Die afrikanische Verführung Kapstadt - Licht und Schatten
Kapstadt ist eine der faszinierendsten Städte der Welt, malerisch gelegen zwischen Tafelberg und dem atlantischen Ozean. 2010 wird hier auch um die Fußballweltmeisterschaft gespielt. Ein Schmelztiegel der Kulturen. Neue Heimat für Tausende Deutsche, die hier ihr Glück suchen - und spätestens seit dem Ende der Apartheid auch Touristenhochburg.
So hatte sich Asanda Bhuda ihren Feierabend nicht vorgestellt. Nach zwölf Stunden Arbeit sitzt die junge Stewardess plötzlich mit zwei ZDF-Reportern im Taxi, die sie nach dem besten Weg vom Flughafen in die Stadt gefragt haben.
Kapstadt ist eine Stadt der Kontraste
Sie nimmt die beiden mit in ihre Heimatstadt Kapstadt, vorbei an Townships und Tafelberg. "Kapstadt ist wunderschön und hat so viel zu bieten", schwärmt die viel reisende Stewardess, "es ist meine Traumstadt. Ich möchte nirgendwo anders leben als hier."
Kapstadt ist eine Stadt der Kontraste - auf der einen Seite die Reichen in ihren Luxusapartments, auf der anderen Seite der Großteil der Bevölkerung in den Blechhütten der Townships. Für die einen ist Kapstadt ein einziges Erholungsgebiet, für andere ein Hort der Kriminalität.
Träume, Träumer und Albträume
Die ZDF-Reporter Marcus Niehaves und Carsten Behrendt sind Träumen und Träumern, aber auch den Albträumen auf der Spur. "Erleben" ist ihre Mission, "Überraschung" ihr Prinzip. Sie haben die Kamera immer dabei, nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise und lassen sie teilhaben an ihren Erlebnissen. Sie klettern auf den Tafelberg, stürmen ins überraschend kalte Atlantikwasser, sind Gäste bei einer "Trance-Party" und starten durch bis zum Kap der Guten Hoffnung.
Sie mieten sich für ihre Tour ein Traumauto - einen amerikanischen Sportwagen, der leider schon etwas in die Jahre gekommen ist. Auf der Suche nach Kühlwasser treffen sie den deutschen Auswanderer Udo Mettendorf, der sie schließlich mitnimmt auf eine Ballonfahrt über das Weinland vor den Toren Kapstadts. Udo Mettendorf und seine Frau Carmen stammen aus Bad Homburg in Hessen. 1986 haben sie Deutschland verlassen.
Während einer langen Afrikareise entstand die Idee, dort eine eigene Firma aufzumachen. " In der Kap-Region sind unheimlich viele Einwanderer aus verschiedenen Ländern. Alle sind motiviert und bringen das Beste aus ihrer Kultur mit. Das hat es uns einfacher gemacht", sagt Udo Mettendorf. Den Schritt nach Südafrika haben die beiden nie bereut.
Luxus am Meer
Am berühmten Strand von Camps Bay lernen die Reporter den Immobilienmakler Geoff Steere kennen. Er zeigt ihnen Traumwohnungen und schwärmt vom Luxus am Meer. Das teuerste Apartment hat er gerade für 3,5 Millionen Euro verkauft. "Geschützt gegen Wind und gegen Einbrecher", sagt er, wobei Sicherheit für einige Käufer wohl das Wichtigere ist.
Traumhaft: die Strände in und um Kapstadt
"Es gibt Ecken in der Stadt, da sollte man vor allem nachts nicht hingehen", warnt der Makler. Die Reporter tun es doch und fahren im ortsüblichen Minibus, vollgestopft mit 16 Leuten, in die Townships. Bulelani Futshane, ein 22-jähriger Schwarzer, ist ihr Beschützer in der fremden Welt. Armut, Alkohol und illegale Waffen - in den Townships geht es ums nackte Überleben. Und trotzdem ist Bulelani stolz auf sein Viertel. Warum? Bulelani lacht: "Ich könnte mich recht schnell aufs Leben in den reichen Gegenden einstellen. Aber lass mal einen von denen hier leben. Die Chancen, dass die es im Township packen, sind sehr gering."
