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Passt bloß auf ihr Ferkel

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es ist eine fremde und seltsame welt...

peter
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Ja, man glaubts nicht wenn man es liest. Und ich kanns mir eigentlich noch weniger vorstellen.
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Isch dachd, des wärn Fred für Schweincher wie misch....

... war awwer wiedder nix.
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Uups - kann ich meine Gebote da irgendwo wieder zurückziehen?  ,-)
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Haja, war schon ein bisschen komisch, aber da eh Winterpause und nicht viel los war, habe ich den thread damals halt im Suche&Biete stehen lassen.

Immerhin weiß ich jetzt, wie der pipapo mit Vornamen heißt.
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Bei jeder witzmäßigen Sauferkelei kann ich nicht weit genug vorne stehen. Diese Realisation von Leben jedoch, findet für mich in einer Parallelwirklichkeit statt.
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Tube schrieb:
Haja, war schon ein bisschen komisch, aber da eh Winterpause und nicht viel los war, habe ich den thread damals halt im Suche&Biete stehen lassen.

Immerhin weiß ich jetzt, wie der pipapo mit Vornamen heißt.


         
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3-2-1-Meins!  
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MainTower schrieb:
3-2-1-Meins!    


Ach, guggemol da! In em annere Fred schreibder was von "halbwegs zivilisiert" un hier mäschder die Offebäscher Wildsau!
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MainTower schrieb:
3-2-1-Meins!    

Der wird nicht schwanger, auch nicht von Dir!
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Um mal klarzustellen, wovon hier die Rede ist:



Färe, Färesau, fären
1
Färe Sb f. „weibliches Ferkel“
Färesau Sb f. „Zuchtschwein“
fären swV „Junge gebären“
Z
: Das Wort Färe (f.) „weibliches Ferkel“ setzt eine urgerm. Motionsbildung *
IDUK¯
f. zu urgerm. *farha-
m. „Ferkel“ fort. Die Ableitungsbasis entspricht etymologisch lat. porcus, mir. orc, aksl.
SUDV
usw. <
uridg. *por
o- m. „junges Schwein“, ein substantiviertes resultatives Adjektiv „gesprenkeltes Tier“
(aus der Wurzel *per
- „sprenkeln; färben“).
B: Thür. Färe „weibliches Ferkel“ ist nur in Bad Salzungen (Hennebergisch) belegt. Dazu ist
das schwache Verb fären „ferkeln, Ferkel gebären“ in Hildburghausen (vgl. die Sau hat
gefärt „die Sau hat geworfen“) bezeugt. Komponiert kommt das Wort in Färesau
„weibliches Zuchtschwein“ (Bad Salzungen) vor. Auch im Obersächsischen ist das
Kompositum Färsau (neben Färchmutter) belegt (OSächsWb I 585, ThWb s.vv.).
M/WB: Das Wort ist ein starkes Femininum (vgl. den Kompositionsvokal in Färesau). Das
zugehörige schwache Verb fären „junge Schweine gebären“ ist ein aus Färe gebildetes
Denominativ (wie mutatis mutandis thür. ferkeln „id.“ aus Ferkel, fickeln aus Fickel oder
schweinen aus Schwein) (ThWb s.v. ferkeln). Das Determinativkompositum Färesau
„Mutterschwein, weibliches Zuchtschwein“ ist wie südwestl. Westthür. Ferkelsau „id.“
gebildet (ThWb s.v.).
L: Der Wurzelvokalismus <ä> weist nicht auf sekundären Umlaut eines morphologisch
unerklärbaren (→ E
germ
) Langvokals *

