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Eintracht Frankfurt und die Moral

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Nur der Vollständigkeit halber: afaik sind das keine Mitarbeiter der DVAG sondern selbstständige Handelsvertreter, die in einem Strukturvertriebssystem unter dem Dach der DVAG eigenständig arbeiten.

Das soll jetzt btte nicht als Relativierung oder Sonstiges interpretiert werden.
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Nein, genau so habe ich es auch gemeint. Hätte vielleicht besser "Mitarbeiterstruktur" schreiben sollen.
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Steigflug_verpflichtet schrieb:

Ich verstehe noch nicht einmal ansatzweise die Intention dieses Beitrags.

Der Eröffnungsbeitrag - solltest Du den meinen - stellt die Frage: zu welchen, evtl. moralisch fragwürdigen Schritten ist ein Unternehmen wie beispielsweise die Eintracht Frankfurt AG bereit um weiter zu wachsen - auf einem Feld, das erkennbar unter erheblichem ökonomischen Druck steht. Ich persönlich würde die Entpolitisierug des D&D ebenfalls hier hinzurechnen.
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adlerkadabra schrieb:

Der Eröffnungsbeitrag - solltest Du den meinen - stellt die Frage[...]


Ich zitiere ziemlich exakt SemperFi's Beitrag, ergo: Nummero 15. Das sollte doch ersichtlich sein? Interessanterweise zitierst du mich hingegen ohne direkte Funktion von "Text zitieren".

Die Diskussion wird hier einfacher, wenn richtig zitiert wird und auch Zitate richtig gelesen werden.

Ergo: Ich verstehe SemperFi's Ansatz nicht.
Ich bin z.B. dagegen, die Deutsche Bank als Namenssponsor des Stadions zu haben. Ich bin auch dagegen, die DVAG als Sponsor zu haben. Ich verstehe ein "Und wo ist da der Unterschied zu Praktiken der Deutschen Bank?" somit überhaupt nicht. HessiP macht ja keinen Vergleich, sondern ein Auflistung(!!!) moralisch fragwürdiger Entscheidung der Eintracht... bei der ich immer noch verwundert bin, dass die großkopferten Granden dies so stehen lassen.
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Man kann bei der Eintracht feststellen, das sie seit einigen Jahren einiges erzählt hat was denn die Werte der Eintracht sind. Wenn man dann aber genauer hinschaut, dann merkt man das die Eintracht nicht nach diesen Werten handelt, da sind sie auf einmal nicht so wichtig, Hauptsache das Geld fließt.
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Man kann bei der Eintracht feststellen, das sie seit einigen Jahren einiges erzählt hat was denn die Werte der Eintracht sind. Wenn man dann aber genauer hinschaut, dann merkt man das die Eintracht nicht nach diesen Werten handelt, da sind sie auf einmal nicht so wichtig, Hauptsache das Geld fließt.
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Auf jeden Fall hat dieser Thread Potential neben dem D&D nun auch den Rest des Forums zu pulverisieren 🤓

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Auf jeden Fall hat dieser Thread Potential neben dem D&D nun auch den Rest des Forums zu pulverisieren 🤓

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derjens schrieb:

Auf jeden Fall hat dieser Thread Potential neben dem D&D nun auch den Rest des Forums zu pulverisieren 🤓


Der Thread verlief bisher großteils konstruktiv und selbstverständlich darf kritisch und sachlich über gewisse Entwicklungen bei der Eintracht debattiert werden. Es wäre schön, wenn wir dann auch bei der Debatte der von HessiP aufgeworfenen Themen (können ja noch andere Punkte hinzukommen) bleiben würden und den Thread nicht mit Kommentaren befüllen, wie sich der Thread denn eventuell entwickeln könnte. Danke und schönen Abend.
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Auf jeden Fall hat dieser Thread Potential neben dem D&D nun auch den Rest des Forums zu pulverisieren 🤓

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Quatsch. Warum?
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Man kann bei der Eintracht feststellen, das sie seit einigen Jahren einiges erzählt hat was denn die Werte der Eintracht sind. Wenn man dann aber genauer hinschaut, dann merkt man das die Eintracht nicht nach diesen Werten handelt, da sind sie auf einmal nicht so wichtig, Hauptsache das Geld fließt.
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adlerkadabra schrieb:

[...] zu welchen, evtl. moralisch fragwürdigen Schritten ist ein Unternehmen wie beispielsweise die Eintracht Frankfurt AG bereit um weiter zu wachsen - auf einem Feld, das erkennbar unter erheblichem ökonomischen Druck steht. Ich persönlich würde die Entpolitisierug des D&D ebenfalls hier hinzurechnen.


propain schrieb:

Man kann bei der Eintracht feststellen, das sie seit einigen Jahren einiges erzählt hat was denn die Werte der Eintracht sind. Wenn man dann aber genauer hinschaut, dann merkt man das die Eintracht nicht nach diesen Werten handelt, da sind sie auf einmal nicht so wichtig, Hauptsache das Geld fließt.


Nun Propain, ja und nein. Es gibt Felder, da bleibt die Eintracht bei ihren Werten und Haltungen. Etwa was die Verwurzelung in der Region&Stadt betrifft, genauso wie ihren betont internationalen Charakter. Genauso ist die antifaschistische Haltung keine leere Hülse. Möglicherweise wird in dieser Sache die Darstellung auch ein bisschen glatter (im Vergleich zum offenherzigen P.Fischer und dessen Aktionismus), eben auch mehr im Sinne einer Außendarstellung gedacht - aber hey, welcher Bundesligaverein fährt nach Saisonende erstmal mit der Mannschaft nach Buchenwald?! Man wird den Club nun daran messen müssen, ob er sich auf diese historische Gedenkperspektive zurückzieht oder z.B. aktiv wird in der nebenan besprochenen Fanthematik.

(Bzgl. "ja" - was ist eigentlich aus dem Team Mittelstand geworden?!)

Grundsätzlich, und da bin ich bei ak, bewegt man sich nun in Gefilden, in denen die Luft dünn wird. National wollen wir uns in der Top5 etablieren, international stoßen wir was Finanzstärke und Stahlkraft angeht sicherlich in die Top20 (hab da keine Belege). Wir sind da ohne Scheich und weitesgehend ohne andere Geldgeber unterwegs. Da "muss" man jeden Stein umdrehen und schauen, was sich zu Geld machen lässt. Und eben das ist ja der kritische Punkt - was "müssen" wir als Verein tun? Und was ist jeder Fan auch bereit mitzugehen, moralisch, finanziell?

