Eine wahrhaft interessante Fragestellung, die auch einiges über den Verfasser aussagt.
Auch in Nordkorea stellen sich viele Menschen diese Frage. Man hat dort aber einen anderen Ansatz.
Die Geschichte der Menschheit hat bewiesen: Eine fortschrittliche Ideologie spielt eine wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung.
Wenn sich die Volksmassen von einer fortschrittlichen Ideologie leiten lassen, können sie zu großartigen Gestaltern der Geschichte werden. Natürlich spielen nicht alle fortschrittlichen Ideologien in der gesellschaftlichen Entwicklung ein und dieselbe Rolle. Je nachdem, wie sie das Streben und die Interessen der Volksmassen vertreten und inwiefern sie ihnen einen richtigen Kampfweg weisen, sind sie von unterschiedlicher Tragweite.
Auch vor der Entstehung des Proletariats gab es Ideologien, die die Bestrebungen der progressiven Klassen der Gesellschaft widerspiegelten. Die Ideologien der Vergangenheit waren jedoch historisch und klassenmäßig begrenzt wie auch ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung. Nur die revolutionäre Ideologie der Arbeiterklasse kann die Forderungen der Zeit und das Streben der Volksmassen richtig widerspiegeln, die Völker zum revolutionären Kampf aufrufen und dadurch die gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben.
Die Ideologie der revolutionären Arbeiterklasse wird von ihren hervorragenden Führern begründet. Um 1848 begründeten Marx und Engels den Marxismus, begründeten wissenschaftlich die historische Mission der Arbeiterklasse, die den Schauplatz des Klassenkampfes betrat, zeigten ihren Weg zur Befreiung, gaben dem Klassenkampf gegen das Kapital Impulse und waren gleichzeitig auch die Initiatoren der internationalen kommunistischen Bewegung.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte W.I. Lenin im Einklang mit den konkret historischen Bedingungen, unter denen der Kapitalismus in sein letztes, das Stadium des Imperialismus übergegangen war, den Marxismus zum Leninismus. Der Marxismus-Leninismus beflügelte die Arbeiterklasse und die Völker zum Kampf gegen den Imperialismus, für Freiheit und Befreiung. Der Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution leitete den Niedergang des Imperialismus und die Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus ein.
Die revolutionäre Ideologie der Arbeiterklasse spiegelt die herangereiften Forderungen der Geschichte und ihrer Revolution wider.
Als Kim Il Sung an die Spitze der koreanischen Revolution trat, zeichnete sich eine neue Etappe im Kampf der Proletariats, der Volksmassen gegen Ausbeutung und Unterdrückung ab. International gewann der Sozialismus, der 1917 in Rußland unter Führung der Bolschewiki gesiegt hatte, mehr und mehr an Einfluß, und der revolutionäre Kampf des Proletariats und die Befreiungsbewegung der Völker in den Kolonien und Halbkolonien nahmen einen raschen Aufschwung. Mit dem Ziel, die revolutionären Aktionen der Volksmassen zu ersticken und ihrer tiefgreifenden politischen und ökonomischen Krise zu entrinnen, verstärkte der Imperialismus die Ausplünderung und brutale Unterdrückung der Volksmassen. In vielen kolonialen und halbkolonialen Ländern verschärften sich die Widersprüche. Die Völker, deren Souveränität lange Zeit von ihren imperialistischen Kolonialherren mit Füßen getreten wurde, erhoben sich zum Kampf für die Klassen- und nationale Befreiung. Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts war eine neue Etappe angebrochen, in der sich die weltweite revolutionäre Bewegung tiefgehend und vielfältig entwickelte.
Für die Durchführung proletarischer Revolutionen gibt es kein allgemeingültiges Rezept. Die konkret historischen Bedingungen sind in jedem Land unterschiedlich. Der Marxismus-Leninismus weist zwar wissenschaftlich begründet den Weg zur Erfüllung der historischen Mission des Proletariats und zum Aufbau der neuen, sozialistischen Gesellschaft, dennoch ist der Marxismus-Leninismus in dieser härtesten Etappe des Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie schöpferisch anzuwenden.
Diese Erkenntnis war besonders für Korea wichtig, in dem die Geschichte eine Reihe von besonderen Merkmalen in ihrer Entwicklung aufwies. Die Juche Ideologie wurde aufgrund dieser Forderung der Praxis der koreanischen Revolution begründet.
Die Revolution ist ein Kampf für die Verwirklichung der Bedürfnisse der Volksmassen nach der Souveränität durch die Mobilisierung ihrer Kraft. Sie ist ein Ringen um ihre eigene Befreiung. Die Volksmassen, die sich mit einer revolutionären Ideologie ausgerüstet haben und als eine organisierte politische Kraft zusammenhalten, gehen aus der Revolution als Sieger hervor. Ein Revolutionär ist verpflichtet, zu den Volksmassen zu gehen, auf sie einzuwirken, sie zu organisieren und zum Kampf aufzurufen. Auch die revolutionären Kräfte müssen unter den Volksmassen herangebildet werden, alle Probleme im revolutionären Kampf sind gestützt auf ihre klugen Gedanken und ihre Kraft zu lösen.
Kim Jong Il beschreibt die Situation in Korea wie folgt: "Nehmen wir aber die Kommunisten und Nationalisten unseres Landes, die sich in den zwanziger Jahren angeblich mit der nationalen Befreiungsbewegung befaßten. Sie dachten nicht daran, zu den Volksmassen zu gehen, auf sie einzuwirken und sie zu organisieren und zum revolutionären Kampf aufzurufen, sondern, losgelöst von ihnen, stritten sie untereinander lediglich um die Hegemonie und droschen leeres Stroh. Anstatt die Massen zusammenzuschließen, spalteten sie sich durch Fraktionskämpfe." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.15)
Bereits zu Beginn seines revolutionären Kampfes erkannte Genosse Kim Il Sung ihre Fehler und ging einen anderen, den wahren revolutionären Weg und stützte sich im Kampf auf die Volksmassen. Das war einer der Ausgangspunkte für die Begründung der Juche-Ideologie.
Weiter schreibt Kim Jong Il: "Die koreanische Revolution, die das Juche Zeitalter einleitete, wäre nicht einen einzigen Schritt vorangekommen, wenn man sie nicht von Anfang an selbständig und schöpferisch geführt hätte. Sie war eine schwierige, komplizierte und harte Revolution, denn sie mußte angesichts des mächtigen japanischen Imperialismus die Aufgaben der antiimperialistischen Erhebung für die nationale Befreiung und die der antifeudalen demokratischen Bewegung gleichzeitig lösen und einen völlig neuen Weg bahnen.
