Ariane Hingst genannt.
Dass es für reine Frauenfußballvereine in dem sich derzeit so rapide verändernden Umfeld schwer bzw. unmöglich wird sich auf Dauer weiter zu etablieren ist leider wohl unumgänglich, der extrem schnelle Niedergang der Turbine allerdings ist eine Gemengelage aus dieser Tatsache und weiteren Unruhen innerhalb des Vereins.
Schien man am Ende der letzten Saison nochmal an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können, die Turbine stand zwei Spieltage vor Schluss noch auf Platz 3, dem Qualifikationsplatz zur Champions League und dazu im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg, so kam es danach knüppeldick. In der Bundesliga verlor die Turbine den 3. Platz bekanntermaßen noch an unsere Eintracht und DFB-Pokalsieger wurde einmal mehr der VfL Wolfsburg und so stand man trotz erfolgreicher Saison am Ende mit leeren Händen da.
Nach dieser Saison kam es zum großen Umbruch. Dreizehn Spielerinnen verließen den Verein, darunter auch viele Leistungsträgerinnen. Achtzehn neue Spielerinnen kamen und am Ende standen Spielerinnen aus 17 Nationen im Kader, die aber keine Zeit hatten, sich zusammenzufinden und die das Ganze nicht kompensieren konnten. Dazu kamen ständige Streitereien auf Führungsebene, hektische Personalwechsel, aber auch fehlende Qualität und mangelnde Finanzausstattung.
Bezeichnend dafür, dass während dieser Spielzeit bereits vier verschiedene Trainer das Team trainierten. Aktueller Chefcoach ist Marco Gebhardt, der ja den meisten hier im Forum noch bekannt sein dürfte. An der Trainerpersonalie entzündete sich schon am Anfang der Saison ein Konflikt, der dazu führte, dass Präsident Rolf Kutzmutz zurücktrat.
Bereits im Sommer 2021 kam Kritik auf, dass die alten Herren im Verein einen Umbruch verhindern, nachdem die ehemalige Spielerin Tabea Kemme in der Präsidentschaftswahl gegen Rolf Kutzmutz antrat und knapp verlor. Tabea Kemme hat schon seit Jahren den Finger in die Wunde gelegt, wenn sie über die Turbine und den Bedingungen dort gesprochen hat.
Dass sie mit vielem scheinbar nicht Unrecht hatte, zeigt sich inzwischen auch in Aussagen von Vereinsikone Bernd Schröder (Gründer und jahrzehntelanger Trainer) sowie auch von einigen aktiven Spielerinnen, die sich anonym äußerten und Mängel ansprachen. Sie berichten von überlasteten ehrenamtlichen Strukturen, schlechten Trainingsplatzbedingungen, veralteten Trainingsmethoden, Kommunikationsproblemen und einem autoritären Führungsstil, dazu Physios, die über Verletzungen nicht ausreichend informiert sind und fehlenden Ansprechpartnern für die Spielerinnen.
All dies hat in Kombination den bedauernswert schnellen Niedergang von Turbine Potsdam begünstigt. Innerhalb des Vereins will man prüfen, inwiefern eine zeitnahe Rückkehr ins Oberhaus realisierbar ist. Ich persönlich würde mich freuen, aber glaube ehrlich gesagt nicht daran, den Verein nochmal im Oberhaus zu sehen.
Am Ende noch zwei Links als Quellenangabe sowie zu weitergehenden Infos für Interessierte. Einmal ein, in meinen Augen guter Artikel der Augsburger Allgemeinen zum Thema und zum anderen dazu eine Kolumne von Annika Becker bei web.de:
Und Carlotta Wamser kurz vor Schluss mit dem 3:0. Sehr schön, ihr gönne ich es besonders, sie ist immer sehr engagiert und mit vollem kämpferischen Einsatz, wenn sie meistens erst kurz vor Schluss eingewechselt wird.