Man sagt immer, Schalke, Hamburg, Wolfsburg usw. haben diesen und jeden Fehler gemacht... Ich bin der Meinung, man kann auch schwerwiegende Fehler jenseits von Transfer- und Stategieentscheidungen machen, die einem schlussendlich auf die Füße fallen. Nämlich eben jene, die dazu führen, dass die, die in Meppen (bei Regen) waren, sich abwenden.
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adlerkadabra schrieb:

[...] zu welchen, evtl. moralisch fragwürdigen Schritten ist ein Unternehmen wie beispielsweise die Eintracht Frankfurt AG bereit um weiter zu wachsen - auf einem Feld, das erkennbar unter erheblichem ökonomischen Druck steht. Ich persönlich würde die Entpolitisierug des D&D ebenfalls hier hinzurechnen.


propain schrieb:

Man kann bei der Eintracht feststellen, das sie seit einigen Jahren einiges erzählt hat was denn die Werte der Eintracht sind. Wenn man dann aber genauer hinschaut, dann merkt man das die Eintracht nicht nach diesen Werten handelt, da sind sie auf einmal nicht so wichtig, Hauptsache das Geld fließt.


Nun Propain, ja und nein. Es gibt Felder, da bleibt die Eintracht bei ihren Werten und Haltungen. Etwa was die Verwurzelung in der Region&Stadt betrifft, genauso wie ihren betont internationalen Charakter. Genauso ist die antifaschistische Haltung keine leere Hülse. Möglicherweise wird in dieser Sache die Darstellung auch ein bisschen glatter (im Vergleich zum offenherzigen P.Fischer und dessen Aktionismus), eben auch mehr im Sinne einer Außendarstellung gedacht - aber hey, welcher Bundesligaverein fährt nach Saisonende erstmal mit der Mannschaft nach Buchenwald?! Man wird den Club nun daran messen müssen, ob er sich auf diese historische Gedenkperspektive zurückzieht oder z.B. aktiv wird in der nebenan besprochenen Fanthematik.

(Bzgl. "ja" - was ist eigentlich aus dem Team Mittelstand geworden?!)

Grundsätzlich, und da bin ich bei ak, bewegt man sich nun in Gefilden, in denen die Luft dünn wird. National wollen wir uns in der Top5 etablieren, international stoßen wir was Finanzstärke und Stahlkraft angeht sicherlich in die Top20 (hab da keine Belege). Wir sind da ohne Scheich und weitesgehend ohne andere Geldgeber unterwegs. Da "muss" man jeden Stein umdrehen und schauen, was sich zu Geld machen lässt. Und eben das ist ja der kritische Punkt - was "müssen" wir als Verein tun? Und was ist jeder Fan auch bereit mitzugehen, moralisch, finanziell?

Man sagt immer, Schalke, Hamburg, Wolfsburg usw. haben diesen und jeden Fehler gemacht... Ich bin der Meinung, man kann auch schwerwiegende Fehler jenseits von Transfer- und Stategieentscheidungen machen, die einem schlussendlich auf die Füße fallen. Nämlich eben jene, die dazu führen, dass die, die in Meppen (bei Regen) waren, sich abwenden.
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HessiP schrieb:

Wir sind da ohne Scheich

Was, was machst du, was mach ich, was machen wir eigentlich wenn der "Scheich" kommt?
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Wer sich mit meiner Forums-Historie auskennt, weiß ja, dass ich auf diesem Gebiet durchaus ein gebranntes Kind bin. Spätestens die Corona-Zeit hat mir ziemlich klar vor Augen geführt, welch perverses Geschäft der Profi-Fußball ist. Und vor allem ist mir klar geworden, dass Eintracht Frankfurt ein untrennbarer Teil dieses Systems ist. Den meisten von euch war das damals vermutlich schon  klar, oder ihr hattet schon damals eine abgeklärtere Sicht auf das Ganze. Mir ist damals jedenfalls schlagartig klar geworden, dass es kein „Richtig im Falschen“ gibt. Und ich habe ernsthaft versucht, dem ganzen (auch hier durchaus mit viel Getöse) abzuschwören.

Dieser, auch für mich im Nachhinein, überaus tapsige Versuch, ist natürlich krachend gescheitert. Weil ich – so absurd das klingt – aus einer Emotion heraus, die Emotionen unterschätzt habe. Nämlich die Emotionen, die man über Jahrzehnte zu einem Fußballverein aufbaut. Mit dem man durch dick und dünn geht, zu dem man in gewisser Weise auch aus einer familiären Tradition hält und der einem so viele schlechte und auch einige gute Zeiten beschert hat. Mit dem man durch ganz Europa und an die abgefucktesten Zweitliga-Standorte gefahren ist. Das kriegst du einfach nicht dauerhaft raus.

Die Frage, die sich daraus stellt, ist natürlich: Wie geht man damit um?

Und das kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden. Was aber auch ziemlich klar ist: Die Eintracht auf dem sportlichen Niveau, auf das sie sich in den letzten Jahren hin entwickelt hat, wird nicht ohne moralisch fragwürdige Einflüsse überleben. Das liegt einfach im System der Sache. Und dieses System wird Eintracht Frankfurt auch nicht ändern können. Der Dottenfelderhof, Amnesty International und die Arbeiter Wohlfahrt stehen leider nicht als potente Sponsoren zur Verfügung, um einen Champions League Etat zu stemmen. Wir haben auch das Geld von Nasser Al-Khelaifi für Kolo und von Scheich Mansour für Omar Marmoush  genommen.

Was folgt draus? Jede Moral über Bord werfen?

Natürlich (hoffentlich) nicht! Selbstverständlich ist es wichtig, den Prozess kritisch zu begleiten und Fragen zu stellen. Um das ganze eben nicht ins Uferlose zu treiben.  Dafür ist auch dieser Thread hier ein kleiner Beitrag.
Ist es verwerflich, dass die Eintracht mit Engelbert Strauss einen (sogar regionalen) Partner für Geldgeschäfte an Land zieht? Natürlich nicht, ganz im Gegenteil! Muss man sich aber vor jeden Karren dieses Partners spannen lassen? Ich finde nein.

Deutsche Bank und Deutsche Vermögensberatung sind natürlich absolute Herausforderungen für jeden Fan, der moralische Maßstäbe ansetzt. Aber vermutlich wäre man in Summe nicht auf diesem Niveau wettbewerbsfähig, wenn man sich solchen „Partnern“ verschließt.

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich würde es so zusammenfassen: Jede moralisch kritische Stimme ist wichtig und muss geäußert werden dürfen, um Schlimmeres im Zweifel zu verhindern. Gleichzeitig müssen wir alle mit der Situation umgehen, dass auch Eintracht Frankfurt im System des Profi-Fußballs und insbesondere in den Sphären, die man sich sportlich erarbeitet hat, sich nicht moralisch einwandfrei verhalten kann.

Wie gesagt: Es bleibt jedem von uns frei, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ich verweise aber sehr gerne nochmals auf meinen, am Anfang des Beitrages geschilderten Versuch, dem ganzen abzuschwören. Ging mächtig schief. Daher kann ich eigentlich nur verbale Abrüstung empfehlen, nicht zu belehrend aufzutreten und auch mal Nachsicht zu haben.
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Wer sich mit meiner Forums-Historie auskennt, weiß ja, dass ich auf diesem Gebiet durchaus ein gebranntes Kind bin. Spätestens die Corona-Zeit hat mir ziemlich klar vor Augen geführt, welch perverses Geschäft der Profi-Fußball ist. Und vor allem ist mir klar geworden, dass Eintracht Frankfurt ein untrennbarer Teil dieses Systems ist. Den meisten von euch war das damals vermutlich schon  klar, oder ihr hattet schon damals eine abgeklärtere Sicht auf das Ganze. Mir ist damals jedenfalls schlagartig klar geworden, dass es kein „Richtig im Falschen“ gibt. Und ich habe ernsthaft versucht, dem ganzen (auch hier durchaus mit viel Getöse) abzuschwören.

