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Die unfreiwillige Metamorphose des gemeinen Eintracht-Fan vom Fundi zum Realo

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Fundis und Realos - in diese zwei Lager spaltete sich einst die grüne Bewegung als sie an der Schwelle von der Opposition zur Regierung standen. Auf der einen Seite die Idealisten, welche die reine Lehre hochhielten und keinen Millimeter davon abweichen wollten, auf der anderen die Pragmatiker welche meinten durch das Eingehen von Kompromissen letztendlich mehr bewegen zu können als durch das Beharren auf Grundsätzen.
Was hat nun dieser kleine Ausflug in die Politik mit "Unsere Eintracht" und damit diesem Forum zu tun? Nun - als Eintrachtfan hier tief im Feindesland (Großraum München) kam ich mir in den letzten Jahren immer mehr als Fundamentalist vor und war richtig stolz darauf. Unser Team spielte regelmäßig mit acht deutsch(sprachig)en Spielern, lediglich ergänzt durch ein paar Ausländer als exotische Farbtupfer. Bei fast allen anderen Clubs (insbesondere auch beim hier ansässigen Platzhirsch FCB) war es umgekehrt: Acht oder mehr Ausländer wurden ergänzt mit dem einen oder anderen Deutschen. Das "Modell Eintracht" erregte Aufsehen, sogar der Bundestrainer lobte es immer wieder den Mut unserer Verantwortlichen auf junge deutsche, noch dazu oft mit der Region verbundene, Kräfte zu setzen. Ich hatte neben meinem subjetiven (Abstammung aus Hessen) ein richtig gutes objektives Argument vorzuweisen, warum ich mitten in Bayern wohnend mich als bekennender Eintrachtfan outen und überlegen auf all die Bayern-Kunden herabblicken konnte, welche ihrem Sammelsurium zusammengekaufter internationaler Stars anhingen. Die Ideologie der Eintracht machte es möglich und ich war stolzer Anhänger und Prediger dieser Ideologie - ein echter Fundi sozusagen.
Nun gab es im Laufe der vergangenen Saison bereits den einen oder anderen Knacks in der Eintracht-Philosophie. Schon die damaligen Neuzugänge entsprachen nicht mehr so ganz der reinen Lehre, aber OK man konnte Taka und Soto noch als weitere Ausnahmen von der Regel und zusätzliche Farbtupfer entschuldigen, immerhin holten wir ja noch Fink und später einen Marcel Heller, welcher wieder 100%ig dem alten Ideal entsprach. Aber dann entpuppte sich plötzlich einer der jungen deutschen einheimischen Vorzeigepieler als ganz und gar nicht systemtreu sondern heuerte als Legionär bei einem Fremdclub an, noch dazu auf heimtückische Art und Weise. Später folgte ein weiterer, der sich auf ähnliche Weise als reiner Legionär outete, und für weitere Risse in unserem Weltbild sorgte. Der größte Tiefschlag für alle Fundis folgte dann als unser Chefideologe, auf die Transferpolitik für die kommende Saison befragt, ganz beiläufig sagte, die alte Philosophie "habe für die Eintracht nicht mehr diese Bedeutung wie früher" und sich damit deutlich als Realo zu erkennen gab. Folgerichtig dann die ersten Transferbekanntmachungen: ein 27-jähriger japanischerer Weltreisender in Sachen Fußball aus Istanbul und ein 30 Jähriger Iraner - alles andere als jung und deutsch und regionverbunden.
Mit einem Schlag sind alle meine Argumente verflogen. Die Bayern haben zu ihren internationalen Weltstars immerhin noch zwei junge deutsche Nationalspieler hinzugeangelt und wir? Nur relativ alte Ausländer (noch dazu um drei Klassen schlechter als die der Bayern) und keinen einzigen Deutschen. Selbst unser Neuzugang aus der A-Jugend ist ein Kroate. Die Eintracht auf dem Weg zu einem ganz normalen Bundesliga-Wirtschaftsunternehmen wie es schon 17 andere gibt, viele davon in deutlich besserer Qualität? Bald werden wohl auch bei uns 8 oder mehr Ausländer den Adler aufs Feld tragen...
Mein objektives Argument ist damit komplett zerstört, es bleibt nur noch das subjektive. Für mich selbst ist es natürlich nach wie vor stark genug um Eintrachtler zu bleiben. Meinen hier aufwachsenden Kindern die Eintracht-Ideologie weiter zu vermitteln wird nun schon etwas schwieriger, geschweige denn all den Kollegen und Freunden die sich Bayern-Kunden nennen. Irgendetwas Neues werde ich mir wohl einfallen lassen müssen, zumindest kann ich nicht mehr so leicht von oben auf die "Legionärs-Clubs" herabschauen und dabei bewundernde Zustimmung ernten wie bisher.
Bittere Realität für einen Fußball-Fundi. Bleibt wohl nur die eigene Wandlung zu einem Realo, denn scheinbar geht es doch nicht anders. Traurig aber wohl leider wahr...
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Fein geschrieben. Ich finds auch ein bisschen schade, dass dieses Fundi-Konzept nicht von allzulanger Dauer war..
Aber war es seinerzeit nicht auch in der Politik so, dass erst was zu bewegen war, als einige Realos Einzug gehalten haben?
Ich für meinen Teil war nie der Fundi. Auch wenn ich s symphatisch fand.
Für mich galt damals wie heute :
Spieler kommen und gehen - die Eintracht bleibt
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Du hast Dir ja wirklich Mühe gemacht die von Dir erkannte "Problematik" zu veranschaulichen.  