Letztendlich war es eine überschaubare Leistung, aber 10 richtig gute Minuten anfang der 2. Halbzeit reichten aus, um einen dann nie gefährdeten 3:0 Sieg einzufahren.
Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Champions League Quali!!!
Gratulation! Schön zu sehen dass so viele SGE-Fans mit nach Potsdam gereist waren um mit den Spielerinnen zu feiern. Ich denke mal in einer Woche am Brentano wird auch nochmal gefeiert! Traurig natürlich die Gesichter der Potsdamerinnen zu sehen. An dieser Stelle alles Gute, dass sich dieser traditionsreiche Verein wieder fängt und vielleicht bald die Rückkehr ins Oberhaus ins Auge fassen kann. Und, wie ich letzte Woche im anderen Strang schrieb: Die Kölnerinnen waren für einen Überraschungsieg in Freiburg gut. Jetzt mal sehen wie nachher Meppen gegen WOB läuft. Und die Duisburgerinnen müssen in Essen auch punkten, die haben das Manko einer ganz miesen Tordifferenz.
Gratulation! Schön zu sehen dass so viele SGE-Fans mit nach Potsdam gereist waren um mit den Spielerinnen zu feiern. Ich denke mal in einer Woche am Brentano wird auch nochmal gefeiert! Traurig natürlich die Gesichter der Potsdamerinnen zu sehen. An dieser Stelle alles Gute, dass sich dieser traditionsreiche Verein wieder fängt und vielleicht bald die Rückkehr ins Oberhaus ins Auge fassen kann. Und, wie ich letzte Woche im anderen Strang schrieb: Die Kölnerinnen waren für einen Überraschungsieg in Freiburg gut. Jetzt mal sehen wie nachher Meppen gegen WOB läuft. Und die Duisburgerinnen müssen in Essen auch punkten, die haben das Manko einer ganz miesen Tordifferenz.
Das wird dieses Mal ein schöner Saisonabschluss, ohne dass mein Nervenkostüm sonderlich angespannt ist, weil es noch um was geht.
So kann ich in aller Ruhe nochmal die Atmosphäre am Brentanobad genießen, dem Team danke sagen für eine tolle Saison und mit netten Menschen nochmal ein Saisonabschlussbierchen trinken und über Gott und die Welt, vor allem aber über die Eintracht, sinnieren. 🍻
Das wird dieses Mal ein schöner Saisonabschluss, ohne dass mein Nervenkostüm sonderlich angespannt ist, weil es noch um was geht.
So kann ich in aller Ruhe nochmal die Atmosphäre am Brentanobad genießen, dem Team danke sagen für eine tolle Saison und mit netten Menschen nochmal ein Saisonabschlussbierchen trinken und über Gott und die Welt, vor allem aber über die Eintracht, sinnieren. 🍻
Für unsere Adlerträgerinnen war der letzte Spieltag mit dem 4:0 Erfolg über die Wölfinnen ein grandioses Erlebnis, für den Frauenfußball in Deutschland war es aber auch ein trauriger Spieltag. Nach dem 1:5 gegen Bayer Leverkusen ist Turbine Potsdam am vergangenen Wochenende auch endgültig rechnerisch aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen.
Unserer Eintracht hingegen fehlt aus den letzten beiden Spielen noch ein einziges Pünktchen, um Platz 3, also die Qualifikation zur Champions League, zu sichern. Dieser Schritt sollte heute vollzogen werden. Auch wenn jeder nur von diesem einen fehlenden Punkt zum sicheren Erreichen von Platz 3 spricht, sollte doch nicht außer Acht gelassen werden, dass unsere Frauen derzeit auch nur drei Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg und Platz 2 haben. Nicht, dass ich glaube, dass die Wölfinnen das noch verspielen, aber Ziel für unsere Eintracht muss sein, aus den beiden letzten Spielen noch die möglichen 6 Punkte zu holen, man weiß nie welche Überraschungen der Fußball doch noch parat hat.