Dieser, auch für mich im Nachhinein, überaus tapsige Versuch, ist natürlich krachend gescheitert. Weil ich – so absurd das klingt – aus einer Emotion heraus, die Emotionen unterschätzt habe. Nämlich die Emotionen, die man über Jahrzehnte zu einem Fußballverein aufbaut. Mit dem man durch dick und dünn geht, zu dem man in gewisser Weise auch aus einer familiären Tradition hält und der einem so viele schlechte und auch einige gute Zeiten beschert hat. Mit dem man durch ganz Europa und an die abgefucktesten Zweitliga-Standorte gefahren ist. Das kriegst du einfach nicht dauerhaft raus.

Die Frage, die sich daraus stellt, ist natürlich: Wie geht man damit um?

Und das kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden. Was aber auch ziemlich klar ist: Die Eintracht auf dem sportlichen Niveau, auf das sie sich in den letzten Jahren hin entwickelt hat, wird nicht ohne moralisch fragwürdige Einflüsse überleben. Das liegt einfach im System der Sache. Und dieses System wird Eintracht Frankfurt auch nicht ändern können. Der Dottenfelderhof, Amnesty International und die Arbeiter Wohlfahrt stehen leider nicht als potente Sponsoren zur Verfügung, um einen Champions League Etat zu stemmen. Wir haben auch das Geld von Nasser Al-Khelaifi für Kolo und von Scheich Mansour für Omar Marmoush  genommen.

Was folgt draus? Jede Moral über Bord werfen?

Natürlich (hoffentlich) nicht! Selbstverständlich ist es wichtig, den Prozess kritisch zu begleiten und Fragen zu stellen. Um das ganze eben nicht ins Uferlose zu treiben.  Dafür ist auch dieser Thread hier ein kleiner Beitrag.
Ist es verwerflich, dass die Eintracht mit Engelbert Strauss einen (sogar regionalen) Partner für Geldgeschäfte an Land zieht? Natürlich nicht, ganz im Gegenteil! Muss man sich aber vor jeden Karren dieses Partners spannen lassen? Ich finde nein.

Deutsche Bank und Deutsche Vermögensberatung sind natürlich absolute Herausforderungen für jeden Fan, der moralische Maßstäbe ansetzt. Aber vermutlich wäre man in Summe nicht auf diesem Niveau wettbewerbsfähig, wenn man sich solchen „Partnern“ verschließt.

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich würde es so zusammenfassen: Jede moralisch kritische Stimme ist wichtig und muss geäußert werden dürfen, um Schlimmeres im Zweifel zu verhindern. Gleichzeitig müssen wir alle mit der Situation umgehen, dass auch Eintracht Frankfurt im System des Profi-Fußballs und insbesondere in den Sphären, die man sich sportlich erarbeitet hat, sich nicht moralisch einwandfrei verhalten kann.

Wie gesagt: Es bleibt jedem von uns frei, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ich verweise aber sehr gerne nochmals auf meinen, am Anfang des Beitrages geschilderten Versuch, dem ganzen abzuschwören. Ging mächtig schief. Daher kann ich eigentlich nur verbale Abrüstung empfehlen, nicht zu belehrend aufzutreten und auch mal Nachsicht zu haben.
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👍
Ich akzeptiere für mich, dass ein konsistentes Leben ohne Widersprüche nicht möglich ist, weder für mich noch für die Eintracht. Das ist kein Fatalismus, sondern eher Ansporn für ständig erneutes Abwägen. In diesem Sinne
Brodo schrieb:

Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.
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Wer sich mit meiner Forums-Historie auskennt, weiß ja, dass ich auf diesem Gebiet durchaus ein gebranntes Kind bin. Spätestens die Corona-Zeit hat mir ziemlich klar vor Augen geführt, welch perverses Geschäft der Profi-Fußball ist. Und vor allem ist mir klar geworden, dass Eintracht Frankfurt ein untrennbarer Teil dieses Systems ist. Den meisten von euch war das damals vermutlich schon  klar, oder ihr hattet schon damals eine abgeklärtere Sicht auf das Ganze. Mir ist damals jedenfalls schlagartig klar geworden, dass es kein „Richtig im Falschen“ gibt. Und ich habe ernsthaft versucht, dem ganzen (auch hier durchaus mit viel Getöse) abzuschwören.

Dieser, auch für mich im Nachhinein, überaus tapsige Versuch, ist natürlich krachend gescheitert. Weil ich – so absurd das klingt – aus einer Emotion heraus, die Emotionen unterschätzt habe. Nämlich die Emotionen, die man über Jahrzehnte zu einem Fußballverein aufbaut. Mit dem man durch dick und dünn geht, zu dem man in gewisser Weise auch aus einer familiären Tradition hält und der einem so viele schlechte und auch einige gute Zeiten beschert hat. Mit dem man durch ganz Europa und an die abgefucktesten Zweitliga-Standorte gefahren ist. Das kriegst du einfach nicht dauerhaft raus.

Die Frage, die sich daraus stellt, ist natürlich: Wie geht man damit um?

Und das kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden. Was aber auch ziemlich klar ist: Die Eintracht auf dem sportlichen Niveau, auf das sie sich in den letzten Jahren hin entwickelt hat, wird nicht ohne moralisch fragwürdige Einflüsse überleben. Das liegt einfach im System der Sache. Und dieses System wird Eintracht Frankfurt auch nicht ändern können. Der Dottenfelderhof, Amnesty International und die Arbeiter Wohlfahrt stehen leider nicht als potente Sponsoren zur Verfügung, um einen Champions League Etat zu stemmen. Wir haben auch das Geld von Nasser Al-Khelaifi für Kolo und von Scheich Mansour für Omar Marmoush  genommen.

Was folgt draus? Jede Moral über Bord werfen?

Natürlich (hoffentlich) nicht! Selbstverständlich ist es wichtig, den Prozess kritisch zu begleiten und Fragen zu stellen. Um das ganze eben nicht ins Uferlose zu treiben.  Dafür ist auch dieser Thread hier ein kleiner Beitrag.
Ist es verwerflich, dass die Eintracht mit Engelbert Strauss einen (sogar regionalen) Partner für Geldgeschäfte an Land zieht? Natürlich nicht, ganz im Gegenteil! Muss man sich aber vor jeden Karren dieses Partners spannen lassen? Ich finde nein.

Deutsche Bank und Deutsche Vermögensberatung sind natürlich absolute Herausforderungen für jeden Fan, der moralische Maßstäbe ansetzt. Aber vermutlich wäre man in Summe nicht auf diesem Niveau wettbewerbsfähig, wenn man sich solchen „Partnern“ verschließt.

