… sollte eigentlich hier stehen. Doch die Ereignisse des heutigen Samstages vor und während des Spieles unserer U23 in Darmstadt lässt das 0:0 am Feitag Abend etwas in den Hintergrund treten. Beiden Tagen war die strahlende Sonne gemein – und die Möglichkeit beider Teams die Tabellenführung zu erobern. Während ich insgeheim mit einem 0:1 in Bochum rechnete, welches auch kein Beinbruch gewesen wäre, ist für die U23 die Tabellenführung im End relativ bedeutungslos, da die ersten Vier das gleiche Ziel erreichen, nämlich den Aufstieg in die kommende neue Regionalliga. Recht unspektakulär verlief der Weg ins Ruhrgebiet, ebenso unspektakulär war die Partie und bis auf die ärgerliche Tatsache, dass einige meinten in unseren Block pissen zu müssen, der unten zwar proppevoll war, aber weiter oben noch reichlich Platz bot, lieferte unsere Seite einen lautstarken Support. Markus Pröll verletzte sich noch in der ersten Hälfte am Kopf und Oka Nikolov wurde bei seiner Einwechslung zu Beginn der 2. Halbzeit von Frankfurter Rauchbomben begrüßt. Dass auf der Rückfahrt neben uns der Müllbeutel müffelte, auf der anderen Seite der Blick in die vorbeirauschende Nacht durch eine Strebe im Fenster versperrt war, die Jungs hinter und neben uns während der gesamten Fahrt dermaßen laut brüllten, dass es an Körperverletzung glich und dazu Helge Schneider völlig übersteuert aus den Boxen dröhnte, machte das „Erlebnis Fußball“ nicht besser. Der Dreck vor den Bussen auf der Raststätte, das Trommeln an die Scheibe, vollgepisste Hosen und Blöcke, völlig verdreckte Raststätten – manchmal geht mir die geballte Lieblosigkeit ganz gewaltig auf den Sack. Ausstieg Südseite. Taxi. Heim. Ich war selten so froh, nach einem Auswärtsspiel wieder zu Hause zu sein – das ist beim Fußball kein gutes Gefühl. Spitzenreiter blieben die Bayern und es war mir so was von egal. - Samstag Mittag, die Sonne verweist auf ein chilliges Oberligaspiel, der Golf saust über die Autobahn Richtung Darmstadt, aus den Boxen rumpelt eine Mischung aus Ska und Rose Tattoo, gepaart mit einem Häppchen Anthony Sabini - oh gelobte Freiheit und Selbstbestimmung. Im Wohngebiet am Stadion finden wir flugs einen stadionnahen Parkplatz, nehmen die Hürde Einlass souverän und fragen den Ordner nach dem Weg zum Gästeblock. Dieser zuckt ahnungslos mit den Schultern und wir fragen die Verkäuferin des Lilienkurier nach dem Weg zum Gästeblock. Diese zuckt ahnungslos mit den Schultern. Ich frage eine Polizistin. Diese ist leicht irritiert und schickt uns links den Block hinauf. Hinter einigen Darmstädtern laufen wir durch den Heimblock auf einen Ordner zu, der uns natürlich nicht über den Trennblock in die Gästekurve lässt. Order ist Order, wir latschen also zurück und fragen einen nächsten Ordner nach dem Weg zum Gästeblock. Als er uns wieder aus dem Stadion hinausschicken will, frage ich leicht genervt, ob wir mit unseren Karten denn wieder Einlass finden würden. Er wollte das Ticket sehen, las es sich durch und staunte, wie wir mit der Gästekarte überhaupt hier rein gekommen sind. Das soll nicht mein Problem sein, Pia wundert sich derweil, weshalb der Ordner meine Bochum-Eintrittskarte in der Hand hält. Hattergarnich gemerkt. Ich aber auch nicht, die Karte steckte noch von gestern im Geldbeutel, und da beide Tickets blau-weiß sind, hatte ich ihm diese gegeben. Zwischenzeitlich passierte Bernd Hölzenbein samt Gattin den Einlass, eine kurze Begrüßung und schon marschierten wir wieder hinaus, nachdem unser Ordner via Funk noch die Leute von irgendeinem anderen Eingang instruierte. Nett war er; aber relativ kompliziert; anstatt uns einfach die paar Meter zu begleiten, schickte er uns einmal rund um das Stadion. Da vorne links.Da vorne ging es aber nicht links, sondern nur geradeaus. Wir liefen zurück, bogen in eine Autosackgasse ein, die sich allerdings auch als Fußgängersackgasse entpuppte. Vor uns lag ein Schwimmbad, Fußballplätze und kilometerlange Zäune, während das Spiel mittlerweile begonnen hatte. Da mir langsam der Kamm schwoll, und wir keine Ahnung hatten, wie lange noch zu laufen war, eilten wir auf staubigen Pfaden zurück zum alten Eingang, ignorierten den Einlassordner und forderten bei "unserem" Ordner unmissverständlich, dass er uns bitteschön jetzt auf dem kurzen Dienstweg nach drüben bringen möge. Zwischenzeitlich schaltete sich ein weiterer Security ein, und nach einigem hin und her hatten wir es geschafft. Er begleitete uns durch den gesperrten Block zu den Stehrängen im Gästeblock. Unterwegs hatte sich uns noch Frau Hölzenbein angeschlossen, die bis eben vergeblich mit einem Ordner debattierte. „Ich möchte in die Sonne.“ waren ihre Worte. Wahrscheinlich würden wir jetzt noch auf der anderen Seite am Gästeeingang stehen, wenn wir den ersten Anweisungen des ersten Ordners gefolgt wären. Dazu später mehr.