vor *i/j
! ª
/ um Bad Salzungen), sondern auf
offene Aussprache von primär umgelautetem Kurzvokal ahd. *e < *a_i/j mit
spätmittelhochdeutscher Dehnung in offener Silbe vor r
WK U KHQQE ¤
/) (zur allgemeinen
Vertretung dieses Lauts im thür. Dialektgebiets vgl. Sp ThGr 72ff.).
E
germ
: Bei dem Lemma des ThWb s.v. wird zur Etymologie von thür. Färe „weibliches
Ferkel“ auf dt. Färlein „Ferkel“ (DWb s.v.) verwiesen. Dieser an und für sich
naheliegende Zusammenhang wird nicht erörtert. Lautliche, morphologische sowie auch
semantische Details sprechen aber gegen eine Gleichsetzung dieser beiden Wörter. 1)
Thür. Färe kann nicht eine deminutive Vorform *Färle oder ähnl. fortsetzen, da ein
Schwund des lateralen Resonanten in diesem Kontext ohne Parallelen ist. Dt. l schwindet
in den thür. Mundarten in- und auslautend nur in Folge nachvokalischer Velarisierung, vgl.
z.B. son „sollen“, mo „mal“, wo „wohl“ (Sp ThGr 231); man würde in unserem Fall
umgekehrt Schwund von r vor l erwarten, vgl. thür. henneb. ka
ã
l „Karl“ (Sp ThGr 233). 2)
Im hennebergischen Dialekt um Bad Salzungen ist das Deminutivsuffix -(
ãU $ã
und nicht
-(
ã
r)l
ã
(ostwärts erst ab dem Gebiet um Meiningen) in Gebrauch, vgl. die Karte in Sp ThGr
Page 2
Färe, Färesau, fären
2
242; ein Genuswechsel von Neutrum zum Femininum für eine Deminutivform ist auf jeden
Fall unwahrscheinlich in Anbetracht der vielen konkurrierenden neutralen
Deminutivformen wie Ferkel, Ferken, Ferkchen usw. (ThWb s.v. Ferken); 3) Vom
semantischen Gesichtspunkt wäre die Wahl eines Deminutivsuffixes zur Kennzeichnung
eines weiblichen Tiers gegenüber ebenfalls neutralem deminutivem Ferkel unverständlich.
Da der umgelautete Wurzelvokalismus nicht durch die Wirkung eines Deminutivsuffixes
erklärbar ist, spricht der Umlaut für eine alte fem. Bildung mit Motionssuffix -
¯
-/-

-. Das
Wort ist im Alt- oder Mittelhochdeutschen nicht belegt, sondern nur seine Ableitungsbasis
ahd. far(a)h n. -s-Stamm „Ferkel“ > mhd. farch (vgl. dazu EWA III s.v. farah, mit Belegen
und Literatur), mit dem Deminutiv farhilî(n) n. „kleines Ferkel“ (> nhd. Ferkel, dial.
Fack(e)l, Fickel, Färle, Ferlin, Ferlein usw., vgl. DWb s.vv.), dazu ndd. varken, verken <
*farh-
N¯Q
(vgl. DWb s.v. Farken, EWA III s.v. farhilî[n]). Das germ. Wort für „Ferkel“ ist
als *farh-a- (m.?) zu rekonstruieren, vgl. außer ahd. far(a)h ae. fearh, ferh, komponiert
aisl. seim-farri m. n-St. „Goldeber“ (< *farha-n-). Die -s-stämmige Flexion des ahd.
Wortes ist wohl sekundär nach zum selben semantischen Feld gehörigen neutralen -s-
Stämmen wie lamb „Lamm“ oder chalp „Kalb“.
Da die Motionsbildungen auf -
¯
-/-