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich würde es so zusammenfassen: Jede moralisch kritische Stimme ist wichtig und muss geäußert werden dürfen, um Schlimmeres im Zweifel zu verhindern. Gleichzeitig müssen wir alle mit der Situation umgehen, dass auch Eintracht Frankfurt im System des Profi-Fußballs und insbesondere in den Sphären, die man sich sportlich erarbeitet hat, sich nicht moralisch einwandfrei verhalten kann.

Wie gesagt: Es bleibt jedem von uns frei, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ich verweise aber sehr gerne nochmals auf meinen, am Anfang des Beitrages geschilderten Versuch, dem ganzen abzuschwören. Ging mächtig schief. Daher kann ich eigentlich nur verbale Abrüstung empfehlen, nicht zu belehrend aufzutreten und auch mal Nachsicht zu haben.
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Brodo schrieb:

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier?

Gelaber? Ich finde Deinen Beitrag echt stark, reflektiert und treffend - er spricht mir aus dem Herzen! Danke.
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Wer sich mit meiner Forums-Historie auskennt, weiß ja, dass ich auf diesem Gebiet durchaus ein gebranntes Kind bin. Spätestens die Corona-Zeit hat mir ziemlich klar vor Augen geführt, welch perverses Geschäft der Profi-Fußball ist. Und vor allem ist mir klar geworden, dass Eintracht Frankfurt ein untrennbarer Teil dieses Systems ist. Den meisten von euch war das damals vermutlich schon  klar, oder ihr hattet schon damals eine abgeklärtere Sicht auf das Ganze. Mir ist damals jedenfalls schlagartig klar geworden, dass es kein „Richtig im Falschen“ gibt. Und ich habe ernsthaft versucht, dem ganzen (auch hier durchaus mit viel Getöse) abzuschwören.

Dieser, auch für mich im Nachhinein, überaus tapsige Versuch, ist natürlich krachend gescheitert. Weil ich – so absurd das klingt – aus einer Emotion heraus, die Emotionen unterschätzt habe. Nämlich die Emotionen, die man über Jahrzehnte zu einem Fußballverein aufbaut. Mit dem man durch dick und dünn geht, zu dem man in gewisser Weise auch aus einer familiären Tradition hält und der einem so viele schlechte und auch einige gute Zeiten beschert hat. Mit dem man durch ganz Europa und an die abgefucktesten Zweitliga-Standorte gefahren ist. Das kriegst du einfach nicht dauerhaft raus.

Die Frage, die sich daraus stellt, ist natürlich: Wie geht man damit um?

Und das kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden. Was aber auch ziemlich klar ist: Die Eintracht auf dem sportlichen Niveau, auf das sie sich in den letzten Jahren hin entwickelt hat, wird nicht ohne moralisch fragwürdige Einflüsse überleben. Das liegt einfach im System der Sache. Und dieses System wird Eintracht Frankfurt auch nicht ändern können. Der Dottenfelderhof, Amnesty International und die Arbeiter Wohlfahrt stehen leider nicht als potente Sponsoren zur Verfügung, um einen Champions League Etat zu stemmen. Wir haben auch das Geld von Nasser Al-Khelaifi für Kolo und von Scheich Mansour für Omar Marmoush  genommen.

Was folgt draus? Jede Moral über Bord werfen?

Natürlich (hoffentlich) nicht! Selbstverständlich ist es wichtig, den Prozess kritisch zu begleiten und Fragen zu stellen. Um das ganze eben nicht ins Uferlose zu treiben.  Dafür ist auch dieser Thread hier ein kleiner Beitrag.
Ist es verwerflich, dass die Eintracht mit Engelbert Strauss einen (sogar regionalen) Partner für Geldgeschäfte an Land zieht? Natürlich nicht, ganz im Gegenteil! Muss man sich aber vor jeden Karren dieses Partners spannen lassen? Ich finde nein.

Deutsche Bank und Deutsche Vermögensberatung sind natürlich absolute Herausforderungen für jeden Fan, der moralische Maßstäbe ansetzt. Aber vermutlich wäre man in Summe nicht auf diesem Niveau wettbewerbsfähig, wenn man sich solchen „Partnern“ verschließt.

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich würde es so zusammenfassen: Jede moralisch kritische Stimme ist wichtig und muss geäußert werden dürfen, um Schlimmeres im Zweifel zu verhindern. Gleichzeitig müssen wir alle mit der Situation umgehen, dass auch Eintracht Frankfurt im System des Profi-Fußballs und insbesondere in den Sphären, die man sich sportlich erarbeitet hat, sich nicht moralisch einwandfrei verhalten kann.

Wie gesagt: Es bleibt jedem von uns frei, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ich verweise aber sehr gerne nochmals auf meinen, am Anfang des Beitrages geschilderten Versuch, dem ganzen abzuschwören. Ging mächtig schief. Daher kann ich eigentlich nur verbale Abrüstung empfehlen, nicht zu belehrend aufzutreten und auch mal Nachsicht zu haben.
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Danke brodo, ein super Beitrag, der auch die Schwierigkeit aufzeigt mit der Gesamtsituation gescheit umzugehen, da Emotion und Moral da derart aufeinanderprallen.

Ich bin mit der Eintracht aufgewachsen. Mein Vater ist Eintrachtfan, mein Opa und seit einigen Jahren kommt selbst meine Mutter nicht mehr davon los. Als kleiner Stöpsel habe ich meinen Vater mal gefragt, warum wir nicht Bayernfans sein können, denn die gewinnen ja alles. Das waren Zeiten wo die Eintracht in der zweiten Liga gegen Burghausen und Schweinfurt kickte. Da bekam ich als Antwort zu hören, dass die Eintracht einfach etwas ganz besonderes sei und es keine Frage des aussuchens ist, von welchem Verein man Fan ist, sondern dass man dort hineingezogen wird, hineinwächst. Und ich bin dann halt ob meiner Familie und der Region hineingewachsen und hab mir auch nie mehr die Frage gestellt, warum ich Eintrachtfan bin.
Über Jahre hat sich da eine brutale emotionale Bindung entwickelt, selbst für mich, der kaum im Stadion ist, der so gut wie nie auswärts fährt oder die Reisen durch Europa mitmacht. Natürlich ist diese Emotionalität einseitig, die gibt mir ja nichts zurück. Die verschafft mir hier im Forum ne Menge Arbeit und lässt mich bis zum letzten Spieltag zittern, ob's doch in die CL geht. Wenngleich das natürlich was anderes ist, als noch vor vielen Jahren. Dennoch, wenn ich meine Beziehung zur Eintracht jetzt beende, sie würde nicht leiden, sie wird ja von so vielen geleibt, aber mir würde etwas fehlen. Sehr viel sogar.