Allerdings stimme ich Dir nur bedingt zu. Zum einen hege ich meine Zweifel, ob es überhaupt möglich ist aus objektiven Gesichtspunkten Fan von einer Mannschaft zu sein. Es mag sicherlich Mannschaften geben, die objektiv den schönsten Fussball spielen, oder eine besondere Politik beim Verpflichten ihrer Spieler verfolgen. Aber als Kriterium für eine Vereinsanhängerschaft, kann das niemals alleine dienen. Dann müsste man sich ja - ganz objektiv - betrachtet nahezu jede Saison einen neuen Verein suchen und so zum Erfolgsfan mutieren.

Desweiteren ist ein solches, von der Eintracht propagiertes System möglichst junge Spieler aus der Region zu verpflichten, nur bedingt über eine längere Zeit umsetzbar. Wenn man sich sportlich verbessern will, stößt man da unweigerlich an seine Grenzen. Dies können durchaus auch einfach finanzielle Grenzen sein, denn diese hindern uns vor allem deutsche Nationalspieler zu verpflichten. Du darfst aber auch nicht vergessen, das es wohl kaum einen anderen Bundesligisten gibt, in dem nachwievor soviele Spieler aus der Region und der eigenen Jugend spielen. In dieser Hinsicht stehen wir objektiv noch ziemlich gut da.

Außerdem; Spieler kommen und gehen - der Verein Eintracht Frankfurt bleibt. Sicher gibt es mach Spieler, zu dem man als Fan aus verschieden Gründen eine besondere Beziehung hat (Zico, Schur, etc.), und die auch immer einen  Platz im Herzen der Fans behalten werden. Aber das vor allem eben wegen ihrer Leistungen für den Verein.

Fan sein heißt einem Verein emotional verbunden zu sein. Und es gibt nunmal nichts subjektiveres als Emotionen.  
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Ja nett geschrieben,
aber die 2-3 potentiellen oder tatsächlichen Jungnationalspieler, welche Bayern holte kosten jeweils 10 Mio (Jansen und Podolski, vom Gehalt gar nicht erst zu sprechen), doch ein bischen viel für einen Verein, der (real) die letzten 10 Jahre ein Fahrstuhlklub war, oder?