- zu thematischen Substantiven im Germanischen
durch einfachen Stammwechsel ohne V
ddhierung der Wurzel erfolgt ist, muss der
Wurzelvokalismus des fem. Substantivs dem seiner Basis entsprechen (anders bei -i-
Stämmen, vgl. got. qens „Frau“ < *g
E
Q
-i- „weiblich“ zu *g
E
ón- / *g
E
én- „Frau“, vgl.
Darms 1ff., 74-77). Für thür. Färe ist also eine Vorform ahd. *
IHU L K¯
„weibliches Ferkel“
zu rekonstruieren. Zum Wandel *
IDUK¯
> *fer(i)hi > Färe vgl. urgerm. *
PDUK¯
> ahd.
mer(i)hi > nhd. Mähre „Stute“, Motionsbildung zu ahd. marah- „Pferd“ (in marahscalc
„Pferdeknecht“ verbaut, vgl. EWD s.v. Mähre).
Das thür. Verb fären „junge Schweine werfen“ setzt hingegen ein denominales Verb *farh-
ija-fort (mit der Suffixvariante -ija- nach schwerer Silbe), das Entsprechungen im dän.
Verb fare „gebären (von der Sau)“ oder ne. farrow „id.“ hat (zu den germ. -ja-
Denominativen zu thematischen Stämmen s. Kr/M 247ff.).
E
idg
: Urgerm. farha- weist auf uridg. *pór
o- „junges Schwein“ fort, vgl. zum Akzent auch
lit. par
ãDV
„männliches, verschnittenes Schwein“, zum Wurzelvokalismus o lat. porcus
„zahmes Schwein“, mir. orc „junges Schwein; Tierjunges“; das Wort ist auch verbaut in
apreuß. prastian „Ferkel“ (entlehnt aus dem Slavischen?) sowie in ursl. *pras-int- > aksl.
p
UDV
„Schwein, Ferkel“, sb.-kr. prâse, tschech. prase usw. (vgl. EWA III s.v. farah, mit
weiteren Beispielen). Das Wort kommt häufig in Deminutivbildungen vor, vgl. lat.
Page 3
Färe, Färesau, fären
3
porculus < *por
e-lo- und (mit Doppeldeminutiv) porcellus < *por
e-le-lo- (dazu
nochmals deminuiert im it. porcellino), neben lit. parš
EOLV
(LitEW 542) und ahd. farhilî(n),
die parallel entstandene einzelsprachliche Bildungen darstellen (dazu Schuhmann Freiburg
Idg. Nomen). Idg. *pór
o- m. setzt ein durch Akzentverschiebung substantiviertes
resultatives Adjektiv *por
ó- „gesprenkelt“, zu *per
- „sprenkeln“ fort (vgl. gr.
ORLSM
„übriggeblieben“ < *lo
h
k
E
ó- zu *le
h
k
E
- „zurücklassen“) und bedeutete ursprünglich
„gesprenkeltes Tier“, mit Spezialisierung auf das junge Schwein aufgrund der typischen
fleckigen Fell- oder Hautfärbung. Zu diesem Benennungsmotiv „gesprenkeltes (Tier)“ für
Zoonyme vgl. die etymologisch zugehörigen Substantive gr.
SÚ[
„Hirsch, Cervus
Capreolus“ < *pró
-s (mit regulärer Metathese *RVKs < *VRKs, vgl. lat. augeo <
*h
2
a
i
g-e/o- vs. got. wahsjan < *h
2
i
og-s-é
h
e/o-, LIV 274f., 288f. oder lit. al
üNDV
„heiliger
Hain“ < *h
2
álko- vs. ved. ráks
DWL
„schützt“ < *h
2
lék-s-e-ti, LIV 264, 278), gr.
S|UNRM
„eine
Art von Adler“, gr.
S|UNK
„ein Flussfisch“, usw. (weiteres Material bei Griepentrog
Wurzelnomina d. Germ. 110, 194, 390, mit Literatur). Zur Wurzel *per
- „sprenkeln;
färben“ (vgl. z.B. ahd. far(a)uua „Farbe“ < urgerm. *
IDUJZÀ
- „Farbe“ < *por
-
i
-áh
2
-) vgl.
IEW 820f., Widmer 2. GS Schindler (in Druck). Aus morphologischen und semantischen
Gründen weniger wahrscheinlich ist hingegen die Deutung von idg. *pór
o- „Ferkel“ als
„Aufwühler“ (so EWA III loc. cit.), da der Wurzelakzent bei einem thematischen Nomen
Agentis (gegenüber dem oxytonen Typ wie in gr.
IRQM
f.
„Mörderin“, ai. ghaná- m.
„Waffe“ < *g
E
h
on-ó- „Töter, tötend“) sowie die Benennung „Aufwühler“ gerade für ein
junges Schwein schwierig wären.
Die Motionbildung *farh-
¯
ist mit dem femininisierenden germ. Suffix -
¯
- / -

- < idg. -ih
2
-
/ -
h
áh
2
- abgeleitet (durch Vermischung von zwei ursprünglichen Typen herstammend, vgl.
hysterokinetisch ai. v
;
k
¯ÇÕ
- „Wölfin“ zu v
Ç;
ka- „Wolf“ vs. proterokinetisch a.i. n
¯ÇDU¯
- „Frau“
zu nar- „Mann“, dazu Kr/M 67f.), aber die Wurzelbetonung spricht für eine erst
innergermanische Neubildung (sonst wäre aus idg. *pór
o- eine oxytone Motionsbildung
*por
-íh
2
> urgerm. **
IDUJ¯
> **ferge zu erwarten).
Lit: B OSächsWb I 585, ThWb s.vv Färe, fären, Färesau; M/WB ThWb s.vv. ferkeln,
Ferkelsau; L Sp ThGr 72ff.; E
germ
EWD s.v. Mähre; Darms 1ff., 74-77; DWb s.vv.
Farken, Färle, Färlein, Ferlin, Ferlein, Fickel; EWA III s.v. farah, farhilî[n]; Kr/M
247ff.; Sp ThGr 231, 233, 242; ThWb s.vv. Färe, Ferken; E
idg
EWA III s.v. farah;
Griepentrog Wurzelnomina d. Germ. 110, 194, 390; IEW 820f.; Kr/M 67f.; LIV 264,
#
adlerkadabra schrieb:
Um mal klarzustellen, wovon hier die Rede ist:



Färe, Färesau, fären
1
Färe Sb f. „weibliches Ferkel“
Färesau Sb f. „Zuchtschwein“
fären swV „Junge gebären“
Z
: Das Wort Färe (f.) „weibliches Ferkel“ setzt eine urgerm. Motionsbildung *
IDUK¯
f. zu urgerm. *farha-
m. „Ferkel“ fort. Die Ableitungsbasis entspricht etymologisch lat. porcus, mir. orc, aksl.
SUDV
usw. <
uridg. *por
o- m. „junges Schwein“, ein substantiviertes resultatives Adjektiv „gesprenkeltes Tier“
(aus der Wurzel *per
- „sprenkeln; färben“).
B: Thür. Färe „weibliches Ferkel“ ist nur in Bad Salzungen (Hennebergisch) belegt. Dazu ist
das schwache Verb fären „ferkeln, Ferkel gebären“ in Hildburghausen (vgl. die Sau hat
gefärt „die Sau hat geworfen“) bezeugt. Komponiert kommt das Wort in Färesau
„weibliches Zuchtschwein“ (Bad Salzungen) vor. Auch im Obersächsischen ist das
Kompositum Färsau (neben Färchmutter) belegt (OSächsWb I 585, ThWb s.vv.).
M/WB: Das Wort ist ein starkes Femininum (vgl. den Kompositionsvokal in Färesau). Das
zugehörige schwache Verb fären „junge Schweine gebären“ ist ein aus Färe gebildetes
Denominativ (wie mutatis mutandis thür. ferkeln „id.“ aus Ferkel, fickeln aus Fickel oder
schweinen aus Schwein) (ThWb s.v. ferkeln). Das Determinativkompositum Färesau
„Mutterschwein, weibliches Zuchtschwein“ ist wie südwestl. Westthür. Ferkelsau „id.“
gebildet (ThWb s.v.).
L: Der Wurzelvokalismus <ä> weist nicht auf sekundären Umlaut eines morphologisch
unerklärbaren (→ E
germ
) Langvokals *

vor *i/j
! ª
/ um Bad Salzungen), sondern auf
offene Aussprache von primär umgelautetem Kurzvokal ahd. *e < *a_i/j mit
spätmittelhochdeutscher Dehnung in offener Silbe vor r
WK U KHQQE ¤
/) (zur allgemeinen
Vertretung dieses Lauts im thür. Dialektgebiets vgl. Sp ThGr 72ff.).
E
germ
: Bei dem Lemma des ThWb s.v. wird zur Etymologie von thür. Färe „weibliches
Ferkel“ auf dt. Färlein „Ferkel“ (DWb s.v.) verwiesen. Dieser an und für sich
naheliegende Zusammenhang wird nicht erörtert. Lautliche, morphologische sowie auch
semantische Details sprechen aber gegen eine Gleichsetzung dieser beiden Wörter. 1)
Thür. Färe kann nicht eine deminutive Vorform *Färle oder ähnl. fortsetzen, da ein
Schwund des lateralen Resonanten in diesem Kontext ohne Parallelen ist. Dt. l schwindet
in den thür. Mundarten in- und auslautend nur in Folge nachvokalischer Velarisierung, vgl.
z.B. son „sollen“, mo „mal“, wo „wohl“ (Sp ThGr 231); man würde in unserem Fall
umgekehrt Schwund von r vor l erwarten, vgl. thür. henneb. ka
ã
l „Karl“ (Sp ThGr 233). 2)
Im hennebergischen Dialekt um Bad Salzungen ist das Deminutivsuffix -(
ãU $ã
und nicht
-(
ã
r)l
ã
(ostwärts erst ab dem Gebiet um Meiningen) in Gebrauch, vgl. die Karte in Sp ThGr
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Färe, Färesau, fären
2
242; ein Genuswechsel von Neutrum zum Femininum für eine Deminutivform ist auf jeden
Fall unwahrscheinlich in Anbetracht der vielen konkurrierenden neutralen
Deminutivformen wie Ferkel, Ferken, Ferkchen usw. (ThWb s.v. Ferken); 3) Vom
semantischen Gesichtspunkt wäre die Wahl eines Deminutivsuffixes zur Kennzeichnung
eines weiblichen Tiers gegenüber ebenfalls neutralem deminutivem Ferkel unverständlich.
Da der umgelautete Wurzelvokalismus nicht durch die Wirkung eines Deminutivsuffixes
erklärbar ist, spricht der Umlaut für eine alte fem. Bildung mit Motionssuffix -
¯
-/-

