Nun, dann will ich auch meinen Teil zu unserer Erinnerungs-Serie beitragen...
Es ist die Geschichte eines einmaligen Fußballerlebnisses. Und es ist die beinahe ebenso unglaubliche Geschichte zweier Exil-Adler. Es war ein Sonntag, es war der 25. Mai 2003. Das Waldstadion war eine Baustelle, es hatte kein Dach und nur zweieinhalb bis drei halbfertige, aber funktionsfähige Tribünen. 25000 Menschen fanden Platz. Nur, muss man sagen, hätte dieses Spiel doch eigentlich jeder Fußball-Fan gerne live gesehen. Nur der liebe Gott weiß, weshalb ich mir Mitte Dezember bereits zwei Karten für das Finale sicherte. Wahrscheinlich, weil ja eh klar war, dass wir es am Ende spannend machen würden. Man kennt es ja nicht anders.
Nun, fünf Monate später sollte ich das goldenste Händchen aller Zeiten gehabt haben. Für mich war es erst das zweite Eintracht-Spiel, zu dem ich selbst hinfuhr. Mein klappriger Golf II, er fährt immer noch, machte es in Verbindung mit meinem erst vor wenigen Monaten bestandenen Führerschein möglich. Endlich konnte ich mal zu Eintracht-Spielen fahren, was insofern etwas besonderes war, dass ich rund 250 Kilometer vom Waldstadion entfernt wohne. Im schönen Schwäbisch Gmünd nämlich. Auch zu diesem Spiel musste ich erst einmal eine Begleitung finden - weil wer ist in Baden-Württemberg schon Eintracht-Fan? – doch ein Kumpel sagte zu. Glück für ihn und für mich, dass Freiburg schon aufgestiegen war, denn so konnte der SC-Fan mit mir gemeinsam für die Eintracht sein.
Es war also Sonntag, der 25. Mai, es war kurz vor 15 Uhr und es bahnte sich Fritz-Walter-Wetter an. Die Ausgangslage war eindeutig: Wir mussten gewinnen. Und zwar mit mindestens genau so vielen Treffern Vorsprung, wie es ein gewisser FSV Mainz 05 zeitgleich in Braunschweig tat. Jene Bonbonschmeißer hatten einen guten Tag erwischt. Zumindest ihr Stürmer Benjamin Auer, seines Zeichens der unbeweglichste Kartoffelsack auf einem Fußballplatz. Er traf tatsächlich viermal, und wie er das gemacht hat, weiß er wohl selbst nicht. Nach 61 Minuten feierte man in Braunschweig also Karneval, schließlich führten die Kappen mit 4:0.
Ihr wollt die zweite Geschichte an diesem Tag noch wissen? Ein Fremder neben mir machte von meinem Kumpel und mir ein Aufstiegs-Erinnerungs-Foto. Er schickte es mir per Email. In der er schrieb, dass er in der Nähe von Stuttgart wohnt. Es stellte sich heraus: Er wohnt nur 15 Kilometer von mir weg. Ein weiterer Adler mitten in Baden-Württemberg. Seither besuchen wir regelmäßig gemeinsam das Waldstadion oder die Eintracht auswärts. Auch wenn kein Spiel mehr diesen Charakter hatte wie dieses, für mich im doppelten Sinne, denkwürdige Spiel.
Oh mein Gott schon wieder einer , die Sommerpause ist noch lang wo soll das enden. Wunderbar !!!!!!!!
Im ernst, man sollte es vielleicht etwas koordinieren.
Ach was!
Völlig egal ob man sich wiederholt. Jeder sieht ein Spiel mit anderen Augen.
Ich plane noch folgendes ,das Tor des Jahres ,Pokalsieg 88,und ein besonderes Spiel gegen Essen Mitte der 70er( muß aber noch ein bissle recherchieren.) Die Story mit der Relegation und den andern Pokalspielen wie schon erwähnt bietet auch noch was
Btw auch die Gruselstunden unserer Eintracht lassen sich hervoragend verarbeiten,auch wenns weh tut. Schmerzen verbinden,davon gabs ne Menge. Also Leute haut rein wie Zwenboy. Die Website ist einen Besuch wert.
Du bist nicht der einzige Eintrachtfan in BW!! ich wohn in der Nähe von karlsruhe und es gibt in BW auch einen Fanclub namens Württenbergfreaks! Wo die genau herkommen weiß ich aber auch nicht genau!
P.S.: Guter bericht, fand ihn echt klasse!!ich hab mich nach 3:3 auf den Boden gesetzt und nicht mehr hochgeschaut, bis mein Kumpel kurz vor der entscheidenen Ecke gemeint hat, ich solle wieder hochkommen, naja, er hat mich mehr oder weniger hochgezehrt! das werd ich ihm nie vergessen!
RanKudo schrieb: Du bist nicht der einzige Eintrachtfan in BW!! ich wohn in der Nähe von karlsruhe und es gibt in BW auch einen Fanclub namens Württenbergfreaks! Wo die genau herkommen weiß ich aber auch nicht genau!