Ich denke mit Preuß, Ochs, Toski, Ljubicic, Oka, Chaftar, (noch Streit), (bis letztes Jahr) Jones, Russ haben wir 7-8 Spieler, die aus der eigenen Jugend stammen. Ich bezweifel, dass es viele Klubs gibt, die mehr "Eigengewächse" im Kader haben. Dazu noch Heller und Fink, das ist doch gar nicht mal so schlecht.

Aber wie Du richtig festgestellt hast, die richtig Guten können wir uns halt (noch?) nicht leisten.

Gruß
concordia-eagle
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Ich kann mich spontan nicht an einen Bundesligaclub der letzten Jahre erinnnern, der aus der zweiten Liga kam und ohne eine internationale Truppe einfach so oben geblieben ist.

Langfristige Etablierung in der 1. Bundesliga ist immer so eine Sache. Bei einem Konzept mit jungen deutschen Spielern aus der Region, werden einem dabei unmengen Steine in den Weg geworfen. Die Jugendarbeit muss top sein und das Geld für das Halten der hoffnungsvollen Talente und positiv auffallenden Spieler muss vorhanden sein. Dazu brauch man eine Hand voll gestandener Bundesligaspieler, die die Mannschaft führen und ihr eine gewisse Sicherheit geben, dabei das Gehaltsgefüge der Mannschaft aber nicht sprengen.

Dieses Konzept ist, sofern nicht genug Geld vorhanden ist, zum scheitern verurteilt. Um die Kurve zu den Bayern zu bekommen... Ich nenne einfach mal ein paar Namen. Kahn, Fink, Tarnat, Scholl (ich hab bestimmt einen vergessen...). Spielten alle bei einem in der Bundesliga etablierten badischen Verein, der eine hervorragende Jugendarbeit praktizierte und mit seiner Mannschaft auch mal Valencia aus dem Stadion fegte. Leider, ja leider hat dann ein etwas ambitionierterer und finanzkräftigerer bayrischer Verein zugeschlagen und regelmäßig die gezüchteten Talente aus der badischen Region zu sich gelotst. Der bayrische Verein ist seit Jahren unter den besten 5, der badische ist ab diesem Jahr nach langer, langer Abstinenz mal wieder in der 1. Bundesliga angekommen.
Entweder schafft man es nicht, eine schlagkräftige junge Truppe auf die Beine zu stellen, oder diese Truppe wird einem von 'attraktiveren' Vereinen abgekauft. Was zurückbleibt ist ein Scherbenhaufen oder eine eigens zusammengewürfelte "Söldnertruppe".
Irgendwo hier im Forum hab ichs demletzt gelesen: Die Eintracht hat aus der Not eine T(J)ugend gemacht. Das Konzept hat mittelfristig gepasst, muss nun aber angepasst werden. Wir sind noch nicht wieder eine große Adresse in Fußballdeutschland (Generell gibt es nur sehr wenig große Adressen hier). Wir kämpfen immernoch ums Überleben. Ein, zwei Jahre noch kontinuierlich steigern und dann eine Saison mal 0,00 mit dem Abstieg zu tun haben und nochmal international spielen. Dann kann man mit einem langfristigen Konzept beginnen, welches auf junge, deutsche Spieler aus der Region aufbaut und frühzeitig durch Investitionen im Umfeld ermöglicht wurde.
Das wäre der Masterplan. Eine Garantie gibts im Fußball nicht. Eine Garantie für gute Jugendspieler sowieso nicht. Aber wenn man sich an ein solches Projekt wagt, dann bitte mit einem soliden Fundament und nicht auf wackeligen Stelzen, die noch aus dem letzten Jahrzent stammen.
Vielleicht wohnst du in einigen Jahren dann immernoch im Großraum München und schaust dir ein Spiel der Eintracht bei den Bayern an. Es geht um den Halbfinaleinzug in die Pilz-Liga und die Eintracht spielt mit ihren jungen wilden Fußball 3000, während die in die Jahre gekommenen internationalen Superstars der Bayern kein Mittel finden, um der Eintracht Paroli zu bieten. Vielleicht...
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Hi Realos oder Fundis,

bzw. Hallo an Alle, die es überhaupt noch gibt.