Hinzu kam, daß sich damals in der antijapanischen nationalen Befreiungsbewegung und der kommunistischen Bewegung unseres Landes die Kriecherei sehr stark auswirkte und der Revolution Hindernisse in den Weg stellte. Die Nationalisten und Pseudomarxisten gaben ihre üble Gewohnheit, Kriecherei und Fraktionskämpfe, wodurch bereits in der Vergangenheit das Land in den Abgrund geführt worden war, nicht auf und dachten nicht daran, die Revolution aus eigener Kraft zu verwirklichen, sondern glaubten törichterweise daran, daß man mit Hilfe fremder Kräfte die Unabhängigkeit erreichen kann. Leute, die so taten, als liege ihnen die kommunistische Bewegung am Herzen, bildeten Gruppierungen und ersuchten die Komintern um Anerkennung. Losgelöst von den historischen Bedingungen und der Realität unseres Landes, das eine koloniale und halbfeudale Gesellschaft war, trachteten sie danach, bestehende Theorien und Erfahrungen anderer mechanisch zu übernehmen. Kriecherei und Dogmatismus wirkten sich derart aus, daß es unmöglich war, den Weg der Revolution zu beschreiten. Genosse Kim Il Sung zog ernste Lehren aus den Folgen dieses Kriechertums und des Dogmatismus und kam zu der Erkenntnis, daß die Revolution weder der Erlaubnis noch der Weisung irgendeines Fremden bedarf, daß man sie aus eigener Überzeugung und auf eigene Verantwortung führen und alle Probleme in der Revolution selbständig und schöpferisch klären muß." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.15/16) Das war ein weiterer Ausgangspunkt der Juche Ideologie.
Kim Il Sung hat auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und der Erfahrungen und Lehren aus der Praxis des revolutionären Kampfes die neue revolutionäre Ideologie, die Juche Ideologie begründet. Dabei ging er konsequent von der Praxis der Revolution aus, entfaltete eine ideologisch theoretische Tätigkeit und entwickelte und bereicherte die revolutionäre Theorie des Marxismus-Leninismus, indem er die von der revolutionären Praxis aufgeworfenen Fragen beantwortete.
Kim Il Sung beherrschte zu Beginn seiner revolutionären Tätigkeit den Marxismus Leninismus. Jedoch wandte er nicht nur diese Lehre in der Praxis der koreanischen Revolution an, sondern stand unbeirrt auf dem Standpunkt, die von der revolutionären Praxis aufgeworfenen Fragen eigenständig zu lösen.
Kim Jong Il schreibt hierzu: "Im Kampf gegen die starrsinnigen Nationalisten, Pseudomarxisten, Kriecher und Dogmatiker, für einen neuen revolutionären Weg entdeckte er die Wahrheit der Juche Ideologie, beleuchtete deren Prinzipien auf der Konferenz der leitenden Funktionäre des Kommunistischen und des Antiimperialistischen Jugendverbandes, die im Juni 1930 in Kalun stattfand, und legte die Juche Linie der koreanischen Revolution dar. Das war ein historisches Ereignis, der Zeitpunkt der Geburt der Juche Ideologie und der revolutionären Juche Linie." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.16)
So wurde die Juche Ideologie begründet gestützt auf die Forderungen der neuen revolutionären Etappe, in der die Volksmassen als vorwärtstreibende Kraft der Geschichte auftraten, und die reichen Erfahrungen aus dem revolutionären Kampf des koreanischen Volkes. Heute ist sie zur großen Leitidee für die proletarische Revolution zur Zerschlagung und Überwindung der Imperialismus beherrschten Welt geworden.
Dieser kurze Abriß der historischen Herausbildung der Juche-Ideologie in Korea war notwendig, um das Verhältnis von Marxismus-Leninismus und Juche-Ideologie zu begreifen.
Der Marxismus-Leninismus ist die einzige und wissenschaftliche Weltanschauung der Kommunisten. Daß auch die Partei der Arbeit Koreas eine kommunistische Partei und auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus ausgerichtet ist, kann ebenfalls nicht abgestritten werden. Wir Kommunisten sprechen heute von der Einheit und Reinheit des Marxismus-Leninismus. Was heißt Einheit und Reinheit?
Jeder, der sich mit der wissenschaftlichen Weltanschauung des Marxismus-Leninismus beschäftigt, weiß, daß der Marxismus-Leninismus aus drei Bestandteilen, dem dialektisch-historischen Materialismus, der politischen Ökonomie und dem wissenschaftlichen Kommunismus besteht. Nur in dieser untrennbaren Einheit kann und darf der Marxismus-Leninismus angesehen werden. Karl Marx, Friedrich Engels und W.I. Lenin schufen mit ihrem wissenschaftlichen Lehren die theoretische Grundlagen, die wissenschaftliche Weltanschauung, die Ideologie des Marxismus-Leninismus. Reinheit des Marxismus-Leninismus bedeutet, ihn gemäß der Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin gegen alle Angriffe der bürgerlichen Ideologie und des Revisionismus und Reformismus innerhalb der Arbeiterklasse mit allen Mittel zu verteidigen und zu vertreten.
Die marxistisch-leninistische Theorie ist die eine Seite, die marxistisch-leninistische Praxis die andere Seite. Was für die Bewahrung der Einheit und Reinheit des Marxismus-Leninismus in der Theorie gilt, gilt ebenso auf der Seite seiner praktischen Anwendung.
Was verstehen aber nun die koreanischen Genossen unter der Juche-Ideologie? Genosse Kim Jong Il schreibt in seiner Abhandlung "Über die Juche-Ideologie": "Die Juche Ideologie ist eine neue philosophische Idee, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Wie Genosse Kim Il Sung erklärt hat, beruht die Juche Ideologie auf dem philosophischen Grundsatz, daß der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Diese Lehre beantwortet die Grundfrage der Philosophie, in deren Mittelpunkt der Mensch steht, und beleuchtet das philosophische Prinzip, daß der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Der Mensch ist Herr über alles das bedeutet, daß der Mensch Herr der Welt und seines eigenen Schicksals ist. Der Mensch entscheidet alles das besagt, daß der Mensch bei der Umgestaltung der Welt und bei der Gestaltung seines eigenen Schicksals die entscheidende Rolle spielt. Das philosophische Grundprinzip der Juche Ideologie sieht den Menschen im Mittelpunkt und bestimmt danach Stellung und Rolle des Menschen in der Welt. Genosse Kim Il Sung legte dar, daß der Mensch als ein gesellschaftliches Wesen von Dschadschusong, Schöpfertum und Bewußtsein geprägt ist. Der Mensch ist natürlich auch ein materielles Wesen, aber nicht ein einfaches, sondern das höchstentwickelte, ein besonderes Produkt der Entwicklung der materiellen Welt. Als sich der Mensch aus dem Tierreich löste, trat er bereits als besonderes Wesen auf. Während alle andere lebende Materie zur objektiven Welt gehört, sich ihr anpaßt und so ihre Existenz erhält, lebt und entwickelt sich der Mensch, indem er die Welt erkennt, verändert und sie sich dienstbar macht. Der Mensch als Herr der Welt nimmt deshalb eine besondere Stellung ein und spielt eine ebensolche Rolle, weil er ein gesellschaftliches Wesen ist, dem Dschadschusong, Schöpfertum und Bewußtheit eigen sind." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.19/20)
Diese Grundaussage ist richtig, aber auch nicht neu. Sie basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bereits Marx, Engels, Lenin und Stalin festgestellt und wissenschaftlich nachgewiesen haben. Im Grunde genommen drückt Kim Jong Il mit dieser Grundaussage in konzentrierter Form die Einheit der drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus sowohl in der Theorie als auch in ihrer praktischen Anwendung aus. Damit gibt es keine Unterschiede zum Marxismus-Leninismus. Die Juche-Ideologie ist der Marxismus-Leninismus sowohl von seiner theoretischen Begründung als auch in der praktischen Anwendung unter den konkret historischen Bedingungen Koreas. Die Juche-Ideologie hat also durchaus ihre Berechtigung, als schöpferischer Teil des Marxismus-Leninismus gerechnet zu werden, und liefert darüber hinaus der revolutionären Arbeiter- und kommunistischen Weltbewegung nicht von der Hand zu weisende theoretische und praktische Erkenntnisse.