Und trotzdem gibt es viele Dinge, die mir negativ aufstoßen, die mich richtig wütend machen. Die hier und da auch nicht mit dem zusammenpassen, was als SGE-DNA bezeichnet oder mit den Werten, die man für sich beansprucht. Gerade in den Zeiten des sportlichen Erfolgs ist viel dabei gewesen und immer noch existent, wo ich mir an den Kopf greife. Dass einige DK-Besitzer doppelt so viel zahlen müssen, damit die Stehplätze 8€ kosten können, halte ich für arg übertrieben. Gegen Tottenham hat ne Karte auf der Gegentribüne Unterrang über 80 € gekostet. Bei aller Liebe, aber auch das halte ich für absolut nicht gerechtfertigt. Dann muss es, weiß Gott warum, Eintracht-Lachs geben und irgendwelchen Merch, der qualitativ komplett minderwertig ist, Eintrachtadler druffgebabbt und 25€ kostet. Wo mir jedes Jahr aufs Neue der Kamm schwillt: der komische Adventskalender für 100 (?) €, in dem, man mag es mir verzeihen, nur Schund ist. Das sind, gerade beim Merch eher Kleinigkeiten, die man aber einfacher vebessern könnte, als beim Thema Sponsoren. Auch da finde ich nicht alles gut und würde mir etwas Anderes wünschen. Aber es bleibt unrealistisch. Wir wollen oben sportlich und wirtschaftlich mitspielen, also müssen wir auch dieses Spiel mitspielen. Da sehe auch wirklich keinerlei Möglichkeit, aus diesem Rad auszubrechen.

Ich hab für mich entschieden Dinge sch... zu finden und das im Zweifel auch zu kommunizieren. Aber ich werde mich nicht von meiner Eintracht lossagen. Zu viele tolle Menschen hab ich durch sie kennenlernen dürfen, man freut sich zusammen, man leidet gemeinsam, wir erleben sportliche Hochzeiten und stehen zusammen, wenn es runter geht. Das alles wiegt für mich höher. Ich muss ja kein Konto bei der deutsche Bank haben, ich muss auch keinen Eintracht-Toaster kaufen und wenn ich für 80€ net ins Stadion will, bleib ich halt zuhause. Ist keine Lösung fürs große Ganze, aber für mich.
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Wer sich mit meiner Forums-Historie auskennt, weiß ja, dass ich auf diesem Gebiet durchaus ein gebranntes Kind bin. Spätestens die Corona-Zeit hat mir ziemlich klar vor Augen geführt, welch perverses Geschäft der Profi-Fußball ist. Und vor allem ist mir klar geworden, dass Eintracht Frankfurt ein untrennbarer Teil dieses Systems ist. Den meisten von euch war das damals vermutlich schon  klar, oder ihr hattet schon damals eine abgeklärtere Sicht auf das Ganze. Mir ist damals jedenfalls schlagartig klar geworden, dass es kein „Richtig im Falschen“ gibt. Und ich habe ernsthaft versucht, dem ganzen (auch hier durchaus mit viel Getöse) abzuschwören.

Dieser, auch für mich im Nachhinein, überaus tapsige Versuch, ist natürlich krachend gescheitert. Weil ich – so absurd das klingt – aus einer Emotion heraus, die Emotionen unterschätzt habe. Nämlich die Emotionen, die man über Jahrzehnte zu einem Fußballverein aufbaut. Mit dem man durch dick und dünn geht, zu dem man in gewisser Weise auch aus einer familiären Tradition hält und der einem so viele schlechte und auch einige gute Zeiten beschert hat. Mit dem man durch ganz Europa und an die abgefucktesten Zweitliga-Standorte gefahren ist. Das kriegst du einfach nicht dauerhaft raus.

Die Frage, die sich daraus stellt, ist natürlich: Wie geht man damit um?

Und das kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden. Was aber auch ziemlich klar ist: Die Eintracht auf dem sportlichen Niveau, auf das sie sich in den letzten Jahren hin entwickelt hat, wird nicht ohne moralisch fragwürdige Einflüsse überleben. Das liegt einfach im System der Sache. Und dieses System wird Eintracht Frankfurt auch nicht ändern können. Der Dottenfelderhof, Amnesty International und die Arbeiter Wohlfahrt stehen leider nicht als potente Sponsoren zur Verfügung, um einen Champions League Etat zu stemmen. Wir haben auch das Geld von Nasser Al-Khelaifi für Kolo und von Scheich Mansour für Omar Marmoush  genommen.

Was folgt draus? Jede Moral über Bord werfen?

Natürlich (hoffentlich) nicht! Selbstverständlich ist es wichtig, den Prozess kritisch zu begleiten und Fragen zu stellen. Um das ganze eben nicht ins Uferlose zu treiben.  Dafür ist auch dieser Thread hier ein kleiner Beitrag.
Ist es verwerflich, dass die Eintracht mit Engelbert Strauss einen (sogar regionalen) Partner für Geldgeschäfte an Land zieht? Natürlich nicht, ganz im Gegenteil! Muss man sich aber vor jeden Karren dieses Partners spannen lassen? Ich finde nein.

Deutsche Bank und Deutsche Vermögensberatung sind natürlich absolute Herausforderungen für jeden Fan, der moralische Maßstäbe ansetzt. Aber vermutlich wäre man in Summe nicht auf diesem Niveau wettbewerbsfähig, wenn man sich solchen „Partnern“ verschließt.

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich würde es so zusammenfassen: Jede moralisch kritische Stimme ist wichtig und muss geäußert werden dürfen, um Schlimmeres im Zweifel zu verhindern. Gleichzeitig müssen wir alle mit der Situation umgehen, dass auch Eintracht Frankfurt im System des Profi-Fußballs und insbesondere in den Sphären, die man sich sportlich erarbeitet hat, sich nicht moralisch einwandfrei verhalten kann.

Wie gesagt: Es bleibt jedem von uns frei, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ich verweise aber sehr gerne nochmals auf meinen, am Anfang des Beitrages geschilderten Versuch, dem ganzen abzuschwören. Ging mächtig schief. Daher kann ich eigentlich nur verbale Abrüstung empfehlen, nicht zu belehrend aufzutreten und auch mal Nachsicht zu haben.
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Brodo schrieb:

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.



"Don't hate the player, hate the game" sag ich da immer.
Danke für deinen Beitrag!
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Danke brodo, ein super Beitrag, der auch die Schwierigkeit aufzeigt mit der Gesamtsituation gescheit umzugehen, da Emotion und Moral da derart aufeinanderprallen.

Ich bin mit der Eintracht aufgewachsen. Mein Vater ist Eintrachtfan, mein Opa und seit einigen Jahren kommt selbst meine Mutter nicht mehr davon los. Als kleiner Stöpsel habe ich meinen Vater mal gefragt, warum wir nicht Bayernfans sein können, denn die gewinnen ja alles. Das waren Zeiten wo die Eintracht in der zweiten Liga gegen Burghausen und Schweinfurt kickte. Da bekam ich als Antwort zu hören, dass die Eintracht einfach etwas ganz besonderes sei und es keine Frage des aussuchens ist, von welchem Verein man Fan ist, sondern dass man dort hineingezogen wird, hineinwächst. Und ich bin dann halt ob meiner Familie und der Region hineingewachsen und hab mir auch nie mehr die Frage gestellt, warum ich Eintrachtfan bin.
Über Jahre hat sich da eine brutale emotionale Bindung entwickelt, selbst für mich, der kaum im Stadion ist, der so gut wie nie auswärts fährt oder die Reisen durch Europa mitmacht. Natürlich ist diese Emotionalität einseitig, die gibt mir ja nichts zurück. Die verschafft mir hier im Forum ne Menge Arbeit und lässt mich bis zum letzten Spieltag zittern, ob's doch in die CL geht. Wenngleich das natürlich was anderes ist, als noch vor vielen Jahren. Dennoch, wenn ich meine Beziehung zur Eintracht jetzt beende, sie würde nicht leiden, sie wird ja von so vielen geleibt, aber mir würde etwas fehlen. Sehr viel sogar.