Der Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam ist am heutigen Sonntag um 13 Uhr. Eine Live-Übertragung gibt es nur bei Magenta Sport.
Ich hoffe sehr, dass wir alle gemeinsam nach einem Sieg unserer Adlerträgerinnen heute in Potsdam dann dem SV Meppen um 16 Uhr die Daumen für eine Überraschung gegen den VfL Wolfsburg drücken können. Aber zunächst ist es natürlich erstmal wichtig die eigenen Hausaufgaben zu machen!
Auf geht's Eintracht!
Mit Turbine Potsdam verschwindet am Ende der Saison zu meinem Bedauern die nächste Traditionsmarke aus der Frauen-Bundesliga. 1971 als Frauenfußballabteilung der BSG Turbine Potsdam gegründet wurde der Verein insgesamt sechsmal DDR-Meister. Nach der Wende wurde er dann in SSV Turbine Potsdam umfirmiert, bevor 1999 die Loslösung der Frauenfußballabteilung vom SSV und die Neugründung eines reinen Frauenfußballvereins mit dem Namen 1. FFC Turbine Potsdam beschlossen wurde.
Seit dem Aufstieg zur Saison 1994/95 noch unter dem Dach des SSV war Turbine ununterbrochen erstklassig und erreichte zusätzlich zu den sechs DDR-Meisterschaften noch sechs gesamtdeutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege und zwei Europapokalsiege. 2005 gelang gar das Triple. Unzählige erfolgreiche Spielerinnen brachte der Verein heraus. Stellvertretend seien hier als Beispiel Felicitas Rauch, Tabea Kemme, Pauline Bremer oder auch Ariane Hingst genannt.
Dass es für reine Frauenfußballvereine in dem sich derzeit so rapide verändernden Umfeld schwer bzw. unmöglich wird sich auf Dauer weiter zu etablieren ist leider wohl unumgänglich, der extrem schnelle Niedergang der Turbine allerdings ist eine Gemengelage aus dieser Tatsache und weiteren Unruhen innerhalb des Vereins.
Schien man am Ende der letzten Saison nochmal an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können, die Turbine stand zwei Spieltage vor Schluss noch auf Platz 3, dem Qualifikationsplatz zur Champions League und dazu im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg, so kam es danach knüppeldick. In der Bundesliga verlor die Turbine den 3. Platz bekanntermaßen noch an unsere Eintracht und DFB-Pokalsieger wurde einmal mehr der VfL Wolfsburg und so stand man trotz erfolgreicher Saison am Ende mit leeren Händen da.
Nach dieser Saison kam es zum großen Umbruch. Dreizehn Spielerinnen verließen den Verein, darunter auch viele Leistungsträgerinnen. Achtzehn neue Spielerinnen kamen und am Ende standen Spielerinnen aus 17 Nationen im Kader, die aber keine Zeit hatten, sich zusammenzufinden und die das Ganze nicht kompensieren konnten. Dazu kamen ständige Streitereien auf Führungsebene, hektische Personalwechsel, aber auch fehlende Qualität und mangelnde Finanzausstattung.
Bezeichnend dafür, dass während dieser Spielzeit bereits vier verschiedene Trainer das Team trainierten. Aktueller Chefcoach ist Marco Gebhardt, der ja den meisten hier im Forum noch bekannt sein dürfte. An der Trainerpersonalie entzündete sich schon am Anfang der Saison ein Konflikt, der dazu führte, dass Präsident Rolf Kutzmutz zurücktrat.
Bereits im Sommer 2021 kam Kritik auf, dass die alten Herren im Verein einen Umbruch verhindern, nachdem die ehemalige Spielerin Tabea Kemme in der Präsidentschaftswahl gegen Rolf Kutzmutz antrat und knapp verlor. Tabea Kemme hat schon seit Jahren den Finger in die Wunde gelegt, wenn sie über die Turbine und den Bedingungen dort gesprochen hat.