-. Das
Wort ist im Alt- oder Mittelhochdeutschen nicht belegt, sondern nur seine Ableitungsbasis
ahd. far(a)h n. -s-Stamm „Ferkel“ > mhd. farch (vgl. dazu EWA III s.v. farah, mit Belegen
und Literatur), mit dem Deminutiv farhilî(n) n. „kleines Ferkel“ (> nhd. Ferkel, dial.
Fack(e)l, Fickel, Färle, Ferlin, Ferlein usw., vgl. DWb s.vv.), dazu ndd. varken, verken <
*farh-
N¯Q
(vgl. DWb s.v. Farken, EWA III s.v. farhilî[n]). Das germ. Wort für „Ferkel“ ist
als *farh-a- (m.?) zu rekonstruieren, vgl. außer ahd. far(a)h ae. fearh, ferh, komponiert
aisl. seim-farri m. n-St. „Goldeber“ (< *farha-n-). Die -s-stämmige Flexion des ahd.
Wortes ist wohl sekundär nach zum selben semantischen Feld gehörigen neutralen -s-
Stämmen wie lamb „Lamm“ oder chalp „Kalb“.
Da die Motionsbildungen auf -
¯
-/-

- zu thematischen Substantiven im Germanischen
durch einfachen Stammwechsel ohne V
ddhierung der Wurzel erfolgt ist, muss der
Wurzelvokalismus des fem. Substantivs dem seiner Basis entsprechen (anders bei -i-
Stämmen, vgl. got. qens „Frau“ < *g
E
Q
-i- „weiblich“ zu *g
E
ón- / *g
E
én- „Frau“, vgl.
Darms 1ff., 74-77). Für thür. Färe ist also eine Vorform ahd. *
IHU L K¯
„weibliches Ferkel“
zu rekonstruieren. Zum Wandel *
IDUK¯
> *fer(i)hi > Färe vgl. urgerm. *
PDUK¯
> ahd.
mer(i)hi > nhd. Mähre „Stute“, Motionsbildung zu ahd. marah- „Pferd“ (in marahscalc
„Pferdeknecht“ verbaut, vgl. EWD s.v. Mähre).
Das thür. Verb fären „junge Schweine werfen“ setzt hingegen ein denominales Verb *farh-
ija-fort (mit der Suffixvariante -ija- nach schwerer Silbe), das Entsprechungen im dän.
Verb fare „gebären (von der Sau)“ oder ne. farrow „id.“ hat (zu den germ. -ja-
Denominativen zu thematischen Stämmen s. Kr/M 247ff.).
E
idg
: Urgerm. farha- weist auf uridg. *pór
o- „junges Schwein“ fort, vgl. zum Akzent auch
lit. par
ãDV
„männliches, verschnittenes Schwein“, zum Wurzelvokalismus o lat. porcus
„zahmes Schwein“, mir. orc „junges Schwein; Tierjunges“; das Wort ist auch verbaut in
apreuß. prastian „Ferkel“ (entlehnt aus dem Slavischen?) sowie in ursl. *pras-int- > aksl.
p
UDV
„Schwein, Ferkel“, sb.-kr. prâse, tschech. prase usw. (vgl. EWA III s.v. farah, mit
weiteren Beispielen). Das Wort kommt häufig in Deminutivbildungen vor, vgl. lat.
Page 3
Färe, Färesau, fären
3
porculus < *por
e-lo- und (mit Doppeldeminutiv) porcellus < *por
e-le-lo- (dazu
nochmals deminuiert im it. porcellino), neben lit. parš
EOLV
(LitEW 542) und ahd. farhilî(n),
die parallel entstandene einzelsprachliche Bildungen darstellen (dazu Schuhmann Freiburg
Idg. Nomen). Idg. *pór
o- m. setzt ein durch Akzentverschiebung substantiviertes
resultatives Adjektiv *por
ó- „gesprenkelt“, zu *per
- „sprenkeln“ fort (vgl. gr.
ORLSM
„übriggeblieben“ < *lo
h
k
E
ó- zu *le
h
k
E
- „zurücklassen“) und bedeutete ursprünglich
„gesprenkeltes Tier“, mit Spezialisierung auf das junge Schwein aufgrund der typischen
fleckigen Fell- oder Hautfärbung. Zu diesem Benennungsmotiv „gesprenkeltes (Tier)“ für
Zoonyme vgl. die etymologisch zugehörigen Substantive gr.
SÚ[
„Hirsch, Cervus
Capreolus“ < *pró
-s (mit regulärer Metathese *RVKs < *VRKs, vgl. lat. augeo <
*h
2
a
i
g-e/o- vs. got. wahsjan < *h
2
i
og-s-é
h
e/o-, LIV 274f., 288f. oder lit. al
üNDV
„heiliger
Hain“ < *h
2
álko- vs. ved. ráks
DWL
„schützt“ < *h
2
lék-s-e-ti, LIV 264, 278), gr.
S|UNRM
„eine
Art von Adler“, gr.
S|UNK
„ein Flussfisch“, usw. (weiteres Material bei Griepentrog
Wurzelnomina d. Germ. 110, 194, 390, mit Literatur). Zur Wurzel *per
- „sprenkeln;
färben“ (vgl. z.B. ahd. far(a)uua „Farbe“ < urgerm. *
IDUJZÀ
- „Farbe“ < *por
-
i
-áh
2
-) vgl.
IEW 820f., Widmer 2. GS Schindler (in Druck). Aus morphologischen und semantischen
Gründen weniger wahrscheinlich ist hingegen die Deutung von idg. *pór
o- „Ferkel“ als
„Aufwühler“ (so EWA III loc. cit.), da der Wurzelakzent bei einem thematischen Nomen
Agentis (gegenüber dem oxytonen Typ wie in gr.
IRQM
f.
„Mörderin“, ai. ghaná- m.
„Waffe“ < *g
E
h
on-ó- „Töter, tötend“) sowie die Benennung „Aufwühler“ gerade für ein
junges Schwein schwierig wären.
Die Motionbildung *farh-
¯
ist mit dem femininisierenden germ. Suffix -
¯
- / -