Und trotzdem gibt es viele Dinge, die mir negativ aufstoßen, die mich richtig wütend machen. Die hier und da auch nicht mit dem zusammenpassen, was als SGE-DNA bezeichnet oder mit den Werten, die man für sich beansprucht. Gerade in den Zeiten des sportlichen Erfolgs ist viel dabei gewesen und immer noch existent, wo ich mir an den Kopf greife. Dass einige DK-Besitzer doppelt so viel zahlen müssen, damit die Stehplätze 8€ kosten können, halte ich für arg übertrieben. Gegen Tottenham hat ne Karte auf der Gegentribüne Unterrang über 80 € gekostet. Bei aller Liebe, aber auch das halte ich für absolut nicht gerechtfertigt. Dann muss es, weiß Gott warum, Eintracht-Lachs geben und irgendwelchen Merch, der qualitativ komplett minderwertig ist, Eintrachtadler druffgebabbt und 25€ kostet. Wo mir jedes Jahr aufs Neue der Kamm schwillt: der komische Adventskalender für 100 (?) €, in dem, man mag es mir verzeihen, nur Schund ist. Das sind, gerade beim Merch eher Kleinigkeiten, die man aber einfacher vebessern könnte, als beim Thema Sponsoren. Auch da finde ich nicht alles gut und würde mir etwas Anderes wünschen. Aber es bleibt unrealistisch. Wir wollen oben sportlich und wirtschaftlich mitspielen, also müssen wir auch dieses Spiel mitspielen. Da sehe auch wirklich keinerlei Möglichkeit, aus diesem Rad auszubrechen.

Ich hab für mich entschieden Dinge sch... zu finden und das im Zweifel auch zu kommunizieren. Aber ich werde mich nicht von meiner Eintracht lossagen. Zu viele tolle Menschen hab ich durch sie kennenlernen dürfen, man freut sich zusammen, man leidet gemeinsam, wir erleben sportliche Hochzeiten und stehen zusammen, wenn es runter geht. Das alles wiegt für mich höher. Ich muss ja kein Konto bei der deutsche Bank haben, ich muss auch keinen Eintracht-Toaster kaufen und wenn ich für 80€ net ins Stadion will, bleib ich halt zuhause. Ist keine Lösung fürs große Ganze, aber für mich.
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skyeagle schrieb:

Danke brodo, ein super Beitrag, der auch die Schwierigkeit aufzeigt mit der Gesamtsituation gescheit umzugehen, da Emotion und Moral da derart aufeinanderprallen.

Ich bin mit der Eintracht aufgewachsen. Mein Vater ist Eintrachtfan, mein Opa und seit einigen Jahren kommt selbst meine Mutter nicht mehr davon los. Als kleiner Stöpsel habe ich meinen Vater mal gefragt, warum wir nicht Bayernfans sein können, denn die gewinnen ja alles. Das waren Zeiten wo die Eintracht in der zweiten Liga gegen Burghausen und Schweinfurt kickte. Da bekam ich als Antwort zu hören, dass die Eintracht einfach etwas ganz besonderes sei und es keine Frage des aussuchens ist, von welchem Verein man Fan ist, sondern dass man dort hineingezogen wird, hineinwächst. Und ich bin dann halt ob meiner Familie und der Region hineingewachsen und hab mir auch nie mehr die Frage gestellt, warum ich Eintrachtfan bin.
Über Jahre hat sich da eine brutale emotionale Bindung entwickelt, selbst für mich, der kaum im Stadion ist, der so gut wie nie auswärts fährt oder die Reisen durch Europa mitmacht. Natürlich ist diese Emotionalität einseitig, die gibt mir ja nichts zurück. Die verschafft mir hier im Forum ne Menge Arbeit und lässt mich bis zum letzten Spieltag zittern, ob's doch in die CL geht. Wenngleich das natürlich was anderes ist, als noch vor vielen Jahren. Dennoch, wenn ich meine Beziehung zur Eintracht jetzt beende, sie würde nicht leiden, sie wird ja von so vielen geleibt, aber mir würde etwas fehlen. Sehr viel sogar.

Und trotzdem gibt es viele Dinge, die mir negativ aufstoßen, die mich richtig wütend machen. Die hier und da auch nicht mit dem zusammenpassen, was als SGE-DNA bezeichnet oder mit den Werten, die man für sich beansprucht. Gerade in den Zeiten des sportlichen Erfolgs ist viel dabei gewesen und immer noch existent, wo ich mir an den Kopf greife. Dass einige DK-Besitzer doppelt so viel zahlen müssen, damit die Stehplätze 8€ kosten können, halte ich für arg übertrieben. Gegen Tottenham hat ne Karte auf der Gegentribüne Unterrang über 80 € gekostet. Bei aller Liebe, aber auch das halte ich für absolut nicht gerechtfertigt. Dann muss es, weiß Gott warum, Eintracht-Lachs geben und irgendwelchen Merch, der qualitativ komplett minderwertig ist, Eintrachtadler druffgebabbt und 25€ kostet. Wo mir jedes Jahr aufs Neue der Kamm schwillt: der komische Adventskalender für 100 (?) €, in dem, man mag es mir verzeihen, nur Schund ist. Das sind, gerade beim Merch eher Kleinigkeiten, die man aber einfacher vebessern könnte, als beim Thema Sponsoren. Auch da finde ich nicht alles gut und würde mir etwas Anderes wünschen. Aber es bleibt unrealistisch. Wir wollen oben sportlich und wirtschaftlich mitspielen, also müssen wir auch dieses Spiel mitspielen. Da sehe auch wirklich keinerlei Möglichkeit, aus diesem Rad auszubrechen.

Ich hab für mich entschieden Dinge sch... zu finden und das im Zweifel auch zu kommunizieren. Aber ich werde mich nicht von meiner Eintracht lossagen. Zu viele tolle Menschen hab ich durch sie kennenlernen dürfen, man freut sich zusammen, man leidet gemeinsam, wir erleben sportliche Hochzeiten und stehen zusammen, wenn es runter geht. Das alles wiegt für mich höher. Ich muss ja kein Konto bei der deutsche Bank haben, ich muss auch keinen Eintracht-Toaster kaufen und wenn ich für 80€ net ins Stadion will, bleib ich halt zuhause. Ist keine Lösung fürs große Ganze, aber für mich.