P.S.: Guter bericht, fand ihn echt klasse!!ich hab mich nach 3:3 auf den Boden gesetzt und nicht mehr hochgeschaut, bis mein Kumpel kurz vor der entscheidenen Ecke gemeint hat, ich solle wieder hochkommen, naja, er hat mich mehr oder weniger hochgezehrt! das werd ich ihm nie vergessen!
jo... nur von mir nach baden zu fahren lohnt sich nicht aber mittlerweile kenn ich ein paar wenige mehr. immerhin!
RanKudo schrieb: Du bist nicht der einzige Eintrachtfan in BW!! ich wohn in der Nähe von karlsruhe und es gibt in BW auch einen Fanclub namens Württenbergfreaks! Wo die genau herkommen weiß ich aber auch nicht genau!
Na dann will ich mal diesen denkwürdigen Tag aus meiner Sicht schildern.
Ich war damals noch kein Eintracht Fan, nur Sympathisant. Ich habe keine Ahnung vom Kader gehabt und das einzige "Fußballstadion", das ich jemals von innen gesehen hatte, war der Sportplatz um die Ecke. Dann aber kam dieser 25.5. auch da wusste ich morgens nicht mal, dass die Eintracht spielt und das es um den Aufstieg geht und wahrscheinlich wäre das auch heute noch so, wenn da nicht meine damalige Klassenlehrerin gewesen wäre. Sie hatte durchgesetzt, dass wir schon in der 7. Klasse eine Klassenfahrt nach England unternehmen dürfen. Ich denke ab ca. 16:15 Uhr saßen wir also an einem Gate unseres Frankfurter Flughafens. Einige hatten gehofft, dass unser Hauptsponsor irgendwo eine Leinwand aufgehängt hat oder dass wenigstens was auf den Monitoren am Gate gezeigt wird, seien es auch nur Ergebnisse. Dem war aber nicht so. So gab es für die gesamte Klasse genau ein Radio, um das man sich aber nicht mal richtig versammeln konnte, da der Empfang im Flughafengebäude so extrem mies war musste man das Radio die ganze Zeit an die Fensterscheibe drücken. Wie auch immer ich habe mich also mit 10 anderen Leuten an dieses Radio gehalten, da stand es grade 3:2.
Das 3:3 folgte und es herrschte allgemeine Ernüchterung. Unsere Rechenexperten schlussfolgerten sofort "Noch 3 Tore, das wird eh nix mehr!" Ich hatte mich mittlerweile ein bisschen in der Situation zurechtgefunden und fragte ob es nicht auch reichen würde wenn wir zwei Buden machen und die andere Eintracht eines. 'Wie wir alle wissen kam es ja letztendlich auch so.
Wie auch immer, es stand mittlerweile 5:3 und das am Ende nicht gegebene Tor fiel. So langsam merkte ich, wie mir das im inneren schmerzte. Doch dann kam die Zeit in der Helden geboren werden, die 93. Spielminute, es war 16:48 Uhr um genau zu sein. Und dann kamen diese Ecke und der Kopfball eines gewissen Alexander Schur und das wohl geilste Tor das ich je erlebt habe. Es stand 6:3. Jubelschreie tönten durch die Halle und wir wurden vom Flughafenpersonal freundlich gebeten doch etwas leiser zu sein, da sich andere Fluggäste durch den "Lärm" belästigt fühlten.
Im Radio wurde unterdessen verkündet, dass Strampe nochmals anpfeifen wolle. Das wäre jetzt die Zeit wo aus Helden tragische Helden werden. Doch Strampe pfiff nicht wieder an, es war vorbei und die Eintracht war wieder erstklassig.
Im Flugzeug musste ich dann folgende Durchsage hören "Falls es jemanden interessiert: Die Eintracht ist aufgestiegen." und dieser Satz war noch emotionsloser als er sich liest,
Aber an diesem Tag hatte ich mich mit dem Eintracht-Virus infiziert und ich bin es zum Glück bis heute auch nicht mehr los.
Im Bus von Heathrow zum ***** von England haben wir dann zu dritt geschlagene drei Stunden "Schwarz-Weiß wie Schnee" gesungen und damit den Rest des Busses zur Weißglut gebracht, aber das war uns so Wurscht wie der FSV Mainz.
P.S. Wir haben übrigens HR3 gehört. P.P.S. Ich hoffe mal, dass ich das chronologisch richtig wiedergegeben habe.
Na gut, dann will ich auch mal, ich habe den Bericht seiner Zeit für FGV geschrieben, wurde aber net abgedruckt.
Es war der 25.05.2003, etwa um 07:00 Uhr morgens, als ich voller Panik aufwachte und mit Freuden erkannte das es sich nur um einen Traum gehandelt hatte. In eben diesem Traum führte Mainz mit 0:4 in Braunschweig .......
Den ganzen Tag war ich so nervös, das ich nichts richtig sinnvolles tun konnte, ich meine mich zu erinnern sogar die Spülmaschine ausgeräumt zu haben.
Leider hatte ich mich zu spät um eine Karte für das Spiel gekümmert und musste somit zuhause Premiere schauen. Als es dann endlich 15:00 Uhr war, saß ich auf meinem Fernsehsessel und harrte der Dinge die da kommen sollten.