Eine Stadt und zwei Welten
Die Reporter machen den Test und verbringen eine Nacht in einer Pension mitten in Kapstadts ältestem Township Langa. Unter dem Schutz ihrer Wirtin begeben sie sich ins Nachtleben und landen in einer illegalen Kneipe. Billiger Alkohol ertränkt hier die Sorgen, die Reporter erleben den Frust der Townshipbewohner hautnah. Kapstadt - eine Stadt und doch zwei Welten. Arm und reich, schwarz und weiß. Daran hat auch das Ende der Apartheid bislang wenig geändert. Doch es gibt Hoffnung, sagt Joe Schaffors, ein schwarzer Museumsführer. Ihn treffen die beiden Reporter im District Six Museum, das an die Zerstörung eines ganzen Stadtteils erinnert. Der 69-jährige Joe hat in Zeiten der Rassentrennung den Abriss seines Hauses miterlebt.
"Der District Six", sagt er, "war ein lebendiges Viertel im Herzen Kapstadts, in dem schon die Babies in ihren Kinderwagen zu Blues, Swing und Jazz gewippt haben." Dann aber kamen in den 70ern die Bulldozer und zerstörten die Heimat von 60.000 Menschen. Heute ist das Viertel eine Brachfläche - aber Joe Schaffors hofft, dass hier irgendwann einmal wieder der District Six Flair aufleben wird. "Wir haben die Apartheid abgeschafft, da werden wir das auch noch schaffen", sagt er.
Dem Leben etwas Positives abgewinnen
Die Reporter fahren mit ihm nach Robben Island, der ehemaligen Gefangeneninsel in der Bucht vor Kapstadt. Hier wurden Nelson Mandela und viele schwarze Bürgerrechtler Jahrzehnte ihres Lebens weggesperrt. Und doch schafften sie es, heimlich und unter Lebensgefahr, ein demokratisches Südafrika zu planen. "Ich bewundere diese Menschen", sagt Joe Schaffors, "ich habe mich oft gefragt, ob ich so mutig gewesen wäre wie Mandela und die anderen. Ich bezweifle es."
Was die Reporter besonders beeindruckt hat, ist die Lebenslust der Menschen, die sie getroffen haben. Die meisten Menschen versuchen ihrer Lebenssituation etwas Positives abzugewinnen, man schaut nach vorn. Egal, wie schwierig das Leben auch sein mag. Die Kapstädter sind entspannt, fröhlich und offen - neben der Schönheit ist es das, was diesen Ort an der Südspitze Afrikas für sie zur Traumstadt macht.
Larruso schrieb: Ich glaub, das schau ich mir mal an.
Tx für den Tipp, mal schauen, ob se auch en Weinchen von dir präsentieren
Ich weiß ja ned wir ihr hier alle auf den Gedanken kommt, ich hätte was mit Wein zu tun? Ich trink den nur - und zwar gerne.
Ich selbst leben in Somerset West ca. 45 KM entfernt und da ist es noch viel schöner.
Gruß Afrigaaner
Hatte das mal so verstanden, das du den südafrikansichen Wein so angepriesen hattest, irgendwie habe ich dann die Verbindung Afrigaaner+Wein hergestellt. Egal, ich mag den Fusel auch
dawiede schrieb: Afrigaaner, ich komm nicht mehr auf den Namen eines Stadtteils und finde ihn auch nicht, weil ich nicht mehr genau weiss, wo der liegt...
Ich habe nur ungefaehr im Kopf: Fairways, Fairwell oder aehnlich..
Kannst du mir helfen?
Hmm könnte Fairview sein.
Wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob das ein Stadtteil ist. Da kennt sich der Springbok 46 besser aus. - Ich wohne zu weit von Kapstadt entfernt.