Die Einheit der drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus bedeutet nicht anderes, als den Menschen untrennbar und unlösbar im Mittelpunkt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Der Kampf der Kommunisten - und das geht nur auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und in der Einheit seiner drei Bestandteile sowohl in der Theorie als auch in der Praxis - ist ein Kampf des Menschen für sich selbst. Die kommunistische Partei muß an der Spitze der revolutionären Arbeiterbewegung unabdingbar ihr gesamtes Handeln im Dienste der Menschen stellen. Ein Kommunist muß wissen, was die Menschen fühlen, denken und wollen. Ein Kommunist muß immer für die Probleme und Sorgen der Menschen da sein. Nur in diesem Wechselverhältnis, welches niemals aufhört zu existieren, kann die Partei ihrer Rolle und Aufgabe als Partei der Arbeiterklasse gerecht werden. Und an diesem Wechselverhältnis muß sich die Partei stets und ständig selbst prüfen, ihre politische und ideologische Arbeit prüfen.
Die Partei - das lehrt uns Lenin - kann weder die kapitalistische Gesellschaftsordnung revolutionär überwinden noch die neue, die sozialistische/kommunistische Gesellschaft aufbauen, das können nur die Menschen selbst, mit ihrer marxistisch-leninistischen Partei! Wer diesen entscheidenden Aspekt begreift, wird auch den Marxismus-Leninismus sowohl in der Theorie als auch in der Praxis begreifen.
Niemand kann dem Marxismus-Leninismus in seiner Einheit sowohl in der Theorie als auch in der Praxis gerecht werden, wenn er sich scheut, seine Reinheit zu vertreten und zu verteidigen. Ein Kommunist muß sich bewußt sein, daß der Klassengegner, die Bourgeoisie, so lange, wie diese Klasse noch existiert, immer und stets versuchen wird, die Arbeiterbewegung wie auch die kommunistische Bewegung mit der bürgerlichen Ideologie zu infiltrieren und zu durchsetzen. Dieses bürgerliche Gift ist selbst in den Köpfen mancher, die sich Kommunist oder Linke nennen, oftmals mehr oder weniger vorhanden. Diesen wird es einerseits schwerfallen, den Marxismus-Leninismus in der Einheit seiner drei Bestandteile und den Menschen darin im Mittelpunkt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Andererseits sehen sie in der Rolle der marxistisch-leninistischen Partei eine andere Rolle, als sie der Marxismus-Leninismus vorgibt. Sie sprechen nicht mehr von der Diktatur des Proletariat, sprechen von der Diktatur der marxistisch-leninistischen Partei, verwenden den bürgerlichen Begriff des Personenkults, wenn sie über das Verhältnis von Führern kommunistischer Parteien zu den Volksmassen in den sozialistischen Ländern sprechen.
Um so wichtiger ist es, dazu beizutragen, über die Juche-Ideologie zu berichten. Zwei Möglichkeiten bieten sich hierfür an:
1. Die Schriften von Kim Il Sung und Kim Jong Il zu publizieren und sie vor allem auch in Deutschland bekannt zu machen;
2. Über das Leben und Schaffen des koreanischen Volkes, über ihren Kampf gegen die japanischen Kolonialherren von 1900 bis 1945 und über den Vaterländischen Krieg des koreanischen Volkes von 1950 bis 1953 gegen den US-amerikanischen Aggressor, über den erfolgreichen Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und über den Prozeß der Vereinigung von Nord- und Südkorea zu berichten.
So wird es uns gelingen, bei vielen Menschen unseres Landes ein anderes Verhältnis zum sozialistischen Korea zu bewirken, sie zum Nachdenken anzuregen, die verleumderischen, mit Lügen bespickten Berichte der bürgerlichen Medien kritischer zu bewerten und den Marxismus-Leninismus als wissenschaftlich begründete Ideologie der Arbeiter- und kommunistischen Bewegung allmählig verstehen und begreifen zu können.
HeinzGründel schrieb: Eine wahrhaft interessante Fragestellung, die auch einiges über den Verfasser aussagt.
Auch in Nordkorea stellen sich viele Menschen diese Frage. Man hat dort aber einen anderen Ansatz.
Die Geschichte der Menschheit hat bewiesen: Eine fortschrittliche Ideologie spielt eine wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung.
Wenn sich die Volksmassen von einer fortschrittlichen Ideologie leiten lassen, können sie zu großartigen Gestaltern der Geschichte werden. Natürlich spielen nicht alle fortschrittlichen Ideologien in der gesellschaftlichen Entwicklung ein und dieselbe Rolle. Je nachdem, wie sie das Streben und die Interessen der Volksmassen vertreten und inwiefern sie ihnen einen richtigen Kampfweg weisen, sind sie von unterschiedlicher Tragweite.
Auch vor der Entstehung des Proletariats gab es Ideologien, die die Bestrebungen der progressiven Klassen der Gesellschaft widerspiegelten. Die Ideologien der Vergangenheit waren jedoch historisch und klassenmäßig begrenzt wie auch ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung. Nur die revolutionäre Ideologie der Arbeiterklasse kann die Forderungen der Zeit und das Streben der Volksmassen richtig widerspiegeln, die Völker zum revolutionären Kampf aufrufen und dadurch die gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben.
Die Ideologie der revolutionären Arbeiterklasse wird von ihren hervorragenden Führern begründet. Um 1848 begründeten Marx und Engels den Marxismus, begründeten wissenschaftlich die historische Mission der Arbeiterklasse, die den Schauplatz des Klassenkampfes betrat, zeigten ihren Weg zur Befreiung, gaben dem Klassenkampf gegen das Kapital Impulse und waren gleichzeitig auch die Initiatoren der internationalen kommunistischen Bewegung.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte W.I. Lenin im Einklang mit den konkret historischen Bedingungen, unter denen der Kapitalismus in sein letztes, das Stadium des Imperialismus übergegangen war, den Marxismus zum Leninismus. Der Marxismus-Leninismus beflügelte die Arbeiterklasse und die Völker zum Kampf gegen den Imperialismus, für Freiheit und Befreiung. Der Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution leitete den Niedergang des Imperialismus und die Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus ein.
Die revolutionäre Ideologie der Arbeiterklasse spiegelt die herangereiften Forderungen der Geschichte und ihrer Revolution wider.