Der erste Schrei kam nach 5 Minuten als der gute Jermaine Jones das 1:0 schoss. Da dachte ich mir gut, aber das wird wohl nicht reichen. Ich glaube es war nur Sekunden später als in Braunschweig ein Tor gegen Mainz fiel, welches dann allerdings nicht gegeben wurde. Da kam der Ruf "Tor in Frankfurt!!". Ich dachte nur "oh super 2:0", aber weit gefehlt, Frommer köpfte das 1:1, konnte sich aber wohl nicht richtig darüber freuen. Ich persönlich halte ihm das Tor charakterlich zu gute. Na ja, bis jetzt schien noch nix verloren, da auch die Mainzer Probleme hatten. Aber nur bis zu dem Moment als wieder ein Tor aus Braunschweig vermeldet wurde, diesmal war es der Auer mit 0:1 für die Mannen von der "Ebsch Seid" (was so viel heißt wie: motzige (Rhein)-Seite). Damit war Meenz zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga (was wollen die da nur?). Kurze Zeit später fiel dann auch noch das 0:2; langsam schien mein (Alb-) Traum Wirklichkeit zu werden. Ich weiß nicht wie lange es dauerte aber Irgendwann schoss Alexander Schur das 2:1 für die Eintracht. Jetzt sah die Welt schon wieder besser aus. Als sich dann noch Ervin Skela den Ball zu einem Freistoss hinlegte und diesen wunderschön in das Reutlinger Tor schoss, war meine Fussballwelt wieder in Ordnung. An dieser Stelle muss ich mal anmerken, dass es schon schön ist auch mal wieder direkte Freistosstore zu sehen. Das Letzte vor Skela war, glaube ich, von Ralf Weber und das is ja auch schon ne Ecke her.
Aufregen konnte/durfte/musste ich mich dann nochmal als der Ehrenwerte Herr Strampe einen klaren Elfmeter an Henning Bürger nicht gab, nu ja, wer weiss wofür es gut war.
Zur Halbzeit sah es mit 3:1 für die Eintracht (die aus Frankfurt natürlich) und 0:2 für Mainz eigentlich nicht zu schlecht aus, wenn da nicht mein Traum gewesen wäre...
Ok, Halbzeit für Toilette und sonstiges genutzt, und dann ging plötzlich alles ganz schnell Mainz führte 0:4 (mein schlimmer Traum wurde also wahr) und die Reutlinger wehrten sich wie verrückt und machten das 3:3. Was diesem Moment folgte lässt sich nur sehr schwer in Worte fassen. Es war der Tiefpunkt, die absolute Leere, ich wollte irgendwas kaputt machen, besonn mich dann aber etwas Besserem und schmiss mich aufs Bett. Meine Frau fragte mich, ob sie mir den irgendwie helfen könne, aber in so einem Moment kann einem niemand helfen. Was hätte sie denn schon sagen sollen? Das ich nur geträumt hatte? Das auf wundersame Weise doch noch alles gut wird? Nein, ich hatte mit dem Aufstieg abgeschlossen und wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Nun bemerkte ich auch den Regen draussen, sollten das die Tränen der Frankfurter sein, die dort vom grauen Himmel über Hessen fielen?
Irgend etwas musste ich machen, ich konnte schliesslich nicht den ganzen Tag auf dem Bett liegen bleiben. Also setzte ich mich nach gut 5 Minuten an meinen PC und begann ziellos im Internet zu Surfen, und mir Gedanken zu machen, welche Antworten ich am nächsten Tag auf die ganzen dummen Sprüche (z.B. die Mainzer waren noch nie in der 1. Liga, die haben das auch mal verdient oder Na und, immer noch zweite Liga?)geben sollte.
Glücklicherweise steht bei uns der PC im Wohnzimmer, also im selben Raum wie der Fernseher und die D-Box. Im Hintergund lief also weiterhin die Konferenz. Ich konnte und wollte nicht mehr richtig zuhören, aber irgendwie drangen die Worte "Tor in Braunschweig" an meine Ohren. Mein erster Gedanke war: "Toll, der Auer hat also sein 5. Tor gemacht!", aber irgendwie lag der Ball im Mainzer Tor. Gerade als ich berechnet hatte, dass die Eintracht nun 6:3 gewinnen müsste und dies wohl innerhalb von 10 Minuten nicht zu schaffen sei, hörte ich die Worte nach denen ich mich so sehr gesehnt aber vor denen ich auch Angst hatte: "Toooor in Frankfurt". In Frankfurt angekommen sah ich wie Diakite samt Ball nebst Reutlinger im Tor lag. Plötzlich begann ich wieder zu Träumen, sollte es doch möglich sein...
Von nun an hatte der Fernseher wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich hoffte auf ein 2. Tor der Braunschweiger, denn wer sollte noch 2 Tore für die Eintracht schießen? Denn Beierle, Jones und Toppmöller waren nicht mehr dabei?
Die Zeit wurde immer knapper Die Eintracht kam auch noch zu Chancen, nutze sie aber nicht. Die Braunschweiger schossen ebenso wenig ein Tor. Als sich Streit plötzlich über rechts durchzusetzten versuchte und auf der Nase landete. Was folgte war gelb/rot für den Reutlinger Rehm. Wieder ging mein Blick auf die Uhr, es war die 90 Minute. Die Frage war: Kann man(n) jetzt noch 2 Tore schiessen??