Dass sie mit vielem scheinbar nicht Unrecht hatte, zeigt sich inzwischen auch in Aussagen von Vereinsikone Bernd Schröder (Gründer und jahrzehntelanger Trainer) sowie auch von einigen aktiven Spielerinnen, die sich anonym äußerten und Mängel ansprachen. Sie berichten von überlasteten ehrenamtlichen Strukturen, schlechten Trainingsplatzbedingungen, veralteten Trainingsmethoden, Kommunikationsproblemen und einem autoritären Führungsstil, dazu Physios, die über Verletzungen nicht ausreichend informiert sind und fehlenden Ansprechpartnern für die Spielerinnen.
All dies hat in Kombination den bedauernswert schnellen Niedergang von Turbine Potsdam begünstigt. Innerhalb des Vereins will man prüfen, inwiefern eine zeitnahe Rückkehr ins Oberhaus realisierbar ist. Ich persönlich würde mich freuen, aber glaube ehrlich gesagt nicht daran, den Verein nochmal im Oberhaus zu sehen.
Am Ende noch zwei Links als Quellenangabe sowie zu weitergehenden Infos für Interessierte. Einmal ein, in meinen Augen guter Artikel der Augsburger Allgemeinen zum Thema und zum anderen dazu eine Kolumne von Annika Becker bei web.de:
https://www.augsburger-allgemeine.de/sport/fussball-turbine-potsdam-vor-dem-abstieg-aus-der-frauen-bundesliga-verschwindet-die-tradition-id66466001.html
https://web.de/magazine/sport/fussball/bundesliga/abstieg-turbine-potsdam-38225778
Für unsere Adlerträgerinnen war der letzte Spieltag mit dem 4:0 Erfolg über die Wölfinnen ein grandioses Erlebnis, für den Frauenfußball in Deutschland war es aber auch ein trauriger Spieltag. Nach dem 1:5 gegen Bayer Leverkusen ist Turbine Potsdam am vergangenen Wochenende auch endgültig rechnerisch aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen.
Unserer Eintracht hingegen fehlt aus den letzten beiden Spielen noch ein einziges Pünktchen, um Platz 3, also die Qualifikation zur Champions League, zu sichern. Dieser Schritt sollte heute vollzogen werden. Auch wenn jeder nur von diesem einen fehlenden Punkt zum sicheren Erreichen von Platz 3 spricht, sollte doch nicht außer Acht gelassen werden, dass unsere Frauen derzeit auch nur drei Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg und Platz 2 haben. Nicht, dass ich glaube, dass die Wölfinnen das noch verspielen, aber Ziel für unsere Eintracht muss sein, aus den beiden letzten Spielen noch die möglichen 6 Punkte zu holen, man weiß nie welche Überraschungen der Fußball doch noch parat hat.
Der Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam ist am heutigen Sonntag um 13 Uhr. Eine Live-Übertragung gibt es nur bei Magenta Sport.
Ich hoffe sehr, dass wir alle gemeinsam nach einem Sieg unserer Adlerträgerinnen heute in Potsdam dann dem SV Meppen um 16 Uhr die Daumen für eine Überraschung gegen den VfL Wolfsburg drücken können. Aber zunächst ist es natürlich erstmal wichtig die eigenen Hausaufgaben zu machen!
Auf geht's Eintracht!
Mit Turbine Potsdam verschwindet am Ende der Saison zu meinem Bedauern die nächste Traditionsmarke aus der Frauen-Bundesliga. 1971 als Frauenfußballabteilung der BSG Turbine Potsdam gegründet wurde der Verein insgesamt sechsmal DDR-Meister. Nach der Wende wurde er dann in SSV Turbine Potsdam umfirmiert, bevor 1999 die Loslösung der Frauenfußballabteilung vom SSV und die Neugründung eines reinen Frauenfußballvereins mit dem Namen 1. FFC Turbine Potsdam beschlossen wurde.