Als Kim Il Sung an die Spitze der koreanischen Revolution trat, zeichnete sich eine neue Etappe im Kampf der Proletariats, der Volksmassen gegen Ausbeutung und Unterdrückung ab. International gewann der Sozialismus, der 1917 in Rußland unter Führung der Bolschewiki gesiegt hatte, mehr und mehr an Einfluß, und der revolutionäre Kampf des Proletariats und die Befreiungsbewegung der Völker in den Kolonien und Halbkolonien nahmen einen raschen Aufschwung. Mit dem Ziel, die revolutionären Aktionen der Volksmassen zu ersticken und ihrer tiefgreifenden politischen und ökonomischen Krise zu entrinnen, verstärkte der Imperialismus die Ausplünderung und brutale Unterdrückung der Volksmassen. In vielen kolonialen und halbkolonialen Ländern verschärften sich die Widersprüche. Die Völker, deren Souveränität lange Zeit von ihren imperialistischen Kolonialherren mit Füßen getreten wurde, erhoben sich zum Kampf für die Klassen- und nationale Befreiung. Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts war eine neue Etappe angebrochen, in der sich die weltweite revolutionäre Bewegung tiefgehend und vielfältig entwickelte.
Für die Durchführung proletarischer Revolutionen gibt es kein allgemeingültiges Rezept. Die konkret historischen Bedingungen sind in jedem Land unterschiedlich. Der Marxismus-Leninismus weist zwar wissenschaftlich begründet den Weg zur Erfüllung der historischen Mission des Proletariats und zum Aufbau der neuen, sozialistischen Gesellschaft, dennoch ist der Marxismus-Leninismus in dieser härtesten Etappe des Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie schöpferisch anzuwenden.
Diese Erkenntnis war besonders für Korea wichtig, in dem die Geschichte eine Reihe von besonderen Merkmalen in ihrer Entwicklung aufwies. Die Juche Ideologie wurde aufgrund dieser Forderung der Praxis der koreanischen Revolution begründet.
Die Revolution ist ein Kampf für die Verwirklichung der Bedürfnisse der Volksmassen nach der Souveränität durch die Mobilisierung ihrer Kraft. Sie ist ein Ringen um ihre eigene Befreiung. Die Volksmassen, die sich mit einer revolutionären Ideologie ausgerüstet haben und als eine organisierte politische Kraft zusammenhalten, gehen aus der Revolution als Sieger hervor. Ein Revolutionär ist verpflichtet, zu den Volksmassen zu gehen, auf sie einzuwirken, sie zu organisieren und zum Kampf aufzurufen. Auch die revolutionären Kräfte müssen unter den Volksmassen herangebildet werden, alle Probleme im revolutionären Kampf sind gestützt auf ihre klugen Gedanken und ihre Kraft zu lösen.
Kim Jong Il beschreibt die Situation in Korea wie folgt: "Nehmen wir aber die Kommunisten und Nationalisten unseres Landes, die sich in den zwanziger Jahren angeblich mit der nationalen Befreiungsbewegung befaßten. Sie dachten nicht daran, zu den Volksmassen zu gehen, auf sie einzuwirken und sie zu organisieren und zum revolutionären Kampf aufzurufen, sondern, losgelöst von ihnen, stritten sie untereinander lediglich um die Hegemonie und droschen leeres Stroh. Anstatt die Massen zusammenzuschließen, spalteten sie sich durch Fraktionskämpfe." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.15)
Bereits zu Beginn seines revolutionären Kampfes erkannte Genosse Kim Il Sung ihre Fehler und ging einen anderen, den wahren revolutionären Weg und stützte sich im Kampf auf die Volksmassen. Das war einer der Ausgangspunkte für die Begründung der Juche-Ideologie.
Weiter schreibt Kim Jong Il: "Die koreanische Revolution, die das Juche Zeitalter einleitete, wäre nicht einen einzigen Schritt vorangekommen, wenn man sie nicht von Anfang an selbständig und schöpferisch geführt hätte. Sie war eine schwierige, komplizierte und harte Revolution, denn sie mußte angesichts des mächtigen japanischen Imperialismus die Aufgaben der antiimperialistischen Erhebung für die nationale Befreiung und die der antifeudalen demokratischen Bewegung gleichzeitig lösen und einen völlig neuen Weg bahnen.
Hinzu kam, daß sich damals in der antijapanischen nationalen Befreiungsbewegung und der kommunistischen Bewegung unseres Landes die Kriecherei sehr stark auswirkte und der Revolution Hindernisse in den Weg stellte. Die Nationalisten und Pseudomarxisten gaben ihre üble Gewohnheit, Kriecherei und Fraktionskämpfe, wodurch bereits in der Vergangenheit das Land in den Abgrund geführt worden war, nicht auf und dachten nicht daran, die Revolution aus eigener Kraft zu verwirklichen, sondern glaubten törichterweise daran, daß man mit Hilfe fremder Kräfte die Unabhängigkeit erreichen kann. Leute, die so taten, als liege ihnen die kommunistische Bewegung am Herzen, bildeten Gruppierungen und ersuchten die Komintern um Anerkennung. Losgelöst von den historischen Bedingungen und der Realität unseres Landes, das eine koloniale und halbfeudale Gesellschaft war, trachteten sie danach, bestehende Theorien und Erfahrungen anderer mechanisch zu übernehmen. Kriecherei und Dogmatismus wirkten sich derart aus, daß es unmöglich war, den Weg der Revolution zu beschreiten. Genosse Kim Il Sung zog ernste Lehren aus den Folgen dieses Kriechertums und des Dogmatismus und kam zu der Erkenntnis, daß die Revolution weder der Erlaubnis noch der Weisung irgendeines Fremden bedarf, daß man sie aus eigener Überzeugung und auf eigene Verantwortung führen und alle Probleme in der Revolution selbständig und schöpferisch klären muß." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.15/16) Das war ein weiterer Ausgangspunkt der Juche Ideologie.
Kim Il Sung hat auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und der Erfahrungen und Lehren aus der Praxis des revolutionären Kampfes die neue revolutionäre Ideologie, die Juche Ideologie begründet. Dabei ging er konsequent von der Praxis der Revolution aus, entfaltete eine ideologisch theoretische Tätigkeit und entwickelte und bereicherte die revolutionäre Theorie des Marxismus-Leninismus, indem er die von der revolutionären Praxis aufgeworfenen Fragen beantwortete.
Kim Il Sung beherrschte zu Beginn seiner revolutionären Tätigkeit den Marxismus Leninismus. Jedoch wandte er nicht nur diese Lehre in der Praxis der koreanischen Revolution an, sondern stand unbeirrt auf dem Standpunkt, die von der revolutionären Praxis aufgeworfenen Fragen eigenständig zu lösen.