Bei uns im Block war es erstaunlich leer und erstaunlich ruhig. Die Darmstädter erprobten sich im Wechselgesang, die Flutlichtmasten ragten gelangweilt in den Sonnenhimmel, kein Gedränge am Bierstand und die Führung zum 1:0 für unsere U23 tat ihr übrigens zum entspannten Fußballnachmittag - so dachten wir zunächst und wunderten uns immer noch über die geringe Zahl Frankfurter. Bis Matze und Sabine uns darüber aufklärten, dass etliche Fans noch vor den Toren warten mussten und vor dem Eingang dreifach kontrolliert wurden. Einige wurden sogar noch persönlich in den Block gebracht. Derweil kursierte die Meldung, das Radio melde etwas von „Frankfurter Hooligans verwüsten Darmstädter Innenstadt“. Ok, das wird so nicht stimmen dachten wir, aber tippten auf „unmotivierte Notbremse, zerbrochene Scheiben und Sachbeschädigung“ von unserer Seite und zeitgleicher Provokation und Überforderung seitens der Cops. Dies alles schien zuzutreffen, wie wir später durch einzelne Gespräche erfahren sollten. Denn plötzlich füllte sich der Block, erst tröpfchenweise und urplötzlich waren sie da. „Lilienschweine“ donnerte über die Stufen und die Jungs rasten auf den Zaun zu, rüttelten traditionsgemäß heftigst daran, und dabei muss ein Tor zum Platz aufgesprungen sein. Da sich Ordner und Polizei bislang im Block relativ zurückgehalten hatte, gelang es ein paar Jungs Richtung Eckfahne zu laufen – Gott sei dank waren einige dabei, welche verhindern konnten, dass das Spielfeld betreten wurde. Einzig die Eckfahne flog zur Seite. Währenddessen pfiff eine Rakete von unserer Seite aufs Feld. Etliche Darmstädter flitzten in Richtung unserer Kurve, die Cops marschierten auf, Rauch dampfte und der Schiedsrichter unterbrach das Spiel für einige Minuten. Ich hätte kotzen können; Gegen Wörsdorf oder Lohfelden hat sich kaum jemand für die U23 interessiert – und heute versauen uns ein Haufen Trollos das Spiel und wahrscheinlich die Punkte, als gäbe es kein Morgen. Hoffentlich konnte Frau Hölzenbein, die „ja nur in die Sonne wollte“ wieder locker raus aus dem Block.
Als es dann weiter ging, fiel mit dem Halbzeitpfiff der Ausgleich, was den Stadionsprecher zu der Ansage veranlasste: Dies war die sportliche Antwort auf die Randale. Dank dafür, solche Texte von offizieller Seite gießen nur Öl ins Feuer einer sowieso schon aufgeheizten Situation und sind in meinen Augen absolut unpassend und kontraproduktiv.