Fairview kenne ich allerdings als genialer Käsemacher und Weinestate mit sehr guten Wein - und das ist viel wichtiger als ein Stadtteil ,-) ,-)
Kapstadt - Licht und Schatten
Kapstadt ist eine der faszinierendsten Städte der Welt, malerisch gelegen zwischen Tafelberg und dem atlantischen Ozean. 2010 wird hier auch um die Fußballweltmeisterschaft gespielt. Ein Schmelztiegel der Kulturen. Neue Heimat für Tausende Deutsche, die hier ihr Glück suchen - und spätestens seit dem Ende der Apartheid auch Touristenhochburg.
So hatte sich Asanda Bhuda ihren Feierabend nicht vorgestellt. Nach zwölf Stunden Arbeit sitzt die junge Stewardess plötzlich mit zwei ZDF-Reportern im Taxi, die sie nach dem besten Weg vom Flughafen in die Stadt gefragt haben.
Kapstadt ist eine Stadt der Kontraste
Sie nimmt die beiden mit in ihre Heimatstadt Kapstadt, vorbei an Townships und Tafelberg. "Kapstadt ist wunderschön und hat so viel zu bieten", schwärmt die viel reisende Stewardess, "es ist meine Traumstadt. Ich möchte nirgendwo anders leben als hier."
Kapstadt ist eine Stadt der Kontraste - auf der einen Seite die Reichen in ihren Luxusapartments, auf der anderen Seite der Großteil der Bevölkerung in den Blechhütten der Townships. Für die einen ist Kapstadt ein einziges Erholungsgebiet, für andere ein Hort der Kriminalität.
Träume, Träumer und Albträume
Die ZDF-Reporter Marcus Niehaves und Carsten Behrendt sind Träumen und Träumern, aber auch den Albträumen auf der Spur. "Erleben" ist ihre Mission, "Überraschung" ihr Prinzip. Sie haben die Kamera immer dabei, nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise und lassen sie teilhaben an ihren Erlebnissen. Sie klettern auf den Tafelberg, stürmen ins überraschend kalte Atlantikwasser, sind Gäste bei einer "Trance-Party" und starten durch bis zum Kap der Guten Hoffnung.
Sie mieten sich für ihre Tour ein Traumauto - einen amerikanischen Sportwagen, der leider schon etwas in die Jahre gekommen ist. Auf der Suche nach Kühlwasser treffen sie den deutschen Auswanderer Udo Mettendorf, der sie schließlich mitnimmt auf eine Ballonfahrt über das Weinland vor den Toren Kapstadts. Udo Mettendorf und seine Frau Carmen stammen aus Bad Homburg in Hessen. 1986 haben sie Deutschland verlassen.
Während einer langen Afrikareise entstand die Idee, dort eine eigene Firma aufzumachen. " In der Kap-Region sind unheimlich viele Einwanderer aus verschiedenen Ländern. Alle sind motiviert und bringen das Beste aus ihrer Kultur mit. Das hat es uns einfacher gemacht", sagt Udo Mettendorf. Den Schritt nach Südafrika haben die beiden nie bereut.
Luxus am Meer
Am berühmten Strand von Camps Bay lernen die Reporter den Immobilienmakler Geoff Steere kennen. Er zeigt ihnen Traumwohnungen und schwärmt vom Luxus am Meer. Das teuerste Apartment hat er gerade für 3,5 Millionen Euro verkauft. "Geschützt gegen Wind und gegen Einbrecher", sagt er, wobei Sicherheit für einige Käufer wohl das Wichtigere ist.
Traumhaft: die Strände in und um Kapstadt
"Es gibt Ecken in der Stadt, da sollte man vor allem nachts nicht hingehen", warnt der Makler. Die Reporter tun es doch und fahren im ortsüblichen Minibus, vollgestopft mit 16 Leuten, in die Townships. Bulelani Futshane, ein 22-jähriger Schwarzer, ist ihr Beschützer in der fremden Welt. Armut, Alkohol und illegale Waffen - in den Townships geht es ums nackte Überleben. Und trotzdem ist Bulelani stolz auf sein Viertel. Warum? Bulelani lacht: "Ich könnte mich recht schnell aufs Leben in den reichen Gegenden einstellen. Aber lass mal einen von denen hier leben. Die Chancen, dass die es im Township packen, sind sehr gering."