Seit dem Aufstieg zur Saison 1994/95 noch unter dem Dach des SSV war Turbine ununterbrochen erstklassig und erreichte zusätzlich zu den sechs DDR-Meisterschaften noch sechs gesamtdeutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege und zwei Europapokalsiege. 2005 gelang gar das Triple. Unzählige erfolgreiche Spielerinnen brachte der Verein heraus. Stellvertretend seien hier als Beispiel Felicitas Rauch, Tabea Kemme, Pauline Bremer oder auch Ariane Hingst genannt.
Dass es für reine Frauenfußballvereine in dem sich derzeit so rapide verändernden Umfeld schwer bzw. unmöglich wird sich auf Dauer weiter zu etablieren ist leider wohl unumgänglich, der extrem schnelle Niedergang der Turbine allerdings ist eine Gemengelage aus dieser Tatsache und weiteren Unruhen innerhalb des Vereins.
Schien man am Ende der letzten Saison nochmal an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können, die Turbine stand zwei Spieltage vor Schluss noch auf Platz 3, dem Qualifikationsplatz zur Champions League und dazu im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg, so kam es danach knüppeldick. In der Bundesliga verlor die Turbine den 3. Platz bekanntermaßen noch an unsere Eintracht und DFB-Pokalsieger wurde einmal mehr der VfL Wolfsburg und so stand man trotz erfolgreicher Saison am Ende mit leeren Händen da.
Nach dieser Saison kam es zum großen Umbruch. Dreizehn Spielerinnen verließen den Verein, darunter auch viele Leistungsträgerinnen. Achtzehn neue Spielerinnen kamen und am Ende standen Spielerinnen aus 17 Nationen im Kader, die aber keine Zeit hatten, sich zusammenzufinden und die das Ganze nicht kompensieren konnten. Dazu kamen ständige Streitereien auf Führungsebene, hektische Personalwechsel, aber auch fehlende Qualität und mangelnde Finanzausstattung.
Bezeichnend dafür, dass während dieser Spielzeit bereits vier verschiedene Trainer das Team trainierten. Aktueller Chefcoach ist Marco Gebhardt, der ja den meisten hier im Forum noch bekannt sein dürfte. An der Trainerpersonalie entzündete sich schon am Anfang der Saison ein Konflikt, der dazu führte, dass Präsident Rolf Kutzmutz zurücktrat.
Bereits im Sommer 2021 kam Kritik auf, dass die alten Herren im Verein einen Umbruch verhindern, nachdem die ehemalige Spielerin Tabea Kemme in der Präsidentschaftswahl gegen Rolf Kutzmutz antrat und knapp verlor. Tabea Kemme hat schon seit Jahren den Finger in die Wunde gelegt, wenn sie über die Turbine und den Bedingungen dort gesprochen hat.
Dass sie mit vielem scheinbar nicht Unrecht hatte, zeigt sich inzwischen auch in Aussagen von Vereinsikone Bernd Schröder (Gründer und jahrzehntelanger Trainer) sowie auch von einigen aktiven Spielerinnen, die sich anonym äußerten und Mängel ansprachen. Sie berichten von überlasteten ehrenamtlichen Strukturen, schlechten Trainingsplatzbedingungen, veralteten Trainingsmethoden, Kommunikationsproblemen und einem autoritären Führungsstil, dazu Physios, die über Verletzungen nicht ausreichend informiert sind und fehlenden Ansprechpartnern für die Spielerinnen.
All dies hat in Kombination den bedauernswert schnellen Niedergang von Turbine Potsdam begünstigt. Innerhalb des Vereins will man prüfen, inwiefern eine zeitnahe Rückkehr ins Oberhaus realisierbar ist. Ich persönlich würde mich freuen, aber glaube ehrlich gesagt nicht daran, den Verein nochmal im Oberhaus zu sehen.