Nach dem Seitenwechsel schossen unsere Jungs noch drei Tore – ließen sich aber nicht von unserer Kurve feiern, obwohl sie sich freuten – der Jubel vor der Kurve wäre einer Anerkennung der Aktionen der ersten Hälfte gleichgekommen. Wir dachten allerdings schon nach dem zweiten Treffer an eine mögliche Aberkennung der Punkte. Auch Peter von FanOmania wunderte sich über das Verhalten unserer Fans. Dass später Stofftiere von unserer Seite nach den Darmstädtern geworfen wurde, wäre normalerweise unter „witzig“ verbucht worden – heute rief es von meiner Seite kaum ein Lächeln hervor. Von Darmstädter Seite flatterten noch zwei Raketchen in die Luft, welche auch noch vom Stadionsprecher den Frankfurtern zur Last gelegt wurden. Diese wiederum zündeten einige Rauchbomben, pöbelten ein wenig und hielten mal ein Plakat hoch, worauf angstzUstanD stand, was mir relativ wurscht war. Öri erinnerte an den Punktabzug von dem Oberrad-Spiel, sprach von „mindestens fünf Punkten jetzt“ und ärgerte sich genau wie wir über das Verhalten derer, die offensichtlich nur wenig Interesse am Fußball haben.
Direkt nach dem Schlusspfiff verließen wir den Block, folgten unwillig der Order der Polizei, die alle Frankfurter Richtung Bahnhof schickten, auch die, die mit dem Auto angereist waren und dackelten durch Wald und Schrebergärten an aus der Erde gekippten Zäunen vorbei Richtung Hauptstraße, die von der Polizei gesperrt war. Wir wollten durch die Sperre zu unserem Auto laufen, hatten aber keine Chance. Eine Vettel von Cop sah sich nicht in der Lage, zwei harmlose Frankfurter wie Pia und mich zum eigenen Wagen durchzulassen. Wie die Mauerschützen verfolgen sie Anweisungen, ohne abzuwägen, wer oder was ihnen gegenübertritt. Ich kann sie momentan alle nicht mehr sehen, die Stresspatienten, die sich einen Scheiß um die Eintracht oder um Fußball kümmern, die nur eine Plattform zur Selbstdarstellung suchen, die Turtles, die schwer gepanzert stur die unsinnigsten Anweisungen befolgen, die ganze alberne Choose, die dazu führt, dass wir mit Gästekarten ohne Probleme in den Darmstädter Block gelangen konnten, während die anderen mit den passenden Karten vierzig Minuten warten müssen.
Ich bepöbelte noch ein paar Polizisten, die mich auch dann nicht durchlassen wollten, und marschierte missmutig zur nahe liegenden Kneipe, Pia holte ne Cola und wir hockten uns auf die Stufen und warteten, bis wir endlich zum Auto gehen konnten. Sonnig war’s auf der Heimfahrt, eigentlich ein schöner Tag.
Bleiben folgende Fragen:
Weshalb kann der Einlass zu einem Fußballspiel nicht so organisiert werden, dass alle pünktlich ins Stadion kommen?
Weshalb muss man in der Gruppe den Breiten machen?
Weshalb klagt man über überzogene Einlasskontrollen, wenn selbst danach noch jede Menge Rauch und Raketen in den Block gelangen?
Weshalb nimmt man das Zeug mit, wenn man genau weiß, dass unsere U23 quasi auf Bewährung spielt?
Weshalb ist der Zugang vom Block zum Platz nicht so gesichert, dass er während des Spiels nicht geöffnet werden kann?
Weshalb muss man durch das offene Tor stürmen?
Weshalb wird regelmäßig über die Polizeipräsenz im Block und Überwachung gejammert, - wenn bei relativer Distanz der Cops im Zweifel sofort das Argument kommt: War ja auch keine Polizei da?
Sehr schön geschrieben, doch was du erzählst, lässt nix gutes vermuten. Ich hoffe, dass es nicht zu einem Punktabzug kommt, doch ich sehe schon die nächste Randale gegen Karlsruhe kommen.
Was ist in der Darmstädter Innenstadt passiert? Hat es da heftig geknallt oder war das "verwüßten" überzogen?
Nach Lesen des betreffenden Threads über das Spiel und das Drumherum in Darmstadt wurde es höchste Zeit für eine objektive Berichterstattung. Der von ZoLo in den Thread gestellte Link brachte ein wenig Licht in das Dunkel.
Deine W-Fragen werden sicher nicht ausreichend beantwortet werden, regen aber vielleicht einige zum Nachdenken an ... sofern sie zu den Glücklichen gehören, die ihren Kopf dazu gebrauchen. Die Dummen werden leider nicht weniger, und die, Du hast es ja so schön geschrieben: ... "die offensichtlich nur wenig Interesse an Fußball haben" ...
