Auf die Meisterschale werden Bremer und Schalker in dieser Saison wohl verzichten müssen. Stattdessen dürfen sie sich nun den Goldenen Schlagstock, verliehen vom Bündnis Aktiver Fußballfans (B.A.F.F.), in die Vitrine stellen. Mit diesem Negativpreis zeichnet B.A.F.F. alljährlich die unangemessenste Behandlung von Fans durch deutsche Sicherheitskräfte aus. Bremen erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Polizei", Schalke in der Kategorie "Ordnungsdienst".
Die Bremer Polizei verdiente sich den Goldenen Schlagstock mit der Ingewahrsamnahme von 232 Gästefans beim Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt am 29.11.2008. Obwohl es lediglich zu den üblichen Sprechchören und dem Zünden eines einzigen Böllers gekommen war, nahm die Polizei die Frankfurter bereits am Vormittag in Gewahrsam und hielt sie bis nach dem Spiel in überfüllten Zellen fest. Angeblich habe man nur so die öffentliche Sicherheit gewährleisten können. Im Stadion selbst kam es laut zahlreichen Zeugenaussagen während des Spiels zu polizeilichen Übergriffen gegen Eintracht-Fans, die teilweise vom Werder-Ordnungsdienst vor den Polizisten geschützt werden mussten.
Auf Schalke war es hingegen der vereinseigene Ordnungsdienst selbst, der beim UEFA-Cup-Spiel gegen Paris Saint-Germain im Oktober die Gästefans wie Schwerverbrecher behandelte. Bis zu 150 französische Fans wurden am Stadiontor in extra dafür aufgestellte Kabinen geführt und einer Leibesvisitation unterzogen. Auf der vergeblichen Suche nach Bengalfackeln, Böllern und Rauchpulver zwangen die Ordner die PSG-Fans, sich vor ihren Augen zu entkleiden, und machten dabei auch vor der Unterhose nicht Halt. Nachdem Gelsenkirchen bei vielen deutschen Fans bereits als einer der ungastlichsten Spielorte gilt, scheinen die Schalker diesen Ruf nun auch international untermauern zu wollen.
Beide Vorfälle zeugen von einem erschreckend geringen Respekt vor den Grundrechten von Fußball-Fans. Aufgrund vager Prognosen wurden nach dem Motto "der Zweck heiligt die Mittel" Menschenwürde und Freiheitsrechte der betroffenen Fans missachtet. Dies passt ins Bild einer Gesellschaft, in der fundamentale Bürgerrechte immer häufiger gegen das verständliche Bedürfnis nach Sicherheit ausgespielt werden. Doch wer junge Fans ohne Grund wie Schwerstkriminelle behandelt, nimmt ihnen die Achtung vor den Institutionen des Rechtsstaats und erweist dem friedlichen Zusammenleben nicht nur an Spieltagen einen Bärendienst.
Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans e. V. (B.A.F.F.) ist ein seit 1993 bestehender vereinsübergreifender Zusammenschluss von Fanclubs, -initiativen, -zeitungen, -projekten sowie Einzelmitgliedern. BAFF setzt sich ein für eine lebendige Fankultur, die frei ist von Rassismus und Diskriminierung, von übertriebener Kommerzialisierung und unangemessener Kriminalisierung.
Der Goldene Schlagstock wird seit Anfang der 90er Jahre verliehen. Im vergangenen Jahr machte die Einsatzleitung in Ahlen knapp vor dem Unterstützungskommando (USK) der bayrischen Landespolizei das Rennen.
Auf die Meisterschale werden Bremer und Schalker in dieser Saison wohl
verzichten müssen. Stattdessen dürfen sie sich nun den Goldenen
Schlagstock, verliehen vom Bündnis Aktiver Fußballfans (B.A.F.F.), in
die Vitrine stellen. Mit diesem Negativpreis zeichnet B.A.F.F.
alljährlich die unangemessenste Behandlung von Fans durch deutsche
Sicherheitskräfte aus. Bremen erhält die Auszeichnung in der Kategorie
"Polizei", Schalke in der Kategorie "Ordnungsdienst".
Die Bremer Polizei verdiente sich den Goldenen Schlagstock mit der
Ingewahrsamnahme von 232 Gästefans beim Bundesligaspiel gegen Eintracht
Frankfurt am 29.11.2008. Obwohl es lediglich zu den üblichen
Sprechchören und dem Zünden eines einzigen Böllers gekommen war, nahm
die Polizei die Frankfurter bereits am Vormittag in Gewahrsam und hielt
sie bis nach dem Spiel in überfüllten Zellen fest. Angeblich habe man
nur so die öffentliche Sicherheit gewährleisten können. Im Stadion
selbst kam es laut zahlreichen Zeugenaussagen während des Spiels zu
polizeilichen Übergriffen gegen Eintracht-Fans, die teilweise vom
Werder-Ordnungsdienst vor den Polizisten geschützt werden mussten.
Auf Schalke war es hingegen der vereinseigene Ordnungsdienst selbst, der
beim UEFA-Cup-Spiel gegen Paris Saint-Germain im Oktober die Gästefans
wie Schwerverbrecher behandelte. Bis zu 150 französische Fans wurden am
Stadiontor in extra dafür aufgestellte Kabinen geführt und einer
Leibesvisitation unterzogen. Auf der vergeblichen Suche nach
Bengalfackeln, Böllern und Rauchpulver zwangen die Ordner die PSG-Fans,
sich vor ihren Augen zu entkleiden, und machten dabei auch vor der
Unterhose nicht Halt. Nachdem Gelsenkirchen bei vielen deutschen Fans
bereits als einer der ungastlichsten Spielorte gilt, scheinen die
Schalker diesen Ruf nun auch international untermauern zu wollen.
Beide Vorfälle zeugen von einem erschreckend geringen Respekt vor den
Grundrechten von Fußball-Fans. Aufgrund vager Prognosen wurden nach dem
Motto "der Zweck heiligt die Mittel" Menschenwürde und Freiheitsrechte
der betroffenen Fans missachtet. Dies passt ins Bild einer Gesellschaft,
in der fundamentale Bürgerrechte immer häufiger gegen das verständliche
Bedürfnis nach Sicherheit ausgespielt werden. Doch wer junge Fans ohne
Grund wie Schwerstkriminelle behandelt, nimmt ihnen die Achtung vor den
Institutionen des Rechtsstaats und erweist dem friedlichen Zusammenleben
nicht nur an Spieltagen einen Bärendienst.
Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans e. V. (B.A.F.F.) ist ein seit 1993
bestehender vereinsübergreifender Zusammenschluss von Fanclubs,
-initiativen, -zeitungen, -projekten sowie Einzelmitgliedern. BAFF setzt
sich ein für eine lebendige Fankultur, die frei ist von Rassismus und
Diskriminierung, von übertriebener Kommerzialisierung und unangemessener
Kriminalisierung.
Der Goldene Schlagstock wird seit Anfang der 90er Jahre verliehen. Im
vergangenen Jahr machte die Einsatzleitung in Ahlen knapp vor dem
Unterstützungskommando (USK) der bayrischen Landespolizei das Rennen.