Man(n), genauer gesagt Diakite, kann. Wieder war es Skela, der sich hervorragend im Strafraum der Reutlinger durchsetzte und den Ball zu Diakite schob. Der zog ab und die Pille war im Tor. Jetzt war aus der vorsichtigen Träumerei wieder Hoffnung geworden.
Zwischenzeitlich fielen noch anderswo Tore, die aber keinen interessierten, folglich blieb Premiere in Frankfurt. Nun schaltete man um nach Braunschweig denn dort würde in Kürze abgepfiffen. So war es auch. Die Mainzer wollten Jubeln, aber Trainer Klopp mahnte zur Ruhe, denn der Eintracht fehlte nur ein Tor. Okay, schnell zurück ins Waldstadion. Hier lag der Ball im Reutlinger Tor, mitten im einsetzenden Torjubel aber kam die Erkentniss "es zählt nicht". Egal, weiter jetzt, ich schrie Diakite an er solle gefälligst spielen und nicht mit dem Schiri über das nicht gegebene Tor diskutieren.
Ich erwartete jede Sekunde den Schlusspfiff. Allerdings wusste ich nicht das Strampe 3 Minuten nachspielen angezeigt hatte. Als Streit dann über das Tor schoss, dachte ich zum zweiten Mal an diesem Tag "alles vorbei". Ich rechnete fest mit dem Abpfiff nach dem Abschlag vom Reutlinger Tor. Doch die Eintracht kam nochmal, wir hatten mittlerweile die 92. Minute, ich glaube es war wieder Diakite der schoss und der Ball wurde zu Ecke abgefälscht. Das war die letzte Möglichkeit, die letzte Chance auf den Aufstieg, der ultimative Angriff. Ausnahmsweise führte Keller die Ecke aus, kurz auf Bürger, der flankt vors Tor auf den langen Pfosten. Totenstille Überall, man könnte eine Nadel fallen hören, tausendstel Sekunden werden zu Jahren, ich glaubte mein Herz würde aussetzten, alles läuft in Zeitlupe ab,..... Alexander Schur kommt an den Ball, köpft ihn ins Tooooooooooor und setzt zu einem Jubellauf übers halbe Spielfeld an.
Bei uns im Wohnzimmer gab es einen ein Jubelschrei den man wahrscheinlich bis Mainz gehört hat. Meine Frau kam und wollte wissen wer der Torschütze sei, ich konnte nur noch schreien der Schur wars, der Schur wars. Ich wußte nicht, pfeift Schiri Strampe noch mal an oder nicht. Er pfiff,allerdings nur für wenige Sekunden, dann kam der erlösende Schlusspfiff. Was nun folgte lässt sich nicht beschreiben, wir schrien, sprangen und hüpften durch die Wohnung. Es war die Freude in ihrer puristischsten Form. Es war Unglaublich. Die Eintracht war dem Tod von der Schippe gesprungen. Ich glaube sowas gibt’s nur in Frankfurt. Ich dachte immer das 5:1 gegen K'lautern sei nicht zu toppen, aber ich wurde eines besseren belehrt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn man so etwas erzählt, glaubt einem das keiner. Es war einfach anfassbar. Am nächsten Tag war ich heisser..... Noch Tage danach habe ich mir die letzten 10 Minuten der Konferenz immer und immer wieder angesehen und bekomme heute noch eine Gänsehaut wenn Alex Schur seine Rübe an den Ball bringt, selbiger (der Ball) im Tor landet und gleichzeitig der Reporter seinen Tooooooooooor Schrei loslässt. Die Radiokonferenz habe ich auf CD im Auto, auch das löst immer wieder eine Gänsehaut bei mir aus.
Das 3:3 folgte und es herrschte allgemeine Ernüchterung. Unsere Rechenexperten schlussfolgerten sofort "Noch 3 Tore, das wird eh nix mehr!" Ich hatte mich mittlerweile ein bisschen in der Situation zurechtgefunden und fragte ob es nicht auch reichen würde wenn wir zwei Buden machen und die andere Eintracht eines. 'Wie wir alle wissen kam es ja letztendlich auch so.
Na, da stimmt aber so einiges nicht:
- Wir hätten 4 Tore gebraucht! - Es hätte auch nicht gereicht, wenn wir 2 Buden machen und die andere Eintracht eins - Und wir wir alle wissen, kam es zum Glück nicht so, denn - wir haben drei Tore gemacht und die andere Eintracht eins
zwenboy schrieb: Die alten Herren um mich herum gingen, „das ist doch Scheiße“. Sie werden sich 30 Minuten später in den Allerwertesten gebissen haben.
Es ist die Geschichte eines einmaligen Fußballerlebnisses. Und es ist die beinahe ebenso unglaubliche Geschichte zweier Exil-Adler. Es war ein Sonntag, es war der 25. Mai 2003. Das Waldstadion war eine Baustelle, es hatte kein Dach und nur zweieinhalb bis drei halbfertige, aber funktionsfähige Tribünen. 25000 Menschen fanden Platz. Nur, muss man sagen, hätte dieses Spiel doch eigentlich jeder Fußball-Fan gerne live gesehen. Nur der liebe Gott weiß, weshalb ich mir Mitte Dezember bereits zwei Karten für das Finale sicherte. Wahrscheinlich, weil ja eh klar war, dass wir es am Ende spannend machen würden. Man kennt es ja nicht anders.