Weshalb haben die Ultras vor einem Jahr geschrien " Blut und Ehre für die Amateure " und kaum sind die Stadionverbote aufgehoben sind sie nicht mehr am Riederwald zu sehen
Weshalb fahren heute über 700 nach Darmstadt und weshalb wird diese Zahl beim nächsten Spitzenspiel, am nächsten Samstag gegen Fulda, vermutlich nicht erreicht ,obwohl die Eintracht erst am Sonntag gegen Cottbus spielt
Übrigens, mit dem durch den heutigen Tage "aufpollierten" Image unserer Fans (welches grundsätzlich nur selten gerechtfertigt ist muss man ja sagen), darf man sich net unbedingt wundern, dass auch unsere Spieler von den Profis nicht immer Hände am Fanblock abklatschen kommen, um "hautnah" mit uns zu feiern.
Danke für den super Bericht. Die Hohlköppe haben der Eintracht, der U23 im speziellen und der Aktion gegen zu harte/unberechtigte Stadionverbote ja wirklich einen Bärendienst erwiesen. Aber Hauptsache sie hatten das, was sie sich unter einem "gelungenen Nachmittag" vorstellen...
Nach dieser Lektüre fehlen mir echt die passenden Worte für all die pubertierenden Idioten, die die Eintracht benutzen, um mal wieder ein bisschen Bambule zu spielen und sich auf ihr kindisches Outlaw-Gehabe einen runterzuholen..... Ihr seid der Eintracht um Meilen ferner als jeder Premieregucker und jeder Sitzplatzpubser mit Wolldecke und Opernglas.
pallazio schrieb: Nach dieser Lektüre fehlen mir echt die passenden Worte für all die pubertierenden Idioten, die die Eintracht benutzen, um mal wieder ein bisschen Bambule zu spielen und sich auf ihr kindisches Outlaw-Gehabe einen runterzuholen..... Ihr seid der Eintracht um Meilen ferner als jeder Premieregucker und jeder Sitzplatzpubser mit Wolldecke und Opernglas.
für die Antwort auf alle Deine Fragen braucht es genau 1 Wort:
D U M M H E I T
Und wieder trifft unser miepchen die richtigen Worte... mehr braucht man glaube ich nicht mehr zu sagen außer das Beve einen sehr guten Bericht abgeliefert hat (wie immer eigentlich)
Danke Beve für deinen ausführlichen Bericht (wir haben ja schon im Stadion drüber gesprochen) , aber das Mega-Chaos (und ich habe schon viel erlebt) bei den Einlasskontrollen hast du nicht mitbekommen...sei froh, einige Fragen könntest du dann leichter beantworten.
Respekt und sehr guter Beitrag. Fragen sind allesamt gut. Bewunderungswürdig die Objektivität, Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit des Berichtes - und das obwohl selbst massiv betroffen. Weiss nicht, ob ich dazu fähig wäre, glaube eher nein. So sollten wir uns alle (zu) verhalten (versuchen). Der Fußball und die Eintracht wären die Nutzniesser. Leider läuft es oft anders. Vielleicht für uns alle ein Ansporn für etwas mehr Zivilcourage und für Andere, ihr Verhalten doch etwas zu überprüfen.
Lese gerne Deine Berichte, Beve. Sind immer gut geschrieben. Ich habe auch mal eine Frage. Ich finde das unmöglich, dass einige meinen in den Block pissen zu müssen.
Muss man denn alles akzeptieren, nur weil es auch Eintracht Fans sind?
Was soll man dazu sagen? Die Ignoranz mancher Menschen ist schon eigenartig. Mir geht dieser Chorgeist, mit denen bestimmte Ereignisse gefeiert ,glorifiziert, verteufelt oder verteidigt werden, ziemlich auf den Zeiger.
"Right or Wrong" meine Farben ?
Andere setzen sich mit unheimlichem Engagement gegen die SV Praxis ein und hier bekommt man die Quittung präsentiert. Mittel bis Langfristig wird man als Gesprächspartner nicht mehr ernstgenommen werden.
Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich nix. Man kann nur abwarten bis der Testosteronspiegel Altersbedingt absinkt. Das wird noch ein Weilchen dauern. Manchmal hat älterwerden auch Vorteile.