Netter Beitrag, richtig Retro!

Als die Atomkraftgegner und fahrradfahrenden Vollpazifisten plötzlich Wahlbeamten mit Pensionsansprüchen wurden, hat sich deren Weltbild leider auch aufgrund von Machterhaltungsinteressen ändern müssen. That`s life! Ich möchte hier Niemanden Vorwürfe machen, alles ist menschlich und für mich nachvollziehbar. Einige machen heute sogar teilweise noch ordentliche Politik. Wobei Opposition immer leichter als Regieren ist.

Daher meine Fragen: 1. Eintracht wird mit 11 ausländischen Spielern - natürlich keine Oxxenbacher -  5 in der Buli und vielleicht noch Pokalsieger. 2. Eintracht wird mit fast nur dt. Spielern 15 in der Buli und schafft den Klassenerhalt nur aufgrund der Tordifferenz.

Zu 1. HB und FF werden aufgrund ihrer cleveren und günstigen Einkaufspolitik in den Medien gefeiert und man spricht von dem Frankfurter Scouting Modell (Ok, bei Weber und Co. eher unwahrscheinlich).

Zu 2. ??????????????

Fazit: Was wollen wir????????

Ich möchte das Ganze nur als Konjunktiv verstanden haben. Auch ich sehe lieber Spieler, die wie Schur oder meine alten Helden aus der Zeit von Grabi und Co. den Adler fühlten und auf dem Platz lebten. Nur wer macht dies heute noch?

Retro oder Nostalgie ist zwar schön beim Bier mit den Kumpels. Das moderne Geschäft ist leider anders. Egal ob im Sport oder in der Politik. Immerhin muss man bei dem aktuellen Transferwahnsinn schon froh sein, dass Hr. M. aus HH zu uns kommt. Für kleines Geld natürlich.  

Daher stelle ich folgende These auf:

Hätte Jutta D. aus Ffm - war das Pumelchen, dass gerne mit dem Fahrrad durch die Stadt fuhr - von Porsche ein Dienstfahrzeug gestellt bekommen, wäre der Drahtesel auch im Keller verschwunden. Sollten jetzt böse Antworten kommen, kann es sich nur um Verwandte von Fr. D. handeln.

Adlergruß bis zur nächsten Wahl, sorry Spiel!!!
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"Gedankenspiele: Das Ende der Zukunft, bevor sie richtig begann?"
http://www.eintracht.de/fans/forum/1/11102156/
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Meine schönste Zeit bei der Eintracht war geprägt von einem Ghanaer, einem Nigerianer, einem Italo-Deutschen und ein paar Deutschen (gut der Pole hat auch ein paar wenige gute Spiele gemacht, aber das nur am Rande).

Ich habe ein T-Shirt, dass ich heute noch selten, aber wenn dann mit Stolz trage, das sagt:

"Wir sind alle Frankfurter Jungs - Eintrachtfans gegen Rassismus".

Damit wir uns nicht falsch verstehen - ich halte Deinen "Fundigedanken" in keiner Weise für rassistisch und in gewisser Weise sogar für vorbildlich, aber ich freu mich über unsere beiden Griechen, über den einen Japaner, der jetzt sogar eine kleine Kolonie im Verein errichtet ( ) ich liebe den Multi-Kulti Charakter der Stadt und dann eben auch den des Vereins.

Und das - das die SGE Fans schon früh den Anti-Rassismus und Anti Faschismus Gedanken aufgenommen - das macht mich stolzer als eine "Regional-Vereins-Politik", so fördernd ich sie auch für den deutschen Fussball empfinde und so sehr ich mich auch über einen deutschen Nationalspieler der Eintracht freue (aktuell: Heller).