Nun, fünf Monate später sollte ich das goldenste Händchen aller Zeiten gehabt haben. Für mich war es erst das zweite Eintracht-Spiel, zu dem ich selbst hinfuhr. Mein klappriger Golf II, er fährt immer noch, machte es in Verbindung mit meinem erst vor wenigen Monaten bestandenen Führerschein möglich. Endlich konnte ich mal zu Eintracht-Spielen fahren, was insofern etwas besonderes war, dass ich rund 250 Kilometer vom Waldstadion entfernt wohne. Im schönen Schwäbisch Gmünd nämlich. Auch zu diesem Spiel musste ich erst einmal eine Begleitung finden - weil wer ist in Baden-Württemberg schon Eintracht-Fan? – doch ein Kumpel sagte zu. Glück für ihn und für mich, dass Freiburg schon aufgestiegen war, denn so konnte der SC-Fan mit mir gemeinsam für die Eintracht sein.
Es war also Sonntag, der 25. Mai, es war kurz vor 15 Uhr und es bahnte sich Fritz-Walter-Wetter an. Die Ausgangslage war eindeutig: Wir mussten gewinnen. Und zwar mit mindestens genau so vielen Treffern Vorsprung, wie es ein gewisser FSV Mainz 05 zeitgleich in Braunschweig tat. Jene Bonbonschmeißer hatten einen guten Tag erwischt. Zumindest ihr Stürmer Benjamin Auer, seines Zeichens der unbeweglichste Kartoffelsack auf einem Fußballplatz. Er traf tatsächlich viermal, und wie er das gemacht hat, weiß er wohl selbst nicht. Nach 61 Minuten feierte man in Braunschweig also Karneval, schließlich führten die Kappen mit 4:0.
Das sah im schönen Frankfurt ein wenig anders aus. Erst traf Jermaine Jones, dann glich Nico Frommer aus. Für den Reutlinger wär’s vielleicht besser gewesen, wir wären nicht aufgestiegen. Dann hätte er mit uns in der kommenden Saison zweite Liga spielen dürfen, da wäre er sicher besser zurecht gekommen. Alex Schur sah das anders, Ervin Skela auch. 3:1 zur Pause, noch alles in Ordnung. Doch dann spielten die Herren Gambo und Würll die Spielverderber, 3:3 in Frankfurt, 4:0 für Mainz. Uns fehlten also sage und schreibe vier Tore. Die alten Herren um mich herum gingen, „das ist doch Scheiße“. Sie werden sich 30 Minuten später in den Allerwertesten gebissen haben. In der 62. Minute brachte Trainer Willi Reimann Bakary Diakité, der vor der Partie verabschiedet wurde. Zu Recht. Doch er machte das gleiche wie Kartoffelsack Auer: das Spiel seines Lebens. Mehr oder weniger zeitgleich traf er zum 4:3, als Abdoul Thiam den Braunschweiger Ehrentreffer markierte. Danke, Abdoul! Auf einmal waren’s nur noch zwei Tore, was in nur noch sieben plus x Minuten ja schon ein Haufen ist. Aber irgendwie sah das das Frankfurter Publikum anders und brach in totale Euphorie aus. Rot gegen den Reutlinger Rehm, Diakité traf noch einmal, 90. Minute, Zu spät? Schluss in Braunschweig. Nur noch die Nachspielzeit. Was dann passierte, weiß ich nicht mehr genau. 25.000 Menschen standen, sie brüllten wie die Irren irgendetwas in Richtung Feld. Von geordnetem Support konnte man nicht mehr reden. Jeder schrie, die Nachricht war deutlich: Macht ein Tor, egal wie. Die Gehirne setzten aus, zumindest meines, es war wie in Trance. Die totale Euphorie, dieses „da geht noch was“. Dann auf einmal Eckball, Flanke, 93. Minute, es müsste Schur sein, der hoch steigt, für eine Sekunde scheint es totenstill zu sein. Alles wird langsam, der Ball kriecht in Richtung Tor – und auf einmal zappelt der Ball im Netz. 6:3, das reicht. Über Reihen hinweg fallen sich Menschen in die Arme, sie brüllen, sie jubeln, sie weinen, sie drehen durch vor Glück. Der totale Rausch, ich habe so etwas bisher nicht mehr erlebt. Egal, bei welcher Partie. Langsam wich das Adrenalin wieder aus dem Blut. Während Dimo Wache unschuldige Braunschweiger Zuschauer verdreschen wollte, wurde langsam klar: Wir sind wieder drin in der Bundesliga.
Ihr wollt die zweite Geschichte an diesem Tag noch wissen? Ein Fremder neben mir machte von meinem Kumpel und mir ein Aufstiegs-Erinnerungs-Foto. Er schickte es mir per Email. In der er schrieb, dass er in der Nähe von Stuttgart wohnt. Es stellte sich heraus: Er wohnt nur 15 Kilometer von mir weg. Ein weiterer Adler mitten in Baden-Württemberg. Seither besuchen wir regelmäßig gemeinsam das Waldstadion oder die Eintracht auswärts. Auch wenn kein Spiel mehr diesen Charakter hatte wie dieses, für mich im doppelten Sinne, denkwürdige Spiel.