Ich weiß nicht, ob das eine Frage des Alters ist. Ich glaube, es gibt andere Gründe, und das ist das Traurige an der Geschicht. Schöner Bericht dennoch, doch HG, kann man sagen, denn dabei gehts ja darum, wie etwas gemacht ist. Dabei muss ich mich noch nicht einmal auf Rilke berufen, der schrieb, das Schöne sei nur des Schrecklichen Anfang
HeinzGründel schrieb: Schöner Bericht kann man ja wohl kaum schreiben.
Was soll man dazu sagen? Die Ignoranz mancher Menschen ist schon eigenartig. Mir geht dieser Chorgeist, mit denen bestimmte Ereignisse gefeiert ,glorifiziert, verteufelt oder verteidigt werden, ziemlich auf den Zeiger.
"Right or Wrong" meine Farben ?
Andere setzen sich mit unheimlichem Engagement gegen die SV Praxis ein und hier bekommt man die Quittung präsentiert. Mittel bis Langfristig wird man als Gesprächspartner nicht mehr ernstgenommen werden.
Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich nix. Man kann nur abwarten bis der Testosteronspiegel Altersbedingt absinkt. Das wird noch ein Weilchen kann lange dauern. Manchmal hat älterwerden auch Vorteile.
HeinzGründel schrieb: Schöner Bericht kann man ja wohl kaum schreiben.
Was soll man dazu sagen? Die Ignoranz mancher Menschen ist schon eigenartig. Mir geht dieser Chorgeist, mit denen bestimmte Ereignisse gefeiert ,glorifiziert, verteufelt oder verteidigt werden, ziemlich auf den Zeiger.
"Right or Wrong" meine Farben ?
Andere setzen sich mit unheimlichem Engagement gegen die SV Praxis ein und hier bekommt man die Quittung präsentiert. Mittel bis Langfristig wird man als Gesprächspartner nicht mehr ernstgenommen werden.
Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich nix. Man kann nur abwarten bis der [b]Testosteronspiegel Altersbedingt absinkt[/b]. Das wird noch ein Weilchen dauern. Manchmal hat älterwerden auch Vorteile.
Es wird nur dann besser, wenn sonst keine Leere im Gehirn existiert!! Ich bin total sauer über solche Menschen, die der eigenen Mannschaft, die kämpft und racktert , derart schadet.
… sollte eigentlich hier stehen. Doch die Ereignisse des heutigen Samstages vor und während des Spieles unserer U23 in Darmstadt lässt das 0:0 am Feitag Abend etwas in den Hintergrund treten. Beiden Tagen war die strahlende Sonne gemein – und die Möglichkeit beider Teams die Tabellenführung zu erobern. Während ich insgeheim mit einem 0:1 in Bochum rechnete, welches auch kein Beinbruch gewesen wäre, ist für die U23 die Tabellenführung im End relativ bedeutungslos, da die ersten Vier das gleiche Ziel erreichen, nämlich den Aufstieg in die kommende neue Regionalliga. Recht unspektakulär verlief der Weg ins Ruhrgebiet, ebenso unspektakulär war die Partie und bis auf die ärgerliche Tatsache, dass einige meinten in unseren Block pissen zu müssen, der unten zwar proppevoll war, aber weiter oben noch reichlich Platz bot, lieferte unsere Seite einen lautstarken Support. Markus Pröll verletzte sich noch in der ersten Hälfte am Kopf und Oka Nikolov wurde bei seiner Einwechslung zu Beginn der 2. Halbzeit von Frankfurter Rauchbomben begrüßt.
Dass auf der Rückfahrt neben uns der Müllbeutel müffelte, auf der anderen Seite der Blick in die vorbeirauschende Nacht durch eine Strebe im Fenster versperrt war, die Jungs hinter und neben uns während der gesamten Fahrt dermaßen laut brüllten, dass es an Körperverletzung glich und dazu Helge Schneider völlig übersteuert aus den Boxen dröhnte, machte das „Erlebnis Fußball“ nicht besser. Der Dreck vor den Bussen auf der Raststätte, das Trommeln an die Scheibe, vollgepisste Hosen und Blöcke, völlig verdreckte Raststätten – manchmal geht mir die geballte Lieblosigkeit ganz gewaltig auf den Sack.
Ausstieg Südseite. Taxi. Heim.
Ich war selten so froh, nach einem Auswärtsspiel wieder zu Hause zu sein – das ist beim Fußball kein gutes Gefühl. Spitzenreiter blieben die Bayern und es war mir so was von egal.