Am Ende noch zwei Links als Quellenangabe sowie zu weitergehenden Infos für Interessierte. Einmal ein, in meinen Augen guter Artikel der Augsburger Allgemeinen zum Thema und zum anderen dazu eine Kolumne von Annika Becker bei web.de:
https://www.augsburger-allgemeine.de/sport/fussball-turbine-potsdam-vor-dem-abstieg-aus-der-frauen-bundesliga-verschwindet-die-tradition-id66466001.html
https://web.de/magazine/sport/fussball/bundesliga/abstieg-turbine-potsdam-38225778
Puh, das war sehr harte Kost bis jetzt, der Vorteil ist, das kann eigentlich nur besser werden...
Doppelpack von Nicole Anyomi, 51. und 56. Minute. Unsere Eintracht jetzt 2:0 vorne.
Puh, das war sehr harte Kost bis jetzt, der Vorteil ist, das kann eigentlich nur besser werden...
Doppelpack von Nicole Anyomi, 51. und 56. Minute. Unsere Eintracht jetzt 2:0 vorne.
Letztendlich war es eine überschaubare Leistung, aber 10 richtig gute Minuten anfang der 2. Halbzeit reichten aus, um einen dann nie gefährdeten 3:0 Sieg einzufahren.
Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Champions League Quali!!!
Traurig natürlich die Gesichter der Potsdamerinnen zu sehen. An dieser Stelle alles Gute, dass sich dieser traditionsreiche Verein wieder fängt und vielleicht bald die Rückkehr ins Oberhaus ins Auge fassen kann.
Und, wie ich letzte Woche im anderen Strang schrieb: Die Kölnerinnen waren für einen Überraschungsieg in Freiburg gut. Jetzt mal sehen wie nachher Meppen gegen WOB läuft. Und die Duisburgerinnen müssen in Essen auch punkten, die haben das Manko einer ganz miesen Tordifferenz.
Der SV Meppen führt zur Halbzeit 1:0 gegen die Wölfinnen, vielleicht geht da wirklich was.
Traurig natürlich die Gesichter der Potsdamerinnen zu sehen. An dieser Stelle alles Gute, dass sich dieser traditionsreiche Verein wieder fängt und vielleicht bald die Rückkehr ins Oberhaus ins Auge fassen kann.
Und, wie ich letzte Woche im anderen Strang schrieb: Die Kölnerinnen waren für einen Überraschungsieg in Freiburg gut. Jetzt mal sehen wie nachher Meppen gegen WOB läuft. Und die Duisburgerinnen müssen in Essen auch punkten, die haben das Manko einer ganz miesen Tordifferenz.
Der SV Meppen führt zur Halbzeit 1:0 gegen die Wölfinnen, vielleicht geht da wirklich was.
Also es wird für unsere Adlerträgerinnen definitiv am Ende der 3. Platz.
Der SV Meppen führt zur Halbzeit 1:0 gegen die Wölfinnen, vielleicht geht da wirklich was.
Der SV Meppen führt zur Halbzeit 1:0 gegen die Wölfinnen, vielleicht geht da wirklich was.
Also es wird für unsere Adlerträgerinnen definitiv am Ende der 3. Platz.
So kann ich in aller Ruhe nochmal die Atmosphäre am Brentanobad genießen, dem Team danke sagen für eine tolle Saison und mit netten Menschen nochmal ein Saisonabschlussbierchen trinken und über Gott und die Welt, vor allem aber über die Eintracht, sinnieren. 🍻
Ich freue mich auf nächsten Sonntag!
So kann ich in aller Ruhe nochmal die Atmosphäre am Brentanobad genießen, dem Team danke sagen für eine tolle Saison und mit netten Menschen nochmal ein Saisonabschlussbierchen trinken und über Gott und die Welt, vor allem aber über die Eintracht, sinnieren. 🍻
Ich freue mich auf nächsten Sonntag!
Ja die Turbine ist wieder erstklassig, was mich sehr freut!
Ja die Turbine ist wieder erstklassig, was mich sehr freut!
Ja die Turbine ist wieder erstklassig, was mich sehr freut!