PS: Wenn Diakité im Juli seinen Dienst in Mainz antritt, könnte er ja im „Aufsteiger 2003-T-Shirt“ auflaufen.
http://www.thissen.it
Im ernst, man sollte es vielleicht etwas koordinieren.
Ach was!
Völlig egal ob man sich wiederholt.
Jeder sieht ein Spiel mit anderen Augen.
Ich plane noch folgendes ,das Tor des Jahres ,Pokalsieg 88,und ein besonderes Spiel gegen Essen Mitte der 70er( muß aber noch ein bissle recherchieren.)
Die Story mit der Relegation und den andern Pokalspielen wie schon erwähnt bietet auch noch was
http://www.eintracht.de/fans/forum/1/11100708/
mal ein video zum 25.mai 03 gepostet. vielleicht hat ja jemand interesse !
viele grüße
han
P.S.: Guter bericht, fand ihn echt klasse!!ich hab mich nach 3:3 auf den Boden gesetzt und nicht mehr hochgeschaut, bis mein Kumpel kurz vor der entscheidenen Ecke gemeint hat, ich solle wieder hochkommen, naja, er hat mich mehr oder weniger hochgezehrt! das werd ich ihm nie vergessen!
ffh schlusskonferenz
hr3 schlusskonferenz
jo... nur von mir nach baden zu fahren lohnt sich nicht aber mittlerweile kenn ich ein paar wenige mehr. immerhin!
GENAU! EintrachtFreaksWürttemberg
Raum: TÜ - RT - BB - ES
Zaunlappen: KAYH, REUTLINGEN, NEUFFEN, EintrachtFreaksWürttemberg
guckst du hier: www.eintrachtfreaks.de
Schwäbische Adlergrüße
P.S.: Ich kann nichts dafür, hab jedes Mal wieder Tränen in den Augen wenn ich den Bericht höre, oder davon lese. DANKE DAFÜR!
Ich war damals noch kein Eintracht Fan, nur Sympathisant. Ich habe keine Ahnung vom Kader gehabt und das einzige "Fußballstadion", das ich jemals von innen gesehen hatte, war der Sportplatz um die Ecke. Dann aber kam dieser 25.5. auch da wusste ich morgens nicht mal, dass die Eintracht spielt und das es um den Aufstieg geht und wahrscheinlich wäre das auch heute noch so, wenn da nicht meine damalige Klassenlehrerin gewesen wäre.
Sie hatte durchgesetzt, dass wir schon in der 7. Klasse eine Klassenfahrt nach England unternehmen dürfen.
Ich denke ab ca. 16:15 Uhr saßen wir also an einem Gate unseres Frankfurter Flughafens. Einige hatten gehofft, dass unser Hauptsponsor irgendwo eine Leinwand aufgehängt hat oder dass wenigstens was auf den Monitoren am Gate gezeigt wird, seien es auch nur Ergebnisse. Dem war aber nicht so.
So gab es für die gesamte Klasse genau ein Radio, um das man sich aber nicht mal richtig versammeln konnte, da der Empfang im Flughafengebäude so extrem mies war musste man das Radio die ganze Zeit an die Fensterscheibe drücken.
Wie auch immer ich habe mich also mit 10 anderen Leuten an dieses Radio gehalten, da stand es grade 3:2.
Das 3:3 folgte und es herrschte allgemeine Ernüchterung. Unsere Rechenexperten schlussfolgerten sofort "Noch 3 Tore, das wird eh nix mehr!" Ich hatte mich mittlerweile ein bisschen in der Situation zurechtgefunden und fragte ob es nicht auch reichen würde wenn wir zwei Buden machen und die andere Eintracht eines. 'Wie wir alle wissen kam es ja letztendlich auch so.
Wie auch immer, es stand mittlerweile 5:3 und das am Ende nicht gegebene Tor fiel. So langsam merkte ich, wie mir das im inneren schmerzte.
Doch dann kam die Zeit in der Helden geboren werden, die 93. Spielminute, es war 16:48 Uhr um genau zu sein. Und dann kamen diese Ecke und der Kopfball eines gewissen Alexander Schur und das wohl geilste Tor das ich je erlebt habe.
Es stand 6:3. Jubelschreie tönten durch die Halle und wir wurden vom Flughafenpersonal freundlich gebeten doch etwas leiser zu sein, da sich andere Fluggäste durch den "Lärm" belästigt fühlten.
Im Radio wurde unterdessen verkündet, dass Strampe nochmals anpfeifen wolle. Das wäre jetzt die Zeit wo aus Helden tragische Helden werden. Doch Strampe pfiff nicht wieder an, es war vorbei und die Eintracht war wieder erstklassig.
Im Flugzeug musste ich dann folgende Durchsage hören "Falls es jemanden interessiert: Die Eintracht ist aufgestiegen." und dieser Satz war noch emotionsloser als er sich liest,
Aber an diesem Tag hatte ich mich mit dem Eintracht-Virus infiziert und ich bin es zum Glück bis heute auch nicht mehr los.