Greetz
FA  
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Wenn ich mir überlege wie viele Millionen der Herr Höness in die Handnehmen mußte um deutsche Spieler verpflichten zu können fürchte ich das es noch lange dauern wird bis wir diesen Weg gehen können. Andererseits, was ist denn aus den Jungnationalspielern geworden die sich die Bayern "einverleibt" haben? Podolski kann sich wohl hinter Makkay, Toni und Consorten anstellen. Ob Jansen zu Einsatz kommt wenn die Ze Roberto holen halte ich für zweifelhaft. Fazit, so schön die Idee mit dem Jugendstil war, sie ist nicht durch zu halten. In einem anderen Beitrag habe ich geschrieben "Unsere U 19 ist "ausgeblutet" und muß erst wieder aufgefüllt werden". Und so ist es auch. Wenn wir jedes Jahr einen Spieler aus der Nachwuchsmannschaft an den Profi-Kader heranführen könnten wäre das schon ein riesen Erfolg.

Andererseits bleibe ich lieber realo in Liga eins als fundamental mit fliegenden Fahnen in die zweite Liga abzurauschen.

In diesem Sinne......
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... inhaltlich einer der besten Threads, den ich hier im Forum seit langen verfolgt habe ... Gruß an alle Schreiber !

"Wir sind alle Frankfurter Jungs" - heißt das nicht auch:

1) Die Rhein-Main-Region ist "Multi-Kulti" (schon seit Jahrhunderten)
2) Wir arbeiten und leben von und in einer Region, die mit die stärkste Wirtschaftskraft in Kontinental-Europa hat
3) Bekommen bei "uns" nicht auch immer junge Menschen eine Chance (ob in Politik, Wirtschaft oder Kultur/Sport) sich zu bewähren

Transformieren wir das auf "unsere Eintracht":

zu 1) Toni Y., Maurizio G., ... oder aktuell: M_M, Taka, Ina, Ama, ...
zu 2) Hoechst AG, Mitsubishi ... oder aktuell: FRAPORT, "Commerzbank-Arena" (sorry!!!)
zu 3) Schädel-Harry, auch Grabi war mal jung ... oder aktuell: Toski, Heller, Fink, Ochs, Meier, Stroh-E. (hat seine Chance nicht genutzt!?) ...

"Frankfurt, eine Stadt - eine Welt!"
So lautete das Motto der Parade der Kulturen für ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Nationen. Internationale Vereine aus allen fünf Kontinenten präsentierten sich und ihre Kultur, ...

JA, das sind wir, DIE FRANKFURTER JUNGS ...
von internationalem (um nicht zu sagen "globalem") Standard sind vielleicht noch die Bundeshauptstadt und die bay. Landeshauptstadt ... aber kann man sich dies von ... ich möchte keine Nahmen nennen ... auch nur vorstellen ?

EUCH allen hier wünsche ich einen schönen Sonntag,
und eine erfolgreiche Saison 2007/08,

EA


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Ach ich sehe das nicht so schlimm, denn ich sehe, dass wir uns einen Friedrich, Janssen, Jones nicht leisten können, auch wenn wir wollen. Wen könnte man denn holen? Und wäre er hilfreich dabei uns zum Nichtabstieg zu führen? Ich denke Heller ist ein gutes Beispiel, dass wir wirklich lieber deutsche Spieler holen, aber das Problem ist die Bezahlbarkeit. Welcher deutsche Spieler hätte für Medhi kommen können oder für Ina? Ich wüsste da keinen...und eben das ist das Problem! Keine Qualität der deutschen Spieler in Deutschland und wenn dann total überteuert. Ich glaube so gern wir den "deutschen" Weg gehen wollen, so schwer ist es auch bzw. so gefährlich für unsere "Etablierung", auch wenn ich es natürlich viel lieber hätte wieder eine deutsche Eintracht zu haben. Aber das klappt einfach nicht durchgehend. Für den Aufstieg und den Klassenerhalt reicht's vielleicht (wenn überhaupt). Das war's aber auch.
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Flutlicht_Meier schrieb:
Die Bayern haben zu ihren internationalen Weltstars immerhin noch zwei junge deutsche Nationalspieler hinzugeangelt und wir? Nur relativ alte Ausländer (noch dazu um drei Klassen schlechter als die der Bayern) und keinen einzigen Deutschen. Selbst unser Neuzugang aus der A-Jugend ist ein Kroate.