Kim Jong Il schreibt hierzu: "Im Kampf gegen die starrsinnigen Nationalisten, Pseudomarxisten, Kriecher und Dogmatiker, für einen neuen revolutionären Weg entdeckte er die Wahrheit der Juche Ideologie, beleuchtete deren Prinzipien auf der Konferenz der leitenden Funktionäre des Kommunistischen und des Antiimperialistischen Jugendverbandes, die im Juni 1930 in Kalun stattfand, und legte die Juche Linie der koreanischen Revolution dar. Das war ein historisches Ereignis, der Zeitpunkt der Geburt der Juche Ideologie und der revolutionären Juche Linie." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.16)
So wurde die Juche Ideologie begründet gestützt auf die Forderungen der neuen revolutionären Etappe, in der die Volksmassen als vorwärtstreibende Kraft der Geschichte auftraten, und die reichen Erfahrungen aus dem revolutionären Kampf des koreanischen Volkes. Heute ist sie zur großen Leitidee für die proletarische Revolution zur Zerschlagung und Überwindung der Imperialismus beherrschten Welt geworden.
Dieser kurze Abriß der historischen Herausbildung der Juche-Ideologie in Korea war notwendig, um das Verhältnis von Marxismus-Leninismus und Juche-Ideologie zu begreifen.
Der Marxismus-Leninismus ist die einzige und wissenschaftliche Weltanschauung der Kommunisten. Daß auch die Partei der Arbeit Koreas eine kommunistische Partei und auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus ausgerichtet ist, kann ebenfalls nicht abgestritten werden. Wir Kommunisten sprechen heute von der Einheit und Reinheit des Marxismus-Leninismus. Was heißt Einheit und Reinheit?
Jeder, der sich mit der wissenschaftlichen Weltanschauung des Marxismus-Leninismus beschäftigt, weiß, daß der Marxismus-Leninismus aus drei Bestandteilen, dem dialektisch-historischen Materialismus, der politischen Ökonomie und dem wissenschaftlichen Kommunismus besteht. Nur in dieser untrennbaren Einheit kann und darf der Marxismus-Leninismus angesehen werden. Karl Marx, Friedrich Engels und W.I. Lenin schufen mit ihrem wissenschaftlichen Lehren die theoretische Grundlagen, die wissenschaftliche Weltanschauung, die Ideologie des Marxismus-Leninismus. Reinheit des Marxismus-Leninismus bedeutet, ihn gemäß der Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin gegen alle Angriffe der bürgerlichen Ideologie und des Revisionismus und Reformismus innerhalb der Arbeiterklasse mit allen Mittel zu verteidigen und zu vertreten.
Die marxistisch-leninistische Theorie ist die eine Seite, die marxistisch-leninistische Praxis die andere Seite. Was für die Bewahrung der Einheit und Reinheit des Marxismus-Leninismus in der Theorie gilt, gilt ebenso auf der Seite seiner praktischen Anwendung.
Was verstehen aber nun die koreanischen Genossen unter der Juche-Ideologie? Genosse Kim Jong Il schreibt in seiner Abhandlung "Über die Juche-Ideologie": "Die Juche Ideologie ist eine neue philosophische Idee, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Wie Genosse Kim Il Sung erklärt hat, beruht die Juche Ideologie auf dem philosophischen Grundsatz, daß der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Diese Lehre beantwortet die Grundfrage der Philosophie, in deren Mittelpunkt der Mensch steht, und beleuchtet das philosophische Prinzip, daß der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Der Mensch ist Herr über alles das bedeutet, daß der Mensch Herr der Welt und seines eigenen Schicksals ist. Der Mensch entscheidet alles das besagt, daß der Mensch bei der Umgestaltung der Welt und bei der Gestaltung seines eigenen Schicksals die entscheidende Rolle spielt. Das philosophische Grundprinzip der Juche Ideologie sieht den Menschen im Mittelpunkt und bestimmt danach Stellung und Rolle des Menschen in der Welt. Genosse Kim Il Sung legte dar, daß der Mensch als ein gesellschaftliches Wesen von Dschadschusong, Schöpfertum und Bewußtsein geprägt ist. Der Mensch ist natürlich auch ein materielles Wesen, aber nicht ein einfaches, sondern das höchstentwickelte, ein besonderes Produkt der Entwicklung der materiellen Welt. Als sich der Mensch aus dem Tierreich löste, trat er bereits als besonderes Wesen auf. Während alle andere lebende Materie zur objektiven Welt gehört, sich ihr anpaßt und so ihre Existenz erhält, lebt und entwickelt sich der Mensch, indem er die Welt erkennt, verändert und sie sich dienstbar macht. Der Mensch als Herr der Welt nimmt deshalb eine besondere Stellung ein und spielt eine ebensolche Rolle, weil er ein gesellschaftliches Wesen ist, dem Dschadschusong, Schöpfertum und Bewußtheit eigen sind." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.19/20)
Diese Grundaussage ist richtig, aber auch nicht neu. Sie basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bereits Marx, Engels, Lenin und Stalin festgestellt und wissenschaftlich nachgewiesen haben. Im Grunde genommen drückt Kim Jong Il mit dieser Grundaussage in konzentrierter Form die Einheit der drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus sowohl in der Theorie als auch in ihrer praktischen Anwendung aus. Damit gibt es keine Unterschiede zum Marxismus-Leninismus. Die Juche-Ideologie ist der Marxismus-Leninismus sowohl von seiner theoretischen Begründung als auch in der praktischen Anwendung unter den konkret historischen Bedingungen Koreas. Die Juche-Ideologie hat also durchaus ihre Berechtigung, als schöpferischer Teil des Marxismus-Leninismus gerechnet zu werden, und liefert darüber hinaus der revolutionären Arbeiter- und kommunistischen Weltbewegung nicht von der Hand zu weisende theoretische und praktische Erkenntnisse.
Die Einheit der drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus bedeutet nicht anderes, als den Menschen untrennbar und unlösbar im Mittelpunkt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Der Kampf der Kommunisten - und das geht nur auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und in der Einheit seiner drei Bestandteile sowohl in der Theorie als auch in der Praxis - ist ein Kampf des Menschen für sich selbst. Die kommunistische Partei muß an der Spitze der revolutionären Arbeiterbewegung unabdingbar ihr gesamtes Handeln im Dienste der Menschen stellen. Ein Kommunist muß wissen, was die Menschen fühlen, denken und wollen. Ein Kommunist muß immer für die Probleme und Sorgen der Menschen da sein. Nur in diesem Wechselverhältnis, welches niemals aufhört zu existieren, kann die Partei ihrer Rolle und Aufgabe als Partei der Arbeiterklasse gerecht werden. Und an diesem Wechselverhältnis muß sich die Partei stets und ständig selbst prüfen, ihre politische und ideologische Arbeit prüfen.
Die Partei - das lehrt uns Lenin - kann weder die kapitalistische Gesellschaftsordnung revolutionär überwinden noch die neue, die sozialistische/kommunistische Gesellschaft aufbauen, das können nur die Menschen selbst, mit ihrer marxistisch-leninistischen Partei! Wer diesen entscheidenden Aspekt begreift, wird auch den Marxismus-Leninismus sowohl in der Theorie als auch in der Praxis begreifen.