-
Samstag Mittag, die Sonne verweist auf ein chilliges Oberligaspiel, der Golf saust über die Autobahn Richtung Darmstadt, aus den Boxen rumpelt eine Mischung aus Ska und Rose Tattoo, gepaart mit einem Häppchen Anthony Sabini - oh gelobte Freiheit und Selbstbestimmung. Im Wohngebiet am Stadion finden wir flugs einen stadionnahen Parkplatz, nehmen die Hürde Einlass souverän und fragen den Ordner nach dem Weg zum Gästeblock. Dieser zuckt ahnungslos mit den Schultern und wir fragen die Verkäuferin des Lilienkurier nach dem Weg zum Gästeblock. Diese zuckt ahnungslos mit den Schultern. Ich frage eine Polizistin. Diese ist leicht irritiert und schickt uns links den Block hinauf. Hinter einigen Darmstädtern laufen wir durch den Heimblock auf einen Ordner zu, der uns natürlich nicht über den Trennblock in die Gästekurve lässt. Order ist Order, wir latschen also zurück und fragen einen nächsten Ordner nach dem Weg zum Gästeblock. Als er uns wieder aus dem Stadion hinausschicken will, frage ich leicht genervt, ob wir mit unseren Karten denn wieder Einlass finden würden. Er wollte das Ticket sehen, las es sich durch und staunte, wie wir mit der Gästekarte überhaupt hier rein gekommen sind. Das soll nicht mein Problem sein, Pia wundert sich derweil, weshalb der Ordner meine Bochum-Eintrittskarte in der Hand hält. Hattergarnich gemerkt. Ich aber auch nicht, die Karte steckte noch von gestern im Geldbeutel, und da beide Tickets blau-weiß sind, hatte ich ihm diese gegeben. Zwischenzeitlich passierte Bernd Hölzenbein samt Gattin den Einlass, eine kurze Begrüßung und schon marschierten wir wieder hinaus, nachdem unser Ordner via Funk noch die Leute von irgendeinem anderen Eingang instruierte. Nett war er; aber relativ kompliziert; anstatt uns einfach die paar Meter zu begleiten, schickte er uns einmal rund um das Stadion. Da vorne links. Da vorne ging es aber nicht links, sondern nur geradeaus. Wir liefen zurück, bogen in eine Autosackgasse ein, die sich allerdings auch als Fußgängersackgasse entpuppte. Vor uns lag ein Schwimmbad, Fußballplätze und kilometerlange Zäune, während das Spiel mittlerweile begonnen hatte. Da mir langsam der Kamm schwoll, und wir keine Ahnung hatten, wie lange noch zu laufen war, eilten wir auf staubigen Pfaden zurück zum alten Eingang, ignorierten den Einlassordner und forderten bei "unserem" Ordner unmissverständlich, dass er uns bitteschön jetzt auf dem kurzen Dienstweg nach drüben bringen möge. Zwischenzeitlich schaltete sich ein weiterer Security ein, und nach einigem hin und her hatten wir es geschafft. Er begleitete uns durch den gesperrten Block zu den Stehrängen im Gästeblock. Unterwegs hatte sich uns noch Frau Hölzenbein angeschlossen, die bis eben vergeblich mit einem Ordner debattierte. „Ich möchte in die Sonne.“ waren ihre Worte.
Wahrscheinlich würden wir jetzt noch auf der anderen Seite am Gästeeingang stehen, wenn wir den ersten Anweisungen des ersten Ordners gefolgt wären. Dazu später mehr.