Wir waren letztes Jahr an Roberto Hilbert und Jan Schlaudraff dran. Der eine hatte ein besseres Angebot und der nächste wollte noch ein Jahr in seinem Verein bleiben und dann groß absahnen.
...man kann bestimmte wirtschaftliche Zwänge nicht durch ideologisch Borniertheit umgehen.

...und der "Kroate" hat mehr Bindung zur Region als der deutsche U21-Nationalspieler Marcel Heller
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gerade in einer Multi-Kulti Stadt wie Frankfurt macht es Sinn dieses internationale Flair auch in der Mannschaft der Eintracht zum Ausdruck zu bringen.
Wenn wir dann noch so menschlich wunderbare Spieler wie unseren geliebten Takahara in den Reihen haben dürfen, ist die Aufmerksamkeit was unsere Eintracht betrifft, auch über die Grenzen von Deutschland gewiss!
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Rimas schrieb:
Flutlicht_Meier schrieb:
Die Bayern haben zu ihren internationalen Weltstars immerhin noch zwei junge deutsche Nationalspieler hinzugeangelt und wir? Nur relativ alte Ausländer (noch dazu um drei Klassen schlechter als die der Bayern) und keinen einzigen Deutschen. Selbst unser Neuzugang aus der A-Jugend ist ein Kroate.


Wir waren letztes Jahr an Roberto Hilbert und Jan Schlaudraff dran. Der eine hatte ein besseres Angebot und der nächste wollte noch ein Jahr in seinem Verein bleiben und dann groß absahnen.
...man kann bestimmte wirtschaftliche Zwänge nicht durch ideologisch Borniertheit umgehen.

...und der "Kroate" hat mehr Bindung zur Region als der deutsche U21-Nationalspieler Marcel Heller


so ähnlich ists beim VfB: Tasci und Khedira aus deren Jugend werden auch zu recht hoch gelobt + spielen sogar in deutschen auswahlmannschaften, die eltern odrr sogar großeltern stammen jedoch auch aus dem ausland, doch die spieler sind richtige schwaben,
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Flutlicht_Meier schrieb:
Unser Team spielte regelmäßig mit acht deutsch(sprachig)en Spielern, lediglich ergänzt durch ein paar Ausländer als exotische Farbtupfer. Bei fast allen anderen Clubs (insbesondere auch beim hier ansässigen Platzhirsch FCB) war es umgekehrt: Acht oder mehr Ausländer wurden ergänzt mit dem einen oder anderen Deutschen. .


Och komm schon,
das ist doch alles gar nicht so wild: Die schwizer sprechen zwar komisch, aber durchaus deutsch udn dass Kreso Ljubicic sehr viel kroatischer ist als Niko Kovac, ist doch auch zu bezweiflen.
Und am End kommts auch darauf nicht an: The greatest of all time, Tony Yeboah, war weder deustch noch sprachig als er heir anheuerte und führte die eintarcht fasst zum titel, vor allem aber als erster schwarzer Kapitän die Mannschaft in die Bundesliga.

Jawoll!
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Gruß nach Eichzell & 100 % Zustimmung!

Wir sind alle Frankfurter Jungs!
Übrigens: Parade der Kulturen am 23. Juni unter dem Motto Alle Anders - Alle Frankfurt. Passt auch zur Eintracht.
www.parade-der-Kulturen.de
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Gude Flutlicht_Meier,

Du wohnst in München? Du bist herzlich eingeladen Dich mal in unserem Forum umzuschauen "www.adler-muenchen.de".