Eine Stadt und zwei Welten
Die Reporter machen den Test und verbringen eine Nacht in einer Pension mitten in Kapstadts ältestem Township Langa. Unter dem Schutz ihrer Wirtin begeben sie sich ins Nachtleben und landen in einer illegalen Kneipe. Billiger Alkohol ertränkt hier die Sorgen, die Reporter erleben den Frust der Townshipbewohner hautnah. Kapstadt - eine Stadt und doch zwei Welten. Arm und reich, schwarz und weiß. Daran hat auch das Ende der Apartheid bislang wenig geändert. Doch es gibt Hoffnung, sagt Joe Schaffors, ein schwarzer Museumsführer. Ihn treffen die beiden Reporter im District Six Museum, das an die Zerstörung eines ganzen Stadtteils erinnert. Der 69-jährige Joe hat in Zeiten der Rassentrennung den Abriss seines Hauses miterlebt.
"Der District Six", sagt er, "war ein lebendiges Viertel im Herzen Kapstadts, in dem schon die Babies in ihren Kinderwagen zu Blues, Swing und Jazz gewippt haben." Dann aber kamen in den 70ern die Bulldozer und zerstörten die Heimat von 60.000 Menschen. Heute ist das Viertel eine Brachfläche - aber Joe Schaffors hofft, dass hier irgendwann einmal wieder der District Six Flair aufleben wird. "Wir haben die Apartheid abgeschafft, da werden wir das auch noch schaffen", sagt er.
Dem Leben etwas Positives abgewinnen
Die Reporter fahren mit ihm nach Robben Island, der ehemaligen Gefangeneninsel in der Bucht vor Kapstadt. Hier wurden Nelson Mandela und viele schwarze Bürgerrechtler Jahrzehnte ihres Lebens weggesperrt. Und doch schafften sie es, heimlich und unter Lebensgefahr, ein demokratisches Südafrika zu planen. "Ich bewundere diese Menschen", sagt Joe Schaffors, "ich habe mich oft gefragt, ob ich so mutig gewesen wäre wie Mandela und die anderen. Ich bezweifle es."
Was die Reporter besonders beeindruckt hat, ist die Lebenslust der Menschen, die sie getroffen haben. Die meisten Menschen versuchen ihrer Lebenssituation etwas Positives abzugewinnen, man schaut nach vorn. Egal, wie schwierig das Leben auch sein mag. Die Kapstädter sind entspannt, fröhlich und offen - neben der Schönheit ist es das, was diesen Ort an der Südspitze Afrikas für sie zur Traumstadt macht.
Mit Material von ZDF
Tx für den Tipp, mal schauen, ob se auch en Weinchen von dir präsentieren
Ich weiß ja ned wir ihr hier alle auf den Gedanken kommt, ich hätte was mit Wein zu tun? Ich trink den nur - und zwar gerne.
Ich selbst leben in Somerset West ca. 45 KM entfernt und da ist es noch viel schöner.
Gruß Afrigaaner
Ich habe nur ungefaehr im Kopf: Fairways, Fairwell oder aehnlich..
Kannst du mir helfen?
Hatte das mal so verstanden, das du den südafrikansichen Wein so angepriesen hattest, irgendwie habe ich dann die Verbindung Afrigaaner+Wein hergestellt.
Egal, ich mag den Fusel auch
Hmm könnte Fairview sein.
Wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob das ein Stadtteil ist. Da kennt sich der Springbok 46 besser aus. - Ich wohne zu weit von Kapstadt entfernt.
Fairview kenne ich allerdings als genialer Käsemacher und Weinestate mit sehr guten Wein - und das ist viel wichtiger als ein Stadtteil ,-) ,-)
Gruss Afrigaaner
Ich werd mal auf der Karte schauen...
Ich kann mich erinnern, dass in erster Linie so genannte Farbige da gewohnt haben.
Der Tafelberg war auch gut zu sehen. Werd mich mal an den Springbok wenden.
Danke dir"!!