- < idg. -ih
2
-
/ -
h
áh
2
- abgeleitet (durch Vermischung von zwei ursprünglichen Typen herstammend, vgl.
hysterokinetisch ai. v
;
k
¯ÇÕ
- „Wölfin“ zu v
Ç;
ka- „Wolf“ vs. proterokinetisch a.i. n
¯ÇDU¯
- „Frau“
zu nar- „Mann“, dazu Kr/M 67f.), aber die Wurzelbetonung spricht für eine erst
innergermanische Neubildung (sonst wäre aus idg. *pór
o- eine oxytone Motionsbildung
*por
-íh
2
> urgerm. **
IDUJ¯
> **ferge zu erwarten).
Lit: B OSächsWb I 585, ThWb s.vv Färe, fären, Färesau; M/WB ThWb s.vv. ferkeln,
Ferkelsau; L Sp ThGr 72ff.; E
germ
EWD s.v. Mähre; Darms 1ff., 74-77; DWb s.vv.
Farken, Färle, Färlein, Ferlin, Ferlein, Fickel; EWA III s.v. farah, farhilî[n]; Kr/M
247ff.; Sp ThGr 231, 233, 242; ThWb s.vv. Färe, Ferken; E
idg
EWA III s.v. farah;
Griepentrog Wurzelnomina d. Germ. 110, 194, 390; IEW 820f.; Kr/M 67f.; LIV 264,

Ich kann es echt nicht leiden, wenn man gleich alles so trivialisieren muss.
#
schlusskonferenz schrieb:
MainTower schrieb:
3-2-1-Meins!    

Der wird nicht schwanger, auch nicht von Dir!


 
#
Ich wusste, Du würdest es mögen  
#
...Gut das ich nicht meine richtigen Daten bei meiner Registrierung angegeben hab...hoch lebe die Anonymität des Internets    

RN
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Und seit eben ist klar: der pipapo wird Babaaa, Glückwunsch altes Haus.  
#
Tube schrieb:
Und seit eben ist klar: der pipapo wird Babaaa, Glückwunsch altes Haus.    


War das der Grund warum er länger abwesend war?      
#
Bigbamboo schrieb:
Uups - kann ich meine Gebote da irgendwo wieder zurückziehen?  ,-)  


Das Gebot nicht. Den Rest schon  
#
Tube schrieb:
Und seit eben ist klar: der pipapo wird Babaaa, Glückwunsch altes Haus.    

War dein Test positiv? Na dann hat sich unsere Fahrt nach Berlin ja doppelt gelohnt!  


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