Lg auch aus München,

Gerrit
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Das eigentliche Problem ist, daß viele bis heute nicht erkennen wollen, daß der Trend zu "jung und deutschsprachig" in der Not gesetzt wurde. Einem unerwarteten Aufstieg 2003 folgte der befürchtete Abstieg 2004 und der oben erwähnte Trend, dem wiederum ein nach der Hinrunde nicht zu erwartender Aufstieg 2005 folgte. Daß Geldmangel hier ein entscheidender Faktor was, dürfte unbestritten sein.

Schon 2005 war mit den Verpflichtungen von Amanatidis, Huggel, Spycher et al klar, daß der Trend sich langsam aber sicher totlaufen würde. Und auch wenn Amanatidis Grieche ist, scheint er dennoch mehr Eintracht-Sportlerherz mitzubringen als Jones oder Streit.

Ich bin mit dem aktuellen Kader und den bisherigen Neuzugängen zufrieden, zumal die Querköpfe Jones und wahrscheinlich auch Streit die Eintracht verlassen. Das ist in meinen Augen die einmalige Chance, einen funktionierenden Kader mit den Führungsspielern Amanatidis, Pröll, Spycher und Ochs auf höhere Weihen einzuschwören. Im weiteren zähle ich hier noch Preuß dazu, wenn er im Laufe einer hoffentlich verletzungsfreien Saison sich einen Stammplatz erspielt.

Sportler, die ihren Beruf ernst nehmen und jedes Spiel gewinnen wollen, DAS will ich sehen. Und wenn sich immer mal wieder ein Eigengewächs in den Kader "verirrt", umso besser.
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ulfmeister schrieb:
Das eigentliche Problem ist, daß viele bis heute nicht erkennen wollen, daß der Trend zu "jung und deutschsprachig" in der Not gesetzt wurde. Einem unerwarteten Aufstieg 2003 folgte der befürchtete Abstieg 2004 und der oben erwähnte Trend, dem wiederum ein nach der Hinrunde nicht zu erwartender Aufstieg 2005 folgte. Daß Geldmangel hier ein entscheidender Faktor was, dürfte unbestritten sein.

Ich finde es schade das es von den Verantwortlichen heute keinen mehr zu interessieren scheint. Ich fand es gut das man Spieler aus der Umgebung geholt hat, jetzt sind mir wieder viel zu viele Leute von Auswärts da.
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propain schrieb:
ulfmeister schrieb:
Das eigentliche Problem ist, daß viele bis heute nicht erkennen wollen, daß der Trend zu "jung und deutschsprachig" in der Not gesetzt wurde. Einem unerwarteten Aufstieg 2003 folgte der befürchtete Abstieg 2004 und der oben erwähnte Trend, dem wiederum ein nach der Hinrunde nicht zu erwartender Aufstieg 2005 folgte. Daß Geldmangel hier ein entscheidender Faktor was, dürfte unbestritten sein.

Ich finde es schade das es von den Verantwortlichen heute keinen mehr zu interessieren scheint. Ich fand es gut das man Spieler aus der Umgebung geholt hat, jetzt sind mir wieder viel zu viele Leute von Auswärts da.


Natürlich ist es schade, aber ich sehe aktuell leider keine hessischen Spieler in der Güteklasse Bundesliga, die nicht schon bei uns unter Vertrag stehen, namentlich: Ochs, Preuß, Russ, Thurk, Streit, Toski, Chaftar und Zimmermann. Na klar könnte man noch Azouagh, da Silva, Gunkel etc aufzählen, aber wir sind nicht die Hessenauswahl, sondern ein ambitionierter Bundesligist, und dafür finde ich den Anteil der regional verbundenen Spieler immer noch beachtlich.

Und wer hätte was dagegen, alle paar Jahre einen Spieler wie Grabowski, Hölzenbein, Möller - auch wenn man ihn nicht mag - langjährig bei der Eintracht spielen zu sehen? Nur leider gibt es diese Knaller nicht so oft...


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