Danke für Deinen Beitrag, kann ich alles unterschreiben, auch ich finde die Gesamtentwicklung nicht schön und dass Katar bzw. PSG (werden ja in den Nachrichten fast gleichgesetzt) nun so zu dominieren scheint mit erkauftem Erfolg, erfreut das Nostalgiker Herz ebenfalls nicht. Dennoch ist meine Eintracht Affinität  nach all den Jahren zu groß, um dem abzuschwören, das Gemeinschaftsgefühl ist da noch vorhanden.  
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Lieber Brodo, du schreibst sehr viel Grundsätzliches und das ist natürlich auch alles richtig.
Was für mich aus deinem "Geschreibsel" folgt, ist dieses:

Dass es nichts Richtiges im Falschen gibt darf niemals dazu führen, dass man diese Lebensweisheit als Ausrede dafür hernimmt, Dinge hinzunehmen, die einem gegen den persönlichen Strich resp. die "Werte" gehen, die die Eintracht verkörpert. Denn wenn man "Nichts Richtiges im Falschen" einmal akzeptiert hat, besteht diese Gefahr permanent. Und für mich persönlich möchte ich das ausschließen.

Ich bin da schon eher bei sky. Sagen, was einem nicht passt. Und auch: das persönliche Verhältnis zu seinem Klub, das jetzt schon 45 Jahre lang besteht, permanent auf den Prüfstand stellen. Und notfalls auch das eine oder andere boykottieren - so schwer es auch fallen mag.
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Wer sich mit meiner Forums-Historie auskennt, weiß ja, dass ich auf diesem Gebiet durchaus ein gebranntes Kind bin. Spätestens die Corona-Zeit hat mir ziemlich klar vor Augen geführt, welch perverses Geschäft der Profi-Fußball ist. Und vor allem ist mir klar geworden, dass Eintracht Frankfurt ein untrennbarer Teil dieses Systems ist. Den meisten von euch war das damals vermutlich schon  klar, oder ihr hattet schon damals eine abgeklärtere Sicht auf das Ganze. Mir ist damals jedenfalls schlagartig klar geworden, dass es kein „Richtig im Falschen“ gibt. Und ich habe ernsthaft versucht, dem ganzen (auch hier durchaus mit viel Getöse) abzuschwören.

Dieser, auch für mich im Nachhinein, überaus tapsige Versuch, ist natürlich krachend gescheitert. Weil ich – so absurd das klingt – aus einer Emotion heraus, die Emotionen unterschätzt habe. Nämlich die Emotionen, die man über Jahrzehnte zu einem Fußballverein aufbaut. Mit dem man durch dick und dünn geht, zu dem man in gewisser Weise auch aus einer familiären Tradition hält und der einem so viele schlechte und auch einige gute Zeiten beschert hat. Mit dem man durch ganz Europa und an die abgefucktesten Zweitliga-Standorte gefahren ist. Das kriegst du einfach nicht dauerhaft raus.

Die Frage, die sich daraus stellt, ist natürlich: Wie geht man damit um?

Und das kann am Ende nur jeder für sich selbst entscheiden. Was aber auch ziemlich klar ist: Die Eintracht auf dem sportlichen Niveau, auf das sie sich in den letzten Jahren hin entwickelt hat, wird nicht ohne moralisch fragwürdige Einflüsse überleben. Das liegt einfach im System der Sache. Und dieses System wird Eintracht Frankfurt auch nicht ändern können. Der Dottenfelderhof, Amnesty International und die Arbeiter Wohlfahrt stehen leider nicht als potente Sponsoren zur Verfügung, um einen Champions League Etat zu stemmen. Wir haben auch das Geld von Nasser Al-Khelaifi für Kolo und von Scheich Mansour für Omar Marmoush  genommen.

Was folgt draus? Jede Moral über Bord werfen?

Natürlich (hoffentlich) nicht! Selbstverständlich ist es wichtig, den Prozess kritisch zu begleiten und Fragen zu stellen. Um das ganze eben nicht ins Uferlose zu treiben.  Dafür ist auch dieser Thread hier ein kleiner Beitrag.
Ist es verwerflich, dass die Eintracht mit Engelbert Strauss einen (sogar regionalen) Partner für Geldgeschäfte an Land zieht? Natürlich nicht, ganz im Gegenteil! Muss man sich aber vor jeden Karren dieses Partners spannen lassen? Ich finde nein.

Deutsche Bank und Deutsche Vermögensberatung sind natürlich absolute Herausforderungen für jeden Fan, der moralische Maßstäbe ansetzt. Aber vermutlich wäre man in Summe nicht auf diesem Niveau wettbewerbsfähig, wenn man sich solchen „Partnern“ verschließt.

Was mir für meinen persönlichen Seelenfrieden geholfen hat, ist folgenden (Milchmädchen-) Rechnung. Es gibt im Profi-Fußball kein Richtiges im Falschen. Genau so wie es für jeden einzelnen von uns kein richtiges Leben im falschen System gibt. Selbst wenn wir noch so moralisch sind, selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, selbst wenn wir bis zur Selbstaufgabe darum kämpfen immer einwandfrei zu handeln, werden wir in unserem Lebenssystem immer wieder an Punkte geraten, an denen wir uns einfach nicht moralisch verhalten können. Das ist bitter, und für den einen belastender als für den anderen, aber es ist nun mal nicht zu bestreiten. Wir können nur immer wieder versuchen, möglichst wenig scheiße zu sein. Jeden Tag aufs neue.

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich würde es so zusammenfassen: Jede moralisch kritische Stimme ist wichtig und muss geäußert werden dürfen, um Schlimmeres im Zweifel zu verhindern. Gleichzeitig müssen wir alle mit der Situation umgehen, dass auch Eintracht Frankfurt im System des Profi-Fußballs und insbesondere in den Sphären, die man sich sportlich erarbeitet hat, sich nicht moralisch einwandfrei verhalten kann.

Wie gesagt: Es bleibt jedem von uns frei, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ich verweise aber sehr gerne nochmals auf meinen, am Anfang des Beitrages geschilderten Versuch, dem ganzen abzuschwören. Ging mächtig schief. Daher kann ich eigentlich nur verbale Abrüstung empfehlen, nicht zu belehrend aufzutreten und auch mal Nachsicht zu haben.
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Ein herausragender Beitrag, Brodo. Damit zeigst du einmal mehr, welchen Mehrwert DU für dieses Forum darstellst. Dies meine ich ganz ohne Geschleime. Deine Selbstreflexion steht dabei Beispielhaft für deinen starken Charakter. Du beschreibst mit deinem Beitrag 1:1 was auch mich, spätestens seit der Coronazeit, bewegt. Nur ging ich Anfangs nicht ganz so hart mit mir ins Gericht so wie du es getan hast.
Ich gebe gerne zu, dass mir dazu einerseits der Mut fehlte und andererseits mir meine Inkonsequenz im Wege stand.

Dein Umgang mit dem Thema Moral, nicht nur im Fußball, ist ein Anschauungsbeispiel, welches sehr zum Nachdenken anregt. Mir dient es gar als ausbaufähiges Vorbild. Ausbaufähig in dem Sinne, einfach noch weniger Scheiße zu sein, wie du so schön vor allem richtig sagst.