Niemand kann dem Marxismus-Leninismus in seiner Einheit sowohl in der Theorie als auch in der Praxis gerecht werden, wenn er sich scheut, seine Reinheit zu vertreten und zu verteidigen. Ein Kommunist muß sich bewußt sein, daß der Klassengegner, die Bourgeoisie, so lange, wie diese Klasse noch existiert, immer und stets versuchen wird, die Arbeiterbewegung wie auch die kommunistische Bewegung mit der bürgerlichen Ideologie zu infiltrieren und zu durchsetzen. Dieses bürgerliche Gift ist selbst in den Köpfen mancher, die sich Kommunist oder Linke nennen, oftmals mehr oder weniger vorhanden. Diesen wird es einerseits schwerfallen, den Marxismus-Leninismus in der Einheit seiner drei Bestandteile und den Menschen darin im Mittelpunkt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Andererseits sehen sie in der Rolle der marxistisch-leninistischen Partei eine andere Rolle, als sie der Marxismus-Leninismus vorgibt. Sie sprechen nicht mehr von der Diktatur des Proletariat, sprechen von der Diktatur der marxistisch-leninistischen Partei, verwenden den bürgerlichen Begriff des Personenkults, wenn sie über das Verhältnis von Führern kommunistischer Parteien zu den Volksmassen in den sozialistischen Ländern sprechen.
Um so wichtiger ist es, dazu beizutragen, über die Juche-Ideologie zu berichten. Zwei Möglichkeiten bieten sich hierfür an:
1. Die Schriften von Kim Il Sung und Kim Jong Il zu publizieren und sie vor allem auch in Deutschland bekannt zu machen;
2. Über das Leben und Schaffen des koreanischen Volkes, über ihren Kampf gegen die japanischen Kolonialherren von 1900 bis 1945 und über den Vaterländischen Krieg des koreanischen Volkes von 1950 bis 1953 gegen den US-amerikanischen Aggressor, über den erfolgreichen Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und über den Prozeß der Vereinigung von Nord- und Südkorea zu berichten.
So wird es uns gelingen, bei vielen Menschen unseres Landes ein anderes Verhältnis zum sozialistischen Korea zu bewirken, sie zum Nachdenken anzuregen, die verleumderischen, mit Lügen bespickten Berichte der bürgerlichen Medien kritischer zu bewerten und den Marxismus-Leninismus als wissenschaftlich begründete Ideologie der Arbeiter- und kommunistischen Bewegung allmählig verstehen und begreifen zu können.
DANKE! ....eine verknüpfung mit der bedeutung von ideologien und ihren einfluss auf die gesellschaftliche entwicklung habe ich mir sehnlichst gewünscht!
Auch in Nordkorea stellen sich viele Menschen diese Frage. Man hat dort aber einen anderen Ansatz.
Die Geschichte der Menschheit hat bewiesen: Eine fortschrittliche Ideologie spielt eine wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung.
Wenn sich die Volksmassen von einer fortschrittlichen Ideologie leiten lassen, können sie zu großartigen Gestaltern der Geschichte werden. Natürlich spielen nicht alle fortschrittlichen Ideologien in der gesellschaftlichen Entwicklung ein und dieselbe Rolle. Je nachdem, wie sie das Streben und die Interessen der Volksmassen vertreten und inwiefern sie ihnen einen richtigen Kampfweg weisen, sind sie von unterschiedlicher Tragweite.
Auch vor der Entstehung des Proletariats gab es Ideologien, die die Bestrebungen der progressiven Klassen der Gesellschaft widerspiegelten. Die Ideologien der Vergangenheit waren jedoch historisch und klassenmäßig begrenzt wie auch ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung. Nur die revolutionäre Ideologie der Arbeiterklasse kann die Forderungen der Zeit und das Streben der Volksmassen richtig widerspiegeln, die Völker zum revolutionären Kampf aufrufen und dadurch die gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben.
Die Ideologie der revolutionären Arbeiterklasse wird von ihren hervorragenden Führern begründet. Um 1848 begründeten Marx und Engels den Marxismus, begründeten wissenschaftlich die historische Mission der Arbeiterklasse, die den Schauplatz des Klassenkampfes betrat, zeigten ihren Weg zur Befreiung, gaben dem Klassenkampf gegen das Kapital Impulse und waren gleichzeitig auch die Initiatoren der internationalen kommunistischen Bewegung.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte W.I. Lenin im Einklang mit den konkret historischen Bedingungen, unter denen der Kapitalismus in sein letztes, das Stadium des Imperialismus übergegangen war, den Marxismus zum Leninismus. Der Marxismus-Leninismus beflügelte die Arbeiterklasse und die Völker zum Kampf gegen den Imperialismus, für Freiheit und Befreiung. Der Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution leitete den Niedergang des Imperialismus und die Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus ein.
Die revolutionäre Ideologie der Arbeiterklasse spiegelt die herangereiften Forderungen der Geschichte und ihrer Revolution wider.
Als Kim Il Sung an die Spitze der koreanischen Revolution trat, zeichnete sich eine neue Etappe im Kampf der Proletariats, der Volksmassen gegen Ausbeutung und Unterdrückung ab. International gewann der Sozialismus, der 1917 in Rußland unter Führung der Bolschewiki gesiegt hatte, mehr und mehr an Einfluß, und der revolutionäre Kampf des Proletariats und die Befreiungsbewegung der Völker in den Kolonien und Halbkolonien nahmen einen raschen Aufschwung. Mit dem Ziel, die revolutionären Aktionen der Volksmassen zu ersticken und ihrer tiefgreifenden politischen und ökonomischen Krise zu entrinnen, verstärkte der Imperialismus die Ausplünderung und brutale Unterdrückung der Volksmassen. In vielen kolonialen und halbkolonialen Ländern verschärften sich die Widersprüche. Die Völker, deren Souveränität lange Zeit von ihren imperialistischen Kolonialherren mit Füßen getreten wurde, erhoben sich zum Kampf für die Klassen- und nationale Befreiung. Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts war eine neue Etappe angebrochen, in der sich die weltweite revolutionäre Bewegung tiefgehend und vielfältig entwickelte.
Für die Durchführung proletarischer Revolutionen gibt es kein allgemeingültiges Rezept. Die konkret historischen Bedingungen sind in jedem Land unterschiedlich. Der Marxismus-Leninismus weist zwar wissenschaftlich begründet den Weg zur Erfüllung der historischen Mission des Proletariats und zum Aufbau der neuen, sozialistischen Gesellschaft, dennoch ist der Marxismus-Leninismus in dieser härtesten Etappe des Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie schöpferisch anzuwenden.
Diese Erkenntnis war besonders für Korea wichtig, in dem die Geschichte eine Reihe von besonderen Merkmalen in ihrer Entwicklung aufwies. Die Juche Ideologie wurde aufgrund dieser Forderung der Praxis der koreanischen Revolution begründet.
Die Revolution ist ein Kampf für die Verwirklichung der Bedürfnisse der Volksmassen nach der Souveränität durch die Mobilisierung ihrer Kraft. Sie ist ein Ringen um ihre eigene Befreiung. Die Volksmassen, die sich mit einer revolutionären Ideologie ausgerüstet haben und als eine organisierte politische Kraft zusammenhalten, gehen aus der Revolution als Sieger hervor. Ein Revolutionär ist verpflichtet, zu den Volksmassen zu gehen, auf sie einzuwirken, sie zu organisieren und zum Kampf aufzurufen. Auch die revolutionären Kräfte müssen unter den Volksmassen herangebildet werden, alle Probleme im revolutionären Kampf sind gestützt auf ihre klugen Gedanken und ihre Kraft zu lösen.