Im Bus von Heathrow zum ***** von England haben wir dann zu dritt geschlagene drei Stunden "Schwarz-Weiß wie Schnee" gesungen und damit den Rest des Busses zur Weißglut gebracht, aber das war uns so Wurscht wie der FSV Mainz.
P.S. Wir haben übrigens HR3 gehört.
P.P.S. Ich hoffe mal, dass ich das chronologisch richtig wiedergegeben habe.
Es war der 25.05.2003, etwa um 07:00 Uhr morgens, als ich voller Panik aufwachte und mit Freuden erkannte das es sich nur um einen Traum gehandelt hatte. In eben diesem Traum führte Mainz mit 0:4 in Braunschweig .......
Den ganzen Tag war ich so nervös, das ich nichts richtig sinnvolles tun konnte, ich meine mich zu erinnern sogar die Spülmaschine ausgeräumt zu haben.
Leider hatte ich mich zu spät um eine Karte für das Spiel gekümmert und musste somit zuhause Premiere schauen. Als es dann endlich 15:00 Uhr war, saß ich auf meinem Fernsehsessel und harrte der Dinge die da kommen sollten.
Der erste Schrei kam nach 5 Minuten als der gute Jermaine Jones das 1:0 schoss. Da dachte ich mir gut, aber das wird wohl nicht reichen. Ich glaube es war nur Sekunden später als in Braunschweig ein Tor gegen Mainz fiel, welches dann allerdings nicht gegeben wurde. Da kam der Ruf "Tor in Frankfurt!!". Ich dachte nur "oh super 2:0", aber weit gefehlt, Frommer köpfte das 1:1, konnte sich aber wohl nicht richtig darüber freuen. Ich persönlich halte ihm das Tor charakterlich zu gute. Na ja, bis jetzt schien noch nix verloren, da auch die Mainzer Probleme hatten. Aber nur bis zu dem Moment als wieder ein Tor aus Braunschweig vermeldet wurde, diesmal war es der Auer mit 0:1 für die Mannen von der "Ebsch Seid" (was so viel heißt wie: motzige (Rhein)-Seite). Damit war Meenz zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga (was wollen die da nur?). Kurze Zeit später fiel dann auch noch das 0:2; langsam schien mein (Alb-) Traum Wirklichkeit zu werden. Ich weiß nicht wie lange es dauerte aber Irgendwann schoss Alexander Schur das 2:1 für die Eintracht. Jetzt sah die Welt schon wieder besser aus. Als sich dann noch Ervin Skela den Ball zu einem Freistoss hinlegte und diesen wunderschön in das Reutlinger Tor schoss, war meine Fussballwelt wieder in Ordnung. An dieser Stelle muss ich mal anmerken, dass es schon schön ist auch mal wieder direkte Freistosstore zu sehen. Das Letzte vor Skela war, glaube ich, von Ralf Weber und das is ja auch schon ne Ecke her.
Aufregen konnte/durfte/musste ich mich dann nochmal als der Ehrenwerte Herr Strampe einen klaren Elfmeter an Henning Bürger nicht gab, nu ja, wer weiss wofür es gut war.
Zur Halbzeit sah es mit 3:1 für die Eintracht (die aus Frankfurt natürlich) und 0:2 für Mainz eigentlich nicht zu schlecht aus, wenn da nicht mein Traum gewesen wäre...
Ok, Halbzeit für Toilette und sonstiges genutzt, und dann ging plötzlich alles ganz schnell Mainz führte 0:4 (mein schlimmer Traum wurde also wahr) und die Reutlinger wehrten sich wie verrückt und machten das 3:3. Was diesem Moment folgte lässt sich nur sehr schwer in Worte fassen. Es war der Tiefpunkt, die absolute Leere, ich wollte irgendwas kaputt machen, besonn mich dann aber etwas Besserem und schmiss mich aufs Bett. Meine Frau fragte mich, ob sie mir den irgendwie helfen könne, aber in so einem Moment kann einem niemand helfen. Was hätte sie denn schon sagen sollen? Das ich nur geträumt hatte? Das auf wundersame Weise doch noch alles gut wird? Nein, ich hatte mit dem Aufstieg abgeschlossen und wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Nun bemerkte ich auch den Regen draussen, sollten das die Tränen der Frankfurter sein, die dort vom grauen Himmel über Hessen fielen?
Irgend etwas musste ich machen, ich konnte schliesslich nicht den ganzen Tag auf dem Bett liegen bleiben. Also setzte ich mich nach gut 5 Minuten an meinen PC und begann ziellos im Internet zu Surfen, und mir Gedanken zu machen, welche Antworten ich am nächsten Tag auf die ganzen dummen Sprüche (z.B. die Mainzer waren noch nie in der 1. Liga, die haben das auch mal verdient oder Na und, immer noch zweite Liga?)geben sollte.