Aus dem Grund mag ich dann auch im Besonderen deinen Schlussabsatz noch einmal im Besonderen hervorheben, indem ich diesen vollumfänglich unterschreibe.


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Brodo schrieb:

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier?

Gelaber? Ich finde Deinen Beitrag echt stark, reflektiert und treffend - er spricht mir aus dem Herzen! Danke.
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Matzel schrieb:

Brodo schrieb:

Gibt es jetzt einen Mehrwert aus meinem Gelaber hier?

Gelaber? Ich finde Deinen Beitrag echt stark, reflektiert und treffend - er spricht mir aus dem Herzen! Danke.


Dem schließe ich mich voll und ganz an. Sehr starker Beitrag von Brodo und starke Reaktion von Matzel!

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Ein herausragender Beitrag, Brodo. Damit zeigst du einmal mehr, welchen Mehrwert DU für dieses Forum darstellst. Dies meine ich ganz ohne Geschleime. Deine Selbstreflexion steht dabei Beispielhaft für deinen starken Charakter. Du beschreibst mit deinem Beitrag 1:1 was auch mich, spätestens seit der Coronazeit, bewegt. Nur ging ich Anfangs nicht ganz so hart mit mir ins Gericht so wie du es getan hast.
Ich gebe gerne zu, dass mir dazu einerseits der Mut fehlte und andererseits mir meine Inkonsequenz im Wege stand.

Dein Umgang mit dem Thema Moral, nicht nur im Fußball, ist ein Anschauungsbeispiel, welches sehr zum Nachdenken anregt. Mir dient es gar als ausbaufähiges Vorbild. Ausbaufähig in dem Sinne, einfach noch weniger Scheiße zu sein, wie du so schön vor allem richtig sagst.

Aus dem Grund mag ich dann auch im Besonderen deinen Schlussabsatz noch einmal im Besonderen hervorheben, indem ich diesen vollumfänglich unterschreibe.


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DeMuerte schrieb:

Ein herausragender Beitrag, Brodo. Damit zeigst du einmal mehr, welchen Mehrwert DU für dieses Forum darstellst. Dies meine ich ganz ohne Geschleime. Deine Selbstreflexion steht dabei Beispielhaft für deinen starken Charakter. Du beschreibst mit deinem Beitrag 1:1 was auch mich, spätestens seit der Coronazeit, bewegt. Nur ging ich Anfangs nicht ganz so hart mit mir ins Gericht so wie du es getan hast.
Ich gebe gerne zu, dass mir dazu einerseits der Mut fehlte und andererseits mir meine Inkonsequenz im Wege stand.

Dein Umgang mit dem Thema Moral, nicht nur im Fußball, ist ein Anschauungsbeispiel, welches sehr zum Nachdenken anregt. Mir dient es gar als ausbaufähiges Vorbild. Ausbaufähig in dem Sinne, einfach noch weniger Scheiße zu sein, wie du so schön vor allem richtig sagst.

Aus dem Grund mag ich dann auch im Besonderen deinen Schlussabsatz noch einmal im Besonderen hervorheben, indem ich diesen vollumfänglich unterschreibe.



Ebenfalls eine herausragende Antwort auf Brodo ˋs erstklassigen Beitrag.  Freue mich persönlich sehr darüber👍
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Ein wenig erstaunlich finde ich es schon, dass hier ausschließlich auf die ersten 3 Punkte des Threaderöffners eingegangen wird. Aber klar, Ticket- und Trikotpreise betreffen die Fans direkt, sind buchstäblich naheliegend.

Die anderen Aspekte gehören ebenso hierher, weisen in die nämliche Richtung zunehmender  Kommerzialisierung und wachsender Abhängigkeiten: Stichwort Bad Orb und damit die unklare Verbandelung des Eintracht Präsidenten mit einem Investor und zugleich Sponsor von EF. Die unveränderte Anwesenheit der Eintracht auf Musks X-Plattform. Die wohl nach wie vor geplante Reise der Mannschaft in die USA - angesichts  u.a. der dort fortschreitenden Missachtung der Menschenrechte kein gutes Signal, das unser Verein damit aussendet, der sich in der Vergangenheit zu den verschiedensten Anlässen für Menschenrechte engagiert und sich aktiv zu ihnen bekannt hat.

Mehr und mehr beginnen die Sympathie für unseren Verein und die Kritik an dessen Verhalten sich hart im Raum zu stoßen.

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Ein wenig erstaunlich finde ich es schon, dass hier ausschließlich auf die ersten 3 Punkte des Threaderöffners eingegangen wird. Aber klar, Ticket- und Trikotpreise betreffen die Fans direkt, sind buchstäblich naheliegend.

Die anderen Aspekte gehören ebenso hierher, weisen in die nämliche Richtung zunehmender  Kommerzialisierung und wachsender Abhängigkeiten: Stichwort Bad Orb und damit die unklare Verbandelung des Eintracht Präsidenten mit einem Investor und zugleich Sponsor von EF. Die unveränderte Anwesenheit der Eintracht auf Musks X-Plattform. Die wohl nach wie vor geplante Reise der Mannschaft in die USA - angesichts  u.a. der dort fortschreitenden Missachtung der Menschenrechte kein gutes Signal, das unser Verein damit aussendet, der sich in der Vergangenheit zu den verschiedensten Anlässen für Menschenrechte engagiert und sich aktiv zu ihnen bekannt hat.

Mehr und mehr beginnen die Sympathie für unseren Verein und die Kritik an dessen Verhalten sich hart im Raum zu stoßen.

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adlerkadabra schrieb:

Ein wenig erstaunlich finde ich es schon, dass hier ausschließlich auf die ersten 3 Punkte des Threaderöffners eingegangen wird. Aber klar, Ticket- und Trikotpreise betreffen die Fans direkt, sind buchstäblich naheliegend.

Die anderen Aspekte gehören ebenso hierher, weisen in die nämliche Richtung zunehmender  Kommerzialisierung und wachsender Abhängigkeiten: Stichwort Bad Orb und damit die unklare Verbandelung des Eintracht Präsidenten mit einem Investor und zugleich Sponsor von EF. Die unveränderte Anwesenheit der Eintracht auf Musks X-Plattform. Die wohl nach wie vor geplante Reise der Mannschaft in die USA - angesichts  u.a. der dort fortschreitenden Missachtung der Menschenrechte kein gutes Signal, das unser Verein damit aussendet, der sich in der Vergangenheit zu den verschiedensten Anlässen für Menschenrechte engagiert und sich aktiv zu ihnen bekannt hat.

Mehr und mehr beginnen die Sympathie für unseren Verein und die Kritik an dessen Verhalten sich hart im Raum zu stoßen.


M.E. hast Du recht, @adlerkadabra.

Da die Diskussion erst ganz am Anfang steht, wird, da bin ich mir sicher, im weiteren Verlauf sicher auch auf diese anderen Aspekte eingegangen werden.



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