Bei uns im Block war es erstaunlich leer und erstaunlich ruhig. Die Darmstädter erprobten sich im Wechselgesang, die Flutlichtmasten ragten gelangweilt in den Sonnenhimmel, kein Gedränge am Bierstand und die Führung zum 1:0 für unsere U23 tat ihr übrigens zum entspannten Fußballnachmittag - so dachten wir zunächst und wunderten uns immer noch über die geringe Zahl Frankfurter. Bis Matze und Sabine uns darüber aufklärten, dass etliche Fans noch vor den Toren warten mussten und vor dem Eingang dreifach kontrolliert wurden. Einige wurden sogar noch persönlich in den Block gebracht. Derweil kursierte die Meldung, das Radio melde etwas von „Frankfurter Hooligans verwüsten Darmstädter Innenstadt“. Ok, das wird so nicht stimmen dachten wir, aber tippten auf „unmotivierte Notbremse, zerbrochene Scheiben und Sachbeschädigung“ von unserer Seite und zeitgleicher Provokation und Überforderung seitens der Cops. Dies alles schien zuzutreffen, wie wir später durch einzelne Gespräche erfahren sollten. Denn plötzlich füllte sich der Block, erst tröpfchenweise und urplötzlich waren sie da. „Lilienschweine“ donnerte über die Stufen und die Jungs rasten auf den Zaun zu, rüttelten traditionsgemäß heftigst daran, und dabei muss ein Tor zum Platz aufgesprungen sein. Da sich Ordner und Polizei bislang im Block relativ zurückgehalten hatte, gelang es ein paar Jungs Richtung Eckfahne zu laufen – Gott sei dank waren einige dabei, welche verhindern konnten, dass das Spielfeld betreten wurde. Einzig die Eckfahne flog zur Seite. Währenddessen pfiff eine Rakete von unserer Seite aufs Feld. Etliche Darmstädter flitzten in Richtung unserer Kurve, die Cops marschierten auf, Rauch dampfte und der Schiedsrichter unterbrach das Spiel für einige Minuten. Ich hätte kotzen können; Gegen Wörsdorf oder Lohfelden hat sich kaum jemand für die U23 interessiert – und heute versauen uns ein Haufen Trollos das Spiel und wahrscheinlich die Punkte, als gäbe es kein Morgen. Hoffentlich konnte Frau Hölzenbein, die „ja nur in die Sonne wollte“ wieder locker raus aus dem Block.
Als es dann weiter ging, fiel mit dem Halbzeitpfiff der Ausgleich, was den Stadionsprecher zu der Ansage veranlasste: Dies war die sportliche Antwort auf die Randale. Dank dafür, solche Texte von offizieller Seite gießen nur Öl ins Feuer einer sowieso schon aufgeheizten Situation und sind in meinen Augen absolut unpassend und kontraproduktiv.
Nach dem Seitenwechsel schossen unsere Jungs noch drei Tore – ließen sich aber nicht von unserer Kurve feiern, obwohl sie sich freuten – der Jubel vor der Kurve wäre einer Anerkennung der Aktionen der ersten Hälfte gleichgekommen. Wir dachten allerdings schon nach dem zweiten Treffer an eine mögliche Aberkennung der Punkte. Auch Peter von FanOmania wunderte sich über das Verhalten unserer Fans. Dass später Stofftiere von unserer Seite nach den Darmstädtern geworfen wurde, wäre normalerweise unter „witzig“ verbucht worden – heute rief es von meiner Seite kaum ein Lächeln hervor. Von Darmstädter Seite flatterten noch zwei Raketchen in die Luft, welche auch noch vom Stadionsprecher den Frankfurtern zur Last gelegt wurden. Diese wiederum zündeten einige Rauchbomben, pöbelten ein wenig und hielten mal ein Plakat hoch, worauf angstzUstanD stand, was mir relativ wurscht war. Öri erinnerte an den Punktabzug von dem Oberrad-Spiel, sprach von „mindestens fünf Punkten jetzt“ und ärgerte sich genau wie wir über das Verhalten derer, die offensichtlich nur wenig Interesse am Fußball haben.
Direkt nach dem Schlusspfiff verließen wir den Block, folgten unwillig der Order der Polizei, die alle Frankfurter Richtung Bahnhof schickten, auch die, die mit dem Auto angereist waren und dackelten durch Wald und Schrebergärten an aus der Erde gekippten Zäunen vorbei Richtung Hauptstraße, die von der Polizei gesperrt war. Wir wollten durch die Sperre zu unserem Auto laufen, hatten aber keine Chance. Eine Vettel von Cop sah sich nicht in der Lage, zwei harmlose Frankfurter wie Pia und mich zum eigenen Wagen durchzulassen. Wie die Mauerschützen verfolgen sie Anweisungen, ohne abzuwägen, wer oder was ihnen gegenübertritt. Ich kann sie momentan alle nicht mehr sehen, die Stresspatienten, die sich einen Scheiß um die Eintracht oder um Fußball kümmern, die nur eine Plattform zur Selbstdarstellung suchen, die Turtles, die schwer gepanzert stur die unsinnigsten Anweisungen befolgen, die ganze alberne Choose, die dazu führt, dass wir mit Gästekarten ohne Probleme in den Darmstädter Block gelangen konnten, während die anderen mit den passenden Karten vierzig Minuten warten müssen.