Glücklicherweise steht bei uns der PC im Wohnzimmer, also im selben Raum wie der Fernseher und die D-Box. Im Hintergund lief also weiterhin die Konferenz. Ich konnte und wollte nicht mehr richtig zuhören, aber irgendwie drangen die Worte "Tor in Braunschweig" an meine Ohren. Mein erster Gedanke war: "Toll, der Auer hat also sein 5. Tor gemacht!", aber irgendwie lag der Ball im Mainzer Tor. Gerade als ich berechnet hatte, dass die Eintracht nun 6:3 gewinnen müsste und dies wohl innerhalb von 10 Minuten nicht zu schaffen sei, hörte ich die Worte nach denen ich mich so sehr gesehnt aber vor denen ich auch Angst hatte: "Toooor in Frankfurt". In Frankfurt angekommen sah ich wie Diakite samt Ball nebst Reutlinger im Tor lag. Plötzlich begann ich wieder zu Träumen, sollte es doch möglich sein...
Von nun an hatte der Fernseher wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich hoffte auf ein 2. Tor der Braunschweiger, denn wer sollte noch 2 Tore für die Eintracht schießen? Denn Beierle, Jones und Toppmöller waren nicht mehr dabei?
Die Zeit wurde immer knapper Die Eintracht kam auch noch zu Chancen, nutze sie aber nicht. Die Braunschweiger schossen ebenso wenig ein Tor. Als sich Streit plötzlich über rechts durchzusetzten versuchte und auf der Nase landete. Was folgte war gelb/rot für den Reutlinger Rehm. Wieder ging mein Blick auf die Uhr, es war die 90 Minute. Die Frage war: Kann man(n) jetzt noch 2 Tore schiessen??
Man(n), genauer gesagt Diakite, kann. Wieder war es Skela, der sich hervorragend im Strafraum der Reutlinger durchsetzte und den Ball zu Diakite schob. Der zog ab und die Pille war im Tor. Jetzt war aus der vorsichtigen Träumerei wieder Hoffnung geworden.
Zwischenzeitlich fielen noch anderswo Tore, die aber keinen interessierten, folglich blieb Premiere in Frankfurt. Nun schaltete man um nach Braunschweig denn dort würde in Kürze abgepfiffen. So war es auch. Die Mainzer wollten Jubeln, aber Trainer Klopp mahnte zur Ruhe, denn der Eintracht fehlte nur ein Tor.
Okay, schnell zurück ins Waldstadion. Hier lag der Ball im Reutlinger Tor, mitten im einsetzenden Torjubel aber kam die Erkentniss "es zählt nicht". Egal, weiter jetzt, ich schrie Diakite an er solle gefälligst spielen und nicht mit dem Schiri über das nicht gegebene Tor diskutieren.
Ich erwartete jede Sekunde den Schlusspfiff. Allerdings wusste ich nicht das Strampe 3 Minuten nachspielen angezeigt hatte. Als Streit dann über das Tor schoss, dachte ich zum zweiten Mal an diesem Tag "alles vorbei". Ich rechnete fest mit dem Abpfiff nach dem Abschlag vom Reutlinger Tor.
Doch die Eintracht kam nochmal, wir hatten mittlerweile die 92. Minute, ich glaube es war wieder Diakite der schoss und der Ball wurde zu Ecke abgefälscht. Das war die letzte Möglichkeit, die letzte Chance auf den Aufstieg, der ultimative Angriff. Ausnahmsweise führte Keller die Ecke aus, kurz auf Bürger, der flankt vors Tor auf den langen Pfosten. Totenstille Überall, man könnte eine Nadel fallen hören, tausendstel Sekunden werden zu Jahren, ich glaubte mein Herz würde aussetzten, alles läuft in Zeitlupe ab,..... Alexander Schur kommt an den Ball, köpft ihn ins Tooooooooooor und setzt zu einem Jubellauf übers halbe Spielfeld an.
Bei uns im Wohnzimmer gab es einen ein Jubelschrei den man wahrscheinlich bis Mainz gehört hat. Meine Frau kam und wollte wissen wer der Torschütze sei, ich konnte nur noch schreien der Schur wars, der Schur wars.
Ich wußte nicht, pfeift Schiri Strampe noch mal an oder nicht. Er pfiff,allerdings nur für wenige Sekunden, dann kam der erlösende Schlusspfiff.
Was nun folgte lässt sich nicht beschreiben, wir schrien, sprangen und hüpften durch die Wohnung. Es war die Freude in ihrer puristischsten Form. Es war Unglaublich. Die Eintracht war dem Tod von der Schippe gesprungen. Ich glaube sowas gibt’s nur in Frankfurt. Ich dachte immer das 5:1 gegen K'lautern sei nicht zu toppen, aber ich wurde eines besseren belehrt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn man so etwas erzählt, glaubt einem das keiner. Es war einfach anfassbar. Am nächsten Tag war ich heisser.....
Noch Tage danach habe ich mir die letzten 10 Minuten der Konferenz immer und immer wieder angesehen und bekomme heute noch eine Gänsehaut wenn Alex Schur seine Rübe an den Ball bringt, selbiger (der Ball) im Tor landet und gleichzeitig der Reporter seinen Tooooooooooor Schrei loslässt. Die Radiokonferenz habe ich auf CD im Auto, auch das löst immer wieder eine Gänsehaut bei mir aus.
Asche auf mein Haupt....
dieses "wie sich später herausstellt" find ich ziemlich witzig *g* weil in echtzeit hab ich echt nicht geblickt, was da los ist...