Kim Jong Il beschreibt die Situation in Korea wie folgt: "Nehmen wir aber die Kommunisten und Nationalisten unseres Landes, die sich in den zwanziger Jahren angeblich mit der nationalen Befreiungsbewegung befaßten. Sie dachten nicht daran, zu den Volksmassen zu gehen, auf sie einzuwirken und sie zu organisieren und zum revolutionären Kampf aufzurufen, sondern, losgelöst von ihnen, stritten sie untereinander lediglich um die Hegemonie und droschen leeres Stroh. Anstatt die Massen zusammenzuschließen, spalteten sie sich durch Fraktionskämpfe." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.15)
Bereits zu Beginn seines revolutionären Kampfes erkannte Genosse Kim Il Sung ihre Fehler und ging einen anderen, den wahren revolutionären Weg und stützte sich im Kampf auf die Volksmassen. Das war einer der Ausgangspunkte für die Begründung der Juche-Ideologie.
Weiter schreibt Kim Jong Il: "Die koreanische Revolution, die das Juche Zeitalter einleitete, wäre nicht einen einzigen Schritt vorangekommen, wenn man sie nicht von Anfang an selbständig und schöpferisch geführt hätte. Sie war eine schwierige, komplizierte und harte Revolution, denn sie mußte angesichts des mächtigen japanischen Imperialismus die Aufgaben der antiimperialistischen Erhebung für die nationale Befreiung und die der antifeudalen demokratischen Bewegung gleichzeitig lösen und einen völlig neuen Weg bahnen.
Hinzu kam, daß sich damals in der antijapanischen nationalen Befreiungsbewegung und der kommunistischen Bewegung unseres Landes die Kriecherei sehr stark auswirkte und der Revolution Hindernisse in den Weg stellte. Die Nationalisten und Pseudomarxisten gaben ihre üble Gewohnheit, Kriecherei und Fraktionskämpfe, wodurch bereits in der Vergangenheit das Land in den Abgrund geführt worden war, nicht auf und dachten nicht daran, die Revolution aus eigener Kraft zu verwirklichen, sondern glaubten törichterweise daran, daß man mit Hilfe fremder Kräfte die Unabhängigkeit erreichen kann. Leute, die so taten, als liege ihnen die kommunistische Bewegung am Herzen, bildeten Gruppierungen und ersuchten die Komintern um Anerkennung. Losgelöst von den historischen Bedingungen und der Realität unseres Landes, das eine koloniale und halbfeudale Gesellschaft war, trachteten sie danach, bestehende Theorien und Erfahrungen anderer mechanisch zu übernehmen. Kriecherei und Dogmatismus wirkten sich derart aus, daß es unmöglich war, den Weg der Revolution zu beschreiten. Genosse Kim Il Sung zog ernste Lehren aus den Folgen dieses Kriechertums und des Dogmatismus und kam zu der Erkenntnis, daß die Revolution weder der Erlaubnis noch der Weisung irgendeines Fremden bedarf, daß man sie aus eigener Überzeugung und auf eigene Verantwortung führen und alle Probleme in der Revolution selbständig und schöpferisch klären muß." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.15/16) Das war ein weiterer Ausgangspunkt der Juche Ideologie.
Kim Il Sung hat auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und der Erfahrungen und Lehren aus der Praxis des revolutionären Kampfes die neue revolutionäre Ideologie, die Juche Ideologie begründet. Dabei ging er konsequent von der Praxis der Revolution aus, entfaltete eine ideologisch theoretische Tätigkeit und entwickelte und bereicherte die revolutionäre Theorie des Marxismus-Leninismus, indem er die von der revolutionären Praxis aufgeworfenen Fragen beantwortete.
Kim Il Sung beherrschte zu Beginn seiner revolutionären Tätigkeit den Marxismus Leninismus. Jedoch wandte er nicht nur diese Lehre in der Praxis der koreanischen Revolution an, sondern stand unbeirrt auf dem Standpunkt, die von der revolutionären Praxis aufgeworfenen Fragen eigenständig zu lösen.
Kim Jong Il schreibt hierzu: "Im Kampf gegen die starrsinnigen Nationalisten, Pseudomarxisten, Kriecher und Dogmatiker, für einen neuen revolutionären Weg entdeckte er die Wahrheit der Juche Ideologie, beleuchtete deren Prinzipien auf der Konferenz der leitenden Funktionäre des Kommunistischen und des Antiimperialistischen Jugendverbandes, die im Juni 1930 in Kalun stattfand, und legte die Juche Linie der koreanischen Revolution dar. Das war ein historisches Ereignis, der Zeitpunkt der Geburt der Juche Ideologie und der revolutionären Juche Linie." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.16)
So wurde die Juche Ideologie begründet gestützt auf die Forderungen der neuen revolutionären Etappe, in der die Volksmassen als vorwärtstreibende Kraft der Geschichte auftraten, und die reichen Erfahrungen aus dem revolutionären Kampf des koreanischen Volkes. Heute ist sie zur großen Leitidee für die proletarische Revolution zur Zerschlagung und Überwindung der Imperialismus beherrschten Welt geworden.
Dieser kurze Abriß der historischen Herausbildung der Juche-Ideologie in Korea war notwendig, um das Verhältnis von Marxismus-Leninismus und Juche-Ideologie zu begreifen.
Der Marxismus-Leninismus ist die einzige und wissenschaftliche Weltanschauung der Kommunisten. Daß auch die Partei der Arbeit Koreas eine kommunistische Partei und auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus ausgerichtet ist, kann ebenfalls nicht abgestritten werden. Wir Kommunisten sprechen heute von der Einheit und Reinheit des Marxismus-Leninismus. Was heißt Einheit und Reinheit?
Jeder, der sich mit der wissenschaftlichen Weltanschauung des Marxismus-Leninismus beschäftigt, weiß, daß der Marxismus-Leninismus aus drei Bestandteilen, dem dialektisch-historischen Materialismus, der politischen Ökonomie und dem wissenschaftlichen Kommunismus besteht. Nur in dieser untrennbaren Einheit kann und darf der Marxismus-Leninismus angesehen werden. Karl Marx, Friedrich Engels und W.I. Lenin schufen mit ihrem wissenschaftlichen Lehren die theoretische Grundlagen, die wissenschaftliche Weltanschauung, die Ideologie des Marxismus-Leninismus. Reinheit des Marxismus-Leninismus bedeutet, ihn gemäß der Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin gegen alle Angriffe der bürgerlichen Ideologie und des Revisionismus und Reformismus innerhalb der Arbeiterklasse mit allen Mittel zu verteidigen und zu vertreten.