Ich bepöbelte noch ein paar Polizisten, die mich auch dann nicht durchlassen wollten, und marschierte missmutig zur nahe liegenden Kneipe, Pia holte ne Cola und wir hockten uns auf die Stufen und warteten, bis wir endlich zum Auto gehen konnten. Sonnig war’s auf der Heimfahrt, eigentlich ein schöner Tag.
Bleiben folgende Fragen:
Weshalb kann der Einlass zu einem Fußballspiel nicht so organisiert werden, dass alle pünktlich ins Stadion kommen?
Weshalb muss man in der Gruppe den Breiten machen?
Weshalb klagt man über überzogene Einlasskontrollen, wenn selbst danach noch jede Menge Rauch und Raketen in den Block gelangen?
Weshalb nimmt man das Zeug mit, wenn man genau weiß, dass unsere U23 quasi auf Bewährung spielt?
Weshalb ist der Zugang vom Block zum Platz nicht so gesichert, dass er während des Spiels nicht geöffnet werden kann?
Weshalb muss man durch das offene Tor stürmen?
Weshalb wird regelmäßig über die Polizeipräsenz im Block und Überwachung gejammert, - wenn bei relativer Distanz der Cops im Zweifel sofort das Argument kommt: War ja auch keine Polizei da?
Ist euch der Kampf ob der SVs wirklich egal?
Ach ja, wir sind Spitzenreiter.
Was ist in der Darmstädter Innenstadt passiert? Hat es da heftig geknallt oder war das "verwüßten" überzogen?
Nach Lesen des betreffenden Threads über das Spiel und das Drumherum in Darmstadt wurde es höchste Zeit für eine objektive Berichterstattung. Der von ZoLo in den Thread gestellte Link brachte ein wenig Licht in das Dunkel.
Deine W-Fragen werden sicher nicht ausreichend beantwortet werden, regen aber vielleicht einige zum Nachdenken an ... sofern sie zu den Glücklichen gehören, die ihren Kopf dazu gebrauchen. Die Dummen werden leider nicht weniger, und die, Du hast es ja so schön geschrieben: ... "die offensichtlich nur wenig Interesse an Fußball haben" ...
Weshalb fahren heute über 700 nach Darmstadt und weshalb wird diese Zahl beim nächsten Spitzenspiel, am nächsten Samstag gegen Fulda, vermutlich nicht erreicht ,obwohl die Eintracht erst am Sonntag gegen Cottbus spielt
Wenn das Fans sind, will ich lieber keiner sein!
Ich weiss alllerdings, dass ist nur eine ganz kleine Minderheit. Und fuer mich sind das Ar-loecher (gebrauche das Wort sonst nicht)
Danke Beve fuer deine Info (Bernie hat mir schon geschrieben, konnte aber nicht so viel mit anfangen)
Ein unverstaendlicher Afrigaaner
Aber Hauptsache sie hatten das, was sie sich unter einem "gelungenen Nachmittag" vorstellen...
Richtig - DANKE!!!!!
für die Antwort auf alle Deine Fragen braucht es genau 1 Wort:
D U M M H E I T
Und wieder trifft unser miepchen die richtigen Worte... mehr braucht man glaube ich nicht mehr zu sagen außer das Beve einen sehr guten Bericht abgeliefert hat (wie immer eigentlich)
Ich habe auch mal eine Frage. Ich finde das unmöglich, dass einige meinen in den Block pissen zu müssen.
Muss man denn alles akzeptieren, nur weil es auch Eintracht Fans sind?
Solche pubertierenden Typen wie Euch braucht niemand! Echt unglaublich...
Was soll man dazu sagen? Die Ignoranz mancher Menschen ist schon eigenartig.
Mir geht dieser Chorgeist, mit denen bestimmte Ereignisse gefeiert ,glorifiziert, verteufelt oder verteidigt werden, ziemlich auf den Zeiger.
"Right or Wrong" meine Farben ?
Andere setzen sich mit unheimlichem Engagement gegen die SV Praxis ein und hier bekommt man die Quittung präsentiert. Mittel bis Langfristig wird man als Gesprächspartner nicht mehr ernstgenommen werden.
Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich nix.
Man kann nur abwarten bis der Testosteronspiegel Altersbedingt absinkt. Das wird noch ein Weilchen dauern.
Manchmal hat älterwerden auch Vorteile.
100 % agree!
Es wird nur dann besser, wenn sonst keine Leere im Gehirn existiert!!
Ich bin total sauer über solche Menschen, die der eigenen Mannschaft, die kämpft und racktert , derart schadet.