Die marxistisch-leninistische Theorie ist die eine Seite, die marxistisch-leninistische Praxis die andere Seite. Was für die Bewahrung der Einheit und Reinheit des Marxismus-Leninismus in der Theorie gilt, gilt ebenso auf der Seite seiner praktischen Anwendung.
Was verstehen aber nun die koreanischen Genossen unter der Juche-Ideologie? Genosse Kim Jong Il schreibt in seiner Abhandlung "Über die Juche-Ideologie": "Die Juche Ideologie ist eine neue philosophische Idee, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Wie Genosse Kim Il Sung erklärt hat, beruht die Juche Ideologie auf dem philosophischen Grundsatz, daß der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Diese Lehre beantwortet die Grundfrage der Philosophie, in deren Mittelpunkt der Mensch steht, und beleuchtet das philosophische Prinzip, daß der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Der Mensch ist Herr über alles das bedeutet, daß der Mensch Herr der Welt und seines eigenen Schicksals ist. Der Mensch entscheidet alles das besagt, daß der Mensch bei der Umgestaltung der Welt und bei der Gestaltung seines eigenen Schicksals die entscheidende Rolle spielt. Das philosophische Grundprinzip der Juche Ideologie sieht den Menschen im Mittelpunkt und bestimmt danach Stellung und Rolle des Menschen in der Welt. Genosse Kim Il Sung legte dar, daß der Mensch als ein gesellschaftliches Wesen von Dschadschusong, Schöpfertum und Bewußtsein geprägt ist. Der Mensch ist natürlich auch ein materielles Wesen, aber nicht ein einfaches, sondern das höchstentwickelte, ein besonderes Produkt der Entwicklung der materiellen Welt. Als sich der Mensch aus dem Tierreich löste, trat er bereits als besonderes Wesen auf. Während alle andere lebende Materie zur objektiven Welt gehört, sich ihr anpaßt und so ihre Existenz erhält, lebt und entwickelt sich der Mensch, indem er die Welt erkennt, verändert und sie sich dienstbar macht. Der Mensch als Herr der Welt nimmt deshalb eine besondere Stellung ein und spielt eine ebensolche Rolle, weil er ein gesellschaftliches Wesen ist, dem Dschadschusong, Schöpfertum und Bewußtheit eigen sind." (Kim Jong Il, Über die Juche-Ideologie, Korea, Pyongyang 1989, S.19/20)
Diese Grundaussage ist richtig, aber auch nicht neu. Sie basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bereits Marx, Engels, Lenin und Stalin festgestellt und wissenschaftlich nachgewiesen haben. Im Grunde genommen drückt Kim Jong Il mit dieser Grundaussage in konzentrierter Form die Einheit der drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus sowohl in der Theorie als auch in ihrer praktischen Anwendung aus. Damit gibt es keine Unterschiede zum Marxismus-Leninismus. Die Juche-Ideologie ist der Marxismus-Leninismus sowohl von seiner theoretischen Begründung als auch in der praktischen Anwendung unter den konkret historischen Bedingungen Koreas. Die Juche-Ideologie hat also durchaus ihre Berechtigung, als schöpferischer Teil des Marxismus-Leninismus gerechnet zu werden, und liefert darüber hinaus der revolutionären Arbeiter- und kommunistischen Weltbewegung nicht von der Hand zu weisende theoretische und praktische Erkenntnisse.
Die Einheit der drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus bedeutet nicht anderes, als den Menschen untrennbar und unlösbar im Mittelpunkt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Der Kampf der Kommunisten - und das geht nur auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und in der Einheit seiner drei Bestandteile sowohl in der Theorie als auch in der Praxis - ist ein Kampf des Menschen für sich selbst. Die kommunistische Partei muß an der Spitze der revolutionären Arbeiterbewegung unabdingbar ihr gesamtes Handeln im Dienste der Menschen stellen. Ein Kommunist muß wissen, was die Menschen fühlen, denken und wollen. Ein Kommunist muß immer für die Probleme und Sorgen der Menschen da sein. Nur in diesem Wechselverhältnis, welches niemals aufhört zu existieren, kann die Partei ihrer Rolle und Aufgabe als Partei der Arbeiterklasse gerecht werden. Und an diesem Wechselverhältnis muß sich die Partei stets und ständig selbst prüfen, ihre politische und ideologische Arbeit prüfen.
Die Partei - das lehrt uns Lenin - kann weder die kapitalistische Gesellschaftsordnung revolutionär überwinden noch die neue, die sozialistische/kommunistische Gesellschaft aufbauen, das können nur die Menschen selbst, mit ihrer marxistisch-leninistischen Partei! Wer diesen entscheidenden Aspekt begreift, wird auch den Marxismus-Leninismus sowohl in der Theorie als auch in der Praxis begreifen.
Niemand kann dem Marxismus-Leninismus in seiner Einheit sowohl in der Theorie als auch in der Praxis gerecht werden, wenn er sich scheut, seine Reinheit zu vertreten und zu verteidigen. Ein Kommunist muß sich bewußt sein, daß der Klassengegner, die Bourgeoisie, so lange, wie diese Klasse noch existiert, immer und stets versuchen wird, die Arbeiterbewegung wie auch die kommunistische Bewegung mit der bürgerlichen Ideologie zu infiltrieren und zu durchsetzen. Dieses bürgerliche Gift ist selbst in den Köpfen mancher, die sich Kommunist oder Linke nennen, oftmals mehr oder weniger vorhanden. Diesen wird es einerseits schwerfallen, den Marxismus-Leninismus in der Einheit seiner drei Bestandteile und den Menschen darin im Mittelpunkt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Andererseits sehen sie in der Rolle der marxistisch-leninistischen Partei eine andere Rolle, als sie der Marxismus-Leninismus vorgibt. Sie sprechen nicht mehr von der Diktatur des Proletariat, sprechen von der Diktatur der marxistisch-leninistischen Partei, verwenden den bürgerlichen Begriff des Personenkults, wenn sie über das Verhältnis von Führern kommunistischer Parteien zu den Volksmassen in den sozialistischen Ländern sprechen.
Um so wichtiger ist es, dazu beizutragen, über die Juche-Ideologie zu berichten. Zwei Möglichkeiten bieten sich hierfür an:
1. Die Schriften von Kim Il Sung und Kim Jong Il zu publizieren und sie vor allem auch in Deutschland bekannt zu machen;
2. Über das Leben und Schaffen des koreanischen Volkes, über ihren Kampf gegen die japanischen Kolonialherren von 1900 bis 1945 und über den Vaterländischen Krieg des koreanischen Volkes von 1950 bis 1953 gegen den US-amerikanischen Aggressor, über den erfolgreichen Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und über den Prozeß der Vereinigung von Nord- und Südkorea zu berichten.
So wird es uns gelingen, bei vielen Menschen unseres Landes ein anderes Verhältnis zum sozialistischen Korea zu bewirken, sie zum Nachdenken anzuregen, die verleumderischen, mit Lügen bespickten Berichte der bürgerlichen Medien kritischer zu bewerten und den Marxismus-Leninismus als wissenschaftlich begründete Ideologie der Arbeiter- und kommunistischen Bewegung allmählig verstehen und begreifen zu können.
schön geschrieben hg